Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Riemenantrieb


longtrousers
20.04.2016, 11:04
Überlege mich mir für nächstes Jahr ein neues Trainingsrad an zu schaffen. Da ich viel auf Schotter fahre im Winter, ist die Schaltung und Kette immer verschlammt und verdreckt. Als Lösung denke ich an einen Speedhub (ich weiss, dass es den Rohloff-Thread gibt und will hier darüber nicht diskutieren). Mit Rohloffnabe kann man auch einen Riemenantrieb in Betracht ziehen. Der Riemen brauch man vielleicht auch nicht schmieren und kann man abspritzen mit Wasser und fertig. Wirkungsgrad ist nur peripher ein Thema, es wird ja ein Trainingsbike. Also ich verspreche mir weniger Wartungsaufwand. Soweit die Theorie.

Jetzt habe ich gehört von einer Person, die mit Riemen Probleme hatte im Schnee (ich habe die Geschichte aus zweiter Hand, der Riemen ist mit Schnee durchgerutscht oder so). Sogar so, dass diese Person den Riemenantrieb ausgetauscht hat für Kettenantrieb.

Hat jemand Erfahrung mit Riemenantrieb und Schnee?

coffeecup
20.04.2016, 11:09
Überlege mich mir für nächstes Jahr ein neues Trainingsrad an zu schaffen. Da ich viel auf Schotter fahre im Winter, ist die Schaltung und Kette immer verschlammt und verdreckt. Als Lösung denke ich an einen Speedhub (ich weiss, dass es den Rohloff-Thread gibt und will hier darüber nicht diskutieren). Mit Rohloffnabe kann man auch einen Riemenantrieb in Betracht ziehen. Der Riemen brauch man vielleicht auch nicht schmieren und kann man abspritzen mit Wasser und fertig. Wirkungsgrad ist nur peripher ein Thema, es wird ja ein Trainingsbike. Also ich verspreche mir weniger Wartungsaufwand. Soweit die Theorie.

Jetzt habe ich gehört von einer Person, die mit Riemen Probleme hatte im Schnee (ich habe die Geschichte aus zweiter Hand, der Riemen ist mit Schnee durchgerutscht oder so). Sogar so, dass diese Person den Riemenantrieb ausgetauscht hat für Kettenantrieb.

Hat jemand Erfahrung mit Riemenantrieb und Schnee?

Mit Riemen habe ich keine Erfahrung nur mit Nabenschaltung.
Ich habe es wieder aufgegeben, da der Wartungsaufwand höher war als bei meiner alten Ultegra Gruppe :)

Wenn dir bei der Nabenschaltung unterwegs was kaputt geht hilft nur mehr ein Taxi, bei der klassischen kann man meist immer etwas improvisieren.

MattF
20.04.2016, 11:15
Dort:

http://www.idworx-bikes.de/de/informationen/vor-und-nachteile-riemenantrieb.php

behauptet das mit dem Schnee auch ein Hersteller.

noam
20.04.2016, 11:25
Na dass es bei nassem Schnee und Riemen zu Problemen kommen kann ist denk ich kontruktionsbedingt. Wenn sich der Schneematsch in den Tiefen des Riemens festsetzt und anfriert, dann hat der halt keinen Halt mehr am Zahnrad und rutscht an der Stelle über.

Ich denke allerdings dass die äußeren Bedingungen eher selten anzutreffen sind

MattF
20.04.2016, 11:49
Im übrigen kann es auch sein, dass sich Kettenschaltungen mit Eis und Schnee voll setzen und zumindest nicht mehr schaltbar sind. Fahrbar meistens schon noch.

tandem65
20.04.2016, 11:50
Ich denke allerdings dass die äußeren Bedingungen eher selten anzutreffen sind

Na da es kein Schönwetterrad werden soll und eher nicht an der cote d'azur beheimatet sein wird vielleicht schon eher Regelmässig.
Ich habe eben unter anderem aus diesem Grund an meinem Winterrad keinen Riemenantrieb.
Kettenpflege wird eh überbewertet. ;)
Soll ja ein Trainingsgerät sein und beim Umstieg auf den Renner soll ein Aha Erlebnis rauskommen.:)

tandem65
20.04.2016, 11:51
Im übrigen kann es auch sein, dass sich Kettenschaltungen mit Eis und Schnee voll setzen und zumindest nicht mehr schaltbar sind. Fahrbar meistens schon noch.

Im übrigen geht es hier nur um die Frage Riemen oder Kette nicht Kettenschaltung oder Nabenschaltung. ;) :Blumen:

Thorsten
20.04.2016, 13:12
Bei meiner Rohloff ist die Kette auch ziemlich unempfindlich (gefühlt viel unempfindlicher als bei einer Kettenschaltung), ich würde da nicht auf einen Riemenantrieb gehen. Nach dem Spielen im Schlamm einmal abspritzen, mit dem Lappen abwischen und fertig.

