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Vollständige Version anzeigen : Diuretikum NADA


guinness2018
26.09.2018, 21:35
Der Doc hat mir ein Diuretikum verschrieben, das steht auf der Doping-liste

was habe ich nun als "normaler" Alterklassenathlet zu beachten?

Die NADA hat sich auf Nachfrage nach 10 Tagen nun noch nicht geäußert.

qbz
26.09.2018, 22:34
Der Doc hat mir ein Diuretikum verschrieben, das steht auf der Doping-liste

was habe ich nun als "normaler" Alterklassenathlet zu beachten?

Die NADA hat sich auf Nachfrage nach 10 Tagen nun noch nicht geäußert.

Es ist verboten, weil dopende Athleten es zur Maskierung von anderen Dopingmitteln wie Testosteron benutzen, wirkt aber selbst nicht leistungsfördernd. Es senkt allerdings das Gewicht (Wasser).

Schreib doch mal, was die NADA dazu sagt.

Einen pragmatischer Umgang würde ich wählen:
Als "normaler Altersklasseathlet" mit nicht Top-Platzierungen muss man ja sowieso mit keinen Kontrollen im Training und Wettkampf rechnen und bekommt deswegen keine Probleme. Für einen Wettkampf mit möglichen Kontrollen setzt man es rechtzeitig mit Absprache des Arztes ab oder bespricht mit ihm generell dauerhaft mögliche Alternativen zum Diuretikum, falls es wegen Bluthochdruck verschrieben wurde. Letztlich hängt es auch davon ab, weshalb man das Diuretikum braucht und für wielange.

loomster
27.09.2018, 06:55
Entweder Du besorgst Dir eine TUE für die Nutzung und solltest raus sein aus dem Problem, weil es ja medizinisch begründet ist, oder der Arzt schreibt Dir ein anderes Mittel auf, bei Bluthochdruck ACE-Hemmer, oder so.

ArminAtz
27.09.2018, 08:48
Kommt doch drauf an, ob es "Out of competition" erlaubt ist, oder nicht. Das ist mal die grundsätzliche Frage, oder?

ArminAtz
27.09.2018, 08:49
Kommt doch drauf an, ob es "Out of competition" erlaubt ist, oder nicht. Das ist mal die grundsätzliche Frage, oder?

Natürlich Blödsinn von mir, da, wenn es als Verschleierungsmittel angewendet werden kann, natürlich immer verboten sein wird...

Und Loomster hats eh schon beantwortet.

NBer
27.09.2018, 10:07
Entweder Du besorgst Dir eine TUE für die Nutzung und solltest raus sein aus dem Problem......

ist das so im amateurbereich? oder reicht da nicht das angeben des mittels bei der kontrolle? ich glaube das mit den TUEs betrift nur die testpoolathleten bzw den verband international vertretende altersklassenathleten.
bei millionen von freizeitathleten in D würde die nada mit dem ausstellen von TUEs wohl nicht mehr hinterherkommen, wenn jeder amateur für den normalen breitensportbetrieb eine bräuchte......

Shangri-La
27.09.2018, 10:19
Reicht nicht eine schriftliche Erklärung vom Arzt, dass das Medikament zur Therapie notwendig ist? Ich hatte mal so einen Schrieb für Salbutamol, das ist aber 8 Jahre her....

Hafu
27.09.2018, 13:07
ist das so im amateurbereich? oder reicht da nicht das angeben des mittels bei der kontrolle? ich glaube das mit den TUEs betrift nur die testpoolathleten bzw den verband international vertretende altersklassenathleten.
bei millionen von freizeitathleten in D würde die nada mit dem ausstellen von TUEs wohl nicht mehr hinterherkommen, wenn jeder amateur für den normalen breitensportbetrieb eine bräuchte......

Zusätzlich zu den Angaben auf dem Formular benötigt man, glaube ich, noch ein fachärztliches Attest im Vorfeld. Aber sonst ist es meines Wissens so wie NBer schreibt, dass TUE s im eigentliche Sinne nur für Testpool-Athleten erforderlich sind.

