Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Warum ist Transparenz wichtig?


captain hook
08.01.2021, 12:35
Schon eine Weile werden Dopingverstöße in D ja nicht mehr mit vollständigen Namen veröffentlicht. Aktuell ist die Nada Datenbank zu Dopingverstößen komplett vom Netz.

https://www.nada.de/recht/ergebnismanagement-disziplinarverfahren/nadajus-datenbank/

Aus meiner Sicht ist Transparenz zum Thema Doping unerlässlich.

Mir zeigen die Reaktionen einiger Doper mit denen ich selber das Gespräch gesucht habe, dass ihnen insbesondere dieses an der Sache eigentlich am unangenehmsten war. Das sie angesprochen wurden, dass die darauf reagieren mussten, dass das Einfluss auf ihr Standing in der "Szene" hatte.

Insbesondere beim Doping im Amateursport, wo es auch viel um die Suche nach Anerkennung und Selbstdarstellung geht, ist diese Form des Drucks auch aus der Szene selbst heraus in meinen Augen dringend notwendig.

Wenn es darum geht weitere Starts zu verhindern, weil schlicht keiner was davon weiß und es somit auch niemand verhindern oder melden kann um so mehr.

Warum sehr ihr das auch so oder warum haltet ihr das für überflüssig.

Estebban
08.01.2021, 12:56
Ich verstehe deinen Punkt bzw. Kann nachvollziehen inwieweit das natürlich zu einer zusätzlichen Strafe / Abschreckung wird.

Nichtsdestotrotz hat man in D ja immer noch Rechte - darunter fallen auch Themen wie Datenschutz und es gibt Gründe warum es den „Pranger“ schon einige Zeit nicht mehr gibt.
Und das Argument „die Rechte verwirkt man mit dem einstechen der Nadel“ ist für mich keines. Für keinen verurteilten Kapitalverbrecher gilt: Rechte verwirkt, ab jetzt vogelfrei.

Das es eine Datenbank gibt, die nach DSGVO Regeln geführt wird für Veranstalter, um Starts zu verhindern, sollte machbar sein.

Die Prangerfunktion, auf diese du ja explizit hinausmöchtest (Druck aus der Szene), halte ich als juristischer Laie für schwer haltbar und auch in der Form für falsch.

Rälph
08.01.2021, 13:03
Das es eine Datenbank gibt, die nach DSGVO Regeln geführt wird für Veranstalter, um Starts zu verhindern, sollte machbar sein.

Die Prangerfunktion, auf diese du ja explizit hinausmöchtest (Druck aus der Szene), halte ich als juristischer Laie für schwer haltbar und auch in der Form für falsch.

Ganz meine Meinung.

Matthias75
08.01.2021, 13:06
Schon eine Weile werden Dopingverstöße in D ja nicht mehr mit vollständigen Namen veröffentlicht. Aktuell ist die Nada Datenbank zu Dopingverstößen komplett vom Netz.

https://www.nada.de/recht/ergebnismanagement-disziplinarverfahren/nadajus-datenbank/

Aus meiner Sicht ist Transparenz zum Thema Doping unerlässlich.

Mir zeigen die Reaktionen einiger Doper mit denen ich selber das Gespräch gesucht habe, dass ihnen insbesondere dieses an der Sache eigentlich am unangenehmsten war. Das sie angesprochen wurden, dass die darauf reagieren mussten, dass das Einfluss auf ihr Standing in der "Szene" hatte.

Insbesondere beim Doping im Amateursport, wo es auch viel um die Suche nach Anerkennung und Selbstdarstellung geht, ist diese Form des Drucks auch aus der Szene selbst heraus in meinen Augen dringend notwendig.

Wenn es darum geht weitere Starts zu verhindern, weil schlicht keiner was davon weiß und es somit auch niemand verhindern oder melden kann um so mehr.

Warum sehr ihr das auch so oder warum haltet ihr das für überflüssig.

Was genau verstehst du unter Transparenz?

- öffentliche Dopingverfahren inkl. Veröffentlichung der Klarnamen beschuldigter und/oder verurteilter Doper?

- Verhinderung, dass Doper an Wettkämpfen teilnehmen können?

Letzteres würde ich voll unterstützen.

Bei ersterem bin ich etwas zwiegespalten. Die öffentliche Nennung eines Names kann ja auch über den Sport hinaus Auswirkungen haben (innerhalb des Sportes wären meine Bedenken geringer). Voraussetzung wäre also zumindest eine unzweifelhafte Verurteilung. Und selbst dann bin ich mir nicht sicher, ob man die Namen derart veröffentlichen sollte, dass jeder, der den Namen googelt, ihn im Netz finden kann. Ich denke z.B. an potentielle neue Arbeitgeber o.ä..

Zu erstem Punkt: Vielleicht wäre eine Datenbank sinnvoll, auf die registrierte/zertifizierte Veranstalter zugreifen können, um z.B. ihre Meldelisten mit der NADA-Datenbank abgleichen zu können geg. auch gleich bei der Anmeldung. Alternativ eine Datenbank bei der NADA, bei der sich jeder potentielle Starter registrieren kann und in der positive und negative Test für den Starter selbst einsehbar sind. Bei der Anmeldung könnte der Starter dem Veranstalter Leserechte geben, damit sich dieser versichern kann, dass der Starter sauber ist.

Nur ein paar Ideen und vermutlich im Breitensport nicht umsetzbar. Grundsätzlich halte ich aber eine Datenbank, die für eine begrenzte Anzahl Personen einsehbar ist, für einfacher umzusetzen, wie eine vollständig öffentliche Datenbank.

M.

Siebenschwein
08.01.2021, 13:30
Was genau verstehst du unter Transparenz?

- öffentliche Dopingverfahren inkl. Veröffentlichung der Klarnamen beschuldigter und/oder verurteilter Doper?

- Verhinderung, dass Doper an Wettkämpfen teilnehmen können?


M.

Ich persönlich glaube, dass, wie Cpt. H. schon geschrieben hat, die öffentliche Anerkennung durch gute Ergebnisse ein wichtiger Motivationsfaktor für den Sport und dann auch für das Doping ist. Umgekehrt sollte man dann auch die Drohung des Entzugs dieser Aufmerksamkeit bzw. der öffentlichen "Anerkennung" des Beschisses aufrechterhalten können.
Ich weiss nicht, inwieweit das rechtlich möglich ist, da man Zustimmung auch widerrufen kann, aber für mich wäre eine Einwilligung in Dopingtests inklusive der Veröffentlichung der Ergebnisse bei Anmeldung zu einem Wettkampf eine Drohung, die man überdenken sollte. Wer in der öffentlichen Ergebnisliste auftauchen will, muss auch mit der Öffentlichkeit bei Disqualifizierung leben können.
Damit wäre schon mal ein Teil der Öffentlichkeit hergestellt - indem man die positiven
Wettkampfproben sauber kommunizieren kann. Für die Amateurszene wird wahrscheinlich sowieso kaum out of competition getestet.

CodeGosu
08.01.2021, 13:34
Hi,

ich bin da hin- und hergerissen. Würde aber eine öffentliche Liste durchaus begrüßen aus folgendem Grund:

Der Fame (also Ergebnisse) lassen sich für jeden im Internet abrufen (Ergebnislisten von Dorf-Wettkämpfen, Ironmanlisten, rad-net-Listen). Warum dann also nicht öffentlich einsehbar machen, das die Ergebnisse unter illegalen Umständen erreicht wurden. Natürlich nur wenn man entsprechend verurteilt wurde. Keine mildernen Umstände für Hähnchen/Hühnchen.

Matthias75
08.01.2021, 13:38
Ich persönlich glaube, dass, wie Cpt. H. schon geschrieben hat, die öffentliche Anerkennung durch gute Ergebnisse ein wichtiger Motivationsfaktor für den Sport und dann auch für das Doping ist. Umgekehrt sollte man dann auch die Drohung des Entzugs dieser Aufmerksamkeit bzw. der öffentlichen "Anerkennung" des Beschisses aufrechterhalten können.
Ich weiss nicht, inwieweit das rechtlich möglich ist, da man Zustimmung auch widerrufen kann, aber für mich wäre eine Einwilligung in Dopingtests inklusive der Veröffentlichung der Ergebnisse bei Anmeldung zu einem Wettkampf eine Drohung, die man überdenken sollte. Wer in der öffentlichen Ergebnisliste auftauchen will, muss auch mit der Öffentlichkeit bei Disqualifizierung leben können.
Damit wäre schon mal ein Teil der Öffentlichkeit hergestellt - indem man die positiven
Wettkampfproben sauber kommunizieren kann. Für die Amateurszene wird wahrscheinlich sowieso kaum out of competition getestet.

Das sind aber zwei unterschiedliche Punkte, die natürlich in gewisser Weise zusammenhängen:

- Öffentliche Anerkennung durch Ergebnisse

- Öffentlicher Pranger bei Dopingvergehen.

Ersteres könnte man ja dadurch Lösung, dass Doper konsequent nicht zu Wettkämpfen zugelassen werden, bspw. indem der Veranstalter eine Abfrage bei der NADA machen kann. Damit wäre die öffentliche Anerkennung schonmal vom Tisch.

Bei zweiten Punkt bin ich kritischer. Wenn die Vereins-/Trainingskollegen mitbekommen, dass der Kollege x nicht bei Wettkämpfen starten kann/darf, ist das schon ein ziemliches Brett. In kleineren Sportarten wird sich das schnell rumsprechen und man wird feststellen, dass der Kollege bei wichtigen Saison-Highlights aus unerfindlichen Gründen nie dabei ist und auch nicht in den Meldelisten auftaucht.

Einen öffentlichen Pranger, der für alle - auch außerhalb des Sports - einsehbar ist, halte ich für problematisch.

M.

trithos
08.01.2021, 13:44
Ich bin für Transparenz, und zwar sehr weitreichend.

Wer bei einem Wettbewerb antritt, muss sehr viele Regeln einfach akzeptieren. Zum Beispiel räumt er dem Veranstalter das Recht auf Bildverwertung ein. Ich sehe also kein Problem, dass bei Wettkampfteilnahme Zustimmung dazu verlangt wird, dass man im Falle eines erwiesenen Regelverstoßes wie Doping auch namentlich öffentlich genannt wird. Auch die Ergebnislisten sind ja öffentlich.

Wer gedopt und unbehelligt Sport betreiben will, kann ja alleine durch den Wald laufen und sich darüber freuen, wie schnell er dabei ist. Aber wer sich in die Öffentlichkeit eines Wettbewerbes begibt, muss mit dieser Öffentlichkeit leben - in guten und in schlechten Tagen.

A propos Transparenz: Hier gibt´s eine Liste der aktuellen österreichischen Dopingsperren:
https://www.nada.at/de/recht/suspendierungen-sperren

Stefan
08.01.2021, 14:13
Das es eine Datenbank gibt, die nach DSGVO Regeln geführt wird für Veranstalter, um Starts zu verhindern, sollte machbar sein.

Es wird ziemlich häufig mit Datenschutz und DSGVO argumentiert.
Die DSGVO ist eine Verordnung der EU und in vielen anderen EU-Ländern werden die Namen auch veröffentlicht.

Zur Ausgangsfrage von CH: Ich bin für Transparenz!

Rälph
08.01.2021, 14:28
A propos Transparenz: Hier gibt´s eine Liste der aktuellen österreichischen Dopingsperren:
https://www.nada.at/de/recht/suspendierungen-sperren

Interessant allemal und im Profibereich vielleicht auch angebracht.
Trotzdem: So aus dem Bauch heraus finde ich, im Amateurbereich geht das zu weit. Das hat das Potential, um Existenzen auf die eine oder andere Art zu zerstören.

sabine-g
08.01.2021, 14:36
Interessant allemal und im Profibereich vielleicht auch angebracht.
Trotzdem: So aus dem Bauch heraus finde ich, im Amateurbereich geht das zu weit. Das hat das Potential, um Existenzen auf die eine oder andere Art zu zerstören.

Finde ich nicht. Hat ja jeder selber in der Hand. Wenn man dopt, besteht die Gefahr aufzufliegen und in dieser Liste aufzutauchen. Wer nicht dopt steht auch auf keiner Dopingliste.

Adept
08.01.2021, 14:41
Wenn man hier für völlige Transparenz ist, dann kann man gleich die Führungszeugnisse aller Einwohner mit Klarnamen veröffentlichen. Vielleicht dann auch noch die Ordnungswidrigkeiten.

Würde auch eine abschreckende Wirkung haben, nicht nochmal Gesetzesübertretungen zu begehen. :Cheese:

Rälph
08.01.2021, 14:57
Finde ich nicht. Hat ja jeder selber in der Hand. Wenn man dopt, besteht die Gefahr aufzufliegen und in dieser Liste aufzutauchen. Wer nicht dopt steht auch auf keiner Dopingliste.

Ich sehe den Sinn nicht. Es geht doch darum, dass diese Personen keine Wettkämpfe mehr bestreiten dürfen.

Siebenschwein
08.01.2021, 14:58
Wenn man hier für völlige Transparenz ist, dann kann man gleich die Führungszeugnisse aller Einwohner mit Klarnamen veröffentlichen. Vielleicht dann auch noch die Ordnungswidrigkeiten.

Würde auch eine abschreckende Wirkung haben, nicht nochmal Gesetzesübertretungen zu begehen. :Cheese:

Tja ... vielleicht kann man sich ja auf so eine Art Sport-Schufa einigen. Wer bescheisst, kriegt nen Eintrag. Der Eintrag wäre für alle Veranstalter sichtbar.

hein
08.01.2021, 14:59
Ohne eine transparente Veröffentlichung ist es doch gar nicht möglich, dem "Anti-Doping-Code" zu folgen. Hier z. B. die Version für Radsportler:
https://static.rad-net.de//html/verwaltung/reglements/bdr-adc-2015-01.pdf
Dort kann unter dem Abschnitt 2.10 nachgelesen werden, dass eine Zusammenarbeit mit gesperrten Personen ein Verstoß gegen die Regeln darstellt. Ohne eine transparente Veröffentlichung für Sportler, kann der ADC nicht eingehalten werden.

Estebban
08.01.2021, 15:13
Finde ich nicht. Hat ja jeder selber in der Hand. Wenn man dopt, besteht die Gefahr aufzufliegen und in dieser Liste aufzutauchen. Wer nicht dopt steht auch auf keiner Dopingliste.

„Finde ich nicht“ ist eine nachvollziehbare Emotion.
Der Vergleich mit dem Führungszeugnis von adept ist doch prima. Hat ja auch jeder selbst in der Hand, ob da was drin steht oder nicht? Trotzdem geht es dich einen sch**** an, ob dein Nachbar einen Eintrag hat oder nicht.

Willst du ihn als Bankkaufmann einstellen und da steht was wegen Geldwäsche drin - dann hast du das recht dass zu wissen.
Übertragen auf den Sport hast du als Veranstalter ein Recht dazu, als Nachbar aber nicht.

Wir finden alle doper scheisse und würden sie am liebsten auf dem Marktplatz hängen sehen - rechtsstaat gilt halt trotzdem für alle, auch für den, den ich so gar nicht mag (und davon gibt es einige ;) )

trithos
08.01.2021, 15:19
Wenn man hier für völlige Transparenz ist, dann kann man gleich die Führungszeugnisse aller Einwohner mit Klarnamen veröffentlichen. Vielleicht dann auch noch die Ordnungswidrigkeiten.

Würde auch eine abschreckende Wirkung haben, nicht nochmal Gesetzesübertretungen zu begehen. :Cheese:

Wer manche meiner Beiträge zum Corona-Thread kennt, wird jetzt wahrscheinlich lachen. Ich nehme auch hier Bezug auf .... SCHWEDEN! :Cheese:

Dort sind nämlich sogar die Einkommen öffentlich einsehbar. Man kann also einfach nachschauen, was der Nachbar verdient oder wer auch immer. Das sind meinem Gefühl nach wesentlich sensiblere Daten als im Sport. Trotzdem sind die Einkommen transparent.

Wiese sollte das also in Dopingsachen nicht gehen? Man müsste sich halt gesellschaftlich darauf verständigen, dass man das will. Ich würde es wollen.

Kälteidiot
08.01.2021, 15:22
Wer manche meiner Beiträge zum Corona-Thread kennt, wird jetzt wahrscheinlich lachen. Ich nehme auch hier Bezug auf .... SCHWEDEN! :Cheese:

Dort sind nämlich sogar die Einkommen öffentlich einsehbar. Man kann also einfach nachschauen, was der Nachbar verdient oder wer auch immer. Das sind meinem Gefühl nach wesentlich sensiblere Daten als im Sport. Trotzdem sind die Einkommen transparent.

Wiese sollte das also in Dopingsachen nicht gehen? Man müsste sich halt gesellschaftlich darauf verständigen, dass man das will. Ich würde es wollen.

sind in Schweden auch die Vorstrafen einsehbar?


Auch wennn ich den Ärger mancher Amateursportler verstehen kann. Ihnen wird ja unfair die Anerkennung der Masse genommen. Und auch die Anerkennung durch Sportkameraden.

Die geforderte oder gewünschte Transparenz empfinde ich auch als Pranger.

trithos
08.01.2021, 15:33
sind in Schweden auch die Vorstrafen einsehbar?

Das hättest Du durch kurzes googeln herausfinden können: Ja!

z.B: https://www.heute.at/s/schweden-vorstrafenregister-offentlich-einsichtbar-19875921

Ist natürlich nicht unproblematisch, wie u.a. hier beschrieben wird:
"Im Januar 2014 wurden schwedische Strafregister mit dem Start einer neuen Website Lexbase online verfügbar. Menschen können nach den Strafregistern ihrer Freunde, Kollegen und Nachbarn suchen und den Standort verurteilter Krimineller in den letzten fünf Jahren in ihrer Nachbarschaft anzeigen, indem sie rote Punkte auf die Karte zeichnen. Der Benutzer kann dann eine Gebühr zahlen, um weitere Informationen über die begangene Straftat zu erhalten. Lexbase wurde von schwedischen Medien, der Regierung und der Öffentlichkeit heftig kritisiert, da es angeblich das Recht auf Privatsphäre verletzt und die soziale Entfremdung von Straftätern verstärkt." Vorstrafenregister - https://de.qaz.wiki/wiki/Criminal_record#Sweden

Aber ich will hier nicht noch eine Schweden-Diskussion aufmachen. Ich sage nur: wenn man will, geht sehr viel. Und bei Doping bin ich für maximale Transparenz!

