Vollständige Version anzeigen : Trainingpeaks wko 4.0
Franky70
08.02.2016, 15:05
Hi Leute, :Huhu:
hat jemand von euch Erfahrungen mit diesem Programm?
Gruß
Frank
Ich nutze seit etwa 2 Jahren WKO 3. Damals war bereits die Version 4 angekündigt, wurde allerdings erst vor kurzem veröffentlicht :) Kenne die neuen Features der Version nicht, aber kann dir raten dir mal das kostenlose Tool GoldenCheetah als Alternative anzusehen. WKO 3 hatte letztendlich im Vergleich zu GoldenCheetah deutlich weniger Funktionen.
Franky70
08.02.2016, 21:27
Habe ich, lief aber bei mir mit Windows 10 nicht stabil.
Pate1410
08.02.2016, 21:36
Hi Leute, :Huhu:
hat jemand von euch Erfahrungen mit diesem Programm?
Gruß
Frank
Ja, nutze WKO 4 und TP Online sowohl auf dem PC als auch auf dem Mac. Gibt kein besseres Programm zue Detailanalyse wie ich finde.
Franky70
08.02.2016, 21:46
Habe es mir nun auch angeschafft, bin aber vom Umfang ziemlich erschlagen, gibts da brauchbare Anleitungen auf Deutsch zu?
AndiQ2.0
09.02.2016, 06:15
Ich nutze die Software ebenfalls und finde deren Umfang gigantisch.
Eine deutsche Anleitung habe ich aber bisher nicht gefunden. Du wirst dich recht schnell einarbeiten und sehr zufrieden sein.
Habe es mir nun auch angeschafft, bin aber vom Umfang ziemlich erschlagen, gibts da brauchbare Anleitungen auf Deutsch zu?
Im Film Archiv gibt es einen Film dazu. Vielleicht hilft der weiter
Franky70
14.03.2016, 22:59
OK, jetzt habe ich mir ein paar Videos reingezogen, aber das ist echt langahtmig. Kann mir jemand kurz und knapp die Daten in der "herobar" erklären, was bedeuten CTL, ATL, TSB, RAMP und FRC. wo sollten die Werte liegen und warum können diese Werte negativ sein?
Franky70
15.03.2016, 15:30
Ihr könnt euch dabei auch kurz fassen :Blumen:
captain hook
15.03.2016, 15:56
OK, jetzt habe ich mir ein paar Videos reingezogen, aber das ist echt langahtmig. Kann mir jemand kurz und knapp die Daten in der "herobar" erklären, was bedeuten CTL, ATL, TSB, RAMP und FRC. wo sollten die Werte liegen und warum können diese Werte negativ sein?
Google ist Dein Freund. Oder die Forensuche. Wurde einfach schon zu oft gefragt und beantwortet.
CTL Chr. Trainingsload
ATL Akt. Trainingsload
TSB TrainingsStressBalance (Diff CTL zu ATL)
Zusammenhänge und Ermittlung: siehe Satz 1
p.s. von einem Programm, was sie sich teuer bezahlen lassen, kann man eine Anleitung schon erwarten. :-P
Franky70
15.03.2016, 17:33
p.s. von einem Programm, was sie sich teuer bezahlen lassen, kann man eine Anleitung schon erwarten. :-P
Genau, leider taugt diese nichts.
Franky70
15.03.2016, 17:34
Google ist Dein Freund. Oder die Forensuche. Wurde einfach schon zu oft gefragt und beantwortet.
CTL Chr. Trainingsload
ATL Akt. Trainingsload
TSB TrainingsStressBalance (Diff CTL zu ATL)
Zusammenhänge und Ermittlung: siehe Satz 1
Ich finde im Netz nur sehr komplexe Darlegungen. Mich interessiert. Welche Werte sind sinnvoll und was sagen mir die Zahlen.
Was bedeuten RAMP und FRC?
linuxfritz
15.03.2016, 21:08
Hallo Franky70,
ich denke, Du wirst einen Powermeter haben, sonst macht WKO irgendwie keinen richtigen Sinn. Zunächst ist mal wichtig: alle Werte basieren auf Deiner FTP. Ist die bereits falsch, taugen auch alle anderen Metriken nix.
