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Vollständige Version anzeigen : Ist eine MD für mich schon realistisch?


TG333
24.03.2015, 10:33
Hallo Forum,

ich habe letztes Jahr meinen ersten WK durchgezogen und hab einen kleinen Volkstriathlon (500/25/5) gefinisht. Das hat mir viel Spaß bereitet und jetzt suche ich nach neuen Zielen. Bisher war ich als MTBler in der Lizenz DH & EN unterwegs, kann da aber aus beruflichen Gründen diese Saison nicht ernsthaft angreifen.

Nachdem ich mit dem Schwimmen so langsam voran kommen - oder zumindest mittlerweile 1,5 km ohne arge Sorgen Kraulen kann - überlege ich, was eine realistische Zielstellung für diese Saison sein könnte.

Meine PB auf 10 / HM sind 39 / 1:31 und auf dem Rad bin ich zumindest technisch und taktisch sehr stark. Schwimmen ist noch eher geht so, ich mache aber gute Fortschritte. Eine OD würde ich defnitiv gern anpacken dieses Jahr, ich kann im Moment nicht einschätzen ob evtl eine MD auch schon realistisch ist. Was meint ihr? Zum Saisonende Mitte Oktober bin ich schon für den Lissabon Marathon gemeldet, ein WK rund Mitte September wäre dann meine Zielstellung für die MD.

Darüber hinaus, wie ist die allgemeine Einschätzung, ab wann "lohnt" sich die Anschaffung eines TT-Rades und eines Neos?

Danke Euch und viele Grüße,
Thorsten

MattF
24.03.2015, 10:47
Ich denke du würdest ein MD schaffen.


ab wann "lohnt" sich die Anschaffung eines TT-Rades und eines Neos?



Tja was heißt lohnen?

Die anschaffung eines TT lohnt sich letztlich dann, wenn du z.b. anders die Quali für Hawaii nicht schaffst oder Profi bist.

Ansonsten lohnen sich Inverstitionen in Hobbys nie. Sie kosten immer nur Geld.

Einen Neo braucht man z.b. wenn das Wasser zu kalt ist. Also wenn du eien WK im frühen Jahr machst und Gefahr läufst dass du ohne Neo nicht starten kann sollte man einen haben. Da geht aber auch gebraucht oder geliehen.

Ein TT Rad ist halt die kompromisslose Lösung für Triahtlon. Man kann sich auch eine Rennrad kaufen und einen Aufleger montieren. Bzw. entsprechend Hybridmodelle wie das Aeroad von Canyon, was im Grunde beide kann.
Ist eine Frage des Preises, auch manchmal des Platzes, man muss ja 2 Räder auch unterstellen können.

Ich würd vielleicht mal langsam anfangen. Dann sieht man immer noch ob einem die Sache überhaupt Spass macht und es gibt noch Luft nach oben. Wenn man gleich mit Profimaterial anfängt, dann ist wenig Steigerungsportential. :Huhu:

MarcoZH
24.03.2015, 10:54
Natürlich bist du ready für eine MD.
Scheinst ja eine sehr gute Ausdauerbasis zu haben.
Und wenn dir 1.5km schwimmen keine Sorgen bereitet, machen das auch 1.9 nicht.

TT brauchts nicht zwingend, kommt halt darauf an was dein Ziel ist.
Für ein Finish brauchts kein TT, das hat meine Nachbarin auch mit normalen RR geschafft. :)

Und ein Neo braucht es bei 1.9km erst zwingend wenn das Reglement deines geplanten Wettkampfes das vorschreibt. Das kann von "immer" bis "je nach Wassertemperatur" sein.

dasgehtschneller
24.03.2015, 11:36
Ich schliess mich den anderen an. Du scheinst ja recht fit zu sein. Daher sehe ich keine Grundsätzlichen Probleme.

TT ist zwar nett, aber lange kein Muss. Mit einem guten Rennrad wirst du nicht bedeutend langsamer sein und ich hab auch schon Leute mit dem MTB auf der Mitteldistanz gesehen auch wenn die dort gegenüber den kürzeren Distanzen bedeutend seltener sind.