Kälteidiot
08.01.2021, 15:36
Das hättest Du durch kurzes googeln herausfinden können: Ja!

z.B: https://www.heute.at/s/schweden-vorstrafenregister-offentlich-einsichtbar-19875921

Ist natürlich nicht unproblematisch, wie u.a. hier beschrieben wird:
"Im Januar 2014 wurden schwedische Strafregister mit dem Start einer neuen Website Lexbase online verfügbar. Menschen können nach den Strafregistern ihrer Freunde, Kollegen und Nachbarn suchen und den Standort verurteilter Krimineller in den letzten fünf Jahren in ihrer Nachbarschaft anzeigen, indem sie rote Punkte auf die Karte zeichnen. Der Benutzer kann dann eine Gebühr zahlen, um weitere Informationen über die begangene Straftat zu erhalten. Lexbase wurde von schwedischen Medien, der Regierung und der Öffentlichkeit heftig kritisiert, da es angeblich das Recht auf Privatsphäre verletzt und die soziale Entfremdung von Straftätern verstärkt." Vorstrafenregister - https://de.qaz.wiki/wiki/Criminal_record#Sweden

Aber ich will hier nicht noch eine Schweden-Diskussion aufmachen. Ich sage nur: wenn man will, geht sehr viel. Und bei Doping bin ich für maximale Transparenz!

stimmt hätte ich. Danke dir. Damit hätte ich nicht gerechnet.

Unabhängig von Schweden ergibt dieses Thema eine Diskussion darüber, wie man mit
Straftätern umgeht und was es für eine Bedeutung hat eine Strafe verbüßt zu haben.

Matthias75
08.01.2021, 15:37
Wer manche meiner Beiträge zum Corona-Thread kennt, wird jetzt wahrscheinlich lachen. Ich nehme auch hier Bezug auf .... SCHWEDEN! :Cheese:

Dort sind nämlich sogar die Einkommen öffentlich einsehbar. Man kann also einfach nachschauen, was der Nachbar verdient oder wer auch immer. Das sind meinem Gefühl nach wesentlich sensiblere Daten als im Sport. Trotzdem sind die Einkommen transparent.

Wiese sollte das also in Dopingsachen nicht gehen? Man müsste sich halt gesellschaftlich darauf verständigen, dass man das will. Ich würde es wollen.

Man muss sich dann aber schon überlegen, wieviel "gläserner Bürger" wir wollen.

Das Thema Doping beschäftigt natürlich uns als Sportler sehr stark. Ich denke aber, dass der überwiegenden Anzahl der Bürger das Thema ziemlich egal ist.

Dafür wird es wieder andere Themen geben, die für andere Gruppe interessant sind und die diese unbedingt veröffentlicht sehen wollen.

Soll man eine Grenze ziehen? Und wenn ja, wo?

Grundsätzlich geht es doch darum, verurteilte Doper zumindest für den Zeitraum ihrer Sperre zuverlässig vom organisierten Sport auszuschließen.

Wie schon geschrieben: Wen das zuverlässig gelingt, fehlt zumindest schonmal die öffentliche Anerkennung. Eine weitere indirekte Öffentlichkeitswirkung wird sicherlich dadurch erreicht, dass den Konkurrenten und Trainingspartner sicher auffallen wird, dass der Sportler nicht auf irgendwelchen Meldelisten zu finden ist.

Für diesen Zweck halte ich es für sinnvoller und rechtlicher vielleicht besser umsetzbar, wenn man die Informationen einem berechtigten Personenkreis, die diese Berechtigung nachweisen können, zur Verfügung stellt. In unserem Fall wären das Veranstalter, Vereine und geg. Sportler, die einen Trainer/Betreuer suchen. Geg. wäre das tatsächlich mit einer Datenbank oder einer Art "Schufa" möglich. Der Trainer/Betreuer/Sportler könnte Veranstalter oder Vereinen begrenzt Leserechte auf sein Profil geben oder selbst einen Auszug erstellen, den er vorlegen kann.

M.

qbz
08.01.2021, 16:15
Eine Ergebnisliste muss doch nachträglich korrigiert werden, wenn ein Sportler wegen Doping disqualiziert wird. Insofern wird schon mal sein Name allen Interessierten bekannt. Ich denke, wegen der Offentlichkeit der Veranstaltungen und der Ergebnislisten sollte die NADA die Namen der Sportler mit nachgewiesenen Dopingverstössen bekannt geben.

captain hook
08.01.2021, 16:41
Eine Ergebnisliste muss doch nachträglich korrigiert werden, wenn ein Sportler wegen Doping disqualiziert wird. Insofern wird schon mal sein Name allen Interessierten bekannt. Ich denke, wegen der Offentlichkeit der Veranstaltungen und der Ergebnislisten sollte die NADA die Namen der Sportler mit nachgewiesenen Dopingverstössen bekannt geben.

Die Frage wäre ja ggfls. ja auch, wieviel veröffentlich werden muss.

Wenn man sich zB mal auf NadaJus die ehemals veröffentlichten Urteile anschaut, in denen die Namen auf die Anfangsbuchstaben reduziert waren, aber von jedem der einigermaßen im Thema war nachvollzogen werden konnten, die aber teilweise mit den delikatesten Details gespickt waren... Da sehe ich einen sehr sehr breiten Spielraum zwischen Pranger, gläsernem Bürger und der Veröffentlichung des Regelverstoßes.

Das könnte man besser machen. Der Regelverstoß ist von Interesse, auf die Details zB könnte ich verzichten.

Die Nennung von vollständigen Namen ist übrigens sehr weit verbreitet. Sehr weit vorne hier zB auch Italien.

Deutschland mit seiner Geheimhaltungspraxis ist da eher Ausnahme als Regel.

In der Regel handelt es sich ja bei den Veranstaltungen im "private" Veranstaltungen. Da wird niemand zu einer Unterschrift gezwungen. Wenn da (verkürzt) in den Bedingungen steht, dass ein Dopingfall veröffentlicht wird und mir das nicht gefällt, dann muss ich da nicht mitmachen. Nur mal so am Rande.

Kälteidiot
08.01.2021, 16:45
"..Die Nennung von vollständigen Namen ist übrigens sehr weit verbreitet. Sehr weit vorne hier zB auch Italien. ... "

bin nicht so drin in dem Thema, aber mir scheint, dass in Italien und anderen Ländern ausser Deutschland, mit verurteilten Sportlern die ihre Strafe abgesessen haben, etwas freundlicher umgegangen wird.

Estebban
08.01.2021, 17:18
War die Frage ob es möglich ist oder ob es sinnvoll ist?

Möglich? Bestimmt, andere Länder sind Beispiele und Gesetze sind schnell geschrieben. Wird wohl auch keine breite Opposition in der Bevölkerung geben. Die würde es aber plakativ gesprochen bei der kastration für pädophile auch nicht geben und es gibt gute Gründe warum es trotzdem nicht gemacht wird.

Also was ist die Idee hinter „maximaler Transparenz“?
Bisher lese ich nur die Prangerfunktion raus. Das steht für mich aber im absoluten Gegensatz zur Idee, dass Menschen Fehler machen dürfen ohne, dass sie ihr Leben lang dafür bestraft werden (das Beispiel, dass so eine Liste in Google auftaucht und somit offen für jeden Arbeitgeber einsehbar ist wurde ja bereits genannt).

Vielleicht könnte man es analog zu einer Diskussion im klarnamen hier im Forum sehen.
Wenn es Urteile einsehbar gibt in denen nur der erste Buchstabe des Namens auftaucht, dann kann sich jeder mit großem Interesse am Namen Ergooglen um wen es geht. Andersherum findet aber niemand der den Namen des Betroffenen googelt automatisch dieses Urteil.
Auf das Forum hier bezogen: jeder User kann mit ein paar lustigen Blicken in meine Posts, über Ergebnislisten meinen Namen heraus finden. Googelt man meinen Namen möchte ich aber nicht dass jeder meine Posts hier automatisch zuordnen kann.

captain hook
08.01.2021, 17:36
"..Die Nennung von vollständigen Namen ist übrigens sehr weit verbreitet. Sehr weit vorne hier zB auch Italien. ... "

bin nicht so drin in dem Thema, aber mir scheint, dass in Italien und anderen Ländern ausser Deutschland, mit verurteilten Sportlern die ihre Strafe abgesessen haben, etwas freundlicher umgegangen wird.

In Italien wurde einem gedopten JedermannSieger mal 50.000€ in Rechnung gestellt, was gemäß GF Serienregeln nach seinerzeitigen Presseberichten möglich gewesen sein soll.

Kälteidiot
08.01.2021, 17:40
In Italien wurde einem gedopten JedermannSieger mal 50.000€ in Rechnung gestellt, was gemäß GF Serienregeln nach seinerzeitigen Presseberichten möglich gewesen sein soll.

sorry da hab ich mich missverständlich ausgedrückt.

Ich meinte die Zuschauer und Fans und nicht die Justiz.

Adept
08.01.2021, 17:48
War die Frage ob es möglich ist oder ob es sinnvoll ist?

Möglich? Bestimmt, andere Länder sind Beispiele und Gesetze sind schnell geschrieben. Wird wohl auch keine breite Opposition in der Bevölkerung geben. Die würde es aber plakativ gesprochen bei der kastration für pädophile auch nicht geben und es gibt gute Gründe warum es trotzdem nicht gemacht wird.

Also was ist die Idee hinter „maximaler Transparenz“?
Bisher lese ich nur die Prangerfunktion raus. Das steht für mich aber im absoluten Gegensatz zur Idee, dass Menschen Fehler machen dürfen ohne, dass sie ihr Leben lang dafür bestraft werden (das Beispiel, dass so eine Liste in Google auftaucht und somit offen für jeden Arbeitgeber einsehbar ist wurde ja bereits genannt).

Vielleicht könnte man es analog zu einer Diskussion im klarnamen hier im Forum sehen.
Wenn es Urteile einsehbar gibt in denen nur der erste Buchstabe des Namens auftaucht, dann kann sich jeder mit großem Interesse am Namen Ergooglen um wen es geht. Andersherum findet aber niemand der den Namen des Betroffenen googelt automatisch dieses Urteil.
Auf das Forum hier bezogen: jeder User kann mit ein paar lustigen Blicken in meine Posts, über Ergebnislisten meinen Namen heraus finden. Googelt man meinen Namen möchte ich aber nicht dass jeder meine Posts hier automatisch zuordnen kann.

Das ist für mich auch der entscheidende Punkt!

Der Verurteilte, der seine Strafe bekommen und abgesessen hat, kommt unter Umständen nie wieder auf einen grünen Zweig und ist sozial ausgegrenzt. Es wird ihm keine zweite Chance gegeben neu anzufangen.

Das finde ich gesellschaftlich nicht in Ordnung.

Kälteidiot
08.01.2021, 17:54
Das ist für mich auch der entscheidende Punkt!

Der Verurteilte, der seine Strafe bekommen und abgesessen hat, kommt unter Umständen nie wieder auf einen grünen Zweig und ist sozial ausgegrenzt. Es wird ihm keine zweite Chance gegeben neu anzufangen.

Das finde ich gesellschaftlich nicht in Ordnung.

ja genau so sehe ich es auch.

sybenwurz
08.01.2021, 17:59
Das Totschlagargument 'Datenschutz' geht mir bei diesem Thema gewaltig aufn Zeiger.
Erstens akzeptiert der Sportler bei eigentlich allen Wettkämpfen diverse Regularien des Ausrichters (Bildrechte zB.), wieso also nicht auch, dass sein Name im Falle eines Regelverstosses öffentlich gemacht wird oder werden kann?
Ich würde hier direkt mal dude wieder anführen, der sich da bei seinen GFNY auch kein Loch ins Knie bohrt und selbst die Namen veröffentlicht.

Der zweite Punkt ist, dass meines Wissens nach nur in Dtld. die Namen nicht veröffentlicht werden und dies, soweit ich es mitgekriegt hab, so ne Idee unsrer Nada ist, diesbezüglich und im Gegensatz zum europäischen Ausland auf Datenschutzgründen rumzureiten.

Und drittens sähe ich den Schutz der ehrlichen Sportler als höherrangig an als den Umstand, dass ein Dopingsünder bei der Nada in der Liste der 'Dirt Bags' auftaucht.
Zumal mans ja relativ einfach vermeiden kann, auf der Liste aufzutauchen.

Kälteidiot
08.01.2021, 18:11
na wenn andere Länder die Namen veröffentlichen, dann ist ja alles gut.

captain hook
08.01.2021, 18:18
Das ist für mich auch der entscheidende Punkt!

Der Verurteilte, der seine Strafe bekommen und abgesessen hat, kommt unter Umständen nie wieder auf einen grünen Zweig und ist sozial ausgegrenzt. Es wird ihm keine zweite Chance gegeben neu anzufangen.

Das finde ich gesellschaftlich nicht in Ordnung.

Findest du es gesellschaftlich in Ordnung, dass alle sauberen Sportler (also ein Großteil) zb im rtp der nada seine Rechte massiv einschränken muss um auf der anderen Seite die Rechte der Doper so in den Vordergrund zu stellen?

Außerdem wird dem Doper alleine durch die Veröffentlichung gar nichts genommen. Auch keine zweite Chance.

tandem65
08.01.2021, 18:19
Das ist für mich auch der entscheidende Punkt!

Der Verurteilte, der seine Strafe bekommen und abgesessen hat, kommt unter Umständen nie wieder auf einen grünen Zweig und ist sozial ausgegrenzt. Es wird ihm keine zweite Chance gegeben neu anzufangen.

Das geht doch, wenn ich es richtig sehe, völlig an der Praxis der NADA Datenbanken vorbei.
In der Datenbank die Trithos verlinkt hat werden doch lediglich die aktiven sperren angezeigt. In diesem Zeitfenster bin ich für die Namentliche Nennung. So lange ist ja die Strafe nicht abgesessen.
Wie siehst Du in dem Zusammenhang die Praxis von Google Bewertungen von Geschäften, Lokalen...? Sollten die nicht anonymisiert werden, damit nicht mehr nachvollzogen werden kann um welches Unternehmen es sich handelt? Das kann für Unternehmungen Lebensbedrohend sein.

NBer
08.01.2021, 18:28
ich sehe noch ein weiteres problem....die falsch positiven tests. ich habe jetzt mein mitschreibsel vom dtu antidopingtag nicht zur hand, aber es war eine zumindest für mich eine ungeheure zahl. wenn ich mich recht erinnere, ist wohl jeder 3. oder 4. positive dopingtest falsch. und das waren zahlen bzw berechnungen von antidopingkämpfern die bestimmt nicht im verdacht stehen, dieses thema zu verharmlosen.
sprich es gibt eine nicht zu unerhebliche gefahr fälschlicherweise gebrandmarkt zu werden.

tandem65
08.01.2021, 18:37
ich sehe noch ein weiteres problem....die falsch positiven tests. ich habe jetzt mein mitschreibsel vom dtu antidopingtag nicht zur hand, aber es war eine zumindest für mich eine ungeheure zahl. wenn ich mich recht erinnere, ist wohl jeder 3. oder 4. positive dopingtest falsch. und das waren zahlen bzw berechnungen von antidopingkämpfern die bestimmt nicht im verdacht stehen, dieses thema zu verharmlosen.
sprich es gibt eine nicht zu unerhebliche gefahr fälschlicherweise gebrandmarkt zu werden.

Hmm, wie ist das zu verstehen?
Es werden in den Datenbanken ja nicht die Test veröffentlicht sondern Sportler die nach einem fairen Verfahren vor einem Sportgericht zu einer Sperre verurteilt wurden.
Auch an Dich die Frage wie Du zu den Google Bewertungen stehst? Auch so Kritisch, könnten ja falsche schlechte Bewertungen dabei sein?

Adept
08.01.2021, 18:46
Das geht doch, wenn ich es richtig sehe, völlig an der Praxis der NADA Datenbanken vorbei.
In der Datenbank die Trithos verlinkt hat werden doch lediglich die aktiven sperren angezeigt. In diesem Zeitfenster bin ich für die Namentliche Nennung. So lange ist ja die Strafe nicht abgesessen.
Wie siehst Du in dem Zusammenhang die Praxis von Google Bewertungen von Geschäften, Lokalen...? Sollten die nicht anonymisiert werden, damit nicht mehr nachvollzogen werden kann um welches Unternehmen es sich handelt? Das kann für Unternehmungen Lebensbedrohend sein.

Bei den Bewertungen geht es um Meinungen nicht um rechtskräftige Verurteilungen, ich sehe da einen grossen Unterschied.

tandem65
08.01.2021, 18:59
Bei den Bewertungen geht es um Meinungen nicht um rechtskräftige Verurteilungen, ich sehe da einen grossen Unterschied.

Ja, den sehe ich auch.
Die Konsequenzen bleiben die gleichen.
Ich finde die Veröffentlichung eines Urteils als weitaus unproblematischer.
Ich vermute Du siehst das anders.

Adept
08.01.2021, 19:05
Ja, den sehe ich auch.
Die Konsequenzen bleiben die gleichen.
Ich finde die Veröffentlichung eines Urteils als weitaus problematischer.
Ich vermute Du siehst das anders.

Nein, ich habe doch oben geschrieben, dass ich diese Art von Transparenz nicht befürworte, siehe oben.

Hafu
08.01.2021, 19:26
ich sehe noch ein weiteres problem....die falsch positiven tests. ich habe jetzt mein mitschreibsel vom dtu antidopingtag nicht zur hand, aber es war eine zumindest für mich eine ungeheure zahl. wenn ich mich recht erinnere, ist wohl jeder 3. oder 4. positive dopingtest falsch. und das waren zahlen bzw berechnungen von antidopingkämpfern die bestimmt nicht im verdacht stehen, dieses thema zu verharmlosen.
sprich es gibt eine nicht zu unerhebliche gefahr fälschlicherweise gebrandmarkt zu werden.-

Diese Zahl höre ich das erste mal und kann sie nicht glauben. Die meisten positiven Dopingtests beruhen auf Urintests und dem Nachweis bestimmte Substanzen im Rahmen einer Dünnschichtchromatografie. Diese Nachweisverfahren sind hochspezifisch und alle WADA-zertifizierten Antidopinglabors müssen hohe Anforderungen an ihre Qualitätskontrollprozesse erfüllen.
Eine falsch-positiv-Quote von 20 bis 25% halte ich für undenkbar hoch. Selbst 1% falsch-positive Befunde sind angesichts der Folgen eines positiven Dopingbefundes und den Zehntausenden jedes Jahr akzeptierten Dopingproben, von denen ohnehin nur einige wenige Promille adversal findings ergeben für nicht akzeptabel.

