Vollständige Version anzeigen : Erfolgreicher Helmtest
Schwarzfahrer
19.01.2012, 21:12
Eigentlich mußte mich keiner überzeugen, daß ein Helm nützlich sein kann, aber jetzt durfte ich es in einem Selbstversuch eindrucksvoll nachweisen. Selbst als überzeugter Helmträger war ich überrascht über das Ergebnis - daher ein Hoch auf mein Fahrradhelm (Scott Fuga, möge er in Frieden ruhen) :liebe053: .
Versuchsdurchführung:
vorgestern, strahlende Sonne, ich rolle gemütlich heimwärts aus der Arbeit entlang einer Hauptstraße innerorts. Breite Kreuzung, von rechts kommt ein Auto, verlangsamt, da er ja keine Vorfahrt hat; sobald ich es sehe, lasse ich die Bremsgriffe los und fahre weiter. Auf Höhe des Autos sehe ich im Augenwinkel das Auto auf mich zufahren:-(( . Es reichte nur noch für den Gedanken "oh Gott, mein Rad", da knallt es schon. Es folgte eine gefühlt 30 Sekunden lange Zeit des Schwebens (volare...), gefolgt von einem sauberen Aufschlag mit dem Kopf voraus (in meiner Jugend hieß es, "er fällt auf den Kopf wie en chinesischer Reißnagel"). Ich hatte sogar noch Zeit, mir vorzustellen, wie der Helm zermalmt wird, und ich bis zum Asphalt durchdringe - aber nichts da. Es war nur ein stumpfer, weicher gedämpfter Stoß, dann schlug der Rest vom Körper irgendwie auf dem Rücken auf. Das frische Weizenmischbrot im Rucksack hat wohl den Rest an Dämpfung besorgt.
Versuchsauswertung:
Ich liege da, fluche wie ein Kutscher, uns stehe nach 20 Sekunden auf. Erstaunlicherweise scheint alles zu funktionieren, wenn auch einiges schmerzt. Der Autofahrer steht dafür leichenblaß neben seinem Wagen und zittert vor Schreck und fragt untentwegt, was denn passiert sei, er hätte mich überhaupt nicht gesehen. Die Passanten kümmern sich mehr um ihn als um mich, sobald ich stehe. :Nee: Mein Rad liegt ca. 3 m neben mir, in deutlich schlechterem Zustand als ich (ein Pferd würde man wohl jetzt erschießen).:Weinen: Zumindest ein Foto mache ich schon mal:
Geschätzte Flugentfernung: ca. 6 - 7 m für jeden von uns; das Auto kam nur ca. 5 m weit nach dem Zusammenstoß. (als echter Sportsgeist: schneller, weiter, höher - habe ich wohl alles erreicht :Holzhammer: ).
Krankenwagen, Polizei, Unfallarzt, Röntgen fast aller Körperteile, MRT, ...- das volle Programm. Fazit: Prellungen/Quetschungen an linkem Fuß, rechte Pobacke und rechte Hand, die heute schon stark abgeklungen sind. Einzige ernstere Verletzung kam durch die Stauchung der Hals/Brustwirbelsäule: die ganze Bänder/Sehnenstruktur ist gezerrt, mit Einblutungen, ein Wirbel hat einen kleinen Deckeneinbruch und zwei früher geschädigte Bandscheiben sind etwas gereizt. Es reicht zwar, daß ich ordentliche Schmerzen habe, und der Nacken/linker Schulter deutlich eingeschränkt sind, voraussichtlich mehrere Wochen lang. Aber angesichts der Flugbahn waren sich alle einig: das hätte ganz anders ausgehen können. Und wenn ich den Helm ansehe, mag ich gar nicht vorstellen, die gleichen Spuren auf meinem Schädel zu haben:
Fazit:
1. Ein Helm kann mehr abfangen, als ich es mir hätte vorstellen können.
2. Man kann noch so gut bei gefährlichen Situationen aufpassen, wenn es dumm läuft, erwischt es einen dort, wo das Risiko am geringsten erscheint.
