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Vollständige Version anzeigen : Kraft oder Frequenz: wie komme ich besser den Berg hoch?


vi-kinga
04.01.2013, 19:46
Hallo zusammen!

Seit geraumer Zeit versuche ich nun vom Flachlandtiroler zur Bergziege zu mutieren; bislang jedoch nur mit mäßigem Erfolg.
Zu Beginn meiner triathletischen Karriere hab ich es mit Triple und kleinstem Blatt in MTB-Manier probiert mit dem Ergebnis, dass ich schon nach knapp einem Drittel der Strecke mit Maximalpuls geplatzt bin. Nach und nach habe ich dann u.A. über Athletiktraining wohl an Kraft zugelegt, doch ein Problem bleibt: irgendwie scheine ich nicht den richtigen Gang zu finden – oder hab zumindest das Gefühl, dass ich suboptimal unterwegs bin.

Also: wie kann ich „ein Gefühl für den Berg“ finden oder anders ausgedrückt: wie finde ich die richte Übersetzung und mit welchem Puls sollte ich eine Steigung fahren.

Zettel
04.01.2013, 19:55
Also: wie kann ich „ein Gefühl für den Berg“ finden oder anders ausgedrückt: wie finde ich die richte Übersetzung und mit welchem Puls sollte ich eine Steigung fahren.

Ich denke das einzige was hilft sind:
"Viel Berge fahren"

Ich denke so simpel ist es. :)

mfg
Zettel

3-rad
04.01.2013, 20:04
Am Besten mit viel Kraft und hoher Frequenz.
Berge fahren ist eigentlich ganz einfach.
Man darf halt nicht zu hart starten, weil das rächt sich nach wenigen Metern.

loomster
04.01.2013, 21:35
Ich würde mich hier gerne mal einklinken. Wie trainiert man laaaaange Anstiege im Flachland? Hohe Gänge treten? Spinning? Ich wollte ja im August diese bekloppte MD in Norwegen machen und hab keine Ahnung wie ich das Radfahren (eigentlich auch das Laufen) trainieren soll. Hab jetzt mal die LD-Trainingspläne von Arne runtergeladen und halte mich an die Zeitvorgaben. Nur die Frage ist, wie ich das wettkampfspezifische bergauf fahren trainiere...

stevo
04.01.2013, 21:52
Wie wäre es mal mit Zusatzgewichten zu trainieren, also ganz klassisch Bleiweste oder Rucksack mit Sand oder Steinen befüllt?

3-rad
04.01.2013, 21:55
Nur die Frage ist, wie ich das wettkampfspezifische bergauf fahren trainiere...

Dicker Gang, Gegenwind.

wieczorek
04.01.2013, 21:56
gleichmässig ist besser als unrythmisch, aber auch nicht für alle Leute. Auf jeden Fall ist es rein physikalisch gleich ob du mit einem dicken Gang und wenig Frequenz oder mit einem kleinen Gang und viel Frequenz nach oben fährst. Dein Systemgewicht muss den Berg hoch, wie ist egal und von Fahrer zu Fahrer unterschiedlich (bestes Beipiel ob mit oder ohne Hilfmittel: Armstrong und Ulle)

Dieda
04.01.2013, 22:15
Dicker Gang, Gegenwind.

Da hab ich kaum Probleme, bergauf ist ja Kraftwirkung anders, weil man zum Rad eine andere Position einnimmt - und das im Flachland nachzuempfinden ist wohl in der Tat ein Problem. :Gruebeln:

Ich such mir jetzt gerade gezielt Berge (Hügel) 5-10%, die ich dann notfalls auch mal stupide in Wiederholung fahr, wenn wenig Zeit ist :Lachen2:

anneliese
04.01.2013, 23:17
Da hab ich kaum Probleme, bergauf ist ja Kraftwirkung anders, weil man zum Rad eine andere Position einnimmt - und das im Flachland nachzuempfinden ist wohl in der Tat ein Problem. :Gruebeln:


26 Zoll Hinterrad einbauen, dann haste Dauer-Bergauf-Feeling.

benjamin3341
04.01.2013, 23:49
oder hinten 40er Schlappen drauf und 0,5 bar Luftdruck. Das ist eklig

MattF
05.01.2013, 00:34
Also: wie kann ich „ein Gefühl für den Berg“ finden oder anders ausgedrückt: wie finde ich die richte Übersetzung und mit welchem Puls sollte ich eine Steigung fahren.

Also von der Trittfrequenz würde ich nicht unter 80 fallen lassen (ausser du machst dicken Gang Training) eher 90.

Von der Herzfrequenz ist es sinnvoll am Berg max 10% mehr zu fahren als im Flachen. Ich fahr wenn ich unten 145 fahre am Berg 155, max 160. Also eher die 155.

Dazu kommt um schnelle Zeiten zu machen, muss man über die Kuppe drüber treten und wieder in den Abstieg reinbeschleunigen, erst dann die Beine hochnehmen.
Viele bleiben kurz vor der Spitze praktischen stehen, weil sie denken: Endlich gepackt.
Kann man im Training natürlich machen aber insbesondere im Wettkampf lieber etwas langsamer berg hoch, dafür über die Kuppe zügig drüber (Endbeschleunigung). So fange ich viele die mich am Berg überholen wieder ein.