Such doch eventuell nochmal in deiner Mitschrift, in welchem Zusammenhang diese Zahl von 20% bis 25% gefallen ist, oder vielleicht findet auch jemand anderes im Netz entsprechende Daten, die mir helfen, sie einzuordnen.

tandem65
08.01.2021, 19:28
Nein, ich habe doch oben geschrieben, dass ich diese Art von Transparenz nicht befürworte, siehe oben.

Ich habe es mal bei mir korrigiert, ich halte ein Urteil für wesentlich unproblematischer zu veröffentlichen.

Loretta2.0
08.01.2021, 19:37
Das ist für mich auch der entscheidende Punkt!

Der Verurteilte, der seine Strafe bekommen und abgesessen hat, kommt unter Umständen nie wieder auf einen grünen Zweig und ist sozial ausgegrenzt. Es wird ihm keine zweite Chance gegeben neu anzufangen.

Das finde ich gesellschaftlich nicht in Ordnung.

Erstens hängt das von der Gesellschaft ab, das muss nicht unbedingt so sein: siehe Jan Ullrich. Der war auch nach seiner Fuentes Affaire bis heute für viele ein Held, von sozialer Ächtung kann da wohl kaum die Rede sein.
Und das ist bei vielen anderen Dopern auch so, die werden noch immer gefeiert. Ein Basso, Aldag, etc. Die verdienen alle noch gutes Geld, auch gedopte Amateure betreiben jetzt Trainingszentren, bzw. sind in den sozialen Medien sehr präsent.
Geächtet werden fast nur die "vom Radsport" die auspacken, die benennen woher das Zeug kam, etc.
Zweitens: die Doper freuen sich aber sehr über die soizale Achtung , die sie durch gedopte Leistungen erfahren, nehmen ungedopten Platzierungen und soziale Achtung weg.
Das Mindeste zur Widergutmachung gegenüber den Opfern der Doper ist, dass die Doper öffentlich gemacht werden, damt jeder nachlesen kann wieso dann der Ungedopte "verloren" hat.
Ich würde das als Ausgleich sehen. Man kann nicht gedopt alles abkassieren und dann wenn man auffliegt still und heimlich nur seine Strafe absitzen, das Ganze in der Öffentlichkeit womöglich als "WK- Pause" tarnen.
Und so wie ich das sehe, schauen die wenigsten bei der Najadus. Und für die Veranstalter wäre das auch essentiell die Namen der Doper zu kennen um dann solche Leute vor dem Start auszusortieren: auch da gab es schon genügend Personen, die ihre Lizenz nicht abgegeben haben und dann rotz Sperre am Start standen weil der Veranstalter (der ja auch nicht von der Nada informiert wird)nichts von der Sperre wusste, siehe ein gewisser Herr Fuhrmann...
PS: Jeder der seine Strafe abgesessen hat darf starten, on die anderen Kollegen ihn achten ist sein Problem, was er sich selber eingebrockt hat.

Adept
08.01.2021, 21:29
Loretta, bei den Promi-Dopern ist der Klarname durch die Presse(-Erklärungen) schon bekannt. Bei der Initialfrage ging es eher um keine Personen der Öffentlichkeit.

Ich erachte aber bei beiden Personengruppen eine lebenslange Stigmatisierung für falsch. Siehe Ullrich.

Siebenschwein
08.01.2021, 22:06
Loretta, bei den Promi-Dopern ist der Klarname durch die Presse(-Erklärungen) schon bekannt. Bei der Initialfrage ging es eher um keine Personen der Öffentlichkeit.

Ich erachte aber bei beiden Personengruppen eine lebenslange Stigmatisierung für falsch. Siehe Ullrich.

Ich glaube schon, dass eine gewisse Öffentlichkeit auch Teil der Strafe sein kann, wenn es darum geht, jemanden, der die Öffentlichkeit sucht, indem er unter seinem Klarnamen antritt und bescheisst, adäquat zu bestrafen.
Das Argument, dass Promis von Natur aus weniger geschützt sind, kann ich nicht nachvollziehen. Wer als Amateur bei Triathlons antritt, ist nur sehr wenigen Personen bekannt- und auch nur diese sind daran interessiert, ob jemand bescheisst. Dem Rest der Welt ist das wumpe.
Die lebenslange Stigmatisierung von Ulle ist ja vor allem dadurch zu erklären, dass er eben keine Reue gezeigt oder sich glaubhaft von der Zeit distanziert hat. Hinzu kommt, dass er in seinem Leben nichts anderes geleistet hat, für das man ihm Respekt zollen könnte, als Rad zu fahren. Und dabei hat er halt etwas unsportlich nachgeholfen. Wäre er nach seiner Karriere ein angesehener Sparkassenfilialleiter oder von mir aus auch nur zuverlässiger Hausmeister im Altersheim geworden, wäre zumindest für die Leute, die täglich mit ihm zu tun hätten, das kein Problem mehr.

NBer
08.01.2021, 22:59
.....Such doch eventuell nochmal in deiner Mitschrift.....

ja, ich schaue nochmal nach. das heft liegt aber im büro, mal schauen, wann ich wieder da bin. ich weiß nur noch, dass ich mich beim hören der zahl der falsch positiven tests auch erschrocken habe. na ich schau mal, auch von wem die zahl kam.....

hanse987
08.01.2021, 23:36
Für mich gehören die Namen veröffentlicht, sowie es die WADA ja auch fordert und es bei den meisten europäischen Nachbarn gehandhabt wird. Wer bescheißt hat auch den Pranger verdient!

Loretta2.0
09.01.2021, 00:30
Loretta, bei den Promi-Dopern ist der Klarname durch die Presse(-Erklärungen) schon bekannt. Bei der Initialfrage ging es eher um keine Personen der Öffentlichkeit.

Ich erachte aber bei beiden Personengruppen eine lebenslange Stigmatisierung für falsch. Siehe Ullrich.

Ich habe es nrgendwo erlebt, dass Doper stigmatisiert wurden, weder bei den Profis, noch bei den Amateuren.
Auch nicht bei Ullrich, der nie Reue gezeigt hat oder ehrlich war. Die Ulle Fans sind noch reichlich vorhanden, die wenigsten wollen nichts mit ihm zu tun haben. Ebenso ist das bei vielen anderen Profis, die heute noch ihr Geld verdienen. Ein Kappes war noch immer wohl gelitten, ebenso ein Aldag, etc.
Und bei den Amateuren/Hobbies gibt es keinen finanziellen Anreiz zu dopen, da ist kein finanzieller Anreiz, sondern nur der Anreiz selber besser dazustehen, Eine Sperre, die niemand mitbekommt und die nach 1- 4 Jahren abgesessen ist, ist denen egal. Die starten dann unter unbekannten Namen bei Hobbyrennen, etc. munter weiter oder wechseln etwas die Sportart, etc.
Eine Abschreckung erfolgt nur da, wo es weh tut, beim Profi über den Verdienstausfall, beim Amateur und Hobby darüber, dass das gute Bild, was man durch den Betrug in der Öffentlichkeit abgeben wollte nicht mehr vorhanden ist.
Dass diese Leute andere um einen Platz auf dem Treppchen, eine Hawaii Quali, etc. bringen sollte dann auch dem anderen zumindest die Genugtuung bringen, dass er sieht, dass der vor ihm es sauber nicht geschafft hat.
Und wie gesagt: woher soll ansonsten ein Veranstalter wissen, dass jemand gesperrt ist? Wie soll dann diese Sperre kontrolliert und eingehalten werden?
Vorschläge?
Du bist doch auch in der Radszene unterwegs, die Geschichte von Bernd Fuhrmann kennst Du ja sicher. Der hat seine Lizenz nicht abgegeben und ist einfach weiter Rennen gefahren. Die Veranstalter wussten nicht, dass er gesperrt ist. Und es hat sich keiner getraut am Start zu sagen, dass er nicht mit dem Doper fährt oder ihm gesagt, dass der nichts beim Rennen zu suchen hat.
Das ist die Realität.

Estebban
09.01.2021, 09:33
Für mich gehören die Namen veröffentlicht, sowie es die WADA ja auch fordert und es bei den meisten europäischen Nachbarn gehandhabt wird. Wer bescheißt hat auch den Pranger verdient!

Also jeder steuerhinterzieher, jeder Mundraub gehört auf den Marktplatz und am besten öffentlich ausgepeitscht?

So sehr ich Doping zum kotzen finde, bei dem Thema kommt so manch... spannendes rechtsverständnis ans Licht

sybenwurz
09.01.2021, 10:11
Also jeder steuerhinterzieher, jeder Mundraub gehört auf den Marktplatz und am besten öffentlich ausgepeitscht?

Du kannst dir sicher sein, dass die Finanzämter in Sachen Steuerbetrug miteinander kommunizieren und auch die Namen von Ladendieben an den jeweiligen Laden weitergegeben werden und der ein Hausverbot ausspricht.
Bei vielen Gerichtsverhandlungen sind Zuschauer zugelassen, die verhandelten Fälle werden am Eingang ausgeschrieben und sofern nicht bereits da angegeben, hörst und erfährst du die Namen spätestens am Anfang der Verhandlung.

Ich würde die Veröffentlichung von Dopingtätern mal nicht im Hinblick auf Datenschutz allzu arg überbewerten.
So, wie selten viele Besucher bei Gerichtsverhandlungen auftauchen, interessiert sich der Grossteil der Menschheit für die Namen nicht. Wohingegen Veranstalter oder Kontrahenten mit berechtigtem Interesse Zugang hätten.

Ich mein, hinter der Vorgehensweise der Nada scheint ja Kalkül zu stecken, während sie sich hinter der Datenschutz- und Diskretionsargumentation regelrecht verschanzt.
Oder wie erklärt es sich sonst, dass in diesem Zusammenhang unberechtigt startende weil gesperrte Doper nicht so wirklich ernsthaft verfolgt und sanktioniert werden zu scheinen?

Die Frage erinnert mich generell an die Diskussion um den Schutz von Opfern und Tätern. Da sehe ich die Opferseite in jedem Fall als stärker zu beachten als einen Täter.
Denn letztlich hat dieser eigenverantwortlich und bewusst gehandelt, während sich ein Opfer seine Rolle nicht aussuchen kann.

Aber vielleicht sollte man in dieser Hinsicht einfach mal Parallelen ziehen. Sobald für Dopingvergehen Freiheitsstrafen ausgesprochen würden, wären die Namen uninteressant, weil im Knast gibts ja eh nix zum Starten.

trithos
09.01.2021, 10:24
Aber vielleicht sollte man in dieser Hinsicht einfach mal Parallelen ziehen. Sobald für Dopingvergehen Freiheitsstrafen ausgesprochen würden, wären die Namen uninteressant, weil im Knast gibts ja eh nix zum Starten.

Dieser Ansatz gefällt mir, obwohl: DAFÜR müsste dann doch noch ein Startverbot verhängt werden ;) :Lachanfall: https://de.wikipedia.org/wiki/Knastmarathon_Darmstadt

gaehnforscher
09.01.2021, 10:40
Also jeder steuerhinterzieher, jeder Mundraub gehört auf den Marktplatz und am besten öffentlich ausgepeitscht?

So sehr ich Doping zum kotzen finde, bei dem Thema kommt so manch... spannendes rechtsverständnis ans Licht

Vermutlich hintergeht niemand aber Steuerhinterziehung oder Mundraub mit der Hauptmotivation, dafür öffentliche zu erhalten.

Seh es mal so: Als Doper stimmst du ja zu, dass deine Wettkampfergebnisse veröffentlicht werden, bzw. möchtest es vermutlich sogar um entsprechende Anerkennung zu erhalten. Eine (vllt auch nachträgliche) DSQ wegen eines Regelverstoßes ist auch eine Veröffentlichung des Rennergebnisses. Nur ist man halt mit seinem Regelverstoß blöderweise nicht durchgekommen.

Was machst du denn mit einem Fußballer, der mitten auf dem Platz vor allen anderen ne rote Karte vom Schiri gezeigt bekommt (und tlw. danach für mehrere Spiele gesperrt ist), weil er sich regelwidrig verhalten hat? Ist das nicht auch unfair? Sowas wird tlw. für Millionen Menschen sichtbar im Fernsehen übertragen. Vllt hatte er ja vor sich zu bessern und wird jetzt aber für immer als Rüpel abgestempelt ;).

Ich denke ich weiß, worauf du hinaus möchtest."Einfach so" eine Liste mit Namen/ bösen Buben veröffentlichen ist in unserem Rechtssystem sicherlich zurecht eine schwierige Angelegenheit.

Der Captain ist ja schon öfter darauf eingegangen, was man selbst als sauberer Sportler zwangsläufig alles unterschreiben und an rechten abtreten muss, wenn man in nen Kontrollpool aufgenommen wird. So gesehen wäre es mal eine Überlegung Wert, direkt an den Erwerb des Starpasses oder eines Startplatzes bei WK noch mal explizit das Einverständnis zu knüpfen, dass im Sinne der Transparenz Verstöße gegen das Regelwerk veröffentlicht werden dürfen. Gerade im Amateursport gibt es sonst ja kaum noch ein Druckmittel, um Doping vorzubeugen, abgesehen halt vom Anspruch, den man an sich selbst hat.

Rälph
09.01.2021, 10:55
Die Frage erinnert mich generell an die Diskussion um den Schutz von Opfern und Tätern. Da sehe ich die Opferseite in jedem Fall als stärker zu beachten als einen Täter.
Denn letztlich hat dieser eigenverantwortlich und bewusst gehandelt, während sich ein Opfer seine Rolle nicht aussuchen kann.

Ich fühle mich nicht als Opfer, obwohl ich vermutlich auch bereits durch das Doping von anderen einen Nachteil erfahren habe.
Natürlich finde ich das extrem unfair und solche Leute gehören lange gesperrt, aber wir sprechen immer noch von Sport und nicht von Gewaltorgien oder dergleichen.

Stefan
09.01.2021, 11:06
Wie sollen denn Veranstalter wissen, wen sie nicht starten lassen dürfen, wenn die Namen nicht öffentlich sind?

tandem65
09.01.2021, 11:13
wir sprechen immer noch von Sport und nicht von Gewaltorgien oder dergleichen.

Ich halte das veröffentlichen von Namen nicht für eine angemessene Strafe für Gewaltorgien oder dergleichen.

Adept
09.01.2021, 11:13
Ich habe es nrgendwo erlebt, dass Doper stigmatisiert wurden, weder bei den Profis, noch bei den Amateuren.
Auch nicht bei Ullrich, der nie Reue gezeigt hat oder ehrlich war. Die Ulle Fans sind noch reichlich vorhanden, die wenigsten wollen nichts mit ihm zu tun haben. Ebenso ist das bei vielen anderen Profis, die heute noch ihr Geld verdienen. Ein Kappes war noch immer wohl gelitten, ebenso ein Aldag, etc.
Und bei den Amateuren/Hobbies gibt es keinen finanziellen Anreiz zu dopen, da ist kein finanzieller Anreiz, sondern nur der Anreiz selber besser dazustehen, Eine Sperre, die niemand mitbekommt und die nach 1- 4 Jahren abgesessen ist, ist denen egal. Die starten dann unter unbekannten Namen bei Hobbyrennen, etc. munter weiter oder wechseln etwas die Sportart, etc.
Eine Abschreckung erfolgt nur da, wo es weh tut, beim Profi über den Verdienstausfall, beim Amateur und Hobby darüber, dass das gute Bild, was man durch den Betrug in der Öffentlichkeit abgeben wollte nicht mehr vorhanden ist.
Dass diese Leute andere um einen Platz auf dem Treppchen, eine Hawaii Quali, etc. bringen sollte dann auch dem anderen zumindest die Genugtuung bringen, dass er sieht, dass der vor ihm es sauber nicht geschafft hat.
Und wie gesagt: woher soll ansonsten ein Veranstalter wissen, dass jemand gesperrt ist? Wie soll dann diese Sperre kontrolliert und eingehalten werden?
Vorschläge?
Du bist doch auch in der Radszene unterwegs, die Geschichte von Bernd Fuhrmann kennst Du ja sicher. Der hat seine Lizenz nicht abgegeben und ist einfach weiter Rennen gefahren. Die Veranstalter wussten nicht, dass er gesperrt ist. Und es hat sich keiner getraut am Start zu sagen, dass er nicht mit dem Doper fährt oder ihm gesagt, dass der nichts beim Rennen zu suchen hat.
Das ist die Realität.

Dass gesperrte Athleten trotzdem starten bzw. starten können, ist natürlich nicht ok. Das muss unterbunden und bestraft werden.

Was mir da spontan als Lösung einfällt, wäre eine öffentliche Blacklist mit der Passnummer, die nicht zu einem Namen zugerodnet werden kann. Ich hatte jetzt länger keine Lizenz mehr, aber meine mich zu erinnern, dass da eine drauf stand.* Oder man nimmt eine extra ID, die auf den Pass gedruckt wird. Da ist zu achten, dass diese ID nicht mit dem Namen irgendwo veröffentlicht wird.

Diese Nummer könnte bei der Anmeldung des Athleten kurz mit der Blacklist gegen gecheckt werden.

* Hab meinen alten Pass gefunden: Da steht eine ID XX XXX XXX XXX drauf.

Stefan
09.01.2021, 11:23
Was mir da spontan als Lösung einfällt, wäre eine öffentliche Blacklist mit der Passnummer,

In der Leichtathletik benötigt man nur für Meisterschaften einen Startpass. Für Volksläufe..... nicht.

LA-Meisterschaften und andere Sportarten:
Wenn ich als Zeitnehmern eine Blacklist mit Nummern bekomme, dann kann ich meine Datenbank damit nach den zugehörigen Namen (von vergangenen Veranstaltungen) gegenchecken. Dann kann man die Namen auch gleich veröffentlichen.

Adept
09.01.2021, 11:28
In der Leichtathletik benötigt man nur für Meisterschaften einen Startpass. Für Volksläufe..... nicht.

LA-Meisterschaften und andere Sportarten:
Wenn ich als Zeitnehmern eine Blacklist mit Nummern bekomme, dann kann ich meine Datenbank damit nach den zugehörigen Namen (von vergangenen Veranstaltungen) gegenchecken. Dann kann man die Namen auch gleich veröffentlichen.

Ein Arzt kann seine Krankenakten auch veröffentlichen, dafür ist das aber nicht gedacht.

Memph1921
09.01.2021, 11:35
Hat jemand Erfahrung damit wie viele Tests es bei Amateursportler bei größeren Veranstaltungen (LD) gibt bzw. gibt es eine bestimmte Quote die getestet wird??

