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Vollständige Version anzeigen : Fingerspreizung beim Kraulschwimmen


Trimichi
25.11.2014, 10:52
Hallo Experten,

ich habe gehört, dass man mit gespreizten Fingern schwimmen soll. Das bringt mehr Vortrieb. *natürlich nur, wenn die Finger nicht extrem gespreizt sind.

Bringt das tatsächlich was? Hat wer diesbezüglich Erfahrungen? Ich schwimme mit aneinander anliegenden Fingern und möchte nicht umstellen.

Gruss Trimichi

loomster
25.11.2014, 10:56
Mit spreizen ist dann wirklich nur ein halber Zentimeter gemeint. Bringt schon ordentlich was an mehr Vortrieb. Ist aber dadurch natürlich auch anstrengender für die Handmuskulatur.
Ich würde es auf jeden Fall üben.

MattF
25.11.2014, 11:07
Wenn du das einem Schwimmer erzählst greift der sich eher an den Kopf.

Um was es geht ist, wenn das Wasser zwischen den Fingern durchfließt, entstehen Wirbelschleppen hinter der Hand, an mehr Stellen als wenn das Wasser nur um die Hand herum fließt.

Das erhöht den Wiederstand. Was aber hier gewollt ist. Du kannst nur Kraft übertragen wenn du einen Wiederstand hast.

Die Größe des Effekts ist aber umstritten. Manche sagen, man kann das vernachlässigen.


Sinniger ist in meinen augen erstmal darauf zu achten, dass Hand und Arm nicht verkrampfen, sondern eher locker und in der richtigen Haltung geführt werden. Das mit den Fingern ist ein Nebenkriegsschauplatz.

dasgehtschneller
25.11.2014, 11:31
Am besten einfach mal ausprobieren.
Mal eine Länge mit geschlossenenen Fingern, eine mit komplett gespreizten und eine mit leicht gespreizten.

Du wirst den Unterschied im Widerstand und ev. sogar in der Anzahl Züge pro Bahn relativ schnell bemerken.

Am besten ist wohl schon mit leicht offenen Fingern, allerdings ist es etwas Übungssache die perfekte Spreizung dauerhaft aufrecht zu erhalten.

Matthias75
25.11.2014, 11:32
Bringt sicher was. Die Frage ist nur, wieviel und lohnt sich der Aufwand. Ob es Sinn macht, sich darauf zu konzentrieren, dass die Finger jetzt genau 5mm und nicht vielleicht doch 10mm auseinander sind, muss jeder für sich überlegen. Ich denke, bevor man an die Details geht, gibt es genug andere Baustellen, wie die richtige Armhaltung etc..

Matthias

triconer
25.11.2014, 11:33
Wenn du das einem Schwimmer erzählst greift der sich eher an den Kopf.

Um was es geht ist, wenn das Wasser zwischen den Fingern durchfließt, entstehen Wirbelschleppen hinter der Hand, an mehr Stellen als wenn das Wasser nur um die Hand herum fließt.

Das erhöht den Wiederstand. Was aber hier gewollt ist. Du kannst nur Kraft übertragen wenn du einen Wiederstand hast.

Die Größe des Effekts ist aber umstritten. Manche sagen, man kann das vernachlässigen.


Sinniger ist in meinen augen erstmal darauf zu achten, dass Hand und Arm nicht verkrampfen, sondern eher locker und in der richtigen Haltung geführt werden. Das mit den Fingern ist ein Nebenkriegsschauplatz.

Ich glaube auch mal gelesen zu haben, daß die Gefahr wiederum sehr groß ist zu sehr zu spreizen und dann der negative Aspekt deutlich erhöht ist.
Zudem haben die meisten Triathleten effektivere Baustellen beim Schwimmen als die richtige Fingerspreizung.

Da es aber ja dennoch spannend ist, auch solche Dinge mal unter die Lupe zu nehmen - hier wurde das aber schon mal diskutiert:
http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=26610

Lg
triconer

dasgehtschneller
25.11.2014, 11:38
Bringt sicher was. Die Frage ist nur, wieviel und lohnt sich der Aufwand. Ob es Sinn macht, sich darauf zu konzentrieren, dass die Finger jetzt genau 5mm und nicht vielleicht doch 10mm auseinander sind, muss jeder für sich überlegen. Ich denke, bevor man an die Details geht, gibt es genug andere Baustellen, wie die richtige Armhaltung etc..

Matthias

Auf die Millimeter kommt es ja nicht darauf an, sondern auf den maximalen Wasserwiderstand und das spürst du mit etwas Übung ja im Zug.

Dass man solche Nuancen spürt, unterscheidet vermutlich auch einen guten Schwimmer von einem Schlechten.
Ich würde aber auch behaupten dass man im Zweifelsfall besser mit geschlossenen Fingern schwimmt als mit zu weit gespreizten.

bentus
25.11.2014, 11:39
Ich würde sagen, dass man auf keine Fall seine Finger aktiv aneinanderpressen sollte, sondern einfach relaxt ,wie man sie an Land auch hat, lassen soll. Dann passt das schon. 0,5cm finde ich schon fast zu viel.

Matthias75
25.11.2014, 11:42
Auf die Millimeter kommt es ja nicht darauf an, sondern auf den maximalen Wasserwiderstand und das spürst du mit etwas Übung ja im Zug.

