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Vollständige Version anzeigen : Einladung zum Doping ....


remi
30.07.2009, 08:42
N-TV-Artikel (http://www.n-tv.de/sport/Biedermann-der-Uebermensch-article438726.html)

kupferle
30.07.2009, 09:18
Guter Artikel!:Danke:

psyXL
30.07.2009, 09:23
Sehr guter Artikel.

drullse
30.07.2009, 09:33
Davon wünscht man sich mehr. Wirklich gut!

Jimmi
30.07.2009, 09:44
Dem kann ich mich nicht so ganz anschließen. Entweder ich will Leistungssport oder ich will keinen. Wenn ich ernsthaft mit den Großen mitschwimmen will, muss ich meine Normen entsprechend anpassen. Wenn ich da auch nur irgendwie Luft ranlasse, verkommt das Ganze zu einer reinen "Spaßaktion": Egal wie schlecht die Leistung im internationalen Vergleich ist, der Deutsche Meister würde zu diesen Wettkämpfen mitfahren, dort aber hinterherbaden. Keine Top-Plazierungen = kein Medieninteresse, keine Sponsoren, keine Förderung, kein Nachwuchs = Schwimmen nur noch als Breitensport???

KingMabel
30.07.2009, 09:46
Hätte man "Schwimmen" gegen "Triathlon" getauscht, dann wäre das Geschrei hier groß. :Huhu:

FinP
30.07.2009, 09:53
@Jimmi: Was ist für den Schwimmsport besser?
Ein Deutscher Meister, der international hinterherschwimmt und sich aber zumindest messen und präsentieren darf (auch er hat schließlich Sponsoren) oder ein deutscher Meister, der hinterherschwimmt und diese Bühne nicht kriegt?
Immer auch mit Sicht auf den Schwimmnachwuchs.

Ich denke die Antwort ist ziemlich klar.

massi
30.07.2009, 10:02
...Deutsche Meister würde zu diesen Wettkämpfen mitfahren, dort aber hinterherbaden. Keine Top-Plazierungen = kein Medieninteresse, keine Sponsoren, keine Förderung, kein Nachwuchs = Schwimmen nur noch als Breitensport???

Und du könntest dich nicht im Sofasessel zurücklehnen eine Bierflasche öffnen und grunzen; "1. Platz im Medaillenspiegel"
Das wäre ja das Ende einer jeden stolzen Nation! Hm....??:Nee:!!

bellamartha
30.07.2009, 10:04
Es ist so traurig und so erschreckend. In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal nicht eine Minute Tour de France Berichterstattung angeschaut, keine Zusammenfassung, keinen Artikel in der Zeitung gelesen und auch hier im Internet nix dazu angeschaut. Die Schwimm WM zieht an mir vorüber und statt das ich mich über deutsche Erfolge freue, nehme ich sie mit einem Achselzucken zur Kenntnis. Vorige Tage freute ich mich über die Entscheidung, dass die neuen Anzüge wohl wieder verboten werden sollen. Dieser Artikel entlarvt mich nun aber auch als Naivchen, die glauben will, dass die Leistungssteigerungen eines Paul Biedermann sich nur durch die neuen Anzüge erklären lässt. Vor ca. zwei Wochen habe ich eine Übertagung eines Golden Leage Meetings der Leichtathletik ausgemacht, weil ich schon beim Anblick der Sprinter mit ihren Muskelbergen einen Kotzreiz bekam, aber als ich dann die Sprinterinnen sah, von denen NICHT EINE den Körper einer Frau hatte, sondern auf deren Männerkörpern lediglich noch ein Frauenkopf saß, konnte ich es nicht mehr ertragen. Vor einigen Wochen las ich im Spiegel das Interview mit Lisa Hütthaler und konnte kaum fassen, was sie da alles über Doping im Triathlon sagte. Und als ich am Wochenende in Hamburg die Weltspitze über die kurze Distanz live sah, konnte ich nicht mehr verdrängen, dass sie wohl überwiegend voll sind bis in die Haarspitzen. Und schließlich und endlich frage ich mich, wie viele von uns Hobby Triatheten bescheißen auch? Und auch auf die Gefahr hin, dass ihr diesen Vergleich lächerlich findet: Die ganzen Arschlöcher, die sich über Doping aufregen, sich aber selbst bei jeder sich bietenden Gelegenheit in den Windschatten hängen, kotzen mich auch an, weil es im Grunde die wohl effektivste Art der Leistungssteigerung ist und dann noch ohne Chemie, wie praktisch...
Kurzum: Ich versuche so lange wie möglich die Illusion aufrecht zu erhalten, es sei im Triathlon nicht so schlimm wie in der Leichtathletik, dem Schwimmen, dem Langlaufen, dem Radfahren und und und... Und sehe doch mit wachsender Wut zu, wie meine Sporthelden demontiert werden, bzw. sich selbst demontieren und formuliere nun neue Definitionenn von "Helden". Denn es ist so: Jeder einzelne, ungedopte Hobbytriathlet ist ein besserer, erfolgreicher, heldenhafterer Sportler als z.B. Lisa Hütthaler, die eingestanden hat, mit dem Doping begonnen zu haben, noch bevor sie überhaupt erfolgreiche Wettkämpferin war. Eine Langdistanz ohne Doping hat sie nicht gemacht, also hat sie gar kein Ergebnis vorzuweisen. Jeder 15 oder 16 h Finisher hat mehr vorzuweisen. Mehr Heldenmut sowieso.
Ich hör' jetzt mal auf. Ihr merkt schon, das Thema bringt mich in Rage.
Judith, angepisst.

Lecker Nudelsalat
30.07.2009, 10:14
Da gebe ich Dir mal 100% Recht.

Ich bin bekennender Nichtdoper. :Huhu:

Fahre nie im Windschatten, selbst in der LIGA nicht. :cool:

Aber eine klitzekleine Ausnahme muss ich doch gestehen, ich dope (fast jeden Abend) mit einer dieser vier Marken, manchmal auch alle hintereineinander :Lachanfall: :

Erdinger Alkohofrei
Klostertaler Kellerbier
Fiege Gründer Bier
Zischke Kellerbräu

Alle nach deutschen Reinheitsgebot gebraut. :liebe053:

Gruß strwd

Kiwi03
30.07.2009, 10:22
also bei der Tour hab ich einen Bericht gesehen, wo Journalisten aus den Niederlanden, Dänemark und von noch wo interviewt wurden, die haben gesagt, das die Teilnahme von Lance A. ihnen zwischen 25 und 30 % mehr Zuschauer beschert hätte. Ob das gut ist oder nicht, sei mal dahingestellt, aber die Leute wollen Stars sehen. Diese müssen, um langfristig eine Vorbildfunktion wahrnehmen zu können alles dafür tun, um sauber zu sein, weil verarschen können wir uns alleine. Aber wir wissen ja, wer hoch steigt, kann um so tiefer fallen.

Mir ist auch lieber ein sauberer Sportler, der hinterher eiert als ein grosser Held, der hinterher geoutet wird.

Raimund
30.07.2009, 10:32
N-TV-Artikel (http://www.n-tv.de/sport/Biedermann-der-Uebermensch-article438726.html)

Der Artikel sagt wie es ist:

Wenn die nationale Norm anscheinend so hoch ist, dass sie (fast) nur mit Doping erreicht werden kann - der DSV aber sagt, es seien möglichen Zeiten des Halbfinales, schürt das mir die Vermutung, dass alle Endlaufteilnehmer gedopt sind!!!

Flow
30.07.2009, 10:32
Mir ist auch lieber ein sauberer Sportler, der hinterher eiert als ein grosser Held,der hinterher geoutet wird.
Also doch lieber lasche Dopingkontrollen ... ? :Cheese:
... oder gar offizielle Freigabe ?

Ich fürchte, "der Held", "das Idol", "das Vorbild" funktioniert als Allgemeingut nicht mehr anders ...

Megalodon
30.07.2009, 10:37
Interessant finde ich, was dieser Herr dazu zu sagen hat, weil davon ausgegangen werden kann, dass er wirklich Ahnung von der Materie hat und sein Wort daher Gewicht hat:

Der langjährige Bundestrainer Manfred Thiesmann sagte dem "Tagesspiegel", Biedermanns Leistungssteigerungen seien trainingswissenschaftlich nicht zu erklären – vor dessen zweitem Fabelrekord in Rom.

