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Vollständige Version anzeigen : Erstes Rennrad Training


Ator
16.06.2015, 09:16
Liebe Forums-User,

ich laufe Marathon, nehme an Swim & Run Wettkämpfen teil und habe mir nun mein ersters Rennrad mit dem Ziel Triathlon, zunächst Volksdistanz, zugelegt.

Zu meinem Rad-Hintergrund: Ich bin 43 Jahre alt, als Jugendlicher viel und gerne Rad gefahren. Dann kam mit 18 das Zeitalter Auto und bin bis heute kein Rad mehr gefahren. Gestern dann die erste Trainingseinheit auf meinem Rennrad (20km).

Die gute Nachricht: Das Rennrad fahren fühlte sich gut an und es hat Spaß gemacht.

Allerdings: Die größte Ermüdung hatte ich in der unteren Rückenmuskulatur. Die Oberschenkel waren noch gut dabei, aber die Rückenmuskulatur konnte einfach nicht mehr. Daher war ich froh, dass die 20km vorbei waren. Es ging einfach nicht mehr.

Meine Frage: Ist das am Anfang normal? Oder stimmt an meiner Sitzposition/Ergonomie etwas nicht? Beruflich habe ich einen kaufmännischen Job und habe daher eine sitzende Tätigkeit.

Danke im Voraus für Eure Antworten.

Viele Grüße,
Christian

anneliese
16.06.2015, 09:26
Die gute Nachricht: Das Rennrad fahren fühlte sich gut an und es hat Spaß gemacht.

Allerdings: Die größte Ermüdung hatte ich in der unteren Rückenmuskulatur. Die Oberschenkel waren noch gut dabei, aber die Rückenmuskulatur konnte einfach nicht mehr. Daher war ich froh, dass die 20km vorbei waren. Es ging einfach nicht mehr.

Meine Frage: Ist das am Anfang normal? Oder stimmt an meiner Sitzposition/Ergonomie etwas nicht? Beruflich habe ich einen kaufmännischen Job und habe daher eine sitzende Tätigkeit.


Einfach weiterfahren, das kommt mit den Kilometern. Einfach mal paar (hundert/tausend) Kilometer fahren und du wirst sehen, wie es immer besser vorwärts geht.

(Ab hier folgen ganz viele Beiträge über Stabi und so ;) )

cfexistenz
16.06.2015, 10:05
Ich hab noch nie ne Stabi-Einheit gemacht :) , aber die Schmerzen verschwinden mit den Kilometern. Wenn du nicht ganz verkehrt drauf sitzt (gibts ja auch massig Informationsmaterial über korrekte Sitzposition), dann sollte sich das mit den Rückenschmerzen auch in den nächsten Einheiten geben.

Falls du möchtest, kannst du auch gerne ein Foto von dir drauf machen und hier im Sitzpositionsanalyse-Thread begutachten lassen.

Wenn du mal 1,5 bis 2 Stunden am Stück fahren kannst, bzw. fährst, dann wird dir auch mal der obere Rücken/Halsbereich weh tun, das gibt sich aber in der Regel alles. Radfahren ist nach meiner Erfahrung viel schonender und ergonomischer als das Laufen.

tridinski
16.06.2015, 13:24
ich denke auch es ist ne ganz einfache Gewöhnung
am Schreibtisch oder auf dem Cityrad sitzt man ja eher aufrecht, auf einem RR eher nach vorne gebeugt, in Zeitfahrposition ggf. fast komplett flach. das kann man nicht von jetzt auf gleich.

fahr anfangs viel Oberlenker, dann später auch Griff auf die Bremshöcker, schliesslich ab und zu mal den Lenker unten greifen, usw. im Laufe der Zeit gewöhnt sich dein Rücken an die neue Belastung. Nicht zu viel auf einmal, Schritt für Schritt rantasten.
Viel Spaß!

Ator
16.06.2015, 13:39
Vielen lieben Dank für die schnellen und guten Antworten! Das beruhigt mich erstmal. D.h. auch hier gilt das gleiche wie bei allem anderen: Das Training machts.

Trotzdem werde ich das Angebot von cfexistenz annehmen und demnächst mal ein Foto machen und von Euch die Sitzposition analysieren lassen.

Zunächst sind mir aber 2 Dinge aufgefallen, die ich ändern werde:
Sattelposition: Ich habe gefühlt viel zu weit vorn gesessen. Mehr auf dem schmalen vorderen Teil des Sattels als mit den Sitzknochen hinten drauf. Also Sattel nach vorne schieben.
Klickpedale: Mein Fußballen war gefühlt ca. 5mm hinter der Pedalachse. Also Klickmechanismus am Schuh nach hinten schieben. Bis Fußballen über der Achse ist.

Da soviel Resonanz gekommen ist, noch 2 weitere Dinge zu meinem ersten Training:

Es war auch die erste Fahrt mit Klickpedalen für mich. Das haben die Waden nach 10km deutlich gespürt. Die "Zugbewegung" nach oben war völlig neu für die Wadenmuskulatur. Also auch hier: Das Training machts.

Und für alle, die bis hierhin gelesen haben, noch etwas amüsantes:
Ich hatte das Rad ja erst am Wochenende beim Händler abgeholt und nachdem ich beim Händler beim Probefahren die Funktion der Klickpedale trainiert hatte, war das (so dachte ich) kein Thema mehr für mich. Also gestern dann los zur ersten Fahrt. Gleich an der zweiten Ampel war es dann soweit: Ich hatte meine "Rennradlertaufe". Den gefürchteten "Umfaller". Ich bin bei der Anfahrt zur Ampel beim langsamer werden vorsorglich mit dem linken Fuß aus der Klickpedale. Soweit gut. Allerdings ist das Rennrad beim Stillstand an der Ampel dann nicht zur linken Seite gekippt, sondern zur rechten Seite. Und ich mit. Ich konnte mich gerade noch mit der rechten Hand am Bordstein abstützen und den rechten Fuß so gerade noch aus der Pedale reißen. Zum Glück nichts passiert. Rennrad keinen Kratzer und ich auch nicht. Trotzdem haben sich die Leute in den Autos vermutlich amüsiert ;-) Danach hatte ich gehörigen Respekt vor dem Anhalten :Cheese:
Habt ihr dazu einen Tipp für mich? Ich hatte schon die lockerste Clickspannung eingestellt, die möglich ist.

Wie ihr seht: Es war wirklich alles drin, was man von der ersten Trainingsfahrt erwarten kann. Es hat nur noch ein Platten gefehlt :-)

MatthiasR
16.06.2015, 14:26
Ich bin bei der Anfahrt zur Ampel beim langsamer werden vorsorglich mit dem linken Fuß aus der Klickpedale. Soweit gut. Allerdings ist das Rennrad beim Stillstand an der Ampel dann nicht zur linken Seite gekippt, sondern zur rechten Seite.
...
Habt ihr dazu einen Tipp für mich?

Rechts ausklicken ;)
Im Ernst, das passiert am Anfang halt mal. Bei mir seinerzeit noch mit Haken- und Riemenpedalen, da ist das noch lustiger...

Gruß Matthias

marke
16.06.2015, 14:28
Der gefürchtete "Umfaller" kommt i.d.R. nur einmal, dann hast Du´s gelernt :Cheese:

MattF
16.06.2015, 14:31
Mit der Hand abstützen ist gefährlich.

Lieber wenn man langsam umfällt sich einfach auf den Popo fallen lassen. Da passiert nix (Problematisch wird es dann nur, wenn man auf die Bordsteinkante fällt).

Mit der Hand kann man sich leicht das Handgelenk brechen.

Ator
16.06.2015, 14:44
Weil wir gerade so nett plaudern. Noch etwas zum Thema Klickpedale: Der Händler fragte mich, ob ich beidseitige oder einseitige möchte. Da ich mich damit nicht auskenne, fragte ich nach seiner Empfehlung. Er zeigte mir beide und sagte, bei den einseitigen ist die Auflagefläche größer, deswegen würde er diese empfehlen. Die hab ich dann montieren lassen.

Gestern habe ich gemerkt, dass die einseitigen immer mit den Klickseiten nach unten baumeln. Also muss ich jedesmal runtergucken, diese umdrehen und dann einklicken. Etwas unpraktisch. Aber wohl Übungssache, oder?

Sind die beidseitigen nicht einfacher zu händeln und gerade im Wettkampf einfacher/schneller? Oder ist die größere Auflagefläche mehr Wert?

uruman
16.06.2015, 14:51
mit "beidseitige " meint er wahrscheinlich Pedale die auf eine Seite mit klick gefahren werden und auf die andere Seite mit normale Schuhe

Walfanggegner
16.06.2015, 14:56
Ja, auch das ist Übungssache.
"Auflagefläche" dürfte ja auch nur dann relevant sein, wenn du mit Normalschuhen fährst. Wenn du aber immer mit entsprechenden Rennradschuhen fährst ist es in der Tat einfacher, "blind" einklicken zu können ohne auf die Pedalstellung schauen zu müssen.

Ausdauerjunkie
16.06.2015, 14:58
In jedem Fall würde ich mich "richtig" vermessen lassen um "richtig" auf dem Rad zu sitzen.
Solche Rückenschmerzen sind nach 20 km keinesfalls normal.
Auch wenn es bei vielen Leuten ohne Profivermessung klappt, bei dir scheint das nicht der Fall zu sein.
Auch werden die Weltklasseathleten wissen, warum sie es immer wieder machen lassen.

nur 1 Bsp.
(http://myposition.biz/)

Holgi1
16.06.2015, 15:32
mit "beidseitige " meint er wahrscheinlich Pedale die auf eine Seite mit klick gefahren werden und auf die andere Seite mit normale Schuhe

ich denke, mit beidseitig meinte der Händler eher z. B. die Pedale von Speedplay. Hier kann man beidseitig einklicken, die Auflagefläche ist geringer. Ob das nun besser oder schlechter ist, kann ich nicht sagen…

noam
16.06.2015, 18:52
ich denke, mit beidseitig meinte der Händler eher z. B. die Pedale von Speedplay. Hier kann man beidseitig einklicken, die Auflagefläche ist geringer. Ob das nun besser oder schlechter ist, kann ich nicht sagen…

bei speedplay ist ja durch den massigen cleat die auflagefläche bzw die druckfläche gefühlt nicht kleiner. Denke er meinte eher den Unterschied SPD und SPD SL

Ator
17.06.2015, 14:25
ich denke, mit beidseitig meinte der Händler eher z. B. die Pedale von Speedplay. Hier kann man beidseitig einklicken, die Auflagefläche ist geringer. Ob das nun besser oder schlechter ist, kann ich nicht sagen…

Genau, das meinte der Händler (die beidseitigen von Shimano). Beidseitig einklickbar klingt für mich einfacher. Ich habe mich von dem Argument, dass man bei einseitigem Klick mehr Auflagefläche hat, überzeugen lassen. Ich weiß natürlich nicht, ob das auch mehr Kraftübertragung bringt. Das müsst ihr sagen :Cheese:

Zum Muskelkater im unteren Rücken:
Ich hatte gestern Abend (also genau 24h nach der ersten Fahrt) noch spürbaren Muskelkater im unteren Rückenbereich. War daher nur 5km laufen. Heute ist der Muskelkater so gut wie weg. Daher werde ich heute Abend gleich nochmal 20km fahren. Mal sehen, wie es danach ist.

Ator
18.06.2015, 09:05
Gestern Abend mein zweites Rennrad Training. Diesmal 28km und mit einem anderen Rennradler.

Es war super!!! Sattel nach vorne, Klickpedalstellung verändert. Das fühlte sich schon alles besser an. Zur unteren Rückenmuskulatur: Das war überhaupt kein Thema mehr. Ich spürte den Rücken nur leicht nach der Fahrt. Also nicht ungewöhnliches. Ich vermute, bei meiner ersten Fahrt kam viel zusammen. Erste Fahrt auf dem eigenen, neuen Rennrad. Dann der erste Umfaller nach 200m. Nervösität. Neue Erfahung, plötzlich mit Autos auf der Straße zu fahren. Ich war wohl total verkrampft und daher die Rückenprobleme. Vermute ich.

Gestern war alles super! Und ehrlich: Gemeinsam mit einem anderen Radler zu fahren, Windschattenfahren und sich immer wieder ablösen, ist das Radfahren ein Spaziergang. Und macht auch mehr Spaß. Von echter Anstrengung kann ich nicht sprechen. Wir sind locker mit 32km/h Schnitt (Ampeln rausgestoppt) die 28km gefahren.

Und an einer abschüssigen Stelle hats mich dann gepackt und wollte auch mal den höchsten Gang fahren. Also Gas gegeben. Uhr zeigt später 52km/h Spitze an. Hat schon Spaß gemacht.

Fazit: Alles gut :)