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Vollständige Version anzeigen : Videoanalyse


rundeer
18.10.2014, 10:37
Kürzlich habe ich meine Wasserkünste mal wieder auf Video festgehalten. Als schlechter Schwimmer fällt man da immer aus allen Wolken, wenn man sich selber einmal bei der nassen Tätigkeit zuschaut.

Nun ja, ich beabsichtige mich zu verbessern und will euch diese, für euch wohl recht amüsanten Videos nicht vorenthalten.

Hier der Link:

https://www.dropbox.com/sh/q2i5jlbz0ujqsat/AACldm0ptVsV15XoqXQFa8uha?dl=0

Ich bin empfänglich für Kritik und Rückmeldungen jeder art. Gerne auch gleich mit Übungen und Ideen, an was man arbeiten könnte.

Selber habe ich folgenden Eindruck:

- Die Gleitphase ist viel zu kurz, der Zug beginnt zu schnell und die Arme sind nie wirklich gestreckt (sowohl beim Gleiten als auch beim Drücken.

- Die Beinarbeit geht so gar nicht. Erstens sind die Füsse noch viel zu unbeweglich und zweitens besteht kein Rhythmus.

- Das ganze sieht noch sehr adynamisch aus.

Vielen Dank für eure Mithilfe

Grüsse Rundeer

qbz
18.10.2014, 11:29
Wasserlage: Rumpf, Hüfte, Beine fallen ab und liegen zu tief im Wasser, ca. 5-10 cm höher (jetzt ist zuviel Wasser zwischen Arxx u. Wasseroberfläche), dafür sind Schultern, Kopf zu hoch, d.h. insgesamt zu geringe waagrechte Lage --> zu hoher Wasserwiderstand. Gleitübungen hilfreich.

Armzug: Arm zu gestreckt während des Zuges, wirkt so, als ob er mit dem geringsten Widerstand einfach durch das Wasser gezogen wird, d.h. wenig kraftvoll. Arm mehr im Ellbogen abwinkeln, Ellbogen hoch unter Wasser, mehr Wasserdruck unter der Hand, dem Ellbogen, dem Oberarm aufnehmen in allen einzelnen Zugphasen. Paddelübungen, einarmiger Armzug hilfreich.

Beinschlag: Füsse, Ferse gehören deutlich höher, siehe Wasserlage, Beinschlag sollte locker aus der Hüfte kommen, elastisch, wirkt jetzt ziemlich steif.

Technik-Beispiel wäre: Thorpe (https://www.youtube.com/watch?v=2b1Fiw9uekM&list=RD2b1Fiw9uekM#t=7)

schnodo
18.10.2014, 11:53
Das erinnert mich an meine Videos. :)

Ich will jetzt nicht konkret darauf eingehen, was Du korrigieren könntest, das wissen die Spezialisten besser. Aufgefallen ist mir, dass Du, speziell wenn Du links atmest, beim Zug mit der rechten Hand stark über die Körpermitte greifst.

Aber eigentlich möchte ich auf den Rhythmus eingehen, den Du suchst. Das ist auch immer mein Problem.
Weil es eine Übung ist, die mir viel Spaß macht und die für mein Empfinden viel bringt, weil sie die Arme als "störendes Element" aus der Gleichung nimmt, empfehle ich den "zero arm drill".

Erstmal "Dryland" um die Koordination zu verstehen:
https://www.youtube.com/watch?v=8cS114X6fCQ

Dann eine Variante mit Pullbuoy im Wasser, damit man sich nicht um die Beine kümmern muss:
https://www.youtube.com/watch?v=-Lca_XFevXQ

Und dann mit Beinschlag:
https://www.youtube.com/watch?v=9xgkr9nZZmk

Ich finde, das überträgt sich ganz gut aufs Schwimmen weil man sich dazu erzieht, den Takt nicht mit den Armen vorzugeben, sondern aus der Rumpfrotation bzw. dem Beinschlag. Gleichzeitig lernt man einen sauber koordinierten 6er Beinschlag.
Außerdem kann man bei der Übung gut darauf achten, dass man beim Atmen den Kopf nicht zu sehr hebt und dass die Hüfte möglichst nahe an der Wasseroberfläche bleibt, alles Punkte, die man später beim Kraulen auch gut gebrauchen kann.