So gesehen sind Biedermanns Zeiten keineswegs unerklärlich. Meine Güte, warum nicht das nächstliegende annehmen: Der hat einfach mal richtig gedopt, mit allem was die Pharmaindustrie so hergibt. Und er ist halt aufgrund der laschen Kontrollen der FINA nicht aufgeflogen. Punkt.

Jimmi
30.07.2009, 10:38
Du gibst nur zweimal die gleiche Option: Ein Deutscher Meister, der hinterher schwimmt. Am besten wäre ein Deutscher Meister, der mithalten kann.
So er aber hinterher schwimmt: Der Hype auf Sportarten kommt doch zum beträchtlichen Teil durch die Darstellung in den Medien und den Stellenwert im DOSB. Stellen sich keine Erfolge ein, wird auch das Schwimmen finanziell weniger gefördert, mit allen Konsequenzen. Das ist aber nur ein Argument für die Eltern bei der Wahl der Sportart bzw wichtig in bei der Förderung des Spitzensports..
Wenn es darum geht, Kinder zu leistungsorientiertem Training zu motivieren, brauche ich Vorzeigebilder, die auch in den Medien präsent sind. Meine Kids in der Schwimmgruppe werden durch Erfolge von Biedermann und Konsorten doch motiviert, sich auch mal rein zu hängen. Da feuern dir Spiegelneuronen und die eigene Sportart wird aufgewertet. Wenn da oben kein Zug drin ist, verkommt alles zu einem Badebetrieb. Wir hatten die Diskussion vor kurzem im Verein: Alle Übungsleiter machen die Chose ehrenamtlich. Meiner einer steht jede Woche 2,5 Stunden am Beckenrand und macht nebenher noch die Abteilungsleitung. Dazu kommt, das ich jeden Tag 2,5 Stunden Fahrtweg zur Arbeit habe.Von über 12 Kindern in der Gruppe haben sich 2 (!) für den letzten Wettkampf gemeldet und einer noch kurzfristig abgesagt. In der Leistungsgruppe ein ähnliches Bild. Warum machen wir dann überhaupt langfristige Trainingspläne? Da kann ich meine Freizeit auch besser verbringen.
Wir sind übereingekommen, dass der Leistungsgedanke schon bei den ganz Kleinen rein muss.
Zu Deiner Frage: Ein Deutscher Meister ist erst mal ein Deutscher Meister. Wann darf sich so einer messen und präsentieren? Wenn er seine Rennen nur ganz knapp gewinnt? Wenn er statt Badeanzug mit T-Shirt schwimmt, um es sich noch ein wenig schwerer zu machen? Oder aus Stolz generell nur in der Badehose startet? Wenn er sich freiwillig in Isolationshaft begibt und nur zum Training den Knast verlässt?
Diese Leute schwimmen nicht wegen dem Geld, glaub mir. Die Motivation, jeden Tag seit über zehn Jahren täglich 10 km zu trainieren und jedes Wochenende irgendwo am Start zu stehen, dann, wenn andere mal auf die Ka*** hauen halt um 22.00 Uhr das Licht auszuknipsen, ist eine ganz andere. im hiesigen Sportgym in steht Schule klar an erster Stelle, denn es ist jedem klar, dass nur die allerwenigsten irgendwann vom Sport leben können. Kein Kid in der 5.Klasse wird sich reinhängen, weil es reich werden will. Die haben andere Ziele. Zumindest im Schwimmen.

bellamartha
30.07.2009, 10:40
Wenn ich (wie so oft) mit meinem Liebsten über das Thema Doping diskutiere, sagt der auch immer wieder, man solle doch vielleicht lieber Doping frei geben. Alles, nur das nicht! Das pervertiert doch den Grundgedanken von Sport! Und davon mal abgesehen (und es wurde in dem Artikel auch am Rande erwähnt): wann beginnen die Menschen mit Sport und wann fällt die Entscheidung für Leistungssport? Das sind Kinder und Jugendliche! Wer für Dopingfreigabe plädiert, nimmt den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in Kauf. Es handelt sich in meinen Augen um nichts anderes als Körperverletzung. Schlimm genug, dass sich Menschen das überhaupt antun. Aber wenn es erlaubt wäre, gäbe es kein Halten mehr und es wäre für jugendliche Leistungssportler noch selbstverständlicher als es jetzt schon ist, sich Medikamente rein zu stopfen, die sie zwar schnell und stark, auf Dauer aber krank oder tot machen.

Lecker Nudelsalat
30.07.2009, 10:41
Interessant finde ich, was dieser Herr dazu zu sagen hat, weil davon ausgegangen werden kann, dass er wirklich Ahnung von der Materie hat und sein Wort daher Gewicht hat:

Der langjährige Bundestrainer Manfred Thiesmann sagte dem "Tagesspiegel", Biedermanns Leistungssteigerungen seien trainingswissenschaftlich nicht zu erklären – vor dessen zweitem Fabelrekord in Rom.

So gesehen sind Biedermanns Zeiten keineswegs unerklärlich. Meine Güte, warum nicht das naheliegenste annehmen: Der hat einfach mal richtig gedopt, mit allem was die Pharmaindustrie so hergibt. Und er ist halt aufgrund der laschen Kontrollen der FINA nicht aufgeflogen. Punkt.

Das Debakel bei Olympia ist wahrscheinlich damit zu erklären, dass sie aus Angst zu früh abgesetzt haben. ;)

Diesmal alles richtig gemacht. :(

Gruß strwd

Flow
30.07.2009, 10:47
Wenn ich (wie so oft) mit meinem Liebsten über das Thema Doping diskutiere, sagt der auch immer wieder, man solle doch vielleicht lieber Doping frei geben. Alles, nur das nicht! Das pervertiert doch den Grundgedanken von Sport!
Sehr richtig !
Lasche Kontrollen sind aber bereits eine inoffizielle Freigabe !

Und damit ist alles, was du hier beschreibst doch auch schon inoffizielle Realität ...
Und davon mal abgesehen (und es wurde in dem Artikel auch am Rande erwähnt): wann beginnen die Menschen mit Sport und wann fällt die Entscheidung für Leistungssport? Das sind Kinder und Jugendliche! Wer für Dopingfreigabe plädiert, nimmt den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in Kauf. Es handelt sich in meinen Augen um nichts anderes als Körperverletzung. Schlimm genug, dass sich Menschen das überhaupt antun. Aber wenn es erlaubt wäre, gäbe es kein Halten mehr und es wäre für jugendliche Leistungssportler noch selbstverständlicher als es jetzt schon ist, sich Medikamente rein zu stopfen, die sie zwar schnell und stark, auf Dauer aber krank oder tot machen.

remi
30.07.2009, 10:50
ich persönlich finde es sehr schade, dass die nebenwirkungen soo gering sind bzw. erst nach jahren sichtbar werden. viel besser fände ich es, wenn die jungs am zenit ihrer leistung schlichtweg verglühen wie chinaballons ...

hansemann
30.07.2009, 10:51
Aber eine klitzekleine Ausnahme muss ich doch gestehen, ich dope (fast jeden Abend) mit einer dieser vier Marken, manchmal auch alle hintereineinander :Lachanfall: :

Erdinger Alkohofrei
Klostertaler Kellerbier
Fiege Gründer Bier
Zischke Kellerbräu

Alle nach deutschen Reinheitsgebot gebraut. :liebe053:

Gruß strwd

endlich mal normale leute ... ;)

ansonsten bin ich nicht ansatzweise überrascht oder gar empört über diesen artikel.

