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Vollständige Version anzeigen : Doping im Triathlon


Klugschnacker
12.11.2010, 09:17
http://tv.triathlon-szene.de/Titel/509_DopingGoergen.jpg (http://tv.triathlon-szene.de/Detail_Artikel_jump.lasso?JumpID=33836)

Doping im Triathlon
Mit Philipp Görgen

Ein Bericht des Westdeutschen Rundfunks hat die Szene aufhorchen lassen. Der Autor Ralf Meutgens, bekannt für Doping-Recherchen in anderen Sportarten, berichtet über mögliches Doping bei deutschsprachigen TriathlonSpitzenprofis. Konkret ist die Rede von einem Profi, der auf Hawaii dieses Jahr zu den Top-Favoriten gehörte. Das geht aus einem deutschsprachigen E-Mail hervor, das der WDR gezeigt hat. Philipp Görgen schreibt seine Doktorarbeit über das Doping im Triathlon. Auch er kommt im genannten Fernsehbeitrag zu Wort. In unserer Live-Sendung einen Tag vor dem Rennen auf Hawaii haben wir uns mit ihm unterhalten.
» Direkt zum Film (http://tv.triathlon-szene.de/Detail_Artikel_jump.lasso?JumpID=33836)

wieczorek
12.11.2010, 12:14
warum sollte auch gerade der Triathlon sauber sein...? die Preisgelder die inzwischen gezahlt werden, die lassen entsprechende Anreize entstehen. Auf der Kurzdistanz noch mehr, als auf der LD oder Ironman.

Aber ich glaube das, gerade im Triathlon im AK Feld der potenziellen Hawaii Qualifikanten viel mehr eingeworfen wird, das Meiste davon sogar unkontrolliert...

Ausdauerjunkie
12.11.2010, 12:23
Weil es hier so schön hinpaßt: Dude's Liblingstriathlet Michi Weiss ist ja freigesprochen (http://www.bvz.at/lokales/noe-uebersicht/moedling/kommentar/art5351,8164) worden;)

keko
12.11.2010, 12:37
warum sollte auch gerade der Triathlon sauber sein...?

Ich finde es lustig, dass die aktuelle Generation immer wieder von vorne anfängt und sich die gleiche Frage stellt. Dabei gab es Dopingfälle schon vor über 20 Jahren. Und reicht es nicht, dass eine (auch noch deutsche) Hawaiisiegerin überführt wird? Was soll eigentlich noch passieren?
(@wieczorek, ich weiß, dass deine Frage rhetorisch war :-)

Male Partus
12.11.2010, 12:44
Philipp Görgen hat ja nichts konkretes gesagt. War doch ziemlich viel heiße Luft.

Vinoman
12.11.2010, 13:14
Philipp Görgen hat ja nichts konkretes gesagt. War doch ziemlich viel heiße Luft.

Nee, kann man aber auch nicht erwarten, wenn er keine konkreten Beweise hat und nicht so gute Anwälte wie der ein oder andere.

Aber seine Antwort hinsichtlich der Sauberkeit der Hawaii Top10 läßt schon blicken, was er persönlich denkt....

Die prozentuale Leistungssteigerung, die sich mit Doping erzielen läßt und der Anreiz zum Betrug sind einfach zu groß, als dass man sich dem Gedanken hingeben kann es liefe alles sauber ab.

Axel
12.11.2010, 14:14
Endlich mal wieder ein Thread über Doping im Triathlon. Das wurde aber auch Zeit.

Axel

3-rad
12.11.2010, 14:49
Endlich mal wieder ein Thread über Doping im Triathlon. Das wurde aber auch Zeit.

Axel

man kann nicht oft genug drüber sprechen.
Vielleicht gibt's ja auch was Neues, wer weiß das schon.
Die Zeit ist schnell-lebig.

dude
12.11.2010, 16:35
Lasst Euch weiter froehlich verarschen.

*JO*
12.11.2010, 16:43
Lasst Euch weiter froehlich verarschen.

haha ! "euch" ,du wärst nur gerne "kein" Triathlet mehr ;)....

Meik
12.11.2010, 16:59
Und reicht es nicht, dass eine (auch noch deutsche) Hawaiisiegerin überführt wird?

Bedauerlicher Einzelfall, klar ist Triathlon ansonsten sauber. :Huhu:

*verzweifeltveruschernstzugucken*

*mistgehtnicht*

:Lachanfall:

fitschigogeler
12.11.2010, 17:07
Hab den Artikel über Michi Weiss gelesen.
Unabhängig vom Inhalt, fand ich die eingeblendete Google-Werbung sensationell. :Lachanfall: :Lachanfall:

dude
12.11.2010, 18:59
Meine Fresse ist das ein widerlicher "Artikel". Und Weiss schiesst sich das Giftzeug weiter freudlos dumm grinsend in die Blutbahn.

arist17
12.11.2010, 19:03
Meine Fresse ist das ein widerlicher "Artikel". Und Weiss schiesst sich das Giftzeug weiter freudlos dumm grinsend in die Blutbahn.

das wars dann wohl ... ;)

kury
12.11.2010, 19:48
Aber ich glaube das, gerade im Triathlon im AK Feld der potenziellen Hawaii Qualifikanten viel mehr eingeworfen wird, das Meiste davon sogar unkontrolliert...
Sehe ich genauso nur ist es das alles Wert??
Ob man auf Hawaii war oder nicht interessiert andere doch eh nicht und Selbstbetrug ist ja albern , oder nicht?

Nuddels
12.11.2010, 20:18
Sehe ich genauso nur ist es das alles Wert??
Ob man auf Hawaii war oder nicht interessiert andere doch eh nicht und Selbstbetrug ist ja albern , oder nicht?

einstellungssache?(!)

mittlerweile gehört "selbstbetrug" doch in allen lebenslagen dazu.
sei es auf der suche nach arbeitgeber (lebenslauf, geschönigte
nachweise etc), soziale kontakte etc. man profiliert sich, stellt sich
besser dar als andere, je ehrlicher man ist um so dümmer ist man.

sei es bei den pros, wo es um geld und existenzen geht, oder sei
es bei den aks wo es um das feeling, der ruf nach persönlicher
verbesserung geht.

wenn es mit dem eigenen gewissen vereinbar ist gibt es eigentlich
keine beweggründe es nicht zu tun. entweder es klappt oder es
klappt nicht.

frei nach jan ulle: ich habe keinen betrogen

bez. dem im beitrag angesprochenen "schmerzmitteleinsatz",
es ist mittlerweile in jeder (subjektiv!) körperlich anstrengenden,
einsatzbetonten sportart usus entsprechende mittel zu nutzen.
sei es beim fußball, handball, laufveranstaltung. man schleppt
immer irgendwelche wehwehchen mit sich rum.
in entspechenden mannschaftsportarten weil man nicht auf der
ersatzbank landen will, weil es "wirklich" hart ist, bei einzelsport-
arten weil man besser sein will als das letzte mal oder der
sieg verpflichtet (triathlon, lauf, tennis etc.).

bsp. triathlon/marathon etc, man hat ausgaben, sei es finanziell
(startgeld, reisekosten, schwimmbad) oder zeitlich (training,
einbußen im sozialen verbund, streß alles unter einen hut zu
bringen), da ist der schritt entsprechende mittel zu nehmen
um wks bestreiten und durchhalten zu können schnell da, soll ja
nicht alles für die katz gewesen sein.

bez dem beitrag: es würde mich auch sehr stark interessieren
in weit bei den aks nicht alles "sauber" abläuft und ob es
merkliche tendenzen gibt ab wann man "unsaubere" wks in kauf
nimmt (hawaiquali, pb).

mfg.
Nuddels

LidlRacer
12.11.2010, 20:44
wenn es mit dem eigenen gewissen vereinbar ist gibt es eigentlich
keine beweggründe es nicht zu tun.

Das sehe ich mal gründlich anders.
Ich tue auch einiges nicht, was zwar mit meinem Gewissen aber nicht mit Gesetzen oder sonstigen Verboten vereinbar ist.

Vinoman
12.11.2010, 22:05
Wenn bei den AKlern so viele aus den verschiedensten Motiven was nehmen, müßten sich ja auch hier im Forum welche finden.

Wer mag sich denn mal outen?? :Blumen:

Vielleicht kann Arne ja mal eine anonyme Umfrage einstellen oder sind die normalen Umfragen auch anonym?

FinP
12.11.2010, 22:57
Das sehe ich mal gründlich anders.
Ich tue auch einiges nicht, was zwar mit meinem Gewissen aber nicht mit Gesetzen oder sonstigen Verboten vereinbar ist.

Auch wenn keine Gefahr des Erwischtwerdens vorhanden ist?

Wenn Dein Gewissen Dich nicht bremst, Du für ein Verbot kein Verständnis hast, keine stärkere Macht Dich nicht zwingt - was gibt es dann für einen Grund es nicht zu tun?

Ich mag mein Gewissen (Erziehung...) manchmal nicht, wenn es mir nicht erlaubt, nachts an einer leeren Landstraße bei Rot über die Fußgängerampel zu gehen...

LidlRacer
12.11.2010, 23:30
Wenn Dein Gewissen Dich nicht bremst, Du für ein Verbot kein Verständnis hast, keine stärkere Macht Dich nicht zwingt - was gibt es dann für einen Grund es nicht zu tun?


Für das Doping-Verbot habe ich aber großes Verständnis.
Andere offenbar nicht.

Campeon
13.11.2010, 08:28
Ich tue auch einiges nicht, was zwar mit meinem Gewissen aber nicht mit Gesetzen oder sonstigen Verboten vereinbar ist.

was denn z.B.?

Wenn bei den AKlern so viele aus den verschiedensten Motiven was nehmen, müßten sich ja auch hier im Forum welche finden.

Wer mag sich denn mal outen?? :Blumen:

Vielleicht kann Arne ja mal eine anonyme Umfrage einstellen oder sind die normalen Umfragen auch anonym?

Ich nehm regelmäßig Rotwein, Bier, Schnaps, Schokolade, Chips,
Gummibärchen!!!
:Lachanfall:

FuXX
13.11.2010, 08:46
Ich nehm regelmäßig Rotwein, Bier, Schnaps, Schokolade, Chips,
Gummibärchen!!!
:Lachanfall:Vor allem der Schnaps gibt auch mächtig Dampf inne Beine!

FuXX,
muss mal wieder nen ordentlich Whisky kaufen *aufschreib*...

nicolasb65
13.11.2010, 13:07
Ich glaube ein wesentlicher Grund, warum Doping Tests nicht bewirken ist die lange Dauer zwischen Test und Strafe.

Ich weiß gar nicht warum das immer Monate braucht, vom Test bis zum Ergebniss - vielleicht kann das mal ein Mediziner erklären.

Wenn jemand durch das Ziel kommt, muss er getestet werden und bei der Siegerehrung bekommt er entweder seien Pokal, oder öffentlich das Ergebniss seines Test überreicht.

Der Imageverlust wäre hier erstmal die richtige sofort wirkende Strafe, besser als eine Sperre die ein halbes Jahr nach dem Test erst mal verhandelt wird.

(Das löst natürlich nicht das Problem, das man manche Sachen halt nicht nachweisen kann und so doch ein gedopter auf dem Podium steht).

Ach ja: Ich respektiere nicht die Leistung eines gedopten, auch wenn er noch so viel trainiert hat und sich ach so sehr angestrengt hat, so ist er ein Betrüger der kein Respekt verdient - vielleicht Mitleid.



Nicolas

Campeon
13.11.2010, 16:02
Vor allem der Schnaps gibt auch mächtig Dampf inne Beine!

FuXX,
muss mal wieder nen ordentlich Whisky kaufen *aufschreib*...

da kenn ich einen, den gibts am Schliersee zu kaufen.

Original Bavarian Whisky "Slyrs", des is e leckeres Stöffsche!!!

Raimund
13.11.2010, 18:48
Ich glaube ein wesentlicher Grund, warum Doping Tests nicht bewirken ist die lange Dauer zwischen Test und Strafe.
(...)

interessanter - fast pädagogischer - ansatz!:Blumen:

subzero
13.11.2010, 19:18
Endlich mal wieder ein Thread über Doping im Triathlon. Das wurde aber auch Zeit.

Axel

Arne füllt das "Off Season"- oder Winterloch:Cheese: !

Auf dem Bild sieht der Mann neben ihm aber auch nicht ganz so
, sagen wir mal, nüchtern aus...oder täusche ich mich...;) ?

subzero
13.11.2010, 19:24
Ich weiß gar nicht warum das immer Monate braucht, vom Test bis zum Ergebniss - vielleicht kann das mal ein Mediziner erklären.

Ich glaube da müsstest du eher nen Juristen fragen!

Es gibt ja einige prominente Doping"Opfer" in der Pro Szene auch bei uns.
Wenn sie nicht gleich aufgehört hatten, wo stehen sie heute?
Unterm Strich, hat es was genützt?
Eher nein, oder;) ?

Achtung Wild
13.11.2010, 23:48
Meine Meinung zum Thema Doping ist ganz klipp und klar:

Sport sollte einem in erster Linie Spaß machen und der sollte auch immer im Vordergrund stehen. Ab einem gewissen Leistungsgrad kommt allerdings auch der Wille, das maximale aus sich herauszuholen und über seine eigenen Grenzen zu gehen. Vor allem das tolle Erlebnis, seine bisherige Bestzeit wieder unterboten zu haben ist ein großer Anreiz, alles für ein möglichst optimales Ergebnis zu tun. Aber irgendwann bleibt man einfach auf seinem maximalen Niveau und die Bestzeiten purzeln eben nicht mehr nacheinander einfach so.

Aber: Wer unerlaubte Mittel nimmt oder sonst irgendwie "trixt", lässt den gesamten Sport ein Stückchen sterben! Sport heißt für mich nicht nur alles zu tun, um das bestmögliche Resultat zu erzielen, egal mit welchen Mitteln, sondern - mindestens genau so wichtig - dem Gegner gegenüber fair zu bleiben. Wer den Sport wirklich liebt, der dopt auch des Sports zuliebe nicht - denn sonst betrügt er sich selbst, seine Gegner und lässt den Sport ein Stück sterben.

Sonst würden ja irgendwann alle dopen und dann ist es nicht mehr lang, bis der perfekte Triathlet am Computer erstellt wird, wo irgendwelche Forscher die DNA des künftigen "Supersportlers" aus Einzelbausteinen zusammenbasteln.