Dass man solche Nuancen spürt, unterscheidet vermutlich auch einen guten Schwimmer von einem Schlechten.
Ich würde aber auch behaupten dass man im Zweifelsfall besser mit geschlossenen Fingern schwimmt als mit zu weit gespreizten.

Eben, wir sprechen aber von Triathleten, die nicht unbedingt zu den geübten Schwimmern gehören. Ich merke schon, wie sich der Widerstand ändern, wenn ich die Hand anders halte, die Finger spreize etc.. Dazu gehört aber eben viel Übung, die richtige Stellung herauszufinden und noch mehr Übung, diese dann über längere Strecke beizubehalten. Und da, denke ich, gibt es Baustellen, an denen man effektiver arbeiten kann.

Matthias

Edith: die von mir genannten 0,5cm sind bitte nicht als absoluten Wert nehmen. Ich habe weder Messungen noch Erfahrungsberichte, welcher Abstand ideal ist. Ich wollte lediglich klarstellen, dass es nicht so einfach ist, einfach mal zu sagen, dass man nur die Finger spreizen soll. Der Bereich, in dem der Vortrieb deutlich besser ist, ist denke ich relativ schmal. Die gespreizten Finger denn in der Strömung genauso zu halten ist aus meiner Sicht auch nicht einfach.

keko
25.11.2014, 12:14
Hallo Experten,

ich habe gehört, dass man mit gespreizten Fingern schwimmen soll. Das bringt mehr Vortrieb. *natürlich nur, wenn die Finger nicht extrem gespreizt sind.

Bringt das tatsächlich was? Hat wer diesbezüglich Erfahrungen? Ich schwimme mit aneinander anliegenden Fingern und möchte nicht umstellen.

Gruss Trimichi

Hände zusammen halten, aber nicht verkrampfen. Eine leichte Spreizung stellt sich sowieso dann ein. Aktiv spreizen ist meiner Meinung nach falsch.

Spanky
25.11.2014, 12:41
Hallo Experten,

ich habe gehört, dass man mit gespreizten Fingern schwimmen soll. Das bringt mehr Vortrieb. *natürlich nur, wenn die Finger nicht extrem gespreizt sind.

Bringt das tatsächlich was? Hat wer diesbezüglich Erfahrungen? Ich schwimme mit aneinander anliegenden Fingern und möchte nicht umstellen.

Gruss Trimichi

Das Thema hatte ich Anfang letzten Jahres auch schonmal angesprochen...falls die Anworten interessieren, hier der Fred:

http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=26610

noam
25.11.2014, 13:06
Hände zusammen halten, aber nicht verkrampfen. Eine leichte Spreizung stellt sich sowieso dann ein. Aktiv spreizen ist meiner Meinung nach falsch.

so hab ich das auch vor gefühlt 100 Jahren mal gelernt :)

Andique
25.11.2014, 14:39
Hände zusammen halten, aber nicht verkrampfen. Eine leichte Spreizung stellt sich sowieso dann ein. Aktiv spreizen ist meiner Meinung nach falsch.

+1 :Cheese:

Einfach locker und bewusst unter dem Körper durchziehen und
wegen der Fingerspreizung gar keine Gedanken machen.

Die Finger bzw. die ganze Hand hat man ohnehin beim Kraulen über dem Wasser locker. Beim Eintauchen und Gleiten ebenfalls. Erst beim Wassergreifen und Durchziehen wird das ganze erst interessant.

Ich seh es genauso wie keko und noam. Da achtet man einfach nicht drauf, sondern macht nach Gefühl (Weder bewusst zusammenpressen noch bewusst spreizen - einfach so lassen wie sie sind)

Nicht soviel philosophieren einfach mehr schwimmen. :Huhu: :Huhu: :Huhu:

noam
25.11.2014, 15:14
Weder bewusst zusammenpressen noch bewusst spreizen

das kann man allerdings im Techniktraining mal einbauen, um das Wassergefühl zu steigern. Mal mit der Faust schwimmen, um den Unterarm bewusst in einer Zugphase nutzen zu können, dann mal mit bewusst zusammengepressten Fingern und dann auch ruhig mal mit absolut gespreizten Fingern und dann einfach mal "locker lassen".

Da merkt man, wenn man nicht ganz digital ist, schon deutliche Unterschiede in der Zugphase

MattF
25.11.2014, 15:18
das kann man allerdings im Techniktraining mal einbauen, um das Wassergefühl zu steigern. Mal mit der Faust schwimmen, um den Unterarm bewusst in einer Zugphase nutzen zu können, dann mal mit bewusst zusammengepressten Fingern und dann auch ruhig mal mit absolut gespreizten Fingern und dann einfach mal "locker lassen".

Da merkt man, wenn man nicht ganz digital ist, schon deutliche Unterschiede in der Zugphase

Mach ich mal Heute Abend :Huhu:

popolski
25.11.2014, 16:11
Sinniger ist in meinen augen erstmal darauf zu achten, dass Hand und Arm nicht verkrampfen, sondern eher locker und in der richtigen Haltung geführt werden. Das mit den Fingern ist ein Nebenkriegsschauplatz.

Das würde ich unterstreichen!!!