Flow
30.07.2009, 11:04
Der Hype auf Sportarten kommt doch zum beträchtlichen Teil durch die Darstellung in den Medien und den Stellenwert im DOSB. Stellen sich keine Erfolge ein, wird auch das Schwimmen finanziell weniger gefördert, mit allen Konsequenzen. Das ist aber nur ein Argument für die Eltern bei der Wahl der Sportart bzw wichtig in bei der Förderung des Spitzensports..
Wenn es darum geht, Kinder zu leistungsorientiertem Training zu motivieren, brauche ich Vorzeigebilder, die auch in den Medien präsent sind.
Das hängt wohl vom Fokus ihrer Aufmerksamkeit ab !
Wenn dieser auf die Medien gelenkt wird, die Vorbilder dort gesucht werden, dann sind es eben gedopte, schauspielende "Super-Stars", denen nachgeeifert wird ...
Die talentierteren ud begabteren unter "unseren Kindern" werden dann auch recht bald tiefer hinter die Kulissen "der Leistung" blicken als "wir Konsumenten".
Kulissen, die aber dann bereits schon fester Bestandteil ihrer Lebensbühne sind, und ohne die sie ihren Traum nicht weiter spielen können ...

Ein offener Umgang mit der Thematik, würde eine frühere Entscheidung ermöglichen ...

Will ich "Schauspieler" werden, wie "die Großen" "aus den Medien" ?
Oder will ich Sportler werden, und suche mir dafür greifbare, reale(, "private") Vorbilder/Konkurrenten ?

Flow
30.07.2009, 11:06
Erdinger Alkohofrei

endlich mal normale leute ... ;)

:confused:

Lecker Nudelsalat
30.07.2009, 11:11
:confused:

Erst der Durstlöscher, dann die Dröhnung. :Cheese:

Gruß strwd

hansemann
30.07.2009, 11:16
Erst der Durstlöscher, dann die Dröhnung. :Cheese:

Gruß strwd

word ! nach körperlicher betätigung kann so ein erdinger alkoholfrei einfach einiges ...

wobei ich zugeben muss , dass eins mit 5,3 % vol dem in nichts nachsteht ... hmm ,- ich denke ich muss hier mal was überdenken:cool:

mauna_kea
30.07.2009, 11:29
Mir drängt sich momentan der Eindruck auf, dass alle Sportverbände von den Radfahrern eins gelernt haben:
Es darf keine Dopingfälle geben.

Ich nehme mal an, die Radler haben wirklich versucht ihren Stall ein wenig auszumisten, was gründlich schiefgegangen ist. Daraus folgt, dass man Doping wohl nicht in den Griff bekommt.
Ich denke soweit sind wir uns mittlerweile auch einig, dass es kein wirklich effektives Mittel dagegen gibt.
Also hat man wohl beschlossen, damit die Milliarden weiter fliessen, uns, dem Publikum vorzugaukeln es sei alles im Griff.
Nur leider sind wir nicht blind (geschweige denn blöd). Vergleicht man mal Mark Spitz mit den heutigen Schwimmern, sieht wohl ein Blinder was da abgeht.
Das ist mit ein wenig Krafttraining und viel Schlaf nicht zu erklären.
Weder Trainingsmethodik noch Ernährung haben solche gigantischen Fortschritte gemacht, um das zu erklären.

Ich denke das diese freakshow noch ein paar Jahre so weitergeht. Weltrekorde verkommen zur Alltäglichkeit und wir wenden uns anderen Dingen zu. Mich interessiert der Sport im TV mittlerweile genausoviel wie ne Zirkusvorstellung. Wenn ich nichts besseres zu tun habe (Tour de France ist halt immer dann, wenn ich eh grad auf der Couch mein Mittagsschläfchen halte :Cheese:)schau ichs mir an.
Jubeln oder identifizieren kann ich mich damit längst nicht mehr.
Leichtathletik hab ich schon Jahre nicht mehr gesehen.

Eigentlich schade, aber wohl nicht zu ändern.
Der Sport so wie wir ihn kennen ist tot.
Es lebe der Kommerzsport. :liebe053:

Ich denke die Anzüge werden nur deshalb abgeschafft, weil da eh kein Markt ist. Sowas kauf ja kein normaler Mensch. Also weg damit. Kann man wenigstens ein wenig von unangenehmeren Themen ablenken.

drullse
30.07.2009, 11:30
Hätte man "Schwimmen" gegen "Triathlon" getauscht, dann wäre das Geschrei hier groß. :Huhu:

Aber nur bei denen, die die Realität ausblenden...

@mauna: jep, so isses.

keko
30.07.2009, 11:35
Der hat einfach mal richtig gedopt, mit allem was die Pharmaindustrie so hergibt. Und er ist halt aufgrund der laschen Kontrollen der FINA nicht aufgeflogen. Punkt.

Ja, das hat er schon gut gemacht. :Cheese:

keko
30.07.2009, 11:46
Der Sport so wie wir ihn kennen ist tot.
Es lebe der Kommerzsport. :liebe053:


Was ich im Fernseh seh, ist für mich eh nur Unterhaltung. Bei Musikern oder Filmschauspielern muß ich auch damit rechnen, dass sie was eingeworfen haben, um besser drauf zu sein. Bei Sportlern auch.

Wir klammern uns an irgendwelchen Idealen fest, die es längst nicht mehr gibt oder nie gab. :Nee:

Jimmi
30.07.2009, 12:20
Von wem wird denn der Fokus der Aufmerksamkeit gelenkt? Der lenkt sich selbst. Dort wo es bunt ist, wird hingekuckt. Und wenn Ian Thorpe auf den Bunten Bildern drauf ist, wird halt da hingesehen. Und jetzt die Unterstellung, alle diese Vorbilder seinen gedopt, ist ein ganz schön starkes Stück.
Wenn ich das jetzt verinnerlichen würde, würde ich sofort meine Trainingsgruppe auflösen, denn entweder kommen die früher oder später sowieso zum Doping oder ich mache nur noch rumgeplantsche. Überhaupt müsste ich selbst jeden Wettkampf meiden, denn da sind ja sowieso alle gedopt, denn wenn die im Kinderalter schon anfangen, was muss dann Hans Breitensportler erst nehmen, wenn er um die Blechmedaille kämpft? War es nicht Ringelnatz, der sagte „Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche“. Muss ich nicht jedem, der hier den Mund auftut, nicht unterstellen, dass der auch dopt? Oder zumindest Windschatten fährt, es aber nicht zugibt und damit schon den ersten Schritt des Verrats am Sport hinter sich hat? Sollte ich den Sport ganz aufgeben und nur ab und an mal ein wenig Nordic-Walking machen?

Darf ich mal in die Runde fragen, wer denn hier seine hehren Ideale ehrenamtlich und auch an andere Kinder aktiv weitergibt? Denn nur so kann man grundlegend was ändern. Ich vermute, die meisten sind mit ihrem täglichen Training aber schon so ausgelastet, dass da gar nichts mehr geht.

FinP
30.07.2009, 12:37
Darf ich mal in die Runde fragen, wer denn hier seine hehren Ideale ehrenamtlich und auch an andere Kinder aktiv weitergibt? Denn nur so kann man grundlegend was ändern. Ich vermute, die meisten sind mit ihrem täglichen Training aber schon so ausgelastet, dass da gar nichts mehr geht.

Ich stimme Dir mittlerweile weitesgehend zu, nur der obige Absatz ist ein völliges Totschlagargument - das Deinen sonstigen Argumenten nicht würdig ist.

Flow
30.07.2009, 12:41
Von wem wird denn der Fokus der Aufmerksamkeit gelenkt? Der lenkt sich selbst.
Ja nun, so ganz von selbst ... ? :)
Eltern, Umfeld, Gewohnheit, Gesellschaft ...
Bei den einen mehr, bei den anderen weniger ...

Dort wo es bunt ist, wird hingekuckt. Und wenn Ian Thorpe auf den Bunten Bildern drauf ist, wird halt da hingesehen.
Schon richtige ...
Die Frage : orientiere ich mich mehr an dem, was ich im Fernsehen/auf bunten Bildern sehe, oder an dem, was ich im wirklichen Leben sehe ...