Ist auch der Arne Tipp!

chris.fall
05.01.2013, 00:50
Moin,

Da hab ich kaum Probleme, bergauf ist ja Kraftwirkung anders, weil man zum Rad eine andere Position einnimmt - und das im Flachland nachzuempfinden ist wohl in der Tat ein Problem. :Gruebeln:


ich versuche mit dem Triarad am Berg so lange wie es meine verfügbaren Übersetzungen zulassen so zu fahren wie im Flachen. Schließlich sind meine Sitzposition und ich (durch ausreichend Training hoffentlich jedenfalls;-) dafür optimiert. Dabei gebe ich wie von MattF beschrieben ein wenig mehr Gas, bis ich "über den Berg bin".

Auf den Unterlenker gehe ich erst zum untertourigen kraftbetonten Kurbeln, wenn ich keinen kleineren Gang mehr übrig habe. Das kann man aber sehr schön so wie von 3-rad beschrieben trainieren.


Viele Grüße,

Christian

sybenwurz
05.01.2013, 01:37
...Anstiege im Flachland...
Aha.
:Gruebeln:

HobbyStudent
05.01.2013, 08:28
Also von der Trittfrequenz würde ich nicht unter 80 fallen lassen (ausser du machst dicken Gang Training) eher 90.


am Berg? So kleine Kettenblätter, dass ich das schaff, gibts gar nicht ^^

NBer
05.01.2013, 09:04
die frage kraft oder frequenz wird ja seit den duellen armstrong - ullrich diskutiert, die ja beide typische vertreter der jeweiligen gattungen waren. armstrong war der stärkste am berg, ullrich der zweitstärkste. wäre armstrong nicht gewesen, würden heute alle die berge mit fetten gängen hochpressen, weil ullrich mit diesem stil 5-6 mal die tour gewonnen hätte.

ich glaube, dass jeder SEINE optimale frequenz und damit auch SEINEN optimalen krafteinsatz finden und fahren muss. und das geht nur über probieren.

loomster
05.01.2013, 10:51
Wie wäre es mal mit Zusatzgewichten zu trainieren, also ganz klassisch Bleiweste oder Rucksack mit Sand oder Steinen befüllt?

Ich bin ein bisschen unschlüssig, weil man da ja immer noch rollen kann, aber Versuch macht kluch...

Dicker Gang, Gegenwind.

Vielleicht hier ne Kombi mit Gewicht? Wind haben wir ja mehr als genug hier :Cheese:

Aha.
:Gruebeln:

Ich meinte halt simulieren...

Versucht Ihr im Training(slager) die langen Anstiege der Wks im vergleichbaren Terrain nachzufahren? Kann man das auf der Rolle simulieren? Wahrscheinlich mach ich mir zu viel Gedanken, aber 3500Hm sind echt nicht wenig, wenn die höchste Erhebung im 50km-Umkreis 100Hm ist.

titansvente
05.01.2013, 11:10
Also fernab jeder Trittfrequenz- und Übersetzungsdiskussion heisst Berge fahren vor allem Eines - leiden können :quaeldich:

Und noch eins: Ein "Berg" fängt bei 1.000 hm am Stück an :cool:

Habe die Ehre :Huhu:

~anna~
05.01.2013, 11:44
am Berg? So kleine Kettenblätter, dass ich das schaff, gibts gar nicht ^^

Ja, und dann noch mit max. 10% mehr Puls :Lachen2:

Nepumuk
05.01.2013, 11:54
Also fernab jeder Trittfrequenz- und Übersetzungsdiskussion heisst Berge fahren vor allem Eines - leiden können :quaeldich:



Klar beim Bergzeitfahren ist das logisch. Aber es macht ja auch keinen Sinn, sich gleich am ersten Berg zu Tode zu leiden. Dann ist der WK gleich gelaufen.

titansvente
05.01.2013, 12:37
Klar beim Bergzeitfahren ist das logisch. Aber es macht ja auch keinen Sinn, sich gleich am ersten Berg zu Tode zu leiden. Dann ist der WK gleich gelaufen.

Nö :Nee:
Das gilt genauso für's Training.
Ich schrieb ja nix vom "Die Augen vor den Kopp fahren" sondern einfach von der Bereitschaft sich zu quälen. Dahin zu gehen, wo's wehtut. Keine Rollerstücke. Einfach nur drücken, ziehen, drücken, ziehen, drücken, ziehen...
Ein Duell: Du vs. Hangabtriebskraft

HeinB
05.01.2013, 12:43
ich glaube, dass jeder SEINE optimale frequenz und damit auch SEINEN optimalen krafteinsatz finden und fahren muss. und das geht nur über probieren.

Genau so sehe ich das auch. Der Grund liegt in unterschiedlichen Hebelverhältnissen und Verteilung von Muskelfasertypen.

Zum ausprobieren den gleichen Berg direkt hintereinander mehrfach hochfahren mit verschiedenen Trittfrequenzen aber gleicher Leistung bzw. Geschwindigkeit, ich würde mit 70 - 75 - 80 anfangen.

Hamsterbär
10.01.2013, 22:48
Bei mir scheint es mit höheren Frequenzen besser zu laufen bzw. zu fahren.

Wenn ich auf der Rolle fahre und bei gleicher Leistung die Trittfrequenz von 80 auf 90 und von 90 auf 100 U/Min. erhöhe, geht der Puls nach unten, also irgendwas um 100 oder knapp drüber ist meinem Körper auf der Rolle zumindest wohl am liebsten.

Ich bin allerdings mit 60kg auf 1,75 auch eher ein Hamster, ich hab garnicht die Kraft in den Beinen niedrige Trittfrequenzen zu drücken. Das führt dann schnell zu Krämpfen,

HobbyStudent
11.01.2013, 07:45
Bei mir scheint es mit höheren Frequenzen besser zu laufen bzw. zu fahren.

Wenn ich auf der Rolle fahre und bei gleicher Leistung die Trittfrequenz von 80 auf 90 und von 90 auf 100 U/Min. erhöhe, geht der Puls nach unten, also irgendwas um 100 oder knapp drüber ist meinem Körper auf der Rolle zumindest wohl am liebsten.

Ich bin allerdings mit 60kg auf 1,75 auch eher ein Hamster, ich hab garnicht die Kraft in den Beinen niedrige Trittfrequenzen zu drücken. Das führt dann schnell zu Krämpfen,

fährst du MTB? Mit welcher Übersetzung kann man den am berg 100upm fahren?

Hamsterbär
11.01.2013, 20:23
fährst du MTB? Mit welcher Übersetzung kann man den am berg 100upm fahren?

MTB & Rennrad, mit dem Rennrad ist allerdings ja nach Steigung natürlich nix mit hohen Drehzahlen.

RoBa
12.01.2013, 17:00
Also fernab jeder Trittfrequenz- und Übersetzungsdiskussion heisst Berge fahren vor allem Eines - leiden können :quaeldich:

Und noch eins: Ein "Berg" fängt bei 1.000 hm am Stück an :cool:

Habe die Ehre :Huhu:

und flach fahren heißt: noch mehr leiden

.

chris.fall
12.01.2013, 17:17
Moin,

Genau so sehe ich das auch. Der Grund liegt in unterschiedlichen Hebelverhältnissen und Verteilung von Muskelfasertypen.

Zum ausprobieren den gleichen Berg direkt hintereinander mehrfach hochfahren mit verschiedenen Trittfrequenzen aber gleicher Leistung bzw. Geschwindigkeit, ich würde mit 70 - 75 - 80 anfangen.

Bei mir scheint es mit höheren Frequenzen besser zu laufen bzw. zu fahren.


ich denke auch, dass die optimale Drehzahl sehr individuell ist. Aber warum diese optimale Trittfrequenz denn nur an einer Steigung nutzen?!... Und deswegen versuche ich eben (s.o.) diese Frequenz immer zu kurbeln. weshalb daran

und flach fahren heißt: noch mehr leiden

IMHO viel Wahres dran ist.

das "Drücken" fange ich erst an, wenn meine Übersetzung "zu Ende" ist.


Viele Grüße,

Christian

Laplace
13.01.2013, 11:28
ich denke auch, dass die optimale Drehzahl sehr individuell ist. Aber warum diese optimale Trittfrequenz denn nur an einer Steigung nutzen?!Christian
Die optimale Trittfrequenz ist in der Tat sehr individuell, variiert aber nicht nur von Person zu Person, sondern auch in Abhängigkeit mit der zu erbringenden Leistung.

chris.fall
13.01.2013, 12:50
Ja,

Die optimale Trittfrequenz ist in der Tat sehr individuell, variiert aber nicht nur von Person zu Person, sondern auch in Abhängigkeit mit der zu erbringenden Leistung.

aber die zu erbringende Leistung ist im Rennen idealerweise fast konstant; an Anstiegen geht man nur etwas darüber.


Viele Grüße,

Christian

tandem65
13.01.2013, 13:10
Am Besten mit viel Kraft und hoher Frequenz.

Das kann ich nur unterstreichen. Warum denn entweder oder! Am besten hohe Frequenz mit viel Kraft. ;)

Laplace
13.01.2013, 14:35
Das kann ich nur unterstreichen. Warum denn entweder oder! Am besten hohe Frequenz mit viel Kraft. ;)
Weil dort in der Regel die aerobe Kapazität den begrenzenden Faktor darstellt. :Lachen2:

Laplace
13.01.2013, 14:47
aber die zu erbringende Leistung ist im Rennen idealerweise fast konstant; an Anstiegen geht man nur etwas darüber.

Ist für die meisten Freizeitsportler die Erbringung einer konstanten Leistung im Rennen die Regel oder eine Ausnahme?