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Vollständige Version anzeigen : Neuerung in den ITU-Regeln 2015


Hafu
21.01.2015, 14:23
Neuerung in den ITU-Regeln 2015
Bin durch eine Veröffentlichung auf ein paar Änderungen der ITU-Regeln aufmerksam geworden.

Die meisten Änderungen sind nur marginal, aber zwei könnten durchaus auch für uns relevant sein.

Schlechte Nachricht für Lenkerhersteller:

--> Ab 2015 sind sämtliche Lenkeraufsätze (also auch die bisher sogenannten ITU-legalen kurzen Aufsätze) bei Rennen mit Windschattenfreigabe verboten- das gilt aber (anders als bei trinews.at zunächst gemeldet) nur für Agegrouper-Meisterschaften mit Windschattenfreigabe, die es allerdings frühestens ab 2016 geben werden wird, und nicht für Elite- Jugend- und Juniorenrennen. Sonst hätte ein großer Teil der Profis. inklusive auch Weltmeister Gomez, nicht aber die Brownlees, ihre Räder umbauen müssen.


Gute Nachricht für Freunde des Natural Running (und solche, die öfter in der zweiten Wechselzone die Orientierung verlieren und ihre Laufschuhe nicht mehr wiederfinden):

-->ab 2015 darf man das Laufen auch barfuß bestreiten!

(die schlechte Nachricht: die für "normale" Triathlon-Wettkämpfe maßgebliche DTU- Sportordnung verbietet nach wie vor Barfußlaufen ebenso wie Barfuß-Radfahren, so dass die obige Neuerung nur von der ITU veranstaltet Rennen, im wesentlichen also die Meisterschaften betrifft). Die Neuerung mit dem erlaubten Barfußlaufen betrifft übrigens im Gegensatz zu den Lenkeraufsätzen Elite und Age-Group-Athleten, so dass ich mir sicher bin, dass wir in Zukunft gerade bei den immer populärer werdenden Staffelrennen mit ihrer extrem kurzen Laufstrecke von oft nur 1,5 bis 2km sehr oft Athleten sehen werden, die sich das Laufschuh-Anziehen , das auch bei den besten Athleten etwa 10s Zeit kostet, schenken werden.

leiti
21.01.2015, 14:50
Hallo Harald,

danke für deine Anmerkung. Ich habe es im Artikel klargestellt.

Ev. auch von Interesse dürfte die neue "blaue Karte" sein? Oder gibt es diese bereits in Deutschland?

Lg

Hafu
21.01.2015, 15:15
Hallo Harald,

danke für deine Anmerkung. Ich habe es im Artikel klargestellt.

Ev. auch von Interesse dürfte die neue "blaue Karte" sein? Oder gibt es diese bereits in Deutschland?

Lg

Ohne eure News hätte ich gar nicht gemerkt, dass es überhaupt nenneswerte Änderungen gibt.:Blumen:

Auf Triathlon.org gibt es nämlich keine News-Verlinkung zum geänderten Regelwerk (oder ich habe sie nicht gefunden, außer einer Nebenbemerkung zur Sitzung in Avignon: "revisiting rules...") und bei der DTU bzw. den sonstigen Triathlon-News-portalen ist mir auch noch nichts aufgefallen. Immerhin gibt's die neue Ordnung im Downloadbereich (www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/facebook-phaenomen-plank-challenge-das-steckt-dahinter-a-1014017.html).
Vor allem das mit dem Barfußlaufen könnte auch nach gründlichem Überdenken sehr relevante praktische Konsequenzen bei kurzen Laufstrecken haben, zumindest wenn nicht gerade auf Schotter mit spitzen Steinen gelaufen wird.

ich kann mich erinnern, als Brad Beven in den 90ern (bevor das Barfußlaufen per Regel im Triathlon verboten wurde) mal einen gut besetzten Indoor-Triathlon in Paris mit einem spektakulären Blitzwechsel und anschließendem Barfußlaufen für sich entschieden hat, während alle Konkurrenten sich Laufschuhe anzogen und erstmal mit 50m Rückstand die Verfolgung aufnahmen.

Hafu
21.01.2015, 15:41
...

Ev. auch von Interesse dürfte die neue "blaue Karte" sein? Oder gibt es diese bereits in Deutschland?

Lg

Das mit der neuen blauen Karte habe ich ehrlich gesagt im Originaltext bei der ITU nicht ganz kapiert. Zumindest nicht kapiert, welchen Fortschritt sich die ITU von der neuen Farbe verspricht.

Im Originaltext bei der ITU heißt es :
A blue card will be used for
drafting infrigments during bike segment, and a yellow card
will be used for the rest of infringements

Das liest sich, so als ob es beim Radfahren für Windschattenfahren dann eben keine gelbe, wie bisher sondern eine blaue Karte gibt und die gelbe Karte gibt es für alle sonstigen Verstöße. Da sich die fürs Windschattenfahren vorgesehenen Zeitstrafen nicht groß verändert zu haben scheinen, werden sich auch die Auswirkungen in der Praxis überschaubar halten. ist halt eine Farbe mehr, die sich Kampfrichter, Athleten und zuschauer merken müssen.
Und da die WTC dann nochmal eine abweichende Farbgebung für die Karten ihrer Referees hat, wird es für Athleten, die abwechselnd bei Ironman, Challenge-Rennen, nationalen und internationalen Meisterschaften starten (und davon gibt es einige) immer unübersichtlicher, was die Farbgebung der verteilten Karten angeht... :Maso:

Hafu
16.07.2015, 13:06
.... Die Neuerung mit dem erlaubten Barfußlaufen betrifft übrigens im Gegensatz zu den Lenkeraufsätzen Elite und Age-Group-Athleten, so dass ich mir sicher bin, dass wir in Zukunft gerade bei den immer populärer werdenden Staffelrennen mit ihrer extrem kurzen Laufstrecke von oft nur 1,5 bis 2km sehr oft Athleten sehen werden, die sich das Laufschuh-Anziehen , das auch bei den besten Athleten etwa 10s Zeit kostet, schenken werden.