Die Rahmenauswahl wird durch Riemenantrieb nochmals eingeschränkt, weil der sich im rechten Hinterbau öffnen lassen muss.

Tetze
20.04.2016, 13:29
...Die Rahmenauswahl wird durch Riemenantrieb nochmals eingeschränkt, weil der sich im rechten Hinterbau öffnen lassen muss.

Oder alternativ einen Oldie mit Elevated Chainstay Design nehmen, müsste doch auch gehen, oder?

sybenwurz
20.04.2016, 13:30
Ich würde keinen Riemen verbauen, kann alle hier präsentierten Ansichten und Erfahrungen bestätigen.
Zudem benötigte die Kombi Rohloff-Riemen den Snubber, für mich optisch ein No Go.
Und gegen ne Nabenschaltung hätte ich auch keinerlei Einwände. Weder im Allgemeinen noch gegenüber Rohloff im Speziellen.
Die häufigsten Reparaturen waren/sind Sachs 7Gang-Naben, wo beim Reifenwechsel die Nasenscheibe rechts innerhalb des Ausfallende reingewürgt wurde, den Staubdeckel zerstört hat und dann solang weitergefahren wurde, bis sich die zerbröselten Lagerbauteile in der kompletten Nabeverteilt hat und gar nix mehr geht.

LidlRacer
20.04.2016, 13:44
Hätte ein Riemenantrieb - der ja an sich nichts Neues ist - signifikante Vorteile am Fahrrad, gäbe es mehr als eine homöopathische Menge Räder damit.

sybenwurz
20.04.2016, 13:58
Hätte ein Riemenantrieb - der ja an sich nichts Neues ist - signifikante Vorteile am Fahrrad, gäbe es mehr als eine homöopathische Menge Räder damit.

Naja, er hat schon Vorteile: Gewicht und Wartungsarmut beispielsweise.
Leider erfordert er als Nachteil ne Geschichte, mit der Fahrradhersteller nicht gut umgehen können: Präzision und niedrige Toleranzen...:Cheese:
Dann ist der Riemenantrieb teuer und im Beschädigungsfall nicht sehr robust und nicht zu reparieren.

longtrousers
20.04.2016, 20:28
Danke Allen für Eure Beiträge.
Sieht so aus, dass sich das Thema Riemenantrieb für mich erledigt hat.

feinkost
20.04.2016, 21:21
:Blumen:

BMW und HD nutzen seit Jahrzehnten Zahnriemenantrieb.

Thorsten
20.04.2016, 22:07
Zum Glück haben sie bei BMW im (Auto-)Motor Steuerketten und keine Zahnriemen.

hanse987
20.04.2016, 22:22
Zum Glück haben sie bei BMW im (Auto-)Motor Steuerketten und keine Zahnriemen.

Mein BMW M40 Motor hatte einen Riemen. Anschließend haben sie es wieder sein lassen!

wieczorek
20.04.2016, 22:32
An leichten Kinderbikes sind Riemenantriebe weit verbreitet. Wenig Gewalt und wartungsarm macht hier einen langlebigen und gut funktionierenden Mix. Meine Tochter fährt aber auch nicht im Schnee damit...

sybenwurz
20.04.2016, 23:02
BMW und HD nutzen seit Jahrzehnten Zahnriemenantrieb.

Zum Glück haben sie bei BMW im (Auto-)Motor Steuerketten und keine Zahnriemen.

Mein BMW M40 Motor hatte einen Riemen.

Nockenwellen- (sowie Nebenanggregat-)antrieb im Verbrennungsmotor und Sekundärtrieb beim Motorrad sind ne komplett andere Baustelle als Kettenersatz am Fahrrad, sonst gäbs das dort schon genauso lang.
Renn- und Geländesportmotorräder verzichten aus guten Gründen auf den Riemen und setzen wie seit Jahrzehnten weiter auf Kette und der Grund dafür ist weissgott nicht allein, dass die Schwinge zum Riemenwechsel ausgebaut werden muss statt die Kette zu vernieten oder mit nem Schloss zu verschliessen.