Am effektivsten gegen Doping wär meiner Ansicht nach ein Lügendetektor. Bei vielen Sportlern, die vor laufender Kamera mit Dopingvorwürfen konfrontiert werden, kann man direkt im Gesicht ablesen, was sie denken.

Usein Bolt hat meiner Schätzung nach gedopt und will nicht damit konfrontiert werden
click mich (http://www.youtube.com/watch?v=JjiWoEOSpCI&feature=related) (bei ca. 8min)
zu Beginn hält er sich souverän, aber dass er nie mit Doping konfrontiert wurde/nie etwas angeboten bekommen haben soll ist durchaus fragwürdig, und dann am ende, wo er mit zwei Fingern den Mundwinkel runterzieht, als sei er nervös und nachdenklich, ob und was er sagen soll...

Helmut S
14.11.2010, 07:43
Wer den Sport wirklich liebt, der dopt auch des Sports zuliebe nicht - denn sonst betrügt er sich selbst, seine Gegner

Falsch. Wer dopt betrügt doch niemand! (Quelle - sinngemäß: Jan Ullrich)

FlyLive
14.11.2010, 10:25
Falsch. Wer dopt betrügt doch niemand! (Quelle - sinngemäß: Jan Ullrich)

Ach, was weißt Du denn - Jan Ullrich weiß doch mit Doping gar nichts anzufangen ;)

http://www.youtube.com/watch?v=oHtRD8nkENI&feature=related

Rocco69
14.11.2010, 10:39
Und die Jungs vorne sind auch noch alle gedopt, nicht wahr?


Lasst Euch weiter froehlich verarschen.

:confused:

nicolasb65
14.11.2010, 11:07
Falsch. Wer dopt betrügt doch niemand! (Quelle - sinngemäß: Jan Ullrich)

... hat der Schleck auch gesagt "... er würde nie jemanden betrügen ..." dann muss es wohl stimmen.

LidlRacer
20.10.2012, 01:37
(Ja, der Thread ist ein wenig alt, passt aber vom Titel her ideal.)

Faris Meinung dazu:

Lassen sich die acht Stunden Tortur ohne chemische Hilfestellung, ohne Doping überstehen?

Ja. Nicht dauernd, aber zwei, drei Mal im Jahr geht das. Wenn ich das nicht glauben würde, würde ich aufhören. Ich bin vier, fünf Mal in diesem Jahr getestet worden. Ich weiß, dass das zu wenig ist. Ich weiß auch, dass es Mittel gibt, auf die sie nicht testen können. Ich würde auch dem ein oder anderen bei uns zutrauen, dass er dopt. Es wäre ja Unsinn zu behaupten, dass bei uns nur die Honorigen rumlaufen. Aber solange es keine Beweise gibt, gilt die Unschuld. Bei uns ist es auch nicht so durchseucht wie im Radsport. Bei uns gibt es nicht dieses System ehemaliger Profis, die nun Trainer und Manager sind und ihre Mentalität weitergeben. Und bei uns fehlt das Geld: Wenn ich einem Doktor Ferrari 100.000 Dollar für Dopingmittel in die Hand drücken müsste, wäre ich pleite. Das kann kein Triathlet.
http://www.fr-online.de/marathon-und-triathlon/doping-beim-ironman-hawaii---al-sultan-traut-kollegen-doping-zu,1473466,20600930.html

Klingt für mich überzeugend und bestätigt meine Meinung.

tobi_nb
20.10.2012, 07:09
(Ja, der Thread ist ein wenig alt, passt aber vom Titel her ideal.)

Faris Meinung dazu:

http://www.fr-online.de/marathon-und-triathlon/doping-beim-ironman-hawaii---al-sultan-traut-kollegen-doping-zu,1473466,20600930.html

Klingt für mich überzeugend und bestätigt meine Meinung.

Der (finanziellen) Logik von Faris folgend, waeren es im Radsport auch nur ein paar wenige Einzeltaeter, die dopen. Denn 100.000 Eur an Dr. Ferrari koennen (und haben) nur die allerwenigsten Radprofis abgedrueckt.

Ich find diese Passage eher enttaeuschend aus dem Interview. Ein paar Schlagwoerter aus der absoluten Dopingelite des Radsports rausgehauen und mit'm Triathlon verglichen, und schon klingts plausibel, dass der Triathlonsport (wenn ueberhaupt) nur ein kleines, vereinzeltes Dopingproblem hat.

So fings im Radsport auch an.

Hafu
20.10.2012, 08:34
Der (finanziellen) Logik von Faris folgend, waeren es im Radsport auch nur ein paar wenige Einzeltaeter, die dopen. Denn 100.000 Eur an Dr. Ferrari koennen (und haben) nur die allerwenigsten Radprofis abgedrueckt.

Ich find diese Passage eher enttaeuschend aus dem Interview. Ein paar Schlagwoerter aus der absoluten Dopingelite des Radsports rausgehauen und mit'm Triathlon verglichen, und schon klingts plausibel, dass der Triathlonsport (wenn ueberhaupt) nur ein kleines, vereinzeltes Dopingproblem hat.

So fings im Radsport auch an.

Laut Spiegel hat Ferrari über Jahrzehnte eine Multi-Milllionen-Dollar-Business unterhalten, in das zahlreiche komplette Radsport-Teams eingebunden waren.

Im Profi-Radsport verdienen (bzw. verdienten) auch noch die Wasserträger um Größenordnungen mehr als de besten Triathleten. Aldag kam seinerzeit auf ein Jahressalär von einer halben Million Euro. Das war zwar allenfals ein Zehntel des Gehaltes von Ullrich aber immer noch ein Vielfaches dessen, was Faris oder die Raelerts mit Sport erwirtschaften. Von daher ist sein Argument sachlich korrekt.

Und es ist ja auch nur eins von mehreren Argumenten, die er anführt:

Bei uns ist es auch nicht so durchseucht wie im Radsport. Bei uns gibt es nicht dieses System ehemaliger Profis, die nun Trainer und Manager sind und ihre Mentalität weitergeben.

Das größte Problem im Profi-Radsport ist sicher das Personal aus Trainern, Manager und Masseuren, meist selbst ehemalige Radprofis, die ihre Karriere mit Doping bestritten haben und die diese Mentalität an jeden Nachwuchs-Profi unter der Hand weitergeben.
Dieses Personal haben wir Gott sei Dank im Triathlon nicht!

Helmut S
20.10.2012, 10:21
Dieses Personal haben wir Gott sei Dank im Triathlon nicht!

Bring Geld in den Sport und es endet exakt so wie überall wo man Geld verdienen kann. Gott sei Dank war der Commerzbank Deal nur ein Ausrutscher nach oben. Wenn du das nur an den Personen festmachst, vertauscht du m.E. Ursache mit Wirkung.

Was ich mich immer Frage, da kommen Ex-Radler a la Hundertmarck und Weiß und liefern auch keine besseren Radzeiten ab. Ich hab mich z.B auch immer gefragt, warum sollte eine van Almsik oder Steffen nicht gedopt sein, wo doch alle Chinesen und Amis um sie rum angeblich (offensichtlich) voll sind sie aber diese Leute schlagen. So geht es mir in vielen Sportarten.

Ok, der Triathlet kann sich nicht das volle Programm bei M.F. leisten. Etwas Sterioide, etwas Epo oder was wriß ich ist aber sicher drin. Ist halt hemdsärmeliger. Und wenn man in San Diego oder sonstwo zufällig ein paar Kumpels aus den Profiradteams trifft, kriegt man da sicher auch was mit.

captain hook
20.10.2012, 10:48
n waren.

Im Profi-Radsport verdienen (bzw. verdienten) auch noch die Wasserträger um Größenordnungen mehr als de besten Triathleten. Aldag kam seinerzeit auf ein Jahressalär von einer halben Million Euro.

Aber Aldag war auch einer der absoluten Helden unter den Wasserträgern und dürfte bei t-mobile auch als deutscher Fahrer eine Sonderrolle gehabt haben. Und es war zu einer Zeit, wo der Radsport im Aufwind war.

Es gibt im Profiradsport auch ganz viele, die nur den Mindestlohn lt. UCI Reglement bekommen. Das sind dann keine 50t€ / Jahr. Davon können die ein komplette Ferrari Rundumprogramm sicher nicht bezahlen. Außer die Teams würden da vielleicht unterstützen... Aber das ist natürlich eine blöde Unterstellung. Die lassen sich ja alle unterschreiben, dass die alle nicht dopen und haben deshalb mit sowas sicher nichts zu tun. :Lachanfall:

tomerswayler
20.10.2012, 11:08
Zum erwähnten anrüchigen Personal im Triathlon hat sich Dirk Bockel auf Hawaii geäussert. Interessant ist dabei, dass er ganz bewusst das Wort Soigneur in den Mund nimmt, das ja nun nicht den besten Ruf hat. Ich hoff, dass sich das neue Level, von dem er spricht, wirklich nur auf die Organisation bezieht und nichts Anderes.

Weiß man, wer dieser José ist?

LAVA Lounge: Dirk Bockel (http://youtu.be/_3C4sManQYw?t=1m2s)

Ausdauerjunkie
20.10.2012, 11:09
Bring Geld in den Sport und es endet exakt so wie überall wo man Geld verdienen kann. Gott sei Dank war der Commerzbank Deal nur ein Ausrutscher nach oben. Wenn du das nur an den Personen festmachst, vertauscht du m.E. Ursache mit Wirkung.

Was ich mich immer Frage, da kommen Ex-Radler a la Hundertmarck und Weiß und liefern auch keine besseren Radzeiten ab. Ich hab mich z.B auch immer gefragt, warum sollte eine van Almsik oder Steffen nicht gedopt sein, wo doch alle Chinesen und Amis um sie rum angeblich (offensichtlich) voll sind sie aber diese Leute schlagen. So geht es mir in vielen Sportarten.

Ok, der Triathlet kann sich nicht das volle Programm bei M.F. leisten. Etwas Sterioide, etwas Epo oder was wriß ich ist aber sicher drin. Ist halt hemdsärmeliger. Und wenn man in San Diego oder sonstwo zufällig ein paar Kumpels aus den Profiradteams trifft, kriegt man da sicher auch was mit.

Christian Müller fährt ja auch schneller Rad als Laurent Jalabert (gleiche AK beim Ironman Hawaii) und wird schnellster AGler beim diesjährigen Ironman Hawaii (mit 40) -ich wundere mich auch nur.

So abwegig ist es auch nicht, dass mittlerweile sogar in den Altersklassen heftig gedopt wird:
Ironman Weltmeister der AK gedopt. (http://tri-mag.de/aktuell/langstrecke/ironman-weltmeister-tappt-dopingfalle-29719)

LidlRacer
20.10.2012, 12:07
So abwegig ist es auch nicht, dass mittlerweile sogar in den Altersklassen heftig gedopt wird:
Ironman Weltmeister der AK gedopt. (http://tri-mag.de/aktuell/langstrecke/ironman-weltmeister-tappt-dopingfalle-29719)

Auch in dem Fall lohnt es sich, mal die Details anzuschauen.
Das Testosteron war vom Arzt verschrieben. Hätte sich der Athlet einfach einen Zettel (TUE) besorgt, wäre es kein Dopingfall gewesen. Noch dazu gab es unklare Informationen, ob eine solche TUE überhaupt für Agegrouper vor dem Wettkampf nötig wäre.
http://ironmanpromembership.com/files/2011/02/K.Moats-AAAaward.pdf

Ist natürlich gut möglich, dass es missbräuchliche Verschreibungen gibt oder mehr von dem Zeug genommen wird als medizinisch sinnvoll usw.

PT1
20.10.2012, 12:57
@Hafu
nach deiner Logik hätte Lisa Hütthaler nie dopen dürfen. Und all die anderen aus ihrer "Trainings"- bzw. Bekanntengruppe auch nicht. Haben sie aber.
Nach deiner Logik dürften all die Typen in den Fitnessstudios auch nicht dopen - denn woher mit dem Geld.

Wie wir sehen, darf auch ein AK-Weltmeister eigentlich nicht dopen und macht es doch. Attest hin oder her. Ist dochj alles lächerlich.

Das sind alles arme Würstchen, Testosteron und riskieren, kleine Eier zu bekommen.

Ich bin Realist: Natürlich dopen in Frankfurt AKler, um die Hawaii-Quali zu erreichen.
Die Menschen betrügen, wo sie können, überall in unserer Gesellschaft.
Und wenn ich das auf den Sport beziehe: Es gibt genügend Sportarten, in denen gedopt wird.
Und wenn ich das mal auf den Hobby-/Profisportler beziehe: Fitnessstudio?
Die Triathleten haben das Glück oder Pech, also Ottonormalverbraucher an einer WM teilnehmen zu können.

Man stelle sich vor, all die Läufer bei den Laufwettkämpfen könnten sich für ein solches WM-Mekka über 5, 10 oder Marathon qualifizieren, weltwit nach einem solchen System.
Dann bliebe es nicht nur nachweislich bei den vielen Schmerztabletten.

Und bei den Senioren im Radbereich wird auch sehr nett geschluckt.

Wenn ich wollte, behaupte ich, bräuchte ich vielleicht eine Woche intensive Recherche, welches Zeug ich mir reinpfeifen muss, welches nicht nachweisbar ist.....

Ich stelle die These auf, dass von den ersten 20-30 einer AK in Frankfurt etwa 10-15% nicht sauber sind.

HeinB
20.10.2012, 13:16
@Hafu
nach deiner Logik hätte Lisa Hütthaler nie dopen dürfen. Und all die anderen aus ihrer "Trainings"- bzw. Bekanntengruppe auch nicht. Haben sie aber.


Weder Faris noch Hafu haben gesagt, es gibt kein Doping im Triathlon. Es geht um die Frage wie gedopt wird, und wie viele der Teilnehmer Dopen. Und das verglichen mit dem Radsport. Dann sind es prozentual (viel?) weniger, und diejenigen die Dopen fahren nicht das Gold-Programm von Ferrari.

Und zu Hütthaler: Was die und ihre Trainingsgruppe gemacht hat, geht ja zum Teil in Richtung Partydrogen (Ephedrin), was mit Sport erst mal nichts zu tun hat.

Nach deiner Logik dürften all die Typen in den Fitnessstudios auch nicht dopen - denn woher mit dem Geld.


Ganz andere Baustelle, von der hier niemand spricht (siehe auch Titel des Thread). Dort gibt es natürlich andere Motivstrukturen (gut aussehen). Wobei Dude immer darauf herumgeritten hat, dass diese im IM-Triathlon besonders der USA auch eine große Rolle spielen.

PT1
20.10.2012, 13:29
Weder Faris noch Hafu haben gesagt, es gibt kein Doping im Triathlon. Es geht um die Frage wie gedopt wird, und wie viele der Teilnehmer Dopen. Und das verglichen mit dem Radsport. Dann sind es prozentual (viel?) weniger, und diejenigen die Dopen fahren nicht das Gold-Programm von Ferrari.

Und zu Hütthaler: Was die und ihre Trainingsgruppe gemacht hat, geht ja zum Teil in Richtung Partydrogen (Ephedrin), was mit Sport erst mal nichts zu tun hat.



Ganz andere Baustelle, von der hier niemand spricht (siehe auch Titel des Thread). Dort gibt es natürlich andere Motivstrukturen (gut aussehen). Wobei Dude immer darauf herumgeritten hat, dass diese im IM-Triathlon besonders der USA auch eine große Rolle spielen.

nein, nein, das ist keine ganz andere Baustelle, du denkst das nur.
Es geht darum: Wozu sind die Menschen bereit?
Das ist ein Vergleich. Wenn die Leute im Fetnessstudio bereit sind, gut auszusehen, sind es auch viele, die Hawaii-Quali zu schaffen. Es geht um den Motivationsaspekt.
Lös dich vom Triathlon.
Nachzulesen hier:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Grundmotive_nach_McClelland. png&filetimestamp=20100807001810

oder aber noch besser bei Heckhausen "Motivation im Sport".


und zu Hütthaler:
das hatte ich im Interview ganz anders von ihr gelesen. Sie sprach ganz bewusst davon, was so im Kühlschrank war - und es ging nicht um Partydrogen.

Dass im Tria-Sport weniger gedopt wird als im Radsport.....da würde ich nur von der Spitze reden wollen, von den vielleicht 100 besten bei den Männern und bei den Frauen.
Von wann reden wir?
von 1999? Da war es im Radsport schlimmer, ganz bestimmt, wenn man all den Aussagen gerade glaubt.
von den letzten zwei Jahren - vielleicht noch immer der Radsport.

Aber ich behaupte, der Abstand ist geringer geworden.
Mir sind zu viele Leute zu schnell derzeit. Besonders die, die es auf unter 8 Stunden schaffen, sorgen bei mir für sehr großes Misstrauen.

Hafu
20.10.2012, 13:52
Auch in dem Fall lohnt es sich, mal die Details anzuschauen.
Das Testosteron war vom Arzt verschrieben. Hätte sich der Athlet einfach einen Zettel (TUE) besorgt, wäre es kein Dopingfall gewesen. Noch dazu gab es unklare Informationen, ob eine solche TUE überhaupt für Agegrouper vor dem Wettkampf nötig wäre.
http://ironmanpromembership.com/files/2011/02/K.Moats-AAAaward.pdf

Ist natürlich gut möglich, dass es missbräuchliche Verschreibungen gibt oder mehr von dem Zeug genommen wird als medizinisch sinnvoll usw.
Fuer Testosteron gibt es normalerweise keine TUEs, allenfalls nach Amputation beider Hoden oder bei Transsexuellen, also nur bei absoluten Ausnahmeindikationen

Die üblichen urologischen Diagnosen, wie z.B. Impotenz oder die ganze unsägliche Anti-Aging-Geschichte langt dafür nach Wada-Code nie und nimmer aus.

LidlRacer
20.10.2012, 14:01
Fuer Testosteron gibt es normalerweise keine TUEs, allenfalls nach Amputation beider Hoden oder bei Transsexuellen, also nur bei absoluten Ausnahmeindikationen

Die üblichen urologischen Diagnosen, wie z.B. Impotenz oder die ganze unsägliche Anti-Aging-Geschichte langt dafür nach Wada-Code nie und nimmer aus.

Interessant. Irgendwo habe ich neulich noch gelesen, der eineiige Armstrong hätte Testosteron verwenden dürfen. Weiß nicht mehr, ob er's selbst gesagt hat. Er hat aber auf jeden Fall gesagt, er hätte es nie getan. :Nee:

pinkpoison
20.10.2012, 14:03
Christian Müller fährt ja auch schneller Rad als Laurent Jalabert (gleiche AK beim Ironman Hawaii) und wird schnellster AGler beim diesjährigen Ironman Hawaii (mit 40) -ich wundere mich auch nur.

So abwegig ist es auch nicht, dass mittlerweile sogar in den Altersklassen heftig gedopt wird:
Ironman Weltmeister der AK gedopt. (http://tri-mag.de/aktuell/langstrecke/ironman-weltmeister-tappt-dopingfalle-29719)

Christian Müller hat ja ggfls. durchaus "Stallgeruch" und ist im Radsport in einer Epoche sozialisiert, die einschlägig berüchtigt ist... :


1989 - 1992: Mitglied der Rad-Bundesligamannschaft Südbaden/Freiburg Mehrere Siege bei Straßen- und Rundstrecken- Rennen der Junioren / Amateure u.a. beim Bundesligarennen Wiesbaden (Junioren)
1992: Teilnahme Regio-Tour, Luxemburg-Rundfahrt GP Faber (Kategorie Professional/Amateur)

tobi_nb
20.10.2012, 14:12
@HeinB

Die Frage um das "wie" und "wieviel" geht voll an der Sache vorbei. Das erstere ist hinlaenglich bekannt bzw. leicht rauszufinden und zweiteres wird immer Spekulation bleiben.
Stellt man jedoch die Frage nach dem warum, und der Schwierigkeit der Durchfuehrung, stellt man schnell fest, wie nah der Triathlon zu allen anderen Sportarten steht.

Genau dagegen richtet mich ja meine Kritik an Faris' Aussage.
ich finde seinen Vergleich zur Dopingelite des Radsports verharmlost die Problematik im Triathlon.

Irgendwie stelle ich damit Faris auf die Stufe von Jens Voigt. Allseits beliebt, irgendwie anders, Coolnessfaktor von 100%, clean und er kommt so rueber, dass man's ihm sogar abkauft.

Ich befuerchte die aelteren Fans hatten auch ihre enfant terribles, wie Juergen usw.

silbermond
20.10.2012, 14:16
Irgendwie stelle ich damit Faris auf die Stufe von Jens Voigt. Allseits beliebt, irgendwie anders, Coolnessfaktor von 100%, clean und er kommt so rueber, dass man's ihm sogar abkauft.


Du glaubst ernsthaft Jens Voigt fährt sauber?

Heinrich

tobi_nb
20.10.2012, 14:30
Du glaubst ernsthaft Jens Voigt fährt sauber?

Heinrich

Das ist doch genau der Punkt. Was ich glaube spielt keine Rolle, denn er IST sauber, keine positiven Tests und verbal immer gegen Doper

NBer
20.10.2012, 15:13
Das ist doch genau der Punkt. Was ich glaube spielt keine Rolle, denn er IST sauber, keine positiven Tests und verbal immer gegen Doper

na gut, der letzte punkt ist unsinn. verbal ist auch armstrong immer noch gegen doping. welcher aktive sportler kann öffentlich auch schon etwas anderes behaupten.
Der entscheidende punkt ist der erste. solang ein sportler nicht positiv getestet oder anderweitig überführt wird, hat er als sauber zu gelten.

tobi_nb
20.10.2012, 15:27
na gut, der letzte punkt ist unsinn. verbal ist auch armstrong immer noch gegen doping. welcher aktive sportler kann öffentlich auch schon etwas anderes behaupten.
Der entscheidende punkt ist der erste. solang ein sportler nicht positiv getestet oder anderweitig überführt wird, hat er als sauber zu gelten.

naja, ich sehe den letzten Punkt als entscheidend fuer die Glaubwuerdigkeit. Oder anders, ich glaube keinem der "nur" redet. Egal wie gut er das tut, oder wie Plausibel seine Aussagen sind.

Helmut S
20.10.2012, 15:52
solang ein sportler nicht positiv getestet oder anderweitig überführt wird, hat er als sauber zu gelten.

Formal sicherlich. Die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und die Realität steht auf einem anderen Blatt.

the man
20.10.2012, 17:12
Christian Müller hat ja ggfls. durchaus "Stallgeruch" und ist im Radsport in einer Epoche sozialisiert, die einschlägig berüchtigt ist... :

Unterstellungen...

HeinB
20.10.2012, 17:46
@HeinB

Die Frage um das "wie" und "wieviel" geht voll an der Sache vorbei. Das erstere ist hinlaenglich bekannt ...

Mit wie meinte ich in welchem Umfang und mit welchen Methoden. Etwas Epo und Testosteron ist was anderes als das volle Programm inkl. Blutpanscherei, für welche man (wenn man es richtig machen will) teures Equipment braucht usw.

Genau dagegen richtet mich ja meine Kritik an Faris' Aussage.
ich finde seinen Vergleich zur Dopingelite des Radsports verharmlost die Problematik im Triathlon.

Der Vergleich stimmt halt erst mal, auf dem Niveau wie im Radsport wird sicher nicht gedopt. Und das im Triathlon gedopt wird, sagt er doch explizit.

keko
20.10.2012, 18:00
Irgendwie stelle ich damit Faris auf die Stufe von Jens Voigt. Allseits beliebt, irgendwie anders, Coolnessfaktor von 100%, clean und er kommt so rueber, dass man's ihm sogar abkauft.

Ich befuerchte die aelteren Fans hatten auch ihre enfant terribles, wie Juergen usw.

Das ist ein wenig das Problem: die jeweilige Generation hat ihre Lieblinge, von denen sie sich nicht vorstellen kann, dass sie dopen. Und jede Generation stellt immer wieder von vorne die Frage "Wird im Triathlon gedopt?", dabei ist alles längst schon dagewesen.
Dazu kommt noch die Brille, mit der man auf die eigene Sportart schaut ("Im Triathlon ist das nicht so wie bei den Radfahrern") und die nationale Brille ("Bei den deutschen Triathleten kann ich mir das nicht vorstellen").

dude
20.10.2012, 18:24
Von daher ist sein Argument sachlich korrekt.

Aber letztendlich irrelevant, denn Doping ist nicht teuerer als ein Zweitrad. Die Frage muesste also lauten: Trainingsrennmaschine oder Blutdoping?

Das ist ein wenig das Problem: die jeweilige Generation hat ihre Lieblinge, von denen sie sich nicht vorstellen kann, dass sie dopen. Und jede Generation stellt immer wieder von vorne die Frage "Wird im Triathlon gedopt?", dabei ist alles längst schon dagewesen.
Dazu kommt noch die Brille, mit der man auf die eigene Sportart schaut ("Im Triathlon ist das nicht so wie bei den Radfahrern") und die nationale Brille ("Bei den deutschen Triathleten kann ich mir das nicht vorstellen").

100% Zustimung

LidlRacer
20.10.2012, 18:47
Der (finanziellen) Logik von Faris folgend, waeren es im Radsport auch nur ein paar wenige Einzeltaeter, die dopen. Denn 100.000 Eur an Dr. Ferrari koennen (und haben) nur die allerwenigsten Radprofis abgedrueckt.

Ich find diese Passage eher enttaeuschend aus dem Interview. Ein paar Schlagwoerter aus der absoluten Dopingelite des Radsports rausgehauen und mit'm Triathlon verglichen, und schon klingts plausibel, dass der Triathlonsport (wenn ueberhaupt) nur ein kleines, vereinzeltes Dopingproblem hat.

So fings im Radsport auch an.

Ich weiß nicht, was Du stattdessen von ihm hören willst:
Vielleicht:
"Ich weiß zwar von keinem dass er dopt (auch nicht von mir), aber es kann gar nicht anders sein, als dass trotzdem alle dopen. Ich wahrscheinlich auch, wenn ich nachts schlafwandle."

Oder was?

Das Interview war ja recht kurz. Man könnte seine Argumentationskette folgendermaßen verlängern:
- Es gibt im Triathlon aus verschiedenen Gründen (u.a. fehlende "Tradition", Finanzen und Netzwerke) kein oder nur sehr vereinzelt Hardcoredoping wie im Radsport.
- Natürlich gibt es in unbekanntem Umfang "Billigdoping".
- Dieses Billigdoping bringt aber nicht viel, sonst bräuchte ja niemand das teure Hardcoredoping zu machen.
- Da es nicht viel bringt, gehen für den kleinen Vorteil wahrscheinlich nicht allzu viele das Risiko ein, erwischt zu werden, und es gibt folglich auch immer noch viele Leute, die sauber an der Spitze mitmischen können. Das sehe ich (Faris) ja auch an mir selbst. Nur kann ich's leider keinem beweisen.

tobi_nb
20.10.2012, 18:59
"Dort wo Lance startet, starte ich nicht. Mir geht dafuer viel Kohle verloren, weils meinen Sponsoren wichtiger waere gerade dort zu starten, wo er startet, weils nochmehr Publicity bringt.
Dennoch ich bin der Typ der Triathlon des Sportes liebt, und nicht des Commerzes wegen. Mir ist klar, dass das kein Beweis meiner Unschuld ist. Aber auch das ist mir scheissegal. Ich hab meine Prinzipien und denen bleib ich treu."

Weil du mich gefragt hast, Benjamin, das waere ein Statement, was mir genuegen wuerde. Anderen nicht, oder anderen reicht weniger. Mir reicht das.


Sorry, habs jetzt erst gemerkt, nicht Benjamin sondern Lidl

dmnk
20.10.2012, 20:18
etwas offtopic, aber:

... (Jens Voigt) IST sauber, keine positiven Tests und verbal immer gegen Doper

Genau dieser Jens Voigt gibt heute übrigens eine Autogrammstunde im "Mellow Johnny's", was ja bekanntlich Lance's Fahrradladen in Austin TX ist:

Meet & Greet With Jens and RadioShack Nissan Trek Riders

Date: October 20, 2012 @ 2:00 pm to 4:00 pm
Location: Mellow Johnny's Bike Shop
400 Nueces

Meet the Riders of RADIOSHACK NISSAN TREK & BONTRAGER LIVESTRONG • 2PM-4PM
Mellow Johnny's is excited to host members of the RADIOSHACK NISSAN TREK Pro Cycling Team for an interactive Q&A followed by an autograph signing. Riders scheduled to appear:

--Markel Irizar (cancer survivor)
--Tiago Machado (stage racing specialist)
--Ben King (2010 US Pro Champ)
--Matthew Busche (2011 US Pro Champ)
-- THE Jens Voigt! arguably THE most popular rider in cycling today

We'll also have riders from the BONTRAGER LIVESTRONG Pro-Continental team:

--Connor O’Leary (cancer survivor)
--Joe Dombrowski
--Lawson Craddock
--and Axel Merckx (Bontrager LIVESTRONG Team Director)

Mellow Johnny’s will be selling a limited number of commemorative posters for the signing. Posters are $15 and proceeds will benefit the Lance Armstrong Foundation. There is a 1-item limit on signing of personal items.

....

drullse
20.10.2012, 20:52
Ich stelle die These auf, dass von den ersten 20-30 einer AK in Frankfurt etwa 10-15% nicht sauber sind.
Inklusive Windschattenfahren oder ohne...? ;)

Ausdauerjunkie
20.10.2012, 22:15
Doppelter Beschiss, sozusagen ;)

PT1
20.10.2012, 22:23
Inklusive Windschattenfahren oder ohne...? ;)

ohne.
Ich habe Bilder vom aktuellen Trip genug gesehen. Vielleicht sollte ich mir überlegen, beides ins Programm zu nehmen? Das reicht für die restlichen 10% bei mir, um es endlich auf die Insel zu :Cheese: schaffen (*Scherz* - ich habe keine Lust auf kleine Eier oder auf einen nächtlichen Tod wegen Thrombose - meine Frau würde mich reichlich ausschimpfen :Lachanfall: )

Edit sagt: 8% reichen, unter Umständen auch 7, bei manchen Wettkämpfen auch 6 bis 5

drullse
20.10.2012, 23:20
ohne
OK, wenn man bedenkt, dass man mit lutschen vermutlich genauso viel rausholt wie mit Pillen (wenn nicht mehr), solltest Du das aber mit einbeziehen.

tobi_nb
21.10.2012, 06:43
OK, wenn man bedenkt, dass man mit lutschen vermutlich genauso viel rausholt wie mit Pillen (wenn nicht mehr), solltest Du das aber mit einbeziehen.

Du meinst Lutschen erhoeht auch den Testosteronspiegel? Einen Partner zu haben wirkt sich also doch positiv auf WK Ergebnisse aus?
SCNR:Blumen:

NBer
21.10.2012, 09:20
....Einen Partner zu haben wirkt sich also doch positiv auf WK Ergebnisse aus?

es gab durchaus schon tests (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/testosteron-sex-vorm-sport-kann-nicht-schaden-a-53723.html), wie sich sex vor dem sport auf die hormone und damit auf die leistung auswirkt.

Campeon
21.10.2012, 11:50
es gab durchaus schon tests (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/testosteron-sex-vorm-sport-kann-nicht-schaden-a-53723.html), wie sich sex vor dem sport auf die hormone und damit auf die leistung auswirkt.


Aha, und ich habe immer gehört:
F***** macht die Beine schwach!!

Zum Glück hab ich nie dran geglaubt!:Cheese:

sybenwurz
21.10.2012, 12:07
OK, wenn man bedenkt, dass man mit lutschen vermutlich genauso viel rausholt wie mit Pillen (wenn nicht mehr), solltest Du das aber mit einbeziehen.

Naja, wennse nen einzigen Agegrouper aus 2000 wg. Doping rausziehen und den übern Winter sperren, wo er eh hinterm Ofen liegt, iss da das Risiko ja deutlich geringer, als beim Lutschen abgestellt zu werden.
Billiger wär natürlich letzteres und dazu ohne weitere Nebenwirkungen, zumal Penalties ja ausschliesslich an Unschuldige ausgesprochen werden;- man iss also easy rehabilitiert.

Muss jede/r mit sich selbst ausmachen.
Clean UND fair wär natürlich auch ne Möglichkeit.
Solange einem keiner was in die Zahnpasta tut.

Nopogobiker
21.10.2012, 14:41
Christian Müller hat ja ggfls. durchaus "Stallgeruch" und ist im Radsport in einer Epoche sozialisiert, die einschlägig berüchtigt ist... :

Eventuell machst Du Dir auch mal die Mühe zu sehen, wie Christian Müller über die Jahre kontinuierlich schneller geworden ist. Da hat es keine abartigen Leistungssprünge. Zu Deiner Info: es gibt zwei Christian Müllers...

Und Laurent Jalabert auf dem Rad zu schlagen ist nun auch keine Kunst mehr, der macht das doch nur noch zum Spaß.

Interessant. Irgendwo habe ich neulich noch gelesen, der eineiige Armstrong hätte Testosteron verwenden dürfen. Weiß nicht mehr, ob er's selbst gesagt hat. Er hat aber auf jeden Fall gesagt, er hätte es nie getan. :Nee:

Nein durfte er nicht, hat er auch immer so gesagt.

Eine TUE für Testosteron zu bekommen ist massiv aufwändig, selbst in einem Fall wie meinem. Die NADA zickt da extrem rum. Ein Freund von mir braucht das Hormon wegen eines Gendefekts. Er hat alle Atteste, macht seit Jahren mit der Krankheit rum, bekommt aber keine TUE.

Nopogobiker

tomerswayler
21.10.2012, 15:17
Die NADA zickt da extrem rum. Ein Freund von mir braucht das Hormon wegen eines Gendefekts. Er hat alle Atteste, macht seit Jahren mit der Krankheit rum, bekommt aber keine TUE.

Nopogobiker

Kannst du dazu vielleicht genauere Zahlen liefern? Also wie niedrig der Wert deines Kumpels ist und wie er damit im Normbereich eines gesunden Mannes liegt und mit welcher exakten Begründung die NADA die Testosterongabe verweigert.

Natürlich nur, wenn dein Kumpel damit keine Probleme hat!

captain hook
22.10.2012, 09:43
[QUOTE=PT1;820385
Und bei den Senioren im Radbereich wird auch sehr nett geschluckt.


Ich stelle die These auf, dass von den ersten 20-30 einer AK in Frankfurt etwa 10-15% nicht sauber sind.[/QUOTE]

Wäre schön, wenn Du uns an den Quellen Deiner Erkenntnis teilhaben lässt. Das sind ja schon üble Unterstellungen, die man nicht einfach so raushaut, wenn man keine Beweise hat.

Beziehst Du Dich auf "Hörensagen" und "Mutmaßungen" oder hast Du tatsächlich live gesehen, wie sich die von Dir Beschuldigten das Zeug reingepfiffen haben?! Und wenn wir von "Zeug" reden... Doping im Sinne des Reglements... Also nicht NEM´s oder Schmerzmittel oder Ähnliches...

massi
22.10.2012, 09:49
Das größte Problem im Profi-Radsport ist sicher das Personal aus Trainern, Manager und Masseuren, meist selbst ehemalige Radprofis, die ihre Karriere mit Doping bestritten haben und die diese Mentalität an jeden Nachwuchs-Profi unter der Hand weitergeben.
Dieses Personal haben wir Gott sei Dank im Triathlon nicht!

Auch wenn ich grundsätzlich deiner Meinung bin; das ist ja wohl grober Unfug!:Nee:
Von Dave Scott über Scott Molina, Jürgen Zäck bis Normann Stadler sind oder waren/sind doch ALLE irgendwann als Trainer/Manager tätig.

Damit habe ich explizit niemandem Doping unterstellt, sondern nur gesagt dass dieses "Personal" im Triathlon genau so gängig ist wie im Radsport, Fussball und allen anderen Sportarten.

Gruss
massi

HeinB
22.10.2012, 10:50
Auch wenn ich grundsätzlich deiner Meinung bin; das ist ja wohl grober Unfug!:Nee:
Von Dave Scott über Scott Molina, Jürgen Zäck bis Normann Stadler sind oder waren/sind doch ALLE irgendwann als Trainer/Manager tätig.

Da steht aber "die Ihre Karriere mit Doping bestritten haben". Unterstellst du das den o.g. Triathleten ausnahmslos? Der einzige mit positivem Befund ist doch Zäck.

massi
22.10.2012, 11:27
Da steht aber "die Ihre Karriere mit Doping bestritten haben". Unterstellst du das den o.g. Triathleten ausnahmslos? Der einzige mit positivem Befund ist doch Zäck.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil.:Huhu:

Damit habe ich explizit niemandem Doping unterstellt, sondern nur gesagt dass dieses "Personal" im Triathlon genau so gängig ist wie im Radsport, Fussball und allen anderen Sportarten.

HeinB
22.10.2012, 12:22
Wer lesen kann ist klar im Vorteil.:Huhu:

Du unterstellst Hafu "groben Unfug", hast aber sein Argument nicht kapiert. Nur lesen können genügt halt nicht. Nochmal für dich zum Mitschreiben: Der Radsport von heute ist dopingverseucht, weil die Sportler von früher heute Trainer sind und (da war der Unterschied zum Triathlon) die alle früher gedopt haben.

LidlRacer
22.10.2012, 12:26
Das größte Problem im Profi-Radsport ist sicher das Personal aus Trainern, Manager und Masseuren, meist selbst ehemalige Radprofis, die ihre Karriere mit Doping bestritten haben und die diese Mentalität an jeden Nachwuchs-Profi unter der Hand weitergeben.
Dieses Personal haben wir Gott sei Dank im Triathlon nicht!

Auch wenn ich grundsätzlich deiner Meinung bin; das ist ja wohl grober Unfug!:Nee:
Von Dave Scott über Scott Molina, Jürgen Zäck bis Normann Stadler sind oder waren/sind doch ALLE irgendwann als Trainer/Manager tätig.

Damit habe ich explizit niemandem Doping unterstellt, sondern nur gesagt dass dieses "Personal" im Triathlon genau so gängig ist wie im Radsport, Fussball und allen anderen Sportarten.


@massi
Wenn Du niemandem der genannten Doping unterstellst, ist Deine Aussage komplett inhaltsleer. Dass Ex-Sportler als Trainer arbeiten, ist wohl das normalste auf der Welt.
Es deutet aber weiterhin nichts darauf hin, dass es im Triathlon eine auch nur annähernd mit dem Radsport vergleichbare Dopingkultur gibt, die dabei weitergegeben würde.

Das Mädchen
23.10.2012, 07:11
Kannst du dazu vielleicht genauere Zahlen liefern? Also wie niedrig der Wert deines Kumpels ist und wie er damit im Normbereich eines gesunden Mannes liegt und mit welcher exakten Begründung die NADA die Testosterongabe verweigert.

Natürlich nur, wenn dein Kumpel damit keine Probleme hat!

Werte haben wir keine, aber der Freund hat Klinefelter-Syndrom (http://de.wikipedia.org/wiki/Klinefelter-Syndrom), was bei ihm so weit geht, dass er zeugungsunfähig ist. So weit ich weiß, erkennt die NADA bei ihm die Krankheit nicht als solche an und verweigert ihm damit die TUE.

Skunkworks
23.10.2012, 10:15
Eben erst gelesen aber ich wollte dazu noch was sagen:

...

Irgendwie stelle ich damit Faris auf die Stufe von Jens Voigt. Allseits beliebt, irgendwie anders, Coolnessfaktor von 100%, clean und er kommt so rueber, dass man's ihm sogar abkauft.

...

naja, ich sehe den letzten Punkt als entscheidend fuer die Glaubwuerdigkeit. Oder anders, ich glaube keinem der "nur" redet. Egal wie gut er das tut, oder wie Plausibel seine Aussagen sind.

Jens Voigt redet laut gegen Doping, sehr laut. Das ist halt kein Beweis, nicht mal ein Indiz.

Wenn ich in der Schule bei einer Frage auf keinen Fall drangenommen werden wollte, dann habe ich mich nicht klein gemacht und den Schnabel gehalten sondern mich sofort und penetrant gemeldet (am besten noch mit Fingerschnippsen).
Hat immer funktioniert.

tomerswayler
23.10.2012, 10:49
Werte haben wir keine, aber der Freund hat Klinefelter-Syndrom (http://de.wikipedia.org/wiki/Klinefelter-Syndrom), was bei ihm so weit geht, dass er zeugungsunfähig ist. So weit ich weiß, erkennt die NADA bei ihm die Krankheit nicht als solche an und verweigert ihm damit die TUE.

Danke für die Info!

PT1
24.10.2012, 18:46
Wäre schön, wenn Du uns an den Quellen Deiner Erkenntnis teilhaben lässt. Das sind ja schon üble Unterstellungen, die man nicht einfach so raushaut, wenn man keine Beweise hat.

Beziehst Du Dich auf "Hörensagen" und "Mutmaßungen" oder hast Du tatsächlich live gesehen, wie sich die von Dir Beschuldigten das Zeug reingepfiffen haben?! Und wenn wir von "Zeug" reden... Doping im Sinne des Reglements... Also nicht NEM´s oder Schmerzmittel oder Ähnliches...

:confused: :confused: :confused:
sorry, aber das steht da doch. Ist doch gar nicht so schwer zu verstehen oder doch? :Nee:

captain hook
24.10.2012, 20:44
:confused: :confused: :confused:
sorry, aber das steht da doch. Ist doch gar nicht so schwer zu verstehen oder doch? :Nee:

Du sagst Du stellste eine These auf... Also sind das alles Vermutungen?! Ich glaube da sind mehr Leute sauber unterwegs als Du glaubst.

PT1
24.10.2012, 21:23
Du sagst Du stellste eine These auf... Also sind das alles Vermutungen?! Ich glaube da sind mehr Leute sauber unterwegs als Du glaubst.

Na, das ist doch der Sinn einer These. Ich habe es nicht belegt, ich kann es auch gar nicht.
Ich glaube nicht, dass mehr Leute sauber unterwegs sind, als ich denke. Ich glaube, das ist das, was wir gerne glauben möchten. Ich glaube, dass wir gerne glauben möchten, dass Triathlon doch ein sauberer Sport ist.
Ich ziehe einfach nur eine Verbindung zu den Senioren-Wettkämpfen im Radsport, z.B. die WM. Da weiß man, was man hat.
Und ich ziehe den Medikamentenmissbrauch bei den Läufern als Beispiel heran. Dass man für einen Marathon nicht dopen braucht, ist klar. Man muss da nur finishen.
Es gibt bei den Läufern aber kein Mekka wie Hawaii. Gäbe es das, so behaupte ich, nähme das ganz andere Züge an.

Es gibt sehr viele Leute, das ist nun nachgewiesen, die einfach nur ins Studio gehen und aus narzistischen Gründen Dopingmittel nehmen.
Und dann noch die beiden Heinis beim New Yorker Radrennen - wer behauptet, sie seien die Einzigen gewesen.....der soll das machen. Für mich sind sie nur die Erwischten, es gibt noch etliche mehr.
Und warum hat es der eine, wie im Spiegel-Interview zu lesen, gemacht? Narzissmus, genau.
Und genau so gibt es Narzisten unter uns. Und die haben es sich in den Kopf gesetzt, nach Hawaii zu kommen.
Meine These ist: Beschiss ist überall, im Alltag (Doktortitel, Steuererklärung, Versicherungsschaden, Ebay usw) wie im Sport (siehe oben). Und ich bin Realist. Es ist die Realität.