Stefan
09.01.2021, 11:35
Ein Arzt kann seine Krankenakten auch veröffentlichen, dafür ist das aber nicht gedacht.
Vielleicht erklärst Du uns jetzt noch was Dein Post mit meinem Post zu tun hat.

Zum Beginn meiner Berufsausbildung bei einem Sozialversicherungsträger habe ich mehrfach unterschrieben und mündlich bestätigt, dass mir klar ist, dass ich ins Gefängnis kommen kann, wenn ich den Sozialdatenschutz nicht ernst nehme.

Bei meinen Zeitnehmereinsätzen in diversen Sportarten und für mehrere Vereine habe ich sowas nicht unterschrieben und ich bin auch nie belehrt worden.

captain hook
09.01.2021, 11:40
Ein Arzt kann seine Krankenakten auch veröffentlichen, dafür ist das aber nicht gedacht.

Saubere Athleten dürfen sich vor der nada absolut nackig machen und jeden Schritt den sie tun an und abmelden (und sei es, wenn sie abends mit der Freundin essen gehen). Bei Unregelmäßigkeiten gibt es eine Beweislastumkehr und man unterschreibt bereits mit seiner Unterwerfung unter die Antidopingregeln eine ganze Reihe sehr "interessanter" Regelungen. Da erscheint mir die reine Nennung des Namens eines dopenden Sportlers durchaus verhältnismäßig. Auf die Details kann man wegen mir verzichten und nach Ablauf der Sperre kann das wegen mir auch wieder gelöscht werden. Hierbei ist man weit entfernt von der Veröffentlichung einer Krankenakte oder einer Selbstauskunft.

Adept
09.01.2021, 11:59
Saubere Athleten dürfen sich vor der nada absolut nackig machen und jeden Schritt den sie tun an und abmelden (und sei es, wenn sie abends mit der Freundin essen gehen). Bei Unregelmäßigkeiten gibt es eine Beweislastumkehr und man unterschreibt bereits mit seiner Unterwerfung unter die Antidopingregeln eine ganze Reihe sehr "interessanter" Regelungen. Da erscheint mir die reine Nennung des Namens eines dopenden Sportlers durchaus verhältnismäßig. Auf die Details kann man wegen mir verzichten und nach Ablauf der Sperre kann das wegen mir auch wieder gelöscht werden. Hierbei ist man weit entfernt von der Veröffentlichung einer Krankenakte oder einer Selbstauskunft.

Warum fällst du da immer wieder in die Opferrolle? Das ist mir schon bei deinen letzten Posts aufgefallen. Die Welt ist einfach nicht perfekt und Kontrollen scheinen in dem Bereich, in den du dich bewegst, als notwendig, da dort viel beschi$$sen wird.

Du könntest es zum einen akzeptieren und froh sein, dass deine Konkurrenten auch getestet und überwacht werden. Und wenn es für dich nicht akzeptabel ist, gibt es immer die Möglichkeit, den Sport auf etwas niedrigerer Ebene auszuüben, zB. unlizensierten Sport. Oder geht es dann nicht mehr, wenn man einmal im Pool ist?

Nix für ungut.

captain hook
09.01.2021, 12:01
Warum fällst du da immer wieder in die Opferrolle? Das ist mir schon bei deinen letzten Posts aufgefallen. Die Welt ist einfach nicht perfekt und Kontrollen scheinen in dem Bereich, in den du dich bewegst als notwendig, da dort viel beschi$$sen wird.

Du könntest es zum einen akzeptieren und froh sein, dass deine Konkurrenten auch getestet und überwacht werden. Und wenn es für dich nicht akzeptabel ist, gibt es immer die Möglichkeit, den Sport auf etwas niedrigerer Ebene auszuüben, zB. unlizensierten Sport. Oder geht es dann nicht mehr, wenn man einmal im Pool ist?

Nix für ungut.

In die Opferrolle begeben sich die Doper die erst betrügen und wenn sie erwischt werden mimimi machen.

Loretta2.0
09.01.2021, 12:43
Warum fällst du da immer wieder in die Opferrolle? Das ist mir schon bei deinen letzten Posts aufgefallen. Die Welt ist einfach nicht perfekt und Kontrollen scheinen in dem Bereich, in den du dich bewegst, als notwendig, da dort viel beschi$$sen wird.

Du könntest es zum einen akzeptieren und froh sein, dass deine Konkurrenten auch getestet und überwacht werden. Und wenn es für dich nicht akzeptabel ist, gibt es immer die Möglichkeit, den Sport auf etwas niedrigerer Ebene auszuüben, zB. unlizensierten Sport. Oder geht es dann nicht mehr, wenn man einmal im Pool ist?

Nix für ungut.

Ic sehe ihn nicht in einer Opferrolle, sondern er beschreibt die Verhältnismässigkeiten: auf der einen Seite wird von ihm als Privatperson, der seinen Sport ohne Profi zu sein aus Spaß ausübt, viel gefordert was die whereabouts, also persönliche Daten angeht.
Da kann man dann auch verlangen, dass die persönlichen Daten eines Dopers hat auch für den Zeitraum der Sperre in einer Liste, die die wenigsten interessiert und einsehen, publik gemacht wird von dem Verband oder der Institution, die viel fordert, aber dafür wenig liefert.
Zudem muss ja auch die Korrektur der WK Ergebnisse erfolgen. Wie will man das denn begründen, wenn zwei Jahre später (ja, die Mühlen mahlen sehr langsam, sofern sie berhaupt mahlen...)dann sieht, dass man ja doch auf demPodium gestanden hat/hätte:Lachanfall:
Eine nachträgliche Ehrung wie bei den Olympischen Spielen, weil die ersten 5 oder 6 Sportler im Nachhinein positiv getestet wrden sind, gibt es meines Wissens nicht. Der Moment der Freude und Bestätigung ist den sauberen Sportlern für das ganze Leben genommen worden. Und eine Prämie wird auch nicht weitergegeben, auch diese Kleinigkeit (für die Pizza auf dem Heimweg, etc.)ist weg, oder Sachpreise, etc. Da kommt nichts, aber absolut nichts zurück an die sauberen Sportler!
Da finde ich es das Mindeste, dass die Betrüger auch namentlich in der entsprechenden Datei genannt werden. Es ist ja nicht so, dass die Namen dann in jedem Dorfblättchen oder der Blind Zeitung genannt werden und man sein Leben lang stigmatisiert durch den Ort rennt weil alle mit dem Finger auf einen zeigen...
Und zu der Liste der Nummern, die einem Namen zugeordnet werden: ich höre dann schon das Geschrei, wenn sich jemand verplappert oder die Liste jemand einsieht und den Klarnamen weiter erzählt: dann schreit der Doper, wie seine Rechte verletzt worden sind, etc.
Und ganz praktisch sieht die Szene dann so aus:
Doper X legt seine Lizenz vor, die wird von einem Vereinsmenschen gecheckt und der darf dann dem Doper X in der Schlange der Anmeldung sagen: Ne, Du darfst nicht, Du bist ja gesperrt! Oder soll der ihn dann wegführen und die Diskussion mit ihm führen?
Absolut unrealistisch. Und wenn nur der Code einem Namen zugeordnet wird kann Person X für eine Person Y eine Lizenz beantragen und zur Verfügung stellen, da fällt ein Betrug schon gar nicht mehr auf und die Kollegen, die über berechtigtes Eigeninteresse wissen, dass Bernd X. gesperrt ist wissen dann das auch nicht, weil es nirgendwo steht.
Es war jahrelang kein Problem die Namen zu nennen, teilweise haben sich die Doper selber über die sozialen Netzwerke darüber lsutig gemacht, dass sie eh nicht gesperrt werden- peinliches Schweigen oder Schuldbewusstsein sieht dann auch anders aus. Da fühlte sich niemand stigmatisiert, ich kann das Wort in dem Zusammenhang echt nicht mehr hören.:Nee:

Rälph
09.01.2021, 13:03
Wie sollen denn Veranstalter wissen, wen sie nicht starten lassen dürfen, wenn die Namen nicht öffentlich sind?

Es müsste für Veranstalter die Möglichkeit, vielleicht auch die Plicht geben, die Startlisten durch die Nada checken zu lassen. Das kann ja so schwer nicht sein.

Ich halte das veröffentlichen von Namen nicht für eine angemessene Strafe für Gewaltorgien oder dergleichen.

Das hab ich nicht behauptet. Es ging um Opferschutz. Es gibt Länder, da gibt es ein öffentliches Register über Sexualstraftäter. Das macht unter dem Gesichtspunkt, die Öffentlichkeit zu schützen wahrscheinlich Sinn. Beim Doping, zumal beim Amateursport, sehe ich das nicht. Es ist ausreichend, wenn Betrüger nicht mehr starten dürfen.

shoki
09.01.2021, 13:21
Beim Doping, zumal beim Amateursport, sehe ich das nicht. Es ist ausreichend, wenn Betrüger nicht mehr starten dürfen.

Wenn es aber zu einfach ist zu verschleiern dann kann es ganz hilfreich sein wenn die Konkurrenz Bescheid weiß u bei Antritt so ner Ratte berechtigt Fragen stellt bzw laut wird. Deren Rechte sind mir in dem Fall ziemlich Wurscht da se ja nicht aus Versehen gedopt haben.

Lebemann
09.01.2021, 13:35
Ich seh’s wie Rälph. Eine öffentliche Liste halte ich nicht für notwendig. Eine genehmigte Veranstaltung sollte hingegen die Startliste durchsehen lassen und gesperrte Athleten streichen.
Für meinen Geschmack geht eine öffentliche Liste einfach zu weit. Vorstrafen etc. sind ich Deutschland (in meinen Augen zurecht) sensible Daten die nur durch entsprechende Stellen abrufbar sind. Diese Stelle darf dies auch nicht grundlos tun.

Rälph
09.01.2021, 14:01
Off Topic:
@Lebemann: Jetzt auch Blue Belt! Mega gut! OSS!

hanse987
09.01.2021, 15:13
Also jeder steuerhinterzieher, jeder Mundraub gehört auf den Marktplatz und am besten öffentlich ausgepeitscht?

So sehr ich Doping zum kotzen finde, bei dem Thema kommt so manch... spannendes rechtsverständnis ans Licht

Warum hab ich ein spannendes Rechtsverständnis, nur weil ich was möchte was der WADA Code meines Wissens sogar fordert und unsere Nachbarn wie z.B. Österreich machen. Österreich würde ich mit einem zu Deutschland sehr ähnlichen Rechtssystem sehen und da geht die Nennung der Namen. Für mich ist die nicht öffentliche Nennung sogar eine inoffizielle Unterstützung von Doping! Wenn ich nix befürchten muss als eine Zeit lang nicht mitspielen zu dürfen, wo ist da die abschreckende Wirkung. Aus meiner Sicht sollte jeder auch Wissen wer nicht mitspielen darf.

Die NADA soll ja finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet sein, was die ein oder andere Meldung der letzten Jahre so verlauten ließ. Ich glaube man will dadurch auch jeglichem Prozessrisiko aus dem Weg zu gehen.

Jetzt alles meine Meinung dazu, die man aber nicht teilen muss!

Lebemann
09.01.2021, 15:19
Offtopic: Danke, hartes Stück Arbeit. Vorletztes Training vorm lockdown. Seitdem läuft Vereinsmäßig grad leider nix...

Stefan
09.01.2021, 15:48
Es müsste für Veranstalter die Möglichkeit, vielleicht auch die Plicht geben, die Startlisten durch die Nada checken zu lassen. Das kann ja so schwer nicht sein.
Gerade bei den kleinen Veranstaltungen starten die Doper gerne unter falschem Namen. D.h. Startmöglichkeit nur noch unter Vorlage des Persos?
Viele Veranstaltung bieten Nachmeldemöglichkeiten an, d.h. man kann nicht zwei Tage vorher irgendwelche Listen zur NADA schicken. Alternativ könnte man natürlich elektronisch Personummern hochladen und einen automatischen Abgleich machen.

Soooviele Datenschutzprobleme eröffnen um ein paar wenige Doper zu schützen? Ich bin nicht dazu bereit.

Ich seh’s wie Rälph. Eine öffentliche Liste halte ich nicht für notwendig. Eine genehmigte Veranstaltung sollte hingegen die Startliste durchsehen lassen und gesperrte Athleten streichen.
Wie soll die praktische Umsetzung aussehen?

kullerich
09.01.2021, 16:34
Also jeder steuerhinterzieher, jeder Mundraub gehört auf den Marktplatz und am besten öffentlich ausgepeitscht?

So sehr ich Doping zum kotzen finde, bei dem Thema kommt so manch... spannendes rechtsverständnis ans Licht

Ich halte die rhetorische Eskalation "bestätigte positive Dopingprobe mit namen veröffentlicht in typischer Info-Blase des Sports" zu "auf dem Marktplatz an den Pranger gestellt" nicht für angemessen und nicht für richtig. Ich könnte auch damit leben, solche Befunde im Kontext eines Rennens mit einem neuen Kürzel zu versehen
- DNF - did not finish
- DSQ - disqualifiziert wg. Vergehen im Rennen
- DNS - war gar nicht am Start
- DOP - des Dopings überführt (im Rahmen des Regelwerkes und der Spezifität der angewandten Methodik)

Die ersten drei Kürzel sind absolut schon "Stand der Technik", und ich behaupte mal ganz frech, dass es mehr "unberechtigte" DSQ gibt als "falsch positive Dopingproben" nach allen in der Anti-Doping-Ordnung vorgesehenen Prüfungen.

Loretta2.0
09.01.2021, 18:29
Es müsste für Veranstalter die Möglichkeit, vielleicht auch die Plicht geben, die Startlisten durch die Nada checken zu lassen. Das kann ja so schwer nicht sein.



Das hab ich nicht behauptet. Es ging um Opferschutz. Es gibt Länder, da gibt es ein öffentliches Register über Sexualstraftäter. Das macht unter dem Gesichtspunkt, die Öffentlichkeit zu schützen wahrscheinlich Sinn. Beim Doping, zumal beim Amateursport, sehe ich das nicht. Es ist ausreichend, wenn Betrüger nicht mehr starten dürfen.

Deine erste Aussage soll wohl ein Witz sein?
Die NADA soll jede Woche hunderte von Startlisten checken? Von jedem WK in jeder Sportart? Denk bitte nochmal nach...
Und ich sehe es als NICHT ausreichend an, wenn die Doper nicht mehr starten dürfen, denn wie ich bereits schrieb behalten die alle Sach- und Geldpreise wenn sie sich platziert haben, ebenso wie die schönen Momente der Ehrungen.
Diejenigen, die sauber leer ausgingen haben dann noch nicht mal die Genugtuung zu sehen, dass sie gut genug waren, aber nur durch einen gedopten Sportler um den Lohn ihrer Mühen gekommen sind.
Wenn Du das fair findest, finde ich diese Auffassung für befremdlich.
Worum geht es bei Strafen, außer um die Strafe selbst? Um Abschreckung. Und wo bleibt die, wenn niemand etwas über die Strafe erfährt?
Gerade das Herausheben aus der Anonymität ist DIE Abschreckung gerade im Amateurbereich.

Loretta2.0
09.01.2021, 18:31
Gerade bei den kleinen Veranstaltungen starten die Doper gerne unter falschem Namen. D.h. Startmöglichkeit nur noch unter Vorlage des Persos?
Viele Veranstaltung bieten Nachmeldemöglichkeiten an, d.h. man kann nicht zwei Tage vorher irgendwelche Listen zur NADA schicken. Alternativ könnte man natürlich elektronisch Personummern hochladen und einen automatischen Abgleich machen.

Soooviele Datenschutzprobleme eröffnen um ein paar wenige Doper zu schützen? Ich bin nicht dazu bereit.


Wie soll die praktische Umsetzung aussehen?

Das sehe ich genauso: für die schwarzen Schafe sollen alle anderen mit Mühen und zeitlichem und finanziellen Aufwand zahlen?
Irgendwie sind wir wieder beim Täterschutz und nicht beim Opferschutz angekommen.

Adept
09.01.2021, 19:13
Ohne Frage, das Doping-Kontrollsystem ist nicht perfekt, es wird immer Schlupflöcher geben, das ist in anderen Bereichen auch so. Dies sollte aber keine Rechfertigung darstellen, um elemetare Rechte, wie Persönlichkeitsrechte (den Schutz einer Person) auszuhebeln. Bin kein Jurist, aber mir erscheint das sinnvoll.

Vielleicht muss man damit leben, dass man sowas zwar verbessern aber nie perfekt machen kann.

Rälph
09.01.2021, 19:26
Deine erste Aussage soll wohl ein Witz sein?
Die NADA soll jede Woche hunderte von Startlisten checken? Von jedem WK in jeder Sportart? Denk bitte nochmal nach...

Ich bin kein Informatiker, aber ich stelle mir diese Aufgabe für einen Computer durchaus machbar vor. Liste mit Namen und Geburtsdatum hochladen und wenn es etwas zu beanstanden gibt, dann gibt`s ne Mitteilung der Nada. Geht sowas heutzutage nicht quasi von alleine?


Und ich sehe es als NICHT ausreichend an, wenn die Doper nicht mehr starten dürfen, denn wie ich bereits schrieb behalten die alle Sach- und Geldpreise wenn sie sich platziert haben, ebenso wie die schönen Momente der Ehrungen.
Diejenigen, die sauber leer ausgingen haben dann noch nicht mal die Genugtuung zu sehen, dass sie gut genug waren, aber nur durch einen gedopten Sportler um den Lohn ihrer Mühen gekommen sind.
Wenn Du das fair findest, finde ich diese Auffassung für befremdlich.
Worum geht es bei Strafen, außer um die Strafe selbst? Um Abschreckung. Und wo bleibt die, wenn niemand etwas über die Strafe erfährt?
Gerade das Herausheben aus der Anonymität ist DIE Abschreckung gerade im Amateurbereich.

Habe ich geschrieben, dass ich das fair finde? Interessant! Wo denn? Und ob eine betrogene Platzierung so schöne Momente erschafft, kann man auch einmal dahin gestellt lassen.
Ich finde ebenso die Aussicht auf eine Sperre durchaus abschreckend. Darüber hinaus kann Doping meines Wissens auch strafrechtliche Konsequenzen haben. Meiner Meinung nach ist das ausreichend. Wer sich dadurch (und der Angst davor, nicht mehr in den Spiegel blicken zu können) nicht abschrecken lässt, dem ist eh nicht zu helfen. Von der Gefahr körperliche Schäden zu nehmen noch gar nicht gesprochen.

Ich sage auch nicht, dass es mir selbst nicht gut reinlaufen würde, wenn einer, am besten ein persönlich bekannter Unsympath, beim dopen erwischt und öffentlich gemacht würde. Objektiv gesehen geht das aber meiner Meinung nach zu weit. Doper haben schließlich auch Rechte.