Du mußt also zusehen, daß Deine FTP korrekt bestimmt ist. Da gibts unterschiedliche Ansätze, das wäre ein anderes Thema, nur ein Bsp: im Buch von Hunter Allen - Training and Racing with a Powermeter, welches ich Dir auch grundsätzlich zu diesem Thema empfehlen würde, ist ein Testprotokoll beschrieben.
Hast Du Deine FTP, ist alles weitere einfach:
CTP: Chronic Training Load - Die Belastung, Die Du dir über einen längeren Zeitraum angetan hast, Basis sind hier 6 Wochen. Dieser Wert bezeichnet Deine Fitness. Wenn Du also - nur ein Beispiel zur Veranschaulichung - 6 Wochen lang jeden Tag 1h an Deiner FTP fährst, ist der Wert 100 TSS/d (Training Stress Score).
ATL: Acute Training Load - Die Belastung, über einen kurzen Zeitraum von 7 Tagen. Wird auch als Fatiguge bezeichnet. Wenn Du z.B. im Trainingslager eine Woche lang hohe Umfänge fährst, wird der Wert ziemlich in die Höhe steigen und Du wirst müde.
TSB: wie schon vorher genannt: TSB=CTL-ATL, also Form=Fitness-Fatigue. Zum Wettkampf hin muß dieser Wert - wenn richtig getapert wird - ansteigen und möglichst hoch sein - ohne daß CTL zu sehr absinkt. Wenn Du also Umfänge/Intensitäten reduzierst, werden CTL und ATL sinken, aber eben unterschiedlich stark.
Diese drei Werte erfasst WKO für Dich im PMC (Performance Management Chart).
Es gibt ein paar Rahmenbedingungen, die man beachten sollte: die CTL soll nicht zu schnel ansteigen (Übertraining) und die TSB sollte nicht zu lange kleiner als -20 sein.
Du mußt für Dich herausfinden, wo Dein Limit ist. Wenn mein CTL z.B. länger >100 ist, geh ich irgendwann auf dem Zahnfleisch. Es gibt auch Statistiken, die zeigen, welchen CTL man haben sollte um als Agegrouper gut abzuschneiden.
Man kann seine Saison anhand der Metriken auch ganz gut planen. Wenn Du bei bestimmten Werten landen willst, ist kler, wie viel und wie intensiv Du dafür trainieren mußt. Wenn Dann noch das persönliche Zeitbudget herangezogen wird, ergibt sich vieles von selbst. Willst Du z.B. den CTL um 10 TSS/d steigern, wäre das wöchentlich eine zusätzliche oder längere Fahrt von 90min im Level2.
IMHO gibe es noch weitere interessante Werte:
Pw:Hr-Ratio (Cardiac Drift) kannst Du für jede Einheit ablesen. Beschreibt, in wieweit Leistung und Puls im Laufe der Einheit auseinandergehen. Das ist interessant für lange Einheiten, wenn der Wert >5% ist, warst Du entweder nicht gut erholt, oder es war zu lang/intensiv.
IF= Intensitäts-Faktor, das Verhältnis der erbrachten Leistung (Normalized Power) zur FTP.
NP= Normalized Power (Interessant nur im Training, im Wettkampf interessiert nur die wirkliche Leistung, also AP (Average Power)). Ist ein Rechenmodell von Coggan. Hier werden Spitzenwerte einfach höher gewichtet. Deine NP ist also höher wenn Du 1h jede Minute abwechselnd mit 300W/100W fährst, als wenn Du 1h konstant mit 200W fährst. Deine Average Power ist diselbe.
VI= Variabilitäts-Index: Verhältnis von NP/AP. Bei einer gleichmäßigen Fahrt (was Du als Triathlet willst) ist ver VI <1,05
Ach ja: all diese Metriken ersetzen aber nicht das eigene Körpergefühl. Sie können helfen, aber bitte nicht sklavisch dran halten.
Gruß
Andreas
Pate1410
15.03.2016, 21:17
Hallo Franky70,
ich denke, Du wirst einen Powermeter haben, sonst macht WKO irgendwie keinen richtigen Sinn. Zunächst ist mal wichtig: alle Werte basieren auf Deiner FTP. Ist die bereits falsch, taugen auch alle anderen Metriken nix.
Du mußt also zusehen, daß Deine FTP korrekt bestimmt ist. Da gibts unterschiedliche Ansätze, das wäre ein anderes Thema, nur ein Bsp: im Buch von Hunter Allen - Training and Racing with a Powermeter, welches ich Dir auch grundsätzlich zu diesem Thema empfehlen würde, ist ein Testprotokoll beschrieben.
Hast Du Deine FTP, ist alles weitere einfach:
CTP: Chronic Training Load - Die Belastung, Die Du dir über einen längeren Zeitraum angetan hast, Basis sind hier 6 Wochen. Dieser Wert bezeichnet Deine Fitness. Wenn Du also - nur ein Beispiel zur Veranschaulichung - 6 Wochen lang jeden Tag 1h an Deiner FTP fährst, ist der Wert 100 TSS/d (Training Stress Score).
ATL: Acute Training Load - Die Belastung, über einen kurzen Zeitraum von 7 Tagen. Wird auch als Fatiguge bezeichnet. Wenn Du z.B. im Trainingslager eine Woche lang hohe Umfänge fährst, wird der Wert ziemlich in die Höhe steigen und Du wirst müde.
TSB: wie schon vorher genannt: TSB=CTL-ATL, also Form=Fitness-Fatigue. Zum Wettkampf hin muß dieser Wert - wenn richtig getapert wird - ansteigen und möglichst hoch sein - ohne daß CTL zu sehr absinkt. Wenn Du also Umfänge/Intensitäten reduzierst, werden CTL und ATL sinken, aber eben unterschiedlich stark.
Diese drei Werte erfasst WKO für Dich im PMC (Performance Management Chart).
Es gibt ein paar Rahmenbedingungen, die man beachten sollte: die CTL soll nicht zu schnel ansteigen (Übertraining) und die TSB sollte nicht zu lange kleiner als -20 sein.
Du mußt für Dich herausfinden, wo Dein Limit ist. Wenn mein CTL z.B. länger >100 ist, geh ich irgendwann auf dem Zahnfleisch. Es gibt auch Statistiken, die zeigen, welchen CTL man haben sollte um als Agegrouper gut abzuschneiden.
Man kann seine Saison anhand der Metriken auch ganz gut planen. Wenn Du bei bestimmten Werten landen willst, ist kler, wie viel und wie intensiv Du dafür trainieren mußt. Wenn Dann noch das persönliche Zeitbudget herangezogen wird, ergibt sich vieles von selbst. Willst Du z.B. den CTL um 10 TSS/d steigern, wäre das wöchentlich eine zusätzliche oder längere Fahrt von 90min im Level2.
IMHO gibe es noch weitere interessante Werte:
Pw:Hr-Ratio (Cardiac Drift) kannst Du für jede Einheit ablesen. Beschreibt, in wieweit Leistung und Puls im Laufe der Einheit auseinandergehen. Das ist interessant für lange Einheiten, wenn der Wert >5% ist, warst Du entweder nicht gut erholt, oder es war zu lang/intensiv.
IF= Intensitäts-Faktor, das Verhältnis der erbrachten Leistung (Normalized Power) zur FTP.
NP= Normalized Power (Interessant nur im Training, im Wettkampf interessiert nur die wirkliche Leistung, also AP (Average Power)). Ist ein Rechenmodell von Coggan. Hier werden Spitzenwerte einfach höher gewichtet. Deine NP ist also höher wenn Du 1h jede Minute abwechselnd mit 300W/100W fährst, als wenn Du 1h konstant mit 200W fährst. Deine Average Power ist diselbe.
VI= Variabilitäts-Index: Verhältnis von NP/AP. Bei einer gleichmäßigen Fahrt (was Du als Triathlet willst) ist ver VI <1,05
Ach ja: all diese Metriken ersetzen aber nicht das eigene Körpergefühl. Sie können helfen, aber bitte nicht sklavisch dran halten.
Gruß
Andreas
Da hast Du Dir aber Mühe gemacht - Respekt! :-)(-:
captain hook
16.03.2016, 07:31
Und nun kommen die Feinheiten... Wie kalkuliert man die Lauf und Schwimmeinheiten zu den tss dazu, damit sich ein vollständiges Bild ergibt? Erfahrungsgemäß gibt es Training was besser zu der atl /ctl/tsb Steuerung passt als anderes. Die Bewertung von Intervallen zb finde ich absolut ungenügend. Für viel ga Training hingegen passt es vielleicht schon wieder.