Und jetzt die Unterstellung, alle diese Vorbilder seinen gedopt, ist ein ganz schön starkes Stück.
Will ich so nicht behauptet haben.
Aber, wer hemmungslos und ungestraft dopt, wird es wohl eher in den Vordergrund der bunten Bilder bringen, als der echte Sportler !
Zusätzlich wird ja auch wegen der Präsenz in bunten Bildern gedopt ...
Insofern wäre es wohl naiv, was gegenteiliges anzunehemen ... ;)

Wenn ich das jetzt verinnerlichen würde, würde ich sofort meine Trainingsgruppe auflösen, denn entweder kommen die früher oder später sowieso zum Doping oder ich mache nur noch rumgeplantsche. Überhaupt müsste ich selbst jeden Wettkampf meiden, denn da sind ja sowieso alle gedopt, denn wenn die im Kinderalter schon anfangen, was muss dann Hans Breitensportler erst nehmen, wenn er um die Blechmedaille kämpft?
Vielleicht ein unangenehmer Gedanke, aber der Freund der Realität sollte ihn eventuell nicht einfach verwerfen.

Muss ich nicht jedem, der hier den Mund auftut, nicht unterstellen, dass der auch dopt? Oder zumindest Windschatten fährt, es aber nicht zugibt und damit schon den ersten Schritt des Verrats am Sport hinter sich hat?
Jo, möglich ist es ... mir selbst kannstes auch ruhig unterstellen, kein Problem ... :Cheese:

Sollte ich den Sport ganz aufgeben und nur ab und an mal ein wenig Nordic-Walking machen?
Würde ich nicht machen ... das mit den Stöcken is' doch irgendwie albern ... dann lieber Tai-Chi oder sowas ... :)

Die Frage bleibt eben :
Mit wem kann man sich messen, an wem orientieren, wen zum Vorbild haben ... :confused:

Ich will mich nicht verar**hen (lassen), insofern ist die Antwort ein wenig problematisch ...

Das ist traurig, denn der Wettkamp ist ja nun eigentlich Bestandteil des Sportes ...

qbz
30.07.2009, 12:47
ich persönlich finde es sehr schade, dass die nebenwirkungen soo gering sind bzw. erst nach jahren sichtbar werden. viel besser fände ich es, wenn die jungs am zenit ihrer leistung schlichtweg verglühen wie chinaballons ...

diejenigen, welche wegen Nebenwirkungen aufhören, gehen halt in der Regel nicht gerade an die Presse damit: "natürliche Auslese" ;-) .

-qbz

qbz
30.07.2009, 12:59
Wenn es darum geht, Kinder zu leistungsorientiertem Training zu motivieren, brauche ich Vorzeigebilder, die auch in den Medien präsent sind. Meine Kids in der Schwimmgruppe werden durch Erfolge von Biedermann und Konsorten doch motiviert, sich auch mal rein zu hängen.

Die Enttäuschung kann auch sehr gross werden, wenn jemand in der
Jugend ausser Schule u. Leistungssport auf vieles verzichtet, aufgrund von Talent u. Training in nationale Auswahlkader kommt und dabei irgendwann in vertraulichen Gesprächen erfährt, wie heute viele Top-Spitzenzeiten zustande kommen.

-qbz

bellamartha
30.07.2009, 13:08
Muss ich nicht jedem, der hier den Mund auftut, nicht unterstellen, dass der auch dopt? Oder zumindest Windschatten fährt, es aber nicht zugibt und damit schon den ersten Schritt des Verrats am Sport hinter sich hat?

Darf ich mal in die Runde fragen, wer denn hier seine hehren Ideale ehrenamtlich und auch an andere Kinder aktiv weitergibt? Denn nur so kann man grundlegend was ändern. Ich vermute, die meisten sind mit ihrem täglichen Training aber schon so ausgelastet, dass da gar nichts mehr geht.

Nein, musst du eben nicht unterstellen, empfände ich sogar als eine Frechheit, solltest du es mir unterstellen.
Ich glaube auch nicht, dass nur der, der mit Kindern Sport macht (jaja, EHRENAMTlICH, ganz umsonst, ich weiß...) sich dahin gehend äußern darf, dass ihm die ganze Doping-Scheiße auf die Nerven geht. (Ich glaube allerdings schon, dass jeder Bürger sich für die Gesellschaft positiv einbringen sollte, ob ehrenamtlich, professionelle, im Sport oder sonst wo ist mir dabei egal - aber das nur nebenbei.)

Megalodon
30.07.2009, 13:11
Die Enttäuschung kann auch sehr gross werden, wenn jemand in der
Jugend ausser Schule u. Leistungssport auf vieles verzichtet, aufgrund von Talent u. Training in nationale Auswahlkader kommt und dabei irgendwann in vertraulichen Gesprächen erfährt, wie heute viele Top-Spitzenzeiten zustande kommen.

-qbz

Na ja, ich kenne persönlich einen Fall, wo das Mädchen (10) als absolutes Schwimmtalent demnächst von den Eltern KEINE Unterstützung mehr bekommen wird, weil diese Eltern davon ausgehen, dass im Schwimmen zwangsläufig gedopt wird und sie sich das für ihr Kind nicht wünschen.

Mich würde in dem Fall mal interessieren, woher die das wissen und welche Rolle der Trainer bzw. der Verein dieses Talents dabei spielt. Aber da lässt niemand was raus.

Meine Meinung: Verantwortungsvolle Eltern lassen das erst garnicht zu, dass ihre Kinder Leistungssportler werden und somit zum Zirkuspferd degradiert werden, sondern achten darauf, dass ihre Kinder einen ihren Möglichkeiten und Neigungen entsprechenden Beruf erlernen.

bellamartha
30.07.2009, 13:18
Meine Meinung: Verantwortungsvolle Eltern lassen das erst garnicht zu, dass ihre Kinder Leistungssportler werden und somit zum Zirkuspferd degradiert werden, sondern achten darauf, dass ihre Kinder einen ihren Möglichkeiten und Neigungen entsprechenden Beruf erlernen.

...sowas ähnliches hatte ich gerade auch schon gedacht, mich aber nicht getraut zu schreiben, weil dann gleich wieder die Frage nach eigenen Kindern kommt und wenn ich die verneine, alle Eltern des Forums über mich herfallen, dass ich ja wohl mal gar keine Meinung zu Kindern haben darf...;)

Kiwi03
30.07.2009, 13:32
Also ich mach jetzt seit über 25 Jahren Wettkampfsport garantiert Dopingfrei, zwar im hinteren Mittelfeld, aber das ist ein anderes Thema, die Hektoliter Bier in der Zeit möchte ich lieber nicht kalkulieren. Für den Hochleistungssport ist die ganze Diskussion ja ok, für die grosse Masse an Breitensportlern frag ich mich manchmal ob das wirklich so relevant ist. Mir ist das ehrlich gesagt ziemlich egal ob da einer jetzt meint, sich sonst was einschmeissen zu müssen, das tut meiner Motivation keinerlei Abbruch. Auch in unserem Umfeld, wo fast alle irgendwas mit Ausdauersport zu tun haben ist das ganze Gedope nie ein Thema gewesen und da sind einige Leute dabei, die richtig was drauf haben.

Nebenbei trainieren meine Frau und ich noch (ehrenamtlich) ne Damenhandballmannschaft 2. Buli (Lauftraining), die jungen Damen werfen regelmässig irgendwelche Schmerzmittel ein, weil wieder sonst was weh tut, da sind viele mit Anfang 20 schon mehr kaputt als unsereins, der fast doppelt so alt ist.

drullse
30.07.2009, 13:33
Na ja, ich kenne persönlich einen Fall, wo das Mädchen (10) als absolutes Schwimmtalent demnächst von den Eltern KEINE Unterstützung mehr bekommen wird, weil diese Eltern davon ausgehen, dass im Schwimmen zwangsläufig gedopt wird und sie sich das für ihr Kind nicht wünschen.

Mich würde in dem Fall mal interessieren, woher die das wissen und welche Rolle der Trainer bzw. der Verein dieses Talents dabei spielt. Aber da lässt niemand was raus.

Meine Meinung: Verantwortungsvolle Eltern lassen das erst garnicht zu, dass ihre Kinder Leistungssportler werden und somit zum Zirkuspferd degradiert werden, sondern achten darauf, dass ihre Kinder einen ihren Möglichkeiten und Neigungen entsprechenden Beruf erlernen.

:Danke:

Vor allem der letzte Absatz.

docpower
30.07.2009, 13:43
Meine Meinung: Verantwortungsvolle Eltern lassen das erst garnicht zu, dass ihre Kinder Leistungssportler werden und somit zum Zirkuspferd degradiert werden, sondern achten darauf, dass ihre Kinder einen ihren Möglichkeiten und Neigungen entsprechenden Beruf erlernen.

Einerseits gebe ich Dir recht, als Eltern kann man Leistungssportgedanken bei den Kindern aus Sicht der Dopingsituation aus Vernunftgründen nicht fördern.


Viele fragen uns immer wieder danach, ob nicht der Weg der Kinder ("bei den Genen") vorgezeichnet ist.
Bisher ist bei allen 4 Kindern nicht zu erkennen, ob sie ihre zweifellos vorhandenen Talente leichtathletisch oder triathletisch entwickeln, im Gegenteil, angesagt sind Reiten und Fussball. Und dabei belassen wir es bislang sehr gerne.

Allerdings widerspreche ich Dir ein wenig hinsichtlich Deines Satzes zur Berufswahl.
Lasst doch die Kinder Kinder sein, wie furchtbar sind die z.T.frustranen Bemühungen ehrenwerter Eltern um eine angemessene "Schulkarriere" und Offenhalten aller Berufsoptionen. Auch in dieser - und in der Familienrealität entscheidenderen Frage - wird zirkusmässig viel zu viel dressiert und manipuliert.

Voldi
30.07.2009, 13:44
Na ja, ich kenne persönlich einen Fall, wo das Mädchen (10) als absolutes Schwimmtalent demnächst von den Eltern KEINE Unterstützung mehr bekommen wird, weil diese Eltern davon ausgehen, dass im Schwimmen zwangsläufig gedopt wird und sie sich das für ihr Kind nicht wünschen.

Mich würde in dem Fall mal interessieren, woher die das wissen und welche Rolle der Trainer bzw. der Verein dieses Talents dabei spielt. Aber da lässt niemand was raus.

Meine Meinung: Verantwortungsvolle Eltern lassen das erst garnicht zu, dass ihre Kinder Leistungssportler werden und somit zum Zirkuspferd degradiert werden, sondern achten darauf, dass ihre Kinder einen ihren Möglichkeiten und Neigungen entsprechenden Beruf erlernen.

Was lassen den "verantwortungsvolle Eltern" zu? Wie man so liest Koksen doch eh alle Manager oder nehmen Aufputschmittel. Soll ich mein Kind also nicht auf die Uni schicken um es vor diesem Schicksal zu bewahren?

Wenn unsere Kinder einen "ihren Möglichkeiten und Neigungen entsprechenden Beruf erlernen" sollen und zum Beispiel wie von dir erwähntes Mädchen im Schwimmen absolut talentiert sind, wäre Leistungssport dann nicht "ihren Möglichkeiten und Neigungen" entsprechend?

tobi_nb
30.07.2009, 13:46
Meine Meinung: Verantwortungsvolle Eltern lassen das erst garnicht zu, dass ihre Kinder Leistungssportler werden und somit zum Zirkuspferd degradiert werden, sondern achten darauf, dass ihre Kinder einen ihren Möglichkeiten und Neigungen entsprechenden Beruf erlernen.


Und dann.. wie schafft es das Kind in seinem (seinen Neigungen und Möglichkeiten entsprechenden) Beruf erfolgreich zu werden? So wie Herr Daum, oder Herr Zumwinkel usw...

Ich kann keinen Unterschied zwischen Profisportler und Berufsprofi erkennen.

Wer erfolgreich sein will, verkauft zwangsläufig seine Wahrheit und seine Moral.

DasOe
30.07.2009, 13:55
Wer erfolgreich sein will, verkauft zwangsläufig seine Wahrheit und seine Moral.

Das ist mir zu einfach.

Entscheidend ist, dass man sich mit dem zweifellos vorhandenen Risiko auseinandersetzt und vor allem, überhaupt adäquate (moralische/ethische) Werte hat bzw. solche entwickelt.

Hardy
30.07.2009, 13:56
Und dann.. wie schafft es das Kind in seinem (seinen Neigungen und Möglichkeiten entsprechenden) Beruf erfolgreich zu werden? So wie Herr Daum, oder Herr Zumwinkel usw...

Wieso um alles in der Welt muss man immer "erfolgreich" sein, wenn man seinen Neigungen nach gehen will.
Also bei meinen Kindern und mir gehen die Neigungen eher in Richtung http://www.teachingdrum.org/.

bellamartha
30.07.2009, 13:57
Wer erfolgreich sein will, verkauft zwangsläufig seine Wahrheit und seine Moral.

Das ist ganz sicher nicht so! Prominente Beispiele für beruflich/politisch erfolgreiche Mensche, die aber "Wahrheit und Moral" nicht verkauft haben, sind zum Beispiel:
Götz Werner oder Jürgen Todenhöfer (auch wenn der politisch wo ganz anders steht als ich, siehe zu diesem hoch interessanten, beeindruckenden Mann auch das "Tischgespräch" vom 15.7. auf WDR 5, dort als Podcast nachzuhören.)

tobi_nb
30.07.2009, 14:04
Das ist mir zu einfach..

Ich befürchte, dass es leider so einfach ist.


Entscheidend ist, dass man sich mit dem zweifellos vorhandenen Risiko auseinandersetzt und vor allem, überhaupt adäquate (moralische/ethische) Werte hat bzw. solche entwickelt.

Und genau dieser Punkt läßt mich an dem Wesen des Menschen zweifeln.

Denn ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Elternteil seine Kinder zum Lügen, Betrügen, zum Beschaffen eines persönlichen Vorteils auf Kosten anderer usw. usw. erzieht.

Wenn aber niemand so erzogen wird, ist es doch arg verwunderlich, dass in der "Erwachsenenwelt" die vorgenannten Eigenschaften "gang und gebe" sind.

Das Paradebeispiel ist doch der Anwalt. Ich glaube schon, dass so gut wie jeder irgendwelche moralischen und ethischen Ideale hat, wenn er anfängt. Um aber wirklich erfolgreich zu werden, muss er gegen Leute "kämpfen" die diese Werte nicht mehr haben.

Was bleibt ihm übrig: Entweder er versucht erfolgreich zu werden und begibt sich auf das Niveau des Gegenüber, oder er hält an seinen Idealen fest, ist nicht erfolgreich und verliert seinen Job. Und das bedeutet, dass nur die Erfolgreichen übrig bleiben.


P.S.: Mir ist bewußt, dass dies verallgemeinert ist, aber es gibt nur wenige Ausnahmen.

tobi_nb
30.07.2009, 14:06
Wieso um alles in der Welt muss man immer "erfolgreich" sein, wenn man seinen Neigungen nach gehen will.
Also bei meinen Kindern und mir gehen die Neigungen eher in Richtung http://www.teachingdrum.org/.

Man muß nicht erfolgreich sein, aber dann kann man auch beim Profisport bleiben.

Bei mir kam die Aussage so an:

Bloß keinen Profisport, der ist "verseucht". Dann schon lieber einen Beruf.

Megalodon
30.07.2009, 14:08
Was lassen den "verantwortungsvolle Eltern" zu? Wie man so liest Koksen doch eh alle Manager oder nehmen Aufputschmittel. Soll ich mein Kind also nicht auf die Uni schicken um es vor diesem Schicksal zu bewahren?

Wenn unsere Kinder einen "ihren Möglichkeiten und Neigungen entsprechenden Beruf erlernen" sollen und zum Beispiel wie von dir erwähntes Mädchen im Schwimmen absolut talentiert sind, wäre Leistungssport dann nicht "ihren Möglichkeiten und Neigungen" entsprechend?

1. Im Hochleistungssport kann man allem Anschein nach ohne Doping nicht erfolgreich sein, in anderen Berufen sehr wohl, auch ohne Kokserei oder Aufputschmittel.

2. Beim Schwimmen weiß ich es zufällig ganz genau, wie selbst 10-Jährige schon einem harten und leistungsorientierten Training ausgesetzt werden, um dann später offenkundig doch dopen zu müssen, um international mithalten zu können. Dazu sagen ich nein, dass sollte man als Eltern nicht auch noch fördern, selbst dann, wenn der Sohn oder wie im Fall meiner Bekannten die Tocher sich als riesen Talent entpuppt.

tobi_nb
30.07.2009, 14:08
Das ist ganz sicher nicht so! Prominente Beispiele für beruflich/politisch erfolgreiche Mensche, die aber "Wahrheit und Moral" nicht verkauft haben, sind zum Beispiel:
Götz Werner oder Jürgen Todenhöfer (auch wenn der politisch wo ganz anders steht als ich, siehe zu diesem hoch interessanten, beeindruckenden Mann auch das "Tischgespräch" vom 15.7. auf WDR 5, dort als Podcast nachzuhören.)


Ausnahmen bestätigen die Regel.

Wobei ich der Meinung bin, dass jeder seine "Leichen im Keller" hat. (Ausser meine Partnerin :Lachen2: )

DasOe
30.07.2009, 14:15
@tobi_nb: diese Erziehungs- und Wertediskussionen hatten wir wirklich schon genug ...

tobi_nb
30.07.2009, 14:18
@tobi_nb: diese Erziehungs- und Wertediskussionen hatten wir wirklich schon genug ...

Ich weiß..

Ich bin viel zu inkonsequent. Aber irgendwie ist man (bin ich) seinen Zwängen erlegen.

Voldi
30.07.2009, 14:23
1. Im Hochleistungssport kann man allem Anschein nach ohne Doping nicht erfolgreich sein, in anderen Berufen sehr wohl, auch ohne Kokserei oder Aufputschmittel.

2. Beim Schwimmen weiß ich es zufällig ganz genau, wie selbst 10-Jährige schon einem harten und leistungsorientierten Training ausgesetzt werden, um dann später offenkundig doch dopen zu müssen, um international mithalten zu können. Dazu sagen ich nein, dass sollte man als Eltern nicht auch noch fördern, selbst dann, wenn der Sohn oder wie im Fall meiner Bekannten die Tocher sich als riesen Talent entpuppt.

Willst du damit sagen, jeder der Hochleistungssport betreibt und damit seinen Lebensunterhalt verdient dopt zangsläufig? Das ist genauso verallgemeinernd wie meine Aussage, dass man als Manager koksen muss :Huhu:

In anderen Berufen heisst das "harte und leistungsorientierte Training" das selbst zehnjährige schon durchlaufen im Volksmund übrigens Schule ;)

massi
30.07.2009, 14:28
Meine Meinung: Verantwortungsvolle Eltern lassen das erst garnicht zu, dass ihre Kinder Leistungssportler werden und somit zum Zirkuspferd degradiert werden, sondern achten darauf, dass ihre Kinder einen ihren Möglichkeiten und Neigungen entsprechenden Beruf erlernen.

:Danke: :bussi:
Meine 6-jährige wurde in ihrem Schwimmkurs (Schwimmen wie "nicht ersauffen", nicht Schwimmen wie "Rekorde jagen") auch "entdeckt" und sollte in einer "Talent-Akademie" 5-6x die Woche trainieren! Eine 6-jährige!
Meine Frau hatte sich das allen Ernstes überlegt und geglaubt ich würd mich freuen.....:Nee:

Hardy
30.07.2009, 14:28
In anderen Berufen heisst das "harte und leistungsorientierte Training" das selbst zehnjährige schon durchlaufen im Volksmund übrigens Schule ;)

Die müssen in Deutschland übrigens alle durchlaufen, ob Leistungssportler oder nicht :Huhu:

docpower
30.07.2009, 14:31
Die müssen in Deutschland übrigens alle durchlaufen, ob Leistungssportler oder nicht :Huhu:

Kommt nur drauf an, welche Schulform....

Voldi
30.07.2009, 14:33
Die müssen in Deutschland übrigens alle durchlaufen, ob Leistungssportler oder nicht :Huhu:

Genau richtig. Aber jetzt kannst du mir auch sicher noch den Unterschied erklären, zwischen Eltern die Ihre 10 jährigen Kindern x-mal die Woche in die Nachhilfe schicken, nur das sie es irgendwie schaffen auf dem Gymnasium zu bleiben und denen die ihr Kind in einen Schwimmverein stecken :Blumen:

Voldi
30.07.2009, 14:34
Kommt nur drauf an, welche Schulform....

:Danke:

docpower
30.07.2009, 14:34
Genau richtig. Aber jetzt kannst du mir auch sicher noch den Unterschied erklären, zwischen Eltern die Ihre 10 jährigen Kindern x-mal die Woche in die Nachhilfe schicken, nur das sie es irgendwie schaffen auf dem Gymnasium zu bleiben und denen die ihr Kind in einen Schwimmverein stecken :Blumen:

Beide verlieren ihre Kindheit :Huhu: .

Hardy
30.07.2009, 14:34
Kommt nur drauf an, welche Schulform....

Ja schon, aber ich hab jetzt hauptsächlich an die armen Talente gedacht, die vor und nach der Schule noch trainieren müssen und ihre Hausaufgaben erst Spätabends anfangen können.

massi
30.07.2009, 14:34
Genau richtig. Aber jetzt kannst du mir auch sicher noch den Unterschied erklären, zwischen Eltern die Ihre 10 jährigen Kindern x-mal die Woche in die Nachhilfe schicken, nur das sie es irgendwie schaffen auf dem Gymnasium zu bleiben und denen die ihr Kind in einen Schwimmverein stecken :Blumen:

Ja, kann ich.
Aber da du's nicht begreiffen WILLST, spar ich mir den Aufwand...:Blumen:

Voldi
30.07.2009, 14:36
Ja, kann ich.
Aber da du's nicht begreiffen WILLST, spar ich mir den Aufwand...:Blumen:

Doch ich will ... also versuch es doch bitte zumindest :Blumen:

Flow
30.07.2009, 14:36
Denn ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Elternteil seine Kinder zum Lügen, Betrügen, zum Beschaffen eines persönlichen Vorteils auf Kosten anderer usw. usw. erzieht.


Naja, ich schon ...
Kommt vielleicht noch darauf an, wie man "Betrügen" definiert ...
"Persönlichen Vorteil auf Kosten anderer" ist dagegen immerhin die erklärte Gesellschaftsform in der wir leben.

massi
30.07.2009, 14:45
Grundsätzlich bin ich schon deiner Meinung. Man sollte Kinder Kinder sein lassen.
Ich denke aber auch, dass es im Leben "minimum requirements" gibt, die man nach Möglichkeit einfach bringen sollte.
Einen vernüftigen Schulabschluss ist so etwas.
Eine Profisportkarriere zählt NICHT dazu.

Ich finde es absolut bescheuert, dass man heute (fast) nur noch mit Abi (oder mehrerern Jahren Gym) eine Lehrstelle als Gärtner oder Schreiner erhält. Doch es ist realität. (Zumindest hier in der Schweiz).
Ein schlechter Schulabschluss versaut dir, leider, schon mit 15 die nächsten 20 Jahre. Eine verpasste Schwimmkarriere nicht....

drullse
30.07.2009, 14:53
Denn ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Elternteil seine Kinder zum Lügen, Betrügen, zum Beschaffen eines persönlichen Vorteils auf Kosten anderer usw. usw. erzieht.

Nachdem ich so eine Familie kennenlernen "durfte" und nicht davon ausgehen kann, dass das ein absoluter Einzelfall ist, sehe ich das anders.

Voldi
30.07.2009, 15:07
Grundsätzlich bin ich schon deiner Meinung. Man sollte Kinder Kinder sein lassen.
Ich denke aber auch, dass es im Leben "minimum requirements" gibt, die man nach Möglichkeit einfach bringen sollte.
Einen vernüftigen Schulabschluss ist so etwas.
Eine Profisportkarriere zählt NICHT dazu.

Ich finde es absolut bescheuert, dass man heute (fast) nur noch mit Abi (oder mehrerern Jahren Gym) eine Lehrstelle als Gärtner oder Schreiner erhält. Doch es ist realität. (Zumindest hier in der Schweiz).
Ein schlechter Schulabschluss versaut dir, leider, schon mit 15 die nächsten 20 Jahre. Eine verpasste Schwimmkarriere nicht....

Tut man seinem Kind einen Gefallen damit, wenn man es auf eine Schulform schickt die es offensichtlich total überfordert, ihm im Gegenzug aber etwas "verbietet" was ihm/ihr Spaß macht?
Und muss das eine das andere Grundsätzlich ausschliessen? Wenn ich mich in meinem Freundeskreis umschaue kenne ich mehr als genug Leute, die trotz "Leistungssport" in der Jugend eine vernünftige Ausbildung/Studium haben. Noch bin ich zum Glück nicht in der Situation (unsere Tochter ist erst 4 1/2), aber ich mag mich nicht irgendwann hinstellen und sagen: Nein schwimmen/reiten/younameit sind nichts wovon man leben kann, geh lieber in die Nachhilfe damit du deine Klausuren irgendwie über die Runden bekommst.

Kannst du einem Kind damit nicht auch die Zukunft "versauen"? Vielleicht hätte es ja von dem was ihm Spaß macht leben können und hat nur wegen irgendwelcher elterlicher Zwänge nun nen Bürojob der ihm/ihr überhaupt nicht liegt aber dafür "gesellschaftlich angesehen" ist?

Ich hab in meiner Jugend viel Sport gemacht (Handball) und trotzdem noch eine vernünftige Schulbildung samt ein Paar Jahren Uni hinter mich gebracht und bin meinen Eltern dankbar, dass sie mir nicht vorgeschrieben haben was gut für mich ist und was ich besser sein lasse "weil das ja eh alles Doper sind". Heute hab ich nen vernünftigen (Büro)Job, mache ab und an immer noch ein bisschen Sport und kokse natürlich nur in der Off-Season weil sich das Zeug einfach nicht mit dem ganzen Doping-Gedöns verträgt was man als Hobbytriathlet so einwerfen muss (du siehst ich liebe Verallgemeinerungen)


PS:
Mit den Vorausetzungen für Lehrstellen hast du natürlich vollkommen recht, die sind hier in D auch nicht viel anders als bei euch.

massi
30.07.2009, 16:04
Tut man seinem Kind einen Gefallen damit, wenn man es auf eine Schulform schickt die es offensichtlich total überfordert, ihm im Gegenzug aber etwas "verbietet" was ihm/ihr Spaß macht?
Und muss das eine das andere Grundsätzlich ausschliessen? Wenn ich mich in meinem Freundeskreis umschaue kenne ich mehr als genug Leute, die trotz "Leistungssport" in der Jugend eine vernünftige Ausbildung/Studium haben. Noch bin ich zum Glück nicht in der Situation (unsere Tochter ist erst 4 1/2), aber ich mag mich nicht irgendwann hinstellen und sagen: Nein schwimmen/reiten/younameit sind nichts wovon man leben kann, geh lieber in die Nachhilfe damit du deine Klausuren irgendwie über die Runden bekommst.

Kannst du einem Kind damit nicht auch die Zukunft "versauen"? Vielleicht hätte es ja von dem was ihm Spaß macht leben können und hat nur wegen irgendwelcher elterlicher Zwänge nun nen Bürojob der ihm/ihr überhaupt nicht liegt aber dafür "gesellschaftlich angesehen" ist?

Ich hab in meiner Jugend viel Sport gemacht (Handball) und trotzdem noch eine vernünftige Schulbildung samt ein Paar Jahren Uni hinter mich gebracht und bin meinen Eltern dankbar, dass sie mir nicht vorgeschrieben haben was gut für mich ist und was ich besser sein lasse "weil das ja eh alles Doper sind". Heute hab ich nen vernünftigen (Büro)Job, mache ab und an immer noch ein bisschen Sport und kokse natürlich nur in der Off-Season weil sich das Zeug einfach nicht mit dem ganzen Doping-Gedöns verträgt was man als Hobbytriathlet so einwerfen muss (du siehst ich liebe Verallgemeinerungen)


Ich glaube wir sind beide (fast) gleicher Meinung und reden an einander vorbei:Lachen2:
Schulbildung schliesst (Spitzen-) sport sicherlich nicht aus. Einige der Herren Mediziner hier (Hafu, Doc, Drullse) haben das ja auch ausreichend bewiesen.
Ausserdem werde ich sicher kein Kind vom Sport abhalten, ganz im Gegenteil.
ABER; Es muss mir keiner erzählen es macht einem 6-10 jährigen Spass 4-6x wöchentlich ins Schwimmtraining zu gehen.
Wenn man schon des Kind zu was "drängen" muss, dann wenigstens zu was "sinnvollem" (Die Sinn-Diskussion sparen wir uns aber besser).

Gruss
massi

P.S. Ich persönlich in sehr froh, dass mein Eltern mich zur Schule/Lehre gezwungen haben, obwohl ich nur den Sport in der Birne hatte...

P.P.S Koksen in der Taperingwoche kann ich auch sehr empfehlen, macht die Rübe locker...:Cheese:

kuestentanne
30.07.2009, 16:05
Greg Lemond wird ja nicht muede zu erwähnen, dass er seinen Kindern verboten hat, Radprofis zu werden ...

Und ich glaube auch nicht, dass man unbedingt Sportstars als Vorbilder fuer die Kinder braucht, um diese zu motivieren.

Wie motivieren denn Trainer dann Kinder in Sportarten, wo es diese Stars gar nicht gibt, weil diese nicht in den Medien erwähnt werden?
Ich z.B. habe lange Zeit Bogenschiessen gemacht, auch schon als kleiner Junge und zwar nicht das olympische FITA-Gedöns, sondern das jagdliche Bogenschiessen mit Langbogen und Holzpfeilen. Ausser Robin Hood und Howard Hill fällt mir da kein prominenter Bogenschuetze ein :Cheese:
Motiviert war ich trotzdem.

Es wird doch immer gesagt und geschrieben, dass fuer Kinder Vorbilder aus der engeren Umgebung viel wichtiger sind, also an erster Stelle schon mal die Eltern selbst.

Und da sínd wir doch schon beim nächsten Punkt, viele Eltern mögen nicht bewusst ihre Kinder zu fiesen Egoisten erziehen, leben ihnen aber diese Lebenshaltung vor und auch ihr sonstiges soziales Umfeld ist ja in unserer Ellbogengesellschaft eher so und die wird dann halt uebernommen ...

DasOe
30.07.2009, 16:08
Einige der Herren Mediziner hier (Hafu, Doc, Drullse) haben das ja auch ausreichend bewiesen.
Dr. Ullse :Huhu: :Cheese:

Hardy
30.07.2009, 16:09
Ich z.B. habe lange Zeit Bogenschiessen gemacht, auch schon als kleiner Junge und zwar nicht das olympische FITA-Gedöns, sondern das jagdliche Bogenschiessen mit Langbogen und Holzpfeilen. Ausser Robin Hood und Howard Hill fällt mir da kein prominenter Bogenschuetze ein :Cheese:
Motiviert war ich trotzdem.

Der Wunsch zu treffen und die Freude daran, wenn man getroffen hat ist da genug Motivation.

keko
30.07.2009, 16:27
Meine Meinung: Verantwortungsvolle Eltern lassen das erst garnicht zu, dass ihre Kinder Leistungssportler werden und somit zum Zirkuspferd degradiert werden, sondern achten darauf, dass ihre Kinder einen ihren Möglichkeiten und Neigungen entsprechenden Beruf erlernen.

Leistungssport ist ja nicht nur das Sammeln von Pokalen und Siegen. Es muß nicht zwangsläufig in Bekanntheit und Geldverdienen enden. Man kann daran ebenso mental und menschlich wachsen und für sich und für´s Leben lernen, auch wenn man nur Sportler 2. oder 3. Reihe ist. Ausserdem ist es für Kinder immer gut, wenn sie neben der Schule noch was anderes haben, das ihnen wichtig ist und woran sie arbeiten. Mir hat das sehr viel gebracht und geholfen und ich möchte das auch meinen Kindern weitergeben. Zig-Tausende Kinder betreiben Leistungssport und kommen nie mit Doping in Berührung. Auf die muß man schauen und nicht auf die paar schwarze Schafe.

keko
30.07.2009, 16:33
ABER; Es muss mir keiner erzählen es macht einem 6-10 jährigen Spass 4-6x wöchentlich ins Schwimmtraining zu gehen.
[/COLOR]

Aber jede Wette! :cool:

Jimmi
30.07.2009, 16:34
Leistungssport ist ja nicht nur das Sammeln von Pokalen und Siegen. Es muß nicht zwangsläufig in Bekanntheit und Geldverdienen enden. Man kann daran ebenso mental und menschlich wachsen und für sich und für´s Leben lernen, auch wenn man nur Sportler 2. oder 3. Reihe ist. Ausserdem ist es für Kinder immer gut, wenn sie neben der Schule noch was anderes haben, das ihnen wichtig ist und woran sie arbeiten. Mir hat das sehr viel gebracht und geholfen und ich möchte das auch meinen Kindern weitergeben. Zig-Tausende Kinder betreiben Leistungssport und kommen nie mit Doping in Berührung. Auf die muß man schauen und nicht auf die paar schwarze Schafe.