Stefan
09.01.2021, 19:44
Ich bin kein Informatiker, aber ich stelle mir diese Aufgabe für einen Computer durchaus machbar vor. Liste mit Namen und Geburtsdatum hochladen und wenn es etwas zu beanstanden gibt, dann gibt`s ne Mitteilung der Nada. Geht sowas heutzutage nicht quasi von alleine?

Und die verurteilten Doper geben ihr richtiges Geburtsdatum und den korrekt geschriebenen Vor- und Familiennamen an?

Rälph
09.01.2021, 20:28
Und die verurteilten Doper geben ihr richtiges Geburtsdatum und den korrekt geschriebenen Vor- und Familiennamen an?

Vielleicht beim Einchecken den Ausweis abgleichen? Ansonsten eben keine Starterlaubnis. Was weiß ich, wenn einer unbedingt bescheißen will, dann schafft er es vermutlich immer irgendwie.

Stefan
09.01.2021, 20:41
Vielleicht beim Einchecken den Ausweis abgleichen? Ansonsten eben keine Starterlaubnis. Was weiß ich, wenn einer unbedingt bescheißen will, dann schafft er es vermutlich immer irgendwie.
Ok, jetzt muss also jeder Volkslauf den Ausweis von jedem Starter checken und wenn jemand Ausweis und Führerschein vergessen hat, dann darf er nicht starten?
Toller Vorschlag!

Was weiß ich, wenn einer unbedingt bescheißen will, dann schafft er es vermutlich immer irgendwie.
Wenn die Namen der Doper bekannt sind, dann schafft er es eben eher nicht (ausser der Veranstalter will, dass er startet). Dann merkt es nämlich entweder die Anmeldung/Zeitnahme oder andere Starter stecken es dem Veranstalter. Er schafft es maximal vielleicht dann, wenn er relativ unbekannt ist und extra für den Start drei Bundesländer weit fährt.

shoki
09.01.2021, 20:55
Ich bin kein Informatiker, aber ich stelle mir diese Aufgabe für einen Computer durchaus machbar vor. Liste mit Namen und Geburtsdatum hochladen und wenn es etwas zu beanstanden gibt, dann gibt`s ne Mitteilung der Nada. Geht sowas heutzutage nicht quasi von alleine?

Die Gesundheitsämter übermitteln die Daten während dieser Pandemie per Fax:Huhu: :Maso: .....hier geht nix von alleine.

Wie weiter oben schonmal erwähnt, wenn der Name bekannt ist u sich in den Kreisen rumgesprochen hat muckt schon einer auf wenn ihm so n Pi..er den ersten Platz abläuft.:dresche

Loretta2.0
09.01.2021, 22:14
Ich bin kein Informatiker, aber ich stelle mir diese Aufgabe für einen Computer durchaus machbar vor. Liste mit Namen und Geburtsdatum hochladen und wenn es etwas zu beanstanden gibt, dann gibt`s ne Mitteilung der Nada. Geht sowas heutzutage nicht quasi von alleine?



Habe ich geschrieben, dass ich das fair finde? Interessant! Wo denn? Und ob eine betrogene Platzierung so schöne Momente erschafft, kann man auch einmal dahin gestellt lassen.
Ich finde ebenso die Aussicht auf eine Sperre durchaus abschreckend. Darüber hinaus kann Doping meines Wissens auch strafrechtliche Konsequenzen haben. Meiner Meinung nach ist das ausreichend. Wer sich dadurch (und der Angst davor, nicht mehr in den Spiegel blicken zu können) nicht abschrecken lässt, dem ist eh nicht zu helfen. Von der Gefahr körperliche Schäden zu nehmen noch gar nicht gesprochen.

Ich sage auch nicht, dass es mir selbst nicht gut reinlaufen würde, wenn einer, am besten ein persönlich bekannter Unsympath, beim dopen erwischt und öffentlich gemacht würde. Objektiv gesehen geht das aber meiner Meinung nach zu weit. Doper haben schließlich auch Rechte.

Irgendwie bringst Du Vorschläge, von denen Du nicht weißt, ob sie überhaupt technisch mit überschaubarem Aufwand machbar sind (von den daraus dann wrklich resultierenden Datenschutzproblemen mal abgesehen, Verschlüsselung, etc)und die mal gerade schnell so schnell formuliert werden. Praxisbezug: Null

Nein, Du hast das mit der Fainess nicht geschrieben, wenn das nicht so ist, dann bin ich aufgrund Deiner Einstellung bezüglich des Schutzes des Dopers wohl einem Irrtum erlegen und frage jetzt direkt: findest Du das fair?
Der zweite Teil Deiner Aussage ist leicht zu widerlegen: ja, die genießen auch die gedopt erzielten Siege, sonst würden sie nicht dopen um auf dem Podium zu landen. Um das Doping vor sich selber zu rechtfertigen, werden entsprechende Gründe vorgeschoben ("die anderen dopen auch, es herrscht sowieso keine Chancengleichheit weil ich viiel mehr arbeiten muss, mein Material schlechter ist, ich nicht ins Trainingslager konnte, krank war," etc.). Ich empfehle da mal bei den von mir mehrfach erwähnten Menschen, die sich um das Thema Dopingprävention kümmern mal nachzuschauen.
Ob sie in den Spiegel schauen können weiß ich nicht, aber sie freuen sich auf jeden Fall ihren Namen im lokalen Sportteil zu finden unter der Rubrik "Ergebnisse".
Tatsache ist aber, dass dem Ungedopten dieser schöne Moment gestohlen wird- ich denke mal, das siehst Du auch so?
Und das die Preise auch dem betrogenem Sportler vorenthalten werden?
Eventuell die Quali zu höherwertigen Wettkämpfen auf die lange hingearbeitet worden ist, vielleicht sogar ein Lebenstraum wie ein Start auf Hawaii?
Ich würde es daher begrüßen, wenn man das Recht auf Information, bei dem man wenigstens erfährt wer einen betrogen hat über das Recht des Dopers auf Verheimlichung des Namens stellt.
Die Ergebnisse eines Dopers darf man selbstverständlich gerne in allen Medien lesen, das Doping Vergehen aber noch nicht mal in der Datenbank der Nationalen Dopingagentur?
Irgendwie erschließt sich mir die Setzung dieser Prioritäten nicht.

Adept
09.01.2021, 22:29
Also Leute, eine Liste mit Pass IDs (ohne Namen und Grund) im Netz als Blacklist zu veröffentlichen, bekommt bestimmt der BDR hin, auch wenn sie nicht gerade die modernsten Tools auf der Webpage nutzen.

Und ich sehe auch keinen grossen Aufwand, diese Liste bei Anmeldung, auch Vorort vom Veranstalter gegenzuchecken, wenn der Anmelder seinen Startpass vorlegt. Er/Sie bekommt halt dann keine Startnummer und kann sich bei Fragen an den BDR wenden.

Bei einem nicht-lizensierten Rennen kann natürlich so nicht gecheckt werden, aber das ist dann halt so. Dann fahren da halt Doper, ein Grund mehr, in einen Verein zu gehen und eine Lizenz zu lösen. Vielleicht kann man so den Lizenzsport wieder attraktiver machen.

hanse987
09.01.2021, 23:29
Also Leute, eine Liste mit Pass IDs (ohne Namen und Grund) im Netz als Blacklist zu veröffentlichen, bekommt bestimmt der BDR hin, auch wenn sie nicht gerade die modernsten Tools auf der Webpage nutzen.

Und ich sehe auch keinen grossen Aufwand, diese Liste bei Anmeldung, auch Vorort vom Veranstalter gegenzuchecken, wenn der Anmelder seinen Startpass vorlegt. Er/Sie bekommt halt dann keine Startnummer und kann sich bei Fragen an den BDR wenden.

Bei einem nicht-lizensierten Rennen kann natürlich so nicht gecheckt werden, aber das ist dann halt so. Dann fahren da halt Doper, ein Grund mehr, in einen Verein zu gehen und eine Lizenz zu lösen. Vielleicht kann man so den Lizenzsport wieder attraktiver machen.

Das System muss aber Sportart übergreifend funktionieren, denn man ist ja von allen Wettkämpfen ausgeschlossen. Als Beispiel nicht nur im Radsport sondern auch beim Triathlon.

Rälph
10.01.2021, 09:17
Irgendwie bringst Du Vorschläge, von denen Du nicht weißt, ob sie überhaupt technisch mit überschaubarem Aufwand machbar sind (von den daraus dann wrklich resultierenden Datenschutzproblemen mal abgesehen, Verschlüsselung, etc)und die mal gerade schnell so schnell formuliert werden. Praxisbezug: Null

Es ist doch nicht meine Aufgabe, mir die Details für ein mögliches Kontrollsystem zum Abgleich von Startlisten und gesperrten Athleten zu überlegen. Ich weiß nicht einmal, ob dieses Problem in der Praxis überhaupt existiert. Ich habe da meine Zweifel. Versuchen tatsächlich viele gesperrte Sportler trotzdem zu starten? Aber falls ja und wenn der Nada Antidoping wichtig ist, dann muss sie da eben kreativ werden. Es gibt doch so viele Möglichkeiten heute. Vielleicht auch über eine Nada-App: Wer starten will, muss die Erlaubnis über eine App belegen. Oder zur Not eben:

Ok, jetzt muss also jeder Volkslauf den Ausweis von jedem Starter checken und wenn jemand Ausweis und Führerschein vergessen hat, dann darf er nicht starten?
Toller Vorschlag!

Ja, warum nicht? Dann muss man eben dran denken. Ich finde diese Aufgabe für jeden Starter überschau- und machbar.


Nein, Du hast das mit der Fainess nicht geschrieben, wenn das nicht so ist, dann bin ich aufgrund Deiner Einstellung bezüglich des Schutzes des Dopers wohl einem Irrtum erlegen und frage jetzt direkt: findest Du das fair?

Du meinst, ob ich es fair finde, dass der Doper die Platzierung, die Preise, die Ehre mitnimmt, ohne je in Gefahr zu laufen, dass sein Name öffentlich wird?
Nein, das finde ich nicht fair. Trotzdem würde ich einen Doper nicht als eine Gefahr für die Öffentlichkeit sehen und eine öffentliche Anprangerung und Ächtung kann schon schwerste Folgen für den Betroffenen haben. Darum ging es. Manche Leute muss man vielleicht auch vor sich selbst schützen. Ein gut kontrolliertes Startverbot, gerne im Wiederholungsfall auch viele Jahre, würde das gewährleisten.


Der zweite Teil Deiner Aussage ist leicht zu widerlegen: ja, die genießen auch die gedopt erzielten Siege, sonst würden sie nicht dopen um auf dem Podium zu landen. Um das Doping vor sich selber zu rechtfertigen, werden entsprechende Gründe vorgeschoben ("die anderen dopen auch, es herrscht sowieso keine Chancengleichheit weil ich viiel mehr arbeiten muss, mein Material schlechter ist, ich nicht ins Trainingslager konnte, krank war," etc.). Ich empfehle da mal bei den von mir mehrfach erwähnten Menschen, die sich um das Thema Dopingprävention kümmern mal nachzuschauen.
Ob sie in den Spiegel schauen können weiß ich nicht, aber sie freuen sich auf jeden Fall ihren Namen im lokalen Sportteil zu finden unter der Rubrik "Ergebnisse".
Tatsache ist aber, dass dem Ungedopten dieser schöne Moment gestohlen wird- ich denke mal, das siehst Du auch so?

Ok, akzeptiert. Für mich unvorstellbar, aber du hast vermutlich Recht.


Und das die Preise auch dem betrogenem Sportler vorenthalten werden?
Eventuell die Quali zu höherwertigen Wettkämpfen auf die lange hingearbeitet worden ist, vielleicht sogar ein Lebenstraum wie ein Start auf Hawaii?
Ich würde es daher begrüßen, wenn man das Recht auf Information, bei dem man wenigstens erfährt wer einen betrogen hat über das Recht des Dopers auf Verheimlichung des Namens stellt.
Die Ergebnisse eines Dopers darf man selbstverständlich gerne in allen Medien lesen, das Doping Vergehen aber noch nicht mal in der Datenbank der Nationalen Dopingagentur?
Irgendwie erschließt sich mir die Setzung dieser Prioritäten nicht.

Von knapp verpassten und schließlich doch erreichten Hawaii-Qualis kann ich dir ein Liedchen singen. Kann gut sein, dass mich ein Doper hier betrogen hat und ich mich umsonst abgerackert habe bis zum Umfallen. Vielleicht wäre ich auch unversöhnlicher, wenn ich die Quali schließlich nicht doch geholt hätte. Selbstverständlich bin ich der Meinung, dass kein gedopter Sportler je an einer Startlinie stehen darf. Ich denke doch, da haben wir die gleichen Prioritäten.

Ich denke mit dem Abstand von fast drei Jahrzehnten heute nur: Wenn ich für jeden Mist, den ich mit 18 oder 20 gemacht habe, öffentlich angeprangert worden wäre - nein, dass wäre nicht gut gewesen.

Stefan
10.01.2021, 18:00
Und ich sehe auch keinen grossen Aufwand, diese Liste bei Anmeldung, auch Vorort vom Veranstalter gegenzuchecken, wenn der Anmelder seinen Startpass vorlegt.
Finde den Fehler.
Bei vielen grossen Ausdauerwettkämpfen braucht man keinen Startpass.

Ja, warum nicht? Dann muss man eben dran denken. Ich finde diese Aufgabe für jeden Starter überschau- und machbar.
Und ich finde den Mehraufwand für jeden Veranstalter absolut unverhältnismässig.

Adept
10.01.2021, 18:17
Finde den Fehler.
Bei vielen grossen Ausdauerwettkämpfen braucht man keinen Startpass.


Und ich finde den Mehraufwand für jeden Veranstalter absolut unverhältnismässig.

Samma, liest du eigentlich, was die Leute schreiben? Oder geht es dir darum, immer wieder nur zu irgendeinem Post Widerworte zu finden? Das ist mir schon seit längerer Zeit aufgefallen.

Ich habe vom (un-)lizensierten Radsport geschrieben, da Captain im Radsport unterwegs ist und nicht im Triathlon. Aber im Triathlon werden ja auch Wettkämpfe organisiert, bei denen ein Startpass vorgelegt werden muss. Und dort wäre ein ähnliches Kontrollmodell möglich. Alles ohne Startpass ist schwierig kontrollierbar, inbesondere weil sogar wenn der Klarname bekannt wäre, es nicht ausreicht, eindeutig eine Person zu identifizieren: ZB. Peter Müller aus Berlin.

Stefan
10.01.2021, 18:41
Samma, liest du eigentlich, was die Leute schreiben? Oder geht es dir darum, immer wieder nur zu irgendeinem Post Widerworte zu finden?
Wenn Ihr Beitrag für Beitrag Vorschläge macht, die nicht in die Praxis umsetzbar sind, dann bekommt Ihr Contra von mir.

Ich habe vom (un-)lizensierten Radsport geschrieben, da Captain im Radsport unterwegs ist und nicht im Triathlon.
Den Captain interessieren auch Laufwettkämpfe, Duathlons und Triathlons. Aber warum fragst Du ihn nicht, bevor Du das als Argument nutzt?

aus Berlin.
Den Ort würde ich nicht heranziehen und er ist z.B. in Österreich auch nicht angegeben:
https://www.nada.at/de/recht/suspendierungen-sperren

Loretta2.0
10.01.2021, 22:35
Es ist doch nicht meine Aufgabe, mir die Details für ein mögliches Kontrollsystem zum Abgleich von Startlisten und gesperrten Athleten zu überlegen. Ich weiß nicht einmal, ob dieses Problem in der Praxis überhaupt existiert. Ich habe da meine Zweifel. Versuchen tatsächlich viele gesperrte Sportler trotzdem zu starten? Aber falls ja und wenn der Nada Antidoping wichtig ist, dann muss sie da eben kreativ werden. Es gibt doch so viele Möglichkeiten heute. Vielleicht auch über eine Nada-App: Wer starten will, muss die Erlaubnis über eine App belegen. Oder zur Not eben:



Ja, warum nicht? Dann muss man eben dran denken. Ich finde diese Aufgabe für jeden Starter überschau- und machbar.



Du meinst, ob ich es fair finde, dass der Doper die Platzierung, die Preise, die Ehre mitnimmt, ohne je in Gefahr zu laufen, dass sein Name öffentlich wird?
Nein, das finde ich nicht fair. Trotzdem würde ich einen Doper nicht als eine Gefahr für die Öffentlichkeit sehen und eine öffentliche Anprangerung und Ächtung kann schon schwerste Folgen für den Betroffenen haben. Darum ging es. Manche Leute muss man vielleicht auch vor sich selbst schützen. Ein gut kontrolliertes Startverbot, gerne im Wiederholungsfall auch viele Jahre, würde das gewährleisten.



Ok, akzeptiert. Für mich unvorstellbar, aber du hast vermutlich Recht.



Von knapp verpassten und schließlich doch erreichten Hawaii-Qualis kann ich dir ein Liedchen singen. Kann gut sein, dass mich ein Doper hier betrogen hat und ich mich umsonst abgerackert habe bis zum Umfallen. Vielleicht wäre ich auch unversöhnlicher, wenn ich die Quali schließlich nicht doch geholt hätte. Selbstverständlich bin ich der Meinung, dass kein gedopter Sportler je an einer Startlinie stehen darf. Ich denke doch, da haben wir die gleichen Prioritäten.

Ich denke mit dem Abstand von fast drei Jahrzehnten heute nur: Wenn ich für jeden Mist, den ich mit 18 oder 20 gemacht habe, öffentlich angeprangert worden wäre - nein, dass wäre nicht gut gewesen.

