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Vollständige Version anzeigen : Kristian Blummenfelt auf der Langdistanz


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Genussläufer
02.06.2022, 17:20
Leute, seid froh, dass die Norweger noch nicht selber mal auf die Idee gekommen sind, ihn ein paar Tage auf FDH zu setzen. Bei seinen Umfängen wäre er in kürzester Zeit 4 kg los und nach der o. g. Formel (pro verlorenem kg 2sek schneller auf den km) wäre er nochmal 5 min schneller im Marathon.

Seid froh, seid froh ;)

Das ist halt die Frage. Die Jungs haben ein extrem anspruchsvolles Training und können das über Jahre auf diesem Level betreiben. Eine Gewichtsreduktion würde vielleicht wirklich kfr. nochmal einen kick geben. Die Frage ist, ob er damit mittelfristig sein Training aufrecht erhalten könnte. Wahrscheinlich bezweifeln der Athlet und seine Betreuer, daß dem so ist. Sonst hätte sie es ja probiert.

Ich denke ja selbst auch, daß er mit weniger Gewicht schneller wäre. Die Frage ist eben auch wie hoch der Preis dafür ist. Und mal ganz im Ernst. Wenn Du mich vor ein paar Jahren gefragt hättest, ob jemand mit Blumis Statur diese Laufleistungen abrufen kann, hätte ich die Wahrscheinlichkeit auf Nahe Null gesetzt. Nur weil wir etwas bisher nicht gesehen haben, bedeutet ja nicht, daß es das nicht gibt oder nicht möglich wäre. Wir wissen nur, daß wir es bisher nicht gesehen haben. Wobei bisher ja auch in der Vergangenheit liegt. Dann kam ja Blumi. Und er hat mich mit phantastischen Zeiten begeistert und mein ästethisches Empfinden wirklich herausgefordert.

KevJames
02.06.2022, 17:27
Hatten wir doch schon, haben sie doch schon. Ganz offensichtlich hat das nix gebracht. Aber vermutlich wissen die norwegischen Forscher schlichtweg nicht was sie tun und mit 10 kg weniger würde er den Marathon im IM halt in 2:25 laufen. ;)

Hafu
02.06.2022, 18:04
Ich hab da ne Idee, Männer.
Wir einige sind uns einstweilen auf folgendes:
Blummi ist ein extraterreste, ein Außerirdischer.
Damit ist jedem gedient.
Die fanboys, weil sie sein außergewöhnliches one in a Billion Talent reininterpretieren können.
Die Skeptiker, weil sie seinen bisher noch nicht bekannten Zaubertrank reininterpretieren können.

Bist du der Meinung, dass du dem in den meisten Beiträgen sachlichen Thread hier mit so einem unsachlichen BS-Post weiterhilfst?:(

Hafu
02.06.2022, 18:17
...

Und dennoch bekommt es der Norweger gebacken. Ich finde das krass. Wenn ich mir mein läuferisches Umfeld anschaue, kenne ich keinen (wirklich keinen) wirklich guten Läufer mit Blumis Format.

In einem professionellem läuferischen Umfeld wäre Blummenfelt auch nur Mittelklasse. Ein 5- oder 10km-.Rennen Blummenfelts gegen den besten norwegischen Landsamnn von Blummenfelt, nämlich gegen Jakob Ingebrigtsen wäre nichtmal ein bisschen spannend, weil der überlegene Sieger schon vor dem Startschuss feststehen würde.

Wo Blummenfelts Laufleistung Substanz bekommt ist, wenn er sich in einem triathletischen Umfeld bewegt.

Mein Sohn wäre auch nur ein mäßiger Radfahrer in einem Umfeld professioneller Radprofis, aber im Vergleich zu Triathleten gehört er halt zu den sehr guten Athleten in der zweiten Disziplin.

Ist doch der Reiz von Triathlon, dass man in keiner Einzeldisziplin an die Leistung von Spezialisten rankommt, aber in der Komplexleistung trotzdem viel schneller ist, als wenn diese Spezialisten dann auch noch ihre beiden schwachen und untrainierten Disziplinen einbringen müssten.

rennrentner
02.06.2022, 19:14
Bist du der Meinung, dass du dem in den meisten Beiträgen sachlichen Thread hier mit so einem unsachlichen BS-Post weiterhilfst?:(


Sarkasmus, Ironie etc stehen noch nicht auf dem Index.
Und ob deine Reaktion auf meinen unsachlich BS-Post dem thread weiterhilft darf bestimmt genauso bezweifelt werden.😉😁

Klugschnacker
02.06.2022, 22:18
Er spricht von " a Little bit" und Du von deutlich zu hohem KG. Es ist ja bereits zuvor schon aufgefallen, bei ihm ganz speziell scheint Dich etwas zu triggern. Er ist halt nicht nur "dicker", sondern auch deutlich muskulöser als die Konkurrenz. Des Weiteren ignorierst Du manche Fragen konsequent. Das zeigt mir, dass Du an dieser Stelle an keinem echten, ergebnisneutralen(-offenen) Austausch interessiert bist.
Wenn Du schon mit anderen Athleten vergleichst: Gab es schon andere dicke Athleten die gedopt gewesen und erfolgreich gewesen wären? Eher im Gegenteil: Von Armstrong wissen wir, dass Ferrari ihn zunächst nicht aufnehmen wollte, einfach WEIL er zu schwer war.
Aber so war es halt schon immer in der Weltgeschichte. Wer von der Erde als Kugel gesprochen hat wurde halt gesteinigt. :Cheese:

Es gibt so viele Parameter die bei den Norwegern anders sind als bei allen anderen - aber die Diskussion dreht sich immer wieder um den gleichen Quatsch, schade eigentlich ...

Warum reagierst Du beim Extra-Fat von Kristian so angefasst? Habe ich Dich versehentlich beleidigt? Das war nicht meine Absicht.
:Blumen:

Genussläufer
02.06.2022, 22:28
In einem professionellem läuferischen Umfeld wäre Blummenfelt auch nur Mittelklasse. Ein 5- oder 10km-.Rennen Blummenfelts gegen den besten norwegischen Landsamnn von Blummenfelt, nämlich gegen Jakob Ingebrigtsen wäre nichtmal ein bisschen spannend, weil der überlegene Sieger schon vor dem Startschuss feststehen würde.

Wo Blummenfelts Laufleistung Substanz bekommt ist, wenn er sich in einem triathletischen Umfeld bewegt.


Das stimme ich Dir vollumfänglich zu. Ich betrachte Blumenfelt aber im Kontext Triathlon. Und auch hier spricht sein Gewicht gegen ihn. Und dennoch ist er der beste Läufer im Feld. Mein Vergleich mit meinem Läuferumfeld hat hier vielleicht in die Irre geführt. Mir ging es darum, daß auch hier die besseren Karten in den Händen der Windhunde liegt. Und in Bezug auf die Laufleistung im Triathlon ist das relativ gesehen auch so.

Mein Sohn wäre auch nur ein mäßiger Radfahrer in einem Umfeld professioneller Radprofis, aber im Vergleich zu Triathleten gehört er halt zu den sehr guten Athleten in der zweiten Disziplin.

Aber im Triathlon ist er ein exzellenter Biker und im Vergleich dazu ist er im Laufen relativ schwächer. Das unterscheidet ihn von Blumenfelt. Persönliche Anmerkung: Fred schaue ich beim Laufen deutlich lieber zu. Das sieht einfach viel ästhetischer aus. Das hilft ihm zwar nix. Ist aber so.

Ist doch der Reiz von Triathlon, dass man in keiner Einzeldisziplin an die Leistung von Spezialisten rankommt, aber in der Komplexleistung trotzdem viel schneller ist, als wenn diese Spezialisten dann auch noch ihre beiden schwachen und untrainierten Disziplinen einbringen müssten.

Das ist ja unbenommen der Fall. Auch hier stimme ich Dir vollkommen zu. Aber auch das ändert nichts daran, daß Blumenbelts Laufleistung mit Blick auf seine körperliche Konstitution überrascht. Ich schließe nicht aus, daß ich einfach biased bin, weil alle meine Erfahrungen und Beobachtungen eher für den leichteren Athleten sprechen.

lagat
02.06.2022, 22:55
Sein Gewicht spricht gegen ihn und seine Vo2max und Ökonomie für ihn. Der Triathlon hat auch noch nicht viele Athleten mit einer derart großen Sauerstoffaufnahme gesehen. Das gepaart mit Bewegungsökonomie ist einfach grandios gut.
Dr. Zeller hat anscheinend Blummenfelts Trainer nach Gewicht und dem Grund dafür gefragt. Antwort: 80 kg und es wurde herausgefunden dass bei zu geringem Gewicht und Körperfettanteil Blummenfelts Vo2 Max sinkt und es das mit Blick auf den gesamten Triathlon nicht wert sei.

Nebenbei bemerkt: Ein Kenenisa Bekele in Topform hat auch eine andere Physiologie als ein Kipchoge oder Cheptegei. Es gibt mehr physiologische Paramater als das Gewicht.

Klugschnacker
02.06.2022, 23:10
Der Triathlon hat auch noch nicht viele Athleten mit einer derart großen Sauerstoffaufnahme gesehen. Das gepaart mit Bewegungsökonomie ist einfach grandios gut.

Ist das so? Nenne bitte mal die VO2max von ein paar anderen Spitzentriathleten. Und Vergleichswerte zu deren Bewegungsökonomie, damit wir eine Vorstellung von den Verhältnissen bekommen.

Mir sind die VO2max-Werte von anderen Spitzentriathleten und deren Bewegungsökonomie leider nicht geläufig.
:Blumen:

lagat
03.06.2022, 04:09
Ist das so? Nenne bitte mal die VO2max von ein paar anderen Spitzentriathleten. Und Vergleichswerte zu deren Bewegungsökonomie, damit wir eine Vorstellung von den Verhältnissen bekommen.

Mir sind die VO2max-Werte von anderen Spitzentriathleten und deren Bewegungsökonomie leider nicht geläufig.
:Blumen:

https://www.mdpi.com/1660-4601/19/2/881/htm

Hier ein relativ aktuelles Review. Von Blummenfelt und Iden kursieren selbst veröffentlichte Werte von 87 bis knapp über 90 im Netz. Für die Ökonomie muss man sich zum Beispiel nur die längeren Einheiten von Blummenfelt aus der Sierra Nevada anschauen in denen er auch Laktat nimmt: https://youtu.be/bG9AJDvrcrA

Die Triathlon Crew hat auch mal schöne Rückrechnungen für Frodeno durchgeführt und kommt da auf deutlich niedrigere (und durchaus plausible) VO2 max Werte.

Thanus
03.06.2022, 06:28
Jede populäre Ausdauersportart bringt pro Generation ein zwei Athleten mit einer VO2max von über 90 hervor. Ein solches Supertalent hat es in der Vergangenheit im Triathlon nicht gegeben. Die mutmaßlichen Werte von Blummenfelt deuten darauf hin, dass er der erste dieser Art ist.

Warum er nicht noch dominanter ist, liegt vermutlich an seinem Körperbau, der sicher nicht ideal für den Ausdauersport ist. Aber wenn deine VO2max 10% höher liegt, als beim Großteil aller Konkurrenten, kannst du das locker kompensieren. Bist du dann zusätzlich mit sportartspezifischer Intelligenz, enormem Trainingsfleiß und Siegeswillen ausgestattet, wirst du zum Seriensieger.

Ich bin überzeugt, dass Frodeno dem idealen Triathlonkörperbau viel näher ist als Blummenfelt. Deshalb verspricht das Duell auf Hawaii trotz offensichtlicher VO2max-Nachteile auch solche Spannung.

Kampfzwerg
03.06.2022, 07:34
Was mir bei der Diskussion so ein bisschen auffällt.
Es wird immer von laufen als laufen gesprochen.

Vor allem auf der Langdistanz spielen da aber neben den reinen körperlichen Voraussetzungen, noch einige spannende andere Faktoren eine Rolle.
- Ermüdungsresistenz
- Kraftausdauer
- Ökonomie
- Energiemanagement
- psychische Faktoren

In Tokyo hat Blummenfelt nicht unbedingt (nur) gewonnen, weil er der physisch beste Athlet war, sondern auch weil er derjenige war, der aus der Spitzengruppe am weitesten über die eigenen Grenzen gehen konnte.
Wenn man sich die Bilder hinter der Ziellinie in St. George anschaut war da ein ähnliches Bild.
Nicht mal ein Lionel Sanders hat sich nach der Ziellinie den Tag nochmal durch den Kopf gehen lassen.

Einige Punkte wurden schon kurz angesprochen, bevor es dann wieder auf das (scheinbar) offensichtliche zurück ging.
Als Gegenbeispiel bring ich da mal den Michael Raelert ins Spiel. Da kam auf der Langdistanz in den großen internationalen Rennen nie ein Ergebnis raus, was Anscheinend zur Figur des Athleten passen müsste.

In diesem Sinne wünsch ich allen schonmal ein schönes, langes Wochenende

Klugschnacker
03.06.2022, 07:39
https://www.mdpi.com/1660-4601/19/2/881/htm

Hier ein relativ aktuelles Review. Von Blummenfelt und Iden kursieren selbst veröffentlichte Werte von 87 bis knapp über 90 im Netz. Für die Ökonomie muss man sich zum Beispiel nur die längeren Einheiten von Blummenfelt aus der Sierra Nevada anschauen in denen er auch Laktat nimmt: https://youtu.be/bG9AJDvrcrA

Die Triathlon Crew hat auch mal schöne Rückrechnungen für Frodeno durchgeführt und kommt da auf deutlich niedrigere (und durchaus plausible) VO2 max Werte.

Danke! In dem Review finde ich keine konkreten VO2max-Werte, weder von Blummenfelt noch von seinen direkten Konkurrenten. Ich frage mich daher, wie Du zu der Feststellung kommst, Blummenfelt sei in dieser Hinsicht seinen direkten Konkurrenten, also den Triathleten der absoluten Weltspitze, überlegen. Ich bestreite es nicht, sondern wollte lediglich wissen, auf welchen Daten diese Behauptung beruht. Die Studie gibt Durchschnittswerte für die VO2max an. Für Frodeno gibt es, wie Du sagst, eine Schätzung auf Youtube.

Bezüglich der Ökonomie, dem zweiten Grund für Blummenfelts Überlegenheit, haben wir Laktatwerte von Kristian, aber keine seiner direkten Konkurrenten. Auch hier ist mir nicht klar, wie man damit Vergleiche anstellen kann.

Sorry, wenn ich da pingelig wirke. Ich möchte Dich damit nicht angreifen. Manche vermeintlichen Fakten, die in Internet kursieren, werden immer weiter erzählt, ohne sie prüfen zu können.
:Blumen:

Klugschnacker
03.06.2022, 07:44
In Tokyo hat Blummenfelt nicht unbedingt (nur) gewonnen, weil er der physisch beste Athlet war, sondern auch weil er derjenige war, der aus der Spitzengruppe am weitesten über die eigenen Grenzen gehen konnte.

Mag sein oder auch nicht. Wir wissen es nicht. Weder von Blummenfelt noch von seinen Konkurrenten. Wir können in die Athleten nicht hineinschauen.

Gerade eben war die physische Überlegenheit Blummenfelts die Ursache für den Erfolg (VO2max, Ökonomie), jetzt ist es die mentale Härte, die größer sei als die seiner Konkurrenten. Wie gesagt, wir wissen es nicht.
:Blumen:

widi_24
03.06.2022, 07:49
Bei einigen hier scheint im Dachstock nicht mehr alles sauber zu laufen.. "Extra Fat" und "Übergewicht" sind, auch wenn man nur Profiathleten untereinander vergleicht, absolut daneben gegriffen!

Möglicherweise schon jemand auf die Idee gekommen, dass die sonst so akribische Trainingsgruppe auch das Thema Trainings-/Wettkampfgewicht und Körperbau/-Zusammensetzung ebenfalls im Detail analysiert (hat) und so das Optimum für den jeweiligen Athleten ausleitet? Aber nein, die bolzen ja nur ihre brutalen Umfänge, leiden in den intensiven Workouts, optimieren Saisonplanung und Recovery, feilen am Material und fressen sich dann aus Spass ein paar Kilo mehr an.

Bevor jemand fragt: nein, ich fühle mich nicht angegriffen. Ich bin eher Kategorie Blauwal als "übergewichtig", aber was hier gesagt wird, ist absolut bekloppt.

PS: Sein hässliches Hollandrad ist bestimmt für ihn auch nicht optimal. Auf nem P5 hätte er bestimmt schon in T2 fünfzehn Minuten Vorsprung gehabt.. ;)

Klugschnacker
03.06.2022, 07:58
Jede populäre Ausdauersportart bringt pro Generation ein zwei Athleten mit einer VO2max von über 90 hervor. Ein solches Supertalent hat es in der Vergangenheit im Triathlon nicht gegeben. Die mutmaßlichen Werte von Blummenfelt deuten darauf hin, dass er der erste dieser Art ist.

Über Gustav Iden werden ähnlich hohe VO2max-Werte kolportiert. Ist es nicht seltsam, dass zwei derartige Ausnahmetalente, von denen es pro Generation nur eines geben soll, zufällig beide in die gleiche Schule gingen und zum Triathlon gefunden haben?

Ich bin überzeugt, dass Frodeno dem idealen Triathlonkörperbau viel näher ist als Blummenfelt. Deshalb verspricht das Duell auf Hawaii trotz offensichtlicher VO2max-Nachteile auch solche Spannung.

Freue mich auch sehr darauf. :Blumen:

In St. George wurde Blummenfelt im Wasser abgehängt. Für eine Kurzdistanz-Olympiasieger ein bemerkenswerter Vorgang, den sich die Hawaii-Starter sicher gemerkt haben. Danach radelte er die achtbeste Radzeit, zwei Minuten langsamer als Lionel Sanders. An Land war Kristian nur zweieinhalb Minuten schneller als Lionel. Mir scheint, für einen Jan Frodeno in Topform ist das eine lösbare Aufgabe. Aber wir werden sehen.
:cool:

Klugschnacker
03.06.2022, 08:01
Bei einigen hier scheint im Dachstock nicht mehr alles sauber zu laufen.. "Extra Fat" und "Übergewicht" sind, auch wenn man nur Profiathleten untereinander vergleicht, absolut daneben gegriffen!

Mir scheint, dass Du derjenige bist, der sich im Ton vergreift.

keko#
03.06.2022, 08:09
....
Ich bin überzeugt, dass Frodeno dem idealen Triathlonkörperbau viel näher ist als Blummenfelt. Deshalb verspricht das Duell auf Hawaii trotz offensichtlicher VO2max-Nachteile auch solche Spannung.

Naja, bis dann einer kommt, der 1.70 groß ist und etwas stämmiger und alles abräumt. Dann hat eben er den "idealen Triathlonkörperbau".
Lange Zeit hieß es, dass ein Mittelgroßer der ideale Triathlet sei. Über viele Jahre hielt sich sogar die These, dass ein schneller Schwimmer niemals schnell laufen kann. Diese Thesen halten immer nur so lange, bis einer sie kippt.
Bei Spezialisten (Schwimmern, Radfahrern, Läufern) sind die Idealtypen klar. Aber die bewegen sich halt in völlig anderen Geschwindigkeitsbereichen, dort schlägt die Physik dann gandenlos zu.
Bspw. 10km in 31min kann man auf verschiedene Arten laufen. 26min halt nicht.

Thanus
03.06.2022, 08:10
Über Gustav Iden werden ähnlich hohe VO2max-Werte kolportiert. Ist es nicht seltsam, dass zwei derartige Ausnahmetalente, von denen es pro Generation nur eines geben soll, zufällig beide in die gleiche Schule gingen und zum Triathlon gefunden haben?
:cool:
Iden hat sicher nicht die VO2max-Werte wie Blummenfelt, was speziell über die Olympische Distanz deutlich wird. Iden läuft die reinen 10.000m etwa 1min langsamer als Blummenfelt oder Brownlee in seiner besten Zeit. Iden hat aber einen sehr guten Körperbau, eine anatomisch ideal geformten Rücken, der eine aerodynamische Haltung möglich macht und eine besondere Härte für die Langdistanz. Man könnte sagen, Iden ist der kraftvollere Frodeno mit weniger Schwimmtalent und Wettkampferfahrung, der aber im Kampf auf Hawaii mitreden wird.

Thanus
03.06.2022, 08:23
Naja, bis dann einer kommt, der 1.70 groß ist und etwas stämmiger und alles abräumt. Dann hat eben er den "idealen Triathlonkörperbau".

Die Größe allein ist nicht ausschlaggebend. Es ist immer die Kombination aus Größe und Gewicht und anatomischen Eigenheiten, wie etwa Rückenkrümmung oder Schulterbreite. Tatsächlich glaube ich, dass Frodeno sogar zu groß ist. Zum Einen, weil mit der Körpergröße auch das Körpergewicht steigt, was sich für den Lauf nachteilig auswirkt und weil im Zeitfahren vor allem zu viel Beinlänge im Wind steht. Siehe etwa Evenepoel im Vergleich zu Ganna, der mit rund 100 Watt weniger nahezu gleich schnell fahren kann.

keko#
03.06.2022, 08:52
Die Größe allein ist nicht ausschlaggebend. Es ist immer die Kombination aus Größe und Gewicht und anatomischen Eigenheiten, wie etwa Rückenkrümmung oder Schulterbreite. Tatsächlich glaube ich, dass Frodeno sogar zu groß ist. Zum Einen, weil mit der Körpergröße auch das Körpergewicht steigt, was sich für den Lauf nachteilig auswirkt und weil im Zeitfahren vor allem zu viel Beinlänge im Wind steht. Siehe etwa Evenepoel im Vergleich zu Ganna, der mit rund 100 Watt weniger nahezu gleich schnell fahren kann.

Ja, das mag sein. Unabhängig davon spielt die Psyche, die Motivation und die Professionalität eine Rolle. Möglicherweise wäre Frodeno etwas kleiner sogar noch besser. Frodeno kommt mir sehr fokussiert und professionell vor.
Auf einem Bild, dass ihn kürzlich in Badehose zeigte, fiel mir auch auf, dass er sehr dünn (geworden?) ist.

KevJames
03.06.2022, 09:32
Warum reagierst Du beim Extra-Fat von Kristian so angefasst? Habe ich Dich versehentlich beleidigt? Das war nicht meine Absicht.
:Blumen:

Nein, hast Du nicht - aber auch auf meine Fragen immer noch nicht geantwortet.

Im Gegensatz zu Blumenfelt habe ich tatsächlich "Extra fat", aber das weiss ich und das ist auch vollkommen ok (auch wenn ich mit weniger schneller wäre) - vielleicht finde ich es deswegen klasse, dass er den ganzen mageren Püppchen so kräftig den Hintern versohlt. :Cheese:

Mich ärgert hier wohl eher, dass Du ganz offensichtlich wirklich absoluten Blödsinn von Dir gibst und ich weiss, dass Du das besser kannst. Ich bin bekennender Fan Deiner Sendungen und wohl in dieser Frage persönlich enttäuscht von Dir.

Noch ein Nachtrag: Es verfestigt sich bei mir mehr und mehr der Eindruck, dass Du eine solche Diskussion mit solch einer Hartnäckigkeit nicht führen würdest, wenn Blumenfelt zufällig ein deutscher Athlet wäre, der schon bei Dir im Studio gesessen hat oder potentiell sitzen könnte. Ob Du ihn in einem direkten Interview als "zu fett" bezeichnen würdest?

Frau Müller
03.06.2022, 09:33
...
In St. George wurde Blummenfelt im Wasser abgehängt. Für eine Kurzdistanz-Olympiasieger ein bemerkenswerter Vorgang, den sich die Hawaii-Starter sicher gemerkt haben. Danach radelte er die achtbeste Radzeit, zwei Minuten langsamer als Lionel Sanders. An Land war Kristian nur zweieinhalb Minuten schneller als Lionel. Mir scheint, für einen Jan Frodeno in Topform ist das eine lösbare Aufgabe. Aber wir werden sehen.
:cool:

So würde ich das unterschreiben. ABER: Blummenfelt hat in einem Interview mit Tri Mag erwähnt, dass er in St. George keineswegs in Top-Form am Start war, da die Vorbereitung nicht optimal lief. Gute Trainingsmonate vorausgesetzt geht er davon aus, auf Hawaii weder beim Schwimmen noch beim Bike-Part abgehängt zu werden.

Wir werden es sehen. :)

ADri
03.06.2022, 09:36
https://www.youtube.com/watch?v=OeaAbImN2tI

Der Junge ist heiß auf Hawaii und Jan F. :cool:

sabine-g
03.06.2022, 09:37
In St. George …… radelte er die achtbeste Radzeit, zwei Minuten langsamer als Lionel Sanders.

Sanders hat sich lt. eigener Aussage beim Rad geschont um beim laufen zu performen.
Was bedeutet das für die Leistung von Blümchen?

KevJames
03.06.2022, 09:39
Bezüglich der Ökonomie, dem zweiten Grund für Blummenfelts Überlegenheit, haben wir Laktatwerte von Kristian, aber keine seiner direkten Konkurrenten. Auch hier ist mir nicht klar, wie man damit Vergleiche anstellen kann.



Da kann der aber nix für. Beschwer Dich halt bei Frodeno, Lange und Kienle persönlich. :Lachen2:

KevJames
03.06.2022, 09:40
Mag sein oder auch nicht. Wir wissen es nicht. Weder von Blummenfelt noch von seinen Konkurrenten. Wir können in die Athleten nicht hineinschauen.

Gerade eben war die physische Überlegenheit Blummenfelts die Ursache für den Erfolg (VO2max, Ökonomie), jetzt ist es die mentale Härte, die größer sei als die seiner Konkurrenten. Wie gesagt, wir wissen es nicht.
:Blumen:

Was wir aber wissen ist, dass er schneller ist als die anderen. Wir wissen eben genauso wenig, ob er dopt, oder ob die anderen dopen.

Im Grunde wissen wir nicht, außer dass wir sehen, dass er schneller ist als die anderen. (Trotz oder vielleicht auch gerade wegen seines Körperbaus - auch das wissen wir nicht).

KevJames
03.06.2022, 09:41
Bei einigen hier scheint im Dachstock nicht mehr alles sauber zu laufen.. "Extra Fat" und "Übergewicht" sind, auch wenn man nur Profiathleten untereinander vergleicht, absolut daneben gegriffen!

Möglicherweise schon jemand auf die Idee gekommen, dass die sonst so akribische Trainingsgruppe auch das Thema Trainings-/Wettkampfgewicht und Körperbau/-Zusammensetzung ebenfalls im Detail analysiert (hat) und so das Optimum für den jeweiligen Athleten ausleitet? Aber nein, die bolzen ja nur ihre brutalen Umfänge, leiden in den intensiven Workouts, optimieren Saisonplanung und Recovery, feilen am Material und fressen sich dann aus Spass ein paar Kilo mehr an.

Bevor jemand fragt: nein, ich fühle mich nicht angegriffen. Ich bin eher Kategorie Blauwal als "übergewichtig", aber was hier gesagt wird, ist absolut bekloppt.

PS: Sein hässliches Hollandrad ist bestimmt für ihn auch nicht optimal. Auf nem P5 hätte er bestimmt schon in T2 fünfzehn Minuten Vorsprung gehabt.. ;)


DANKE !!

KevJames
03.06.2022, 09:42
An Land war Kristian nur zweieinhalb Minuten schneller als Lionel. Mir scheint, für einen Jan Frodeno in Topform ist das eine lösbare Aufgabe. Aber wir werden sehen.
:cool:

Hierbei "vergisst" Du aber, dass Blumenfelt krank war. ;)

Klugschnacker
03.06.2022, 09:50
Nein, hast Du nicht - aber auch auf meine Fragen immer noch nicht geantwortet. […] Mich ärgert hier wohl eher, dass Du ganz offensichtlich wirklich absoluten Blödsinn von Dir gibst ...

Ist das nicht etwas schräg? Du versuchst mich hier immer wieder zu beleidigen. Gleichzeitig äußerst Du die Erwartung, ich solle mich mit Deinen Sichtweisen auseinandersetzen und Deine Fragen beantworten.

Wenn Du mir höflich eine Frage stellst, werde ich versuchen, sie beantworten. :Blumen:

sabine-g
03.06.2022, 09:53
Mich ärgert hier wohl eher, dass Du ganz offensichtlich wirklich absoluten Blödsinn von Dir gibst


Noch ein Nachtrag: Es verfestigt sich bei mir mehr und mehr der Eindruck, dass Du eine solche Diskussion mit solch einer Hartnäckigkeit nicht führen würdest, wenn Blumenfelt zufällig ein deutscher Athlet wäre, der schon bei Dir im Studio gesessen hat oder potentiell sitzen könnte. Ob Du ihn in einem direkten Interview als "zu fett" bezeichnen würdest?

ich weiß jetzt wirklich nicht wer hier "Blödsinn" von sich gibt :Gruebeln:

Klugschnacker
03.06.2022, 09:55
Noch ein Nachtrag: Es verfestigt sich bei mir mehr und mehr der Eindruck, dass Du eine solche Diskussion mit solch einer Hartnäckigkeit nicht führen würdest, wenn Blumenfelt zufällig ein deutscher Athlet wäre, der schon bei Dir im Studio gesessen hat oder potentiell sitzen könnte. Ob Du ihn in einem direkten Interview als "zu fett" bezeichnen würdest?