Im Blog von aims gibt es Anschauungsmaterial. Aber da muss man sich schon Mühe machen sich da durchzuarbeiten. ;-)
Franky70
18.03.2016, 17:28
Hallo Franky70,
ich denke, Du wirst einen Powermeter haben, sonst macht WKO irgendwie keinen richtigen Sinn. Zunächst ist mal wichtig: alle Werte basieren auf Deiner FTP. Ist die bereits falsch, taugen auch alle anderen Metriken nix.
Du mußt also zusehen, daß Deine FTP korrekt bestimmt ist. Da gibts unterschiedliche Ansätze, das wäre ein anderes Thema, nur ein Bsp: im Buch von Hunter Allen - Training and Racing with a Powermeter, welches ich Dir auch grundsätzlich zu diesem Thema empfehlen würde, ist ein Testprotokoll beschrieben.
Hast Du Deine FTP, ist alles weitere einfach:
CTP: Chronic Training Load - Die Belastung, Die Du dir über einen längeren Zeitraum angetan hast, Basis sind hier 6 Wochen. Dieser Wert bezeichnet Deine Fitness. Wenn Du also - nur ein Beispiel zur Veranschaulichung - 6 Wochen lang jeden Tag 1h an Deiner FTP fährst, ist der Wert 100 TSS/d (Training Stress Score).
ATL: Acute Training Load - Die Belastung, über einen kurzen Zeitraum von 7 Tagen. Wird auch als Fatiguge bezeichnet. Wenn Du z.B. im Trainingslager eine Woche lang hohe Umfänge fährst, wird der Wert ziemlich in die Höhe steigen und Du wirst müde.
TSB: wie schon vorher genannt: TSB=CTL-ATL, also Form=Fitness-Fatigue. Zum Wettkampf hin muß dieser Wert - wenn richtig getapert wird - ansteigen und möglichst hoch sein - ohne daß CTL zu sehr absinkt. Wenn Du also Umfänge/Intensitäten reduzierst, werden CTL und ATL sinken, aber eben unterschiedlich stark.
Diese drei Werte erfasst WKO für Dich im PMC (Performance Management Chart).
Es gibt ein paar Rahmenbedingungen, die man beachten sollte: die CTL soll nicht zu schnel ansteigen (Übertraining) und die TSB sollte nicht zu lange kleiner als -20 sein.
Du mußt für Dich herausfinden, wo Dein Limit ist. Wenn mein CTL z.B. länger >100 ist, geh ich irgendwann auf dem Zahnfleisch. Es gibt auch Statistiken, die zeigen, welchen CTL man haben sollte um als Agegrouper gut abzuschneiden.
Man kann seine Saison anhand der Metriken auch ganz gut planen. Wenn Du bei bestimmten Werten landen willst, ist kler, wie viel und wie intensiv Du dafür trainieren mußt. Wenn Dann noch das persönliche Zeitbudget herangezogen wird, ergibt sich vieles von selbst. Willst Du z.B. den CTL um 10 TSS/d steigern, wäre das wöchentlich eine zusätzliche oder längere Fahrt von 90min im Level2.
IMHO gibe es noch weitere interessante Werte:
Pw:Hr-Ratio (Cardiac Drift) kannst Du für jede Einheit ablesen. Beschreibt, in wieweit Leistung und Puls im Laufe der Einheit auseinandergehen. Das ist interessant für lange Einheiten, wenn der Wert >5% ist, warst Du entweder nicht gut erholt, oder es war zu lang/intensiv.
IF= Intensitäts-Faktor, das Verhältnis der erbrachten Leistung (Normalized Power) zur FTP.
NP= Normalized Power (Interessant nur im Training, im Wettkampf interessiert nur die wirkliche Leistung, also AP (Average Power)). Ist ein Rechenmodell von Coggan. Hier werden Spitzenwerte einfach höher gewichtet. Deine NP ist also höher wenn Du 1h jede Minute abwechselnd mit 300W/100W fährst, als wenn Du 1h konstant mit 200W fährst. Deine Average Power ist diselbe.
VI= Variabilitäts-Index: Verhältnis von NP/AP. Bei einer gleichmäßigen Fahrt (was Du als Triathlet willst) ist ver VI <1,05
Ach ja: all diese Metriken ersetzen aber nicht das eigene Körpergefühl. Sie können helfen, aber bitte nicht sklavisch dran halten.