Wer sich da hinstellt und sagt: Nönönönönö, im Triathlon ist das nicht so, beim IM Frankfurt starten 2400 Leute und etwa 1500 träumen mal, in Hawaii zu starten, aber deswegen bleiben sie alle doch schön fair.....der muss das sagen.
Ich bin Realist. Grundsätzlich.

Beschiss ist überall. Warum das nicht beim Gerangel um die Quali-Plätze sein soll....?

LidlRacer
24.10.2012, 21:34
Wer sich da hinstellt und sagt: Nönönönönö, im Triathlon ist das nicht so, beim IM Frankfurt starten 2400 Leute und etwa 1500 träumen mal, in Hawaii zu starten, aber deswegen bleiben sie alle doch schön fair.....der muss das sagen.
Ich bin Realist. Grundsätzlich.

Beschiss ist überall. Warum das nicht beim Gerangel um die Quali-Plätze sein soll....?

Von den 2400 haben nicht mal annähernd 1500 Chancen auf die Quali. Und wenn ich bescheißen wollte, würde ich das bequem, kostenlos und gesundheitlich unbedenklich per Windschatten tun. Will ich aber nicht.

tomerswayler
24.10.2012, 22:00
Ich ziehe einfach nur eine Verbindung zu den Senioren-Wettkämpfen im Radsport, z.B. die WM. Da weiß man, was man hat.


Kleine Geschichte dazu. 2010 war ich zufällig mitm MTB in der Nähe der Masters WM in St. Johann und war aufm Heimweg Richtung Rosenheim. Am Vortag der ersten Veranstaltung treff ich also auf n paar ältere Radler und fahr n paar Kilometer mit ihnen mit, bis einer ne Pinkelpause einlegen will. Wir halten also kurz an und auf einmal zieht Einer aus der Gruppe ein Asthmaspray aus der Rückentasche, genehmigt sich ne Ladung und frägt, ob noch wer will. :Nee:
Nen Anfall hatte der zu dem Zeitpunkt definitiv nicht!

Ich war doch ziemlich perplex und bin kurz danach allein weiter gefahren. Im nachhinein ärger ich mich, dass ich net nachgebohrt hab, wer das war und ob er des Spray überhaupt einnehmen durfte.

PT1
24.10.2012, 23:23
Von den 2400 haben nicht mal annähernd 1500 Chancen auf die Quali. Und wenn ich bescheißen wollte, würde ich das bequem, kostenlos und gesundheitlich unbedenklich per Windschatten tun. Will ich aber nicht.

Leider verstehst du überhaupt null, worum es geht, entschuldige.
Es geht nicht darum, ob ich die Hawaii-Quali schaffe.
Es geht nicht darum, so gut wie Michael Schumacher zu sein, wenn ich mir die Stunde auf der Eifel gönne. Ginge es nach deiner Theorie, würden sie das alle buchen und sagen: "Ich schaffe es."

Es geht darum, "zu träumen".
Zu träumen, die Hawaii-Quali mal zu schaffen.
Nicht mehr. Nicht weniger,

Und um deine Aussage endgültig zu zerstreuen: Ich habe eine Zeit von nicht ganz Mitte 10 Stunden.
Epo= 10% Leistungssteigerung

....und ich habe die Quali definitiv in der Tasche. Mit Polster...

Das kann man auch mit anderen Mitteln schaffen.

Und ob du das nun wahrhaben willst oder nicht: Biete mir doch einfach eine ordentliche Summe und ich recherchiere intensiv, welches Mittel der Leistungssteigerung derzeit nicht nachweisbar ist.
Ich mach das. 500 Euro reichen aber nicht, häng da eine Null dran und ich mach das sehr gerne (man muss sich ja etwas dazuverdienen :-)) für die 200 Stunden Recherche oder mehr.

@tomerswayler
Humbug, alles. Alles Spinner, Wichtigtuer. Du kannst mit Asthma-Sprach als Gesunder keine Leistungssteigerung herbeiführen.
Einfach gesagt: Wo offen und Luft, da offen und Luft. Offener als offen geht nicht (ich weiß, es gibt Leute, die steigern "einzig" und "maximal" und "optimal" - da kann man nichts machen). Also Stuss. Belege? Lies mal im Netz unter Lungenfachärzte.de
Oder frag Rocco. Der gilt hier ja durchaus als Instanz.

Dumpfbacken gibt es immer.

LidlRacer
24.10.2012, 23:45
Leider verstehst du überhaupt null, worum es geht, entschuldige.

Könnte es vielleicht daran liegen, dass Du Dich unklar ausgedrückt hast?
Ich entschuldige nicht.

tomerswayler
25.10.2012, 00:10
Du kannst mit Asthma-Sprach als Gesunder keine Leistungssteigerung herbeiführen.

Das mag sein, die Geschichte sollte ja eigentlich nur deine Aussage bestätigen, dass man weiß, woran man bei den Masters ist.

Und wer ein Asthmaspray ohne Notwendigkeit einnimmt, wie ich vermute, bei dem liegt wohl trotzdem ein ganz klarer Dopingverstoß vor und zeigt seine Haltung bezüglich Dopings auf.

Hast du denn auch schon persönliche Erlebnisse im Umfeld der Masters gehabt oder bist du gar schon Master? :Cheese: :Lachen2:

Hafu
25.10.2012, 07:07
....

Und um deine Aussage endgültig zu zerstreuen: Ich habe eine Zeit von nicht ganz Mitte 10 Stunden.
Epo= 10% Leistungssteigerung

....und ich habe die Quali definitiv in der Tasche. Mit Polster...

Das kann man auch mit anderen Mitteln schaffen.
...

Woher hast du die Zahl 10% her?

Dank diverser Beichten von Radprofis kann man den Vorteil, den Epo-Doping verschafft mittlerweile ziemlich genau beziffern (man sieht es im übrigen auch an der Rekordentwicklung in manchen Ausdauersportarten)

Es dürfte sich auf der Triathlonlangdistanz um eine Größenordnung von "nur"5% handeln, d.h. ca. 25 min für jemanden der sauber 'ne 8:30 drauf hat und für dich also nur etwas mehr als 'ne halbe Stunde.zu erwartende Leistungssteigerung.

PT1
25.10.2012, 08:25
Woher hast du die Zahl 10% her?

Dank diverser Beichten von Radprofis kann man den Vorteil, den Epo-Doping verschafft mittlerweile ziemlich genau beziffern (man sieht es im übrigen auch an der Rekordentwicklung in manchen Ausdauersportarten)

Es dürfte sich auf der Triathlonlangdistanz um eine Größenordnung von "nur"5% handeln, d.h. ca. 25 min für jemanden der sauber 'ne 8:30 drauf hat und für dich also nur etwas mehr als 'ne halbe Stunde.zu erwartende Leistungssteigerung.

Das, was ich aus Ergebnissen gelesen habe, spricht von 3-10%, je nach Trainingszustand.
Für mich ist eine 8:30 nur für einen Profi mit einem Umfang von über 20 Stunden/dauerhaft Training pro Woche möglich. Dass der die 10% nicht mehr erreicht, ist doch klar oder nicht? Sonst würde ja einer, der eine 8:00 drauf hat, durch Epo eine 7:06 schaffen - versteht sich von selbst, dass das Unfug ist.
Aber ein Athlet wie ich würde erheblich mehr an Verbesserung erzielen, da ich gar nicht mal auf 10 Stunden Training pro Woche komme.
Nicht zu unterschätzen ist vor allem auch, dass ich einen gewissen Zeitraum lang alle Trainingsbelastungen anders verkrafte, intensiver, länger intensiver und öfter intensiver (Trainingsdichte) trainieren kann.

Ich bleibe bei den herangezogenen Beispielen dabei, auch wenn man es nicht gerne liest: Es wird überall betrogen - ich wüsste nicht, warum es die, die die Hawaii-Quali schaffen wollen, nicht machen sollen. Wenn schon Hinz und Kunz beim New Yorker Radrennen einfach so für das Finishen und eine gute Zeit dopen (und es ganz sicher nur die sind, die erwischt wurden), warum sollen es dann nicht auch welche für die Quali machen?

Und über Luc van Lierde wurde so viel geschrieben....komisch nur, dass seine Zeit heute bei einigen Athleten, die auch nahe dran sind, zu gar nichts führt (gut, der van Lierde ist leider den Marathon auffallend verrückt schnell gelaufen, das hätte er besser machen müssen :Lachen2: ).

Ich weiß ja, dass ich hier provoziere - es ist aber nicht persönlich gemeint, so rein vorbeugend schon mal. Ich möchte niemandem auf den Schlips treten. Ich glaube nur nicht an die heile Welt bei unserem Sport.

@tomerswayler
da stimme ich mit dir überein: Wer das Spray SO nimmt, der zeigt seine ganze Haltung. Mit dem wäre ich auch die längste Zeit Rad gefahren, solche Charaktere machen auch noch andere Dinge. Da bin ich dann kategorisch entschlossen.

Natürlich bin ich Master. Leider. Und Asthmatiker. Leider auch :(

Superpimpf
25.10.2012, 08:28
Aber ein Athlet wie ich würde erheblich mehr an Verbesserung erzielen, da ich gar nicht mal auf 10 Stunden Training pro Woche komme.
Nicht zu unterschätzen ist vor allem auch, dass ich einen gewissen Zeitraum lang alle Trainingsbelastungen anders verkrafte, intensiver, länger intensiver und öfter intensiver (Trainingsdichte) trainieren kann.


Deine Meinung sei dir gelassen, aber erkennst du den b******t im Zitat?

deejay
25.10.2012, 08:55
@PT1, man kann über Details wunderbar diskutieren, ob nun 3 oder 10% oder einzelene Zitate auseinder nehmen. Mir ist deine Argumentation schlüssig und verständlich.
Das liegt aber wohl daran, dass ich auch Realist bin ;) Es ist letztendlich eine Mentalitätsfrage und die hat in erster Linie wenig mit dem Sport an sich zu tun.

J

captain hook
25.10.2012, 09:19
Ich ziehe einfach nur eine Verbindung zu den Senioren-Wettkämpfen im Radsport, z.B. die WM. Da weiß man, was man hat.


Ich kenn einige von denen die da sehr gute Ergebnisse erzielt haben (Medallien im EZF + Straßenrennen) persönlich. Für die lege ich die Hände ins Feuer, dass sie def. sauber sind. Aber Du kannst gerne weiter generalisieren und ahnungslos vorverurteilen.

Ein mehrfacher Weltmeister im Zeitfahren (über alle Alterklassen die schnellsten Zeiten) dort ist übrigens sogar aktiv im Dopingkampf unterwegs.

Nur weil jemand was kann, was Du nicht kannst, muss er noch lange nicht voll sein.

42k2
25.10.2012, 09:38
Ich kenn einige von denen die da sehr gute Ergebnisse erzielt haben (Medallien im EZF + Straßenrennen) persönlich. Für die lege ich die Hände ins Feuer, dass sie def. sauber sind.
Nur weil jemand was kann, was Du nicht kannst, muss er noch lange nicht voll sein.

Bist du sicher? Du hast nur 2 Hände! ;)

Im Ernst: Ich gebe dir mit deinen Aussagen recht, aber ausser für mich würde ich inzwischen für niemanden mehr meine Hände hergeben. Ich hab mich einmal ordentlich verbrannt.

Ich äussere nur noch meine Einschätzung.

PT1
25.10.2012, 11:48
Bist du sicher? Du hast nur 2 Hände! ;)

Im Ernst: Ich gebe dir mit deinen Aussagen recht, aber ausser für mich würde ich inzwischen für niemanden mehr meine Hände hergeben. Ich hab mich einmal ordentlich verbrannt.

Ich äussere nur noch meine Einschätzung.

volle Zustimmung.
Ich selbst weiß nicht mal, ob ich nicht mit dem einen Produkt wirklich saubere Sachen einnehme - allerdings bin ich nicht signifikant schneller geworden :Lachanfall:

Matthias75
25.10.2012, 12:17
Wer sich da hinstellt und sagt: Nönönönönö, im Triathlon ist das nicht so, beim IM Frankfurt starten 2400 Leute und etwa 1500 träumen mal, in Hawaii zu starten, aber deswegen bleiben sie alle doch schön fair.....der muss das sagen.
Ich bin Realist. Grundsätzlich.

Beschiss ist überall. Warum das nicht beim Gerangel um die Quali-Plätze sein soll....?

Ohne jetzt über genaue Zahlen zu spekulieren, würde ich das Potential nicht nur auf mögliche Hawaii-Aspiranten beschränken.

Vermute mal, dass die Versuchung sicher auch bei dem einen oder anderen da ist,
- der seit Jahren an sub13, sub12, sub10,... scheitert,
- der seit Jahren mal seinen ärgsten Konkurrenten versägen will oder
- der einfach nur einen Ironman finishen will.
(kann beliebig fortgesetzt werden)

Leistungsdenken und ungesunden Ehrgeiz findet man in allen Leistungsklassen. Selbst beim Volkstriathlon um die Ecke.

Vielleicht ist die Hemmschwelle im hinteren Feld sogar etwas niedriger, weil man ja mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht kontrolliert wird?

Matthias

sbechtel
25.10.2012, 13:25
Das der Wunsch nach Leistungssteigerung groß und weit verbreitet ist und der gemeine Triathlet auch oft Ehrgeiz an den Tag legt, der eher ungesund als gesund ist, ist denke ich unstrittig.

Allerdings sind die Leute auch nicht auf den Kopf gefallen. Sie wissen welchen Schaden Doping am Körper produziert und das sie damit nachhaltig ihre Gesundheit und auch ihre Existenz (Arbeitsunfähigkeit) riskieren. Das ist schon eine ziemlich große Hemmschwelle.

Das der Druck, seine Leistung irgendwie unlauter zu steigern, so groß wird, dass er die Hemmschwelle überwiegt, ist mMn. nur bei Existenzbedrohung (=Profi) oder Leuten gegeben, die eine Persönlichkeitsstörung haben und ihre Prioritäten nicht richtig ordnen können. Das sind aber beides Gruppen, die mMn. eher klein sind und nicht die breite Masse der Athleten betreffen.

drullse
25.10.2012, 13:31
Allerdings sind die Leute auch nicht auf den Kopf gefallen. Sie wissen welchen Schaden Doping am Körper produziert und das sie damit nachhaltig ihre Gesundheit und auch ihre Existenz (Arbeitsunfähigkeit) riskieren. Das ist schon eine ziemlich große Hemmschwelle.
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Der war gut! Echt...

Helmut S
25.10.2012, 13:46
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Albert Einstein

Faul
25.10.2012, 14:04
Das der Wunsch nach Leistungssteigerung groß und weit verbreitet ist und der gemeine Triathlet auch oft Ehrgeiz an den Tag legt, der eher ungesund als gesund ist, ist denke ich unstrittig.

Allerdings sind die Leute auch nicht auf den Kopf gefallen. Sie wissen welchen Schaden Doping am Körper produziert und das sie damit nachhaltig ihre Gesundheit und auch ihre Existenz (Arbeitsunfähigkeit) riskieren. Das ist schon eine ziemlich große Hemmschwelle.

Das der Druck, seine Leistung irgendwie unlauter zu steigern, so groß wird, dass er die Hemmschwelle überwiegt, ist mMn. nur bei Existenzbedrohung (=Profi) oder Leuten gegeben, die eine Persönlichkeitsstörung haben und ihre Prioritäten nicht richtig ordnen können. Das sind aber beides Gruppen, die mMn. eher klein sind und nicht die breite Masse der Athleten betreffen.

Auch wenn Aspirin kein Doping ist, bin ich immer wieder überrascht wie viele sich das vorsorglich einwerfen.

Die potentiellen Gefahren scheinen da kaum zu jucken. Die Probleme der Zukunft werden halt "abgezinst" und wirken damit heute ganz klein im Vergleich zum tollen heutigen Erfolgserlebnis. Außerdem wird hier auch das übliche "das-Problem-bekommen-die-anderen-aber-nicht-ich" auch gelten.

arist17
25.10.2012, 14:17
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Der war gut! Echt...

ja..

sbechtel
25.10.2012, 14:41
Auch wenn Aspirin kein Doping ist, bin ich immer wieder überrascht wie viele sich das vorsorglich einwerfen.

Die potentiellen Gefahren scheinen da kaum zu jucken. Die Probleme der Zukunft werden halt "abgezinst" und wirken damit heute ganz klein im Vergleich zum tollen heutigen Erfolgserlebnis. Außerdem wird hier auch das übliche "das-Problem-bekommen-die-anderen-aber-nicht-ich" auch gelten.

Aber Aspirin ist in meinen Augen noch mal eine andere Kategorie, da es frei zugänglich und Gesellschaftlich akzeptiert ist.

Ist auch wie mit Alkohol oder Zigaretten. Die Hemmschwelle zu rauchen ist wesentlich geringer, als zu kiffen, obwohl die gesundheitlichen Auswirkungen sich wohl nicht so signifikant unterscheiden.

basti2108
25.10.2012, 14:53
Also das Doping automatisch gesundheitsgefährdend ist ,zweifel ich stark an. Gerade ein Amateur, der auf der LD 3 Stunden von der Weltspitze weg ist, kann doch von relativ geringen Dosen EPO enorm profitieren ohne sich gesundheitlich zu gefährden, oder? Unter medizinische Anleitung müsste das doch möglich sein oder? Kann da ein Mediziner was zu sagen?

Superpimpf
25.10.2012, 14:55
Also das Doping automatisch gesundheitsgefährdend ist ,zweifel ich stark an. Gerade ein Amateur, der auf der LD 3 Stunden von der Weltspitze weg ist, kann doch von relativ geringen Dosen EPO enorm profitieren ohne sich gesundheitlich zu gefährden, oder? Unter medizinische Anleitung müsste das doch möglich sein oder? Kann da ein Mediziner was zu sagen?

:Nee: :-(( Von Training profitiert man auch

basti2108
25.10.2012, 15:02
:Nee: :-(( Von Training profitiert man auch

Ja, aber Thread heißt ja "Doping im Triathlon" und nicht "Training für Triathlon"

Ich denke einfach die Argumentation: "Doping ist ungesund und deshalb machen es maximal Profis" funktioniert nicht und zwar:
a) weil ich denke das Doping nicht per se ungesund ist und weil
b) das viele Honks auch nicht abschrecken würde

Was ist daran falsch?

Das ich Doping für vollkommen falsch und schlecht halte steht ja auf einem ganz anderen Papier...

Superpimpf
25.10.2012, 15:04
Das ich Doping für vollkommen falsch und schlecht halte steht ja auf einem ganz anderen Papier...

Dein Ursprungspost klang eher wie "das bringt bestimmt viel und ist total harmlos" (überspitzt formuliert). :Blumen:

LidlRacer
25.10.2012, 15:05
Also das Doping automatisch gesundheitsgefährdend ist ,zweifel ich stark an. Gerade ein Amateur, der auf der LD 3 Stunden von der Weltspitze weg ist, kann doch von relativ geringen Dosen EPO enorm profitieren ohne sich gesundheitlich zu gefährden, oder? Unter medizinische Anleitung müsste das doch möglich sein oder? Kann da ein Mediziner was zu sagen?

Mediziner, die wen-auch-immer beim dopen anleiten, verdienen Berufsverbot.

Matthias75
25.10.2012, 15:06
Allerdings sind die Leute auch nicht auf den Kopf gefallen. Sie wissen welchen Schaden Doping am Körper produziert und das sie damit nachhaltig ihre Gesundheit und auch ihre Existenz (Arbeitsunfähigkeit) riskieren. Das ist schon eine ziemlich große Hemmschwelle.

Rauchen ist auch gesundheitsschädlich und wenn ich mir die Raucher morgens am S-Bahnhof anschaue, machen die auch einen durchaus intelligenten Eindruck. Denke, Sport hat durchaus einen so hohen Stellenwert, dass viele für ein entsprechendes Ansehen durchaus bereit sind, sehr viel zu investieren.

Vom Ehrgeiz mancher Sportler, die vielleicht schon x-mal an ihrem persönlichen Ziel gescheitert sind, ganz zu schweigen.

Das der Druck, seine Leistung irgendwie unlauter zu steigern, so groß wird, dass er die Hemmschwelle überwiegt, ist mMn. nur bei Existenzbedrohung (=Profi) oder Leuten gegeben, die eine Persönlichkeitsstörung haben und ihre Prioritäten nicht richtig ordnen können. Das sind aber beides Gruppen, die mMn. eher klein sind und nicht die breite Masse der Athleten betreffen.

Das unterschätzt zu aber die Fähigkeit, sich sowas schönzureden. Motto: "Ist jan ur das eine mal.", "Das ist nur schädlich, wenn man's über längere Zeit oder zuviel nimmt." oder "Nehmen doch die Profis auch und die fallen nicht vom Rad" etc.

Siehe z.B. die hier (http://www.bleibsauber.nada.at/de/menu_main/wer-dopt/doping-im-leistungssport)zitierte Umfrage unter Olympiateilnehmer in den USA.

Sport ist auch nur ein Spiegelbild der Gesellschaft. wieso sollen da weniger bereit sein, etwas zu riskieren.

Aber Aspirin ist in meinen Augen noch mal eine andere Kategorie, da es frei zugänglich und Gesellschaftlich akzeptiert ist.

Ist auch wie mit Alkohol oder Zigaretten. Die Hemmschwelle zu rauchen ist wesentlich geringer, als zu kiffen, obwohl die gesundheitlichen Auswirkungen sich wohl nicht so signifikant unterscheiden.

Und obwohl Rauchen ungesund ist, machen es viele.

Zum Thema Aspirin: Wo fängt dann Doping an? Wick-Medinait und andere ephedrinhaltige Medikamente sind auch frei in jeder Apotheke erhältlich. Aufputschmittel sind wohl mittlerweile auch in der Gesellschaft "angekommen"...

Matthias

pioto
25.10.2012, 15:13
:Nee: :-(( Von Training profitiert man auch

Wenn ich mir hier die ganzen Freds mit den diversen Gebrechen der Herrn und Damen Triathleten vor Augen führe, frage ich mich ernsthaft, ob nicht vielleicht Doping gesünder wäre als Training :Holzhammer:

Hafu
25.10.2012, 15:18
Also das Doping automatisch gesundheitsgefährdend ist ,zweifel ich stark an. Gerade ein Amateur, der auf der LD 3 Stunden von der Weltspitze weg ist, kann doch von relativ geringen Dosen EPO enorm profitieren ohne sich gesundheitlich zu gefährden, oder? ...

Warum sollte ein Amateur hinsichtlich Gesundheitsfolgen von Doping weniger gefährdet sein als ein Profi?

Bsp.: beim letzten 10km-Lauf unseres Vereins hatte ich als Wettkampfarzt einen Notfall eines (vorher) organisch gesunden Laufanfängers, der sich mit dem ersten Laufwettkampf seines Lebens bei heißen Bedingungen derartig verausgabt hatte, dass er im Ziel kollabierte. Ich musste ihm bei Blutdruck von nur noch 80/ 50mm Hg und anhaltendem Herzrasen 'ne Infusion legen und nachdem er nach zweimal 500ml Volumenersatz immer noch einen instabilen Kreislauf hatte, ins Krankenhaus verlegen.

Als Folge der körperlichen Überforderung und des Schocks rutschte er später im Krankenhaus noch in ein akutes Nierenversagen und konnte erst nach einer Woche wieder entlassen werden.

Warum ich das erzähle? Der war sicher nicht gedopt (Zeit war irgendwas knapp über 50 minuten), aber er hatte sich trotzdem durch übergroßen Ehrgeiz und zu schlechten Trainingszustand in Verbindung mit schwierigen Witterungsbedingunen in eine lebensgefährliche Situation gebracht. Wenn er aber womöglich noch irgendetwas genommen hätte, das es ihm erlaubt hätte sich noch mehr zu überfordern, hätte er es vermutlich gar nicht bis ins Ziel geschafft (das war noch sein Glück, denn im Zielbereich war immerhin eine schnelle Erstversorgung möglich)

Im Prinzip beruht die Wirkung aller dopingsubstanzen darauf, autonome Energiereserven anzugreifen, die eigentlich für den Kampf um Leben und Tod vorgesehen sind und nicht für eine banale Wettkampfsituation.
Je schlechter jemand trainiert ist, desto riskanter ist es an diese Energiereserven ranzugehen.

Helmut S
25.10.2012, 15:26
Wie ist das denn tatsächlich mit der Gesundheitsgefahr? Wenn man Steroide in den Körper einbringt ist es mir auf Laieneben einigermaßen klar. Irgendwie ist das aber seit den 90ern ja auch mehr oder weniger vorbei, oder?

Am Anfang gab es bei den EPO Dingern meines Wissens nach das Problem der Blutverdickung und die sind ggf. im Schlaf einfach gestorben. Hab mal was im TV gesehen, da hat einer gesagt, er hat sich regelmäßig nachts den Wecker gestellt, weil er Angast hatte nicht mehr aufzuwachen.

Irgendwie habe ich aber im Kopf, dass die neuen Varianten (CERA??) gar nicht mehr (so??) gefährlich seien?

Wie sind die Risiken also tatsächlich - z.B. bei EPO Doping? Bei diesen hormonellen Geschichten wird's wieder anders sein? Was ist mit Risiken bei Gendoping? Was ist das überhaupt genau?

basti2108
25.10.2012, 15:30
Im Prinzip beruht die Wirkung aller dopingsubstanzen darauf, autonome Energiereserven anzugreifen, die eigentlich für den Kampf um Leben und Tod vorgesehen sind und nicht für eine banale Wettkampfsituation.
Je schlechter jemand trainiert ist, desto riskanter ist es an diese Energiereserven ranzugehen.

Ich dachte EPO würde die Bildung von roten Blutkörperchen begünstigen, was dann doch langfristig die Sauerstoffversorgung des Körpers verbessert und somit die Leistungsfähigkeit des Athleten erhöht (ohne das er in den Kampf um Leben und Tod Modus kommt). EPO wird ja auch im Zuge schwerer Erkrankungen völlig unabhängig vom Sport verwendet.

Da muss es doch möglich sein mit professioneller medizinischer Leitung auch mit ungefährlichen, weil geringen, Dosen eine zumindest gerinfügige Leistungssteierung zu schaffen oder?

arist17
25.10.2012, 15:32
Wie soll Doping nicht gefährlich sein?

Hat irgend jemand schon mal einen Beipackzettel eines Medikaments gelesen, auf dem keine Nebenwirkungen vermerkt waren? :confused:

Jedes Medikament schadet, deshalb sollte es auch nur genommen werden, wenn der Nutzen größer ist als der Schaden. :cool:

Matthias75
25.10.2012, 15:38
Irgendwie habe ich aber im Kopf, dass die neuen Varianten (CERA??) gar nicht mehr (so??) gefährlich seien?

Wie sind die Risiken also tatsächlich - z.B. bei EPO Doping? Bei diesen hormonellen Geschichten wird's wieder anders sein? Was ist mit Risiken bei Gendoping? Was ist das überhaupt genau?

Siehe hier (http://www.badische-zeitung.de/sportpolitik/hintergrund-epo-die-dritte--6220608.html)

Zitat:
Der Wirkstoff CERA (Continuous Erythropoietin Receptor Activator) wurde von der Firma Hoffmann-La Roche zur Behandlung von Blutarmut bei Nierenkranken entwickelt und ist im Pharma-Handel unter dem Produktnamen Mircera erhältlich. Als Nebenwirkung führt die Rote Liste der Arzneimittel 2008 unter anderem Bluthochdruck, Kopfschmerzen und sogar Hirnveränderungen an. Und sie gibt die ausdrückliche Warnung: "Missbräuchliche Verwendung durch gesunde Personen kann zu einem exzessiven Anstieg des Hämoglobins führen, der mit lebensbedrohlichen kardiovaskulären (Herzgefäße betreffenden) Komplikationen einhergehen kann."

Jedes Medikament hat irgendwelche Nebenwirkungen. Die Medikamente, die für Doping verwendet werden, werden doch großteils für einen vollkommen anderen Einsatzbereich entwickelt, nämlich für Schwerkranke, die ohne dieses Medikament sterben würden oder eine deutlich geringere Lebenserwartung haben und deshalb vielleicht auch die Nebenwirkungen in Kauf nehmen. Außerdem erfolgt die Behandlung unter ärtzlicher Aufsicht.

Keine Ahnung, ob bei diesen Medikamenten auch die Langzeitwirkungen untersucht werden, wenn man diese über Jahre hinweg nimmt. Die Langzeitschäden (z.B. Krebsgefahr) kamen z.B. bei Steroiden doch auch erst später ans Licht.

Außerdem: Es hat einen Grund, warum dein Körper eine bestimmte, individuelle Leistungsgrenze hat. Diese bewußt überschreiten zu wollen, halte ich für sehr gefährlich.

Matthias

qbz
25.10.2012, 15:41
Bei Wikipedia werden die Nebenwirkungen und Kontraindikationen aufgelistet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erythropoetin#Nebenwirkungen_und_Kontraindikatione n

Dort wird auch eine Untersuchung zitiert, nach der weltweit ca. 1/2 Million Menschen EPO nicht für eine medizinischer Erkrankung benutzen würden. (Produktion und Absatz ist offenbar viel grösser als die Krankenrate.)

-qbz

qbz
25.10.2012, 15:46
Ich dachte EPO würde die Bildung von roten Blutkörperchen begünstigen, was dann doch langfristig die Sauerstoffversorgung des Körpers verbessert und somit die Leistungsfähigkeit des Athleten erhöht (ohne das er in den Kampf um Leben und Tod Modus kommt). EPO wird ja auch im Zuge schwerer Erkrankungen völlig unabhängig vom Sport verwendet.

Da muss es doch möglich sein mit professioneller medizinischer Leitung auch mit ungefährlichen, weil geringen, Dosen eine zumindest gerinfügige Leistungssteierung zu schaffen oder?

Menge und Wirkung verhalten sich meines Erachtens bei Medikamenten selten direkt proportional .., obwohl der Laie das meistens denkt.

-qbz

tomerswayler
25.10.2012, 15:58
Für am gefährlichsten würd ich als Laie Doping betrachten, das ohne Mediziner auf eigene Faust geschieht und bei dem die Mittel auch selbst beschafft werden. So stell ich mir das im Bodybuilding vor, die Leute kaufen übers Internet/Dealer teilweise verunreinigte, falsche oder nutzlose Medikamente und nehmen diese dann in überhöhten Dosen ein. Wenn dabei dann körpereigene Regelmechnismen überlistet werden sollten die resultierenden Gefahren auch am größten sein.

Unter medizinischer Aufsicht sollten zumindest die "richtigen" Medikamente unter sterilen Bedingungen eingenommen werden und wenn der Arzt die volle Kontrolle über alle Mittel hat, dann sollte die Gefahr doch stark reduziert sein, im Vergleich zum autodidaktischen Doping.

Und falls auf Hormone komplett verzichtet wird, die das Körperwachstum und das Blut beeinflussen, und nur mit z.B. Eigenblutdoping gearbeitet wird, dann würd ich das noch für die ungefährlichste Methode halten, die ich natürlich trotzdem ablehne. Wobei auch dabei schon Probleme aufgetaucht sind und Profis bei Verabreichung von Blut fast gestorben wären.

blaho
25.10.2012, 16:08
EPO wird ja auch im Zuge schwerer Erkrankungen völlig unabhängig vom Sport verwendet.


Das ist ein völlig überbewerteter Nebeneffekt. :Cheese:

captain hook
25.10.2012, 17:11
Bist du sicher? Du hast nur 2 Hände! ;)

Im Ernst: Ich gebe dir mit deinen Aussagen recht, aber ausser für mich würde ich inzwischen für niemanden mehr meine Hände hergeben. Ich hab mich einmal ordentlich verbrannt.

Ich äussere nur noch meine Einschätzung.


Ja, für die hier beschriebenen lege ich meine Hände (beide) bzgl. mutwilligen dopings mit leistungssteigernden Absichten ins Feuer. Was irgendwelchen verseuchten Dreck angeht... man kann auch über die Straße gehen und überfahren werden. Glaubt einem dann eh keiner, selbst wenns so war.

Was will ich damit sagen? Nur die Leistung alleine ist kein Idikator für Doping. Die hier angegebenen 8:30h auch nicht. Es gibt immer besondere Talente und Leute die Dinge können, die sich andere nicht vorstellen können.

HeinB
25.10.2012, 18:51
Unter medizinischer Aufsicht sollten zumindest die "richtigen" Medikamente unter sterilen Bedingungen eingenommen werden und wenn der Arzt die volle Kontrolle über alle Mittel hat, dann sollte die Gefahr doch stark reduziert sein, im Vergleich zum autodidaktischen Doping.

Und falls auf Hormone komplett verzichtet wird, die das Körperwachstum und das Blut beeinflussen, und nur mit z.B. Eigenblutdoping gearbeitet wird, dann würd ich das noch für die ungefährlichste Methode halten, die ich natürlich trotzdem ablehne. Wobei auch dabei schon Probleme aufgetaucht sind und Profis bei Verabreichung von Blut fast gestorben wären.

Das mag alles stimmen, deine Formulierungen halte ich jedoch für sehr gefährlich. Korrekt müsste man sagen: Selbst wenn Medikamente aus der Apotheke bezogen und unter ärztlicher Aufsicht verabreicht werden, ist das Risiko im Vergleich zum Nicht-Doping stark erhöht.

Blutdoping ist auch nicht ungefährlich, selbst wenn Sekundärrisiken (Lagerung, Kühlung, Vertauschung usw.) ausgeschlossen sind. Durch den erhöhten Hämatokroitwert steigt z.B. das Risiko für Herzinfarkte.

HeinB
25.10.2012, 19:10
Wenn man Steroide in den Körper einbringt ist es mir auf Laieneben einigermaßen klar. Irgendwie ist das aber seit den 90ern ja auch mehr oder weniger vorbei, oder?

Steroide (Testosteron) waren und sind die häufigste Dopingsubstanz. Meinst du Stimulanzien wie Amphetamin? Das kam im Radsport seit 1990 aus der Mode, weil da Epo auf den Markt kam.

Allerdings sind die Leute auch nicht auf den Kopf gefallen. Sie wissen welchen Schaden Doping am Körper produziert und das sie damit nachhaltig ihre Gesundheit und auch ihre Existenz (Arbeitsunfähigkeit) riskieren. Das ist schon eine ziemlich große Hemmschwelle.

Das der Druck, seine Leistung irgendwie unlauter zu steigern, so groß wird, dass er die Hemmschwelle überwiegt, ist mMn. nur bei Existenzbedrohung (=Profi) oder Leuten gegeben, die eine Persönlichkeitsstörung haben und ihre Prioritäten nicht richtig ordnen können. Das sind aber beides Gruppen, die mMn. eher klein sind und nicht die breite Masse der Athleten betreffen.

Anstatt über die Motivlage zu philosophieren, kann man sich der Sache auch einfach empirisch nähern. Es gibt genügend Beispiele, wo Amateure gedopt haben, ohne dass eine Existenzangst zu Grunde lag. Zwei aktuelle findest du in "Der nächste Einzelfall".

nabenschalter
25.10.2012, 19:12
Ich finde die These "Doping unter ärztlicher Aufsicht" sei verantwortbar, da ja nicht gesundheitsgefährdend einfach hanebüchend und sie ist zudem falsch!

Medikamente werden bei Zulassung unter bestimmten Bedingungen getestet. Epo z.B. zur Behandlung bei Nierenerkrankungen. Dafür gabs die Zulassung als Medikament.

Die Ärzte a la Ferrari haben an Hand von Menschenversuchen - so muss man das nennen, ihr Wissen in Hinblick auf Sportler und die leistungssteigernde Wirkung von Epo, deren Dosiermöglichkeiten etc erworben. Die Langfristfolgen auf den Sportlerkörper hat einen Hr. Ferrari und einen Lance nie interessiert, abgesehen davon, das diese auch nur teilweise bekannt sind.


Den Anabolika verdankt Arni Schwarzenegger seine Herzop und die Lebenserwartung von Teilnehmern aller Tour de France sprengt jede normale Sterbetafel.


Nabenschalter

sbechtel
25.10.2012, 19:28
Anstatt über die Motivlage zu philosophieren, kann man sich der Sache auch einfach empirisch nähern. Es gibt genügend Beispiele, wo Amateure gedopt haben, ohne dass eine Existenzangst zu Grunde lag. Zwei aktuelle findest du in "Der nächste Einzelfall".

Da greift dann eventuell die Persönlichkeitsstörung, aber das muss man dann von Fall zu Fall einzeln betrachten bzw. müsste, denn da fehlt mir persönlich eindeutig die Expertise.

tomerswayler
25.10.2012, 20:29
@ HeinB und Nabenschalter

Bitte meinen Beitrag ganz genau lesen. Ich hab defintiv die verschiedenen Dopingmöglichkeiten untereinander bezüglich Gefährlichkeit verglichen und niemals von verantwortbarem Doping gesprochen.

nabenschalter
25.10.2012, 21:59
Das ist ne Ausrede:

Aber schon der Vergleich impliziert, dass es besseres und schlechteres Doping, nämlich mehr oder weniger gesundheitsgefährdendes Doping gibt. Die logische Folge eines Vergleich ist eine Wertung und die geht dann automatisch zugunsten des Dopings, weil die Alternative des Nichtdopens garnicht in den Vergleich (nämlich am wenigsten gesundheitsgefährdend) mit einbezogen wird.

Nabenschalter

sbechtel
26.10.2012, 07:59
Das ist ne Ausrede:

Aber schon der Vergleich impliziert, dass es besseres und schlechteres Doping, nämlich mehr oder weniger gesundheitsgefährdendes Doping gibt. Die logische Folge eines Vergleich ist eine Wertung und die geht dann automatisch zugunsten des Dopings, weil die Alternative des Nichtdopens garnicht in den Vergleich (nämlich am wenigsten gesundheitsgefährdend) mit einbezogen wird.

Nabenschalter

Das sehe ich wiederum nicht so. Man muss schon sachlich objektiv bleiben und Fakt ist nunmal, dass es Methoden gibt, mehr Risiko haben und andere, die weniger Risiko haben. Ist so. Das kein Doping natürlich weniger Risiko hat, ist klar. Es ging ja nur um ein Vergleich des Risikos in der Menge der Dopingmittel.

Necon
26.10.2012, 08:15
Also egal ob ärztliche Aufsicht oder nicht. Doping ist doch immer gleich gefährlich.
Man muss sich doch nur mal Aussagen anhören wie: "ich musste Nachts aufstehen um den Kreislauf und die Blutzirkulation wieder anzuregen, weil ich sonst am nächsten Morgen nicht mehr aufgewacht wäre!" (stammt glaube ich von Bernhard Kohl) und von diesen Aussagen gibt es noch einige mehr.
Klar dosiert ein Arzt diese Dinge feiner auf den Patienten als das Otto - Normal Spritzer im Studio macht, aber deswegen von einem geringeren Risiko zu sprechen ist glaube ich auch übertrieben.

sbechtel
26.10.2012, 08:39
Doping ist doch immer gleich gefährlich.

Wenn du sagen würdest, dass jede Form von Doping so gefährlich ist, dass alleine diese Gefahr (neben den moralischen Gesichtspunkten etc.) ausreicht, um kein Doping zu betreiben (also gleich im Sinne von "sie überschreiten alle eine Schwelle") dann würde ich dir zustimmen, aber so ist das einfach sachlich falsch. Ich denke in diesen Bereich dürfen wir uns in der Diskussion nicht begeben. Wenn wir unsere sonst gute Diskussion auf pauschalen/falschen Annahmen aufbauen, bricht das gesamte Konstrukt zusammen resp. wird ungültig.

tomerswayler
26.10.2012, 12:28
Das ist ne Ausrede:

Aber schon der Vergleich impliziert, dass es besseres und schlechteres Doping, nämlich mehr oder weniger gesundheitsgefährdendes Doping gibt. Die logische Folge eines Vergleich ist eine Wertung und die geht dann automatisch zugunsten des Dopings, weil die Alternative des Nichtdopens garnicht in den Vergleich (nämlich am wenigsten gesundheitsgefährdend) mit einbezogen wird.

Nabenschalter

Die Intention meines Beitrags war es, ganz nüchtern zu schildern, wie ich die Gefährlichkeit verschiedener Dopingpraktiken einschätze.
Nicht mehr und nicht weniger. Meine Vergleich sagt aus, dass es extrem gefährliche und weniger gefährliche Methoden gibt, genauso, wie es Medikamente und Operationsmethoden mit starken oder geringen Nebenwirkungen gibt. Dass Nichtdopen am sinnvollsten und am sichersten ist, das versteht sich doch von selbst.

Nirgends hab ich eine Wertung bezüglich der Verantwortbarkeit oder Gutheißung von Doping beschrieben, das interpretierst du falsch in meinen Text rein.

pioto
26.10.2012, 12:45
Hallo Nabenschalter,
wie ist denn deine Signatur im Hinblick auf Doping zu verstehen? :Huhu:

basti2108
26.10.2012, 17:34
Doping ist doch immer gleich gefährlich.


Ahja, logisch! Überzeugt mich!

nabenschalter
26.10.2012, 17:51
Hallo Nabenschalter,
wie ist denn deine Signatur im Hinblick auf Doping zu verstehen? :Huhu:

Meine Haltung zum Thema Doping dürfte aus diversen Beiträgen in diesem Forum eindeutig hervorgehen! Ansonsten spricht meine Signatur eigentlich für sich. Über Sportbetrug sagt sie nicht aus!

Nabenschalter

sybenwurz
27.11.2012, 07:59
Ich klick nicht drauf, ganz bestimmt nedd, auf den Link in deiner Signatur, nur auf "Beitrag melden", fertig.

LidlRacer
25.01.2013, 14:27
Video-Interview mit Ironman-Chef Andrew Messick über Doping in Triathlon und Radsport im Vergleich, über Armstrong und den Deal mit ihm, und nebenbei über die Challenge-Konkurrenz:
www.youtube.com/watch?v=GRSiZWD-uEA
Und in Kurzform schriftlich:
Messick accepts Ironman took a risk on Armstrong (http://firstoffthebike.com/news-and-features/messick-accepts-ironman-took-a-risk-on-armstrong/)

Auch wenn es zu seinem Job gehören mag, Sachen schönzureden, glaube ich, dass er im Kern Recht hat, dass es einen riesigen Kulturunterschied in Radsport und Triathlon gibt, der sich u.a. in einem stark unterschiedlichen Durchseuchungsgrad auswirkt.