Beim Neo sehe ich es etwas anders. Natürlich geht es auch ohne sofern die Wassertemperatur nicht in einem Bereich liegt in dem Neo Pflicht herrscht. Allerdings ist man bei 1,9km und mässiger Schwimm Leistung doch eine ganze Weile im kalten Wasser und das macht nur bedingt Spass, vor allem wenn man vor dem Start noch lange warten muss.
Der Neo hält dich einerseits warm, verhilft dir zu besseren Schwimmzeiten und gibt dir auch noch etwas zusätzliche Sicherheit. Neo würde ich aus diesem Grund auf jeden Fall empfehlen, selbst wenn du die nur einen ausleihst (In dem Fall solltest du aber auch davor schon mal mit Neo trainieren)

MattF
24.03.2015, 11:42
Beim Neo sehe ich es etwas anders. Natürlich geht es auch ohne sofern die Wassertemperatur nicht in einem Bereich liegt in dem Neo Pflicht herrscht. Allerdings ist man bei 1,9km und mässiger Schwimm Leistung doch eine ganze Weile im kalten Wasser und das macht nur bedingt Spass, vor allem wenn man vor dem Start noch lange warten muss.
Der Neo hält dich einerseits warm, verhilft dir zu besseren Schwimmzeiten und gibt dir auch noch etwas zusätzliche Sicherheit. Neo würde ich aus diesem Grund auf jeden Fall empfehlen, selbst wenn du die nur einen ausleihst (In dem Fall solltest du aber auch davor schon mal mit Neo trainieren)


Rein praktisch sieht man auf den großen WKs zumindest kaum ein Mensch ohne Neo. das sind vielleicht 1-2 % (geschätzt).

Pablo1305
24.03.2015, 11:48
Mach es, wenn du dazu Lust hast.

Habe auch in meiner ersten Saison 2 OD und eine Mitteldistanz gemacht.
Die Mitteldistanz hat mir viel mehr Spaß gemacht, als
die beiden olympischen. Bin allerdings mehr der Ausdauertyp und von deinen
Laufzeiten doch einiges entfernt.
Und wenn du vom Biken kommst und das Schwimmen schon
im Griff hast, spricht doch nichts dagegen.

Nachtrag: Habe ebenfalls nur ein "normales" Rennrad mit Auflieger,
welches mich inkl. Schuhe, Auflieger und bibabo keine 2k
gekostet hat.

Pate1410
24.03.2015, 11:53
Auf einen Neo würde ich auch alleine schon aufgrund des Aufrtiebs nicht verzichten wollen. Das wirft Dich meiner Einschätzung nach ohne um einiges nach hinten.

Ein Zeitfahrrad ist nicht zwingend notwendig. Ein ordentliches Rennrad mit Aufleger (siehe z.B. das in meiner Signatur :Lachen2: ) reicht völlig aus. Gerade sofern Du noch nicht weißt, wie lange Du das angehen willst.

Rennräder sind z.T. auch recht preisstabil, sodass Du bei entsprechender Pflege und regelmäßiger Wartung auch beim VK noch einen angemessenen Preis bekommst, und damit das finanzielle Risiko schmälerst.

MarcoZH
24.03.2015, 12:24
Also an alle die hier schreiben "Neo ja wegen Auftrieb, aber kein TT nötig" eine Frage:
Was macht ein Neo auf 1.9km? Vielleicht 2-3 Minuten? Höchstens, oder?
Was macht ein TT auf 90km gegenüber einem RR? Mit Sicherheit mehr.
Klar, ein Neo kostet auch nur ein Bruchteil eines TT, aber die Frage war ja "braucht es das". Brauchen tut man aufgrund eines Reglementes höchstens den Neo. Viel mehr Spass und Minuten schenkt einem aber ein TT :Lachen2:

huegenbegger
24.03.2015, 12:33
Dreht man den Spiess um und fragt, worauf würde ich als schlechter Schwimmer lieber verzichten, würd ich sofort das TT abgeben.
Die deutlich geringere Belastung in den Beinen ist es mir allemal wert, vollkommen ab von dem Komfort beim Schwimmen.

MarcoZH
24.03.2015, 12:53
Natürlich hast du Recht Bastian, aber man provoziert mit so einer Aussage die Verfechter der "kannst-du-nicht-ohne-Neo-mach-Duathlon"-Meinung.

:Lachen2: :Lachen2: :Lachen2:

MattF
24.03.2015, 13:35
Klar, ein Neo kostet auch nur ein Bruchteil eines TT, aber die Frage war ja "braucht es das". Brauchen tut man aufgrund eines Reglementes höchstens den Neo. Viel mehr Spass und Minuten schenkt einem aber ein TT :Lachen2:


Ne es hieß lohnen. Und deshalb ist das schon ne Preisfrage. :Huhu:

dasgehtschneller
24.03.2015, 14:04
Ne es hieß lohnen. Und deshalb ist das schon ne Preisfrage. :Huhu:

Ja, bezüglich Preis/Leistung, bzw. Preis/Zeitgewinn bringt einem ein Neo deutlich mehr.
Ab 100€ kann man seine Schwimmzeit um 10% verbessern und fühlt sich dabei noch sicherer.

Ein gescheites Zeitfahrrad kostet so 2000€ aufwärts und bringt einem nur einen minimalen Vorteil gegenüber einem gut eingestellten Rennrad.
Auf der anderen Seite muss das Rennrad ja auch erst her. Wenn man noch gar kein geeignetes Fahrrad hat, dann ist der Aufpreis vom Rennrad zum Triathlonrad auch nicht mehr riesig. In dem Fall kann man sich durchaus überlegen direkt mit einem TT Bike einzusteigen.

MarcoZH
24.03.2015, 14:33
Ne es hieß lohnen. Und deshalb ist das schon ne Preisfrage. :Huhu:

Wenn du "lohnen" mit "Preisfrage" in Verbindung bringst, müssten die Auslagen ja mit einem "Return on invest" beantwortet werden. Da die meisten nicht auf Preisgeld aus sind, lohnt sich das also nie.
:Cheese:

TG333
25.03.2015, 07:31
Danke für das Feedback, das ging ja schnell :)

Ihr habt schon recht, ich hab mich bzgl. des Neos und des TT bestimmt unpräzise ausgedrückt. Ich bin da ein bisschen verunsichert von meinem ersten und einzigen WK bisher. Der VT war echt klein (180 Starter max) und trotzdem war ich selbst in der letzten Startwelle fast allein in Badehose und auf der Radstrecke auch fast allein mit einem RR. Deswegen die Frage. Ein solides RR ist vorhanden, Platz habe ich auch, weil ich das DH MTB erstmal abgegeben habe. Kritisch ist, meine Freundin davon zu überzeugen, dass drei Fahrräder in der Wohnung doch nicht genug sind.

Was muss ich für einen Anfänger-Neo rechnen? Wär mir erstmal wichtiger als das Rad, damit ich auch Freiwasser trainineren kann - und zweimal Schwimmbad die Woche ist auf Dauer auch gar nicht so günstig ;) .

scart
25.03.2015, 07:44
Also an alle die hier schreiben "Neo ja wegen Auftrieb, aber kein TT nötig" eine Frage:
Was macht ein Neo auf 1.9km? Vielleicht 2-3 Minuten? Höchstens, oder?


Mit der Zeit hast du sicher recht, aber der Neo hilft beim Auftrieb und spart dir durchaus Kraft und für Faule können auch die Beine quasi weg bleiben.
Außerdem ging es ja eher um "brauchen" und ohne Neo im kalten Wasser plantschen würde ich nur ungern :D
Mit einem RR oder MTB kann ich aber noch immer fahren auch wenn ich sicher nicht so schnell bin wie mit einem TT :Cheese:

Und ob bei der ersten MD schon eine Zeit mit TT angegangen werden muss, kann jeder gerne für sich entscheiden :)

Pablo1305
25.03.2015, 10:52
Da es ja anscheinend im Leben keine blöden Fragen, sondern nur
blöde Antworten gibt, hätte ich da mal eine zum Thema TT Rad:

Warum werden bei großen Radrundfahrten (also reinen Radrennen) ausser bei den
Zeitfahretappen nur normale Rennräder ohne Aufleger auch bei
flachen Etappen gefahren? Reglement?
Zudem meinte der Radhändler meines Vertrauens (der selber ein
ausserordentlich starker Radfahrer ist), dass in meinem
Fall als eher unerfahrener Radler, Laufräder für mein Rennrad
weit mehr bringen würden als ein TT.
Seine Aussage war sogar, dass 70% der Triathleten das TT sowieso nicht richtig ausnützen könnten!??

Tetze
25.03.2015, 10:59
...Warum werden bei großen Radrundfahrten (also reinen Radrennen) ausser bei den
Zeitfahretappen nur normale Rennräder ohne Aufleger auch bei
flachen Etappen gefahren? Reglement?...

Kurz ausgedrückt: Ja! Ist verboten.

Weiter fraglich, ob es sinnvoll wäre, Radrennen ist ja nun ein ganz anderer Sport, großes Fahrerfeld, Windschatten, ggfls. Sprintwertungen und Zielsprint...
Halt nicht vergleichbar mit EZF bzw. Triathlon.

...Seine Aussage war sogar, dass 70% der Triathleten das TT sowieso nicht richtig ausnützen könnten!??

Nur 70%? Dann wären ja die anderen 30% Zeitfahrprofis - kein Wunder, dass ich nie gewinne...
Oder wie ist die Aussage gemeint, dass das TT nicht richtig ausgenützt würde?

Pablo1305
25.03.2015, 11:06
Nur 70%? Dann wären ja die anderen 30% Zeitfahrprofis - kein Wunder, dass ich nie gewinne...
Oder wie ist die Aussage gemeint, dass das TT nicht richtig ausgenützt würde?

Dass halt die meisten Triathleten die aerodynamischen Vorteile
des TT nicht ausreichend ausnützen können (Sitzposition, etc.).
Also um es vereinfacht auf mich umzumünzen:
"Kauf Dir lieber Laufräder, weil mit deinen Lebenskilometern und
so wie du auf dem Esel drauf sitzt,
bringt ein TT sowieso nichts" :Lachen2:

dasgehtschneller
25.03.2015, 11:23
Da hat dein Radhändler vermutlich schon ein Stück weit recht. Neben dem dauerhaften Einhalten der Aero Position kommt noch dazu dass die aerodynamischen Features eines Zeitfahrrades welche über die Sitzposition hinaus gehen erst ab einem gewissen Tempo richtig viel bringen. Bei 25km/h bringen einem Aerodynamische Rohre am fFahrrad recht wenig.

Allerdings bringt einem die Aeroposition auf dem Triathlonlenker auf jeden Fall einen recht grossen Vorteil. Den kannst du mit wenig Aufwand aber auch auf einem Rennrad erreichen.


In der Gruppe wären Zeitfahrräder auch viel zu gefährlich. Ich schätze das ist der Hauptgrund wieso sie in Radrennen verboten sind. Einerseits ist man in Aero Position weit weg von den Bremsen andererseits spiesst man bei einem Crash auch schnell mal jemanden auf mit dem Triathlonlenker.

TG333
25.03.2015, 14:44
Ich sehe das Thema ist kontroverser als ich dachte ;)

Als erfahrener Radler sehe ich den großen Charme des TT in den steilen Sitzwinkeln, das dürfte den hinteren Oberschenkel merklich entlasten, oder?


Seine Aussage war sogar, dass 70% der Triathleten das TT sowieso nicht richtig ausnützen könnten!??

Mein Eindruck bisher ist, dass viele sich beim Anbremsen und in Kurven mit dem ungleich verteilten Gewicht schwertun. Da bleibt bei vielen der aerodynamische Vorteil direkt im nächsten Kreisel wieder liegen. Ich kann mich aber auch irren, ich hab TT bisher nur auf Parkplätzen gerollt und bin nie richtig auf Gas damit gefahren.

MarcoZH
25.03.2015, 16:08
Da bleibt bei vielen der aerodynamische Vorteil direkt im nächsten Kreisel wieder liegen.
Also ich fahre meinen Arbeitsweg (30km) mit dem RR mit einem 28er Schnitt, mit dem TT mit einem 33er und selben Pulsbereich. Inkl. zum Teil urbanen Verkehrsverhältnissen (Stadt Zürich und Aglo).

TG333
27.03.2015, 08:08
Oh wow, der Unterschied ist ja doch deutlicher als ich dachte.

Was schätzt ihr als größeren Gewinn beim TT ein, den Komfortgewinn durch die andere Sitzposition (Arme entspannter, mehr Platz am Bauch, weniger Spannung auf dem hinteren Oberschenkel) versus des besseren Output durch Aero-Effekte? Ich meine, würden die Komfortgewinne allein schon einen großen Unterschied machen, auch wenn ein ungeübter Zeitfahrer wie ich die Aeroposi nicht voll nutzen kann? Wie teilt ihr Euer Radkontingent auf TT und RR auf?