3. Ich darf jetzt nicht nur ein neues Rad suchen, sondern wohl auch die Saisonplanung erst mal überdenken, und mich erst mal gründlich ausruhen (um es positiv zu sehen).
Gelbbremser
19.01.2012, 21:25
Da hast du aber echt Glück gehabt. :)
Wir sehn uns im Sommer. Gute Besserung.
Gruß Karsten
Es war nur ein stumpfer, weicher gedämpfter Stoß, dann schlug der Rest vom Körper irgendwie auf dem Rücken auf. Das frische Weizenmischbrot im Rucksack hat wohl den Rest an Dämpfung besorgt.
:Lachanfall:
Glück gehabt, gute Besserung!
Thorsten
19.01.2012, 21:33
Autsch :( und gute Besserung :Blumen:. Nach Kleinkram hören sich die Verletzungen nicht mehr an.
Hast du als echter Triathlet jedenfalls noch während des Fluges die Stoppuhr angehalten :Lachen2:?
Wassertraeger_HAM
19.01.2012, 21:36
Na dann such dir mal einen guten Gutachter, damit der tatsächliche Wiederbeschaffungswert ermittelt wird.
PippiLangstrumpf
19.01.2012, 21:38
Herzlichen Glückwunsch zum 2. Geburtstag! Und gute Besserung! :Blumen:
Schwarzfahrer
19.01.2012, 21:40
Da hast du aber echt Glück gehabt. :)
Autsch :( und gute Besserung :Blumen:. Nach Kleinkram hören sich die Verletzungen nicht mehr an.
Tja, Danke für die Blumen. Irgendwie habt ihr beide Recht. Unter Glück haben stelle ich mir eigentlich auch etwas anderes vor. Aber immerhin bin ich für den normalen Alltag schon jetzt fast voll funktionsfähig (mit etwas Ibu), nur Training sollte ich noch eine Weile bleiben lassen. Das ist ja gar nicht so übel, oder?
Karsten, nach meinem ursprünglichen Plan wäre ich dieses Jahr nicht in Ladenburg oder Heidelberg dabei, nur im Kraichgau -aber jetzt kann ja alles anders werden, mal sehen. Man sieht sich spätestens in Neckargemünd:Huhu:
Schwarzfahrer
19.01.2012, 21:43
Na dann such dir mal einen guten Gutachter, damit der tatsächliche Wiederbeschaffungswert ermittelt wird.
Weißt Du einen im Rhein-Neckar-Raum? Die üblichen Auto-Gutachter dürften ja von Fahrrad nicht viel Ahnung haben.
Die Versicherung meinte allerdings, es reicht, wenn der Fahrradhändler einen Kostenvoranschlag für die Reparatur (mit Schadensfotos) bzw. für eine Ersatzbeschaffung macht, falls Reparatur nicht geht. Das werde ich zuerst versuchen.
Wassertraeger_HAM
19.01.2012, 22:04
Weißt Du einen im Rhein-Neckar-Raum? Die üblichen Auto-Gutachter dürften ja von Fahrrad nicht viel Ahnung haben.
Auch die Auto-Gutachter können ein ordentliche Gutachten erstellen - man muss sie nur ein wenig dabei unterstützen.
Die Versicherung meinte allerdings, es reicht, wenn der Fahrradhändler einen Kostenvoranschlag für die Reparatur (mit Schadensfotos) bzw. für eine Ersatzbeschaffung macht, falls Reparatur nicht geht. Das werde ich zuerst versuchen.
Die Sachbearbeiter sind zumeist Autofahrer und können sich oft nicht vorstellen, das ein Fahrrad auch Geld kostet. Wenn dann auf dem Kostenvoranschlag nicht die erwarteten 47,50 €, sondern mehrere tausend Euro stehen, dann wird eigentlich immer ein Sachverständiger der Versicherung geschickt.
Wenn der dann sagt:"Och, der Lenker und die Gabel haben doch gar keinen schlimmen Kratzer, die können Sie doch weiterfahren".
Dann muss man nur erwidern:"Das glaube ich ich selbstverständlich, schließlich sind Sie der Sachverständige. Schreiben Sie in Ihr Gutachen, dass ich die Teile weiterverwenden kann. Dann fahre ich damit auch wieder."