Nebenbei: mal eben Übersetzung wechseln wird auch teuer. Sehr teuer. Von der Knöse kann man voraussichtlich 10Jahre lang verschlissene Kettenantriebe erneuern, je nach Fahrleistung natürlich, aber die Hipsterjungs, denen ich bisher in Sachen Langlebigkeit und Haltbarkeit aufn Zahn fühlen konnte, fahren scheinbar nicht viel. Umso schlimmer...
Gleiches gilt für den Austausch aufgrund normalen Verschleisses.
250-300Öcken sind da gleich weg und wir sind deutlich entfernt von den irgendwann anfangs mal prognostizierten 20000km, die das Ensemble aus Riemenscheiben und Riemen halten sollte.
Immerhin gibts auch positive Erlebnisse, sofern man ständige Reklamationen, weil der Riemen quietscht und Nachfragen, ob das Ding nicht zu locker oder zu stramm sei, streicht und nur wertet, dass durchaus auch mal 5stellige Kilometerleistungen zustandekommen können, ohne dass eingefahrener Split oder Scherben dem Straps den Garaus machen.
Und by the way, weil das oben jemand erwähnt hat: bei ner Nabenschaltung mit Kette kann der Antrieb zufrieren und vereisen wie er will solange kein federbelasteter Kettenspanner verbaut ist sondern das Hinterrad verschoben oder das Tretlager im Exzenter verdreht wird. Da springt nix... http://cheesebuerger.de/images/smilie/froehlich/d025.gif

feinkost
21.04.2016, 21:38
Das ganze ist einfach eine Kostenfrage.

Ein teilbarer Rahmen ist kostenintensiver ebenso der Riemenantrieb.

Frag mal die welche einen Riemenantrieb haben ob sie den tauschen wollen.

Ein Schindelhauer ist gerade um die Ecke für 750 euronen zu haben....

sybenwurz
22.04.2016, 00:12
Das ganze ist einfach eine Kostenfrage.

Ein teilbarer Rahmen ist kostenintensiver ebenso der Riemenantrieb.

Das zu öffnende Hinterbaudreieck ist für die Rahmenhersteller das geringste Problem, glaub mir...;)

Frag mal die welche einen Riemenantrieb haben ob sie den tauschen wollen.

Naja, ich hab einige, die die Frage mit 'Ja' beantwortet und auf Kette umgerüstet haben.

Und keine Ahnung, wie es heute ist, aber vor einiger Zeit hab ich gern mal in Foren den Vertretern der Riemenfraktion ein bissl aufn Zahn gefühlt;- so wirklich Glanz&Gloria hab ich da so gut wie nie gefunden.
Schmieren nicht, klar, aber regelmässig putzen, weil sonst die Ritzel schneller fertig sind als der Riemen, den killts aber dennoch, wenn Split, Schnee/Eis oder Glassplitter sich irgendwie ins System verirren.

Such mal radlager.de-riemenantrieb bei Google, insgesamt zwar eher ne Katastrophe die Seite, aber unterm Strich sehr treffende (imho) Aussagen zur Riemengeschichte.

Ich bin sicher keiner, der Elektrik oder Hydraulikbremsen verschmäht, weil man Züge (angeblich) verknoten kann, aber für längere Touren abseits von Bahnhöfen oder irgendnem Heimhol-Service würde ich jederzeit ohne Nachdenken KEINEN Riemenantrieb wählen.

Newbie
22.04.2016, 09:06
ich fahre seit ziemlich genau einem Jahr einen BMC Alpenchallenger mit Riemenantrieb und.. würde nicht wieder wechseln wollen.

hab in der Zeit 7400 km damit gefahren, bin also bei jedem Wetter damit unterwegs.

jetzt nach einem Jahr muss es das erste mal zur "Inspektion", da ich zwei linke Hände habe und alles machen lasse.

Probleme hatte ich bisher keine, muss aber auch sagen, dass ich damit vorallem auf Asphaltstrassen unterwegs bin und nur geschätzte 5 % auf Kies- oder Dreckwegen. Mit Schnee und Eis hatte ich keine Probleme beim Riemen, doch davon gabs dieses Jahr hier in der Schweiz auch nicht allzuviel.

Grund für den Wechsel auf Riemen war der enorme Verschleiss bei meinem früheren Alltagsrad. Damit war ich jedes Jahr 1 - 2 mal im Service um Kette und meistens auch die Ritzel zu wechseln, hab damit pro Jahr geschätzte 400 - 700 Franken bezahlt, wie hoch der erste Service nun am neuen Rad wird weiss ich noch nicht.

einziger Minuspunkt bei mir: wenns warm wird quitscht der Riemen - eine wirkliche Lösung hab ich noch nicht gefunden, werde aber dieses Jahr es mal mit etwas Silikon ausprobieren.

maifelder
22.04.2016, 09:23
Ich fand den Riemen am Mopped auch besser als die Kette. Pflegeleichter, sofern man die Kette überhaupt pflegt. :Lachen2:

Man kann es eigentlich kaum beschreiben, aber beim Riemen ist alles etwas leiserer und die Kraftübertragung "sanfter".

Hatte beim Rad auch mal kurzfristig überlegt und dann aber in etwas anderes investiert.