Gruß
Andreas
WAO! Erstmals vielen, vielen Dank dafür :Blumen:
Kann man nun auch etwas über konkrete Zahlen erfahren?
Was bedeutet RAMP -4 und ATL 25 ?
linuxfritz
18.03.2016, 21:42
WAO! Erstmals vielen, vielen Dank dafür :Blumen:
Kann man nun auch etwas über konkrete Zahlen erfahren?
Was bedeutet RAMP -4 und ATL 25 ?
OK, nachdem wir nun die Theorie hinter uns haben, hier konkrete Zahlen, oder halt noch mehr Theorie:
ATL 25 bedeutet, daß Du über 7 Tage (das ist der default) pro Tag 25 TSS produziert hast. Das ist nicht viel. Nehmen wir an, Du fährst mit 70% deiner FTP (also GA1), dann ist das gerade mal eine halbe Stunde pro Tag lockeres Kurbeln (0,7*0,7*100=49 TSS/h) oder halt 3,5h pro Woche. Anderes Beispiel: Jeden Tag eine Rekom-Fahrt von ca 1h (0,55*0,55*100). Damit wird man sich nicht viel verbessern können. Vielleicht ists aber auch eine Ruhewoche oder der Startwert in WKO+ ist falsch gewählt.
RAMP ist der Zuwachs bwz. der Verlust an CTL. -4 wäre eine Verminderung der CTL und damit der Fitness, wenn Du z.B. mehrer Einheiten ausfallen läßt. In der Taper-Phase wird die RAMP negativ, weil man ja etwas Fitness opfert, dafür aber an Frische gewinnt. Darüber, wie groß die RAMP ausfallen soll, gibts unterschiedliche Thesen. Als Anfänger liegt man mit 2-3/Woche oder 10/Monat wahrscheinlich ganz gut. Gut Trainierte können auch mal +10/Woche verkraften. Vereinfachtes Bsp: Du hast einen CTL von 50 TSS/d und willst auf 60. Das sind 10 TSS/d mehr an Training über 6 Wochen bzw. 70 pro Woche. Entspricht einer zusätzlichen 90minütigen Fahrt im Steady/Level2 (ca. 0.7*0,7*100*1,5) pro Woche. Dann hast Du um ca. +2 pro Woche gesteigert.
Wenn Du mit WKO+ arbeitest, hilft nur: Daten sammeln, das Chart ansehen und mit dem Körpergefühl vergleichen. Mal 2-3Wochen Load-Phase, sehen, wie die CTL nach oben geht und in sich hineinhören. Ruhewoche mit 10-20 TSS/d weniger und sehen, wie TSB steigt und CTL in den Keller geht und überprüfen, ob der Körper sich erholt. Wenn es passt, dann wieder 2-3 Belastungswochen, aber mit etwas meht TSS/Woche als in der vorherigen Phase. Im Laufe der Zeit wirst Du ein Gefühl dafür entwickeln, wie stark Du steigern kannst, ohne platt zu sein. Im Chart sieht man sehr gut, wie schwierig ein konsequenter Formaufbau ist. Ein oder zwei Wochen etwas geschlampt, und man wird bestraft. Das wusste man zwar auch schon vor WKO+, aber damit wird es noch deutlicher.
Gruß
Andreas
Franky70
21.03.2016, 14:56
OK, nachdem wir nun die Theorie hinter uns haben, hier konkrete Zahlen, oder halt noch mehr Theorie:
ATL 25 bedeutet, daß Du über 7 Tage (das ist der default) pro Tag 25 TSS produziert hast. Das ist nicht viel. Nehmen wir an, Du fährst mit 70% deiner FTP (also GA1), dann ist das gerade mal eine halbe Stunde pro Tag lockeres Kurbeln (0,7*0,7*100=49 TSS/h) oder halt 3,5h pro Woche. Anderes Beispiel: Jeden Tag eine Rekom-Fahrt von ca 1h (0,55*0,55*100). Damit wird man sich nicht viel verbessern können. Vielleicht ists aber auch eine Ruhewoche oder der Startwert in WKO+ ist falsch gewählt.
