crema-catalana
05.07.2009, 00:27
Heute habe ich meine erste VD überlebt - soviel vorab: ich hab's geschafft und bin super happy!!!
Prolog
Start war um 15:30 in Bottendorf (Burgwald) - also auf dem Land nördlich von Marburg. Der erste Triathlon dort und seeeehr familiär. Sie waren von den über 100 Einzelstartern überwältigt. Naja, als ich den Bottendorfer Teich sah, wusste ich warum. So ein Zwischending zwischen Feuerlöschteich und Karpfenzucht. Trüb und eigentlich zu warm für den Neo. Aber ich hatte ja den alten Neo einer Freundin bekommen und den wollte ich partout schwimmen. Sie hat auch den Reißverschluss zubekommen und ich tapfer ins Wasser, das Ding geflutet (ging durch die Löcher im Anzug ganz von alleine) - wieder raus, Wasser aus Armen und Beinen gelassen und wieder ab in den See. Ein paar Probe-Kraulzüge - man sieht nix, aber sonst alles super.
Teil 1: Master of Schwimmdesaster
Dann Aufstellung genommen. Ganz außen rechts und Startschuss. Losgekrault. Ein paar Züge, dann war Gekloppe, orientiert, noch ein paar Züge, dann war Atemnot. Brust geschwommen bis sich das Feld auseinandergezogen hatte und dann ... ja dann war ich kurzatmig. Nix mehr mit locker kraulen. Haufrauenbrust. Dann gab's wieder Tritte und ich merke, hej, da ist Grund (naja, schlammiges irgendwas in Trittreichweite). Also bin ich um die Wendeboje rumgelaufen, bis ich wieder schwimmen musste. Wieder Wende, zurück zur ersten Boje. Die ersten Schwimmer waren schon durch und schwammen zum Ausstieg, so auch meine Freundin (die KANN schwimmen). Ich habe zwischendrin immer mal ein paar verzweifelte Versuche gewagt, zu kraulen, aber das ging max. 6 Armzüge gut. Dann schwamm ich wieder japsend Hausfrauenbrust. Also resigniert, die Schwimmbrille hochgeschoben (wozu braucht man die bei Hausfrauenbrust?) und irgendwann kam der erlösende Ausstieg. Immerhin war ich nicht vorletzte, sondern es kamen vielleicht noch 5 Leute nach mir, aber nicht mehr viele... Splitzeiten gab es keine und ich war wieder mal zu schusselig, um meine Uhr ordentlich zu bedienen. Mein Mann meinte, ich wäre ca. 15 Min geschwommen. Ok, damit hatte ich auch etwa gerechnet.
Teil 2: Grüne Furie auf dem Rad
Nach dem Ausstieg, den Neo aufgezogen (ich konnte mich zum Glück daran erinnern, dass meine Freundin sagte, dass er anders herum aufging), Arme raus und am Wechselplatz komplett rausgetrampelt. Nicht so schnell wie Frodo & Co., aber auch nicht schlecht fürs erste Mal. Strümpfe, Radschuhe, Helm, Brille, Startnummer. Mist. Eine Sicherheitsnadel war ausgerissen, also nochmal eingepiekst. Rad geschnappt und los. Puls? Jenseits von gut und böse. Aufgesessen, losgeradelt, Ich habe geschnauft und gepustet wie eine alte Dampflok. Kein Wunder, kurz vor Maximalpuls. Aber jetzt wollte ich Zeit gut machen. Und habe überholt. und überholt. Einer der Jungs mochte das offenbar nicht und setzte zur Gegenattacke, aber er konnte das Tempo nicht halten und ich kassierte ihn wieder ein. Ha! Radelnde Dinos in Grün sollte man nicht unterschätzen!!! Es gab eine wunderschöne "Kette rechts"-Strecke, bis dann der fiese Anstieg zwischen km 8 und 9 kam, da war kurbeln angesagt. Aber diesmal blieb mein Tacho zweistellig! zwar gerade so, aber immerhin. Weiter ging's und ich konnte immer noch Leute einkassieren. Geil. Auch wenn ich es beim Laufen bereuen würde, das überholen hat so einen Spaß gemacht! Zum Schluss wurde es im Feld und Siedlung etwas winkelig, einmal hatte ich die Kurve unterschätzt und wäre fast im Acker gelandet, aber nur fast. Kurz vor der Wechselzone dann ein bissl die Beine hochgenommen und dann abgesessen.
Teil 3: Single-Trail - oder wie lang 5 km sein können
Rad abgestellt, Helm ab, Radschuhe aus, Laufschuhe an. Mist. Stein im Schuh. Laufschuh wieder aus, wieder an. Schluck Cola genommen. Bäh. Süß. Losgerannt. Nummer nach vorne. Ab auf die Laufstrecke. Der erste Läufer kam da gerade in den Zieleinlauf. yo. Wieso ist das Mädel, das ich beim Radeln überholt hatte wieder vor mir? Das geht gar nicht. Überholt. Noch 2-3 Leute überholt, dann hing ich hinter einem "Nummernshirt", der lief irgendwie das gleiche Tempo wie ich. Erst mal ging es gefühlt die Eiger Nordwand auf einem schmalen Trampelpfad hoch. uiuiuiuiui. Meine beine fühlten sich wie Gummi an. Meine Zunge klebt am Gaumen. Nummernshirt läuft irgendwie komisch, als der Weg breiter wird, überhole ich. Dann kommt mir meine Freundin entgegen, winkt, sie ist schon auf dem Weg zum Ziel. Ich erst mal auf dem Weg zur Wendemarke. Da steht zum Glück ein Verpflegungstisch und es gibt Wasser. im gegen ein paar Schlucke getrunken, Rest übern Kopf. Es ist bockheiß. Das Nummernshirt hat sich offenbar super erfrischt und zieht wieder an mir vorbei. Ich muss ihn ziehen lassen, bin platt. Aber sonst überholen mich nur noch 2 Staffelläufer in einem Affenzahn. Das Ziel naht, ich laufe ein, jubele und schaue ungläubig auf die Uhr, es ist kurz vor 17 Uhr - das heißt, ich bin unter 1:30 geblieben??? Echt???
Epilog
Ich fasse es kaum, ich hab's geschafft. Meine erste VD. Mit einer katastrophalen Schwimmperformance, mega viel Spaß auf dem Rad, trotz (oder wegen?) etwas profilierter Strecke und einer - naja - akzeptablen Laufleistung. Zwei bleifreie Bier später kann ich mich auch darum kümmern, wo es Duschen gibt. Und ja - sie sind warm!!! Wir bleiben bis zur Siegerehrung, weil meine Freundin in der W40 den 3. Platz gemacht hat und eine Wurst gewinnt (statt Pokal, das ist doch was!). Danach fahren wir noch lecker Essen (und ich gönne mir meine Gläschen Wein...) und nun bin ich aufgekratzt und todmüde zugleich.
Und die Moral von der Geschicht'
Noch mehr schwimmen üben.
Eine Flasche mit Maltozeugs auf dem Rad ist gut, eine Wasserflasche dazu wäre noch besser - zumindest bei hochsommerlichen Temperaturen wie heute.
Zum Laufen unbedingt was zu trinken mitnehmen. Wasser - zumindest bei hochsommerlichen Temperaturen wie heute.
Mehr koppeln üben.
Ich brauche eine Uhr für Doofe, die ich beim Schwimmstart drücke und leicht die Zwischenzeiten nehmen kann. (Es gab keinen Transponder, sondern nur eine Endzeit und ich war wieder zu dusselig, die richtigen Knöpfe zu drücken.)
Die Zeit
1:29:34 gesamt Splits muss ich nochmal meinen elektronischen Knecht befragen, ob ich da irgendwas von Wert herausbekomme...
Prolog
Start war um 15:30 in Bottendorf (Burgwald) - also auf dem Land nördlich von Marburg. Der erste Triathlon dort und seeeehr familiär. Sie waren von den über 100 Einzelstartern überwältigt. Naja, als ich den Bottendorfer Teich sah, wusste ich warum. So ein Zwischending zwischen Feuerlöschteich und Karpfenzucht. Trüb und eigentlich zu warm für den Neo. Aber ich hatte ja den alten Neo einer Freundin bekommen und den wollte ich partout schwimmen. Sie hat auch den Reißverschluss zubekommen und ich tapfer ins Wasser, das Ding geflutet (ging durch die Löcher im Anzug ganz von alleine) - wieder raus, Wasser aus Armen und Beinen gelassen und wieder ab in den See. Ein paar Probe-Kraulzüge - man sieht nix, aber sonst alles super.
Teil 1: Master of Schwimmdesaster
Dann Aufstellung genommen. Ganz außen rechts und Startschuss. Losgekrault. Ein paar Züge, dann war Gekloppe, orientiert, noch ein paar Züge, dann war Atemnot. Brust geschwommen bis sich das Feld auseinandergezogen hatte und dann ... ja dann war ich kurzatmig. Nix mehr mit locker kraulen. Haufrauenbrust. Dann gab's wieder Tritte und ich merke, hej, da ist Grund (naja, schlammiges irgendwas in Trittreichweite). Also bin ich um die Wendeboje rumgelaufen, bis ich wieder schwimmen musste. Wieder Wende, zurück zur ersten Boje. Die ersten Schwimmer waren schon durch und schwammen zum Ausstieg, so auch meine Freundin (die KANN schwimmen). Ich habe zwischendrin immer mal ein paar verzweifelte Versuche gewagt, zu kraulen, aber das ging max. 6 Armzüge gut. Dann schwamm ich wieder japsend Hausfrauenbrust. Also resigniert, die Schwimmbrille hochgeschoben (wozu braucht man die bei Hausfrauenbrust?) und irgendwann kam der erlösende Ausstieg. Immerhin war ich nicht vorletzte, sondern es kamen vielleicht noch 5 Leute nach mir, aber nicht mehr viele... Splitzeiten gab es keine und ich war wieder mal zu schusselig, um meine Uhr ordentlich zu bedienen. Mein Mann meinte, ich wäre ca. 15 Min geschwommen. Ok, damit hatte ich auch etwa gerechnet.
Teil 2: Grüne Furie auf dem Rad
Nach dem Ausstieg, den Neo aufgezogen (ich konnte mich zum Glück daran erinnern, dass meine Freundin sagte, dass er anders herum aufging), Arme raus und am Wechselplatz komplett rausgetrampelt. Nicht so schnell wie Frodo & Co., aber auch nicht schlecht fürs erste Mal. Strümpfe, Radschuhe, Helm, Brille, Startnummer. Mist. Eine Sicherheitsnadel war ausgerissen, also nochmal eingepiekst. Rad geschnappt und los. Puls? Jenseits von gut und böse. Aufgesessen, losgeradelt, Ich habe geschnauft und gepustet wie eine alte Dampflok. Kein Wunder, kurz vor Maximalpuls. Aber jetzt wollte ich Zeit gut machen. Und habe überholt. und überholt. Einer der Jungs mochte das offenbar nicht und setzte zur Gegenattacke, aber er konnte das Tempo nicht halten und ich kassierte ihn wieder ein. Ha! Radelnde Dinos in Grün sollte man nicht unterschätzen!!! Es gab eine wunderschöne "Kette rechts"-Strecke, bis dann der fiese Anstieg zwischen km 8 und 9 kam, da war kurbeln angesagt. Aber diesmal blieb mein Tacho zweistellig! zwar gerade so, aber immerhin. Weiter ging's und ich konnte immer noch Leute einkassieren. Geil. Auch wenn ich es beim Laufen bereuen würde, das überholen hat so einen Spaß gemacht! Zum Schluss wurde es im Feld und Siedlung etwas winkelig, einmal hatte ich die Kurve unterschätzt und wäre fast im Acker gelandet, aber nur fast. Kurz vor der Wechselzone dann ein bissl die Beine hochgenommen und dann abgesessen.
Teil 3: Single-Trail - oder wie lang 5 km sein können
Rad abgestellt, Helm ab, Radschuhe aus, Laufschuhe an. Mist. Stein im Schuh. Laufschuh wieder aus, wieder an. Schluck Cola genommen. Bäh. Süß. Losgerannt. Nummer nach vorne. Ab auf die Laufstrecke. Der erste Läufer kam da gerade in den Zieleinlauf. yo. Wieso ist das Mädel, das ich beim Radeln überholt hatte wieder vor mir? Das geht gar nicht. Überholt. Noch 2-3 Leute überholt, dann hing ich hinter einem "Nummernshirt", der lief irgendwie das gleiche Tempo wie ich. Erst mal ging es gefühlt die Eiger Nordwand auf einem schmalen Trampelpfad hoch. uiuiuiuiui. Meine beine fühlten sich wie Gummi an. Meine Zunge klebt am Gaumen. Nummernshirt läuft irgendwie komisch, als der Weg breiter wird, überhole ich. Dann kommt mir meine Freundin entgegen, winkt, sie ist schon auf dem Weg zum Ziel. Ich erst mal auf dem Weg zur Wendemarke. Da steht zum Glück ein Verpflegungstisch und es gibt Wasser. im gegen ein paar Schlucke getrunken, Rest übern Kopf. Es ist bockheiß. Das Nummernshirt hat sich offenbar super erfrischt und zieht wieder an mir vorbei. Ich muss ihn ziehen lassen, bin platt. Aber sonst überholen mich nur noch 2 Staffelläufer in einem Affenzahn. Das Ziel naht, ich laufe ein, jubele und schaue ungläubig auf die Uhr, es ist kurz vor 17 Uhr - das heißt, ich bin unter 1:30 geblieben??? Echt???
Epilog
Ich fasse es kaum, ich hab's geschafft. Meine erste VD. Mit einer katastrophalen Schwimmperformance, mega viel Spaß auf dem Rad, trotz (oder wegen?) etwas profilierter Strecke und einer - naja - akzeptablen Laufleistung. Zwei bleifreie Bier später kann ich mich auch darum kümmern, wo es Duschen gibt. Und ja - sie sind warm!!! Wir bleiben bis zur Siegerehrung, weil meine Freundin in der W40 den 3. Platz gemacht hat und eine Wurst gewinnt (statt Pokal, das ist doch was!). Danach fahren wir noch lecker Essen (und ich gönne mir meine Gläschen Wein...) und nun bin ich aufgekratzt und todmüde zugleich.
Und die Moral von der Geschicht'
Noch mehr schwimmen üben.
Eine Flasche mit Maltozeugs auf dem Rad ist gut, eine Wasserflasche dazu wäre noch besser - zumindest bei hochsommerlichen Temperaturen wie heute.
Zum Laufen unbedingt was zu trinken mitnehmen. Wasser - zumindest bei hochsommerlichen Temperaturen wie heute.
Mehr koppeln üben.
Ich brauche eine Uhr für Doofe, die ich beim Schwimmstart drücke und leicht die Zwischenzeiten nehmen kann. (Es gab keinen Transponder, sondern nur eine Endzeit und ich war wieder zu dusselig, die richtigen Knöpfe zu drücken.)
Die Zeit
1:29:34 gesamt Splits muss ich nochmal meinen elektronischen Knecht befragen, ob ich da irgendwas von Wert herausbekomme...