Wichtig ist, dass du genau ausrechnest (das gelingt am besten, wenn man es selber macht), wie viel du für die Neubeschaffung des, durch den Unfall beschädigten Material ausgeben musst.
Also nicht der unsprüngliche Kaufpreis abzüglch des Wertverlustes, sondern der tatsächliche Wiederbeschaffungswert für das Gleiche oder etwas Vergleichbares.
Und vergiss deine Kleidung, deinen Helm, deinen Rucksack, ... und die Kosten für das Leihfahrzeug/Aufallgeld nicht.
Skunkworks
19.01.2012, 22:11
Glückwunsch! Gemäß Signatur alles richtig gemacht!
Gute Besserung
kullerich
19.01.2012, 22:42
Weißt Du einen im Rhein-Neckar-Raum? Die üblichen Auto-Gutachter dürften ja von Fahrrad nicht viel Ahnung haben.
.
Siehe http://bernd.sluka.de/Fahrrad/sv/Sachverstand.html
FFM und LB sind ja nicht soo weit weg...
LidlRacer
19.01.2012, 23:03
Und vergiss deine Kleidung, deinen Helm, deinen Rucksack, ... und die Kosten für das Leihfahrzeug/Aufallgeld nicht.
Und das Weizenmischbrot!
Ich bin für die Weizenmischbrot-im-Rucksack-Pflicht! :Cheese:
Skunkworks
19.01.2012, 23:16
Und das Weizenmischbrot!
Ich bin für die Weizenmischbrot-im-Rucksack-Pflicht! :Cheese:
Genau, stellen wir uns mal vor, was passiert wäre, würde er der Paleo-Ernährung fröhnen.
sybenwurz
19.01.2012, 23:28
Die Versicherung meinte allerdings, es reicht, wenn der Fahrradhändler einen Kostenvoranschlag für die Reparatur (mit Schadensfotos) bzw. für eine Ersatzbeschaffung macht, falls Reparatur nicht geht. Das werde ich zuerst versuchen.
Ja, reicht im Allgemeinen.
Wenn dann auf dem Kostenvoranschlag nicht die erwarteten 47,50 €, sondern mehrere tausend Euro stehen, dann wird eigentlich immer ein Sachverständiger der Versicherung geschickt.
Kann nicht erkennen, was da fürn Rad liegt, aber ich denke, mit zwo Mille iss die Sache aus der Welt.
Das schluckt normal jede Versicherung, wenn der Händler sich nicht allzu böd anstellt. Für die iss das Peanuts, wenn man schlüssig rüberbringen kann, dass das nedd Omas altes Rad aus den 60ern war und die Sachbearbeiter wissen auch, wasses sie hätte kösten können, wenns etwas heftiger ausgegangen wär (btw: herzlichen Glückwunsch zum offenbar halbwegs glimpflichen Ausgang des "Unternehmens"!).
Selbst wenn die nen Gutachter schicken und der zuviel aus der Rechnung streicht, kann man immer noch n Gegengutachten machen lassen, normal honorieren sie es aber, wenn man die Bälle flach hält und unnötige Kosten vermeidet.
Je nach Versicherung gibts auch für jeden Fall nen festen Sachbearbeiter (oder ne -in), mit dem (der) man durchaus vernünftig reden kann.
Schwarzfahrer
20.01.2012, 08:19
Siehe http://bernd.sluka.de/Fahrrad/sv/Sachverstand.html
FFM und LB sind ja nicht soo weit weg...
Danke, super; genau so etwas habe ich geucht
Ich versuche es zwar nach der Angabe der Versicherung zuerst über meinen Händler, aber bei Bedarf ist das eine gute Ergänzung.
Schwarzfahrer
20.01.2012, 08:24
Und das Weizenmischbrot!
Ich bin für die Weizenmischbrot-im-Rucksack-Pflicht! :Cheese:
Das Brot kann ich nicht guten Gewissens in Rechnung stellen. Wir haben es noch am gleichen Abend mit gutem Appetit vertilgt, ohne daran zu denken, was es vorher aushalten mußte:( . Eigentlich fiel es mir erst am nächsten Tag ein, daß ich ein Rucksack auf dem Rücken hatte, und was so alles drin war. Bin froh, daß kein dreieckiges Körner-Vollkornbrot drin war, der hätte mir wohl eher noch ein paar Rippen gebrochen.
Ich schätze, ich werde mich aber beim Bäcker bedanken für die gute Qualität. :Cheese:
Schwarzfahrer
20.01.2012, 08:35
Kann nicht erkennen, was da fürn Rad liegt, ....
Ein totes. :cool:
Im ernst: es ist der schon besagte T900R; Neupreis 2005 1750 €, erst vor wenigen Monaten "runderneuert" (Steuersatz, Kette, Kettenblatt, Ritzel, Rücklicht, Lenkerband...). Laufleistung ca. 20000 km. Und vorgehen wollte ich auch, wie Du es beschreibst.
Eine Reparatur dürfte schwierig sein. Der Hinterbau ist zur Seite verdrückt (soweit, daß das Laufrad voll verspannt gegen Bremse klemmt). Ob das ohne Rest/Rißrisiko zu richten ist, auch bei Stahl, wage ich zu bezweifeln (relativ leichter, dünner Stahlrahmen). Wie kann ich mir sicher sein, daß nach dem Richten kein Riß drin ist? Lenker, Kurbel (die ist tatsächlich nach innen gebogen, er muß also genau die Pedale erwischt haben, ohne mein Fuß zu berühren), und andere beschädigte Anbauteile dürften eher austauschbar sein, aber der Rahmen ist wohl hin. Mal sehen, was nächste Woche der Händler sagt.
trailschnecke
20.01.2012, 08:58
Weißt Du einen im Rhein-Neckar-Raum? Die üblichen Auto-Gutachter dürften ja von Fahrrad nicht viel Ahnung haben.
Zuerst mal Gute Besserung.
Ich habe die Erfahrung gemacht, gerade weil sich die Auto-Gutachter nicht mit Fahrrad auskennen, sind sie für Hilfe von Anderen dankbar. Ich hab damals alle Einzelteile extra aufgeführt (alles was nicht Standart war auch - z.B. Kool Stop Bremsbeläge, teflonbeschichtete Bowdenzüge, etc.). Da ist ne ordentliche Summe zusammengekommen. Trotz der Abzügen durch die Versicherung hat es dann zum neuen Rad gereicht.
Übrigens muss Schutzkleidung (Helm), egal wie alt, zu 100% ersetzt werden.
zum Rahmen: Beim Kumpel (Carbonrahmen) hat sich die Versicherung dann doch entschieden den angegebenen Rahmen zu bezahlen, nachdem sie erfahren haben, was eine Materialprüfung im Prüflabor kostet.
sybenwurz
20.01.2012, 09:30
Eine Reparatur dürfte schwierig sein. Der Hinterbau ist zur Seite verdrückt (soweit, daß das Laufrad voll verspannt gegen Bremse klemmt). Ob das ohne Rest/Rißrisiko zu richten ist, auch bei Stahl, wage ich zu bezweifeln (relativ leichter, dünner Stahlrahmen).
Naja, prinzipiell kann man das schon reparieren.
Lohnt sich aber nur, wenns wirklich n altertümliches Schätzchen ist, das für die Nachwelt erhalten bleiben soll.
Der Preis fürs Reparieren dürfte eh nicht günstiger sein als n neuer Rahmen.
Generell issn verbogener Rahmen für die Versicherung hinüber, egal welches Material.
bellamartha
20.01.2012, 10:40
Hallo Schwarzfahrer,
ein sehr netter, trotz der Dramatik augenzwinkernder Bericht über deinen Unfall. Danke dafür, denn immer noch bin ich im Alltag zu oft ohne Helm unterwegs. Im Training nie, aber auf dem Arbeitsweg und ähnlichem leider doch.
Erlebnisse wie deines erinnern mich daran, dass das lebensgefährlicher Leichtsinn ist.
Gut, dass es glimpflich ausgegangen ist. Hoffentlich geht es dir schnell wieder ganz gut.
Viele Grüße, J.
4SeasonBiker
20.01.2012, 11:41
Herzlichen Glückwunsch zum relativ glimpflichen Verlauf! :Blumen:
Wenn es so gut läuft, ist das Ärgerlichste die Rennerei, bis wieder ein fahrbereites Rad in der Garage steht. Den Aufwand ersetzt keine Versicherung. :Nee:
Das frische Weizenmischbrot im Rucksack hat wohl den Rest an Dämpfung besorgt.
Sehr gut! Bei mir (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=606631&postcount=1020) war es eine Großpackung Müsli. :Cheese:
crema-catalana
20.01.2012, 12:11
:( au weia. Erst mal gute Besserung!!! :Blumen:
Ich drücke dir die Daumen, dass du eine anständige Entschädigung bekommst und du vor allem bald wieder schmerzfrei gesund bist!!! :Huhu:
Schwarzfahrer
09.03.2012, 22:44
...Ich drücke dir die Daumen, dass du eine anständige Entschädigung bekommst und du vor allem bald wieder schmerzfrei gesund bist!!! :Huhu:
Seit 10 Tagen fahre ich wieder mit dem Rad zur Arbeit, auch wenn der Rücken noch nicht ganz schmerzfrei ist (was mich aber eher am Laufen und Schwimmen hindert). Deshalb ist die Schmerzensgeld-Frage auch noch nicht abgeschlossen, aber die Sachkosten wurden anerkannt, und ein Vorschuß bezahlt (reicht nicht ganz fürs neue Rad, aber trotzdem ganz ordentlich).
Aber heute hatte ich schon mein erstes "Déja-vu":
Auto kommt aus kleiner Seitenstraße rechts, Fahrer guckt gespannt nach rechts (viel Verkehr am morgen), und als ich fast vor ihm bin, fährt er los, ohne nochmal links zu gucken. Ich bin allerdings noch sehr mißtrauisch, so daß ich schon Richtung Straßenmitte ausgewichen bin, bevor er losfuhr. So verfehlte er mein Hinterrad um ca. 50 cm, da ich auch noch beschleunigen konnte (bremsen hätte nicht mehr gereicht, da er stark nach links zog, um eine Lücke im Gegenverkehr zu erwischen). Mein Puls ging danach deutlich höher, als früher bei ähnlichen Vorkommnissen. Erster Gedanke diesmal: heute hast Du den neuen Helm an, hätte sich zumindest gelohnt (der Ersatz für den letzten ist gestern eingetroffen).
Mein (vermultich tendenziell unflätiges) Gebrüll, wie auch das eines Passanten haben den Fahrer aber wohl doch nachdenklich gemacht, denn 2 Minuten später stand er bei uns, und entschuldigte sich unbeholfen. Immerhin, er hat seinen Fehler gleich begriffen; hoffentlich ist er eine Weile umsichtiger. Dann hätte das Ganze doch einen höheren Sinn gehabt...
Aber mein früheres, langjähriges Vertrauen in die Mehrheit der Autofahrer ist doch langsam erschüttert. Es wird wohl eine Weile dauern, bis ich wieder entspannt wie früher die Straße entlangrollen kann.
ellivetil
10.03.2012, 07:52
Das kenn ich alles nur zu gut... Ich fahre morgens auf dem Weg zur Arbeit auch auf einem Radweg neben einer morgens viel befahrenen Hauptstraße in einem kleinen Ort. Da gab es schonmal die ein oder andere sehr knappe Situation an Einmündungen. Ich bin da aber schon immer so drauf, dass ich allen Autofahrern erstmal unterstelle, dass sie sich einen Dreck um Radfahrer scheren - entsprechend vorsichtig fahre ich an Einmündungen und Kreuzungen heran. Leider stimmt eine Vermutung viel zu oft und wenn ich blind über die Kreuzungen fahren würde (wie es mir ja theoretisch zustehen würde), hätte ich letztes Jahr einige neue Räder kaufen müssen...
Wassertraeger_HAM
10.03.2012, 16:11
unflätiges Gebrüll
Wenn mir Ähnliches widerfährt brülle ich auch immer so laut ich kann. In der Hoffnung, das der Fehlleistende maximalmöglich erschrickt und zumindest eine Weile etwas aufmerksamer am Straßenverkehr teilnimmt.
Wir sind alle nur Menschen und machen Fehler. Aber einige Fehler dürfen halt nicht begangen werden.
Ich habe zum Abreagieren mal ne Signalpfeife und ne Airzound ausprobiert.
Schwarzfahrer
16.03.2012, 22:33
Ich hatte schon gehofft, daß das Thema "ausklingt", da ich jetzt zumindest Radfahren kann - aber leider Fehlanzeige. Mein Rücken tat ja in einem Bereich seit dem Sturz gleichmäßig, wenn auch nie extrem weh. Jetzt gab es deshalb noch ein MRT von diesem Bereich (wurde am Anfang irgendwie versäumt:confused: ) - und siehe da: zwei Wirbeln angebrochen, davon eines (BWK6) stärker, als alles bisher diagnostizierte: Deckplatteneinbruch mit etwas Höhenminderung an der Vorderkante (schätze so 10 - 20 %), und einem sichtbaren Knick in der "Biegelinie" der Wirbelsäule. Dazu Knochenödem auf/in beiden Wirbeln. Laut Arzt bleibt dieser Knick wohl, sollte aber nach längerer Zeit (hoffentlich) keine verringerte Belastbarkeit bedeuten lassen. Auch darf ich damit noch länger (Zeitspanne undefiniert) wohl nicht laufen, schweres heben, etc. Wird wohl leider doch nix mit einem zügigen Wiedereinstieg ins volle Training. :(
Immerhin gehen Schwimmen und Radfahren - wobei ich beim letzteren meine Paranoia vor Einmündungen noch überwinden muß:Cheese: . Zur Zeit bremse ich unwillkürlich bei jeder Einmündung auf unter 10 km/h ab, besonders wenn Autos zu sehen sind.
sybenwurz
16.03.2012, 22:38
Gemein!
Ja Schice, aber was ist daran gemein?
Ärztliche Fehlleistung schlichterdings oder hätte man die/das MRT nedd gleich nachm Unfall machen sollen/können/müssen?
Ich glaub, ich würd Amok laufen...:Maso:
Schwarzfahrer
16.03.2012, 22:49
Ja Schice, aber was ist daran gemein?
Ärztliche Fehlleistung schlichterdings oder hätte man die/das MRT nedd gleich nachm Unfall machen sollen/können/müssen?
Ich glaub, ich würd Amok laufen...:Maso:
Nee, keine ärztliche Fehlleistung, früher entdecken hätte objektiv nichts groß geändert - außer, daß ich mich früher geärgert hätte, daß es schlimmer ist - oder mich früher damit abgefunden hätte. Laut Arzt hätte man damals auch nichts anderes damit gemacht - und ich glaube auch nicht, daß ich mich hätte operieren lassen wollen, so schlecht ging es mir nicht. Es wurde ja damals ein MRT von den akut schmerzhaften Regionen gemacht (HWS - entsprechend der Überweisung).
Gemein ist es halt, wenn man gerade "in Fahrt kommt", den Wiederaufbau der Laufkondition schon geplant hat, und dann durch diesen Befund auf den Boden zurückgeholt wird. Gemein ist, daß offensichtlich diese Stelle viel langsamer heilt, als die anfangs so schlimm schmerzhafte - würde man nicht unbedingt erwarten. Gemein ist, daß ich jetzt nicht meinen Garten in der üblichen Frühjahrsroutine bearbeiten/gestalten kann/soll/darf (Umgraben u.ä. sind wohl suboptimal) - und darauf freue ich mich sonst immer so, wenn der Frühling kommt.
Ja Schice, aber was ist daran gemein?
Ärztliche Fehlleistung schlichterdings oder hätte man die/das MRT nedd gleich nachm Unfall machen sollen/können/müssen?