Wir haben Kristian bereits in unserer Sendung interviewt und dabei auch sein Gewicht angesprochen. Er hat ganz ruhig und sachlich geantwortet, fühlte sich nicht angegriffen oder falsch dargestellt.

Übrigens habe ich Kristian weder in der Sendung noch hier im Forum als "zu fett" bezeichnet.

KevJames
03.06.2022, 09:55
Ist das nicht etwas schräg? Du versuchst mich hier immer wieder zu beleidigen. Gleichzeitig äußerst Du die Erwartung, ich solle mich mit Deinen Sichtweisen auseinandersetzen und Deine Fragen beantworten.

Wenn Du mir höflich eine Frage stellst, werde ich versuchen, sie beantworten. :Blumen:

Wenn Du Dich beleidigst fühlst tut mir das leid - das war nicht meine Absicht und aus meiner Sicht habe ich das auch nicht getan. Ich weise aber darauf hin, dass Du Dich permanent (seit Monaten) in eine Sache verrennst in der Du einfach falsch liegst, in der Du einen offensichtlich nicht zu dicken Menschen als zu dick bezeichnest, indem Du immer wieder mit dem Dopingvorwurf spielst - gleichzeitig aber fühlst Du Dich beleidigt wenn Dir jemand sagt, dass Du Blödsinn erzählst.

Da würde ich doch eher sagen, dass ich Dir empfehle einmal kurz inne zu halten und über Selbst- und Fremdwahrnehmung nachzudenken.

Meine Fragen, finde ich, habe ich sachlich und korrekt gestellt.

eik van dijk
03.06.2022, 09:55
Ist das nicht etwas schräg? Du versuchst mich hier immer wieder zu beleidigen. Gleichzeitig äußerst Du die Erwartung, ich solle mich mit Deinen Sichtweisen auseinandersetzen und Deine Fragen beantworten.

Wenn Du mir höflich eine Frage stellst, werde ich versuchen, sie beantworten. :Blumen:

Hallo Arne,
ich bitte dich auch, wie vorhin schon gefragt auszuführen, inwiefern man bei CB Übergewicht oder zu viele Kilos erkennt?
Ich kann bei Schwimmvideos und den Fotos auf dem Instagram Account keinen Ansatz von Fett erkennen. Dass er grundsätzlich eine andere Statur hat wie Jan Frodeno oder Andreas Reaelert ist klar.

KevJames
03.06.2022, 09:57
ich weiß jetzt wirklich nicht wer hier "Blödsinn" von sich gibt :Gruebeln:

Hmm ... soll ich Dir helfen? :Cheese:

Oder war das als Beleidigung gemeint?

Klugschnacker
03.06.2022, 10:00
Hierbei "vergisst" Du aber, dass Blumenfelt krank war. ;)

Was möchtest Du mit den Gänsefüsschen ausdrücken?

Genussläufer
03.06.2022, 10:04
Was wir aber wissen ist, dass er schneller ist als die anderen. Wir wissen eben genauso wenig, ob er dopt, oder ob die anderen dopen.


Ich gehe grundsätzlich bei allen davon aus, daß sie nicht zu unerlaubten Mitteln greifen. Daher ist die Frage für mich wirklich spannend, was Blumenfelt und sein Umfeld besser machen.

Auf den letzten Seiten wurde stark auf die relative VO2max eingegangen. Auch hier gibt es für mich spannenden Fragen und unbeantwortete Themen. Sorry, wenn ich wieder zum Laufen zurückkehre. Aber hier bin ich heimisch und kann mehr beitragen, halte aber die Übertragbarkeit auf den Triathlon für gegeben.

Die extrem hohe VO2max findet man beim Laufen eher auf Strecken von 1500m bis 5k. Dann nimmt das etwas ab. Beim Marathon kommt deutlich stärker die Komponente der Laktatbildungsrate zum tragen. Die sollte entsprechend niedriger sein als bei einem Mittelstreckler. Das geht in der Regel mit einer niedrigeren VO2max einher.

Beim Triathon und insbesondere auf der LD ist diese Anforderung nochmals deutlich stärker. Jetzt haben wir hier einen Athleten, der beides phänomenal unter einen Hut bringt. Und wenn man dann noch berücksichtigt, daß dieser Athlet fast 10% mehr Sauerstoffkapazität haben muss, um relativ mit den anderen auf gleicher Höhe zu sein, diese aber weit hinter sich hält, dabei noch in der Lage ist eine ausreichend niedrige Laktatbildungsrate mitzubringen, komme ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Er macht entweder irgend etwas verdammt richtig oder hat ein überirdisches Talent. Wenn nun in der Nachbarschaft ein weiterer Athlet unterwegs ist, für den zumindest ähnliches gilt (Iden) wird zumindest das überirdische Talent noch unwahrscheinlicher. Da stimme ich Arne zu. Es könnte schon sein, ist aber sehr unwahrscheinlich.

Aber auch das haben wir in der Vergangenheit schon gesehen. Ein Blick auf die Laufgruppe von Arthur Lydiard spricht Bände. Nun ist das Training der Norweger sehr transparent. Die Fragen wären nun:

- Sehen wir alles, was relevant ist?
- Übersehen wir Dinge, die uns einfach als selbstverständlich erscheinen?
- was auch immer.

KevJames
03.06.2022, 10:04
Übergewichtige, kräftige oder stämmige Athleten sind nichts Neues und keine Erfindung der Norweger. Es gab sie schon immer in großer Zahl.

(...) dass Athleten in aller Regel schneller laufen, wenn sie an den Hüften und am Bauch etwas Speck abwerfen. Mir ist auch physiologisch kein Mechanismus bekannt, wie sich Körperfett günstig auf die Laufleistung auswirken könnte.

Und ausgerechnet der hat erkennbares Übergewicht.

Irgend etwas macht der Kerl offensichtlich richtig, das sein viel zu hohes Körpergewicht kompensiert.

nur der Vollständigkeit halber: Übergewichtig, stämmig, An Hüften und Bauch Speck, erkennbares Übergewicht. Mit dieser Art der Rhetorik hast Du ihn persönlich konfrontiert?

Warum reagierst Du beim Extra-Fat von Kristian so angefasst? Habe ich Dich versehentlich beleidigt? Das war nicht meine Absicht.
:Blumen:

Auf eine persönliche Ebene hast Du das Gespräch gehoben - auch das sei lediglich der Vollständigkeit halber erwähnt.
Zumal ich hier im Forum ja nicht nur einmal selbst geschrieben habe, dass ich "zu viel auf den Rippen" habe. Da kann man Deine Aussage durchaus als nicht aufrichtig interpretieren (habe ich zunächst gar nicht gemacht, aber mittlerweile finde ich diese Lesart ganz plausibel).

KevJames
03.06.2022, 10:06
Was möchtest Du mit den Gänsefüsschen ausdrücken?

Dass ich davon ausgehe, dass Du es extra weggelassen hast.

(Du siehst ich antworte auch auf unangenehme Fragen. Das gehört für mich zu einer aufrichtigen Konversation dazu.)

KevJames
03.06.2022, 10:10
- Sehen wir alles, was relevant ist?
- Übersehen wir Dinge, die uns einfach als selbstverständlich erscheinen?
- was auch immer.

Sie haben die Transparenz ja ein wenig eingeschränkt (z. B. Wattwerte beim Radfahren).

2 Aspekte fallen mir ein: Sicherlich gibt es Aspekte (die wichtig sind) und die sie nicht zeigen, oder aber sie wissen, dass so viel Talent vorhanden ist, dass egal ist wenn andere das sehen.

Beachten könnte man noch, dass eine ganz andere Art des Talent Scoutings stattgefunden hat. Wer weiss schon wieviele dieser Supertalente es noch geben könnte, die bei uns aber einfach in anderen Sportarten landen.

Der wissenschaftliche Ansatz, die Trainingsgruppe, das konsequente Höhentrainigslager, ...

Ich finde die machen ganz schön viele Dinge besser als die Konkurrenz, da ist es gerade zu widersinnig Seitenweise über das Kg zu schreiben.

Genussläufer
03.06.2022, 10:20
Ich finde die machen ganz schön viele Dinge besser als die Konkurrenz, da ist es gerade zu widersinnig Seitenweise über das Kg zu schreiben.

Das scheint mir auch so. Und dennoch ist die Frage des Gewichts sehr relevant. Wir wissen aus der Erfahrung, daß das Körpergewicht ein limitierender Faktor ist. Die Norweger versuchen aber gar nicht dieses zu optimieren. Überspitzt formuliert sagen sie folgendes:

"Unsere Trainingssystem ist so geil, daß wir die Konkurrenz nicht distanzieren, sondern nahezu an die Wand schwimmen, fahren und laufen können. Um unser Trainingssystem durchzuhalten, können wir kein Risiko bei der Nahrungsaufnahme gehen und versuchen uns gar nicht erst an die verschwommene Linie im Sand heranzuarbeiten."

Mit anderen Worten. Sie nehmen das billigend in Kauf. Die Möglichkeit des härteren Trainings und Verletzungsfreiheit (damit mehr Kontinuität) sind es wert. It´s not a bug, it´s a feature :Cheese:

Thanus
03.06.2022, 10:21
Es ist schon interessant, dass Norwegen trotz geringer Bevölkerungszahl von nur 5 Millionen immer wieder Athleten mit sehr hoher rel VO2max hervorbringt, wohlgemerkt mit sehr unterschiedlichen sportlichen Erfolgen.

hier gibt's einen Erklärungsversuch (https://cyclingtips.com/2019/02/cold-climate-big-engines-why-do-scandinavians-have-such-high-vo2max-scores/)

Klugschnacker
03.06.2022, 10:32
Hallo Arne,
ich bitte dich auch, wie vorhin schon gefragt auszuführen, inwiefern man bei CB Übergewicht oder zu viele Kilos erkennt? Ich kann bei Schwimmvideos und den Fotos auf dem Instagram Account keinen Ansatz von Fett erkennen.

Hallo Eik, ich bin etwas überrascht von Deiner Frage. Du kannst bei Kristian "keinen Ansatz von Fett erkennen"?

Er selbst und auch sein Coach sind sich der Extrakilos, der Kristian mit sich herumträgt, voll bewusst. Daher auch die Versuche, mit weniger Körpergewicht eine Verbesserung zu erzielen – was nach Kristians persönlicher Auskunft gegenüber Johannes und mir nicht erfolgreich war.
:Blumen:

keko#
03.06.2022, 10:45
Hallo Eik, ich bin etwas überrascht von Deiner Frage. Du kannst bei Kristian "keinen Ansatz von Fett erkennen"?

Er selbst und auch sein Coach sind sich der Extrakilos, der Kristian mit sich herumträgt, voll bewusst. Daher auch die Versuche, mit weniger Körpergewicht eine Verbesserung zu erzielen – was nach Kristians persönlicher Auskunft gegenüber Johannes und mir nicht erfolgreich war.
:Blumen:

Bilder zusammengekauert auf dem Rad bei Athleten mit einem große Brustkorb täuschen manchmal, weil die Lunge Platz sucht und nach "unten rutscht". So sieht es schon mal aus, als hätte der Athelt einen Bauchansatz. Generell sieht man auf Bildern, bei denen der Athlet unter Vollast etwas macht, mindestens eine Kleidergröße größer aus.

eik van dijk
03.06.2022, 10:50
Nein ich kann es nicht erkennen. Bzw. sehe ich keine Stelle wo es auffallend viel sein sollte.

https://www.youtube.com/watch?v=KC5BDn1vwcM

ab 0:50 :Blumen:

Hafu
03.06.2022, 10:51
Hallo Eik, ich bin etwas überrascht von Deiner Frage. Du kannst bei Kristian "keinen Ansatz von Fett erkennen"?

Er selbst und auch sein Coach sind sich der Extrakilos, der Kristian mit sich herumträgt, voll bewusst.

Wenn du den Sebastian Kienle von vor 10 Jahren in denselben weißen durchsichtigen und unfassbar hässlichen Trisuit gesteckt hättest, dann würde er eine ähnliche Figur was den Körperfettgehalt angeht abgeben.
https://www.meinenzkreis.de/cms_media/module_img/4860/2430367_1_articledetail_5ac7a22fdac31.jpg

Es gibt einfach Menschen, die nicht so extrem definiert sind, ohne dass sie "Extrakilos" mit sich rumschleppen.
Wenn der Coach von Blummenfelt (meinst du damit Bu oder Tveiten?) über das Körpergewicht von Bummenfelt reden, meinen sie damit das Gesamtgewicht also primär Extra-Muskulatur, bei ansonsten ähnlichem Köperfettanteil (=KFA).
Wenn du hier im Thread von "Extrakilos" schreibst, hat man den Eindruck, dass Blummenfelt ein paar Kilos zusätzliches Körperfett durch die Gegend schleppt. Letzteres halte ich für eine Unterstellung.

Ich glaube nicht, dass sich der per Calipometrie gemessene KFA von Blummenfelt gravierend von dem anderer erfolgreicher Triathlonprofis unterscheidet. Wer über andere belastbare Infos verfügt: bitte her damit.

Thanus
03.06.2022, 11:06
Körperbau und Fettanteil sind natürlich zu unterscheiden, aber es würde mich wundern, wenn Blummenfelt nicht den höchsten Köperfettanteil aller Spitzentriathleten im letzten Jahrzehnt hätte, egal ob Kurz- oder Langdistanz. Ich kann mir anhand von Bildern und BMI nicht vorstellen, dass er unter 15% liegt. Frodeno am anderen Ende der Extreme soll bei 7% liegen.

Für den Ottonormalverbraucher darf Blummenfelt selbstverständlich als schlank gelten, im Spitzenausdauersport der Weltklasse ist er es nicht.

Klugschnacker
03.06.2022, 11:12
Zumal ich hier im Forum ja nicht nur einmal selbst geschrieben habe, dass ich "zu viel auf den Rippen" habe. Da kann man Deine Aussage durchaus als nicht aufrichtig interpretieren ...

Ich sehe zwischen dem Körpergewicht eines Hobbysportlers und der Debatte über das Körpergewicht eines Spitzensportlers keinen Zusammenhang. Das sind zwei ganz verschiedene Baustellen.

Was ich bei einem Weltklassesportler von Übergewicht spreche, beziehe ich mich auf ganz andere Maßstäbe als bei einer Altersklassen-Bratwurst wie Dich und mich.

Übergewichtige Menschen werden in unserer Gesellschaft teilweise diskriminiert. Ich versuche, das zu vermeiden. Im Leistungssport ist das Körpergewicht aber ein ganz normaler Leistungsfaktor neben vielen anderen, wie die VO2max, die Körpergröße, die Schulterbeweglichkeit oder die Zusammensetzung von Muskelfasertypen. Es ist keine Diskriminierung, wenn man im Kontext des Hochleistungssports körperliche Stärken und Schwächen thematisiert. Auch das Gewicht.

Ich selber gelte in meiner Trainingsgruppe als Fettsack und kann mir bei jedem Training Witze darüber anhören (ich lache mit). Außerhalb des Sports nimmt man mich als schlank bis normalgewichtig wahr, im Winter mit einem Hang zu ambitioniert körpernah geschnittenen Hemden. Wenn mir jemand im Rahmen des Leistungssports sagt, ich hätte noch Übergewicht, reagiere ich darauf ebenso beleidigt, wie wenn mir jemand sagt, mein Armzug sei krumm oder meine Übersetzung falsch gewählt – nämlich überhaupt nicht. So etwas ist nicht persönlich herabsetzend gemeint, sondern eine sachliche Feststellung.

Dass Menschen, die im Alltagsleben wegen ihres Körpergewichts Diskriminierungen ausgesetzt sind, empfindlich reagieren, wenn ich Kristian als übergewichtig bezeichne, kann ich verstehen. Es ist aber eine Verwechslung der Maßstäbe. Ich beziehe mich ausschließlich auf Maßstäbe des Spitzensports. Falls ich selber hier zu einer Verwechslung beigetragen habe, tut mir das leid.

Klugschnacker
03.06.2022, 11:19
Ich glaube nicht, dass sich der per Calipometrie gemessene KFA von Blummenfelt gravierend von dem anderer erfolgreicher Triathlonprofis unterscheidet. Wer über andere belastbare Infos verfügt: bitte her damit.

Schau bitte mal seinen Zieleinlauf an:
https://youtu.be/reQHKUNAJaA?t=22

Kannst Du ungefähr nachvollziehen, wovon jene sprechen, die Kristian als dicker empfinden (im Sinne von Fettpolstern) als andere Weltklasse-Triathleten?

Oder bestreitest Du bereits das bloße Faktum seines höheren Fettanteils?

Hafu
03.06.2022, 11:26
Körperbau und Fettanteil sind natürlich zu unterscheiden, aber es würde mich wundern, wenn Blummenfelt nicht den höchsten Köperfettanteil aller Spitzentriathleten im letzten Jahrzehnt hätte, egal ob Kurz- oder Langdistanz. Ich kann mir anhand von Bildern und BMI nicht vorstellen, dass er unter 15% liegt. ...

Das ist genauso eine Unterstellung, wie sie von Arne (etwas subtiler) begangen wird.

Niemals liegt der Körperfettanteil von Blummenfelt in diesem Bereich. Man kann den KFA-Anteil nicht auf Fotos bestimmen, sondern man muss ihn messen.

Thanus
03.06.2022, 11:34
Das ist genauso eine Unterstellung, wie sie von Arne (etwas subtiler) begangen wird.

Niemals liegt der Körperfettanteil von Blummenfelt in diesem Bereich. Man kann den KFA-Anteil nicht auf Fotos bestimmen, sondern man muss ihn messen.
Das ist schon richtig, aber ich habe in meinem Leben so viele Messungen (mit Kaliper) durchgeführt, dass ich es mir nicht vorstellen kann, schon alleine aufgrund dem Umstand, dass es sich um einen Ausdauerathleten mit einem BMI von 24 handelt. Selbst Kampfsportler (Judo, Ringen, Boxen sowieso) mit einem vergleichbaren Gewicht wie Blummenfelt haben einen niedrigeren BMI, bei ganz anderer Muskelmasse.

Klugschnacker
03.06.2022, 11:34
... indem Du immer wieder mit dem Dopingvorwurf spielst ...

Bitte bleibe bei den Fakten. Du warst einer der wenigen, die hier auf den letzten Seiten von Doping gesprochen haben.

Da würde ich doch eher sagen, dass ich Dir empfehle einmal kurz inne zu halten und über Selbst- und Fremdwahrnehmung nachzudenken.

Was denn nun? Soll ich Deine Fragen beantworten oder die Klappe halten?

Estampie
03.06.2022, 11:38
Man kann den KFA-Anteil nicht auf Fotos bestimmen, sondern man muss ihn messen.

naja, aber auf Fotos von hinten sieht man zum Teil eine deutliche Biskuitrolle.
:Blumen:

Was die unterschiedliche Bedeutung des Körperfettanteils für Profisportler vs. Hobbys und Normalos angeht möchte ich gerne auf den F1 Grand Prix 1995 in Brasilien hinweisen als Nigel Mansell schlichtweg nicht ins Cockpit gepasst hat. Das hätte für unsere Autos auch keine Rolle gespielt.

Grüße,
Thomas

Hafu
03.06.2022, 11:40
Schau bitte mal seinen Zieleinlauf an:
https://youtu.be/reQHKUNAJaA?t=22

Kannst Du ungefähr nachvollziehen, wovon jene sprechen, die Kristian als dicker empfinden (im Sinne von Fettpolstern) als andere Weltklasse-Triathleten?

Oder bestreitest Du bereits das bloße Faktum seines höheren Fettanteils?

Ja, genau das bestreite ich. Zumindest wenn es in Dimensionen von 15% geht, wie oben behauptet.

Zwei oder drei Prozent mehr als bei anderen Athleten mögen es durchaus sein, aber sicher nicht mehr. Blummenfelt hat sehr dünne Waden, wie es typisch ist für schnelle Läufer und die Form der voluminösen Oberschenkel passt überhaupt nicht zu der Fettverteilung, wie sie Menschen mit viel Oberschenkelfett haben sondern beruht ganz klar auf einem mächtig ausgebildeten Musculus quadriceps. Und ich beziehe mich dabei auf den von Eijk van Dijk geposteten Videolink aus dem Training.

Am Ende einer Langdistanz (speziell unter Hitzebedingungen) wie in dem von dir geposteten Zieleinlauf von St. George schleppen die meisten einen sichtbaren Wasserbauch mit sich herum und der Tonus der Rumpfmuskulatur ist aufgrund von Ermüdungsprozessen und Energiesubstratverarmung nach 8 Stunden auf ein Minimum zusammengeschrumpft.
Niemals würde ich mich trauen aufgrund von Videosequenzen in einer derartigen Ausnahmesituation eine belastbare Schätzung des Körperfettgehalts zu erlauben.
Es hat einen Grund, warum sich fast alle Triathleten Anzüge in schwarz bzw. zumindest dunklen Farben kaufen.
In einem weißen, druchsichtigen Triathlonanzug macht niemand eine "bella figura" (aber er verbessert die Hitzeresistenz).

flachy
03.06.2022, 11:42
Hammertyp!!!
Aktuelles Interview vom gertenschlanken Big Blu, supersympathisch!
https://youtu.be/OeaAbImN2tI

Neben dem goldenen Bike wird er auch in goldenen Schuhen den Marathon angreifen.
Und natürlich hat ihm Asics zwei Pacer aus Kenia eingeflogen, für jede Körperhälfte einen...

Ich finds geil, auch weil Big Blu einen höheren BMI hat als ich und dennoch alle Hungerhaken auf Kurz&Lang gnadenlos zerstört!


Kurz noch ein Nachtrag zur Sub7, folgende Milestones haben sich die Herren gesetzt (Zeit immer swim/bike/run)

Big Blu
45/3:45/2:25

Joe
49/3:20/2:37

Damit würde Jo bereits geduscht und mit der ersten Wurstsemmel am Ziel auf Big Blu warten.

KevJames
03.06.2022, 11:42
Dass Menschen, die im Alltagsleben wegen ihres Körpergewichts Diskriminierungen ausgesetzt sind, empfindlich reagieren, wenn ich Kristian als übergewichtig bezeichne, kann ich verstehen.

Ich finde Du verdrehst die Tatsachen. Nicht andere reagieren empfindlich, sondern Du stürzt Dich auf einen kleinen Aspekt, verlierst dabei aber das Große Ganze aus dem Blick. Wurde von anderen innerhalb dieses Threads ja bereits sehr treffend dargestellt.

keko#
03.06.2022, 11:43
Körperbau und Fettanteil sind natürlich zu unterscheiden, aber es würde mich wundern, wenn Blummenfelt nicht den höchsten Köperfettanteil aller Spitzentriathleten im letzten Jahrzehnt hätte, egal ob Kurz- oder Langdistanz. Ich kann mir anhand von Bildern und BMI nicht vorstellen, dass er unter 15% liegt. Frodeno am anderen Ende der Extreme soll bei 7% liegen.

Für den Ottonormalverbraucher darf Blummenfelt selbstverständlich als schlank gelten, im Spitzenausdauersport der Weltklasse ist er es nicht.

Einstellig ist meines Wissens das Opimale. 15% kann ich mir nicht vorstellen. Ich tippe auf zweistellig im sehr niedrigen Bereich.

KevJames
03.06.2022, 11:43
Was denn nun? Soll ich Deine Fragen beantworten oder die Klappe halten?

Wenn Du die Fragen denn mal beantworten würdest - hast Du bis jetzt noch nicht getan.

Übrigens: Über Selbst und Fremdwahrnehmung nachdenken bedeutet ja nicht die Klappe halten, sondern Dich selbst reflektieren und hinterher eben schlauer agieren.

Thanus
03.06.2022, 11:43
Blummenfelt hat sehr dünne Waden
Dann reden wir von unterschiedlichen Athleten :Huhu:

Klugschnacker
03.06.2022, 11:45
Harald, wie erklärst Du Dir, dass die Trainer/Coaches von Kristian in Interviews und Podcasts regelmäßig zu seinem Körpergewicht befragt werden?

Unterliegen die Fragesteller, salopp formuliert, einer Massenhalluzination?
:Blumen:
(No offense und danke für die Diskussion)

Hafu
03.06.2022, 11:52
... Selbst Kampfsportler (Judo, Ringen, Boxen sowieso) haben einen niedrigeren BMI, bei ganz anderer Muskelmasse.


Jetzt disqualifizierst du dich auf sachlicher Ebene mit dem Verweis auf Kampfsportler, die bekanntlich in Gewichtsklassen kämpfen.

Der Olympiasieger von Peking Ole Bischof (Klasse bis 81 kg) hat einen BMI von 25 und das war gerade mal Halbmittelgewicht. Und bekanntlich wird in diesen Sportarten vor dem Wiegen bewusst Gewicht gemacht, so dass das tatsächliche Kampfgewicht dann meist zwei bis drei Kilo höher ist, weil nach dem Wiegen nochmal getrunken und gegessen wird.

Ich werde mir nicht die Mühe machen, den BMI der Judo-Olympiasieger ím Mittelgewicht, Halbschwergewicht oder Schwergewicht zu googeln, aber ich halte jede Wette, dass deren BMI nochmal deutlich über den 25 von Ole Bischoff liegen.:Huhu:

Jemand der in der Klasse bis 100 Kg (Halbschwergewicht) kämpft müsste für einen BMI von unter 24 rechnerisch 2,05m lang sein und im Judo und Ringen ist eine derartige Körpergröße aufgrund der Hebelgesetze biomechanisch von Nachteil.

Thanus
03.06.2022, 11:55
Bitte Hafu, ich spreche schon von Kampfsportlern im vergleichbaren Gewicht, also Mittelgewicht bis 75kg. Halbmittelgewicht ist je nach Sportart übrigens noch leichter.

Wer erinnert sich nicht an Marvin Hagler, 175cm groß (also etwa wie Blummenfelt) und bei der Abwaage immer unter 72,5kg gelegen.

Hafu
03.06.2022, 12:06
Harald, wie erklärst Du Dir, dass die Trainer/Coaches von Kristian in Interviews und Podcasts regelmäßig zu seinem Körpergewicht befragt werden?

Unterliegen die Fragesteller, salopp formuliert, einer Massenhalluzination?
:Blumen:
(No offense und danke für die Diskussion)

In den Podcasts, die ich bisher mit Tveiten und Bu gehört habe, hat das Körpergewicht immer nur einen Nebenaspekt gespielt und es ging in viel stärkerem Maße um Dinge wie Höhentraining, Hitzetraining, allgemeine Trainingsprinzipien, wissenschaftliche Begleitung des Trainingsprozesses, Verletzungsprophylaxe, Übertrainingmonitoring.

Eine derartige Fixierung auf "Extrakilos" oder "Extrafett" habe ich noch in keinem Podcast gehört. Das erlebe ich eigentlich nur in speziell diesem Thread und ich habe dabei auch das Gefühl, dass gerade du, Arne, diese Diskussion sehr nachdrücklich befeuerst. Die von dir behauptete Massenhalluzination beschränkt sich also doch eher auf TS.de.

Ich kann mich auch nicht erinnern, dass in einem einzigen der ellenlangen Interviews ´, die ich mir bisher angehört habe, mal der KFA von Blummenfelt oder Iden konkret nachgefragt wurde, weshalb ich (genauso wenig wie offensichtlich du) diesbezüglich konkrete Zahlen-Werte nennen kann.

Hafu
03.06.2022, 12:12
...Wer erinnert sich nicht an Marvin Hagler, 175cm groß (also etwa wie Blummenfelt) und bei der Abwaage immer unter 72,5kg gelegen.

Ich erinnere mich nicht an Marvin Hagler. Ich habe noch nie von ihm gehört.

Eröffne gerne einen Thread zu ihm in der Rubrik Sonstiges. Hier in diesem Thread ist er (und alle anderen Kampfsportler, deren Gewicht vom Reglement vorgegeben ist) unfassbar offtopic.:Huhu:

sabine-g
03.06.2022, 12:13
Die von dir behauptete Massenhalluzination beschränkt sich also doch eher auf TS.de.

Ich hab auf slowtwitch noch nicht recherchiert ob auch dort über Blümi diskutiert wird, ich bin mir aber sicher, dass er dort Thema ist.
Wenn das so ist, wird sicher auch seine Figur besprochen.

Antracis
03.06.2022, 12:21
Ich hab auf slowtwitch noch nicht recherchiert ob auch dort über Blümi diskutiert wird, ich bin mir aber sicher, dass er dort Thema ist.
Wenn das so ist, wird sicher auch seine Figur besprochen.



Letsrun.com - Anyone know triathlete Kristian Blummenfelt's weight? (https://www.letsrun.com/forum/flat_read.php?thread=10087358)

Slowtwitch.com - Kristian Blummenfelt - so fast...so big?

(https://forum.slowtwitch.com/forum/?post=5947321)


Übrigens auch von letsrun.com :Cheese:

Norwegian Fat man tri gold, defeating track specialists (https://www.letsrun.com/forum/flat_read.php?thread=10737228)


:Blumen:

Frau Müller
03.06.2022, 12:27
Ich hab auf slowtwitch noch nicht recherchiert ob auch dort über Blümi diskutiert wird, ich bin mir aber sicher, dass er dort Thema ist.
Wenn das so ist, wird sicher auch seine Figur besprochen.

Das lässt sich leicht beantworten. Einmal gegoogelt und man findet ähnliche Diskussionen auf verschiedensten Portalen. Allerdings deutlich weniger abendfüllend.

https://forum.slowtwitch.com/forum/Slowtwitch_Forums_C1/Triathlon_Forum_F1/Kristian_Blummenfelt_-_so_fast...so_big%3F_P5947285/

oder hier

https://www.letsrun.com/forum/flat_read.php?thread=10087358

Oder auf Tri Mag in den Kommentaren

https://tri-mag.de/szene/kristian-blummenfelt-gewinnt-ironman-weltmeisterschaft-vor-lionel-sanders-und-braden-currie/

Oder hier...

https://www.youtube.com/watch?v=k2XGzKHkWh4

sabine-g
03.06.2022, 12:30
Letsrun.com - Anyone know triathlete Kristian Blummenfelt's weight? (https://www.letsrun.com/forum/flat_read.php?thread=10087358)

Slowtwitch.com - Kristian Blummenfelt - so fast...so big?

(https://forum.slowtwitch.com/forum/?post=5947321)


Übrigens auch von letsrun.com :Cheese:

Norwegian Fat man tri gold, defeating track specialists (https://www.letsrun.com/forum/flat_read.php?thread=10737228)


:Blumen:

Das lässt sich leicht beantworten. Einmal gegoogelt und man findet ähnliche Diskussionen auf verschiedensten Portalen. Allerdings deutlich weniger abendfüllend.

https://forum.slowtwitch.com/forum/Slowtwitch_Forums_C1/Triathlon_Forum_F1/Kristian_Blummenfelt_-_so_fast...so_big%3F_P5947285/

oder hier

https://www.letsrun.com/forum/flat_read.php?thread=10087358

Oder auf Tri Mag in den Kommentaren

https://tri-mag.de/szene/kristian-blummenfelt-gewinnt-ironman-weltmeisterschaft-vor-lionel-sanders-und-braden-currie/

Oder hier...

https://www.youtube.com/watch?v=k2XGzKHkWh4

Danke, damit wäre das Die von dir behauptete Massenhalluzination beschränkt sich also doch eher auf TS.de. dann widerlegt.

Helmut S
03.06.2022, 12:45
Was denkt ihr, wird wohl so ein Profi-Triathlet wie der Blumi im Wochenschnitt einer Trainingswoche am Tag Kalorienumsatz haben?

Vielleicht kann man sich ja auch über diese Betrachtung dem Thema nähern? N Kilo zusätzliches Fett entspricht ja ungefähr 7000 kCal. Wenn er also einen gewissen, als deutlich zu hoch angenommen Überschuß mit sich rum trägt, muss er den ja auch vorher gegessen haben. Da is die Frage, ob das überhaupt realistisch zusätzlich(!) rein kriegt, bei dem Umsatz den der hat?

:Blumen:

Steppison
03.06.2022, 13:03
Also ich habe knapp 15% KFA (Caliper) und bin deutlich "fetter" als KB.

Vielleicht kann KB auch aus seinen "Depots" unterwegs mehr zehren als all die schlanken Profis und kann daher am Ende nochmal einen raushauen?

Hafu
03.06.2022, 13:04
Danke, damit wäre das dann widerlegt.

Mit TS.de meine ich stellvertretend Triathlonportale/ Agegrouperszene.

Natürlich ticken mehr oder weniger ambitionierte Hobbysportler weltweit ähnlich in ihrem oft narzistisch überhöhtem Körperbau-Kult.
Und wenn ich mit den Suchbegriffen "Blummenfelt" und "fat" Google füttere bekomme ich -welch Überraschung- tatsächlich auf der ersten Seite von Google.de Treffer von hochgerankten Portalen, in denen irgendwelche Typen im Internet behaupten, dass Blummenfelt fett sei.

In Podcasts mit Blu, Tveiten (sehr empfehlen kann ich neben der Physical Performance Show und der Greg-Benett-Show, wo beide schon mehrfach zu Gast waren auch den Podcast, den Joel Fillol selbst mal vor drei oder vier Jahren mit Tveiten aufgenommen hat) spielt es wie gesagt nur ein Nebenrolle.

Gustav Iden, der Blummenfelt in direkten Duellen jenseits der olympischen Distanz innerhalb der letzten drei Jahre stets geschlagen hat (bei der WM in Nizza sogar sehr deutlich), schaut bekanntlich vom Körperbau her deutlich anders aus als Blummenfelt, trainiert aber nach ähnlichen Prinzipien und ist wie gesagt mindestens genauso schnell auf Mittel- und Langdistanz wenn nicht noch schneller (zumindest auf Strecken mit Höhenmetern).

Man könnte daher wenn man die Sicht von Blummenfelt auf die norwegische Trainingsgruppe erweitert, durchaus auf die Idee kommen, dass Blummenfelt nicht wegen bzw. trotz seines Körperbaus so schnell ist, sondern dass es etwas mit Methoden und Training zu tun hat.

Thanus
03.06.2022, 13:15
Ja, Iden und Blummenfelt trainieren ähnlich. Iden ist deshalb auf dem Rad vor allem im kupierten Terrain schneller als Blummenfelt, weil er leichter und aerodynamischer ist und Blummenfelt immer auf seine Laufstärke setzen kann und am Rad abwartend agieren kann. Blummenfelt muss aber mit ziemlicher Sicherheit mehr Watt treten als Iden. Das kann er, weil er über die höhere VO2max verfügt, relativ und absolut.

Klugschnacker
03.06.2022, 13:17
Vielleicht kann KB auch aus seinen "Depots" unterwegs mehr zehren als all die schlanken Profis und kann daher am Ende nochmal einen raushauen?

Während der Belastung wird meines Wissens nach wenig oder kein Unterhautfett zur Energieversorgung herangezogen. Das Fett, das bei den hier relevanten Intensitäten verbrannt wird, ist in Form von Fetttröpfchen direkt im Muskel gespeichert. Die geringen Mengen subkutanen Fetts, die eventuell noch zusätzlich benötigt werden, hat jeder Sportler zur Verfügung, auch wenn er super-skinny ist.

Wäre das Unterhautfett für einen Ausdauersportler hilfreich, würden sich viele solche Körpertypen in der Weltspitze ansammeln und wären dort überrepräsentiert. Wir sehen aber das Gegenteil, meine ich.
:Blumen:

rennrentner
03.06.2022, 13:44
Ich hab auf slowtwitch noch nicht recherchiert ob auch dort über Blümi diskutiert wird, ich bin mir aber sicher, dass er dort Thema ist.
Wenn das so ist, wird sicher auch seine Figur besprochen.


Ich hatte Besuch als Blümchen die WM gewonnen hat. Alles sportler, wenn auch keine Trias.
Jeder von denen hat sich doch sehr stark gewundert ob dessen Figur

Helmut S
03.06.2022, 13:45
Wäre das Unterhautfett für einen Ausdauersportler hilfreich, würden sich viele solche Körpertypen in der Weltspitze ansammeln und wären dort überrepräsentiert. Wir sehen aber das Gegenteil, meine ich.
:Blumen:

Dieses Argument - und strukturell Ähnliche - hat/haben was für sich. Am Ende überzeugen sie mich nicht so ganz.

Wir betrachten eine Szene, in der zweifelsohne ein gewisses Idealbild eines Körpers vorherrscht, auf das sich aufgrund des Kaloriendurchsatzes, evtl. auch eines "Körperkults" (siehe Hafus Beitrag) und/oder vielleicht(!) mangelhafter Aufklärung* viele Körper auch mehr oder weniger (evtl. unabsichtlich) einpendeln. Damit sieht man diesen Typus dann logischerweise auch in der Weltspitze. Insofern ist diese Argumentation m.E. irgendwo zw. self-fulfilling prophecy und idem per idem.

Ich vermute, dass keiner oder nur sehr wenige der Athleten/Trainer tatsächlich belegen können, ob die bei ihm/ihr vorliegende Körperkonstitution tatsächlich die schnellste auf der Langdistanz ist oder ob es nicht eine optimalere gäbe. Ich vermute weiterhin, dass sich diese Athleten damit schlicht am "wohlsten fühlen" - aus psychologischen Gründen vor allem.

:Blumen:

*Ich spiele auf Berichte und Untersuchungen zu RED-S an. Hier gibt es Studien und Untersuchungen zu Olympiaathleten oder auch zu Marathonläufern - weiblich wie männlich - in den "üblichen" Sportarten, bei denen Gewicht eine Rolle spielt. Man konnte feststellen, dass große Anteile (die Anteile schwanken in den Veröffentlichungen die ich kenne zw. 40-60%) dieser Höchstleistungssportler ein hohes Risiko für RED-S haben bzw. bereits Symptome zeigen. Das ausbleiben der Regel bei den Frauen oder das absinken des Testosteronhaushaltes und Nachlassen der Libido bei den Männern wird als häufigstes Symptom genannt.

Antracis
03.06.2022, 13:56
Wir betrachten eine Szene, in der zweifelsohne ein gewisses Idealbild eines Körpers vorherrscht, auf das sich aufgrund des Kaloriendurchsatzes, evtl. auch eines "Körperkults" (siehe Hafus Beitrag) und/oder vielleicht(!) mangelhafter Aufklärung* viele Körper auch mehr oder weniger (evtl. unabsichtlich) einpendeln. Damit sieht man diesen Typus dann logischerweise auch in der Weltspitze. Insofern ist diese Argumentation m.E. irgendwo zw. self-fulfilling prophecy und idem per idem.


Das überzeugt mich aber auch nicht. :Blumen:

Ein ganz zentraler Punkt im Spitzensport der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung im Bereich der Langzeitausdauer im Lauf- und Radsport ist die Optimierung von Leistung zu Wettkampfgewicht, wenn man jetzt mal von Spezialdisziplinen im Radsport absieht. Trainings- und ernährungsmethodisch ist das ein Problem, nämlich neben Gewicht möglichst keine Leistung bzw. Muskulatur zu verlieren.

Das ist ein zentrales Thema des Dopings im Spitzensport, darauf zielen anabole Steroide, vor allem aber auch Mittel wie Salbutamol oder die Schilddrüsenhormone. Alle diese Substanzen zielen auch darauf ab, eine katabolen Schutzwirkung zu entfalten. Sprich, trotz eines Energiedefizites mit katabolen Wirkungen diese möglichst gering zu halten, um halt noch mal 2 Kg abzunehmen mit nur minimalem Leistungsverlust.

Das Ganze lief und läuft höchstwahrscheinlich organisiert in einigen Trainingsgruppen ärztlich penibel gesteuert. Das Nike-Oregonprojekt war ja ein Beispiel. Das das alles nur die Folge davon ist, dass da ein paar Leute zu viel Titelbilder der Mens Health gelesen haben, erscheint mir fraglich.

Hafu
03.06.2022, 14:32
...Wir sehen aber das Gegenteil, meine ich.
:Blumen:

Wir sehen nicht das Gegenteil, weil du nur glaubst, das Gegenteil zu sehen, aber keine validen Daten zur Belegung deiner Behauptung liefern kannst.

Wenn du belegen kannst, dass Blummenfelt tatsächlich in der Größenordnung von 15% Körperfett hat, dann wäre ich still, denn damit Weltmeister zu werden wäre wirklich ungewöhnlich und würde viele leistungsphysiologische Grundsätze auf den Kopf stellen, aber solange die Daten fehlen und wir über unvorteilhafte Videosequenzen in hässlichen Trisuits am Ende eines 8-Stunden-Wettkampfs diskutieren, stufe ich die Diskussion eher als bodyshaming-Thema und nicht als ernsthafte Auseinandersetzung um leistungsdiagnostische Aspekte ein.

Hafu
03.06.2022, 14:49
...
Das ist ein zentrales Thema des Dopings im Spitzensport, darauf zielen anabole Steroide, vor allem aber auch Mittel wie Salbutamol oder die Schilddrüsenhormone. Alle diese Substanzen zielen auch darauf ab, eine katabolen Schutzwirkung zu entfalten. Sprich, trotz eines Energiedefizites mit katabolen Wirkungen diese möglichst gering zu halten, um halt noch mal 2 Kg abzunehmen mit nur minimalem Leistungsverlust.
...

Ich würde mal sagen, das war ein zentrales Thema in vielen Ausdauersportarten, denn ich habe -zumindest im Triathlon, Radsport und Laufsport, also den Sportarten, in denen ich mich ein wenig auskenne- nicht den Eindruck, dass die Nutzung der o.g. Substanzen aktuell eine gravierende Rolle spielen würde.

Der letzte richtig große Dopingskandal im Profiradsport ist mit Froomes Salbutamol- Geschichte mittlerweile auch schon 5 Jahre her, Salazar wurde lebenslang gesperrt und die aktuell beste US-Läuferin, Bronzemedaillengewinnerin Molly Seidel ist was Leistungsentwicklung und Trainingsumfeld angeht sehr unverdächtig zu dopen. Im Dauerthread Doping hier auf TS.de herrscht ziemliche Ruhe in letzter Zeit.

Du hast natürlich recht, dass die von dir aufgezählten Substanzen darauf abgezielt haben, das Leistungsgewicht zu optimieren, d.h. selektiv den KFA zu senken, ohne die so wichtige Muskulatur zu verlieren.

Vor diesem Hintergrund sollte man aber doch eher mal den Körperbau mancher Athleten in der Vergangenheit hinterfragen, wie sie zu ihrem niedrigen KFA bei gleichzeitig hohen Kraftwerten tatsächlich gekommen sind, anstatt Sportler der Gegenwart, die einen normaleren KFA aufweisen mal eben in die Doping-Ecke zu stellen.

Antracis
03.06.2022, 14:58
Vor diesem Hintergrund sollte man aber doch eher mal den Körperbau mancher Athleten in der Vergangenheit hinterfragen, wie sie zu ihrem niedrigen KFA bei gleichzeitig hohen Kraftwerten tatsächlich gekommen sind, anstatt Sportler der Gegenwart, die einen normaleren KFA aufweisen mal eben in die Doping-Ecke zu stellen.

Mir geht es in der Diskussion nur darum, ob Blummenfelt als , aus meiner Sicht eher körperliche Ausnahmeerscheinung, wirklich geeignet ist zu zeigen, dass ein sehr niedriger Körperfettanteil kein zentraler Leistungs-Faktor im Langdistanztriathlon ist.

Ob die körperliche Ausnahmestellung zusammen mit der Leistung Verdachtsmomente auf Doping erhärten sollte oder ob extrem niedrige Körperfettwerte der Vergangenheit häufig nur mit unerlaubter Hilfe oder erheblichen und zukünftig besser zu vermeidendem Gesundheitsrisiko erzielt wurden, ist aus meiner Sicht eine andere Fragestellung. :Blumen:

Klugschnacker
03.06.2022, 14:59
Wir sehen nicht das Gegenteil, weil du nur glaubst, das Gegenteil zu sehen, aber keine validen Daten zur Belegung deiner Behauptung liefern kannst..

Mit "Wir sehen aber das Gegenteil" bezog ich mich auf die allgemeine Tendenz, dass sich in der Weltspitze sportartspezifisch bestimmte Körpertypen überdurchschnittlich häufig ansammeln. Mein Argument war, dass es dafür einen sachlichen Grund gibt.

Ich verstehe an dieser Stelle den Dissens nicht. Es ist doch völlig klar, dass und warum Eliud Kipchoge und alle seine Konkurrenten anders aussehen als Alberto Tomba und dessen Konkurrenten.

Wenn du belegen kannst, dass Blummenfelt tatsächlich in der Größenordnung von 15% Körperfett hat, dann wäre ich still....

Habe ich nie behauptet. Außerdem liegt mir nicht daran, dass Du still bist.
:Blumen:

Hafu
03.06.2022, 16:19
... Es ist doch völlig klar, dass und warum Eliud Kipchoge und alle seine Konkurrenten anders aussehen als Alberto Tomba und dessen Konkurrenten.
...

Blummenfelt muss sich nicht mit Kipchoge optisch vergleichen, weil der ja auch nicht Radfahren und Schwimmen muss.

Zur Versachlichung der Diskussion ein aktuelles Bild (ohne den unvorteilhaften Trimtex-Trisuit) von Blummenfelt im Interview auf dem Lausitzring.

47645

Obwohl er ein weißes Radtrikot (immerhin aber mal eine normale schwarze Radhose) trägt sehe ich keine Plauze oder sonst irgendwelche Anzeichen für Adipositas.:Blumen:

Hafu
03.06.2022, 16:31
... Blummenfelt als , aus meiner Sicht eher körperliche Ausnahmeerscheinung, ...

Und ich sehe bei Blummenfelt keine "körperliche Ausnahmeerscheinung", was sein Körperfett anbelangt. Er hat ein paar Muskeln mehr als manche seiner oft ungesund abgemagerten Konkurrenten und weil man Muskelmasse auf physiologischem Weg nicht isoliert aufbauen kann, wie jedem ambitionierten Kraftsportler geläufig ist, sicher auch ein paar Gramm Fett mehr, aber in der Relation Muskelmasse zu Fettmasse erscheint mir alles im normalen Bereich zu sein (siehe das obige aktuelle Bild)

Er hat 'ne Kielbrust, aber ich wüsste nicht, warum man das "körperliche Ausnahmeerscheinung" nennen sollte.

Genussläufer
03.06.2022, 16:36
Obwohl er ein weißes Radtrikot (immerhin aber mal eine normale schwarze Radhose) trägt sehe ich keine Plauze oder sonst irgendwelche Anzeichen für Adipositas.:Blumen:

Wir vergleichen Blumi doch nicht mit mit einem adipösen Mitvierziger mit nem halben in der Hand im Freibad. Wir vergleichen ihn mit anderen Weltklasse Triathleten. Und da hat er erstens ganz schön viel Muskelmasse (auch das ist Masse). Und dann schau mal auf die Muskulatur. Da kannst Du das vaskuläre System nicht mal erahnen. Bei der Muskulatur kannst Du nicht mal die Abgrenzung der Quadrizeps richtig wahrnehmen, während Du bei einigen anderen sogar die Faserung erkennen kannst. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied. Schau Dir mal Deinen Jungen an. Der ist zwar ziemlich muskulös, hat aber einen sichtbar deutlich geringeren KF Anteil.

Sicher hast Du dahingehend recht, daß wir eine komische Erwartungshaltung an den Körperbau eines erfolgreichen Triathleten haben. Machen wir es mal plastischer... Stell Dir einfach die schnellsten Triathleten der letzten 10 Jahre vor. Sehr sicher würde Blumi dort sehr deutlich als Outlier sichtbar werden. Zumindest ist das meine persönliche Wahrnehmung.

X S 1 C H T
03.06.2022, 16:43
Lasst den Kerl doch aussehen wie er aussieht. Fakt ist. Er hat aktuell den größten Motor und darum geht es doch.

spanky2.0
03.06.2022, 16:44
Zur Versachlichung der Diskussion ein aktuelles Bild (ohne den unvorteilhaften Trimtex-Trisuit) von Blummenfelt im Interview auf dem Lausitzring.


Die Bilder darf man nicht vergleichen.
In St.George hat ja schon eine SUB 8 gereicht. Das hier ist halt seine Figur für Sub 7. :Cheese: :Lachanfall:


(Um gleich Missverständnisse vorzubeugen. Das sollte nur ein Witz werden um die (unnötigen) Spannungen in dieser Diskussion etwas zu entschärfen. ;) :Blumen: )

Helmut S
03.06.2022, 16:59
Ein ganz zentraler Punkt im Spitzensport der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung im Bereich der Langzeitausdauer im Lauf- und Radsport ist die Optimierung von Leistung zu Wettkampfgewicht

Ich denke nicht, dass wir hier eine tatsächliche Optimierung unter Berücksichtigung der individuellen Leistungsfähigkeit sehen, denn ich denke, dass individuelle Optimum ist gar nicht bekannt. Zumindest habe ich von einer Thematisierung diesbezüglich noch nicht gehört. Mir ist eine Aussage diesbezüglich nur von den Norwegern bekannt, die angeblich versucht hätten KBs Gewicht zu senken, dass aber nicht optimal war.

Vielmehr handelt es sich in den entsprechenden Sportarten doch um eine stupide Erhöhung des Quotienten Leistung/Wettkampfgewicht. Das mag physikalisch optimal sein, für den einen oder anderen evtl. physiologisch auch - fair enough. Daraus aber zu schließen, dass ein möglicherweise(!) nicht besonders niedriges Verhältnis für KB dazu führt, dass er nicht die Leistung bringen können dürfe, die er bringt (zumal in einer Komplexsportart wie Triathlon), ist m.E. nicht zulässig.

:Blumen:

Hafu
03.06.2022, 17:00
...Wir vergleichen ihn mit anderen Weltklasse Triathleten. Und da hat er erstens ganz schön viel Muskelmasse (auch das ist Masse). Und dann schau mal auf die Muskulatur. Da kannst Du das vaskuläre System nicht mal erahnen. ...

Erkennst du das vaskuläre System bei diesem Weltklassetriathleten? Ich kann es da auch nicht erahnen.

https://media1.faz.net/ppmedia/aktuell/sport/439977389/1.1924603/mmobject-still_full/jubel-in-frankfurt-im-juli.jpg

In den letzten Jahren gerade nach dem Trainerwechsel weg vopn Bilek hat sich Sebi vom Körperbau her durchaus verändert. Er läuft auch definitiv schneller als vor 10 Jahren, fährt aber langsamer Rad. Schneller in der Komplexleistung Triathlon ist er IMHO nicht geworden.

Menschen sind sowieso genetisch verschieden, so dass interinviduelle Vergleiche stets an Grenzen stoßen.

Blummenfelt betreibt seit 12 Jahren international Triathlon. (https://www.triathlon.org/athletes/results/41322/kristian_blummenfelt)Er war schon immer ein muskelkräftiger, eher kleinerer Athlet.
Hier ein Bild von 2013.
47647

In der ITU-Triathlonszene wundert sich längst niemand mehr über die Laufstärke von Blummenfelt. Nur bei den Langdistanztriathleten, die in der Regel nicht über den Tellerrand von Hawaii hinausblicken, ist eine Diskussion im Jahr 2022 über einen der erfahrensten Profitriathleten, die es gibt, so wie hier in diesem Thread möglich.

Nichtsdestoweniger hat Blummenfelt bereits 2011 als (erst 17-jähriger Junior 'nen Europacup mit bester Laufzeit gewonnen. (https://www.triathlon.org/results/result/2011_brno_etu_triathlon_junior_european_cup/6433) Eigentlich hätte er damals noch in der Jugend A starten müssen, da Junioren im Triathlon 18 und 19 Jahre alt sind. Der zweit- und drittplazierte bei diesem Europacup waren dementsprechend auch zwei Jahre älter als Blummenfelt. Das spricht für ein gewisses Lauftalent und dafür, dass ihn sein Körperbau offensichtlich beim Laufen (unter Berücksichtigung seines indivduellen sehr dynamischen Laufstils) wenig behindert.

Den ein Jahr älteren Viertplazierten beim ersten großen internationalen Erfolg von Blummenfelt von damals kennt man übrigens auch heute noch: Jelle Geens. Der gilt mittlerweile neben Yee als schnellster Nur-Läufer unter den Triathleten und ist schon deutlich unter 14 Minuten auf 5k gelaufen. In Tokyo fehlte Geens als Mitfavorit wegen covid. Damals zu Beginn der Karriere war er in Brno noch 3s auf 5k langsamer.

(Ebenfalls bemerkenswert: beim ersten internationalem Sieg von Blummenfelt war Mikal Iden, der Trainer von Sanders 22. mit einer recht guten Laufzeit (nur 30s langsamer als der mittlerweile Olympiasieger).

Genussläufer
03.06.2022, 17:14
Erkennst du das vaskuläre System bei diesem Weltklassetriathleten? Ich kann es da auch nicht erahnen.



Auf diesem Bild nicht. Auf vielen anderen schon. Auch in den Videos ist das sehr deutlich erkennbar. Bei KB konnte ich es auf keinen Bild oder irgendeiner Übertragung erkennen oder erahnen. Wie auch immer, wir kommen hier nicht zusammen. Agree to disagree :)

->PF
03.06.2022, 19:51
In den letzten Jahren gerade nach dem Trainerwechsel weg vopn Bilek hat sich Sebi vom Körperbau her durchaus verändert. Er läuft auch definitiv schneller als vor 10 Jahren, fährt aber langsamer Rad. Schneller in der Komplexleistung Triathlon ist er IMHO nicht geworden.

Hast du vor 3-4 Jahren nicht über Kienle hier im Forum gesagt er wäre in der schnellsten Form seines Lebens? Ich kann mich da an nen Thread erinnern als du Zeiten aus Finnland von einem 70.3 Rennrn miteinander verglichen hast. Das passt jetzt nicht so ganz alles zusammen :D

Auch muss ich sagen, wenn man Kienle Oberkörperfrei sieht, dann sieht der zumindest in der Hauptsaison rein optisch schon deutlich trainierter als Blumenfelt aus.

ADri
03.06.2022, 21:14
https://www.youtube.com/watch?v=Evhxj-m-u_4

Bei Min. 9:20 sagt Bu was über KB / Gewicht / Leistung ...

KevJames
04.06.2022, 10:11
Jetzt disqualifizierst du dich auf sachlicher Ebene mit dem Verweis auf Kampfsportler, die bekanntlich in Gewichtsklassen kämpfen.

Der Olympiasieger von Peking Ole Bischof (Klasse bis 81 kg) hat einen BMI von 25 und das war gerade mal Halbmittelgewicht. Und bekanntlich wird in diesen Sportarten vor dem Wiegen bewusst Gewicht gemacht, so dass das tatsächliche Kampfgewicht dann meist zwei bis drei Kilo höher ist, weil nach dem Wiegen nochmal getrunken und gegessen wird.



Ich komme ja ursprünglich aus diesem Bereich, daher kann ich sagen: (Überhaupt nicht böse gemeint) Das ist ja eine süße Betrachtung. Die Range des zu niedrigen Gewichts (durch gezielte Manipulation des Wasser und Salzhaushaltes) beträgt je nach Athlet wohl so zwischen 5 und 12 kg!
Der BMI zum Zeitpunkt des Wettkampfes dürfte in aller Regel deutlich über Blumenfelts sein.

Wir sehen nicht das Gegenteil, weil du nur glaubst, das Gegenteil zu sehen, aber keine validen Daten zur Belegung deiner Behauptung liefern kannst.



:Blumen:



Auch muss ich sagen, wenn man Kienle Oberkörperfrei sieht, dann sieht der zumindest in der Hauptsaison rein optisch schon deutlich trainierter als Blumenfelt aus.

Selbst wenn das so wäre - dann machen all die anderen wohl etwas falsch. Zeit sich als Ausdauerathlet mal ein paar Muskeln anzutrainieren und ordentlich zu essen. :Cheese:

(Dann aber halt auch genauso viel und hart trainieren wie die Jungs aus Norwegen)

Thanus
04.06.2022, 13:04
Ich finde ja, dass Blummenfelt gar keine außergewöhnliche Muskulatur hat, eher sogar wenig: "Who is the guy on the right?" (https://www.youtube.com/watch?v=KC5BDn1vwcM&t=44s)

TriVet
04.06.2022, 13:15
Zum Thema Körperbau gibt’s ja schon immer diverse Theorien, s.a. Hier:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Körperbautyp

Lebemann
04.06.2022, 13:33
https://www.youtube.com/watch?v=Evhxj-m-u_4

Bei Min. 9:20 sagt Bu was über KB / Gewicht / Leistung ...

Zwar nur ein paar Schnipsel wie sie selbst sagen, aber besser als nix. Das komplette Video wird sicher noch ein paar Einblicke geben.

Er deutet ja bereits an, dass KBs absolute Vo2max, nicht die relative gewichtsabhängige, bei einer Gewichtsabnahme fällt. Anscheinend ist für sie die absolute die deutlich wichtigere Größe im Triathlon. Erklärt auch, warum Ruderer sich unfassbar gut auf der Langdistanz behaupten können. Die bringen idR ja auch enorm hohe absolute Werte mit.

Im Radsport nimmt man zunehmend auch diese Talente unter Vertrag, wie z.B. Osborn, Palzer. Aufgrund von Renntaktik, Fahrtechnik dürfte es dort wohl etwas länger dauern. Zudem werden die großen Rennen meistens am Berg entschieden, wo W/KG immer noch das Maß aller Dinge ist. Geesman meinte mal im Junkmiles Podcast, dass gerade für Triathleten/Zeitfaher die Watt/cda viel entscheidender sind.

Zusammenfassend behaupte ich mal, dass man so schwer wie nötig (maximale Power) aber so leicht wie möglich (kein Ballast) sinnvoll ist. Das dürfte allerdings eine höchst individuelle Geschichte sein.
*gilt für flache-moderate Triathlons

KJS
04.06.2022, 21:15
Meint ihr Blummenfelt plant tatsächlich schon einen Wechsel der Sportart?
Am Ende des Interviews wird etwas angedeutet:
https://youtu.be/2IzXcPzq4fI

Was könnte das sein? Langlauf…?

Helmut S
04.06.2022, 21:19
Meint ihr Blummenfelt plant tatsächlich schon einen Wechsel der Sportart?
Am Ende des Interviews wird etwas angedeutet:
https://youtu.be/2IzXcPzq4fI

Was könnte das sein? Langlauf…?

Schwebebalken :cool:

KevJames
05.06.2022, 07:03
Meint ihr Blummenfelt plant tatsächlich schon einen Wechsel der Sportart?
Am Ende des Interviews wird etwas angedeutet:
https://youtu.be/2IzXcPzq4fI

Was könnte das sein? Langlauf…?

Danach gewinnt er die Tour de France. :Cheese:

Hafu
05.06.2022, 13:08
... Erklärt auch, warum Ruderer sich unfassbar gut auf der Langdistanz behaupten können. Die bringen idR ja auch enorm hohe absolute Werte mit.

Gibt es denn abgesehen von Cam Wurf noch weitere unfassbar gute Ruderer im Langdistanztriathlon.
Wobei Wurfs Rudervergangenheit derartig lange zurückliegt, dass ich ihn eher als Radprofi, denn als Ruderer einstufen würde.

...Im Radsport nimmt man zunehmend auch diese Talente unter Vertrag, wie z.B. Osborn, Palzer. ...

Meines Wissens nach hat es Jason Osborne nicht geschafft von irgendeinem Profi-Team unter Vertrag genommen zu werden. Im vergangenen Jahr war er zwar im Nachwuchs-Team von QuickStep-Deceuninck, diese Engagement lief aber Ende des Jahres aus, ohne dass es eine Verlängerung oder gar ein Vertragsangebot für das Profi-Team gab.

Für 2022 gibt es keinerlei Ergebnisse auf Procycling Stats, so dass es wohl auch kein Engagement bei anderen, niederklassigeren Profi-Teams gibt. (https://www.procyclingstats.com/rider/jason-osborne)

Palzer bei Groha ist mehr so eine Marketing-Geschichte, hinter der RedBull als persönlicher Sponsor von Palzer steht. Zeitgleich mit dem "Engagement" von Palzer bei Groha stieg RedBull bei Bora als Teamsponsor ein.

...
Zusammenfassend behaupte ich mal, dass man so schwer wie nötig (maximale Power) aber so leicht wie möglich (kein Ballast) sinnvoll ist. Das dürfte allerdings eine höchst individuelle Geschichte sein.
*gilt für flache-moderate Triathlons

Da gebe ich dir zu 100% recht.:Blumen:

Angesichts der Radzeiten, die heutzutage im Mittel- und Langdistanztriathlon erforderlich sind (und der Wattwerte, die man treten muss, um diese Zeiten zu erzielen) würde ich die These wagen, dass es in Zukunft kaum noch Profitriathleten mit dem Körperbau von z.B. Andi Raelert, Craig Alexander oder Pete Jacobs geben wird, zumindest solange die Radstrecken so flach sind, wie es bei Weltmeisterschaften üblich geworden ist.

lepeters
05.06.2022, 13:12
Meines Wissens nach hat es Jason Osborne nicht geschafft von irgendeinem Profi-Team unter Vertrag genommen zu werden. Im vergangenen Jahr war er zwar im Nachwuchs-Team von QuickStep-Deceuninck, diese Engagement lief aber Ende des Jahres aus, ohne dass es eine Verlängerung oder gar ein Vertragsangebot für das Profi-Team gab.


Soweit ich weiß, hatte Osborne bei Deceuninck einen Vorvertrag für 2022, der dann aber nicht in einem endgültigen Vertrag resultiert ist. Hintergrund war wohl, dass es nur begrenzte Slots im WT-Team gab und das Team schon voll war. Folglich wurde er wieder "aussortiert"
Eine Quelle habe ich nicht, ich meine aber, dass Andy Stauff dies mal im Besenwagen sagte.

Lebemann
05.06.2022, 16:52
Ok wahrscheinlich wäre das im Gespräch anders rübergekommen als in Schrift. Zwischen sehr gut und Weltklasse liegen halt nochmal Welten. Bezog mich eher auf das sehr gut, vermutlich aufgrund der hohen Ausprägung der vo2max.

Lars Wichert, Ex Ruderer und IM Hamburg Sieger 2021 in 8:12h beim ersten Triathlon überhaupt könnte ich noch anführen. Dieses Jahr im Zwift Team. Ob er den Sprung zu den Profis noch wagt glaub ich aufgrund seines Alters nicht.

Bei Osborn/Palzer hab ich mich dann wohl vertan, wobei Osborn immerhin zwift Weltmeister mit einem Höllenritt wurde. Palzers rennen als Marketing abzutun, ok… so schlecht fand ich sein Rennen bisher nicht.

JENS-KLEVE
05.06.2022, 20:47
Ich sehe zwischen dem Körpergewicht eines Hobbysportlers und der Debatte über das Körpergewicht eines Spitzensportlers keinen Zusammenhang. Das sind zwei ganz verschiedene Baustellen.



Ich selber gelte in meiner Trainingsgruppe als Fettsack und kann mir bei jedem Training Witze darüber anhören (ich lache mit). Außerhalb des Sports nimmt man mich als schlank bis normalgewichtig wahr, im Winter mit einem Hang zu ambitioniert körpernah geschnittenen Hemden. Wenn mir jemand im Rahmen des Leistungssports sagt, ich hätte noch Übergewicht, reagiere ich darauf ebenso beleidigt, wie wenn mir jemand sagt, mein Armzug sei krumm oder meine Übersetzung falsch gewählt – nämlich überhaupt nicht. So etwas ist nicht persönlich herabsetzend gemeint, sondern eine sachliche Feststellung.

Dass Menschen, die im Alltagsleben wegen ihres Körpergewichts Diskriminierungen ausgesetzt sind, empfindlich reagieren, wenn ich Kristian als übergewichtig bezeichne, kann ich verstehen. Es ist aber eine Verwechslung der Maßstäbe. Ich beziehe mich ausschließlich auf Maßstäbe des Spitzensports. Falls ich selber hier zu einer Verwechslung beigetragen habe, tut mir das leid.

Ich bin in einer ähnlichen Lage wie du, aber werde immer empfindlicher und lache nicht mit. Mit Trichterbrust, Hohlkreuz und Luft im Bauch sehe ich vielleicht komisch aus, aber ich wiege 68kg bei 1.74. Mit meiner Muskulatur dürfte das Gewicht wohl in Ordnung sein, der NEO passt auch wie vorher.

- Meine Arbeitskollegen kommentieren mein Essen, und zwar jedes. Darfst du das essen? Ist das nicht zu viel? ist das nicht ungesund?
- Nach 2 Jahren Coronapause begrüßt mich mein TL-Zimmerkollege "Du bist aber fett geworden, - jetzt aber mal im Ernst ... - du bist echt dick geworden"
- Permanent Kommentare zu meinem Bauch von meinem Vater, Freunden, Kollegen, Sportlern

Was soll das? Nur weil ich Sport mache darf plötzlich jeder meinen Körper und meine Nahrung kommentieren? Soll ich auch mal? Dann sitze ich direkt beim Chef mit der Gleichstellungsbeauftragten.

In meiner Disco- / Konzertbubble passiert das übrigens gar nicht, richtig entspannend dort.:Hexe:

KB wird vielleicht auch irgendwann mal bei der 1000. Frage gereizter reagieren oder noch schlimmer es alleine mit sich ausmachen.

Hafu
05.06.2022, 21:16
...
KB wird vielleicht auch irgendwann mal bei der 1000. Frage gereizter reagieren oder noch schlimmer es alleine mit sich ausmachen.

Bemerkenswerter Beitrag.

So wie ich Blummenfelt einschätze, holt der sich mutmaßlich eher extra-Motivation aus solchen oft sicherlich nicht böse gemeinten, aber trotzdem verletzenden Sprüchen und Kommentaren. Eventuell ist das auch ein Grund, warum er stets (auf der Suche nach messbarer Anerkennung) neben dem Kampf um Plazierungen das Rekordstreben, dem ich persönlich im Triathlon aus den bekannten Gründen unglaublich wenig abgewinnen kann, bei fast all seinen Auftritten auf der Mittel- und Langdistanz derartig hoch hängt.

Blummenfelt betreibt seit mindestens 13 Jahr Leistungssport, ist aber erst rund 5 Jahre lang in der Weltspitze und gerade für die Zeit, wo man sein Leben bereits weitgehend dem Sport unterordnet, man aber noch keine richtige Kompensation in Form überregionaler Erfolge oder gar finanzielle Belohnungen erhält braucht es schon eine ganz besondere Motivation und Psychostruktur um dabeizubleiben und den Fokus aufrecht zu erhalten. Auf social media ist Blummenfelt im übrigen sehr aktiv, so lange ich ihn wahrgenommen habe, so dass es sehr wahrscheinlich ist, dass er Diskussionen über seinen Körperbau aktiv mitverfolgt. Die Teamkollegen Gustav Iden sowie Mikal Iden schreiben ja gelegentlich selbst mit auf slowtwitch.com.

abc1971
05.06.2022, 22:45
Gibt es denn abgesehen von Cam Wurf noch weitere unfassbar gute Ruderer im Langdistanztriathlon….

Palzer bei Groha ist mehr so eine Marketing-Geschichte, hinter der RedBull als persönlicher Sponsor von Palzer steht. Zeitgleich mit dem "Engagement" von Palzer bei Groha stieg RedBull bei Bora als Teamsponsor ein.


...

Die Vuelta fährt sich aber auch nicht von alleine zu Ende und das quasi ohne Rennerfahrung. Feste treten kann der Doni schon, deswegen klingt die Bezeichnung als Werbe-Gag fast schon gemein

Hafu
05.06.2022, 23:07
Die Vuelta fährt sich aber auch nicht von alleine zu Ende und das quasi ohne Rennerfahrung. Feste treten kann der Doni schon, deswegen klingt die Bezeichnung als Werbe-Gag fast schon gemein

Der RedBull-Hintergrund ist ja kein Geheimnis, genauso wie Palzers UCI bzw. PCS-Ranking. (https://www.procyclingstats.com/rider/anton-palzer)Das Ganze ist halt ein Experiment, ob ein zweifelsfrei talentierter Ausdauersportler aus einer Nischensportart mit interessanten Leistungsdiagnostik-Werten mit dem richtigen Training evt. ein guter Radprofi werden kann.
Wenn man sich die sonstige Besetzung des Teams Bora ansieht, dann ist Palzer -abgesehen von den beiden Nachwuchstalenten- auch nach über einem Jahr an Renneinsätzen noch der nahezu am schlechtesten plazierte.
Ben Zwiehoff, der ja zeitgleich in ähnlich hohem Alter die Chance zum Quereinstieg in den Profi-Straßenradsport bekommen hat, ist immerhin jetzt schon dreistellig im UCI-Ranking. (https://www.procyclingstats.com/rider/ben-zwiehoff)

Sorry für offtopic.:Blumen:

lagat
06.06.2022, 08:34
Primoz Roglic ist euch ein Begriff, oder? :Cheese:

Hafu
06.06.2022, 09:22
Primoz Roglic ist euch ein Begriff, oder? :Cheese:

War der etwa auch Ruderer?;)

Die bisherige Story, die ich kenne, war dass er Skispringer war, der mit 23 in den Radsport gewechselt ist. Hier im Blummenfelt-Thread ist er aber auch ziemlich OT.

KevJames
06.06.2022, 09:24
Ich vermute ja, dass auch das nichts bringen wird. Aber jetzt mal ganz ehrlich: Sieht so ein zu dicker Sportler aus?

Klugschnacker
06.06.2022, 09:40
Ich vermute ja, dass auch das nichts bringen wird. Aber jetzt mal ganz ehrlich: Sieht so ein zu dicker Sportler aus?

Nein, er ist nicht zu dick. 100% ehrlich.

Im ZDF wird er als "massiger Typ" bezeichnet (Quelle (https://youtu.be/OtcIS23BxL8?t=584)).

lagat
06.06.2022, 11:53
War der etwa auch Ruderer?;)

Die bisherige Story, die ich kenne, war dass er Skispringer war, der mit 23 in den Radsport gewechselt ist. Hier im Blummenfelt-Thread ist er aber auch ziemlich OT.

War die Antwort auf folgende Frage von dir:"Das Ganze ist halt ein Experiment, ob ein zweifelsfrei talentierter Ausdauersportler aus einer Nischensportart mit interessanten Leistungsdiagnostik-Werten mit dem richtigen Training evt. ein guter Radprofi werden kann."

Ich fände es interessant Blummenfelt beim (Ultra)Laufen zu sehen.

Thanus
06.06.2022, 11:56
Angesichts der Radzeiten, die heutzutage im Mittel- und Langdistanztriathlon erforderlich sind (und der Wattwerte, die man treten muss, um diese Zeiten zu erzielen) würde ich die These wagen, dass es in Zukunft kaum noch Profitriathleten mit dem Körperbau von z.B. Andi Raelert, Craig Alexander oder Pete Jacobs geben wird, zumindest solange die Radstrecken so flach sind, wie es bei Weltmeisterschaften üblich geworden ist.
Das is ein weit verbreiteter Irrtum, dass schnelle Radzeiten auf flacher Strecke ein hohes Körpergewicht bevorteilen.

Tatsächlich hatten viele der erfolgreichsten Zeitfahrer in der Geschichte des Radsports deutlich unter 70kg. Hinault mit 62kg, Boardman mit 68kg und um in der Gegenwart zu bleiben, Evenepoel bringt 64kg und Roglic 65kg auf die Waage.

Wichtiger als die absoluten Watt sind eine aerodynamische Haltung. Große schwere Leute haben in der Regel auch breite Schultern und vor allem lange Beine, was viel Luftwiderstand mit sich bringt.

Und die letzte Langdistanz-WM hatte 2300 Höhenmeter. Man könnte auch einfach sagen, dass Frodeno mit einem niedrigeren BMI als alle Genannten, die "gewagte These" widerlegt.

Laufen und damit ein geringes Köpergewicht wird in Zukunft noch mehr jeden Triathlon entscheiden, weil sich durch die verbesserte Aerodynamik die Radzeiten nicht nur verkürzen sondern immer mehr angleichen werden und Abstände herauszufahren schwerer wird.

Blummenfelt wird mit seinem hohen BMI die Ausnahme bleiben.

KevJames
06.06.2022, 11:59
Allerdings hat Frodeno auch die deutlich längeren Beine. ;)

Rausche
09.06.2022, 09:50
Hier ein neues Interview mit Olav Aleksander Bu geführt durch die Triathlon Crew (https://www.youtube.com/watch?v=LbPsG7TD1bw&t=1303s).
Ganz interessant, ein Thema natürlich auch das Gewicht. Blumi wiegt momentan 79-80Kg.
Mich als eher schwerer Sportler motiviert das unheimlich.
Begründung ist das er so einfach Leistungsfähiger und schneller ist als mit 72Kg die er 2018 hatte. Kalorien -> Energie -> Power / Speed. Der Körper ist sehr Anpassungsfähig und funktioniert auch im Defizit aber man verliert dann Energie und damit Leistung. Lieber ein Athlet der leicht Fett zunimmt aber genug isst als ein Athlet der zu wenig isst. So waren ungefähr die Worte von Bu.

Steppison
09.06.2022, 12:26
Quasi wenn man Fett ansetzt isst man genug?

Läuft für mich würde ich sagen. :-)

Hafu
09.06.2022, 12:32
Quasi wenn man Fett ansetzt isst man genug?

Läuft für mich würde ich sagen. :-)

Nein, man isst genug, wenn man geplante Trainingseinheiten stabil in den vorhergesehenen Belastungsbereichen durchziehen kann, wenn die Regenerationsprozessen nach dem Training nicht durch Energie- oder Substratmangel behindert werden und wenn man es schafft über lange Phasen des Trainings- und Wettkampfprozesses verletzungsfrei zu bleiben.:Blumen:

Dass der Aufbau von Muskeln auf physiologischen Weg (ohne pharmazeutische Unterstützung) nicht ohne Aufbau einer gewissen Menge an Fett möglich ist, gehört zu Binsenweisheiten, die jedem Kraftsportler geläufig sind.

Nole#01
09.06.2022, 12:34
Nein, man isst genug, wenn man geplante Trainingseinheiten stabil in den vorhergesehenen Belastungsbereichen durchziehen kann, wenn die Regenerationsprozessen nach dem Training nicht durch Energie- oder Substratmangel behindert werden und wenn man es schafft über lange Phasen des Trainings- und Wettkampfprozesses verletzungsfrei zu bleiben.:Blumen:

Dass der Aufbau von Muskeln auf physiologischen Weg (ohne pharmazeutische Unterstützung) nicht ohne Aufbau einer gewissen Menge an Fett möglich ist, gehört zu Binsenweisheiten, die jedem Kraftsportler geläufig sind.

Absichtlich blöd gefragt. Jan Frodeno ist ja sehr ausgezehrt. Könnte dies eine mögliche Ursache sein, dass er doch recht "häufig" verletzt ist?

Steppison
09.06.2022, 12:36
Nein, man isst genug, wenn man geplante Trainingseinheiten stabil in den vorhergesehenen Belastungsbereichen durchziehen kann, wenn die Regenerationsprozessen nach dem Training nicht durch Energie- oder Substratmangel behindert werden und wenn man es schafft über lange Phasen des Trainings- und Wettkampfprozesses verletzungsfrei zu bleiben.:Blumen:

Dass der Aufbau von Muskeln auf physiologischen Weg (ohne pharmazeutische Unterstützung) nicht ohne Aufbau einer gewissen Menge an Fett möglich ist, gehört zu Binsenweisheiten, die jedem Kraftsportler geläufig sind.
:Blumen:

sabine-g
09.06.2022, 12:42
Absichtlich blöd gefragt. Jan Frodeno ist ja sehr ausgezehrt. Könnte dies eine mögliche Ursache sein, dass er doch recht "häufig" verletzt ist?

Jan ist 40 Jahre alt

TriSG
09.06.2022, 13:07
Quasi wenn man Fett ansetzt isst man genug?

Läuft für mich würde ich sagen. :-)

Dann dürfte meine Coronainfektion doch einen ziemlich guten Nebeneffekt gehabt haben.:Cheese:

Hafu
09.06.2022, 13:21
Jan ist 40 Jahre alt

Er war auch schon vor und nach seinem Olympiasieg, also mit Mitte/ Ende 20 überproportional häufig und zum Teil sehr lange verletzt.
Ich würde -ohne mir eine Ferndiagnose anmaßen zu wollen- nicht ausschließen, dass die Diäten zur Optimierung des Leistungsgewichtes zumindest damals ein begünstigender Faktor für die Verletzungen waren. Aktuell hat er einen Teilabriss der Achillessehne und sowas tritt statistische gehäuft zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr, oft auch bei Nichtsportlern auf.

Das Red-S-Syndrom ist ja erst in den letzten Jahren wissenschaftlich beleuchtet und benannt worden, existiert im Hochleistungssport (und auch im Amateursport) aber zweifellos schon seit Jahrzehnten. (https://www.sportschau.de/mehr-sport/relative-energie-defizit-syndrom-gefaherlicher-energiemangel-im-sport-100.html)

Klugschnacker
09.06.2022, 14:08
Wenn dicker besser ist, warum sind dann in der Norweger-Truppe alle sehr schlank, außer einem?
:Lachen2:

Hafu
09.06.2022, 15:28
Wenn dicker besser ist, warum sind dann in der Norweger-Truppe alle sehr schlank, außer einem?
:Lachen2:

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass dicker besser ist, aber bin der Meinung, dass jeder einen individuellen Körperbautyp hat, der nicht so ohne weiteres durch Zwangsdiäten in die eine (schlankere) oder auch andere (muskulösere) Richtung beeinflussbar ist. Bzw. kann ich mir durchaus vorstellen, dass Zwangsdiäten zum Masseabbau bzw. Masseaufbau negative Folgen für die Gesundheit haben können (nicht müssen).

Mein persönliches Wohlfühlgewicht liegt bei knapp unter 80. Wenn ich wochenlang genau so viel esse, wie ich Hunger habe und wochenlang nicht auf die Waage steige, dann wiege ich ziemlich genau um den Dreh herum. Im Winter evt. ein wenig mehr und im Sommer eher weniger.

Meine Marathonbestzeit habe ich vor 12 Jahren mit um die 73kg aufgestellt. Das war am Ende der Saison und ich habe da (vielleicht zum ersten mal in 20 bis 30 Jahren Leistungssport) bewusst versucht an der Gewichtsschraube zu drehen.
Wenn es einem nur ums Laufen geht und einem die Schwimm- und Radleistung egal ist, funktioniert es wohl, dass man mit weniger Gewicht schneller läuft, aber ich würde nicht propagieren, dass das gesund ist. Und vielleicht hätte ich die damaligen 2:35 ja auch mit zwei bis drei Kilo mehr und ansonsten demselben Training erzielt. Das weiß man ja im Nachhinein nicht.
Die besten Triathlonleistungen habe ich immer mit mehr Gewicht erzielt. Ich glaube also nicht, dass ich ein schnellerer Triathlet geworden wäre, wenn ich früher in meinen sportlichen Bemühungen an der Gewichtsschraube gedreht hätte. Aber ganz genau weiß ich natürlich auch das nicht.

Andere Körperbautypen haben andere Wohlfühlgewichte, aber das ist sicher auch genetisch festgelegt und nicht nur durch Essensgewohnheiten und Erziehung begründbar.

Und um zu deinem Ausgangspunkt zurückzukommen: Iden, der äußerlich zweifellos anders aussehende Norweger isst mindestens genauso viel wie Blummenfelt und auch in ähnlicher Zusammensetzung mit (u.a. auch) Fastfood, Pizza und Süßkram mit zweifelhaftem Nährwert, das weiß ich aus sehr zuverlässiger Quelle.

KevJames
10.06.2022, 08:00
Dass der Aufbau von Muskeln auf physiologischen Weg (ohne pharmazeutische Unterstützung) nicht ohne Aufbau einer gewissen Menge an Fett möglich ist, gehört zu Binsenweisheiten, die jedem Kraftsportler geläufig sind.

Wobei das ehrlich gesagt ziemlich "altes" Wissen ist (mit dem ich selbst auch groß geworden bin und unter dieser Prämisse ich einen Großteil meines Kraftsportlebens verbracht habe).

Heute ist man sich ziemlich sicher, dass ein Überschuss von 250-300 kcal vollkommen ausreicht. Das schafft zwar auch Fettaufbau, aber deutlich weniger. In einer klassischen Aufbauphase könnte man von 3-4 kg ausgehen, was deutlich moderater ist als bei den allermeisten Kraftsportlern betrieben.
Problem bei der Sache: Man müsste seinen Verbrauch ja ganz genau kennen, da sonst mal schnell nur 100 kcal oder 500 kcal draus werden. Da sich dies mit der Masse, Aktivität und allem anderen möglichen ja schnell verändert ist es halt praxistauglicher einfach einen Puffer draufzusatteln. ;)
Problem für den Ausdauersportler (wie offensichtlich ja auch bei Blumenfelt): Bei der Abnahme sinkt die Leistung auch schnell wieder. Das ist auch mein persönliches "Hauptproblem" im Ausdauersport.

KevJames
10.06.2022, 08:07
Wenn dicker besser ist, warum sind dann in der Norweger-Truppe alle sehr schlank, außer einem?
:Lachen2:

Irre ich mich, oder ging es um die Nahrungsaufnahme und nicht die Fettmasse. Hafu hat es ja schon beschrieben: Der eine Körpertyp verstoffwechselt es "besser, der andere "schlechter" - die entscheidende Größe ist doch, dass der Intake genug ist.

Und ja, Blumenfelt ist Stand heute der schnellere. Ob das überhaupt etwas mit seinem Körperbau / Körpergewicht zu tun hat?

Oder mal anders gefragt: Was könnten denn von seinem Körpergewicht abgesehen weitere parameter sein, die ihn so schnell machen? Welche davon sind realistisch betrachtet anders als z. B. bei bei Iden?

Warum überhaupt ist für Dich als Triathlet / Coach sein Gewicht so viel interessanter als alles andere, was er so treibt?

Thanus
10.06.2022, 09:16
Das Gewicht (in Relation zur Körpergröße, also sein BMI) von Blummenfelt ist deshalb so interessant, weil es der einzige augenscheinliche Parameter ist, der ihn von allen anderen Ausdauerathleten in der Weltspitze maßgeblich unterscheidet. (Wobei ich die von Olav Bu veranschlagten 79-80kg für unwahrscheinlich halte - das wäre völlig absurd bei seiner Körpergröße)

Nachdem ich der Meinung bin, dass diese Körperfülle für den Ausdauersport allgemein ein Nachteil ist und für das Laufen im Besonderen, muss er diesen Nachteil mit einem Parameter kompensieren können, mit dem er sich in ähnlichem Ausmaß von seiner Konkurrenz unterscheidet und das ist die Sauerstoffaufnahmefähigkeit.

Wenn es stimmt, was sein Trainer sagt, dass sogar seine rel VO2max bei Gewichtsreduktion stärker sinkt, als die Gewichtsreduktion an Vorteil mit sich bringt, wird er in einer Ausdauersportart wie dem Radsport nicht reüssieren können, weil er dort aufgrund höherer Leistungsdichte auf eine Konkurrenz trifft, von der er sich mit seiner Sauerstoffaufnahmefähigkeit nicht absetzen kann.

Dass er im Triathlon damit erfolgreich sein kann, ist trotz seines offensichtlichen außergewöhnlichen Talents eine Sensation.

KevJames
10.06.2022, 12:56
Das Gewicht von Blummenfelt ist deshalb so interessant, weil es der einzige augenscheinliche Parameter ist, der ihn von allen anderen Ausdauerathleten in der Weltspitze maßgeblich unterscheidet.

Diese Äußerung ist sachlich betrachtet schlichtweg falsch - vielmehr ist diese Diskussion emotional aufgeladen (ich unterstelle mal von in der Regel schlanken Ausdauersportlern, die ihr Leben lang dachten ihr niedriges Gewicht würde sie zu erfolgreicheren Athleten machen ;) ).

Wenn überhaupt sein Gewicht in Relation zu seiner Körpergröße, denn Frodeno z. B. ist kaum leichter, war in vergangenen Jahren ja auch schwerer als heute.
Mal ganz nebenbei bemerkt waren einige TDF Sieger 10kg und mehr schwerer als einige ihrer stärksten Konkurrenten.

Ich halte die Aussage aber vor allem deswegen für falsch, weil die Trainingsgruppe der Norweger einiges anders (besser) macht als ihre Konkurrenz. Blumenfelt sticht da nochmal ein wenig heraus, aber das ändert ja nichts an der Tatsache, dass sie vieles besser machen als andere.
Wäre ich ein ambitionierter Triathlet oder Coach würde ich mir um diese Aspekte mehr Gedanken machen als um das Körpergewicht.

rennrentner
10.06.2022, 13:14
Mal ganz nebenbei bemerkt waren einige TDF Sieger 10kg und mehr schwerer als einige ihrer stärksten Konkurrenten.


Bitte präzisieren. Beispiele?

Thanus
10.06.2022, 13:22
Wenn überhaupt sein Gewicht in Relation zu seiner Körpergröße, denn Frodeno z. B. ist kaum leichter, war in vergangenen Jahren ja auch schwerer als heute.
Mal ganz nebenbei bemerkt waren einige TDF Sieger 10kg und mehr schwerer als einige ihrer stärksten Konkurrenten.

Dass es bei dieser Diskussion um den BMI geht, sollte mittlerweile jedem klar sein. Und ja, Indurain war mehr als 20 kg schwerer als Pantani. Indurain hatte aber einen BMI, der in seiner besten Zeit nie über 23 lag.

KevJames
10.06.2022, 13:25
Bitte präzisieren. Beispiele?

Das hättest du aber auch selbst eroogeln können. :Cheese:

Thomas, Wiggins, Armstrong. Ulrich, ... (ließe sich noch weitere fortführen)

Selbst Schleck, Froome, Evans sind mit knapp 70 kg vergleichsweise schwer und auch nur minimal leichter als Blumenfelt (der ja laut Coach auch schon mal auf 72 kg unten war, hat ihm nur nichts gebracht, ganz im Gegenteil).

Jetzt reden wir bei der Tour de France ja auch noch über steile Anstiege, schaut man sich jetzt mal die Klassikerspezialisten / Zeitfahrspezialisten an (dem Triathlon ähnlicher) findet man bei den Besten nochmal ein paar kg mehr. Hatten wir doch hier aber auch alles schon.

KevJames
10.06.2022, 13:27
Hier ein neues Interview mit Olav Aleksander Bu geführt durch die Triathlon Crew (https://www.youtube.com/watch?v=LbPsG7TD1bw&t=1303s).


Für alle denen das Gewicht so wichtig ist. Ab 38:00 wird es interessant. :Cheese:


Um es zusätzlich nochmal plausibel zu machen. Also ich aus dem Kraftsport in den Ausdauersport wechselte habe ich 12 kg in 5 Monaten abgenommen (insgesamt mehr, aber in einem spezifischen Zeitfenster diese 12 kg), da ich damals auch dachte weniger Gewicht = besser. Interessanterweise habe ich davor und danach eine Leistungsdiagnostik gemacht. Ergebnis - 20 Watt an der Schwelle.
Kürzlich habe ich in einem Rennen den Test mit einem deutlich leichteren Vereinskollegen gemacht und festgestellt, dass er knapp 25 Watt weniger als ich für die gleiche Geschwindigkeit benötigt. Würde ich versuchen auf sein Gewicht zu kommen, würde ich deutlich mehr als diese 25 Watt verlieren.

Ich bin mir sicher, dass ihr auf dem Holzweg seid. :)

sabine-g
10.06.2022, 13:43
Ich bin mir sicher, dass ihr auf dem Holzweg seid.

Du beziehst das Ganze viel zu sehr auf Dich.
Außerdem fährst du nur Rad und läufst nicht.

KevJames
10.06.2022, 13:47
Du beziehst das Ganze viel zu sehr auf Dich.
Außerdem fährst du nur Rad und läufst nicht.

Da irrst Du, ich beziehe das gar nicht auf mich. Habe es nur als weiteres Beispiel angeführt.

Mein Eindruck ist vielmehr, dass ihr das Ganze viel zu sehr auf euch bezieht. Aber ein Athlet wie Blumenfelt ist weder mit mir, noch mit euch vergleichbar.

UND: Er zeigt ja, dass das auch mit Laufen geht. Und seine Coaches (Wissenschaftler) zeigen / sagen ja, dass der leichter sogar langsamer war, trotz laufen.
Vielleicht bräuchtest Du einfach ein paar Muskeln mehr und wärst dann schneller ... ;)

KevJames
10.06.2022, 13:50
Dass es bei dieser Diskussion um den BMI geht, sollte mittlerweile jedem klar sein. Und ja, Indurain war mehr als 20 kg schwerer als Pantani. Indurain hatte aber einen BMI, der in seiner besten Zeit nie über 23 lag.

Du hast aber "Gewicht" geschrieben und es erst nachträglich verändert. In vielen Jahren der Arbeit mit Menschen habe ich gelernt, dass ich besser erstmal nichts voraussetze, sondern das nehme, was da steht.

Thanus
10.06.2022, 17:16
Um es zusätzlich nochmal plausibel zu machen. Also ich aus dem Kraftsport in den Ausdauersport wechselte habe ich 12 kg in 5 Monaten abgenommen (insgesamt mehr, aber in einem spezifischen Zeitfenster diese 12 kg), da ich damals auch dachte weniger Gewicht = besser. Interessanterweise habe ich davor und danach eine Leistungsdiagnostik gemacht. Ergebnis - 20 Watt an der Schwelle.

Ich bin mir sicher, dass ihr auf dem Holzweg seid. :)
Du unterstreichst damit allerdings, dass eine Gewichtsreduktion von Vorteil sein kann, da dir die abgenommenen 12kg speziell bergauf einen größeren Vorteil verschaffen, als dir die verlorenen 20 Watt kosten. Nachdem du mehr als 70kg hast und laut eigenen Aussagen 300 Watt FTP aufweist, sparst du bei einer solchen Gewichtsreduktion ab Steigungen von 5% mindestens 40 Watt für die gleiche Geschwindigkeit, wenn du im Leistungsbereich deiner FTP fährst.

KevJames
10.06.2022, 17:31
Du unterstreichst damit allerdings, dass eine Gewichtsreduktion von Vorteil sein kann, da dir die abgenommenen 12kg speziell bergauf einen größeren Vorteil verschaffen, als dir die verlorenen 20 Watt kosten. Nachdem du mehr als 70kg hast und laut eigenen Aussagen 300 Watt FTP aufweist, sparst du bei einer solchen Gewichtsreduktion ab Steigungen von 5% mindestens 40 Watt für die gleiche Geschwindigkeit, wenn du im Leistungsbereich deiner FTP fährst.

Damit ist doch klar, dass es um das Streckenprofil geht. Einen steilen Alpenpass hoch hilft es leichter zu sein (das hat ja auch niemand bestritten). Bei einem Profil der meisten für Blumenfelt interessanten Ironmanstrecken halt nicht, da ist es kontraproduktiv.

Ich suche mir in der Tendenz halt Strecken mit Profilen, die eher meinen Stärken entsprechen.

Thanus
10.06.2022, 17:53
Damit ist doch klar, dass es um das Streckenprofil geht. Einen steilen Alpenpass hoch hilft es leichter zu sein
Bei jeder Steigung hilft es und Radrennen werden in der Regel bergauf entschieden.

Und beim Laufen wiegt jeder kg zu viel ähnlich wie bei hohen Steigungen im Radsport.

Deshalb haben Spitzenlangstrecklenläufer in der Regel unter 21, eher sogar unter 20 BMI und Spitzen-Grand-Tour-Fahrer unter 22 BMI, eher unter 21, Ausnahmen wie Indurain können über 22 liegen.

Im Ironman sind ähnliche Werte wie im Radsport zu beobachten.

Menschen sind unterschiedlich gebaut und jeder hat ein anderes Optimalgewicht zur Leistungserbringung. Aber zum Talent im Ausdauersport hat es bislang immer auch dazugehört, dass das optimale Leistungsgewicht mit einem niedrigen BMI einhergeht. Weil sonst war man für Weltklasseleistungen im Ausdauersport körperlich nicht geeignet. Mir ist bis auf Blummenfelt keine einzige Ausnahme bekannt.

KevJames
10.06.2022, 18:06
Viel interessanter als diese Endlosschleife, die Blumenfelt als amtierender Weltmeister widerlegt hat finde ich das Ende des Interviews (YT Link von oben).

Da sagt er, dass (Achtung wieder ein Unterschied zur Konkurrenz) zu viel auf Aerodynamik Wert gelegt wird und dadurch am Ende schlechter gelaufen wird, dass es sich aber um Triathlon und die schnellste Gesamtheit und nicht um Radfahren handele.

Sprich: Blumenfelt läuft u.a. deswegen schnell, weil er sich nicht durch eine zu aerodynamische Position selbst schädigt.

Gibt ja diverse Threads auch in diesem Forum, die eine gegenteilige Herangewehensweise zeigen.

KevJames
10.06.2022, 18:09
Mir ist bis auf Blummenfelt keine einzige Ausnahme bekannt.

Wir drehen uns massiv im Kreis. Dann schau doch mal auf die anderen Elemente, die in dieser Trainingsgruppe eben auch anders gemacht werden als bei anderen Athleten (jedenfalls im Bereich des Triathlons).

Stefan
10.06.2022, 18:11
...Da sagt er, dass (Achtung wieder ein Unterschied zur Konkurrenz) zu viel auf Aerodynamik Wert gelegt wird und dadurch am Ende schlechter gelaufen wird, dass es sich aber um Triathlon und die schnellste Gesamtheit und nicht um Radfahren handele. ....

Wo soll denn da der Unterschied zur Konkurrenz sein? Das ist (fast) seit Beginn des Triathlons eine Binsenweisheit.

KevJames
10.06.2022, 18:15
Wo soll denn da der Unterschied zur Konkurrenz sein? Das ist (fast) seit Beginn des Triathlons eine Binsenweisheit.

Frag ihn doch, er spricht diesen Aspekt an. Im übrigen gewinne auch ich z. B. hier immer wieder den Eindruck, Stichwort wieviel Watt für welche km'h Threads + Kommentare in die Richtung "Blumenfelt sitzt aber nicht sehr gut auf dem Rad".

Thanus
10.06.2022, 18:18
Wie sehr man durch eine extreme aerodynamische Haltung auf dem Rad leistungsmäßig beeinträchtigt wird, hängt vom Körperbau ab, vor allem von der Rückenkrümmung. Bei Blummenfelt kann ich mir gut vorstellen, dass der Wattverlust ab einer bestimmten Überhöhung von Sattel zu Lenker größer ist als der Aerogewinn. Je unbequemer man die Aerohaltung empfindet, desto schlechter läuft man danach auch.

Andere wiederum schränkt eine Aerohaltung leistungsmäßig kaum bis gar nicht ein. Ullrich etwa ist auch an hohen Steigungen Lenker tief oder am Aeroaufleger gefahren. Bei vielen Triathleten dürfte das ähnlich sein.

Blummenfelt dürfte auch in dieser Hinsicht kein Talent sein, wenn man sich seine Pose ansieht, auch wenn der optische Eindruck oftmals trügerisch sein kann, wenn es um Aerodynamik geht. Jedenfalls sitzt kein Spitzentriathlet aufrechter oben und jeder cm Höhe kostet Watt.

sabine-g
10.06.2022, 18:19
Blummenfelt ist halt die absolute und beinahe einzige Ausnahme von der Ausdauersportregel.
Warum das so ist wird man niemals ganz genau ergründen können - es sei denn jemand schleicht sich nachts an ihn ran und entnimmt ihm ein paar ml roten Saft, analysiert diesen und teilt das Ergebnis.

KevJames
10.06.2022, 18:21
es sei denn jemand schleicht sich nachts an ihn ran und entnimmt ihm ein paar ml roten Saft, analysiert diesen und teilt das Ergebnis.

Welche Erkenntnisse würdest Du Dir davon denn erhoffen?

KevJames
10.06.2022, 18:22
Wie sehr man durch eine extreme aerodynamische Haltung auf dem Rad leistungsmäßig beeinträchtigt wird, hängt vom Körperbau ab, vor allem von der Rückenkrümmung. Bei Blummenfelt kann ich mir gut vorstellen, dass der Wattverlust ab einer bestimmten Überhöhung von Sattel zu Lenker größer ist als der Aerogewinn. Je unbequemer man die Aerohaltung empfindet, desto schlechter läuft man danach auch.

Andere wiederum schränkt eine Aerohaltung leistungsmäßig kaum bis gar nicht ein. Ullrich etwa ist auch an hohen Steigungen Lenker tief oder am Aeroaufleger gefahren. Bei vielen Triathleten dürfte das ähnlich sein.

Blummenfelt dürfte auch in dieser Hinsicht kein Talent sein, wenn man sich seine Pose ansieht, auch wenn der optische Eindruck oftmals trügerisch sein kann, wenn es um Aerodynamik geht. Jedenfalls sitzt kein Spitzentriathlet aufrechter oben und jeder cm Höhe kostet Watt.

Ihm ging es hierbei aber rein um die Laufleistung und nicht um Watt auf dem Rad vs. Aerodynamik.

sabine-g
10.06.2022, 18:52
Welche Erkenntnisse würdest Du Dir davon denn erhoffen?

Weißt du selber, oder?
2 Möglichkeiten, sauber und Superheld oder das Gegenteil.

KevJames
10.06.2022, 19:01
Weißt du selber, oder?
2 Möglichkeiten, sauber und Superheld oder das Gegenteil.

Gilt das dann aber nicht mindestens genauso für Frodeno? Oder ist das was anderes, weil ... Leichter? Deutscher Athlet? ...?

Was hier wohl los wäre, wenn Blumenfelt in Girona residieren würde ... :Cheese:

sabine-g
10.06.2022, 19:12
Du kannst dir beliebige Stars der Szene aussuchen.
In diesem Thread geht es um Blummi.
Mach einen Frodeno Thread auf und diskutiere ob zu wenig Gewicht und zu viel Körpergröße schädlich für die Leistungsfähigkeit im Triathlon ist.

Ich bleib dabei: du schreibst von dir als ehemaliges Moppelchen und fühlst dich jetzt bei der Diskussion um zu viel Gewicht angesprochen.

robaat
10.06.2022, 19:25
Was hier wohl los wäre, wenn Blumenfelt in Girona residieren würde ... :Cheese:

Nix mehr. Ohne Höhentraining ist man doch als Profi heutzutage nicht mehr konkurrenzfähig :Cheese:

KevJames
10.06.2022, 19:30
Ich bleib dabei: du schreibst von dir als ehemaliges Moppelchen und fühlst dich jetzt bei der Diskussion um zu viel Gewicht angesprochen.

Ist zwar immer noch falsch, aber wenns Dir für Deine Schubladen hilft, bleib ruhig dabei. Stört mich nicht. :Huhu:

(Nur der Vollständigkeit halber: Ich war nicht moppelig, sondern FETT. Aber halt nicht einfach dicklich unsportlich, sondern genauso fett, wie alle anderen Mitkonkurrenten in meiner Gewichtsklasse halt auch. Extrem viel Muskelmasse UND extrem viel Fettmasse. Kalorienüberschuss um hart trainieren zu können, den Mist wegzuregenerieren um im nächsten Training noch mehr Gewicht bewegen zu können.)

Thanus
10.06.2022, 19:38
Gilt das dann aber nicht mindestens genauso für Frodeno? Oder ist das was anderes, weil ... Leichter? Deutscher Athlet? ...?
Frodeno entspricht exakt dem klassischen Bild des austrainierten erfolgreichen Ausdauerathleten. Er ist vom Erscheinungsbild keine Ausnahme, sondern geradezu ein Modellathlet.

KevJames
10.06.2022, 19:40
Frodeno entspricht exakt dem klassischen Bild des austrainierten erfolgreichen Ausdauerathleten. Er ist vom Erscheinungsbild keine Ausnahme, sondern geradezu ein Modellathlet.

Das war Lance Armstrong aber auch. :Lachen2:

Und doch tummelt er sich zusammen an einem Ort mit den dauerverdächtigen Radprofis. Ein ehemaliger Triathlonprofi sagte mal zu mir (da ging es nicht explizit um Frodeno, sondern um einen anderen Profi): Alleine Spanien als Wohnortwahl (als Nicht Spanier) macht erstmal verdächtig.

Hatten wir ja auch schonmal: Wo sind die Beispiele der übergewichtigen Ausdauersportler, die als Doper entlarvt wurden? Wieviele fallen Dir ein?

Wieviele gedopte Modellathleten?

:) :) :)

Nur um das der Vollständigkeit halber klar zu stellen. Ich unterstelle keinem von beiden Doping, sondern zeige vielmehr auf wie zweckentfremdet diese ganze Diskussion ist. Aus meiner Sicht ist da ganz viel ungläubiger Neid enthalten, nach dem Motto: Wie kann dieses übergewichtige Pummelchen nur so erfolgreich sein, während wir uns alle ständig runterhungern? Da kann ja nur etwas nicht stimmen ...

Thanus
10.06.2022, 20:06
Ich bin ein großer Blummenfelt-Fan und habe die Erklärung schon geliefert, warum er trotz augenscheinlicher Defizite besser ist als alle anderen. Er zeigt, dass trotz mittlerweile sehr hohem Niveau im Triathlon nach wie vor Athleten unterwegs sind, deren Talent für eine Einzelsportart nicht gelangt hat. Eine VO2max von über 80 wird die absolute Seltenheit im Triathlon sein. Im Radsport auf World-Tour Ebene ist das eher die Regel.

Tatsächlich sprechen Blummenfelts körperliche "Nachteile" sogar eher gegen Doping. Armstrong beispielsweise war für den Rundfahrtsradsport trotz großem Talent immer zu schwer, ebenso wie er es für den Lauf im Triathlon war. Erst durch "Superdoping" konnte er seine absolute Wattleistung steigern, dazu so viele Kilos abnehmen und seine relative Wattleistung damit auf ein unschlagbares Niveau bringen. Ja, zu der Zeit haben viele gedopt, aber niemand so professionell und unverschämt wie Armstrong.

Neid dürfte bei den wenigsten eine Rolle spielen, die über Blummenfelts Gewicht diskutieren, eher Verwunderung.

iChris
10.06.2022, 20:23
Ja, zu der Zeit haben viele gedopt, aber niemand so professionell und unverschämt wie Armstrong.


In dem Fall warst du zu der Zeit dabei oder?! :Lachanfall:

Thanus
10.06.2022, 20:34
In dem Fall warst du zu der Zeit dabei oder?! :Lachanfall:
Dazu reicht die Liste der überführten Athleten aus der Zeit und die zahlreiche einschlägige Lektüre zum Thema.

nagybalfasz_b
10.06.2022, 20:55
Ich finde es schon lustig, wie hier auf Teufel komm raus versucht wird, das Offensichtliche aus dem Spiel zu lassen und die wildesten Theorien aufzustellen, wie ein Blummentfelt trotz seines offensichtlichen Mehrgewichtes (welches übrigens gerade beim Streckenprofil in St. George ein richtiges Handicap sowohl beim Radfahren als auch beim Laufen war) und seiner wirklich schon mehr als offensichtlichen völlig unaerodynamischen Position auf dem Rad (was man aber mit aller Gewalt versucht, irgendwie zu relativieren) doch irgendwie besser sein kann als alle anderen Athleten, die natürlich von Trainingsmethodik allesamt keine Ahnung haben, weil nur die norwegischen Trainer den Stein der Weisen gefunden haben (und zwar so sehr, dass ein durch sie trainierter Athlet noch nicht mal die geringsten Anstalten machen muss, um zumindest halbwegs aerodynamisch auf dem Rad zu sitzen, um nicht offen zur Schau zu tragen, dass er mit wahrscheinlich 40 W mehr, die er bei gleicher Geschwindigkeit im Vergleich zu wahrscheinlich so ziemlich jedem Profi-Konkurrenten treten muss, trotzdem noch die gleichen Radsplits hinlegen kann).

Das erinnert mich doch schon ziemlich an die Armstrong-Zeiten, als die meisten seine überirdischen Erfolge auch mit allen Mitteln versuchten für absolut plausibel zu verkaufen.

Aber auch ein Indurain, der hier schon mehrfach als angeblich gutes Beispiel mit ähnlichen Anlagen wie Blummenfelt genannt wurde, hatte nach all dem, was man heute aus der Zeit weiß und wenn man sich einfach mal logisch Gedanken darüber macht, ob es normal sein kann, wenn z.B. jemand beim Stundenweltrekord 510 W(!) Durchschnittsleistung bringt, sicherlich keine weiße Weste.

Man kann sich aber natürlich trotzdem so lange alles schönreden, selbst wenn alle Indizien dagegen sprechen, bis das Idol irgendwann dann doch mal erwischt wird.

KevJames
10.07.2022, 00:36
Nix mehr. Ohne Höhentraining ist man doch als Profi heutzutage nicht mehr konkurrenzfähig :Cheese:

Mal eine Frage (vor allem an Hafu, vielleicht auch andere Experten):

Die Norweger scheinen ja sehr viel Höhentraining zu machen bzw. sich viel in der Höhe aufzuhalten. Ich hatte eine Unterhaltung mit einem Sportwissenschaftler, der mir sagte, dass seiner Ansicht nach Forschungen darauf hindeuten, dass Höhentraining für Wettkämpfe auf "sealevel" nichts bringen, sondern vor allem für Rennen mit vielen Höhenmetern / in großer Höhe sinnvoll ist. Warum also machen sie das, da sie ja nicht gerade Rennen mit vielen Höhenmetern machen (vor allem im Vergleich zum Radsport).

Ganz nebenbei: Der wies darauf hin, dass die meisten Athleten seiner Meinung nach zu kurz in der Höhe sind. Vielmehr sei es so, dass man mindesten 25 Tage in der Höhe sein müsse und die Effekte bereits nach 5 Tagen beginnen sich zu reduzieren (zu beiden Aspekten hatte ich im Netz bereits anderes gelesen).

(Fundierte) Meinungen hierzu? :)

Necon
10.07.2022, 06:22
Vor kurzem einen Podcast mit Philipp Seipp, Trainer von Laura Philipp und Sebi Kienle (unter anderem gehört). Der fährt mit seinen Athleten regelmäßig nach St. Moritz und sagt einzelne Höhentrainingslager sind nicht sehr sinnvoll und alles unter 3-4 Wochen macht keinen Sinn. Darum geht er mit seinem Athleten immer mehr zu Höhentrainintsketten über, also mehrmals im Jahr für mehrere Wochen am Stück (genau das sieht man bei den Norwegern).

Ich kann dir das Buch "the Science of running" empfehlen, auch wenn Laufen nicht dein Gebiet ist, schreibt er über diverse Grundlagen sehr gute Zusammenfassungen, Einsichten und wie sich das aufs Training überträgt. Unter anderem gibt es auch mehrere Kapitel zum Thema Sauerstoff Sauerstofftransport, Sauerstoffverfügbarkeit, Blutvolumen usw

Hafu
10.07.2022, 09:57
Mal eine Frage (vor allem an Hafu, vielleicht auch andere Experten):

Die Norweger scheinen ja sehr viel Höhentraining zu machen bzw. sich viel in der Höhe aufzuhalten. Ich hatte eine Unterhaltung mit einem Sportwissenschaftler, der mir sagte, dass seiner Ansicht nach Forschungen darauf hindeuten, dass Höhentraining für Wettkämpfe auf "sealevel" nichts bringen, sondern vor allem für Rennen mit vielen Höhenmetern / in großer Höhe sinnvoll ist. ...

Ich glaube, dass man mit klassischer Forschung, also Studien in denen zwei Gruppen von Probanden gebildet werden, die dann über eine gewisse Zeit nach unterschiedlichen Methoden trainieren und anschließend Leistungswerte in beiden Gruppen vergleichend statistisch ausgewertet werden, beim Thema Höhentrainining nicht weiter kommt.

Dafür ist das Thema Höhentraining viel zu komplex und kein denkbares Studiendesign wird dem gerecht. Es gibt nicht das Höhentraining, sondern Höhentraining fängt bei etwa 1600 hm an (wenn man an all die Ausdauerathleten denkt, die in Boulder wohnen) und geht bis zum Leistungszentrum in Sierra Nevada, das auf 2300m liegt und in dem man auch bis fast 3000hm Trainingseinheiten absolvieren kann. Der Unterschied zwischen 1600hm und 2300 hm ist gigantisch und es ist physiologisch eine ganz andere Art Sport zu treiben.
Bei 1600hm spürt man fast nichts von der Höhe, bei 2300hm un darüber wird man ohne Akklimatisierung bei jedem intensiverem Training (also schon ab oberen GA1-Bereich) kurzatmig ohne Akklimatisierung.
Zu modernen Höhentrainingskonzepten, gehört auch, dass man bestimmte intensive Einheiten in niedrigerer Höhe absolviert und dann muss man wissen, wie der Athlet individuell auf welche Höhe reagiert.

Dass Höhentraining die Leistung positiv (und natürlich bei schlechter Steuerung auch negativ) beeinflussen kann sollte empirisch unstrittig sein. Keines der Teams, die derzeit bei der Tour vorne mitfahren, nutzte kein Höhentraining in der Vorbereitung. Man wird im Ausdauersport zukünftig nur noch selten Leistungen sehen von Athleten, die komplett auf Höhentraining verzichten. Es ist letztlich nur eine Frage, wie im Detail sie ihr Höhentraining konzipieren und mehrere Höhentrainingsaufenthalte, wie von Necon beschrieben sind längst die Regel.

Necon
10.07.2022, 11:30
Daraus lässt sich aber zumindest eines ableiten. Höhentraining für die Hobbyathleten mit normalen Job (Urlaub) und Familie kann man sich sparen, da 1x im Jahr für 14 Tage nichts bringen dürfte.

qbz
10.07.2022, 12:52
Daraus lässt sich aber zumindest eines ableiten. Höhentraining für die Hobbyathleten mit normalen Job (Urlaub) und Familie kann man sich sparen, da 1x im Jahr für 14 Tage nichts bringen dürfte.

Offtopic:
kommt darauf an. Als Jugendlicher verbrachte ich meine Sommerferien, 4 Wochen (2 sind zu kurz), mit Familie oft im Engadin in der Nähe von St. Moritz, ging dort mit Schwester regelmässig in Schwimmbad trainieren und wir haben im Anschluss daran bei den Wettkämpfen (Meisterschaften) meistens die Jahresbestzeiten deutlich verbessert, wo ich die danach nur sehr schwer über den Winter halten konnte trotz intensivem Vereinstraining. Damals wusste man noch nichts von Höhentraining, mein Trainer wunderte sich, weshalb meine Schwester und ich zu dieser Zeit von der Trainingssteuerung her jeweils die Bestzeiten erreicht haben.

KevJames
10.07.2022, 14:09
Offtopic:
kommt darauf an. Als Jugendlicher verbrachte ich meine Sommerferien, 4 Wochen (2 sind zu kurz), mit Familie oft im Engadin in der Nähe von St. Moritz, ging dort mit Schwester regelmässig in Schwimmbad trainieren und wir haben im Anschluss daran bei den Wettkämpfen (Meisterschaften) meistens die Jahresbestzeiten deutlich verbessert, wo ich die danach nur sehr schwer über den Winter halten konnte trotz intensivem Vereinstraining. Damals wusste man noch nichts von Höhentraining, mein Trainer wunderte sich, weshalb meine Schwester und ich zu dieser Zeit von der Trainingssteuerung her jeweils die Bestzeiten erreicht haben.

Das passt ja aber genau in das, was wir heute wissen. 25-30 Tage (minimum), die habt ihr ja erreicht. Allerdings baut sich der Effekt auch schnell wieder ab, wenn man nicht regelmäßig Training in der Höhe wiederholt.

KevJames
10.07.2022, 14:13
´Keines der Teams, die derzeit bei der Tour vorne mitfahren, nutzte kein Höhentraining in der Vorbereitung. Man wird im Ausdauersport zukünftig nur noch selten Leistungen sehen von Athleten, die komplett auf Höhentraining verzichten. Es ist letztlich nur eine Frage, wie im Detail sie ihr Höhentraining konzipieren und mehrere Höhentrainingsaufenthalte, wie von Necon beschrieben sind längst die Regel.

Alles andere fand ich total nachvollziehbar. Interessant wird es an diesem Aspekt: Denn genau darum ging es ihm ja. Bei der Tour ist das klar, alleine schon wegen der Gewöhnung an die Höhe. Die These war ja, dass das Höhentraining für Wettkämpfe auf "Sea level" nicht viel bringt. Da dient die Tour dann nicht gut als Vergleichsmaßstab.

Ich drehe es mal Offtopic rum: Als Lehrer kann man ja 12 Wochen im Jahr Urlaub machen (theoretisch), ein Kollege von mir macht das auch praktisch. Nur mal so als Gedankenexperiment: Könnten entsprechende Trainingslager - 2 Wo. im Dezember, 2 Wo. im April, 6 Wo. im Sommer und 2 Wo. im Oktober signifikant schneller machen? Bis auf den Sommer sind es halt maximal 17 Tage am Stück (eigentlich zu kurz).
Würden 4-5 Wochen im Sommer genau so viel bringen? Wann muss dann das Hauptrennen sein? Ende August, relativ kurz nach dem Aufenthalt?

Oder ist das für Amateurathleeten alles Käse, da es an ganz anderen Stellschrauben hängt?

mamoarmin
11.07.2022, 10:18
Alles andere fand ich total nachvollziehbar. Interessant wird es an diesem Aspekt: Denn genau darum ging es ihm ja. Bei der Tour ist das klar, alleine schon wegen der Gewöhnung an die Höhe. Die These war ja, dass das Höhentraining für Wettkämpfe auf "Sea level" nicht viel bringt. Da dient die Tour dann nicht gut als Vergleichsmaßstab.

Ich drehe es mal Offtopic rum: Als Lehrer kann man ja 12 Wochen im Jahr Urlaub machen (theoretisch), ein Kollege von mir macht das auch praktisch. Nur mal so als Gedankenexperiment: Könnten entsprechende Trainingslager - 2 Wo. im Dezember, 2 Wo. im April, 6 Wo. im Sommer und 2 Wo. im Oktober signifikant schneller machen? Bis auf den Sommer sind es halt maximal 17 Tage am Stück (eigentlich zu kurz).
Würden 4-5 Wochen im Sommer genau so viel bringen? Wann muss dann das Hauptrennen sein? Ende August, relativ kurz nach dem Aufenthalt?

Oder ist das für Amateurathleeten alles Käse, da es an ganz anderen Stellschrauben hängt?

Für mich als Unwissenden: Höhentrainingslager arbeitet am Wirkungsgrad zur Sauerstoffverarbeitung um einfach mit weniger auszukommen. Auf Sealevel ist mehr vorhanden, der Wirkungsgrad aber noch höher, sollte also eine Leistungsteigerung auch Sealevel bringen, halt zeitlich begrenzt, da der Körper ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird und der Wirkungsgrad fällt wieder über die Zeit...

Klugschnacker
11.07.2022, 10:48
Höhentraining bewirkt eine Vermehrung roter Blutkörperchen und dadurch einen verbesserten Sauerstofftransport.

Die roten Blutkörperchen müssen jedoch erst im Knochenmark entwickelt werden und reifen, daher dauert das seine Zeit, bis sich ein Effekt einstellt. Dieser Effekt hält anschließend eine Weile an und nimmt dann ab, da die roten Blutkörperchen eine begrenzte Lebensdauer haben und ohne den Höhenreiz nicht in gleicher Menge nachgebildet werden.

Eine Voraussetzung für einen leistungssteigernden Effekt im Wettkampf ist, dass die maximale Sauerstoffaufnahme überhaupt ein relevanter Leistungsfaktor ist.

KevJames
11.07.2022, 10:58
Jetzt frage ich mal ganz blöd nach: Im LD Triathlon ist die maximale Sauerstoffaufnahme doch eher nicht der Begrenzer, oder? Was also haben die Norweger nun davon? (Solange sie keinen KD Triathlon machen, da sieht das sicher anders aus).

Necon
11.07.2022, 11:07
Jetzt frage ich mal ganz blöd nach: Im LD Triathlon ist die maximale Sauerstoffaufnahme doch eher nicht der Begrenzer, oder? Was also haben die Norweger nun davon? (Solange sie keinen KD Triathlon machen, da sieht das sicher anders aus).

Ich würde das nicht nur auf den WK beziehen. Was hat es für einen Effekt auf das Training nach einem Höhentrainingslager? Kann ich dort dann andere Intensitäten abrufen?
Außerdem geht es doch nicht nur um die Aufnahme sondern auch um den Sauerstofftransport im Körper.

Die Diskussion wäre für mich eine andere wenn die Profis immer gezielt 3-4 Wochen vorm WK in der Höhe wären und dann einmal eine super Leistung abrufen, da es aber eben zu Höhentrainingsketten geht und längeren Aufenthalten, gibt es sicher noch andere Effekte die eine Rolle spielen.

Klugschnacker
11.07.2022, 11:18
Außerdem geht es doch nicht nur um die Aufnahme sondern auch um den Sauerstofftransport im Körper.

Das ist vermutlich ein Missverständnis. Die Sauerstoffaufnahme entspricht immer dem Sauerstoffverbrauch. Wenn der Sauerstofftransport im Blut verringert wird, verringert sich auch die Sauerstoffaufnahme.

Die Lunge ist nie das Nadelöhr, sonst würde Blutdoping nicht funktionieren.

Die Diskussion wäre für mich eine andere wenn die Profis immer gezielt 3-4 Wochen vorm WK in der Höhe wären und dann einmal eine super Leistung abrufen, da es aber eben zu Höhentrainingsketten geht und längeren Aufenthalten, gibt es sicher noch andere Effekte die eine Rolle spielen.

Ja, die gibt es, aber wir sprachen zuletzt über die Effekte für einen Amateur, der meines Wissens nach ausschließlich Radsport betreibt. Da spielen die weiteren Benefits des Höhentrainings keine Rolle und gehen in den Nachteilen des Höhentrainings unter (zum Beispiel schlechte Trainingsbedingungen für einen sehr schweren Fahrer, der sich auf möglichst flache, zwölfstündige Rennen vorbereiten will).

Necon
11.07.2022, 11:33
Das ist vermutlich ein Missverständnis. Die Sauerstoffaufnahme entspricht immer dem Sauerstoffverbrauch. Wenn der Sauerstofftransport im Blut verringert wird, verringert sich auch die Sauerstoffaufnahme.

Die Lunge ist nie das Nadelöhr, sonst würde Blutdoping nicht funktionieren.


Ja, die gibt es, aber wir sprachen zuletzt über die Effekte für einen Amateur, der meines Wissens nach ausschließlich Radsport betreibt. Da spielen die weiteren Benefits des Höhentrainings keine Rolle und gehen in den Nachteilen des Höhentrainings unter (zum Beispiel schlechte Trainingsbedingungen für einen sehr schweren Fahrer, der sich auf möglichst flache, zwölfstündige Rennen vorbereiten will).

Stimmt hast du Recht, habe mich da in einem Gedanken verloren und die Punkte aus "The science of running" nicht zu 100% im Kopf.

Dachte es geht generell um die Effekte des Höhentrainings und die Aussage des Bekannten von KevJames der meinte, dass Höhentraining keinen Benefits für flache WKs liefert, bzw Sportarten wie Triathlon LD davon nicht profitieren.

KevJames
11.07.2022, 11:36
Da liegt ein Missverständnis vor. Mir geht es hierbei nicht nur um meine eigenen Bedingungen. Zumal ich nicht nur an 12h Rennen teilnehme, sondern auch. Mich interessieren hierbei durchaus Effekte, die angesprochene Triathleten davon haben können (Blumenfelt ist ja auch "sehr schwer" :Lachanfall: ).
Ich bin da nicht so eindimensional, dass mich nicht nur eigene Benefits interessieren.

Aber mal das Experiment zu Ende gesponnen: Was sind Nachteile im Training in Bezug auf mein Körpergewicht? In Bezug auf Training für lange Rennen?
Wenn wir von Ketten sprechen, reichen dann 12 Wochen im Jahr? Müssen es 25 Tage am Stück sein, oder reichen auch 15-20 Tage? Haben wir hierzu konkrete Expertise im Forum?

Ach ja, und welche Rolle spielt das Trainingsvolumen hierbei? Reichen meine popeligen 800h/Jahr, oder ist der Umfang für echte Effekte zu gering?

KevJames
11.07.2022, 11:39
Dachte es geht generell um die Effekte des Höhentrainings und die Aussage des Bekannten von KevJames der meinte, dass Höhentraining keinen Benefits für flache WKs liefert, bzw Sportarten wie Triathlon LD davon nicht profitieren.

Damit hast Du auch vollkommen recht. Arne hat das falsch verstanden.

Klugschnacker
11.07.2022, 11:54
Wäre es möglich, einen separaten Thread zu eröffnen, falls das Thema "Höhentrainingslager für Hobbyradler" vertieft werden soll?
:Blumen:

KevJames
11.07.2022, 12:00
Wäre es möglich, einen separaten Thread zu eröffnen, falls das Thema "Höhentrainingslager für Hobbyradler" vertieft werden soll?
:Blumen:

Natürlich, aber ich hatte ja oben schon beschrieben, dass es mir durchaus um die Effekte für Profitriathleten, z. B. die Norweger geht. Dafür wäre dann doch hier der richtige Platz, oder? (gerne können an dieser Stelle die Belange von Hobbyradlern und Hobbyradlern, -Schwimmern, -Läufern ausgeklammert werden.)

smar01
11.07.2022, 15:41
Da liegt ein Missverständnis vor. Mir geht es hierbei nicht nur um meine eigenen Bedingungen. Zumal ich nicht nur an 12h Rennen teilnehme, sondern auch. Mich interessieren hierbei durchaus Effekte, die angesprochene Triathleten davon haben können (Blumenfelt ist ja auch "sehr schwer" :Lachanfall: ).
Ich bin da nicht so eindimensional, dass mich nicht nur eigene Benefits interessieren.

Aber mal das Experiment zu Ende gesponnen: Was sind Nachteile im Training in Bezug auf mein Körpergewicht? In Bezug auf Training für lange Rennen?
Wenn wir von Ketten sprechen, reichen dann 12 Wochen im Jahr? Müssen es 25 Tage am Stück sein, oder reichen auch 15-20 Tage? Haben wir hierzu konkrete Expertise im Forum?

Ach ja, und welche Rolle spielt das Trainingsvolumen hierbei? Reichen meine popeligen 800h/Jahr, oder ist der Umfang für echte Effekte zu gering?

Hab mal einen neuen Thread mit einer Antwort erstellt: https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1670364#post1670364

sabine-g
16.08.2022, 09:14
Über Blümi bzw. Körperbau im TriMag. (https://tri-mag.de/training/willst-du-wie-ein-triathlet-aussehen-oder-ein-triathlet-sein/)

Klugschnacker
16.08.2022, 09:26
Hier sein zentrales Argument:

"Das Aussehen, die Ästhetik hat dabei nichts mit der Leistung zu tun, auch wenn häufig die Annahme entsteht, dass der Körpertyp für den Erfolg steht."

Für den absoluten Spitzensport ist das ein sehr gewagter Satz. Jeder weiß, dass ein Kugelstoßer anders aussieht als ein Skiflieger.

Folglich sollte man eine derart steile These auch gut belegen. Es gibt aber in der gesamten Argumentation des Autors keinen Beleg dafür, außer, dass der Autor sich subjektiv besser fühle, wenn er etwas mehr Körperfett habe.

Thanus
16.08.2022, 09:50
Man kann es auch weniger zurückhaltend formulieren und einfach sagen, dass der Artikel vor Unsinnigkeiten und Belanglosigkeiten nur so strotzt.

Bei Blummenfelt wurde noch niemals ernsthaft diskutiert, ob er einen schönen oder weniger schönen (???) Körperbau hat, sondern wie man mit einem solch hohen BMI so schnell über die Marathondistanz sein kann.

Hafu
16.08.2022, 10:32
...
Für den absoluten Spitzensport ist das ein sehr gewagter Satz. Jeder weiß, dass ein Kugelstoßer anders aussieht als ein Skiflieger.
...

Und wenn man sich wirklich mal die Mühe macht, eine Kugelstoßkonkurrenz (wie z.B. gestern die Damen bei den European Games in München) anzusehen, wird man feststellen, dass es innerhalb einer umschriebenen Gruppe von Weltklassekugelstoßern solche mit komplett unterschiedlichem Körperbau gibt.

Da gibt es Modellathleten, die einen sehr niedrigen Körperfettgehalt mit sehr definierter Muskulatur aufweisen, ebenso wie Weltklassekugelstoßer, die man wenn man sie nicht kennen würde, in einem anderen Setting als dem Wettkampf, eher als leicht übergewichtige "Normalos" einstufen würde.

Ähnliche extreme Unterschiede im Körperbau findet man auch beim Speerwerfen und im Diskuswerfen.

Genau wie beim Triathlon gewinnt auch beim Kugelstoßen nicht derjenige, dessen Körperbau am ehesten dem verbreiteten Klischee eines Kugelstoßers entspricht, sondern derjenige, der die messbar beste Leistung erbringt.

Die aktuelle Olympiasiegerin Gong:
https://c8.alamy.com/compde/2d98we6/gong-lijiao-china-kugelstossen-gold-medaille-iaaf-leichtathletik-wm-doha-2019-2d98we6.jpg

Die ehemalige Olympiasiegerin Astrid Kumbernuss:
https://alchetron.com/cdn/astrid-kumbernuss-84ab037e-74b7-425a-8e7d-5dddaa174dd-resize-750.jpeg

Gerade das Beispiel Kugelstoßen zeigt gut, dass je nach genetischen Voraussetzungen es keineswegs den einen idealen Körperbau für Spitzenleistung gibt, sondern dass Aussehen, Körperfettgehalt (oder gar der noch viel ungenauere BMI, bei dem ein Kilo Muskeln genaus gewertet wird wie ein Kilo Fett) etwas sehr individuelles ist.

longtrousers
16.08.2022, 10:41
Was mich an dem Artikel stört ist, dass es anfängt diejenigen die es wundert und es sich trauen die Verwunderung auszusprechen, dass einer mit so einem Körperbau so schnell sein kann, als "Mobber" dazustellen. Das an
sich ist erst "Mobbing".

Thanus
16.08.2022, 10:57
Und wenn man sich wirklich mal die Mühe macht, eine Kugelstoßkonkurrenz (wie z.B. gestern die Damen bei den European Games in München) anzusehen, wird man feststellen, dass es innerhalb einer umschriebenen Gruppe von Weltklassekugelstoßern solche mit komplett unterschiedlichem Körperbau gibt.

Da gibt es Modellathleten, die einen sehr niedrigen Körperfettgehalt mit sehr definierter Muskulatur aufweisen, ebenso wie Weltklassekugelstoßer, die man wenn man sie nicht kennen würde, in einem anderen Setting als dem Wettkampf, eher als leicht übergewichtige "Normalos" einstufen würde.

Ähnliche extreme Unterschiede im Körperbau findet man auch beim Speerwerfen und im Diskuswerfen.

Du vergleichst aber jetzt nicht ernsthaft Damenkugelstoßen mit Triathlon?

Niemanden überraschen die unterschiedlichen Formen des Körperbaus in den Wurfdisziplinen der Leichtathletik, wenn er sich ein wenig mit dem Sport befasst.

Der Unterschied ist freilich der, dass in den genannten Sportarten das Spektrum des zum Erfolg führenden Köperbaus für den Laien augenscheinlich und auch sportwissenschaftlich erklärt breit gefächert ist.

Im Skisprung oder im Laufsport hingegen ist dieses Spektrum speziell des Körpergewichts im Verhältnis zur Köpergröße viel enger gesteckt und im Triathlon dachte man vor dem Erscheinen Blummenfelts auch, dass es viel enger gesteckt sein müsse.

Frau Müller
16.08.2022, 11:03
Der Artikel ist ja eher auf asoziale Aspekte des Körperbashings ausgerichtet und beschäftigt sich nicht wissenschaftlich mit den Auswirkungen des Körperbaus auf die sportliche Leistungsfähigkeit.

Ich habe die meisten Beiträge in diesem Forum aber genau auf den Punkt der Leistungsfähigkeit verstanden. Und da gibt es eben Auffälligkeiten. Blummenfelt gehört zweifelsfrei dazu. Das wird man doch diskutieren dürfen.

Das ein Kugelstoßer nicht aussieht wie ein Skispringer, wie Arne sagt, akzeptieren wir doch auch. Und das Kugelstoßer unterschiedlich aussehen können, ist total logisch. Ob nun mit niedrigem Körperfettanteil oder nit einem höheren Anteil nicht aktiver Körpermasse. Kugelstoßer eint zumindest ein hohes Gewicht. Was logisch ist. Masse ist unabdingbar für erfolgreiches Stoßen. Allerdings geht es beim Kugelstoßen auch um Schnelligkeit im Angleiten oder im Drehstoß. Da hat ein etwas weniger massiger Kugelkstoßer sicherlich Vorteile.

Die physikalischen Vorteile des Körperbaus von Blummenfelt erschließen sich insbesondere beim Laufen aber eben nicht.

eik van dijk
16.08.2022, 11:15
Vielleicht ist er nicht wegen, sondern trotz seiner Körperzusammensetzung so schnell.

Wie erklärt ihr euch eigentlich die Schwimmstärke von Alistair Brownlee, er bringt doch auch kaum Merkmale mit die andere schnelle Schwimmer wie zb. R. Varga haben? :Blumen:

Thanus
16.08.2022, 11:25
Wie erklärt ihr euch eigentlich die Schwimmstärke von Alistair Brownlee, er bringt doch auch kaum Merkmale mit die andere schnelle Schwimmer wie zb. R. Varga haben? :Blumen:
Zum Einen sehe ich bei Brownlee überhaupt keine körperlichen Nachteile für schnelles Schwimmen und zum Anderen kämen solche wie auch immer gearteten Nachteile nicht zum Tragen, bei den Zeiten, die Brownlee relativ zur Schwimmweltspitze schwimmt. Er schwimmt langsamer als Janet Evans vor 30 Jahren, die gerade mal 1,67m groß war.

Bulldog
16.08.2022, 11:43
Ich glaube Hafu hat das schon mal thematisiert: Blummenfelt hat mutmaßlich eine Kielbrust (teilweise auch Hühnerbrust genannt).
Dadurch sieht er anders aus als der Normalo. Eine Kielbrust erscheint massig - ohne das notwendigerweise auch mehr echte Masse dahinter steckt.

ADri
16.08.2022, 11:47
Und Blummenfelt läuft genauso langsam im Vergleich zur Laufweltspitze... :Huhu:

Bei TC gibt es ein Interview von Doc Zeller mit seinem Trainer, in welchem er erklärt warum er durch das höhere Gewicht nicht langsamer ist (aber gesünder).

Thanus
16.08.2022, 11:51
Ich glaube Hafu hat das schon mal thematisiert: Blummenfelt hat mutmaßlich eine Kielbrust (teilweise auch Hühnerbrust genannt).
Dadurch sieht er anders aus als der Normalo. Eine Kielbrust erscheint massig - ohne das notwendigerweise auch mehr echte Masse dahinter steckt.
Deshalb erscheint er noch massiger speziell auf dem Rad in gebückter Haltung, aber wir sprechen auch nicht über das Aussehen, sondern das Gewicht, das er selbst und sein Trainer angeben und das ergibt einen BMI von deutlich über 24, je nach Aussage sogar über 25.

TIME CHANGER
16.08.2022, 11:52
Oder vielleicht will uns der Autor/ Artikel einfach sagen, dass wir aufhören sollen/müssen/dürfen uns über irgendwelche Körperformen und Arten zu wundern und darüber zu urteilen wie man damit Erfolg haben kann oder warum und vorallem wie Leute mit dem Body XY erfolgreich sein können. Und uns gar nicht darüber belehren über irgendwelche Wissenschaften etc.

Freuen wir uns darüber, dass man so oder so Erfolg haben kann. Mit blonden oder schwarzen Haaren, mit grösserem oder geringerem Körperfettanteil. Als grosser oder kleiner Athlet/- in, mit grossem oder kleinem Bizeps.

Thanus
16.08.2022, 12:00
Und Blummenfelt läuft genauso langsam im Vergleich zur Laufweltspitze... :Huhu:

Bei TC gibt es ein Interview von Doc Zeller mit seinem Trainer, in welchem er erklärt warum er durch das höhere Gewicht nicht langsamer ist (aber gesünder).
Blummenfelt läuft zwar isoliert betrachtet oder als Einzeldisziplin ausgetragen eine Zeit, die weit weg von der Weltspitze ist, aber nach der Vorbelastung des Schwimmens und des Radelns sowohl im Kurz- als auch Langdistanztriathlon die absolut beste Zeit.

Während Spitzenschwimmer also jeden Triathlon deutlich schneller angehen könnten als die besten Triathleten, könnte kein Spitzenläufer nach einem an der Leistungsgrenze absolvierten Triathlon schneller laufen als Blummenfelt.

In der relativ langsamen Laufgeschwindigkeit liegt auch die Erklärung, warum es überhaupt möglich ist, mit einem solchen BMI Spitze zu sein. Dennoch bleibt er die einzige Ausnahme auch im Triathlon.

Bulldog
16.08.2022, 12:03
Dieser Faden wurde ja wieder aufgeweckt durch den Artikel im tri-mag.
Ein Kernsatz dort lautet:
"Eine Diskussion über die Körperformen von Athleten sollte nicht geführt werden. Es geht viel mehr darum, dass wir über die Ergebnisse und Leistungen diskutieren."

Die Auswirkung von 5kg mehr oder weniger Muskelmasse bei Ausdauersportarten (wie im Fall Blummi 75kg vs. 70kg bei 174cm) ist eine andere Diskussion, imho.

Hafu
16.08.2022, 12:07
...
Die physikalischen Vorteile des Körperbaus von Blummenfelt erschließen sich insbesondere beim Laufen aber eben nicht.

Dass Blummenfelts muskulöser Körperbau Vorteile beim Schwimmen und Radfahren mit sich bringt, dürfte unstrittig sein.
Ebenso unstrittig ist, dass ein Triathlet automatisch besser läuft, wenn er das Schwimmen und Radfahren vorher besser wegsteckt, weil er in diesen Disziplinen nur einen kleineren Prozentsatz seiner maximalen Leistungsfähigkeit investieren musste im Vergleich zu schlechteren Schwimmern und schlechteren Radfahrern.

Der Körperbau von Blummenfelt resultiert aus der High-Carb-High-Calories-Ernährungsweise. Diese wiederum reduziert das relative Verletzungsrisiko bei Profis im Vergleich zu kalorienrestriktiven Ernährungsweisen, die zwar dazu geeignet sind, den Körperfettgehalt zu reduzieren, da der Körper in Ermangelung von verfügbaren Kohlenhydraten dannn notgedrungen Körperfett und Körperproteine (z.B. aus dem Immunsystem) verbrennen muss, um dem eigenen Stoffwechsel Energie bereit zu stellen.

Der wichtigste Faktor im modernen Hochleistungssport Triathlon ist (neben Talent in Form von z.B. hoher Vo2-max etc.) "Consistency" im langjährigen Trainingsprozess. Consistency bedeutet, ein gewähltes Trainingskonzept über Jahre hinweg durchziehen zu können, ohne ständig durch Verletzungen oder Krankheiten ausgebremst zu werden.

Man kann glaube ich gerade bei Blummenfelt und Iden (der sich ähnlich wie Blummenfelt ernährt und ähnlich trainiert, nur eben eine andere Genetik aufweist und alleine deshalb anders aussieht) gut erkennen im Verlauf der letzten 7 Jahren, wie wenig die beiden durch Verletzungen ausgebremst worden sind, gerade wenn man sie mit anderen Athleten ihres Levels unmittelbar vergleicht.

Unmgekehrt ist es mittlerweile wissenschaftlich weitgehend erwiesen, dass RED-S (=relativer Energiemangel bei Sportlern) mit einem erhöhten Risiko für Ermüdungsbrüche und andere Überlastungsverletzungen und einem erhöhten Infektrisiko einhergeht.
(https://www.scienceinsport.com/de/sports-nutrition/2021/03/17/relatives-energiedefizit-im-sport-was-ist-das-und-wie-wirkt-es-sich-auf-sportler-aus/)
Darüber hinaus führt häufiger Energiemangel im Training auch zu einem weitaus höheren Risiko an psychischen Problemen. Die hohe Bedeutung einer starken Psyche, um ein Trainingsprogramm über Jahre hinweg durchzuziehen und auch die häufigen Frustrationen durch unerwünscht verlaufene Trainingseinheiten und Wettkämpfe stabil wegstecken zu können, wird in der üblichen Sportwissenschaft IMHO noch viel zu wenig gewürdigt.

dandelo
16.08.2022, 12:16
Danke Hafu für diesen Beitrag, klasse erklärt!

Thanus
16.08.2022, 12:24
Dass Blummenfelts muskulöser Körperbau Vorteile beim Schwimmen und Radfahren mit sich bringt, dürfte unstrittig sein.
???

Du machst eine Aussage und behauptest auch gleich einmal dass diese unstrittig ist. Ich widerspreche dennoch.

Ich dachte, wir hätten das jetzt schon geklärt, dass Langstreckenschwimmer (mittlerweile auch der beste 100m Schwimmer) und Spitzenzeitfahrer einen deutlich geringeren BMI aufweisen als Blummenfelt. Inwiefern sollte er also durch seinen hohen BMI einen Vorteil haben? Blummenfelt hat auf dem Rad sogar massive aerodynamische Nachteile durch seinen Körperbau.

Außerdem halte ich Blummenfelt (https://www.youtube.com/watch?v=KC5BDn1vwcM&t=45s) nach wie vor nicht für muskulös, im Sinne von viel Muskelmasse. Er ist einfach breit und tief gebaut. Seine Arme sind alles andere als muskulös.

Hafu
16.08.2022, 12:32
... wir sprechen auch nicht über das Aussehen, sondern das Gewicht, das er selbst und sein Trainer angeben und das ergibt einen BMI von deutlich über 24, je nach Aussage sogar über 25.

Habe es zwar oben schonmal geschrieben, aber gerne auch hier noch ein weiteres mal:
der BMI ist ein Begriff aus der epidemiologischen Adipositasforschung. BMI hat absolut nichts mit Leistungssport zu tun.
10kg Fett führen zur selben BMI-Erhöhung wie 10kg Muskeln, obwohl leistungsphysiologisch Welten dazwischen liegen.

In der Sportwissenschaft im Bereich des Hochleistungssportes benutzt daher niemand den BMI als Größe (er wird bei einer stansdardisierten LD nicht einmal erhoben). , Stattdessen wird über Impedanzmessungen, K'alipermessungen, hydrostatisches Wiegen oder radiologische Verfahren wie DEXA-Messung oder quantitatives CT Knochenmasse, Muskulatur, Körperflüssigkeit und Fettmasse differenziert erhoben

Hafu
16.08.2022, 12:35
...einen deutlich geringeren BMI aufweisen als Blummenfelt. Inwiefern sollte er also durch seinen hohen BMI einen Vorteil haben?...

Solange du weiterhin in einem Thread über den Olympiasieger und Weltmeister einen gänzlich unpassenden und masximal unscharfen Begriff wie BMI nutzt, werde ich auf Beiträge von dir nicht weiter eingehen.:Blumen:

Thanus
16.08.2022, 12:38
Habe es zwar oben schonmal geschrieben, aber gerne auch hier noch ein weiteres mal:
der BMI ist ein Begriff aus der epidemiologischen Adipositasforschung. BMI hat absolut nichts mit Leistungssport zu tun.
10kg Fett führen zur selben BMI-Erhöhung wie 10kg Muskeln, obwohl leistungsphysiologisch Welten dazwischen liegen.

In der Sportwissenschaft im Bereich des Hochleistungssportes benutzt daher niemand den BMI als Größe (er wird bei einer stansdardisierten LD nicht einmal erhoben). , Stattdessen wird über Impedanzmessungen, K'alipermessungen, hydrostatisches Wiegen oder radiologische Verfahren wie DEXA-Messung oder quantitatives CT Knochenmasse, Muskulatur, Körperflüssigkeit und Fettmasse differenziert erhoben
Skisprung ist also für dich kein Leistungssport. Dort wird im Reglement sogar ein Mindest-BMI der Athleten vorgeschrieben.

Im Radsport entwickeln die Profis einen regelrechten Wahn um ihr Körpergewicht, weil sich alles um Watt/kg dreht. Im Laufsport ist es nicht anders.

Und zum Vergleich von Athleten in Ausdauersportarten ist der BMI allemal geeignet.

Bulldog
16.08.2022, 12:41
???

Ich dachte, wir hätten das jetzt schon geklärt, dass Langstreckenschwimmer (mittlerweile auch der beste 100m Schwimmer) und Spitzenzeitfahrer einen deutlich geringeren BMI aufweisen als Blummenfelt.
Ist halt die Frage wie wir Langstreckenschwimmen definieren. Auch bei 10km sind die nach unter 2h durch - im Vergleich zum Triathlon also Kurzdistanz. Schwimmer die 25km aufwärts absolvieren haben i.d.R. deutlich mehr Gewicht/Fett (ganz zu schweigen von Wiersig).

Necon
16.08.2022, 12:55
Nur kurz eine Frage, wird hier Blumenfelts Körper nur optisch beurteilt und man geht davon aus, dass er "Fett" ist weil er keinen Sixpack hat?
Wäre es möglich, dass er einfach hier wenig Veranlagung dazu hat und Zwischensehnen zu keinen starken Einsenkungen führen? Wäre demzufolge jemand mit einem Atavismus der einen 8-Pack ermöglicht ein noch besser trainierter Athlet nur weil er quasi Model 1.0 statt 2.0 hat? Ohne die Daten aus verfahren zu kennen die Hafu angeführt hat, sind jegliche weitere Diskussionen doch eher absurd und reine Mutmaßungen.

Bulldog
16.08.2022, 14:23
Skilanglauf, die richtig langen Dinger mit >50km. Zum Beispiel der 90km www.vasaloppet.se.
Die Topp-Leute im Lang-Langlauf scheinen i.d.R. über 80kg zu wiegen. Auf den kurzen Strecken (bis 50km) scheinen eher leichtere Sportler im Vorteil zu sein.

Klugschnacker
16.08.2022, 16:16
Solange du weiterhin in einem Thread über den Olympiasieger und Weltmeister einen gänzlich unpassenden und masximal unscharfen Begriff wie BMI nutzt, werde ich auf Beiträge von dir nicht weiter eingehen.:Blumen:

Ich finde den BMI als Begriff in dieser Debatte nicht "gänzlich unpassend". Im großen und ganzen wissen wir ja, was gemeint ist. Ob man das nun in Form einer Zahl ausdrückt (BMI) oder einfach mit beschreibenden Worten ("bissl stämmig um die Körpermitte") spielt doch keine große Rolle.

Unscharfe Formulierungen und Begriffe gibt es auf beiden Seiten der Debatte jede Menge und beschränkt sich nicht auf einen einzelnen Begriff, einen bestimmten User oder einer Gruppe. Das ist ganz normal.