Ja klar, JEDER hat mal mehr oder weniger Mist gebaut und ist glücklicherweise um die Konsequenzen rum gekommen, das waren dann aber doch eher spontane Sachen die nicht geplant wurden und dauerhaft Standard wurden.
Deshalb gibt es ja dann auch bei solchen Dingen Strafen, die nicht im Polizeilichen Führungszeugnis festgehalten werden oder wenn es andere Personen geschädigt hat z.B. auf Bewährung ausgesetzt werden.
Doping wird aber geplant, man schafft sich das Zeug an um sich einen Vorteil gegenüber anderen zu holen, die man mit diesem Verhalten betrügt/schädigt. Da ist ein Vorsatz dabei.
Ich schätze Dich als Person, denn für Dich ist diese Denke nicht nachvollziehbar, Du scheinst dann diese "Erfolge" für Dich selber nicht kzeptabel zu finden und das zeugt von einer fairen und guten Einstellung gegenüber Dir selbst und anderen.
Ich habe aber auch andere Personen kennengelernt, die eben die von mir genannten Rechtfertigungen für den Gebrauch von Doping hatten, Personen, die ansosnten ganz nett und witzig schienen und wo ich diese Haltung nicht in Einklang mit der restlichen Person bringen konnte.
Das "Anprangern", wird hier oft genannt und jetzt frage ich mal die, die diesen Begriff hier benutzt haben um gegen die Veröffentlichung der Doping Urteile zu argumentieren:
Wie oft habt ihr in der NADA Liste nach den Dopingfällen geschaut, sofern ihr überhaupt geschaut habt? Sagen wir mal in den letzten 5 Jahren.
Das gibt nämlich aufschluss darüber, ob ihr euch überhaupt für die Personen die dopen und das Dopinggeschehen kümmert.
(Ich tippe mal darauf, dass die Anzahl der Interessierten eher sehr, sehr gering ist.)
Und nun noch einen Schritt weiter:
Wie viele von diesen Personen habt ihr dann persönlich mal getroffen und hättet dann verunglimpfen können?
Und die letzte Frage: habt ihr das dann auch gemacht?
Oder habt ihr euch nur über die Person geärgert, Gedanken zum warum ders Dopings, Gedanken zu den Personen, die von diesem Doper um die Platzierung gebracht worden sind gemacht?
Oder habt ihr euch mit den drei Fragen von mir bis dato nie auseinandergesetzt und seid trotzdem der Meinung, dass die Ausführung des WADA Codes nicht in Ordnung ist und eine Stigmatisierung und ein an den Pranger stellen darstellt?

Und jetzt bin ich mal auf ehrliche Antworten gespannt...;)

Adept
10.01.2021, 22:42
Ja klar, JEDER hat mal mehr oder weniger Mist gebaut und ist glücklicherweise um die Konsequenzen rum gekommen, das waren dann aber doch eher spontane Sachen die nicht geplant wurden und dauerhaft Standard wurden.
Deshalb gibt es ja dann auch bei solchen Dingen Strafen, die nicht im Polizeilichen Führungszeugnis festgehalten werden oder wenn es andere Personen geschädigt hat z.B. auf Bewährung ausgesetzt werden.
Doping wird aber geplant, man schafft sich das Zeug an um sich einen Vorteil gegenüber anderen zu holen, die man mit diesem Verhalten betrügt/schädigt. Da ist ein Vorsatz dabei.
Ich schätze Dich als Person, denn für Dich ist diese Denke nicht nachvollziehbar, Du scheinst dann diese "Erfolge" für Dich selber nicht kzeptabel zu finden und das zeugt von einer fairen und guten Einstellung gegenüber Dir selbst und anderen.
Ich habe aber auch andere Personen kennengelernt, die eben die von mir genannten Rechtfertigungen für den Gebrauch von Doping hatten, Personen, die ansosnten ganz nett und witzig schienen und wo ich diese Haltung nicht in Einklang mit der restlichen Person bringen konnte.
Das "Anprangern", wird hier oft genannt und jetzt frage ich mal die, die diesen Begriff hier benutzt haben um gegen die Veröffentlichung der Doping Urteile zu argumentieren:
Wie oft habt ihr in der NADA Liste nach den Dopingfällen geschaut, sofern ihr überhaupt geschaut habt? Sagen wir mal in den letzten 5 Jahren.
Das gibt nämlich aufschluss darüber, ob ihr euch überhaupt für die Personen die dopen und das Dopinggeschehen kümmert.
(Ich tippe mal darauf, dass die Anzahl der Interessierten eher sehr, sehr gering ist.)
Und nun noch einen Schritt weiter:
Wie viele von diesen Personen habt ihr dann persönlich mal getroffen und hättet dann verunglimpfen können?
Und die letzte Frage: habt ihr das dann auch gemacht?
Oder habt ihr euch nur über die Person geärgert, Gedanken zum warum ders Dopings, Gedanken zu den Personen, die von diesem Doper um die Platzierung gebracht worden sind gemacht?
Oder habt ihr euch mit den drei Fragen von mir bis dato nie auseinandergesetzt und seid trotzdem der Meinung, dass die Ausführung des WADA Codes nicht in Ordnung ist und eine Stigmatisierung und ein an den Pranger stellen darstellt?

Und jetzt bin ich mal auf ehrliche Antworten gespannt...;)

Loretta, wenn es kaum jemanden interessiert, warum sollte man das Datenschutzrecht persönlicher Daten deswegen aushebeln? Welchen triftigen Grund haben denn die ganz wenigen Leute, die es interessiert?

captain hook
11.01.2021, 11:06
Loretta, wenn es kaum jemanden interessiert, warum sollte man das Datenschutzrecht persönlicher Daten deswegen aushebeln? Welchen triftigen Grund haben denn die ganz wenigen Leute, die es interessiert?

Welche schlimmen persönlichen Daten sind Deiner Meinung nach denn eigentlich betroffen von der Veröffentlichung wenn man sie auf den reinen Sachverhalt reduziert?

Max Mustermann vom Musterverein 0815 darf wegen Dopings bis in 2 Jahren nicht mehr mitspielen.

Wo siehst Du zB einen Unterschied zu

Max Mustermann vom Musterverein 0815 darf wegen absichtlichen, groben Foulspiels bis in 2 Jahren nicht mehr mitspielen?

Und warum gibt es das eine in jedem Spielbericht zu lesen und warum ist das andere etwas, wofür auch hier in der Diskussion Vergleiche bis hin in die hässlichsten Abgründe gezogen werden und das Leben des Genannten bis in alle Tage als verbrannt gilt.

Es ist interessant für die Leute die in einem Rennen mit dem standen, der sie um einen Platz, das Ergebnis, die Prämie, die Hawaiiquali etc betrogen hat.

Es ist spannend für Veranstalter bei denen er nach der Suspendierung noch gestartet ist und für die Veranstalter, die Ergebnisse und Prämienauszahlungen ggfls. zu korrigieren haben.

Es ist für alle Veranstalter spannend, bei denen der/die Gesperrte versucht zu starten trotz seiner Sperre, weil das ggfls Folgen darauf hat, dass die Sperre von neuem beginnt. Aus dem selben Grund und weil man von Starts unter falschen Namen ausgehen kann ist es auch spannend, dass interessierte Kollegen deshalb informiert sein.

Es ist für potentielle Sponsoren interessant, für Vereine...

Es ist auch für jeden interessant, der plant mit so jemanden zusammenzuarbeiten, weil das nämlich im sportlichen Zusammenhang untersagt ist.

Man kann also feststellen, dass Transparenz über Dopingfälle unabdingbar ist, auch im Bezug auf andere damit im Zusammenhang stehender Regeln.

Wie gesagt... Details... darüber kann man sicher streiten. Den reinen Fakt, dass eine Sperre von dann bis dann wegen des Regelverstoßes Doping besteht erscheint mir nicht nur im Vergleich zum betriebenen Aufwand der sauberen Kollegen und des Systems an sich, sondern auch im Zusammenhang mit damit in Verbindung stehenden Regeln unabdingbar.

Im Übrigen hat jeder Lizenznehmer und jeder der an einer Veranstaltung gemäß Nada / Wada Bestimmungen teilnimmt den AntidopingCode unterschrieben. In diesem ist geregelt, dass Dopingverstöße veröffentlicht werden. Soviel also zu allen die hier aufschreien, was für eine seltsame Rechtsvorstellung die haben, die Transparenz fordern. Diesem Passus stimmt jeder zu, der an so gut wie jeder organisierten Sportveranstaltung teilnimmt. Interessantes Rechtsverständnis also, so darauf zu reagieren. Als einer der wenigen Verbände weltweit sieht lediglich die Nada hier einen Konflikt mit dem nationalen Datenschutz, weshalb sie den Wada Antidopingcode in diesem Punkt derzeit nicht erfüllt. Grundsätzlich unterschrieben haben ihn trotzdem alle. Ihr erteilt also eure Zustimmung zur Veröffentlichung. :Blumen:

Loretta2.0
11.01.2021, 11:43
Loretta, wenn es kaum jemanden interessiert, warum sollte man das Datenschutzrecht persönlicher Daten deswegen aushebeln? Welchen triftigen Grund haben denn die ganz wenigen Leute, die es interessiert?

Lieber Adept.
Erstmal: Schade, dass Du es nicht geschafft hast auf meine Fragen zu antworten.
Ich werde Dir aber trotzdem gerne Deine beantworten, in der Hoffnung, dass Du auch dann meine Fragen beantwortest, sonst ist es keine wirkliche Diskussion und das sollte es doch sein. Und es war von mir keine rhetorische Frage;) .
Das Datenschutzrecht persönlicher Daten betrifft beim WADA Code die namentliche Nennung des überführten Dopingsünders/ Dopers.
Diese ist interessant für Veranstalter um gesperrten Personen den Zugang zu den WK zu verwehren und damit die anderen Sportler zu schützen, bzw. auch das Ansehen ihrer Veranstaltung zu wahren. Gerade die Möglicheit, dass Doper unberechtigt am WK teilnehmen, womöglich auch noch Platzierungen mit den entsprechenden Leistungen und Ehrungen unberechtigt erringen sorgt bei dem Rest der Teilnehmer (vor allem derjenigen, die dann auf diese Ehrungen verzichten müssen)zu Ärger, Frustration und Diskussionen in sozialen Medien. Es geht auch um soziale Gerechtigkeit wenn Du so willst.
Und was für ein Signal sendet so eine Möglichkeit an den Rest der sauberen Sportler und auch an die potentiellen Doper?
Interessant ist es für Personen die in der Doping Prävention arbeiten um zu sehen, welche Strukturen, Personengruppen, Sportarten, etc. aktuell sind. Und damit ihre Dopingprävention abzustimmen.
Transparenz ist wichtig um Vertrauen in ein System zu schaffen, denn sonst wird dieses system nicht ernst genommen, weder von Tätern, noch von Opfern.
Gerne werden von den Medien die "anderen" Länder als Dopingorte präsentiert und gleichzeitig auf die (angeblich) wenigen Dopingfälle unserer Bundesrepublik behandelt. Es wäre schön und fair zu sehen, ob das wirklich so ist, oder hier etwas verschwiegen oder schöngeredet wird.
Man kann sich natürlich über Korruption in den Nachbarländern wunderbar ereifern, aber selber hält man dann doch lieber die Fälle und Zahlen künstlich klein, bzw. zeigt das Ausmaß gar nicht, das ist unehrlich und schützt vor allem die Täter.
Einige wenige, die sich in dem Bereich der Platzierungen und Qualifikationen bewegen werden sicher auch persönliches Interesse haben zu erfahren, ob die Personen vor ihnen gedopt waren oder nicht.
Du siehst es hoffentlich jetzt auch so, dass es viele gute Gründe für Transparenz gibt.
Dass es immer wieder mal jemanden geben wird, der als "Troll" solche Listen einsieht und dann sich als wenig menschlich, fair und sozial mit seinem Verhalten outet ist leider so, ich glaube aber, dass der Prozentsatz verschwinndend gering ist. Ich hoffe damit Deine Frage beantwortet zu haben und bin nun gespannt auf Deine Antwort:Cheese: .

gaehnforscher
11.01.2021, 12:15
Welche schlimmen persönlichen Daten sind Deiner Meinung nach denn eigentlich betroffen von der Veröffentlichung wenn man sie auf den reinen Sachverhalt reduziert?

Max Mustermann vom Musterverein 0815 darf wegen Dopings bis in 2 Jahren nicht mehr mitspielen.

Wo siehst Du zB einen Unterschied zu

Max Mustermann vom Musterverein 0815 darf wegen absichtlichen, groben Foulspiels bis in 2 Jahren nicht mehr mitspielen?

Und warum gibt es das eine in jedem Spielbericht zu lesen und warum ist das andere etwas, wofür auch hier in der Diskussion Vergleiche bis hin in die hässlichsten Abgründe gezogen werden und das Leben des Genannten bis in alle Tage als verbrannt gilt.

Es ist interessant für die Leute die in einem Rennen mit dem standen, der sie um einen Platz, das Ergebnis, die Prämie, die Hawaiiquali etc betrogen hat.

Es ist spannend für Veranstalter bei denen er nach der Suspendierung noch gestartet ist und für die Veranstalter, die Ergebnisse und Prämienauszahlungen ggfls. zu korrigieren haben.

Es ist für alle Veranstalter spannend, bei denen der/die Gesperrte versucht zu starten trotz seiner Sperre, weil das ggfls Folgen darauf hat, dass die Sperre von neuem beginnt. Aus dem selben Grund und weil man von Starts unter falschen Namen ausgehen kann ist es auch spannend, dass interessierte Kollegen deshalb informiert sein.

Es ist für potentielle Sponsoren interessant, für Vereine...

Es ist auch für jeden interessant, der plant mit so jemanden zusammenzuarbeiten, weil das nämlich im sportlichen Zusammenhang untersagt ist.

Man kann also feststellen, dass Transparenz über Dopingfälle unabdingbar ist, auch im Bezug auf andere damit im Zusammenhang stehender Regeln.

Wie gesagt... Details... darüber kann man sicher streiten. Den reinen Fakt, dass eine Sperre von dann bis dann wegen des Regelverstoßes Doping besteht erscheint mir nicht nur im Vergleich zum betriebenen Aufwand der sauberen Kollegen und des Systems an sich, sondern auch im Zusammenhang mit damit in Verbindung stehenden Regeln unabdingbar.

Im Übrigen hat jeder Lizenznehmer und jeder der an einer Veranstaltung gemäß Nada / Wada Bestimmungen teilnimmt den AntidopingCode unterschrieben. In diesem ist geregelt, dass Dopingverstöße veröffentlicht werden. Soviel also zu allen die hier aufschreien, was für eine seltsame Rechtsvorstellung die haben, die Transparenz fordern. Diesem Passus stimmt jeder zu, der an so gut wie jeder organisierten Sportveranstaltung teilnimmt. Interessantes Rechtsverständnis also, so darauf zu reagieren. Als einer der wenigen Verbände weltweit sieht lediglich die Nada hier einen Konflikt mit dem nationalen Datenschutz, weshalb sie den Wada Antidopingcode in diesem Punkt derzeit nicht erfüllt. Grundsätzlich unterschrieben haben ihn trotzdem alle. Ihr erteilt also eure Zustimmung zur Veröffentlichung. :Blumen:

Dazu findet gerade in einer Spielsportart so ein Regelverstoß sehr häufig ja in einer ziemlich emotionalen Situation und aus dem Affekt heraus statt, wenn auch sicher nicht immer. So gesehen sollten dann ja (theoretisch) dort die Daten der Sportler noch viel eher geschützt werden, damit diese nicht für irgend etwas abgestempelt werden, was evtl. gar nicht ihrem naturell entspricht.

Doping dürfte dagegen ja eher selten eine Affekthandlung gewesen sein.

Rälph
11.01.2021, 13:12
Wie oft habt ihr in der NADA Liste nach den Dopingfällen geschaut, sofern ihr überhaupt geschaut habt? Sagen wir mal in den letzten 5 Jahren.
Das gibt nämlich aufschluss darüber, ob ihr euch überhaupt für die Personen die dopen und das Dopinggeschehen kümmert.
(Ich tippe mal darauf, dass die Anzahl der Interessierten eher sehr, sehr gering ist.)
Und nun noch einen Schritt weiter:
Wie viele von diesen Personen habt ihr dann persönlich mal getroffen und hättet dann verunglimpfen können?
Und die letzte Frage: habt ihr das dann auch gemacht?
Oder habt ihr euch nur über die Person geärgert, Gedanken zum warum ders Dopings, Gedanken zu den Personen, die von diesem Doper um die Platzierung gebracht worden sind gemacht?
Oder habt ihr euch mit den drei Fragen von mir bis dato nie auseinandergesetzt und seid trotzdem der Meinung, dass die Ausführung des WADA Codes nicht in Ordnung ist und eine Stigmatisierung und ein an den Pranger stellen darstellt?

Und jetzt bin ich mal auf ehrliche Antworten gespannt...;)

Ich habe ja bereits ganz am Anfang zu öffentlichen Listen geschrieben:

Interessant allemal und im Profibereich vielleicht auch angebracht.
Trotzdem: So aus dem Bauch heraus finde ich, im Amateurbereich geht das zu weit. Das hat das Potential, um Existenzen auf die eine oder andere Art zu zerstören.

Dies zeigt dir: Ich habe mich mit diesem speziellen Bereich bisher nicht wirklich beschäftigt. Vielleicht würde ich bei intensiver Auseinandersetzung auch zu den gleichen Schlüssen kommen wie du.

Um deine Frage zu beantworten:
- Ich habe noch nie irgendwelche derartigen Listen ge- oder durchsucht.
- Würde ein persönlicher Sportfreund gedopt haben, dann würde ich mich vermutlich aus reiner Enttäuschung von dieser Person abwenden. Bei allen anderen ist es mir nur wichtig, dass sie nicht mehr starten dürfen.

Matthias75
11.01.2021, 13:38
Ich habe es nrgendwo erlebt, dass Doper stigmatisiert wurden, weder bei den Profis, noch bei den Amateuren.
Auch nicht bei Ullrich, der nie Reue gezeigt hat oder ehrlich war. Die Ulle Fans sind noch reichlich vorhanden, die wenigsten wollen nichts mit ihm zu tun haben.

Ullrich ist ein schlechtes Beispiel in deinem Sinne. Der bekommt doch seit Jahren keinen Fuß mehr richtig auf den Boden. In der Öffentlichkeit ist der doch kaum noch zu sehen, wenn er nicht gerade betrunken Zoff mit seinem Nachbarn anfängt.

Wie sollen denn Veranstalter wissen, wen sie nicht starten lassen dürfen, wenn die Namen nicht öffentlich sind?

Es müsste für Veranstalter die Möglichkeit, vielleicht auch die Plicht geben, die Startlisten durch die Nada checken zu lassen. Das kann ja so schwer nicht sein.

Deine erste Aussage soll wohl ein Witz sein?
Die NADA soll jede Woche hunderte von Startlisten checken? Von jedem WK in jeder Sportart? Denk bitte nochmal nach...

Nein, aber die NADA könnte eine Möglichkeit schaffen, damit der Veranstalter/Verein etc. dies auf einfache Weise checken kann.

Wie schon geschrieben:

- Portal/Datenbank, das/die für registrierte Benutzer (Veranstalter Vereine) zugänglich ist.
- Startliste kann dann in einem standardisierten Format an das Portal/die Datenbank gesendet und mit einer Liste der aktuell gesperrten Personen abgeglichen werden.