Ich glaub, ich würd Amok laufen...:Maso:
Es ist leider oft so, dass ein angeknackster Wirbel nochmal nachsintert (=nachrutscht), von daher kann es schon sein, dass auf den Unfallbildern der beschriebene Schaden noch nicht zu sehen war.
Allerdings wäre es sinnvoll gewesen, etwa zwei Wochen nach dem Unfall ein Kontrollröntgen (im Stehen) zu veranlassen und dann, je nachdem was dabei herauskommt ggf. nochmal ein CT. Wenn sich da 'ne Knickbildung in der Wirbelsäule zeigt, versucht man i.d.R. dies mit einem 3-Punkt-Stützkorsett für 8-12 Wochen zu korrigieren bzw. zu vermeiden, dass die Knickbildung/ Keilwirbelentwicklung weiter zunimmt
Habe aber irgendwie den Ausgangsthread im Januar verpasst, sonst hätte ich schon damals meinen Senf ungefragt dazu geäußert.
Schwarzfahrer, du solltest unbedingt bei deinen Auseinandersetzungen mit der Versicherung schriftlich fixieren, dass bei einer eventuellen Schmerzensgeldzahlung Spätfolgen, die mittelbar aus der veränderten Wirbelsäulenstatik resultieren könnten und deren Behandlungskosten nicht mit abgegolten sind.
JENS-KLEVE
17.03.2012, 08:15
Und ich fahre seit Wochen extra immer mit einem Weizenbrot auf dem Rücken durch die Gegend... die Tipps im Forum sind auch nicht mehr das was sie mal waren! :Lachen2:
Ich wünsch Dir alles Gute!
sybenwurz
17.03.2012, 19:37
Naja, eventuell war das Weizenbrot von Kollege Schwarzfahrer auch nur schon etwas älter...:Cheese:
carolinchen
17.03.2012, 19:49
:Huhu: Mensch Paul so ein Schei* ,ich wünsch dir alles Gute !!!
Du kannst ruhig mal wieder zum Schwimmen kommen,es befindet sich fast alles wieder beim Alten:Cheese:
Schwarzfahrer
17.03.2012, 20:40
Es ist leider oft so, dass ein angeknackster Wirbel nochmal nachsintert (=nachrutscht), von daher kann es schon sein, dass auf den Unfallbildern der beschriebene Schaden noch nicht zu sehen war.
Allerdings wäre es sinnvoll gewesen, etwa zwei Wochen nach dem Unfall ein Kontrollröntgen (im Stehen) zu veranlassen und dann, je nachdem was dabei herauskommt ggf. nochmal ein CT. Wenn sich da 'ne Knickbildung in der Wirbelsäule zeigt, versucht man i.d.R. dies mit einem 3-Punkt-Stützkorsett für 8-12 Wochen zu korrigieren bzw. zu vermeiden, dass die Knickbildung/ Keilwirbelentwicklung weiter zunimmt
Habe aber irgendwie den Ausgangsthread im Januar verpasst, sonst hätte ich schon damals meinen Senf ungefragt dazu geäußert.
Schwarzfahrer, du solltest unbedingt bei deinen Auseinandersetzungen mit der Versicherung schriftlich fixieren, dass bei einer eventuellen Schmerzensgeldzahlung Spätfolgen, die mittelbar aus der veränderten Wirbelsäulenstatik resultieren könnten und deren Behandlungskosten nicht mit abgegolten sind.
Danke, Hafu.
Auf den Röntgenbildern nach dem Unfall war offenbar wenig zu erkennen, darum auch gleich das MRT am Anfang (aber eben nur Halsbereich).
Ein Kontrollröntgen nach zwei Wochen wurde weggelassen, da es angeblich nur der Dokumentation für die BG dienen würde, und das Ergebnis keinerlei Einfluß auf die Behandlung haben könne.
Und jetzt hat er auch erst mal ein Röntgen gemacht, aber irgendwie war darauf in der Seitenansicht praktisch nichts zu erkennen (großer schwarzer Fleck auf dem Bild, fast so groß wie mein Brustkorb). Der Arzt murmelte etwas davon, daß läge irgendwie daran, daß ich zu mager bin, und schickte mich zum MRT. Keine Ahnung welche Probleme er hatte; ich habe frühere Röntgenbilder, zumindest von der Lendenwirbelsäule, die sehen normal aus.
Kann so ein Stützkorsett jetzt noch etwas bringen, oder ist nach 8 Wochen alles egal? (Wenn's für die Antwort hilft, kann ich gerne MRT-Befund oder auch Bildausschnitte einscannen und zuschicken).
Das mit der Versicherung ist mir klar. Es gab bisher eine Vorauszahlung auf das Schmerzensgeld, aber klar noch keinen Abschluß, weil ich genau solche Sachen befürchtet habe. Die Anwältin meinte auch, bei sowas sollte man eher 1-2 Jahre verstreichen lassen, bevor man sicher einen Schlußstrich zieht.
Der Arzt betrachtet das Ganze praktisch nur aus BG-Sicht, d.h. ist eine Arbeitsunfäigkeit zu erwarten, oder nicht. Dabei geht es mir darum am wenigsten; meinen Job könnte ich auch im Rollstuhl ebenso machen.
Schwarzfahrer
17.03.2012, 20:44
Und ich fahre seit Wochen extra immer mit einem Weizenbrot auf dem Rücken durch die Gegend... die Tipps im Forum sind auch nicht mehr das was sie mal waren! :Lachen2: ...QUOTE]
[QUOTE=sybenwurz;725760]Naja, eventuell war das Weizenbrot von Kollege Schwarzfahrer auch nur schon etwas älter...:Cheese:
Das Brot hatte ich am Vormittag schon gekauft, aber es war am abend danach noch richtig lecker luftig; dabei hätte es eher zum Fladenbrot mutieren müssen. :Cheese: Die Macke im Wirbel ist außerdem innen, das kam nicht vom Brot sondern von der Kopflandung, denke ich. Also ruhig weiter mit Brot im Rucksack weiterfahren. Nur beim Skifahren würde ich eher zum Airbag raten, das hat in der Lavine mehr Auftrieb.
Schwarzfahrer
17.03.2012, 20:48
:Huhu: Mensch Paul so ein Schei* ,ich wünsch dir alles Gute !!!
Du kannst ruhig mal wieder zum Schwimmen kommen,es befindet sich fast alles wieder beim Alten:Cheese:
Danke Caro, ich werde spätestens nach den Osterferien wieder kommen. Bisher war ich aber noch zu steif, um im Gruppentraining entspannt mitschwimmen zu können, hatte zu viel Angst, mir irgendwo wieder weh zu tun. Heute war ich zum dritten Mal schwimmen morgens im Bellamar, und langsam fühle ich mich wieder fast normal, wenn auch noch recht langsam. Auch ein Blick nach vorne tut nicht mehr weh.
marlaskate
17.03.2012, 21:54
Gleiche Diagnose hatte ich nach Sturz vom Pferd auch mal, war damit ursprünglich gar nicht beim Arzt, sondern hatte es einfach mal abgewartet :Nee:
Bin dann damit noch weiter geritten...., habe eine 20 kg Tasche zum Bahnhof geschleppt (2,5 km) und beim Kollegen noch auf einer mehr als unbequemen Couch genächtigt. Erst danach, als ich beim Treppensteigen immer so ein Stechen im Oberschenkel hinten hatte, bin ich dann mal zum Arzt..... Und der sah dann im Röntgen das Malheur. Und weiß zum Glück bis heute nicht, was ich damit alles gemacht hatte, bevor ich bei ihm war. Er kennt nur die Geschichte bis zum Sturz. Ergebnis: 1/4 Jahr Korsett, danach war alles paletti. Im Sanitärhaus hatten sie mir noch gesagt, dass ich wahrscheinlich später mal einen Bandscheibenvorfall bekommen würde, muss aber sagen, dass ich bis heute (über 12 Jahre später) so was von Rückengesund bin (hatte noch nie Rückenschmerzen), dass ich da wohl echt ziemlich Glück hatte.
Also Kopf hoch! Das Übelste daran war, den Rücken nachher wieder einigermaßen beweglich zu bekommen.
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