RAMP ist der Zuwachs bwz. der Verlust an CTL. -4 wäre eine Verminderung der CTL und damit der Fitness, wenn Du z.B. mehrer Einheiten ausfallen läßt. In der Taper-Phase wird die RAMP negativ, weil man ja etwas Fitness opfert, dafür aber an Frische gewinnt. Darüber, wie groß die RAMP ausfallen soll, gibts unterschiedliche Thesen. Als Anfänger liegt man mit 2-3/Woche oder 10/Monat wahrscheinlich ganz gut. Gut Trainierte können auch mal +10/Woche verkraften. Vereinfachtes Bsp: Du hast einen CTL von 50 TSS/d und willst auf 60. Das sind 10 TSS/d mehr an Training über 6 Wochen bzw. 70 pro Woche. Entspricht einer zusätzlichen 90minütigen Fahrt im Steady/Level2 (ca. 0.7*0,7*100*1,5) pro Woche. Dann hast Du um ca. +2 pro Woche gesteigert.
Wenn Du mit WKO+ arbeitest, hilft nur: Daten sammeln, das Chart ansehen und mit dem Körpergefühl vergleichen. Mal 2-3Wochen Load-Phase, sehen, wie die CTL nach oben geht und in sich hineinhören. Ruhewoche mit 10-20 TSS/d weniger und sehen, wie TSB steigt und CTL in den Keller geht und überprüfen, ob der Körper sich erholt. Wenn es passt, dann wieder 2-3 Belastungswochen, aber mit etwas meht TSS/Woche als in der vorherigen Phase. Im Laufe der Zeit wirst Du ein Gefühl dafür entwickeln, wie stark Du steigern kannst, ohne platt zu sein. Im Chart sieht man sehr gut, wie schwierig ein konsequenter Formaufbau ist. Ein oder zwei Wochen etwas geschlampt, und man wird bestraft. Das wusste man zwar auch schon vor WKO+, aber damit wird es noch deutlicher.
Gruß
Andreas
Gibt es eine Art Zahlenkorridor für diese Werte?
ATL 0-20 (wenig Belastung) 20-40 (mittlere Belastung) 40-60 (starke Belastung)
RAMP 0-2 (geringe Steigerung) 2-4 (starke Steigerung)
CTL ...
TSB ...
FRC ...
Wie könnte das ungefähr aussehen?
linuxfritz
21.03.2016, 20:43
Gibt es eine Art Zahlenkorridor für diese Werte?
ATL 0-20 (wenig Belastung) 20-40 (mittlere Belastung) 40-60 (starke Belastung)
RAMP 0-2 (geringe Steigerung) 2-4 (starke Steigerung)
CTL ...
TSB ...
FRC ...
Wie könnte das ungefähr aussehen?
Vorab: Du mußt selbst die Erfahrung für Dich selbst machen, der eine verkfraftet meht TSS und steigere Anstiege, andere trainieren sich mit den gleichen Werten in den Keller...
Nachfolgend ein paar Werte, die ich von Allen/Coggan/Couzens/TrainingPeaks etc. entnommen habe, bzw. die ich selbst bestätigen kann:
ATL: Trainingslager oder Base-Phase zuhause: 140-160 TSS/d würde ich als starke Belastung bezeichnen. Prep-Phase, moderate Belastung: ca. 80-100, 1 Woche mit wenig Zeit oder Erkältung etc: 50 TSS. ATL 0-20: kein Sport
RAMP: 2 ist eine gesunde Steigerung, Empfehlung ist 3/Woche oder 10/Monat. Starke Athleten gehen bis 10/Woche, aber da mußt Du aufpassen, Dich nicht abzuschießen.
CTL: Für IM: 100 TSS/d, um als Agegrouper vorne dabei zu sein: 130TSS/d (und gleichzeitig hoher FTP), Versuch einfach mal 100 für ein paar Wochen zu halten und schau, wie Du es verkraftest. Gesunder Startwert ist ca. 50
TSB: sollte nicht zu lange < -20 sein, sonst droht Übertraining. Zum Wettkampf hin sind Werte leicht negativ bis +10 OK, auch darüber. Ich persönlich kam mit +20 gut klar. Wenn bei mir am Wettkampftag TSB +20 ist und die CTL noch hoch, weiß ich, daß ich im Normalfall gut drauf bin. Auch hier: Aus den eigenen Werten lernen und beim nächsten mal dann besser machen.
Hier noch ein paar generelle Richtlienien zur Einordnung einer Trainingseinheit nach TSS:
< 150 low --> am nächsten Tag voll regeneriert
150 - 300 medium --> am nächsten Tag noch etwas müde, am zweiten Tag voll regeneriert
300 - 450 high --> nach zwei Tagen noch nicht komplett regeneriert
> 450 very high --> mehrere Tage platt
FRC: das, was Du an Arbeit oberhalb Deiner FTP leisten kannst. Im Radsport-Forum nebenan gibt es dazu einen endlos langen Thread, da heisst dieser Wert w`. Lohnt sich da mal reinzuschauen. Meine Erfahrung: 16000-20000 Joule. Damit kann man leben. <13kj = niedrig, > 22kj = hoch. Mit diesen Werten kannst Du Deine Intervalle (L5 bzw. VO2Max) planen.
Bsp: Wenn Deine FRC bei 20000Joule liegt, Deine CP bei 300W, kannst Du ca. 11min bei 330W fahren, bis Deine Speicher leer sind. (20000/(330-300)) Da Du Dich aber in den Intervall-Pausen erholst, wird es dann etwa 4-6x4min bei 330W werden. Danach ist Dein Tank leer. Darüber würde ich mit im Triathlon aber weniger Gedanken machen, da Du selten über FTP fährst, es sei denn Du absolvierst Sprint-Diszanzen.
Es kommt letztendlich auf Dein Zeitbudget an, und darauf, wie viel TSS (also Umfang und Intensität) Du verkraftest. Mit einigem gesammelten Datenmaterial kannst Du dann Dein Training auch nach TSS planen (wenn alle Sportarten mit einbezogen werden).
Gruß
Andreas
Franky70
21.03.2016, 21:48
Welches Radsportforum?
linuxfritz
21.03.2016, 22:05
TF
Suche nach "Wintertraining 14/15 - Der Plan zur Bestform 2.0" Sehr interessant, aber viel Lesestoff.
NikeZoom
22.03.2016, 09:05
Hey,
kurze Zwischenfrage: Ich besitze kein Powermeter, bin aber ein kleiner Datenjunkie (wie wohl die meisten hier:Cheese: ).
Wenn alle Werte auf dem FTP basieren, macht die Verwendung von TP dann ohne Powermeter keinen Sinn, korrekt?
Gruß,
NikeZoom
Franky70
22.03.2016, 09:43
Hey,
kurze Zwischenfrage: Ich besitze kein Powermeter, bin aber ein kleiner Datenjunkie (wie wohl die meisten hier:Cheese: ).
Wenn alle Werte auf dem FTP basieren, macht die Verwendung von TP dann ohne Powermeter keinen Sinn, korrekt?
Gruß,
NikeZoom
Das würde ich so sehen, also ja.
Franky70
22.03.2016, 09:44
TF
Suche nach "Wintertraining 14/15 - Der Plan zur Bestform 2.0" Sehr interessant, aber viel Lesestoff.
Hier im Forum oder Google?
NikeZoom
22.03.2016, 09:57
Hier im Forum oder Google?
im Forum, ist ein Blog soweit ich weiß.
Vielen Dank für deine Info. Schade drum
Und nun kommen die Feinheiten... Wie kalkuliert man die Lauf und Schwimmeinheiten zu den tss dazu, damit sich ein vollständiges Bild ergibt? Erfahrungsgemäß gibt es Training was besser zu der atl /ctl/tsb Steuerung passt als anderes. Die Bewertung von Intervallen zb finde ich absolut ungenügend. Für viel ga Training hingegen passt es vielleicht schon wieder.
Im Blog von aims gibt es Anschauungsmaterial. Aber da muss man sich schon Mühe machen sich da durchzuarbeiten. ;-)
Also ich finde für Radtraining mit Wattmesser funktioniert es sehr gut. Aber für Schwimmen und Krafttraining gar nicht und beim Laufen nur bedingt bei Grundlagenausdauer - Einheiten oder Intervalle ohne wirkliche Pausen.
Zudem berechnet es den TSS beim Laufen lediglich über Pace. Und so weicht der subjektive TSS aufgrund von Topografie oder schwerem Boden gerade, wenn man sich mal im Bereich Trailrunning oder Obstacle Run bewege schon sehr vom berechneten ab, der sich schon sehr an einem Lauf in der Ebene auf gutem Boden orientiert.
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