Ich fände es daher gut, wenn wir uns in dieser Debatte etwas weniger aufregen könnten. Einige finden Blummi halt etwas dick für einen Ausdauersportler der Weltklasse, andere bestreiten bereits diese Wahrnehmung. So what? Regt Euch bitte nicht so auf.
:Blumen:

Bulldog
16.08.2022, 16:28
Ich fände es daher gut, wenn wir uns in dieser Debatte etwas weniger aufregen könnten. Einige finden Blummi halt etwas dick für einen Ausdauersportler der Weltklasse, andere bestreiten bereits diese Wahrnehmung. So what? Regt Euch bitte nicht so auf.
:Blumen:
Völlige Zustimmung. Es geht ja nicht um Leben und Tod.
Mir persönlich hat diese Debatte schon etwas gebracht. Ich wiege 85kg, mit altersgerechtem Bauchfett. Manchmal habe ich schon darüber nachgedacht etwas abzunehmen, zumindest vor Wettbewerben die mir wichtig sind. Das Argument von Hafu hat mich allerdings davon überzeugt, so zu bleiben wie ich bin (Argument sinngemäß: "Die Dürren sind zu anfällig für Erkältungen und Verletzungen. Wenn alles zusammen passt, sind die im Rennen schneller. Bloß passt häufig im Vorfeld nicht alles zusammen, das Training ist nicht konsistent und oft genug steht auch noch ein DNS".

tridinski
16.08.2022, 16:41
"bisschen stämmig" - meinetwegen, aber ist bei Blummi das Auffällige nicht der besonders voluminöse Brustkorb? Mir scheint sein Brustbein steht 10cm weitere vor als beim durchschnittlichen Körperbau. Dadurch hat er einen besonders voluminösen Oberkörper und wirkt irgendwie "massiv". Der Rest ist jetzt nicht sooo anders.
https://blog.supersapiens.com/content/images/size/w1000/2021/06/Kristian-7.jpg

Thanus
16.08.2022, 16:57
Ich finde den BMI als Begriff in dieser Debatte nicht "gänzlich unpassend".
Mit Begriffen wie "dick", "dünn", "muskulös", "fett" oder "definiert", deren Beurteilung anhand von Bildern immer eine optische Täuschung zugrunde liegen kann, kommt man nicht weiter.

Zahlen liefert nur der BMI und der nur unter der Voraussetzung, dass man überhaupt den Angaben vertraut.

Es ist unerheblich, wie muskulös, "knochenschwer", "hühnerbrüstig", fett oder was auch immer Blummenfelt ist. Er ist im Verhältnis zu seiner Körpergröße schwerer als ausnahmslos alle anderen Weltklasseathleten im Ausdauerbereich, egal ob aus dem Triathlon-, Lauf- oder Radsport (jedenfalls sobald es um die Gesamtwertung bei großen Rundfahrten geht).

Der BMI ist also nicht "gänzlich unpassend", sondern er ist der einzig passende Parameter in dieser Diskussion überhaupt.

Jemand kann auch sagen, dass alle Gewichts- und Größenangaben zu Blummenfelt völlig falsch sind, er, wie Hafu meint, "sehr dünne Waden" hat und überhaupt nicht von der Norm abweicht. Ich sage aber dann, dass dieser jemand Tomaten auf den Augen hat.

KevJames
16.08.2022, 17:20
Und es bleibt immer gleich in diesem Thread. Hafu erklärt es fachlich schön und Blumenfelts Leistungen sprechen für sich. Trotz oder wegen seines Körperbaus? Das ist müßig. Fakt ist, dass er schneller ist als die anderen - gesünder wohl auch, zumindest weniger verletzt.
Übrigens: Dass bisherige Ironman Weltmeister bislang anders aussahen ist noch lange kein Beweis dafür, dass dies der richtige Weg war. Dieser Betrachtungsweise ist ja geradezu per se unwissenschaftlich. Hat was von "früher war alles besser".

Auf mich wirkt dies wie eine "Neiddeebatte" sich seit Jahren herunterhungender Amateurtriathleten (ich weiss, eine ganz bösartige Unterstellung meinerseits). "Total unfair, dass ich auf soviel verzichten muss und der "Dicke" trotzdem so schnell ist:"

Eine zeitlang habe ich mich darüber geärgert - mittlerweile finde ich es geradezu lustig. :Cheese:

KevJames
16.08.2022, 17:26
Radsport (jedenfalls sobald es um die Gesamtwertung bei großen Rundfahrten geht).

Der BMI ist also nicht "gänzlich unpassend", sondern er ist der einzig passende Parameter in dieser Diskussion überhaupt.



Das ist deutlich zu undifferenziert, da es hier auch immer um lange und steile Anstiege im Gebirge geht. Das trifft auf wichtige Triathlon Wettkämpfe gerade nicht zu. In flachen Zeitfahren außerhalb der großen Rundfahrten sind durchaus Leute weit vorne in den Ergebnislisten zu finden, die nicht ganz so leicht sind.

Der BMI ist alleine schon deswegen nicht sonderlich wertvoll, weil er Gewicht zu Größe bemisst. Nimmt man dies ernst, würde es ja bedeuten, dass ein 2,39m großer Läufer im Vorteil ggü einem 1,52m Läufer ist, weil er den niedrigeren BMI hat. Ich habe es jetzt nicht genau ausgerechnet, aber vermutlich könnte er 30 kg schwerer sein und würde nach dieser Logik trotzdem klar im Vorteil sein.
Dies ist auch eines der Probleme bei der Blumenfelt - Betrachtung. Absolut gesehen ist er nämlich gar nicht so viel schwerer als die Konkurrenz Konkurrenz, aber entsprechend muskulöser - wobei für jemanden der aus dem Kraftsport kommt ist er nichtmal ansatzweise muskulös, vielleicht eher nicht ganz so muskelfrei wie der Rest des Profifeldes. ;)

Thanus
16.08.2022, 17:44
Das ist deutlich zu undifferenziert, da es hier auch immer um lange und steile Anstiege im Gebirge geht. Das trifft auf wichtige Triathlon Wettkämpfe gerade nicht zu. In flachen Zeitfahren außerhalb der großen Rundfahrten sind durchaus Leute weit vorne in den Ergebnislisten zu finden, die nicht ganz so leicht sind.

Der BMI ist alleine schon deswegen nicht sonderlich wertvoll, weil er Gewicht zu Größe bemisst. Nimmt man dies ernst, würde es ja bedeuten, dass ein 2,39m großer Läufer im Vorteil ggü einem 1,52m Läufer ist, weil er den niedrigeren BMI hat. Ich habe es jetzt nicht genau ausgerechnet, aber vermutlich könnte er 30 kg schwerer sein und würde nach dieser Logik trotzdem klar im Vorteil sein.
Triathlon wird im Laufen entschieden und im Laufsport ist ein niedriger BMI noch vorteilhafter als im Radsport.

Das Gewicht eines Körpers steigt mit der dritten Potenz einer Länge, weshalb sehr große Menschen immer auch einen sehr hohen BMI haben. Robert Wadlow, der sehr schlank aussah, kam bei einer Körpergröße von 2,72m auf 200kg, was ein BMI von 27 ist.

Thanus
16.08.2022, 17:52
Übrigens: Dass bisherige Ironman Weltmeister bislang anders aussahen ist noch lange kein Beweis dafür, dass dies der richtige Weg war.
Genau darum geht es in dieser Diskussion. Dass jemand gewinnt, der deutlich anders aussieht, als alle anderen. Der schwarze Schwan wurde also gefunden und niemand beharrt darauf, dass es nur weiße Schwäne gibt.

Die Frage ist, warum gibt es nur einen und wird es in Zukunft mehr geben, wenn andere sehen, dass Erfolg auch so möglich ist.

Klugschnacker
16.08.2022, 18:36
Auf mich wirkt dies wie eine "Neiddeebatte" sich seit Jahren herunterhungender Amateurtriathleten (ich weiss, eine ganz bösartige Unterstellung meinerseits). "Total unfair, dass ich auf soviel verzichten muss und der "Dicke" trotzdem so schnell ist:"

Eine zeitlang habe ich mich darüber geärgert - mittlerweile finde ich es geradezu lustig. :Cheese:

Ich fände es für eine sachliche Debatte gut, wenn wir solchen persönlich gefärbten Quark außen vor lassen könnten. Was Du über dünne (oder dicke) Menschen denkst, gehört nicht hierher, das lädt die Debatte unnötig emotional auf.

FloRida82
16.08.2022, 18:43
Naja, Triathlon vergleicht Gott sei Dank die Funktion und nicht die Form des Körpers. Und für Blumi funktioniert es offensichtlich.
Daraus kann man aber weiterhin rein gar nichts ableiten....z.B. ob Frodo jetzt nicht verletzt wäre wenn er seit Jahren mit 93kg geschmiert wäre...oder ob BMI 25 jetzt der Goldstandard ist, etc....

keko#
16.08.2022, 19:16
Triathlon wird im Laufen entschieden und im Laufsport ist ein niedriger BMI noch vorteilhafter als im Radsport.

Das Gewicht eines Körpers steigt mit der dritten Potenz einer Länge, weshalb sehr große Menschen immer auch einen sehr hohen BMI haben. Robert Wadlow, der sehr schlank aussah, kam bei einer Körpergröße von 2,72m auf 200kg, was ein BMI von 27 ist.

Blummenfelt setzt nicht die Newtonschen Gesetze ausser Kraft. Warum leicht besser läuft und schneller den Berg hochfährt kann man leicht damit zeigen.
Nur ist Triathlon halt eine Mischsportart, in die viel Komponenten einfließen.
Für echte Lauf_ und Radspezialisten hat er definitiv nicht den richtigen Körperbau, dort würde er nie Weltmeister werden können .

:Blumen:

Thanus
16.08.2022, 19:34
Blummenfelt setzt nicht die Newtonschen Gesetze ausser Kraft. Warum leicht besser läuft und schneller den Berg hochfährt kann man leicht damit zeigen.
Nur ist Triathlon halt eine Mischsportart, in die viel Komponenten einfließen.
Für echte Lauf_ und Radspezialisten hat er definitiv nicht den richtigen Körperbau, dort würde er nie Weltmeister werden können .

:Blumen:
Das hat man vor Blummenfelt auch im Triathlon gesagt und Blummenfelt gewinnt Triathlons aufgrund seiner Laufstärke, also der Disziplin, bei der Gewicht die größte Rolle spielt.

keko#
16.08.2022, 19:47
Das hat man vor Blummenfelt auch im Triathlon gesagt und Blummenfelt gewinnt Triathlons aufgrund seiner Laufstärke, also der Disziplin, bei der Gewicht die größte Rolle spielt.

Ich halte seine Leistungen im Vergleich zu seinem Körperbau schon für ungewöhnlich, aber nicht für unmöglich. Einen Marathon in 2:03h kann ich mir aber nicht mehr vorstellen.

ADri
16.08.2022, 20:01
Das hat man vor Blummenfelt auch im Triathlon gesagt und Blummenfelt gewinnt Triathlons aufgrund seiner Laufstärke, also der Disziplin, bei der Gewicht die größte Rolle spielt.

Das Gewicht von Blumi ist dem von Frodeno ähnlich :Huhu:

Thanus
16.08.2022, 20:06
Ich halte seine Leistungen im Vergleich zu seinem Körperbau schon für ungewöhnlich, aber nicht für unmöglich. Einen Marathon in 2:03h kann ich mir aber nicht mehr vorstellen.
Nachdem es faktisch geschieht, kann man es auch nicht für unmöglich halten. :)
Man kann sich nur fragen, wie es möglich ist. Liegt es am Sport selbst oder am außergewöhnlichen Motor Blummenfelts? Ich meine, es liegt an beidem. Der Triathlon ist sportlich noch immer nicht ausgereizt und Blummenfelt hat eine außergewöhnlich hohe VO2max, einen ausgeprägten Siegeswillen, extremen Trainingsehrgeiz, eine sehr gute Robustheit und offenbar ein ideales Trainingsumfeld. Ich meine aber auch, dass Blummenfelt mit einem anderen Chassis und einer anderen Karosserie noch stärker wäre. Was aber nicht heißt, dass er diese andere Statur erzwingen kann.

Er gewinnt also trotz seiner nachteiligen Statur und einen zweiten Blummenfelt werden wir auch im Triathlon aller Wahrscheinlichkeit nicht sehen.

Superpimpf
16.08.2022, 20:43
Hier sein zentrales Argument:

"Das Aussehen, die Ästhetik hat dabei nichts mit der Leistung zu tun, auch wenn häufig die Annahme entsteht, dass der Körpertyp für den Erfolg steht."

Für den absoluten Spitzensport ist das ein sehr gewagter Satz. Jeder weiß, dass ein Kugelstoßer anders aussieht als ein Skiflieger.

Folglich sollte man eine derart steile These auch gut belegen. Es gibt aber in der gesamten Argumentation des Autors keinen Beleg dafür, außer, dass der Autor sich subjektiv besser fühle, wenn er etwas mehr Körperfett habe.

Mich hat diese Aussage von dir sehr aufgestoßen, ich habe es mir aber gespart zu reagieren. Die These im Artikel ist eben nicht, dass es je nach Sportart keine Unterschiede gibt. Die These ist - technisch formuliert - dass es mehrere lokale Bestleistungsmaxima auf der Leistungskurve geben kann und keiner von uns weiß - vor allem bei gemischten Sportarten wie Triathlon - definitiv welches davon das globale Maximum ist. Bzw. ob es dieses überhaupt gibt, oder ob bei anderen äußeren Umständen (Genetik etc.) nicht jeweils ein anderes lokales Maximum das globale sein kann.


Auf mich wirkt dies wie eine "Neiddeebatte" sich seit Jahren herunterhungender Amateurtriathleten (ich weiss, eine ganz bösartige Unterstellung meinerseits). "Total unfair, dass ich auf soviel verzichten muss und der "Dicke" trotzdem so schnell ist:"

Eine zeitlang habe ich mich darüber geärgert - mittlerweile finde ich es geradezu lustig. :Cheese:
Ich fände es für eine sachliche Debatte gut, wenn wir solchen persönlich gefärbten Quark außen vor lassen könnten. Was Du über dünne (oder dicke) Menschen denkst, gehört nicht hierher, das lädt die Debatte unnötig emotional auf.

Ich finde das keinen Quark und im Gegensatz zu Beiträgen manch anderer Forenteilnehmer die du oft (nicht immer) einfach stehen lässt finde ich KevJames Aussagen auch durchaus im Rahmen.

Da du in vielen Filmbeiträgen auch die Verbesserung, speziell beim Laufen, von weniger Gewicht postulierst (okay, Studien auswertest) klingt hier für mich durchaus eine Kränkung durch. Der nicht zitierte Teil von KevJames legt schön dar, wie HaFu argumentiert und meiner Meinung nach ziehst du hier die Argumentation ins persönliche um eben diese Argumentation zu entkräften weil sie deinem Weltbild nicht passt.

m2c
André

Klugschnacker
16.08.2022, 22:42
Mich hat diese Aussage von dir sehr aufgestoßen, ich habe es mir aber gespart zu reagieren. Die These im Artikel ist eben nicht, dass es je nach Sportart keine Unterschiede gibt. Die These ist - technisch formuliert - dass es mehrere lokale Bestleistungsmaxima auf der Leistungskurve geben kann und keiner von uns weiß - vor allem bei gemischten Sportarten wie Triathlon - definitiv welches davon das globale Maximum ist. Bzw. ob es dieses überhaupt gibt, oder ob bei anderen äußeren Umständen (Genetik etc.) nicht jeweils ein anderes lokales Maximum das globale sein kann.

Tut mir leid, ich verstehe nicht, wovon Du hier redest. Welche lokalen oder globalen Maxima? Und was haben sie mit dem Artikel zu tun?

Da du in vielen Filmbeiträgen auch die Verbesserung, speziell beim Laufen, von weniger Gewicht postulierst (okay, Studien auswertest) klingt hier für mich durchaus eine Kränkung durch.

Das überschätzt Du vermutlich. Mir sind die Ansichten des genannten Users über den Lauf- und Triathlonsport weitgehend egal. Ich wüsste auch gar nicht, worin seine Meinung im Detail besteht, und noch viel weniger, worin seine Expertise bestehen soll.

Gekränkt reagieren hier nach meiner Wahrnehmung ausschließlich Personen, die sich selbst als dick wahrnehmen und meinen, die Debatte über Blummenfelt hätte etwas mit ihnen zu tun. Hat sie aber nicht.

KevJames
16.08.2022, 22:57
Ich fände es für eine sachliche Debatte gut, wenn wir solchen persönlich gefärbten Quark außen vor lassen könnten. Was Du über dünne (oder dicke) Menschen denkst, gehört nicht hierher, das lädt die Debatte unnötig emotional auf.

Ich kann diesen Punkt verstehen und werde mich daran halten, eine Anmerkung sei aber noch gestattet:

Dass er ausgerechnet von Dir kommt ist dann halt wieder nicht nachvollziehbar, denn Du hast Dich ja seitenweise darüber ausgelassen, was Du von Blumenbeets Körperbau hältst und dann auch dann ich zitiere "Deinen persönlich gefärbten Quark" darüber zum Besten gegeben, dass meine persönliche Situation etwas mit meiner Position zu hätte. Dies war im Übrigen deutlich anmaßender als das von mir formulierte.
Es kann durchaus hilfreich sein das Verhalten, das man sich von anderen wünscht selbst an den Tag zu legen. :Blumen:

KevJames
16.08.2022, 22:59
Ich finde das keinen Quark und im Gegensatz zu Beiträgen manch anderer Forenteilnehmer die du oft (nicht immer) einfach stehen lässt finde ich KevJames Aussagen auch durchaus im Rahmen.



:Blumen:

Izzo
17.08.2022, 07:07
es äußerst sich in dieser Dingsda-Zeitschrift "ein" Mensch, der Triathlet ist (und früher mal im Rudern eine Persönlichkeit war).
Seine Expertise: Gar keine, außer, dass er Sport macht.
Vielleicht arbeitet er auch noch bei dieser Zeitschrift als Mitarbeiter, k.A., es ist also die Meinung einer einzelnen Person.

Das war es. Die Meinung einer einzelnen Person, der so tut, als würde die gesamte Triathlonwelt über B.-Figur diskutieren (was ich aus meinem Umfeld verneinen kann - es gibt extrem wichtigere Dinge, so ca 198xwichiger: Gas, Strom, Ukraine, Inflation, Dürre usw.).

Vielleicht ist das zur Einordnung hilfreich? :Blumen:

Klugschnacker
17.08.2022, 09:16
Ich kann diesen Punkt verstehen und werde mich daran halten, eine Anmerkung sei aber noch gestattet:

Dass er ausgerechnet von Dir kommt ist dann halt wieder nicht nachvollziehbar, denn Du hast Dich ja seitenweise darüber ausgelassen, was Du von Blumenbeets Körperbau hältst ...

Bitte achte auf Deine Wortwahl. Ich habe mich nicht "ausgelassen", sondern mich an einer sachlichen Forendebatte beteiligt. Du nimmst ebenfalls an ihr teil.

Solche Debatten sind im Hochleistungssport ganz normal und beziehen sich ausschließlich auf den Leistungsaspekt des Sports. In gleicher Weise wird über die großen Hände des Schwimmers Ian Thorpe gesprochen, über den Laufstil von Lionel Sanders und die "Substanz" von Michael Raelert auf der Langdistanz. Das hat überhaupt nichts persönliches. Wenn Du schreibst, ich hätte mich seitenweise darüber ausgelassen, was ich von Blummenfelts Körperbau halte, dann schwingt in Deiner Formulierung ein Unterton mit, der mir einen persönlichen Angriff auf Blummi unterstellt. Nichts läge mir ferner. Als Mensch kann er von mir aus wiegen was er will. Ich spreche über sein Gewicht nur unter dem Aspekt, dass er zu den schnellsten Läufern auf der Langdistanz aller Zeiten gehört.

Als Coach ist mir das gesamte Leistungsspektrum in der täglichen Arbeit vertraut – vom Sieger und der Siegerin von City-Marathons bis hin zu stark übergewichtigen Menschen, die über Walking und kurze Touren mit dem Trekkingrad sich bemühen, es an den Start eines kleinen Triathlons oder Volkslaufs zu schaffen. Ich erlebe talentierte dicke Menschen und untalentierte dünne. Und umgekehrt. Sie alle haben meinen Respekt und mein gleiches Engagement. Es ist für mich nicht akzeptabel, wenn Du mir explizit oder deutlich lesbar zwischen den Zeilen unterstellst, ich hätte in irgend einer Form etwas gegen übergewichtige Menschen.

Frau Müller
17.08.2022, 09:55
Das hat man vor Blummenfelt auch im Triathlon gesagt und Blummenfelt gewinnt Triathlons aufgrund seiner Laufstärke, also der Disziplin, bei der Gewicht die größte Rolle spielt.

Das, finde ich, ist der relevante Punkt. Erwarten würde man ja eher, dass er in den beiden anderen Disziplinen herausragende Leistungen zeigt. (Zumindest, wenn man Hafus These folgt, dass Blummenfelt durch seinen athletischeren Körperbau auch Vorteile beim Schwimmen hätte. Ich meine, dass auch im Langstrecklenschwimmen ein anderer Körpertyp als Blummenfelts erfolgreicher ist. Siehe Wellbrock oder Romatnschuk. Zweiterer hat übrigens in einem Jahr 5 Kg Muskelmasse verloren und wurde souverän Europameister über 1.500 m.)

Blummenfelt gehört aber bei weitem nicht nicht zu den besten Schwimmern und sticht auch beim Radfahren nicht oben heraus.

Das Erfolg auch über verletzungsfreie Trainigsperioden und Art der Ernährung herstellbar sind, ist sicherlich unbenommen. Das erklärt aber meines Erachtens nicht ausreichend, warum Blummemfelt sowohl Olympiasieger über die Kurzdistanz als auch Weltmeister über die Langdistanz innerhalb kürzester Zeit wurde.

Ich habe auch verstanden, dass der norwegische Trainingsansatz hohe Trainingsvolumina realisiert. Das macht einen schnellen Erfolg auf der Langdistanz zwar wahrscheinlicher, aber dennoch überraschend.

Oder anders. Einem Ingebrigsten würde ich jetzt nicht zutrauen, Ende September den Berlin-Marathon zu gewinnen. Oder doch? :Gruebeln:

noam
17.08.2022, 10:09
Was man hier grundsätzlich einmal feststellen sollte, wäre, dass es gerade für Multisport den optimalen Körperbau nicht gibt.

Aber ich denke wir können uns einig sein, dass es von Vorteil ist gut austrainiert zu sein UND kein unnötiges Gewicht mit sich herumzuschleppen.

Unnötig ist in diesem Fall so zu verstehen, als dass es nicht individuell förderlich zur Leistungserbringung ist.

Ergo: Bin ich gewichts- und körperfetttechnsich absolut auf Kante gestrickt, hilft mir das eben nicht, wenn dadurch meine Verletzungshistorie dafür sorgt, kaum mal 6 Monate qualitativ hochwertig durchtrainieren zu können, um meine theoretische Leistungsfähigkeit am Tag X auch aufs Parkett zu bringen.


Und ich bin da ganz bei KevJames: Wir sprechen hier von Ausdauersportlern, die aus Sicht vieler anderer Hochleistungssportler alles sind, aber eben nicht muskolös-

Klugschnacker
17.08.2022, 10:31
Ergo: Bin ich gewichts- und körperfetttechnsich absolut auf Kante gestrickt, hilft mir das eben nicht, wenn dadurch meine Verletzungshistorie dafür sorgt, kaum mal 6 Monate qualitativ hochwertig durchtrainieren zu können, um meine theoretische Leistungsfähigkeit am Tag X auch aufs Parkett zu bringen.

Das klingt plausibel, solange man sich an Extrembeispielen orientiert. Zum Beispiel an magersüchtigen Weltklasse-Läuferinnen, welche häufiger als der Durchschnitt der Weltklasse-Läuferinnen an Ermüdungsbrüchen leiden. Doch selbst hier ist die Frage offen, ob zwei Kilo mehr Körpergewicht zu besseren Leistungen führen. Bis jetzt ist das ja nur eine Behauptung.

Von einer vergleichbaren Situation ist Blummenfelt aus meiner Sicht jedoch ein gutes Stück weit entfernt. Falls er ein paar Pfunde verlöre, könnte seine Anfälligkeit für Verletzungen größer werden (wie hier ohne Beleg behauptet wird) – ebensogut könnte sie aber auch sinken. Bei den meisten Läufern sinkt die Verletzungsgefahr, wenn sie etwas Gewicht verlieren.

Aus diesem Grund verordnet man schweren Jungs und Mädels ein reduziertes Lauftraining, solange sie Übergewicht haben. Im Gegensatz dazu habe ich leichte Sportler in meinem Coaching, die Laufumfänge von 160 Kilometern pro Woche problemlos abspulen. Für eine schwere Person ist das mehr oder weniger ausgeschlossen.

Mir scheint daher eher plausibel, dass Blummi trotz und nicht wegen seines hohen Körpergewichtes ein solcher Ausnahmeläufer ist. Für diese Sicht spricht meiner Meinung nach die Erfahrung, die man mit praktisch allen anderen Läufern macht, auch mit Läufern im Triathlon. Ich halte es für falsch, ausgerechnet seine Schwäche – neben all seinen großen Stärken – zum Geheimnis seines Erfolges zu erklären.
:Blumen:

Hafu
17.08.2022, 11:03
...
Von einer vergleichbaren Situation ist Blummenfelt aus meiner Sicht jedoch ein gutes Stück weit entfernt. Falls er ein paar Pfunde verlöre, könnte seine Anfälligkeit für Verletzungen größer werden....
Im Gegensatz dazu habe ich leichte Sportler in meinem Coaching, die Laufumfänge von 160 Kilometern pro Woche problemlos abspulen. Für eine schwere Person ist das mehr oder weniger ausgeschlossen.

160km Laufen pro Woche ist für einen Triatleten kontraproduktiv, da dann die Trainingszeit für die beiden anderen Disziplinen fehlt.

...Mir scheint daher eher plausibel, dass Blummi trotz und nicht wegen seines hohen Körpergewichtes ein solcher Ausnahmeläufer ist. Für diese Sicht spricht meiner Meinung nach die Erfahrung, die man mit praktisch allen anderen Läufern macht, auch mit Läufern im Triathlon. Ich halte es für falsch, ausgerechnet seine Schwäche – neben all seinen großen Stärken – zum Geheimnis seines Erfolges zu erklären.
:Blumen:

Ich empfehle sehr, anstatt aufs Geradewohl loszuspekulieren mal ein paar Podcasts mit Arildt Tveiten oder/und Aleksandr Bu anzuhören oder auch das "Ask me anything" von Gustav Iden auf Slowtwitch zu lesen. (https://forum.slowtwitch.com/forum/Slowtwitch_Forums_C1/Triathlon_Forum_F1/Gustav_Iden_here._Ask_me_anything_P6626013/?page=-1)

Auf alle Fragen, die hier ins Blaue hineingestellt werden, gibt es längst explizite ausführliche Antworten der mit ihren Leistungen und Trainingsbemühungen vergleichsweise transparenten Norwegischen Trainingsgruppe.

Natürlich ist Blummenfelt nicht primär wegen seines Gewichtes so schnell, denn sonst hätten seine Trainingspartner Iden und Stornes denselben Körperbau. Der Hauptgrund für die Leistungen von Blummenfelt und Iden ist das von ihnen verfolgte Trainingskonzept, das auf Optimierung von Vo2max, Minimierung der Laktatkonzentration bei Renngeschwindigkeit, Optimierung der KH-Verwertung (und Maximierung der KH-Aufnahme im Wettkampf), Höhentraining, High-Volume-LowIntensity-Ansatz und vielen anderen Faktoren mehr beruht.

Blummenfelts Gewicht ist ein einfacher individueller Optimierungsfaktor von vielen anderen, genauso wie Idens Gewicht. Keine Ahnung, warum diesem Faktor in diesem Thread gerade von dir Arne so viel Gewicht beigemessen wird. Bu cat in irgendeinem Podcast (ich glaube es war "That Triathlon Show" mal erwähnt, dass die Vo2max von Blummenfelt bei geringerem Gewicht (das er vor drei Jahren mal bewusst in der Vorbereitung auf die 70.3-WM in Nizza mit ultralangen kalorienrestriktiven Einheiten anstrebte) messbar niedriger lag.
Blummenfelts Leistung in Nizza war damals gerade im Radfahren und Laufen die schlechteste Mitteldistanzleistung seiner bisherigen 70.3-Karriere. (https://tri-mag.de/szene/gustav-iden-gewinnt-ironman-703-wm-in-nizza-2019/) Und das als damals bereits Inhaber der Weltbestzeit.
Es ist ziemlich plausibel, dass Blummenfelt aus dieser Erfahrung heraus seitdem keine weiteren Versuche mehr unternommen hat, seinen Körper in Richtung niedrigeres Körpergewicht zu vergewaltigen und seine Trainer und er selbst sich seitdem eher auf andere leistungsbeeinflussende Stellschrauben konzentriert haben.

Klugschnacker
17.08.2022, 11:15
Man kann sich nur fragen, wie es möglich ist. Liegt es am Sport selbst oder am außergewöhnlichen Motor Blummenfelts? Ich meine, es liegt an beidem. Der Triathlon ist sportlich noch immer nicht ausgereizt und Blummenfelt hat eine außergewöhnlich hohe VO2max, einen ausgeprägten Siegeswillen, extremen Trainingsehrgeiz, eine sehr gute Robustheit und offenbar ein ideales Trainingsumfeld. Ich meine aber auch, dass Blummenfelt mit einem anderen Chassis und einer anderen Karosserie noch stärker wäre. Was aber nicht heißt, dass er diese andere Statur erzwingen kann.

Er gewinnt also trotz seiner nachteiligen Statur und einen zweiten Blummenfelt werden wir auch im Triathlon aller Wahrscheinlichkeit nicht sehen.

Das halte ich auch für die plausibelste Sicht. :Blumen:

Hafu
17.08.2022, 11:56
Das halte ich auch für die plausibelste Sicht. :Blumen:

Klarer Widerspruch zu dieser These:

... Ich meine aber auch, dass Blummenfelt mit einem anderen Chassis und einer anderen Karosserie noch stärker wäre. ...
Er gewinnt also trotz seiner nachteiligen Statur und einen zweiten Blummenfelt werden wir auch im Triathlon aller Wahrscheinlichkeit nicht sehen.

Die Aussage von Thanus impliziert, dass der amtierende Olympiasieger und amtierende Weltmeister auf der Ironmandistanz mit einem anderen Körperbau schneller wäre.
So eine Aussage von Thanus strotzt geradezu vor Arroganz gegenüber dem Trainerteam der Norweger, die in rund 10 Jahren Hochleistungssport Blummenfelt zu diesen Leistungen herangeführt haben.
Mal eben anzunehmen, dass der Beste der Welt in einer sehr komplexen Sportart noch schneller sein könnte, wenn man an dieser oder jener Stellschraube dreht ist für mich mehr als unlogisch und unterstellt den auf sehr wissenschaftlicher Basis arbeitenden Trainerteam der Norweger Ahnungslosigkeit.

Estampie
17.08.2022, 12:29
Die Aussage von Thanus impliziert, dass der amtierende Olympiasieger und amtierende Weltmeister auf der Ironmandistanz mit einem anderen Körperbau schneller wäre.

Naja, wir sind uns doch zum Beispiel sicher alle einig das Muhammad Ali ein sehr schneller und auch sehr erfolgreicher Boxer war.

Und es sicherlich nicht falsch anzunehmen das er bei gleichem Talent und Training noch besser gewesen wären wenn er die Reichweite von Vajulev gehabt hätte.
( 198cm vs. 216cm )

Solcherlei Vergleiche gibt es im Profisport doch viele.
Ich finde die Annahme auch nicht arrogant, sondern eigentlich folgerichtig.

:Blumen:
Thomas

Hafu
17.08.2022, 12:55
...
Und es sicherlich nicht falsch anzunehmen das er bei gleichem Talent und Training noch besser gewesen wären wenn er die Reichweite von Vajulev gehabt hätte.
( 198cm vs. 216cm )
...

Erstens ist die Analyse einer Einzelsportart von vornherein schonmal einfacher als die Analyse einer Multidisziplin-Sportart wie Triathlon, in der Verbesserungen in einer Disziplin oft mit Verschlechterungen in einer anderen Disziplin "bezahlt" werden müssen.
Wenn Blummenfelt nur Läufer und nicht Triathlet wäre, dann würde vieles, was z.B. Arne bisher geschrieben hat, durchaus stimmen, aber im Triathlon geht es eben um eine Komplexleistung, bei der die ersten beiden Disziplinen gravierenden Einfluss auf die Gesamtleistung und auch unmittelbaren Einfluss auf die abschließende Laufleistung habebn.

Zweitens, um trotzdem den IMHO schiefen Vergleich von Triathlon mit Boxen aufzugreifen: eine der Kernkompetenzen von Ali war seine Schnelligkeit und seine Beinarbeit. Natürlich ist größere Reichweite im Boxen ein Vorteil. Größere Reichweite aufgrund von höherem Körpergröße bedeuten aber auch höheres Körpergewicht und damit geringere Schnelligkeit und langsamere Beinarbeit.
Es ist also durchaus fraglich, ob ein 216cm großer Muhammed Ali tatsächlich ein besserer/erfolgreicherer Boxer gewesen wäre, da niemand seriös vorhersagen kann, wie ein gravierend höheres Körpergewicht sich bei Ali auf seine anderen boxerischen Fähigkeiten ausgewirkt hätte.

Thanus
17.08.2022, 13:33
Mal eben anzunehmen, dass der Beste der Welt in einer sehr komplexen Sportart noch schneller sein könnte, wenn man an dieser oder jener Stellschraube dreht ist für mich mehr als unlogisch und unterstellt den auf sehr wissenschaftlicher Basis arbeitenden Trainerteam der Norweger Ahnungslosigkeit.
In deiner gekränkten Eitelkeit wirst du jetzt auch noch unredlich und unterstellst mir Aussagen, die ich nie getätigt habe. Wohlweislich lässt du beim Zitieren den Teil meiner Aussage weg, wo ich explizit darauf hinweise, dass Blummenfelt die Idealstatur nicht erzwingen kann.

Selbstverständlich kann man einen breiten Körperbau und eine Kielbrust nicht einfach wegtrainieren und ich glaube ihm und seinen Trainern auch, dass eine Gewichtsreduktion bei ihm ohne größere Leistungseinbuße nicht möglich ist.

MoMuck
17.08.2022, 13:35
Ich verfolge die Diskussion hier ja sehr gerne und finde konträre Meinungen/Argumentationsweisen immer interessant... Sofern man offen ist für die verschiedenen Ansichten und seine eigene Sichtweise hinterfragt lässt sich durch ebendiese konträren Argumente oftmals persönlich etwas dazulernen.

Mir kommt es jedoch vor, dass im Falle der Gewichtsdiskussion bei Blummenfelt (teilweise) versucht wird, den persönlichen Standpunkt koste es was es wolle beizubehalten und nicht mehr abstrahiert wird, inwieweit die einem gegenläufige Meinung nicht doch zutreffend sein kann... bzw einige Punkte davon.
Auch dürfte es schwierig sein aus Einzelbeispielen eine Allgemeingültigkeit herbeizuführen.

Die alles entscheidende Frage (wurde hier aber schon öfters erwähnt) ist ja berechtigterweise: ist BigBlu trotz oder aufgrund seines Körperbaus so schnell? Oder inwiefern spielt das bei seinen Leistungen eine (große) Rolle?

Auch wenn ich nicht "Partei" ergreifen will, wenn man das so sagen kann: ich finde Hafu's Argumenten zu lesen und nachzuvollziehen einen wahren Genuss. Vielen Dank für die aus meiner Sicht sachlich und fachlich rational stringente Argumentation:Blumen:

Hafu
17.08.2022, 15:29
...
Selbstverständlich kann man einen breiten Körperbau und eine Trichterbrust nicht einfach wegtrainieren ...

Du kannst es von mir aus auf meine Eitelkeit schieben, aber ich korrigiere dich mal trotzdem, damit hier in dem Thread kein unwidersprochener Unsinn steht: Blummenfelt hat eine Kielbrust., also das Gegenteil einer Trichterbrust.

Eine Trichterbrust verkleinert das Lungenvolumen und kann die Herzaktion beeinflussen, ist also für einen Leistungssportler zweifellos ein Nachteil und muss bei starker Ausprägung selbst bei Nicht-Sportlern operiert werden.

Eine Kielbrust vergrößert das Lungenvolumen, schafft zusätzlichen Platz im Thorax für ein Sportlerherz, das im normalen Brustkorb vom Lungengewebe "geklaut werden muss. Die Kielbrust hat so gut wie nie (abgesehen von der Optik und der daraus resultierenden evt. psychischen Belastung) einen Krankheitswert.
(https://www.mooci.org/brust-op/brustfehlbildungen/kielbrust/#:~:text=Kiel%2D%20und%20Trichterbrust%20geh%C3%B6 ren%20zu,und%20das%20Brustbein%20w%C3%A4chst%20her aus.)
Im Falle von Blummenfelt ist es eher wahrscheinlich, dass er davon leistungsphysiologisch profitiert.

Thanus
17.08.2022, 15:33
Du kannst es von mir aus auf meine Eitelkeit schieben, aber ich korrigiere dich mal trotzdem, damit hier in dem Thread kein unwidersprochener Unsinn steht: Blummenfelt hat eine Kielbrust., also das Gegenteil einer Trichterbrust.


Ja danke!

Jedenfalls ein interessanter Aspekt, dass man durch eine Kielbrust möglicherweise physiologisch profitieren könnte, weil das Herz mehr Platz zum Wachsen hat.

keko#
17.08.2022, 15:40
Nachdem es faktisch geschieht, kann man es auch nicht für unmöglich halten. :)
Man kann sich nur fragen, wie es möglich ist. Liegt es am Sport selbst oder am außergewöhnlichen Motor Blummenfelts? Ich meine, es liegt an beidem. Der Triathlon ist sportlich noch immer nicht ausgereizt und Blummenfelt hat eine außergewöhnlich hohe VO2max, einen ausgeprägten Siegeswillen, extremen Trainingsehrgeiz, eine sehr gute Robustheit und offenbar ein ideales Trainingsumfeld. Ich meine aber auch, dass Blummenfelt mit einem anderen Chassis und einer anderen Karosserie noch stärker wäre. Was aber nicht heißt, dass er diese andere Statur erzwingen kann.

Er gewinnt also trotz seiner nachteiligen Statur und einen zweiten Blummenfelt werden wir auch im Triathlon aller Wahrscheinlichkeit nicht sehen.

So wollte ich das in meinen vorhergehenden Posting auch sagen. :Blumen: Ich vermute das Gesamtpaket Blummenfelt passt einfach sehr gut zusammen, sehe ihn aber als Ausnahme.
Vielleicht hat man auch einfach zu sehr den sehr schlanken und langen Foredeno im Kopf.
Als Triathlet der ersten Stunden könnte ich eine Stunde lange darüber erzählen, wie ein Triathlet in den vergangenen 40 Jahren angeblich eben nicht hätte aussehen können --- bis dann eben einer daherkommt und die Regeln über den Haufen wirft.
Der sehr große Fordeno, der kurz und lang kann, der Schwimmen, Radfahren und Laufen kann, hat gleich vieles über den Haufen geworfen.
Ein Aufeinendertreffen der Beiden fände ich sehr spannend.
:)

TIME CHANGER
17.08.2022, 16:19
Vielleicht hilft es auch eineigen den Podcast von Olav Alexander Bu bei der Triathlon Crew zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=LbPsG7TD1bw

Hilft zu verstehen wie der/die Trainingsansätze sind usw.

viel spass! :liebe053:

Frau Müller
17.08.2022, 17:50
[QUOTE=Hafu;1676042]1]...Der Hauptgrund für die Leistungen von Blummenfelt und Iden ist das von ihnen verfolgte Trainingskonzept[/B], das auf Optimierung von Vo2max, Minimierung der Laktatkonzentration bei Renngeschwindigkeit, Optimierung der KH-Verwertung (und Maximierung der KH-Aufnahme im Wettkampf), Höhentraining, High-Volume-LowIntensity-Ansatz und vielen anderen Faktoren mehr beruht....

Das erscheint mir schlüssig und dem würde ich erst einmal auch ohne empirische Beweise folgen. Für mich bleiben aber Fragen offen.

Warum, z. B., wirkt das überlegene Trainingskonzept ausgerechnet nur bei zwei Jungs aus Bergen, die eben noch gemeinsam die Schulbank gedrückt haben und mutmaßlich die beiden besten Langdistanztriathleten der Welt sind? Haben zufällig zwei Freunde aus Bergen ein so großes Talent, dass es für beide in die absolute Weltspitze reicht?

Oder liegt es einzig an dem Trainingskonzept, das ich also auch, bei entsprechendem Wissen, an talentierten Leistungssportlern aus Buxtehude ausprobieren könnte und in 10 Jahren fahre ich als Trainer die Ernte ein?

Müsste es dann aber nicht auch in der Breite wirken? Z. B. bei Casper Stornes, dem ehemals dritten im Bunde, der nicht erst in diesem Jahr nach seiner Verletzung für den Anspruch aus vorherigen Leistungen absolut underperformt. Was ist denn eigentlich mit Nachwuchs im norwegischen Lager oder konkurrenzfähigen Frauen?

In Summe sind das für mich einfach viele offene Fragen, die zum Thema körperliche Voraussetzungen und distanzübergreifendem Erfolg eine Rolle spielen.

Ich möchte auch klar sagen, ich empfinde die Erfolge nicht anrüchig im Sinne von evtl. manipulativen Vorgehensweisen. Im Gegenteil. Ich bin durchaus Fanboy und finde es faszinierend. Dennoch bleiben für mich einige interessante Fragen derzeit noch offen. :Blumen:

Rälph
17.08.2022, 18:03
Man kann es auch weniger zurückhaltend formulieren und einfach sagen, dass der Artikel vor Unsinnigkeiten und Belanglosigkeiten nur so strotzt.

Bei Blummenfelt wurde noch niemals ernsthaft diskutiert, ob er einen schönen (???) Körperbau hat, sondern wie man mit einem solch hohen BMI so schnell über die Marathondistanz sein kann.

:Blumen: Danke!

Der hier immer wieder aufkommende Vorwurf des Bodyshaming entkräftet die etlichen lesenswerten Argumente, die auf der pro Blummenfelt Seite zu verbuchen sind. Im Grunde ist er eine reine Beleidigung.

Thanus
17.08.2022, 19:42
Der Hauptgrund für die Leistungen von Blummenfelt und Iden ist das von ihnen verfolgte Trainingskonzept[/B], das auf Optimierung von Vo2max, Minimierung der Laktatkonzentration bei Renngeschwindigkeit...
Das norwegische Trainingskonzept dürfte einzigartig sein. Allerdings nur, sofern es um Damenkugelstoßen geht. Dass im Triathlon jemals irgendwer ein anderes Konzept verfolgt hat, ist mir aber neu.

Necon
17.08.2022, 20:12
Das norwegische Trainingskonzept dürfte einzigartig sein. Allerdings nur, sofern es um Damenkugelstoßen geht. Dass im Triathlon jemals irgendwer ein anderes Konzept verfolgt hat, ist mir aber neu.

Ich würde schon behaupten das Philipp Seipp seine Athleten anders trainiert als Björn Geesmann und beide wiederum andere Ansätze wählen als die Trainer der Norweger.
Es sind sich hoffentlich alle bewusst das es im Triathlon darum geht bei einer hohen VO2 max eine niedrige VLamax zu haben, viele Kohlenhydrate aufzunehmen und sonstige Fehler zu vermeiden, aber wie man dorthin kommt, kann über verschiedene Wege wählen.

KevJames
18.08.2022, 06:52
Bitte achte auf Deine Wortwahl. Ich habe mich nicht "ausgelassen", sondern mich an einer sachlichen Forendebatte beteiligt. Du nimmst ebenfalls an ihr teil.

Es ist für mich nicht akzeptabel, wenn Du mir explizit oder deutlich lesbar zwischen den Zeilen unterstellst, ich hätte in irgend einer Form etwas gegen übergewichtige Menschen.

Das habe ich zu keinem Zeitpunkt geschrieben - diesen Schuh ziehst Du Dir ohne mein Zutun ganz alleine an.

Was für mich aber unverständlich ist: Bei mir sprichst Du von "Quark" bei Dir selbst stellst Du andere Maßstäbe an. Dann psychologisierst Du etwas in "dicke" im Allgemeinen hinein. Aus meiner Sicht ist das zu undifferenziert.

Hafu
18.08.2022, 09:21
...
Blummenfelt gehört aber bei weitem nicht nicht zu den besten Schwimmern und sticht auch beim Radfahren nicht oben heraus.
...

Korrektur: Blummenfelt gehört (im Ggs. zu Trainingskollege Iden) durchaus (in Bestform) zu den besten Schwimmern im ITU-Feld. Und damit natürlich auch automatisch zu den besten Schwimmern in jedem Ironman-Feld.

Bei den Olympischen Spielen in Tokyo schaffte Blummenfelt den Sprung in die zweite Radgruppe (nur 15s Rückstand auf Johnny Brownlee), die sich kurz danach mit der ersten Radgruppe um Vincent Luis vereinigte. (https://www.triathlon.org/results/result/2020_tokyo_olympic_games/501764)

Iden, der durchaus eine echte Schwimmschwäche hat und noch nie in der WTS mit den schnellen Schwimmern aus dem Wasser gekommen ist, benötigte 15s länger als Blummenfelt, was dritte Radgruppe bedeutete, so dass Iden in Tokyo sehr viel auf dem RAd arbeiten musste, um den Anschluss an die Spitze herzustellen und dabei viele Körner verbrauchte, die ihm dann beim Laufen fehlten.

Beim Grand Final in Lausanne 2019 kam Blummenfelt sogar gleichzeitig mit Gomez, nur 5s hinter Vincent Luis aus dem Wasser und saß von Beginn an in der ersten Radgruppe, so dass er beim Radfahren nichts mehr investieren musste und auf den abschließenden Lauf warten konnte, den er mit Tagesbestzeit abschloss. (https://www.triathlon.org/results/result/2020_tokyo_olympic_games/501764)

Im Radfahren ist Iden zwar zweifellos stärker als Blummenfelt, aber nichtsdestoweniger gehört Blummenfelt auch dort zur Weltspitze, wie die fünftschnellste Radzeit bei den Canadian Open mit (eingehaltener) 20m-Regel unlängst hinreichend belegte.

Dass es viele andere Rennen gibt, wo Blummenfelts Schwimm- und Radsplits wenig herausragen, liegt daran, dass er im Hinblick auf seine exrem guten Lauffähigkeiten selten gefordert ist, bereits in den ersten beiden Disziplinen die Initiative zu ergreifen und in der Regel versucht in den ersten beiden Disziplinen Kohlenhydrate für den abschließenden Lauf zu sparen.

Running-Gag
18.08.2022, 09:42
Das wäre auch mein Gedanke gewesen..ich fand blumi beim schwimmen immer top, aber in den letzten Rennen war er nicht mehr so weit vorne vertreten, ebenso beim Rad. Ich bin wirklich auf Hawaii gespannt, wo er dort wirklich aus dem Wasser kommt... Ich schätze ihn bei 90/85/100% Form ein, oder Standing, so wie die pto es angibt

Frau Müller
18.08.2022, 09:51
Korrektur: Blummenfelt gehört (im Ggs. zu Trainingskollege Iden) durchaus (in Bestform) zu den besten Schwimmern im ITU-Feld. Und damit natürlich auch automatisch zu den besten Schwimmern in jedem Ironman-Feld....

Da würde ich hart gegen halten. Seine Ergebnisse in St. George (> 2 Min. zur Spitze) oder Edmonton (> 1 Min.) illustrieren das deutlich.

Mir ging es in der Aussage aber auch eher um den Zusammenhang zwischen Körperbau und erwartbaren Leistungsoutput je Disziplin. Mich hätte es weniger überrascht, wenn er nun im Radfahren oder meinetwegen auch im Schwimmen Leistungsstandards setzen würde. Aber eben nicht beim Laufen.

Thanus
18.08.2022, 10:39
Der BMI bekannter aktueller und vergangener Kurz- und Langdistanzler nach Internetangaben. Nur zur Auffrischung, worüber eigentlich diskutiert wird:

https://i.postimg.cc/JzTjdQ9r/Image1.gif

Rälph
18.08.2022, 10:47
Der BMI bekannter aktueller und vergangener Kurz- und Langdistanzler nach Internetangaben:
https://i.postimg.cc/JzTjdQ9r/Image1.gif

Ich habe eine ähnliche Tabelle viel weiter vorne bereits einmal zusammengetragen und gepostet. Blummenfelt hat den BMI eines 100m Weltklassesprinters. Uns selbst dort liegt er im oberen Bereich (gemessen am 100m Finale der letzten Sommerspiele).

Hafu
18.08.2022, 10:53
Da würde ich hart gegen halten. Seine Ergebnisse in St. George (> 2 Min. zur Spitze) oder Edmonton (> 1 Min.) illustrieren das deutlich..

In St. George war er zweifellos nicht in Bestform als Folge eines Infektes im Höhentrainingslager. Die Schwimmleistung in Edmonton (zweite Schwimmgruppe, siebtbeste Schwimmzeit) fand ich angesichts des Starterfeldes und des fast selbstmörderischem Tempo, das Brownlee und Shoeman dort vorlegten, sehr gut (https://stats.protriathletes.org/race/pto-canadian-open/2022/results). Es gab ja in Edmonton zwischen der 6-Mann-Spitzengruppe und der Verfolgergruppe, die Blummenfelt angeführt hat, keine weitere Gruppe.

Athleten wie Royle, Shoeman, Kanute, Smith, Brownlee (da gesundheitlich angeschlagen) müssen in so einem Feld angesichts ihrer Defizite in den beiden anderen Disziplinen ihre Schwimmkarte maximal ausreizen. Wenn man -wie Blummenfelt- weiß, dass man auch im Radfahren und v.a. Laufen zu den Besten im Feld gehört, muss man beim Schwimmen, gerade wenn es einer 20m-Drafting Regel wie in Edmonton gibt, keineswegs auf Gedeih und Verderb jedes Schwimmtempo mitgehen, weil es energetisch vernünftiger ist, seine Energiereserven tendenziell gleichmäßig in den drei Disziplinen auszuschöpfen.

X S 1 C H T
18.08.2022, 10:53
Wir können die Diskussion hier eigenlicht beenden. Wer liefert bekommt Recht und das tut Blummenfelt nun mal.

Wir drehen uns hier seit Monaten im Kreis.


Neid ist ja bekanntlich die höchste Form der Anerkennung.

"Es kann ja nicht angehen, da ist ein Typ so "schwer und dick" und ich bin so "skinny" und er ist trotzdem um Welten schneller wie ich". Wie kann das sein...

Frau Müller
18.08.2022, 11:11
Wir können die Diskussion hier eigenlicht beenden. Wer liefert bekommt Recht und das tut Blummenfelt nun mal.

Wir drehen uns hier seit Monaten im Kreis.


Neid ist ja bekanntlich die höchste Form der Anerkennung.

"Es kann ja nicht angehen, da ist ein Typ so "schwer und dick" und ich bin so "skinny" und er ist trotzdem um Welten schneller wie ich". Wie kann das sein...

Ich verstehe, ehrlich gesagt, deinen Punkt überhaupt nicht. Der Kern der Diskussion dreht sich um Leistungsfähigkeit und um den Versuch, die wesentlichen Einflussfaktoren klar zu benennen. Ein Schwerpunkt liegt auf körperlichen Voraussetzungen und Trainingsmethodik.

Ab und an versucht dann irgendjemand, das Thema zu emotionalisieren und führt plötzlich eine Neiddiskussion o. ä. an. Hilft in der Diskussion mal überhaupt gar nicht. :Blumen:

Problembär
18.08.2022, 11:11
Um keinen Beitrag beizusteuern, der vollständig Off-Topic ist, möchte ich vorwegnehmen, dass sich mein BMI im mittleren Bereich der obigen Tabelle befindet und ich mich selbst als austrainiert wahrnehme.



Gekränkt reagieren hier nach meiner Wahrnehmung ausschließlich Personen, die sich selbst als dick wahrnehmen und meinen, die Debatte über Blummenfelt hätte etwas mit ihnen zu tun. Hat sie aber nicht.

Solche Beiträge erwecken bei mir eher den Eindruck, dass du manchmal Dinge persönlicher nimmst als es gemeint war, beispielsweise dadurch, dass du über das Aufnehmen bestimmter Beiträge von dir durch andere spekulierst, was beispielsweise in meinem Fall einfach nicht zutrifft.

In Kombination mit Ermahnungen für eine Wortwahl wie 'auslassen' (come on, das ist wirklich im Rahmen) empfinde ich das schon als problematisch wenn das vom Forenbetreiber kommt (Auch wenn das von dir nicht beabsichtigt ist, weiß jeder, dass du die finale Entscheidung treffen kannst wer in welcher Form diszipliniert wird).

Bitte achte auf Deine Wortwahl. Ich habe mich nicht "ausgelassen", sondern mich an einer sachlichen Forendebatte beteiligt. Du nimmst ebenfalls an ihr teil.

Ich würde mich wirklich freuen, wenn du den Beitrag von mir einfach eine Nacht sacken lässt und dann natürlich auch gerne eine Gegendarstellung dazu gibst. Der Beitrag ist als Gedankenanstoß gedacht und ich möchte hier nicht den Thread zerstören. Falls es also weiteren Diskussionsbedarf gibt stehe ich dafür auch gerne in einem anderen Thread oder per PN zur Verfügung.

Sportliche Grüße :Blumen:

KevJames
18.08.2022, 11:34
Wir können die Diskussion hier eigenlicht beenden. Wer liefert bekommt Recht und das tut Blummenfelt nun mal.

Wir drehen uns hier seit Monaten im Kreis.


Neid ist ja bekanntlich die höchste Form der Anerkennung.

"Es kann ja nicht angehen, da ist ein Typ so "schwer und dick" und ich bin so "skinny" und er ist trotzdem um Welten schneller wie ich". Wie kann das sein...

Das war vor einigen Seiten so ziemlich genau mein Statement. :Blumen:

(Nicht als Kritik, sondern als Dank zu verstehen)

Klugschnacker
18.08.2022, 11:34
Solche Beiträge erwecken bei mir eher den Eindruck, dass du manchmal Dinge persönlicher nimmst als es gemeint war, ...

Mag sein, das kann ich nicht beurteilen. Ich kann nicht wissen, wie die Worte gemeint waren. Deshalb relativiere ich praktisch alle meine Aussagen mit Formulierungen wie "in meinen Augen", "nach meiner Wahrnehmung" oder "meiner Meinung nach".

Apodiktische Formulierungen wie "bevor Du hier faktenfrei spekulierst, solltest Du...", "ist absolut falsch und geht massivst am Thema vorbei", "zeigt Deine absolute Unkenntnis und Arroganz im Bereich..." etc. wirst Du von mir nicht lesen.

Ja, vielleicht hast Du recht und liege ich mit meiner Wahrnehmung daneben.

Rälph
18.08.2022, 22:05
Wir können die Diskussion hier eigenlicht beenden. Wer liefert bekommt Recht und das tut Blummenfelt nun mal.

Wir drehen uns hier seit Monaten im Kreis.


Neid ist ja bekanntlich die höchste Form der Anerkennung.

"Es kann ja nicht angehen, da ist ein Typ so "schwer und dick" und ich bin so "skinny" und er ist trotzdem um Welten schneller wie ich". Wie kann das sein...

Das war vor einigen Seiten so ziemlich genau mein Statement. :Blumen:

(Nicht als Kritik, sondern als Dank zu verstehen)


Ist das euer Ernst? Ihr vermutet tatsächlich Neid als Grund für sie Skepsis, als Antrieb für die Kritik?
Das schlägt dann etwa in die selbe Kerbe wie die Bodyshaming Keule oder die Anmerkung "...nur weil der Blummenfelt kein Deuscher ist".

Solche Anwürfe tragen sicherlich nicht dazu bei, dass man das Gefühl hat, dass die eigenen Argumente ernst genommen werden - aber das werden sie vermutlich auch nicht.

KevJames
19.08.2022, 06:30
oder die Anmerkung "...nur weil der Blummenfelt kein Deuscher ist".



Zumindest mal kann ich mich nicht daran erinnern, dass genauso ausgiebig über Frodenos Körpergröße diskutiert wurde als er das erste mal Hawaii gewonnen hat. ;)

Interessant wäre, ob in Norwegen sein Körper genauso intensiv diskutiert wird.

Klugschnacker
19.08.2022, 07:26
Zumindest mal kann ich mich nicht daran erinnern, dass genauso ausgiebig über Frodenos Körpergröße diskutiert wurde als er das erste mal Hawaii gewonnen hat. ;)

Interessant wäre, ob in Norwegen sein Körper genauso intensiv diskutiert wird.

Forschung ist international. Selbstverständlich sind solche trivialen Körpermerkmale wie Alter, Größe, Gewicht und Körperfettanteil ein Gegenstand der sportwissenschaftlichen Forschung.

Es ist auch bereits erforscht, welchen Einfluss diese Körpermerkmale auf die Leistung spezeill im Triathlon haben. Um es möglichst konkret auszudrücken: Es ist bereits erforscht, welchen Einfluss das fettfreie Körpergewicht und der Körperfettanteil auf die Schwimmleistung, die Radleistung und die Laufleistung während einer Langdistanz haben.

Das fettfreie Körpergewicht (lean body mass) hat einen sehr geringen Einfluss auf die Gesamtzeit. Zwischen einem Jan Frodeno und einem Patrick Lange gibt es hier also kaum einen Unterschied im Bezug auf die Leistung, mit einem leichten Vorteil für Patrick Lange.

Der Körperfettanteil hat hingegen einen bedeutenden negativen Einfluss auf die Leistung im Laufen, im Gesamtergebnis, beim Radfahren und beim Schwimmen – in dieser Gewichtung. Der Einfluss des Körperfettanteils für die Gesamtzeit in einem Langdistanz-Triathlon liegt in einer ähnlichen Größenordnung wie der Einfluss der maximalen Sauerstoffaufnahme.

Es besteht daher kein Grund, über die Größe und das fettfreie Körpergewicht von Jan Frodeno zu debattieren. Es besteht aber ein Grund, über den hohen Körperfettanteil eines Ausnahmeläufers wie Blummenfelt zu sprechen.

Diese Forschungen wollen Tatsachen finden. Ihre Motivation ist nicht der Neid der Dicken oder Dünnen auf irgendjemanden. Solche Interpretationen sind mir unverständlich und sie gehören meiner Ansicht nach nicht in eine sachliche Debatte.