Einziger Aufwand für die NADA:
- Pflege der Dopingsünder-Datenbank (muss sie sowieso machen)
- Verwaltung der Zugangsdaten, damit nur berichtigte Nutzer Zugang haben.
- geg. zusätzlicher Aufwand, falls einzelne Sportler über eine Einzelanfrage gecheckt werden sollen (z.B. wenn persönlicher Betreuer geprüft werden soll).

M.

captain hook
11.01.2021, 14:14
Ullrich ist ein schlechtes Beispiel in deinem Sinne. Der bekommt doch seit Jahren keinen Fuß mehr richtig auf den Boden. In der Öffentlichkeit ist der doch kaum noch zu sehen, wenn er nicht gerade betrunken Zoff mit seinem Nachbarn anfängt.







Nein, aber die NADA könnte eine Möglichkeit schaffen, damit der Veranstalter/Verein etc. dies auf einfache Weise checken kann.

Wie schon geschrieben:

- Portal/Datenbank, das/die für registrierte Benutzer (Veranstalter Vereine) zugänglich ist.
- Startliste kann dann in einem standardisierten Format an das Portal/die Datenbank gesendet und mit einer Liste der aktuell gesperrten Personen abgeglichen werden.

Einziger Aufwand für die NADA:
- Pflege der Dopingsünder-Datenbank (muss sie sowieso machen)
- Verwaltung der Zugangsdaten, damit nur berichtigte Nutzer Zugang haben.
- geg. zusätzlicher Aufwand, falls einzelne Sportler über eine Einzelanfrage gecheckt werden sollen (z.B. wenn persönlicher Betreuer geprüft werden soll).

M.

Ullrich ist finanziell immer noch ganz gut aufgestellt, oder? Würde er vielleicht weniger für sein eigenes öffentliches Bild tun, wäre es vielleicht ein bisschen schöner für ihn selbst.

Dann Check mal den Wada Code und wer da dann alles ein berechtigtes Interesse hat und wie groß der Aufwand der Nada wäre die alle festzustellen und die Berechtigung festzustellen... Da hätten die aber gut zu tun denke ich. Deren Budget ist übrigens extrem überschaubar und wurde in der Vergangenheit trotzdem immer weiter reduziert. AntiDoping ist out.

Zumal der im Wada Code festgelegten Transparenz dann immer noch nicht genüge getan wurde.

Ich gehe davon aus, dass ihr die entsprechenden Unterlagen alle gelesen habt und kennt?!

https://www.nada.de/fileadmin/user_upload/2021_NADC21.pdf

Es gibt ja ein weites Feld was der positiv Getestete nicht mehr darf, was andere nicht mehr mit ihm dürfen, was Veranstaltungen dürfen/müssen usw.

Adept
11.01.2021, 14:33
Welche schlimmen persönlichen Daten sind Deiner Meinung nach denn eigentlich betroffen von der Veröffentlichung wenn man sie auf den reinen Sachverhalt reduziert?

Max Mustermann vom Musterverein 0815 darf wegen Dopings bis in 2 Jahren nicht mehr mitspielen.

Wo siehst Du zB einen Unterschied zu

Max Mustermann vom Musterverein 0815 darf wegen absichtlichen, groben Foulspiels bis in 2 Jahren nicht mehr mitspielen?

Und warum gibt es das eine in jedem Spielbericht zu lesen und warum ist das andere etwas, wofür auch hier in der Diskussion Vergleiche bis hin in die hässlichsten Abgründe gezogen werden und das Leben des Genannten bis in alle Tage als verbrannt gilt.

Es ist interessant für die Leute die in einem Rennen mit dem standen, der sie um einen Platz, das Ergebnis, die Prämie, die Hawaiiquali etc betrogen hat.

Es ist spannend für Veranstalter bei denen er nach der Suspendierung noch gestartet ist und für die Veranstalter, die Ergebnisse und Prämienauszahlungen ggfls. zu korrigieren haben.

Es ist für alle Veranstalter spannend, bei denen der/die Gesperrte versucht zu starten trotz seiner Sperre, weil das ggfls Folgen darauf hat, dass die Sperre von neuem beginnt. Aus dem selben Grund und weil man von Starts unter falschen Namen ausgehen kann ist es auch spannend, dass interessierte Kollegen deshalb informiert sein.

Es ist für potentielle Sponsoren interessant, für Vereine...

Es ist auch für jeden interessant, der plant mit so jemanden zusammenzuarbeiten, weil das nämlich im sportlichen Zusammenhang untersagt ist.

Man kann also feststellen, dass Transparenz über Dopingfälle unabdingbar ist, auch im Bezug auf andere damit im Zusammenhang stehender Regeln.

Wie gesagt... Details... darüber kann man sicher streiten. Den reinen Fakt, dass eine Sperre von dann bis dann wegen des Regelverstoßes Doping besteht erscheint mir nicht nur im Vergleich zum betriebenen Aufwand der sauberen Kollegen und des Systems an sich, sondern auch im Zusammenhang mit damit in Verbindung stehenden Regeln unabdingbar.

Im Übrigen hat jeder Lizenznehmer und jeder der an einer Veranstaltung gemäß Nada / Wada Bestimmungen teilnimmt den AntidopingCode unterschrieben. In diesem ist geregelt, dass Dopingverstöße veröffentlicht werden. Soviel also zu allen die hier aufschreien, was für eine seltsame Rechtsvorstellung die haben, die Transparenz fordern. Diesem Passus stimmt jeder zu, der an so gut wie jeder organisierten Sportveranstaltung teilnimmt. Interessantes Rechtsverständnis also, so darauf zu reagieren. Als einer der wenigen Verbände weltweit sieht lediglich die Nada hier einen Konflikt mit dem nationalen Datenschutz, weshalb sie den Wada Antidopingcode in diesem Punkt derzeit nicht erfüllt. Grundsätzlich unterschrieben haben ihn trotzdem alle. Ihr erteilt also eure Zustimmung zur Veröffentlichung. :Blumen:

Lieber Adept.
Erstmal: Schade, dass Du es nicht geschafft hast auf meine Fragen zu antworten.
Ich werde Dir aber trotzdem gerne Deine beantworten, in der Hoffnung, dass Du auch dann meine Fragen beantwortest, sonst ist es keine wirkliche Diskussion und das sollte es doch sein. Und es war von mir keine rhetorische Frage;) .
Das Datenschutzrecht persönlicher Daten betrifft beim WADA Code die namentliche Nennung des überführten Dopingsünders/ Dopers.
Diese ist interessant für Veranstalter um gesperrten Personen den Zugang zu den WK zu verwehren und damit die anderen Sportler zu schützen, bzw. auch das Ansehen ihrer Veranstaltung zu wahren. Gerade die Möglicheit, dass Doper unberechtigt am WK teilnehmen, womöglich auch noch Platzierungen mit den entsprechenden Leistungen und Ehrungen unberechtigt erringen sorgt bei dem Rest der Teilnehmer (vor allem derjenigen, die dann auf diese Ehrungen verzichten müssen)zu Ärger, Frustration und Diskussionen in sozialen Medien. Es geht auch um soziale Gerechtigkeit wenn Du so willst.
Und was für ein Signal sendet so eine Möglichkeit an den Rest der sauberen Sportler und auch an die potentiellen Doper?
Interessant ist es für Personen die in der Doping Prävention arbeiten um zu sehen, welche Strukturen, Personengruppen, Sportarten, etc. aktuell sind. Und damit ihre Dopingprävention abzustimmen.
Transparenz ist wichtig um Vertrauen in ein System zu schaffen, denn sonst wird dieses system nicht ernst genommen, weder von Tätern, noch von Opfern.
Gerne werden von den Medien die "anderen" Länder als Dopingorte präsentiert und gleichzeitig auf die (angeblich) wenigen Dopingfälle unserer Bundesrepublik behandelt. Es wäre schön und fair zu sehen, ob das wirklich so ist, oder hier etwas verschwiegen oder schöngeredet wird.
Man kann sich natürlich über Korruption in den Nachbarländern wunderbar ereifern, aber selber hält man dann doch lieber die Fälle und Zahlen künstlich klein, bzw. zeigt das Ausmaß gar nicht, das ist unehrlich und schützt vor allem die Täter.
Einige wenige, die sich in dem Bereich der Platzierungen und Qualifikationen bewegen werden sicher auch persönliches Interesse haben zu erfahren, ob die Personen vor ihnen gedopt waren oder nicht.
Du siehst es hoffentlich jetzt auch so, dass es viele gute Gründe für Transparenz gibt.
Dass es immer wieder mal jemanden geben wird, der als "Troll" solche Listen einsieht und dann sich als wenig menschlich, fair und sozial mit seinem Verhalten outet ist leider so, ich glaube aber, dass der Prozentsatz verschwinndend gering ist. Ich hoffe damit Deine Frage beantwortet zu haben und bin nun gespannt auf Deine Antwort:Cheese: .

Wir werden das Problem nicht lösen können, wir bewerten den Sachverhalt unterschiedlich, da gibt es meiner Meinung nach kein "richtig" und kein "falsch".

Ich erachte es als wichtiger, den Verurteilten vor weiteren gesellschaftlichen "Strafen" über die gerichtliche Strafe hinaus zu schützen und ihm eine zweite Chance zu vereinfachen. Für die Schäden, die er anderen zugeführt hat, weil er schneller im Ziel war, wie zB. eine 20-EUR Gewinnpämie, einen Wein oder aber auch einen Startplatz auf Hawaii erschummelt oder einem den Podestplatz weggenommen hat, hat er schon gebüsst.

Die Startkontrolle kann auch anonym erfolgen und ist auch mit Klarnamen (viele Peter Müller) nicht eindeutig machbar.

Sorry, ich habe gerade nicht so viel Zeit, um auf jeden Punkt einzugehen. Widme mich in meiner freien Zeit eher meinem eigentlichen Steckenpferd, der Leistungssteigerung auf LEGALEM Wege -> der Trainingslehre. :Blumen:

captain hook
11.01.2021, 14:40
Wir werden das Problem nicht lösen können, wir bewerten den Sachverhalt unterschiedlich, da gibt es meiner Meinung nach kein "richtig" und kein "falsch".

Ich erachte es als wichtiger, den Verurteilten vor weiteren gesellschaftlichen "Strafen" über die gerichtliche Strafe hinaus zu schützen und ihm eine zweite Chance zu vereinfachen. Für die Schäden, die er anderen zugeführt hat, weil er schneller im Ziel war, wie zB. eine 20-EUR Gewinnpämie, einen Wein oder aber auch einen Startplatz auf Hawaii erschummelt oder einem den Podestplatz weggenommen hat, hat er schon gebüsst.

Die Startkontrolle kann auch anonym erfolgen und ist auch mit Klarnamen (viele Peter Müller) nicht eindeutig machbar.

Sorry, ich habe gerade nicht so viel Zeit, um auf jeden Punkt einzugehen. Widme mich in meiner freien Zeit eher meinem eigentlichen Steckenpferd, der Leistungssteigerung auf LEGALEM Wege -> der Trainingslehre. :Blumen:

Wir brauchen da ja auch eigentlich nichts zu lösen. Weil wir alle unterschreiben, dass wir mit der Veröffentlichung einverstanden sind. Siehe Wada Code.

Adept
11.01.2021, 14:55
Wir brauchen da ja auch eigentlich nichts zu lösen. Weil wir alle unterschreiben, dass wir mit der Veröffentlichung einverstanden sind. Siehe Wada Code.

Hast du denn mal bei der Nada nachgehakt, warum sie nicht die Klarnamen veröffentlichen, obwohl jeder zugestimmt hat? Wäre doch auch mal interessant, ihre Meinung dazu zu hören.

captain hook
11.01.2021, 15:23
Hast du denn mal bei der Nada nachgehakt, warum sie nicht die Klarnamen veröffentlichen, obwohl jeder zugestimmt hat? Wäre doch auch mal interessant, ihre Meinung dazu zu hören.

Du warst ja oben sehr schnell dabei mich etwas persönlich in eine Heulsusenecke (Opferrolle) schieben zu wollen... ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich nicht einfach auch davon ausgehen sollte, dass jemand der so eine starke Meinung hat vielleicht die betreffenden Regeln doch selber kennen und lesen sollte. :bussi: Zumal ich sie sogar verlinkte hatte.

Aber im Sinne der von mir geschätzten offenen Diskussion hier der Textauszug aus der Nada-Ableitung zum WadaCode. Die Nada macht halt nicht wie vereinbart und wird darauf bezogen nicht angesch:ssen (siehe Kommentar in kursiv). Offenbar gelten bei uns andere Anforderungen an den Datenschutz als im Rest der Welt. Ich habe grade extra auf die Rückseite meiner Lizenz geschaut, da wird mit Unterschrift ausdrücklich die Anerkennung des Nada UND Wada Codes bestätigt.

Das Lesen des Restes der dortigen Regelungen gibt dann auch Aufschluss darüber, dass doch eine ganze Reihe an Personen im Zusammenhang mit einem Dopingvergehen Dinge zu tun und oder zu unterlassen haben und deshalb durchaus ein berechtigtes Interesse haben.

Spannend dann auch die Ziele und die Abstimmungen die zB mit der UNESCO getroffen wurden etc.

Die Nada hat ja übrigens mal veröffentlicht und tut es jetzt halt nicht mehr. Wobei sie in meinen Augen als sie veröffentlicht hat wesentlich mehr veröffentlicht hat, als sie hätte müssen.

Quelle: https://www.nada.de/fileadmin/user_upload/2021_NADC21.pdf

14.3 Information der Öffentlichkeit
14.3.1 Nachdem der*die
Athlet*in oder die andere Person gemäß
des
International Standard for Results Management/Standard für Ergebnismanagement-/Disziplinarverfahren sowie der zuständige internationale Sportfachverband und die WADA

ARTIKEL 14
87
benachrichtigt wurden, darf die NADA die Identität eines*r Athleten*in oder einer anderen Person , dem*der von einer Anti-Doping-Organisation vorgeworfen wird, gegen Anti-DopingBestimmungen verstoßen zu haben, die Verbotene Substanz
oder die Verbotene Methode und die Art des Verstoßes und eine Vorläufige Suspendierung des*der Athleten*in oder der anderen Person veröffentlichen.
14.3.2 Spätestens zwanzig (20) Tage nach der Entscheidung des Disziplinarorgans oder einer Rechtsbehelfsinstanz gemäß Artikel 13.2.1 oder 13.2.2, oder wenn auf einen solchen Rechtsbehelf oder auf die Durchführung eines Disziplinarverfahrens verzichtet wurde oder gegen die Behauptung eines Verstoßes gegen Anti-Doping-Bestimmungen nicht auf andere Weise rechtzeitig Widerspruch eingelegt wurde oder die Angelegenheit gemäß Artikel 10.8 beendet wurde oder eine neue Sperre
oder Verwarnung gemäß Artikel 10.14.3 verhängt wurde, muss die NADA die Entscheidung veröffentlichen und dabei grundsätzlich Angaben zur Sportart, zur verletzten Anti-Doping-Bestimmung, zum Namen des*der Athleten*in oder der anderen Person , der*die den Verstoß begangen hat, zur Verbotenen Substanz oder zur Verbotenen Methode sowie (falls zutreffend) zu den Konsequenzen machen.
[Kommentar zu Artikel 14.3.2: Soweit die Veröffentlichung gemäß Artikel 14.3.2 gegen geltendes, nationales (Datenschutz-)Recht verstoßen würde, wird die NADA , wenn sie auf die Veröffentlichung ganz oder teilweise verzichtet, nicht wegen Non-Compliance belangt, wie in Artikel 4.1 des International Standard
for the Protection of Privacy and Personal Information festgelegt ist.]

Adept
11.01.2021, 15:40
Du warst ja oben sehr schnell dabei mich etwas persönlich in eine Heulsusenecke (Opferrolle) schieben zu wollen... ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich nicht einfach auch davon ausgehen sollte, dass jemand der so eine starke Meinung hat vielleicht die betreffenden Regeln doch selber kennen und lesen sollte. :bussi: Zumal ich sie sogar verlinkte hatte.

Aber im Sinne der von mir geschätzten offenen Diskussion hier der Textauszug aus der Nada-Ableitung zum WadaCode. Die Nada macht halt nicht wie vereinbart und wird darauf bezogen nicht angesch:ssen (siehe Kommentar in kursiv). Offenbar gelten bei uns andere Anforderungen an den Datenschutz als im Rest der Welt. Ich habe grade extra auf die Rückseite meiner Lizenz geschaut, da wird mit Unterschrift ausdrücklich die Anerkennung des Nada UND Wada Codes bestätigt.

Das Lesen des Restes der dortigen Regelungen gibt dann auch Aufschluss darüber, dass doch eine ganze Reihe an Personen im Zusammenhang mit einem Dopingvergehen Dinge zu tun und oder zu unterlassen haben und deshalb durchaus ein berechtigtes Interesse haben.

Spannend dann auch die Ziele und die Abstimmungen die zB mit der UNESCO getroffen wurden etc.

Die Nada hat ja übrigens mal veröffentlicht und tut es jetzt halt nicht mehr. Wobei sie in meinen Augen als sie veröffentlicht hat wesentlich mehr veröffentlicht hat, als sie hätte müssen.

Quelle: https://www.nada.de/fileadmin/user_upload/2021_NADC21.pdf

14.3 Information der Öffentlichkeit
14.3.1 Nachdem der*die
Athlet*in oder die andere Person gemäß
des
International Standard for Results Management/Standard für Ergebnismanagement-/Disziplinarverfahren sowie der zuständige internationale Sportfachverband und die WADA

ARTIKEL 14
87
benachrichtigt wurden, darf die NADA die Identität eines*r Athleten*in oder einer anderen Person , dem*der von einer Anti-Doping-Organisation vorgeworfen wird, gegen Anti-DopingBestimmungen verstoßen zu haben, die Verbotene Substanz
oder die Verbotene Methode und die Art des Verstoßes und eine Vorläufige Suspendierung des*der Athleten*in oder der anderen Person veröffentlichen.
14.3.2 Spätestens zwanzig (20) Tage nach der Entscheidung des Disziplinarorgans oder einer Rechtsbehelfsinstanz gemäß Artikel 13.2.1 oder 13.2.2, oder wenn auf einen solchen Rechtsbehelf oder auf die Durchführung eines Disziplinarverfahrens verzichtet wurde oder gegen die Behauptung eines Verstoßes gegen Anti-Doping-Bestimmungen nicht auf andere Weise rechtzeitig Widerspruch eingelegt wurde oder die Angelegenheit gemäß Artikel 10.8 beendet wurde oder eine neue Sperre
oder Verwarnung gemäß Artikel 10.14.3 verhängt wurde, muss die NADA die Entscheidung veröffentlichen und dabei grundsätzlich Angaben zur Sportart, zur verletzten Anti-Doping-Bestimmung, zum Namen des*der Athleten*in oder der anderen Person , der*die den Verstoß begangen hat, zur Verbotenen Substanz oder zur Verbotenen Methode sowie (falls zutreffend) zu den Konsequenzen machen.
[Kommentar zu Artikel 14.3.2: Soweit die Veröffentlichung gemäß Artikel 14.3.2 gegen geltendes, nationales (Datenschutz-)Recht verstoßen würde, wird die NADA , wenn sie auf die Veröffentlichung ganz oder teilweise verzichtet, nicht wegen Non-Compliance belangt, wie in Artikel 4.1 des International Standard
for the Protection of Privacy and Personal Information festgelegt ist.]

Captain, das mit der Opferrolle war vielleicht etwas too much von mir, sorry dafür. :Blumen:

Ich habs nur überflogen, aber dann kann sich die NADA auf ein nationales Datenschutzrecht berufen, warum sie nicht veröffentlicht, wie in den Bedingungen festgeschrieben.

captain hook
11.01.2021, 15:48
Captain, das mit der Opferrolle war vielleicht etwas too much von mir, sorry dafür. :Blumen:

Ich habs nur überflogen, aber dann kann sich die NADA auf ein nationales Datenschutzrecht berufen, warum sie nicht veröffentlicht, wie in den Bedingungen festgeschrieben.

Sie verstößt dagegen und wird dafür nicht zur Rechenschaft gezogen. Das ist etwas anderes als entscheiden zu dürfen es einfach nicht zu tun. Und was dann den Datenschutz in D zB von dem in AT unterscheidet, warum AT veröffentlicht und D nicht... wissen wohl nur die Götter.

Derjenige, der durch seine Unterschrift den Wada Code anerkennt, unterschreibt sein Einverständnis auch zu der Veröffentlichungsregel.

Stefan
11.01.2021, 15:49
Captain, das mit der Opferrolle war vielleicht etwas too much von mir, sorry dafür. :Blumen:

Ich habs nur überflogen, aber dann kann sich die NADA auf ein nationales Datenschutzrecht berufen, warum sie nicht veröffentlicht, wie in den Bedingungen festgeschrieben.
Es wäre eine Glanzleistung, die nachfolgenden (naheliegenden) Worte bei Google.de einzugeben: "warum veröffentlicht nada namen nicht"
Der erste Treffer ist:
"Nach Auffassung der für die NADA zuständigen datenschutzrechtlichen Aufsichtsbehörde (LDI NRW) ist eine Veröffentlichung des vollständigen Namens eines des Dopings überführten Athleten im öffentlich zugänglichen Internet nicht verhältnismäßig und daher unzulässig im Sinne von § 35 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG).26.01.2017"
Aber lieber jede Frage mit einer Gegenfrage beantworten.
Für aktuellere und ausführlichere Treffer müsst Ihr Google selbst bemühen.

Adept
11.01.2021, 15:50
Es wäre eine Glanzleistung, die nachfolgenden (naheliegenden) Worte bei Google.de einzugeben: "warum veröffentlicht nada namen nicht"
Der erste Treffer ist:
"Nach Auffassung der für die NADA zuständigen datenschutzrechtlichen Aufsichtsbehörde (LDI NRW) ist eine Veröffentlichung des vollständigen Namens eines des Dopings überführten Athleten im öffentlich zugänglichen Internet nicht verhältnismäßig und daher unzulässig im Sinne von § 35 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG).26.01.2017"
Aber lieber jede Frage mit einer Gegenfrage beantworten.
Für aktuellere und ausführlichere Treffer müsst Ihr Google selbst bemühen.

Wieder unser Besserwisser hier am Werk, Junge Junge. :Huhu:

Stefan
11.01.2021, 15:52
Wieder unser Besserwisser hier am Werk, Junge Junge. :Huhu:
Sei doch froh, dass es jemand besser weiss. Statt den blöden Spruch zu bringen hättest Du mir auch für die Antwort danken können.

Adept
11.01.2021, 15:52
Sie verstößt dagegen und wird dafür nicht zur Rechenschaft gezogen. Das ist etwas anderes als entscheiden zu dürfen es einfach nicht zu tun. Und was dann den Datenschutz in D zB von dem in AT unterscheidet, warum AT veröffentlicht und D nicht... wissen wohl nur die Götter.

Derjenige, der durch seine Unterschrift den Wada Code anerkennt, unterschreibt sein Einverständnis auch zu der Veröffentlichungsregel.

Wäre dann trotzdem mal eine Frage an die NADA, warum es anders gehandhabt wird. Auch wenn ich persönlich es noch mehr anonymisieren würde, meine Meinung hab ich ja schon dargelegt.

tandem65
11.01.2021, 17:38
Ich habs nur überflogen, aber dann kann sich die NADA auf ein nationales Datenschutzrecht berufen, warum sie nicht veröffentlicht, wie in den Bedingungen festgeschrieben.

Du kannst selbst Ärzte von Ihrer Schweigepflicht entbinden.
Weshalb sollte das bei der NADA nicht möglich sein?
Ich fände es Hilfreich wenn Du nicht so häufig komplette Posts zitierst und dann 4 Sätze als Kommentar schreibst. Das wird kein Bezug klar und der Thread unnötig aufgebläht.

NBer
11.01.2021, 19:35
Was ADAMS, Melde- und Auskunftspflichten usw angeht hat mal n Rechtsprofessor gesagt "Kadersportler sind nach Gefängnisinsassen die bestüberwachten Leute bei uns".

Helmut S
12.01.2021, 11:01
Sie verstößt dagegen und wird dafür nicht zur Rechenschaft gezogen. Das ist etwas anderes als entscheiden zu dürfen es einfach nicht zu tun. Und was dann den Datenschutz in D zB von dem in AT unterscheidet, warum AT veröffentlicht und D nicht... wissen wohl nur die Götter.


Ich denke da hast du etwas falsch verstanden.

Wenn die NADA nicht veröffentlicht, weil das gegen nationales Datenschutzrecht verstößt, wird sie nicht belangt. Diese Anmerkung zur Regel 14.3.2 ist die Handreichung um keinen Widerspruch zu nationalen gesetzlichen Regelungen zu erzeugen.

Und wie Stefan ja schon raus gefunden hat:

Nach Auffassung der für die NADA zuständigen datenschutzrechtlichen Aufsichtsbehörde (LDI NRW) ist eine Veröffentlichung des vollständigen Namens eines des Dopings überführten Athleten im öffentlich zugänglichen Internet nicht verhältnismäßig und daher unzulässig im Sinne von § 35 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG).26.01.2017"

Ich habe das schon mehrfach gesagt im Umfeld solcher Themen: Der Sport und das Sportrecht findet nicht im rechtsfreien Raum statt. Es hat sich an die rechtsstaatlichen Vorgaben zu halten. Das gilt auch für die NADA.

Nebenbei (ich halte das wichtig für das Grundverständnis): Fairness ist kein schützenswertes, allgemeines Rechtsgut im Strafrechtskanon. Das ist ein Wert, den der Sport für sich selbst festgelegt hat und die nicht vom staatlichen Schutz für Rechtsgüter gedeckt ist. Das Anti-Doping Gesetz (das versucht hier von staatlicher Seite etwas zu schützen) hatte damit enorme Schwierigkeiten und ist seinerzeit (war das 2016?) nur ganz haarscharf an einer Nicht-Verfassungskonformität vorbeigeschrammt. Und gewichtige Argumentationen zielten damals auf den Profisport (z.B. Einkommensverlusten, Angriff auf den freien Wettbewerb und freie Berufsausübung etc.) ab. Die versuchte (und akzeptierte) Argumentation über die "gesundheitliche Eigengefährdung" scheint mir übrigens nach wie vor kein besonders starkes Argument, denn die "sozialschädliche Auswirkung der Rechtsgutverletzung" sehe ich ehrlich gesagt nicht in der Schärfe, als das andere Gesetze (wie z.B. Arzneimittelgesetz oder Betäubungsmittelgesetz) hier nicht schon eingreifen würden. Anyway ...

Auch wenn an de Stelle "in der Szene" andere Vorstellungen haben: Wir sind hier leider nicht bei "Wünsch dir was", sondern bei "So is es!"

:Blumen:

captain hook
12.01.2021, 11:05
Völlig klar. Nur ist die deutsche nada eine der wenigen auf der Welt die diesen Standpunkt bezieht. Was die Frage aufwirft, was am Datenschutzrecht in D soviel anders ist als in sovielen anderen Ländern, wo es offensichtlich funktioniert.

Hafu
12.01.2021, 11:28
...Fairness ist kein schützenswertes, allgemeines Rechtsgut im Strafrechtskanon. Das ist ein Wert, den der Sport für sich selbst festgelegt hat und die nicht vom staatlichen Schutz für Rechtsgüter gedeckt ist.

Die Einhaltung von Regeln ist essentiell für das Funktionieren von Sport und im Profisport ist die Missachtung von Regeln Betrug an anderen Sportlern.

Doping ist daher nicht nur verboten, da es u.U. die Gesundheit von dopenden Sportlern gefährdet, sondern insbesondere auch, weil es eine Regelverletzung darstellt und im Profisport zu Einkommensnachteilen sauberer, regeltreuer Konkurrenten führt.

...
Das Anti-Doping Gesetz (das versucht hier von staatlicher Seite etwas zu schützen) hatte damit enorme Schwierigkeiten und ist seinerzeit (war das 2016?) nur ganz haarscharf an einer Nicht-Verfassungskonformität vorbeigeschrammt. Und gewichtige Argumentationen zielten damals auf den Profisport (z.B. Einkommensverlusten, Angriff auf den freien Wettbewerb und freie Berufsausübung etc.) ab. Die versuchte (und akzeptierte) Argumentation über die "gesundheitliche Eigengefährdung" scheint mir übrigens nach wie vor kein besonders starkes Argument, denn die "sozialschädliche Auswirkung der Rechtsgutverletzung" sehe ich ehrlich gesagt nicht in der Schärfe, als das andere Gesetze (wie z.B. Arzneimittelgesetz oder Betäubungsmittelgesetz) hier nicht schon eingreifen würden. Anyway ...

Mir gefällt ehrlich gesagt überhaupt nicht, dass du in diesem Abschnitt deiner Diskussion alleine vom dopenden Sportler her argumentierst und dem Staat unterstellst, dass das Antidopinggesetz alleine dem Gesundheitsschutz des wissentlich dopenden Sportlers dient und den oben von mir erwähnten Begriff des Sportbetruges, den fast alle Länder in ihrer jeweiligen Antidopinggesetzgebung mittlerweile verankert haben, komplett ausklammerst.
Du solltest deutlich mehr die sauberen Sportler im Blick haben, denn gerade auch diesen gegenüber hat der Staat aufgrund der hohen gesellschaftlichen Bedeutung des Sports eine Fürsorgepflicht, indem er passende Rechtsnormen zur Sportausübung und im Falle des Profisportes auch zur Berufsausübung entwickelt.

Hafu
12.01.2021, 11:41
Völlig klar. Nur ist die deutsche nada eine der wenigen auf der Welt die diesen Standpunkt bezieht. Was die Frage aufwirft, was am Datenschutzrecht in D soviel anders ist als in sovielen anderen Ländern, wo es offensichtlich funktioniert.

Der Einwurf vom Captain ist mehr als berechtigt, denn in Sachen Datenschutz ist für den gesamten europäischem Raum seit 2018 eine Vereinheitlichung von Rechtsnormen unter der DS-VGO vorgesehen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Datenschutz-Grundverordnung)
Alle nationalen Datenschutzgesetze sollten längst an den Rahmen der DS-VGO angepasst sein. Siehe auch im obigen Link den Abschnitt "nationale Sonderregelungen".

...Den Mitgliedstaaten ist es sonst grundsätzlich nicht erlaubt, den von der Verordnung festgeschriebenen Datenschutz durch nationale Regelungen abzuschwächen oder zu verstärken.

Wenn die NADA mit Berufung auf den Datenschutz komplett anders handelt als wohl sämtliche europäische Nachbarstaaten, denn liegt es nahe zu vermuten, dass sie den von der DS-VGO vorgegeben Datenschutz fehlinterpretiert. bzw. in diesem Punkt falsch beraten worden ist.
Die alternative Interpretation wäre, dass alle anderen europäischen Staaten den von der DS-VGO vorgegeben Datenschutz in diesem Aspekt fehlinterpretieren. Auch diese berufen sich letztlich auf den selben Rechtsrahmen und europäisches Recht schlägt hier in Zweifelsfällen stets nationales Recht, was durch zahlreiche Urteile hinreichend bestätigt ist.

Ist also die NADA der Geisterfahrer auf der von der DS-VGO vorgegebenen Datenschutz-Autobahn oder ist die NADA die einzige nationale Antidopingorganisation die in der richtigen Richtung fährt und sämtliche anderen NADAs in Europa sind die Geisterfahrer?;)

Helmut S
12.01.2021, 13:51
Ich argumentiere weder vom sauberen noch vom dopenden Sportler aus. Ich argumentiere vom Rechtsrahmen aus und in Bezugnahme auf die Debatte über die Verfassungsmäßigkeit des Anti-Doping Gesetzes. Letzteres als Beispiel für die Komplexität und die Einbettung solcher oder ähnlicher Fragen. Es mach ja keinen Sinn, sich in Forderungen zu versteigen, die rechtlich problematisch oder gar nicht haltbar sind. Solche Schwierigkeiten tauchen oft an Ecken auf, wo der arglose "Doping - Man müsste/sollte doch" Verfechter sie nicht vermutet.

[...] und dem Staat unterstellst, dass das Antidopinggesetz alleine dem Gesundheitsschutz des wissentlich dopenden Sportlers dient und den oben von mir erwähnten Begriff des Sportbetruges, den fast alle Länder in ihrer jeweiligen Antidopinggesetzgebung mittlerweile verankert haben, komplett ausklammerst.


Hier scheint ein Missverständnis vorzuliegen, das mache ich nicht und würde ich auch nicht tun. Der wichtigste Punkt für die Verfassungskonformität ist tatsächlich von mir oben angeführt:

[...]Und gewichtige Argumentationen zielten damals auf den Profisport (z.B. Einkommensverlusten, Angriff auf den freien Wettbewerb und freie Berufsausübung etc.) ab.

Es is sogar so, dass ich den Gesundheitsschutz, der im Anti-Doping Gesetz verankert ist immer noch als recht schwaches Argument sehe:

Die versuchte (und akzeptierte) Argumentation über die "gesundheitliche Eigengefährdung" scheint mir übrigens nach wie vor kein besonders starkes Argument, denn die "sozialschädliche Auswirkung der Rechtsgutverletzung" sehe ich ehrlich gesagt nicht in der Schärfe, als das andere Gesetze (wie z.B. Arzneimittelgesetz oder Betäubungsmittelgesetz) hier nicht schon eingreifen würden.

Ich will hier auch nicht zu weit vom Thema weg,


ich wollte nur zeigen, dass die NADA an den staatlichen Rahmen gebunden ist und die Vorgehensweise der NADA insofern wohl auch konform ist
mit dem "Ausflug" zur Verfassungskonformität des Anti-Doping Gesetz (hinsichtlich der Aufgaben des Strafrechts) darstellen wie komplex das ist
ja, die Frage vom Captain ist berechtig. Ich kann sie aber nicht beantworten - dafür stelle ich sie mir auch selbst ;)



[..] hat der Staat aufgrund der hohen gesellschaftlichen Bedeutung des Sports eine Fürsorgepflicht, indem er passende Rechtsnormen zur Sportausübung und im Falle des Profisportes auch zur Berufsausübung entwickelt.

Ich denke beides ist aktuell umgesetzt. Mir ging es auch nicht darum, was besser sein sollte, sondern darum wie es ist. Grund: Die Teilfrage (warum die Nada nicht veröffentlicht) ist ja klar zu beantworten. Für eine detaillierte rechtliche Würdigung dieser Begründung sollte man die Berater der Nada fragen. Spekulation: Ich fürchte aber, dass ist deutlich banaler als man meint, denn die Bezugnahme ist ja der §35 BDSG (Recht auf Löschung). Möglicherweise hat die NADA nur keine Lust sich permanent mit Löschanträgen auseinander zu setzen? Also lassen sie es gleich weg.

P.S. Andererseits schreiben sie was von "nicht verhältnismäßig" ... Hmmm .... frag drei Juristen und du hast drei Meinungen ;)

:Blumen:

Helmut S
12.01.2021, 14:11
Ergänzend, weil ich nicht sicher bin wie du das meintest: Nach §263 StGB ist nur Sportwettbetrug aber nicht der Sportbetrug strafbar. Nur um hier Begrifflich sauber zu bleiben. :Blumen:

MatthiasR
13.01.2021, 16:30
Wenn die NADA mit Berufung auf den Datenschutz komplett anders handelt als wohl sämtliche europäische Nachbarstaaten, denn liegt es nahe zu vermuten, dass sie den von der DS-VGO vorgegeben Datenschutz fehlinterpretiert. bzw. in diesem Punkt falsch beraten worden ist.

Ich denke das hier erklärt das Verhalten der NADA: https://www.spiegel.de/sport/doping-streit-um-veroeffentlichte-disziplinarverfahren-datenschutz-fuer-dopingsuender-a-2a6a69be-f51b-4722-9612-d65c9e28a720

Gruß Matthias

captain hook
13.01.2021, 16:51
Ich denke das hier erklärt das Verhalten der NADA: https://www.spiegel.de/sport/doping-streit-um-veroeffentlichte-disziplinarverfahren-datenschutz-fuer-dopingsuender-a-2a6a69be-f51b-4722-9612-d65c9e28a720

Gruß Matthias

Zitat:
Die Datenschutzbeauftragten setzen weiter auf Dialog: Grundsätzlich fasse die Landesbeauftragte seine Kontrollaufgaben eher beratend als repressiv auf. Die Behörde bemühe sich, vorrangig im Wege der Beratung Einigkeit über das weitere Vorgehen zu erzielen. Und: »Als weitergehende Möglichkeit ist vorgesehen, die Thematik über die Konferenz der unabhängigen Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder (Datenschutzkonferenz) auf europäischer Ebene breiter zu diskutieren.«

Dann steht ja einer Einigung nichts mehr im Wege.