Ich hatte es schon im Januar prognostiziert und jetzt ist es eingetreten:

Der erste internationale Team-Relay-Wettkampf seit Regeländerung ist durch Barfußlaufen entschieden worden. (http://www.srf.ch/sport/mehr-sport/triathlon/das-war-die-mixed-staffel-an-der-triathlon-em-in-genf)

Man darf gespannt sein. wie es bei der Team-Relay-Wetlmeisterschaft am WE in Hamburg aussehen wird.

Im Geltungsbereich der DTU ist Barfußlaufen leider immer noch von der DTU-Sportordnung verboten, was den international startenden deutschen Athleten einen Wettbewerbsnachteil verschafft, weil sie solche Aktionen wie von Hauss am WE in Genf nicht vorher bei kleineren kurzen Rennen testen dürfen, sonderen allenfalls im Training schnelles Barfußlaufen und insbesondere den Blitzwechsel ohne Schuh-Anziehen testen können.

leiti
16.07.2015, 13:30
Ich hatte es schon im Januar prognostiziert und jetzt ist es eingetreten:

Der erste internationale Team-Relay-Wettkampf seit Regeländerung ist durch Barfußlaufen entschieden worden. (http://www.srf.ch/sport/mehr-sport/triathlon/das-war-die-mixed-staffel-an-der-triathlon-em-in-genf)

Man darf gespannt sein. wie es bei der Team-Relay-Wetlmeisterschaft am WE in Hamburg aussehen wird.

Im Geltungsbereich der DTU ist Barfußlaufen leider immer noch von der DTU-Sportordnung verboten, was den international startenden deutschen Athleten einen Wettbewerbsnachteil verschafft, weil sie solche Aktionen wie von Hauss am WE in Genf nicht vorher bei kleineren kurzen Rennen testen dürfen, sonderen allenfalls im Training schnelles Barfußlaufen und insbesondere den Blitzwechsel ohne Schuh-Anziehen testen können.

War absolut toll anzusehen. Wir standen beim "Rauslaufen" aus der T2 und hätten eigentlich damit gerechnet, dass das mehr Athleten machen. Seine Schuhe hatte er eingecheckt und nach dem Bewerb erzählt, er habe sich erst spontan dazu entschieden.

Hafu
16.07.2015, 14:13
War absolut toll anzusehen. Wir standen beim "Rauslaufen" aus der T2 und hätten eigentlich damit gerechnet, dass das mehr Athleten machen. Seine Schuhe hatte er eingecheckt und nach dem Bewerb erzählt, er habe sich erst spontan dazu entschieden.

Ich habe gestern und heute bezüglich Hauss ein paar Diskussionen auf FB verfolgt: viele Athleten und erstaunlicherweise auch akive Kampfrichter (!) wissen gar nicht, dass Barfußlaufen jetzt international erlaubt ist. Auch deswegen habe ich den Thread jetzt nochmal aus der Versenkung geholt.

Ich hoffe mal, dass Buchholtz dass auch ausreichend trainiert hat, wenn sich zufällig die Rennkonstellation so ergeben sollte, dass er zusammen mit Hauss am Sonntag vom Rad steigen sollte.

Für Riederer war das in Genf sicher keine realistische Option, weil der trotz seiner hohen Laufgeschwindigkeiten ein typischer Fersenläufer ist, was barfuß ziemlich schmerzhaft werden dürfte.

leiti
16.07.2015, 14:19
Der Asphalt war verdammt heiss in Genf. ich habe nur kurz von Flip Flop auf die Radschuhe gewechselt und dabei glühten meine Füsse schon.

Auch wenn man die kurze Bodenkontaktzeit berücksichtigt, war Hauss eine harte "Sau".

Eingentlich sollte es ein Thema auch für "schlechtere Läufer" vor dem Finalathleten sein. 5-10 Sekunden muss man auf 1,5 Kilometer erst mal zulaufen ...

Hafu
16.07.2015, 14:43
Der Asphalt war verdammt heiss in Genf. ich habe nur kurz von Flip Flop auf die Radschuhe gewechselt und dabei glühten meine Füsse schon.

Auch wenn man die kurze Bodenkontaktzeit berücksichtigt, war Hauss eine harte "Sau".
...

vielleicht war es die Vorgabe des französischen cheftrainers gerade deswegen, wohl wissend, dass der Athlet wegen des heißen Asphalts sich umso mehr schicken würde den ersehnten ( und kühleren) blauen Teppich auf der Zielgeraden zu erreichen.;)

Basti
16.07.2015, 15:22
Das ist auch alles eine Frage des Trainings. Ich gehe seit mehreren Jahren im Sommer wenn möglich Barfuß. Letztes Jahr bin ich auch mal zum testen eine kleine Runde über 5km auf einem plattgewalzten Radweg mit kleinen Steinchen ohne Probleme gelaufen. :cool:
Auch der heiße Asphalt macht einem weniger aus wenn man es gewohnt ist Barfuß zu gehen.:Cheese:

:Huhu: