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Vollständige Version anzeigen : Schmerzen im Nacken bei langen Läufen


Strampeltier
23.12.2009, 22:51
Hallo zusammen :Huhu:

Ich befinde mich grade in der Marathonvorbereitung und mache daher hin und wieder lange Läufe ->35km
Bei diesen Läufen stellen sich ab etwa 15 km Schmerzen im Nacken und Schulterbereich ein, es scheint, dass sich die Muskeln da verkrampfen.
Im Prinzip laufe ich aber total locker und entspannt.
Etwa eine Stunde nach dem Lauf ist auch alles wieder weg, aber währenddessen kann ich am Ende den Kopf kaum noch seitlich drehen oder nach unten schauen, ohne dass es echt weh tut (Ziehen und Stechen in den Muskeln).
Kennt jemand sowas? Gibt es sich mit der Zeit? (bei mir ist es nach dem 5. Lauf kein bischen besser geworden)
Ich würde mal sagen, meine Kopf- und Armhaltung ist "normal", aber so genau kann ich das jetzt nicht beurteilen.

drullse
24.12.2009, 00:59
Ja, kenne ich, kommt bei mir nach rund 2 Stunden, keine Ahnung woher (hatte ich früher nicht, vermute Auswirkungen vom Bürojob), wird besser, wenn ich unterwegs regelmäßig das Genick "mobilisiere", also Kopfbewegungen in alle Richtungen.

sybenwurz
24.12.2009, 01:10
...wird besser, wenn ich unterwegs regelmäßig das Genick "mobilisiere", also Kopfbewegungen in alle Richtungen.

Ich mag mirs nicht vorstellen!
So wie der hier? (http://www.youtube.com/watch?v=VCJDMA8LG8M&feature=player_embedded#)

drullse
24.12.2009, 03:18
Nicht ganz...

Rälph
24.12.2009, 06:56
Hallo!

Ich kenne diese Schmerzen (nach deiner Beschreibung gehe ich mal davon aus, dass es die gleichen sind) auch.

Glücklicherweise kommen die bei mir nur ca. 1-2 mal /Jahr vor. Dann allerdings fast von Beginn an, sind sehr unangenehm und stechend, besonders am rechten oberen Rücken/Schulterbereich.

Ich habe noch keinen ersichtlichen Grund dafür erkennen können, ich könnte mir vorstellen, dass ich mich in der Nacht verlegen habe oder so...

Zu meiner Thearpie: Ich laufe "einfach" weiter und versuche mich zu lockern und zu dehnen. Außerdem hilft es mir immer sehr gut, wenn ich meine Tochter (10) auf meinem Rücken rumlaufen und diesen so richtig durchkneten lasse.

Nach drei, vier Tagen ists dann wieder weg.

Viel Glück bei deiner Genesung!

alpino
24.12.2009, 10:36
hi,

kann das von mir auch bestätigen. laufe nach aussagen anderer auch locker und "schön", habe aber nach ca. 40min auch oft diese verspannungen.

wenn ich die arme aktiver vor und zurückschwinge(nicht übertrieben) passiert es nicht. auch wenn ich schneller als locker laufe tauchen die probleme nicht auf.

halte es momentan so wie drullse und "dehne" die problematische muskulatur immer wieder mal währendd es laufens.

gruss

alpino

Strampeltier
24.12.2009, 11:49
Aha, sehr interessant, bin also nicht der einzige :)
Das mit dem Dehnen habe ich mir auch schon überlegt, aber ich habe es immer zu spät versucht - sprich wenns schon ordentlich gezogen hat und da war dehnen kaum noch möglich, tat schon zu weh.
Werde mal versuchen, frühzeitig damit anzufangen, vielleicht hilft es.

Mal sehen, wie es beim Marathon wird, wenn ich schneller laufe.
Wenn's auch da zwickt kann ich jedenfalls nicht den Fehler machen und mich auf den letzten km zur Konkurrenz umdrehen ;)

pinkpoison
24.12.2009, 23:59
Möglicherweise hilft Dir der Link weiter... such dir die passende Region aus. Rot sind die Schmerzareale, die Kreuze sind die Triggerpunkte. Auf diese 60-90 Sekunden fest draufdrücken, so dass es richtig weh tut.... Im Rücken kann ein Tennisball nützlich sein, um Druck aufzubauen, wenn Du niemanden hast, der dich enttriggern kann.

http://www.triggerpoints.net/_sgg/m1m1_1.htm

Lecker Nudelsalat
25.12.2009, 12:17
Möglicherweise hilft Dir der Link weiter... such dir die passende Region aus. Rot sind die Schmerzareale, die Kreuze sind die Triggerpunkte. Auf diese 60-90 Minuten fest draufdrücken, so dass es richtig weh tut.... Im Rücken kann ein Tennisball nützlich sein, um Druck aufzubauen, wenn Du niemanden hast, der dich enttriggern kann.

http://www.triggerpoints.net/_sgg/m1m1_1.htm

Ist nicht Dein Ernst oder?

Gruß strwd

aRa
25.12.2009, 14:08
sind wohl eher Sekunden gemeint...

Das Problem wird es aber nicht lösen, da die Trigger eigentlich nie Ursache sind sodern nur Folge... welche dann halt die Probleme auslösen...

Tippe wohl eher auf eine verkrampfte Haltung, bei der die Muskulatur unter stetiger Anspannung steht. Folge ist eine Ischämie und damit wären wir dann bei den MTPs...

pinkpoison
25.12.2009, 15:03
sind wohl eher Sekunden gemeint...

Das Problem wird es aber nicht lösen, da die Trigger eigentlich nie Ursache sind sodern nur Folge... welche dann halt die Probleme auslösen...

Tippe wohl eher auf eine verkrampfte Haltung, bei der die Muskulatur unter stetiger Anspannung steht. Folge ist eine Ischämie und damit wären wir dann bei den MTPs...

Ja ...natürlich waren Sekunden gemeint! Sorry

Trigger sind möglicherweise (!) die Ursache für den Ausstrahlungschmerz, was allerdings die Ursache der Trigger selbst ist, ist natürlich wieder eine ganz andere Geschichte. Dazu gibts ne Viefalt an Theorien, aber keine echte Konsensmeinung. Deine Idee mit der verkrampften Haltung ist sicher eine Möglichkeit. Wenn das die Ursache sein sollte, dann hilft vielleicht der Tipp von Al Gore weiter: "Maximiere stets den Abstand der Ohrläppchen zur Schulter, wenn Du läufst."

Ich habe bei mir beobachtet, dass eine Säure-Basen-Dysbalance in Richtung sauer über kurz oder lang sich in Triggern äußert, wenn man zugleich auch noch viel trainiert und ggfls auch noch den Trainingsumfang zu schnell gesteigert hat. Auch Veränderungen der Sitzposition auf dem Rad haben bei mir nicht selten Triggerausbildung zur Folge gehabt. Aber das sind lediglich Selbstbeobachtungen - in der einschlägigen Falchliteratur dominieren die Fragezeichen.

Dirtbag
25.12.2009, 15:07
Hallo zusammen :Huhu:

Ich befinde mich grade in der Marathonvorbereitung und mache daher hin und wieder lange Läufe ->35km
Bei diesen Läufen stellen sich ab etwa 15 km Schmerzen im Nacken und Schulterbereich ein, es scheint, dass sich die Muskeln da verkrampfen.
Im Prinzip laufe ich aber total locker und entspannt.
Etwa eine Stunde nach dem Lauf ist auch alles wieder weg, aber währenddessen kann ich am Ende den Kopf kaum noch seitlich drehen oder nach unten schauen, ohne dass es echt weh tut (Ziehen und Stechen in den Muskeln).
Kennt jemand sowas? Gibt es sich mit der Zeit? (bei mir ist es nach dem 5. Lauf kein bischen besser geworden)
Ich würde mal sagen, meine Kopf- und Armhaltung ist "normal", aber so genau kann ich das jetzt nicht beurteilen.


Wie siehts mit deinen Händen aus ?
Sind Sie verkrampft oder zur Faust geballt?

aRa
25.12.2009, 18:29
Ich habe bei mir beobachtet, dass eine Säure-Basen-Dysbalance in Richtung sauer über kurz oder lang sich in Triggern äußert, wenn man zugleich auch noch viel trainiert und ggfls auch noch den Trainingsumfang zu schnell gesteigert hat.

Das spielt mit Sichherheit auch eine große Rolle bei der Bildung der MTrPs!!!

mMn haben die meisten Nackenverspannung ihren Ursprung in ein sogennanten "tight weackness"! d.h. Der Muskel ist zu schwach den ständigen Belastungen stand zu halten und verkrampft, MTrPs entstehen usw.. Gerade der Trapezius ist diesen Belastungen ausgesetzt, da er ständig den Schultergürtel hält...

Versuch den Stoffwechsel wieder in ordnung zu bringen, indem du rhytmische Dehnungen machst und den Trapezius kräftigst. Das kannste mit Schulterheben machen bzw. auch Shrugs gennant.

Strampeltier
25.12.2009, 19:39
Wie siehts mit deinen Händen aus ?
Sind Sie verkrampft oder zur Faust geballt?

Verkrampft sind die eigentlich nicht, jetzt wo's grade kalt ist weiß ich, dass ich ne Faust mache, dadurch bleiben sie nämlich besser warm.
Gibts da ne allgemeine Empfehlung zur Handhaltung?

Strampeltier
25.12.2009, 19:48
Wenn das die Ursache sein sollte, dann hilft vielleicht der Tipp von Al Gore weiter: "Maximiere stets den Abstand der Ohrläppchen zur Schulter, wenn Du läufst."
Hehe, das sollte mal jemand dem Faris sagen :Cheese:


Ich habe bei mir beobachtet, dass eine Säure-Basen-Dysbalance in Richtung sauer über kurz oder lang sich in Triggern äußert, wenn man zugleich auch noch viel trainiert und ggfls auch noch den Trainingsumfang zu schnell gesteigert hat. Auch Veränderungen der Sitzposition auf dem Rad haben bei mir nicht selten Triggerausbildung zur Folge gehabt. Aber das sind lediglich Selbstbeobachtungen - in der einschlägigen Falchliteratur dominieren die Fragezeichen.

Von triggern und Nahrungs-Ph-Wert habe ich keinen Plan, muss ich mich evtl. mal schlau machen.

Vielleicht schaue ich auch mal nach Kräftigungsübungen (siehe post von aRa). Beim Bergsteigen habe ich die Nackenschmerzen auch manchmal.

pinkpoison
25.12.2009, 20:02
Verkrampft sind die eigentlich nicht, jetzt wo's grade kalt ist weiß ich, dass ich ne Faust mache, dadurch bleiben sie nämlich besser warm.
Gibts da ne allgemeine Empfehlung zur Handhaltung?

Auf keinen Fall ne Faust mit Muskelanstrengung machen. Hände immer locker! Ein lockerer Lauftstil beginnt in den kleinen Fingern....

Wenn Du Deine Verspannungen hast, kannst Du mal was versuchen, was ich irgendwann mal in einer US-Runner's-World gelesen habe und bei mir ganz gut funktioniert, auch wenn es gaga klingt: Rede (mit der inneren Stimme) mit dir selbst und befehle dem kleinen Finger der linken Hand sich zu lockern...dann das gleiche dem Ringfinger...usw dann dem Unterarm, dem Oberarm, der linken Schulter... dem Nacken... dann der rechten Schulter ...usw bis Du beim rechten kleinen Finger angelangt bist. Du wirst Dich wundern, wie gut diese Autosuggestion (wenn man das so nennen kann) funktioniert. In einem Marathon geht da jenseits der 30er Marke auch ganz schnell mal 1 km vorbei und man beschäftigt sich dabei nicht mit - sorry für den Ausdruck - "Hirnwichserei", sondern mit einer Entspannungspraktik, die dir dann für den Rest des Rennens auch noch eine Erleichterung verschafft.

Aber ansonsten ist es sicher ratsam den Schultergürtel mit gezielten Übungen zu kräftigen und sich regelmäßig (bevor sie aktiv sind) zu ent-triggern sowie für mehr Basen in der Nahrung zu sorgen (Obst und Gemüse).

Gruß Robert

pinkpoison
25.12.2009, 20:04
Das spielt mit Sichherheit auch eine große Rolle bei der Bildung der MTrPs!!!

mMn haben die meisten Nackenverspannung ihren Ursprung in ein sogennanten "tight weackness"! d.h. Der Muskel ist zu schwach den ständigen Belastungen stand zu halten und verkrampft, MTrPs entstehen usw.. Gerade der Trapezius ist diesen Belastungen ausgesetzt, da er ständig den Schultergürtel hält...

Versuch den Stoffwechsel wieder in ordnung zu bringen, indem du rhytmische Dehnungen machst und den Trapezius kräftigst. Das kannste mit Schulterheben machen bzw. auch Shrugs gennant.

Gibt es einen Grund, warum Du die dynamische der statischen Dehnung vorziehst? Da gibts ja auch zwei Lager, was diesen Punkt angeht, hab ich als interessierter Laie den Eindruck...

drullse
25.12.2009, 20:28
Gibt es einen Grund, warum Du die dynamische der statischen Dehnung vorziehst? Da gibts ja auch zwei Lager, was diesen Punkt angeht, hab ich als interessierter Laie den Eindruck...

Nee, drei Lager.

statisch
dynamisch
gar nicht

Kampf ähnlich erbittert wie zwischen Paleo und modern food.

;)

aRa
25.12.2009, 21:13
Das rhythmischen Dehnen wird zur Tonisierung der Muskulatur genutzt um eine adäquate Grundspannung zu erreichen, welche die Grundvorraussetzung für jede Muskeltätigkeit ist. Außerdem wird es zum Ausschwemmen von Wasserstoffbrücken und zur Rehydrierung dehydrieter Strukturen angewandt...


Nee, drei Lager.

statisch
dynamisch
gar nicht

Kampf ähnlich erbittert wie zwischen Paleo und modern food.


Naja, das therapeutische Dehnen in der Manuellen Medizin ist relativ unumstritten.
Die drei Lager beziehen sich eher auf den Einsatz im Sportbereich, Thema Verletzungsprophylaxe usw...

Kiwi03
25.12.2009, 21:41
arbeitest Du oft mit nem Telefon? Wenn man viel telefoniert und das Teil typischerweise mit geneigtem Kopf an die Schulter einklemmt ist das sicher nicht gut für den Nacken. Ich hab mir wieder ein Headset besorgt, danach waren einige Probleme auch wieder schlagartig weg.

Strampeltier
25.12.2009, 21:47
arbeitest Du oft mit nem Telefon? Wenn man viel telefoniert und das Teil typischerweise mit geneigtem Kopf an die Schulter einklemmt ist das sicher nicht gut für den Nacken. Ich hab mir wieder ein Headset besorgt, danach waren einige Probleme auch wieder schlagartig weg.

Diese Ursache kann ich diesmal ausschließen :)

Hippoman
26.12.2009, 14:51
Vor etlichen Jahren hatte ich dieselben Probleme, die ich durch Dehn- und Kräftigungsgymnstik in den Griff bekam.
Ich bekam damals den Tipp, mir das Buch "Übungsprogramme zur Dehn- und Kräftigungsgymnastik von Hillebrecht/Hillebrecht (ISBN 3-89124-525-4 )zu kaufen,das es beim Meyer&Meyer Verlag gib.
In diesem Buch sind Dehnübungen für die Bereiche Oberkörper,Beine und Hüfte,Kräftigungsübungen für die Bereiche Arme,Rumpf und Beine zusammengestellt.
Im Mittelpunkt steht die anschauliche Beschreibung der Dehn- und Kräftigungsübungen verbunden mit der Darstellung der jeweils beanspruchten Muskulatur.
Ich gehe davon aus, dass Du darin bestimmt Übungen findest, die Dir echt was bringen.

Wichtig ist, dass man die Übungen regelmäßig macht .

Gute Besserung und Grüße aus der Breisgau-Region.

triage
26.12.2009, 16:27
Je kleiner der Winkel ( kleiner als 90 Grad ) beim Laufen, desto tiefer kommen die Schultern.
Oder umgekehrt, je mehr die Arme zur Seite "hängen" , desto höher rutschen die Schultern und verspannen den Nacken.
Fazit: Arme im relativ spitzen Winkel, Oberkörperspannung leicht halten, vielleicht sogar mal ab und an die Hand fast unter die Achselhöhle ziehen, kannst du mal im Stehen ausprobieren.
Viel Erfolg
Angelika

drullse
26.12.2009, 17:16
Das ist interessant - werde ich morgen gleich mal ausprobieren. Da gibt's nämlich potentiell wieder Nackenschmerzen...