Wenn man das zum ersten Mal versucht, fühlt man sich wie ein Vollidiot, aber davon solltest Du Dich nicht abhalten lassen. Ich glaube, es lohnt sich. :Cheese:

TriSG
18.10.2014, 18:01
Das erinnert mich an meine Videos. :)

Ich will jetzt nicht konkret darauf eingehen, was Du korrigieren könntest, das wissen die Spezialisten besser. Aufgefallen ist mir, dass Du, speziell wenn Du links atmest, beim Zug mit der rechten Hand stark über die Körpermitte greifst.

Aber eigentlich möchte ich auf den Rhythmus eingehen, den Du suchst. Das ist auch immer mein Problem.
Weil es eine Übung ist, die mir viel Spaß macht und die für mein Empfinden viel bringt, weil sie die Arme als "störendes Element" aus der Gleichung nimmt, empfehle ich den "zero arm drill".

Erstmal "Dryland" um die Koordination zu verstehen:
https://www.youtube.com/watch?v=8cS114X6fCQ

Dann eine Variante mit Pullbuoy im Wasser, damit man sich nicht um die Beine kümmern muss:
https://www.youtube.com/watch?v=-Lca_XFevXQ

Und dann mit Beinschlag:
https://www.youtube.com/watch?v=9xgkr9nZZmk

Ich finde, das überträgt sich ganz gut aufs Schwimmen weil man sich dazu erzieht, den Takt nicht mit den Armen vorzugeben, sondern aus der Rumpfrotation bzw. dem Beinschlag. Gleichzeitig lernt man einen sauber koordinierten 6er Beinschlag.
Außerdem kann man bei der Übung gut darauf achten, dass man beim Atmen den Kopf nicht zu sehr hebt und dass die Hüfte möglichst nahe an der Wasseroberfläche bleibt, alles Punkte, die man später beim Kraulen auch gut gebrauchen kann.

Wenn man das zum ersten Mal versucht, fühlt man sich wie ein Vollidiot, aber davon solltest Du nicht abhalten lassen. Ich glaube, es lohnt sich. :Cheese:

Sieht interessant aus, zumal die Dame im Video recht zügig vorwärts kommt, dafür dass sie nur mit der Rotation arbeitet!

Brazzo
18.10.2014, 19:23
Kann dir leider keine guten Tipps geben, bin selber "wasserscheu". :)

Was hast du denn bisher für Schwimmzeiten?

rundeer
18.10.2014, 19:53
Danke schon Mal für eure Tipps

@qbz: Vielen Dank. Ich versuche auf die Punkte in nächster Zeit zu achten. Zur Wasserlage habe ich kürzlich versucht eine länge ohne Beinschlag und eine mit zu schwimmen. Damit ich lerne, auch ohne Beinschlag hinten nicht abzusaufen. Laut Theorie wird dadurch die Wasserlage besser. Stimmt das so?

@schnodo: Spannend. Ich habe erst vor kurzem von dieser Übung gehört und sie bisher genau einmal probiert. Das Ergebnis war einfach zu ernüchtert. Nach deinem Post bin ich aber gewillt da dran zu bleiben.

Meine Schwimmzeiten: Nun ja, vor ner Weile zum letzten Mal einen 400m Test im Becken gemacht. Da kamen gerade 8 Minuten raus.

Seither habe ich vor allem auf die Technik geschaut und nicht mehr gross auf Geschwindigkeit. Ich müsste aber wieder mal einen Test machen. Subjektiv schwimme ich nun aber entspannter als vorher. Ob es schneller ist muss sich noch zeigen.

Rocket-Racoon
18.10.2014, 21:55
na dann bist du ja definitiv bei einer 1500 Meter Zeit mit Neoprenanzug unter 30 Minuten - ist doch ganz akzeptabel!

Cartman
19.10.2014, 07:17
Erstmal "Dryland" um die Koordination zu verstehen:
https://www.youtube.com/watch?v=8cS114X6fCQ



Großartig! :Danke:

qbz
19.10.2014, 08:45
Danke schon Mal für eure Tipps

@qbz: Vielen Dank. Ich versuche auf die Punkte in nächster Zeit zu achten. Zur Wasserlage habe ich kürzlich versucht eine länge ohne Beinschlag und eine mit zu schwimmen. Damit ich lerne, auch ohne Beinschlag hinten nicht abzusaufen. Laut Theorie wird dadurch die Wasserlage besser. Stimmt das so?



ja, man sollte auch mit lockerem, nur zu Stabilisierung eingesetztem Beinschlag bis keinem die Füsse an der Wasseroberfläche behalten können.
Beim Crawl-Beinschlag ohne Brett, Kopf auf/in das Wasser legen, lässt sich die Wasserlage auch ganz gut kontrollieren.

rundeer
23.10.2014, 13:03
Vielen Dank noch einmal für eure Tipps und Vorschläge.
Kennt jemand noch Gründe, wieso ich in Seite- und Bauchlage mit dem Beinschlag nur langsam voran komme? In Rückenlage geht's teilweise sogar rückwärts.

Ich habe mir jetzt x Filme angeschaut wie der Beinschlag aussehen soll. Ich versuche ihn auch aus der Hüfte und nicht durch die Knie einzuleiten und gebe mir Mühe das Fussgelenk zu strecken. Es hat mir auch schon jemand gesagt, der Beinschlag sehe eigentlich nicht grundsätzlich falsch aus. Trotzdem läuft da irgendwie nichts. Hatte jemand schon ähnliche Probleme?

Grüsse

schnodo
23.10.2014, 15:39
Vielen Dank noch einmal für eure Tipps und Vorschläge.
Kennt jemand noch Gründe, wieso ich in Seite- und Bauchlage mit dem Beinschlag nur langsam voran komme? In Rückenlage geht's teilweise sogar rückwärts.

Ich habe mir jetzt x Filme angeschaut wie der Beinschlag aussehen soll. Ich versuche ihn auch aus der Hüfte und nicht durch die Knie einzuleiten und gebe mir Mühe das Fussgelenk zu strecken. Es hat mir auch schon jemand gesagt, der Beinschlag sehe eigentlich nicht grundsätzlich falsch aus. Trotzdem läuft da irgendwie nichts. Hatte jemand schon ähnliche Probleme?

Mit dem Beinschlag habe ich auch so meine Probleme. Ich komme allerdings auf dem Rücken viel besser voran als auf der Seite oder auf dem Bauch. Was mir etwas geholfen hat, war, mich auf folgendes zu konzentrieren bzw. es auszuprobieren:

Am Beckenrand im Wasser stehend eine peitschenartige Wellenbewegung nachbilden, die aus der Hüfte entsteht und in der Fußspitze endet, mit jedem Bein einzeln
Versuchen, "Wasser zu fassen", sowohl mit der Fußsohle (wenn das Bein gebeugt wird) als auch mit dem Fußrücken (beim Strecken des Beins)
Bei der Fußbewegung nach vorne sich vorstellen, dass man einen Ball mit dem Spann wegtritt
Die Rückholbewegung bewußt mit der Rückseite des Oberschenkels und dem Gesäßmuskel verstärken
Mit gestreckteren Beinen und Zehen kicken, d.h. mit minimaler Beugung
Sehr schnell mit sehr kleiner Amplitude kicken


Im Endeffekt ist es aber so, dass beim Beinschlag die Devise "viel hilft viel" noch am ehesten zutrifft. Je mehr Zeit man damit zubringt, desto eher entwickelt man ein Gefühl dafür, welche Timing-Änderung oder welche Bein- oder Fußbewegung für den Vortrieb besser ist. Ich habe gelegentlich einfach mal in den sauren Apfel gebissen und 1 km Beine am Stück gemacht und dabei verschiedene Varianten durchprobiert. Beim nächsten Mal ging es dann schon besser, ohne dass ich in der Lage gewesen wäre zu sagen, was ich nun genau anders mache.