Gerade nochmal auf der NADA-Website nachgesehen (https://www.nada.de/medizin/im-krankheitsfall/medizinische-ausnahmegenehmigungen-tue/):

Sportler, die keinem Testpool angehören, weisen bei einem Start in Deutschland, eine Behandlung mit verbotenen Substanzen jeweils durch eine ärztliche Bescheinigung des behandelnden Arztes nach. Eine Kopie der Bescheinigung muss bei einer Doping-Kontrolle vorgelegt werden und wird von dem Kontrolleur dem Originalprotokoll beigefügt.

Im Falle einer positiven Probe auf eine so genannte nicht-spezifische Substanz muss zudem umgehend rückwirkend eine Medizinische Ausnahmegenehmigung beantragt werden. Die NADA behält sich vor, Atteste jederzeit zu überprüfen.

loomster
27.09.2018, 13:35
Ok, das was Hafu da als Prozedere beschreibt, habe ich immer als TUE aufgefasst. Also, dass der Arzt Dir bestätigt, dass Du es brauchst.

Hafu
27.09.2018, 13:41
Ok, das was Hafu da als Prozedere beschreibt, habe ich immer als TUE aufgefasst. Also, dass der Arzt Dir bestätigt, dass Du es brauchst.

Diese Bestätigung nennt man Attest.

TUEs (Therapeutic use Exemption)kann nur die WADA ausstellen, dafür gibt es auch ein Formular auf deren Website. Der Genehmigungs-Prozess Für TUEs ist aus gutem Grund relativ aufwändig, aber eben nur für Testpool-Athleten notwendig (alleine das sind in D schon mehrere 10000'Athleten).

Ein Arzt ist für rein medizinische Fragen zuständig, d.h. er kann entscheiden, welches Medikament bei welcher Diagnose sinnvoll ist, je nach seiner Fachrichtung. Darüber zu entscheiden, ob man mit diesem Medikament dann auch an welchem Wettkampfsport noch teilnehmen darf, wäre zu viel verlangt.

runningmaus
27.09.2018, 14:55
Es gibt die Nada Medikamentenmeldung - http://www.nada.de/fileadmin/user_upload/nada/Downloads/Formulare/Medikamentenmeldung_-_23.1.14.pdf
so eins hat mir meine Lungenärztin ausgefüllt, das ist nun in einer Hülle in meiner Sporttasche.
Allerdings gibt es das soweit ich weiss nicht für Diuretika.
Bist Du denn gesund genug, um überhaupt Wettkämpfe zu bestreiten? [, bei denen Dopingkontrollen durchgeführt werden?]
bzw. , dann im Sommer, wenn wieder Wettkämpfe anstehen könnten, nimmst Du es dann immernoch?

Gute Besserung!

Jonny22
28.09.2018, 09:08
Also es ist eigentlich ganz einfach:

Diuretika sind in Wettkampf und Training jederzeit verboten. Dies gilt insbesondere auch für das als Blutdruckmedikament beliebte HCT (Vorsicht das ist auch oft in Kombinationspräparaten mit ACE-Hemmern drin).

Wenn aus medizinischer Indikation die Einnahme erforderlich ist bedeutet das folgendes Vorgehen:

1. Nicht Testpool Athleten: Müssen die Einnahme auf dem im Rahmen der Dopingkontrolle auszufüllenden Formular angeben und sollten ein entsprechendes Attest des verordnenden Facharztes mit sich führen. (Vorlage (https://www.nada.de/fileadmin/user_upload/nada/Downloads/Dokumente/2018_Fachaerztliches_Attest.pdf)).

2. Testpool Athleten müssen eine TUE beantragen. Beim Procedere hierfür siehe NADA bzw. bei Unklarheiten frage man den Anti-Doping Beauftragten seines Sportfachverbandes oder seines OSP.

Sollten weitere Medikamente die einer Dosisbeschränkung unterliegen wie z.B. Salbutamol eingenommen werden unbedingt mitgegeben und ebenso Attest mitführen. Da auch der Nachweis von geringen Mengen dieser Substanzen bei Kombination mit Diuretikum als Adverse Analytical Finding gewertet wird.

captain hook
28.09.2018, 20:34
https://www.nada.de/fileadmin/user_upload/nada/Medizin/TUE-Checkliste_2018.pdf

Hier steht ganz genau, was man für welche Substanz zu tun hat. Das ist nämlich nicht in allen Fällen gleich. Auch die Art des Vorgehens unterscheidet sich bei unterschiedlichen Rennen.