Tobstar23
25.01.2013, 15:15
Beschreibt mir mal einer den "Kulturunterschied" zwischen Radsport und Triathlon?

dude
25.01.2013, 15:24
Ich glaube Lidl deutet damit an, dass das Durchschnittseinkommen von Triathleten hoeher ist und diese sich daher die Drogen eher leisten koennen, weshalb Triathlon verseuchter ist.

Tobstar23
25.01.2013, 15:38
Ich glaube Lidl deutet damit an, dass das Durchschnittseinkommen von Triathleten hoeher ist und diese sich daher die Drogen eher leisten koennen, weshalb Triathlon verseuchter ist.

:Lachanfall:
Dacht ich mir;)
Aber im Ernst, Triathleten sind doch auch nur Menschen, oder?

PT1
25.01.2013, 20:03
:Lachanfall:
Dacht ich mir;)
Aber im Ernst, Triathleten sind doch auch nur Menschen, oder?

Ja, die besseren :Cheese:

gurke
25.01.2013, 20:47
Ja, die besseren :Cheese:

Du lehnst dich hier aber weit aus dem Fenster, Respekt. :Cheese:

KernelPanic
26.01.2013, 00:13
Beschreibt mir mal einer den "Kulturunterschied" zwischen Radsport und Triathlon?


"Die Flandernrundfahrt ist für Männer, die mit Schweinen hinter’m Haus aufgewachsen sind, und nicht für feine Pinkel."
Hugo Camps, niederländischer Journalist, über Michael Boogerd


Hope that helps.
:Cheese:

LidlRacer
28.03.2013, 21:56
Hier geht es zwar hauptsächlich um Armstrong, aber ich denke (hoffe?), die hier vertretene Haltung ist typisch im Triathlon:
Rachel Joyce Blog: Clean Living And Racing (http://triathlete-europe.competitor.com/2013/03/28/rachel-joyce-blog-clean-living-and-racing)

Don’t get me wrong, I hate the idea of doping. For me it defeats the whole reason I do sport. I love the discipline and hard work that is required to put together my best performance. Adding performance-enhancing drugs would negate all that. I wouldn’t get any satisfaction knowing that my results weren’t a credit to my hard work but to the drugs. I want to know what I am capable.

LidlRacer
16.08.2013, 12:27
Philipp Görgen schreibt seine Doktorarbeit über das Doping im Triathlon.

Arne, hast Du eine Ahnung, ob / was daraus geworden ist?
Wenn nein, kannst Du mal bei ihm nachfragen?
Ich kann jedenfalls nichts relevantes finden.

Klugschnacker
16.08.2013, 12:49
Arne, hast Du eine Ahnung, ob / was daraus geworden ist?
Wenn nein, kannst Du mal bei ihm nachfragen?
Ich kann jedenfalls nichts relevantes finden.

Anfrage soeben verschickt. :)

HeinB
16.08.2013, 13:36
Arne, hast Du eine Ahnung, ob / was daraus geworden ist?
Wenn nein, kannst Du mal bei ihm nachfragen?
Ich kann jedenfalls nichts relevantes finden.

Hatte ihm mal geschrieben, Antwort: Mangels Finanzierung ist leider nichts draus geworden.

LidlRacer
20.10.2016, 15:46
Wenig los hier zum Glück!

Jetzt gibt's aber mal nen Fall in Kona:
"Former pro cyclist Maurizio Carta DNS'd the recent Kona Ironman triathlon after refusing to submit to anti-doping controls."
https://twitter.com/DopeologyDotOrg/status/789017627117191168

Aber aus dem Radsport kommend und da 2005 oder so schon mal erwischt worden.

PS:
Hier wird schon länger diskutiert:
http://forum.slowtwitch.com/forum/Slowtwitch_Forums_C1/Triathlon_Forum_F1/Kona_Age_Grouper_Refused_Anti-Doping_Test_P6108200/

Ator
17.10.2017, 11:35
Ich traue mich fast nicht, das Thema anzusprechen, möchte es aber dennoch einmal tun, da es mich beschäftigt.

Ich möchte niemanden anklagen oder etwas vorwerfen, sondern nur mal meine Gedanken mitteilen und eure Meinung hören.

Lionel Sanders hat auf Hawaii eine beeindruckende Leistung gezeigt. Das war super. Keine Frage. Allerdings
- sitzt er wie ein Amateur auf dem Rad
- läuft uneffizient und gruselig
Ich habe mir den gesamten Kona-Livestream angesehen und jede Sekunde, die ich Sanders gesehen habe, hat sich mein Magen umgedreht. Es war für mich unvorstellbar, dass ich hier die Weltspitze sehe. Das war Ineffizient zum Quadrat.

Und der Abstieg vom Rad vor dem Wechselbalken war wie ein Amateur. Rad vollständig zum Stillstand gebracht (!). Beide Füße auf den Boden. Dann erst Bein über Rad schwingen und weiter in die Wecheslzone laufen. Sowas sieht man bei keinem Profi mehr, oder? Und selbst die Masse der Amateure macht das besser. Es geht mir nicht um dieses einzelne Detail. Sondern um das gesamte Bild. Und dieses Detail passt zum Gesamteindruck.

Ich bin der Meinung, dass man es – egal bei welchem Sport – nur mit der Weltspitze aufnehmen kann, wenn man sich über viele Jahre immer wieder optimiert und die Leistung konstant verbessert. Und dabei optimiert man sich an jeder erdenklichen Stellschraube. Jeder Triathlet versucht sich über die Optimierung von vielen hunderten Kleinigkeiten zu verbessern. Ob es nun Schwimmtechnik, Radtechnik oder Lauftechnik ist. Es gibt unzählige Stellschrauben.

Was ich sagen will: Ich glaube nicht, dass man es heutzutage ohne unerlaubte Mittel, sondern nur mit einer reinen Kraftleistung „against all odds“ und gegen jegliche bewegungstechnische und ökonomische Optimierung in die Weltspitze schaffen kann.

Was meint ihr?

Alteisen
17.10.2017, 11:41
Ich traue mich fast nicht, das Thema anzusprechen, möchte es aber dennoch einmal tun, da es mich beschäftigt.

Ich möchte niemanden anklagen oder etwas vorwerfen, sondern nur mal meine Gedanken mitteilen und eure Meinung hören.

Lionel Sanders hat auf Hawaii eine beeindruckende Leistung gezeigt. Das war super. Keine Frage. Allerdings
- sitzt er wie ein Amateur auf dem Rad
- läuft uneffizient und gruselig
Ich habe mir den gesamten Kona-Livestream angesehen und jede Sekunde, die ich Sanders gesehen habe, hat sich mein Magen umgedreht. Es war für mich unvorstellbar, dass ich hier die Weltspitze sehe. Das war Ineffizient zum Quadrat.

Und der Abstieg vom Rad vor dem Wechselbalken war wie ein Amateur. Rad vollständig zum Stillstand gebracht (!). Beide Füße auf den Boden. Dann erst Bein über Rad schwingen und weiter in die Wecheslzone laufen. Sowas sieht man bei keinem Profi mehr, oder? Und selbst die Masse der Amateure macht das besser. Es geht mir nicht um dieses einzelne Detail. Sondern um das gesamte Bild. Und dieses Detail passt zum Gesamteindruck.

Ich bin der Meinung, dass man es – egal bei welchem Sport – nur mit der Weltspitze aufnehmen kann, wenn man sich über viele Jahre immer wieder optimiert und die Leistung konstant verbessert. Und dabei optimiert man sich an jeder erdenklichen Stellschraube. Jeder Triathlet versucht sich über die Optimierung von vielen hunderten Kleinigkeiten zu verbessern. Ob es nun Schwimmtechnik, Radtechnik oder Lauftechnik ist. Es gibt unzählige Stellschrauben.

Was ich sagen will: Ich glaube nicht, dass man es heutzutage ohne unerlaubte Mittel, sondern nur mit einer reinen Kraftleistung „against all odds“ und gegen jegliche bewegungstechnische und ökonomische Optimierung in die Weltspitze schaffen kann.

Was meint ihr?

Falls Du irgendwelche Beweise gegen Sanders hast, dann hole sie mal raus. Ansonsten ist Dein Statement indiskutabel.

beckenrandschwimmer
17.10.2017, 11:51
Lustig wäre es mal bei einem richtigen Dorftriathlon mit einem Weissen Van mit Aufschrift "WADA" und ein paar Statisten in Labormänteln gut sichtbar in der Nähe des Check-In zu parken, um dann die Anzahl DNS zu registrieren.

Del Torres
17.10.2017, 12:01
Falls Du irgendwelche Beweise gegen Sanders hast, dann hole sie mal raus. Ansonsten ist Dein Statement indiskutabel.
Nur wer überführt wurde ist ein Doper? Cool, bedeutet das die Kontrollen alle erwischt haben bislang. In jeder Sportart. Da kann man ja beruhigt zujubeln.

LidlRacer
17.10.2017, 12:09
Ich möchte niemanden anklagen oder etwas vorwerfen
[...]
Was ich sagen will: Ich glaube nicht, dass man es heutzutage ohne unerlaubte Mittel, sondern nur mit einer reinen Kraftleistung „against all odds“ und gegen jegliche bewegungstechnische und ökonomische Optimierung in die Weltspitze schaffen kann.

Was meint ihr?

Was ist das bitte, wenn nicht eine Anklage?

Ich meine, grundsätzlich ist es schon eine sehr berechtigte Frage (ich habe sie mir auch gestellt), wie man o-beinig und humpelnd auf Weltklasse-Niveau unterwegs sein kann.
Aber Du hättest es m.E. neutraler formulieren können und nicht im Doping Thread platzieren sollen.

Vicky
17.10.2017, 12:25
Ich erinnere da gern mal an Emil Zatopek´s Laufstil. Der war trotzdem verdammt schnell.

Ich finds ge**. Endlich mal einer, der aus der Norm fällt. Gefällt mir.

keko#
17.10.2017, 12:28
Was meint ihr?

Ich habe mich gefragt, wie schnell er wohl wäre, wäre er ein Ästhet. :)

Gozzy
17.10.2017, 12:33
Lustig wäre es mal bei einem richtigen Dorftriathlon mit einem Weissen Van mit Aufschrift "WADA" und ein paar Statisten in Labormänteln gut sichtbar in der Nähe des Check-In zu parken, um dann die Anzahl DNS zu registrieren.

+ 1 :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Gozzy
17.10.2017, 12:38
Wieso ist das ineffizient? Klar sieht das nicht ästhetisch aus aber der wird sich das schon ausprobiert haben. Wenn er die maximale Kraftausbringen so hat dann ist das sogar höchst effizient.

plastex7
17.10.2017, 12:41
Falls Du irgendwelche Beweise gegen Sanders hast, dann hole sie mal raus. Ansonsten ist Dein Statement indiskutabel.

Die Geschichte von Sanders glaubt man nun Mal gerne. Dazu tritt er noch super sympathisch auf und seine unkonventionelle Herangehensweise sorgt ebenfalls für Begeisterung (welche gleichzeitig die Zweifel in den Hintergrund rücken lässt).
Ich für meinen Teil kann es einfach nicht glauben auch wenn ich es gerne würde.

captain hook
17.10.2017, 12:59
Ich traue mich fast nicht, das Thema anzusprechen, möchte es aber dennoch einmal tun, da es mich beschäftigt.

Ich möchte niemanden anklagen oder etwas vorwerfen, sondern nur mal meine Gedanken mitteilen und eure Meinung hören.

Lionel Sanders hat auf Hawaii eine beeindruckende Leistung gezeigt. Das war super. Keine Frage. Allerdings
- sitzt er wie ein Amateur auf dem Rad
- läuft uneffizient und gruselig
Ich habe mir den gesamten Kona-Livestream angesehen und jede Sekunde, die ich Sanders gesehen habe, hat sich mein Magen umgedreht. Es war für mich unvorstellbar, dass ich hier die Weltspitze sehe. Das war Ineffizient zum Quadrat.

Und der Abstieg vom Rad vor dem Wechselbalken war wie ein Amateur. Rad vollständig zum Stillstand gebracht (!). Beide Füße auf den Boden. Dann erst Bein über Rad schwingen und weiter in die Wecheslzone laufen. Sowas sieht man bei keinem Profi mehr, oder? Und selbst die Masse der Amateure macht das besser. Es geht mir nicht um dieses einzelne Detail. Sondern um das gesamte Bild. Und dieses Detail passt zum Gesamteindruck.

Ich bin der Meinung, dass man es – egal bei welchem Sport – nur mit der Weltspitze aufnehmen kann, wenn man sich über viele Jahre immer wieder optimiert und die Leistung konstant verbessert. Und dabei optimiert man sich an jeder erdenklichen Stellschraube. Jeder Triathlet versucht sich über die Optimierung von vielen hunderten Kleinigkeiten zu verbessern. Ob es nun Schwimmtechnik, Radtechnik oder Lauftechnik ist. Es gibt unzählige Stellschrauben.

Was ich sagen will: Ich glaube nicht, dass man es heutzutage ohne unerlaubte Mittel, sondern nur mit einer reinen Kraftleistung „against all odds“ und gegen jegliche bewegungstechnische und ökonomische Optimierung in die Weltspitze schaffen kann.

Was meint ihr?

Deshalb macht er ja LD Triathlon. Da fährst halt 180km meistens gradeaus und wenn Du beim Absteigen 5s verschenkst ists fast total egal. Und nen 4er Schnitt hat ja absolut nix mit "schnell" laufen zu tun (am Ende eines IMs natürlich schon, aber das ist ja nicht absolut schnell). Da sieht es vielleicht lustig aus, aber was solls. Es gab mal Hindernisläufer aus Kenia (auch dieses Jahr bei der WM noch bei den Frauen), die standen vor jedem Hindernis fast still und gewann am Ende trotzdem noch. Und im Verhältnis mussten die viel viel viel schneller laufen als ein IM Athlet.

Ator
18.10.2017, 13:41
@Admin: Da verschiedene Beiträge - auch mein Klarstellungsbeitrag - hier offensichtlich gelöscht wurden, möchte ich darum bitten, dann bitte auch ALLES ab Beitrag #144 zu löschen und nicht nur selektiv vorzugehen. Das ist unfair, wenn nachträgliche Klarstellungen gelöscht werden! Vielen Dank! :Blumen:

tandem65
18.10.2017, 13:54
Hi Ator,

@Admin: Da verschiedene Beiträge - auch mein Klarstellungsbeitrag - hier offensichtlich gelöscht wurden,

es wurde, soweit ich es nachvollziehen kann, nichts gelöscht. Es wurde lediglich verschoben (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=29734&page=2).