Du sprichst mir aus der Seele.

LG

keko
30.07.2009, 16:38
Schulbildung schliesst (Spitzen-) sport sicherlich nicht aus. Einige der Herren Mediziner hier (Hafu, Doc, Drullse) haben das ja auch ausreichend bewiesen.

Ganz im Gegenteil! Spitzensport setzt einen schlauen Kopf voraus. Die allermeisten guten Sportler, die ich kenne oder kennen gelernt habe, hatten Abitur. Realschule ist Ausnahme.

Jimmi
30.07.2009, 16:46
Es gibt bei uns in Erfurt nur ein Sportgymnasium und Schule steht dort oben an, weit vor dem Training. Die allerwenigsten können vom Sport leben und erst recht keiner kann sagen, wie gut ein 13 jähriges Kind mal wird. Alle guten Schwimmer bei uns meistern die Schule ohne Probleme. Die ersten Sportklassen auf normalen Schulen haben auch einfach mehr vom Leben und kommen gut durch den Schulstoff.

TriTom
30.07.2009, 16:55
ABER: Es muss mir keiner erzählen es macht einem 6-10 jährigen Spass 4-6x wöchentlich ins Schwimmtraining zu gehen.

Will Dein Weltbild nicht zerstören, aber mir hat's damals Spaß gemacht - und ich war nicht der einzige. Manchmal waren wir sogar schon vor dem Schwimmtraining im Wasser.

Ich gebe aber gerne die Nachwirkung zu, dass ich heute versuche mit so wenig Schwimmtraining wie nur möglich durchzukommen.

Thomas

neonhelm
30.07.2009, 17:37
Will Dein Weltbild nicht zerstören, aber mir hat's damals Spaß gemacht - und ich war nicht der einzige. Manchmal waren wir sogar schon vor dem Schwimmtraining im Wasser.

Ja, nachdem wir fünf Kilometer volle Pulle bergauf geradelt waren, um noch rechtzeitig da zu sein... :Lachen2:

drullse
30.07.2009, 17:50
Schulbildung schliesst (Spitzen-) sport sicherlich nicht aus. Einige der Herren Mediziner hier (Hafu, Doc, Drullse) haben das ja auch ausreichend bewiesen.

Danke für die Blumen! Aber ich bin kein Mediziner und an die Leistungen von HaFu und Docci bin ich auch nie rangekommen...

Dr. Ullse :Huhu: :Cheese:

:Blumen:

silbermond
30.07.2009, 18:59
Ganz im Gegenteil! Spitzensport setzt einen schlauen Kopf voraus. Die allermeisten guten Sportler, die ich kenne oder kennen gelernt habe, hatten Abitur. Realschule ist Ausnahme.


Merkt man bei Fussballern immer wieder!

Heinrich

Megalodon
30.07.2009, 19:44
Will Dein Weltbild nicht zerstören, aber mir hat's damals Spaß gemacht -

Das ist bei Kindern aber kein Argument.

Mein Neffe z.B. hat (bzw. hätte) auch Spaß daran, täglich stundenlang mit seiner Wii zu zocken, wenn er denn nur dürfte...:Cheese:

Stefan
30.07.2009, 20:06
Die Motivation, jeden Tag seit über zehn Jahren täglich 10 km zu trainieren und jedes Wochenende irgendwo am Start zu stehen, dann, wenn andere mal auf die Ka*** hauen halt um 22.00 Uhr das Licht auszuknipsen, ist eine ganz andere.

Also ich glaub so mancher Hobby-Tria mit Full-Time-Job und nebenher 15 Stunden Training/Woche muss auf mehr verzichten wie ein Profi-Sportler.

Stefan

Voldi
30.07.2009, 20:59
Ich glaube wir sind beide (fast) gleicher Meinung und reden an einander vorbei:Lachen2:
....

:Prost:

speedskater
30.07.2009, 22:34
"Jeder 15 oder 16 h Finisher hat mehr vorzuweisen. Mehr Heldenmut sowieso." von Bellamartha.

@bellamartha
Gut, dass Du einmal darauf hingewiesen hast. Leider vergesse ich (und viele andere) das manchmal beim Anhimmeln der Profis. Aber gerade in unserem Sport ist der Finisher-Gedanke des Einzelkämpfers so wichtig. Er ist der KERN ! und wird am besten durch windschattenfreie und saubere Amateure verkörpert.

speedskater
30.07.2009, 22:54
Also ich glaub so mancher Hobby-Tria mit Full-Time-Job und nebenher 15 Stunden Training/Woche muss auf mehr verzichten wie ein Profi-Sportler.

Stefan

Aus diesem Grunde sollten wir uns und unsere Kinder auch mehr durch ihn/sie als durch die Profis motivieren lassen.
Nicht zuletzt deshalb, weil die Profis ja meist mit ca. 35 Jahren spätestens aufhören, meist sogar komplett. Wir Agegrouper dagegen "durchziehen".

Helmut S
31.07.2009, 07:32
Ich denke hier werden die Möglichkeiten der Erziehung durch Eltern überschätzt und der Individualismus eines Kindes ab frühstem Babyalter unterschätzt.

Ein Kind davon abzuhalten etwas nicht zu tun ist ein Verbot und ausnutzen der Autorität und keine Erziehungsmaßnahme. Erziehung wirkt immer nachhaltig ein Verbot tut das nicht. I.d.R. schafft das nicht mal die Strafe.

Die Beste Erziehungsmaßnahme ist immer noch das Vorbild. Sie ist Charakter- und Einsichtbildend. Sie funktioniert aber nicht immer - das Kind ist Selbstbestimmt.

Dopen oder nicht ist aus meiner Sicht letztlich eine Frage des Wertesystems bzw. der Belastbarkeit des Selben. Nur all zu oft knicken heutzutage Wertesysteme wegen Macht, Geld und Ruhm ein.

Das große Ziel der Erziehung ist, einem Menschen ein belastbares Wertesystem zu vermitteln. Einfach ist das nicht. Oft ist man schlechtes Vorbild ohne es selbst zu merken. Das Kind dagegen sieht das wohl.

Grüße Helmut

Raimund
31.07.2009, 11:16
Ich denke hier werden die Möglichkeiten der Erziehung durch Eltern überschätzt und der Individualismus eines Kindes ab frühstem Babyalter unterschätzt.

Ein Kind davon abzuhalten etwas nicht zu tun ist ein Verbot und ausnutzen der Autorität und keine Erziehungsmaßnahme. Erziehung wirkt immer nachhaltig ein Verbot tut das nicht. I.d.R. schafft das nicht mal die Strafe.

Die Beste Erziehungsmaßnahme ist immer noch das Vorbild. Sie ist Charakter- und Einsichtbildend. Sie funktioniert aber nicht immer - das Kind ist Selbstbestimmt.

Dopen oder nicht ist aus meiner Sicht letztlich eine Frage des Wertesystems bzw. der Belastbarkeit des Selben. Nur all zu oft knicken heutzutage Wertesysteme wegen Macht, Geld und Ruhm ein.

Das große Ziel der Erziehung ist, einem Menschen ein belastbares Wertesystem zu vermitteln. Einfach ist das nicht. Oft ist man schlechtes Vorbild ohne es selbst zu merken. Das Kind dagegen sieht das wohl.

Grüße Helmut

DAS HAST DU SEHR GUT GESCHRIEBEN!!!:Blumen: :Blumen: :Blumen: