Vollständige Version anzeigen : Zukunft des Triathlons in Deutschland
Dan Lorang
14.07.2018, 14:47
Hallo liebe Triathlon-Freunde in Deutschland, gerne würde dieses Thema hier eröffnen um Ideen, Anregungen, Ansichten,..., zu sammeln wie sich der Triathlon im Bereich Leistungssport in Deutschland aktuell entwickelt.
- Was läuft gut?
- Was gilt es zu verbessern?
- Wie steht es um die Förderung?
- Welche alternativen Förderungssysteme könnten genutzt werden?
- Wo steht der Triathlon in Deutschland in 10 Jahren?
-...
Ich glaube es gibt ein Haufen an interessanten Themen und Diskussionen die von hier aus starten könnten. In diesem Sinne Feuer frei und ich bin gespannt ob wir es schaffen, konstruktive und fortschrittliche Ideen zusammen zu bringen.
Über die Möglichkeiten der Umsetzung muss man sich dann nochmals separat austauschen aber jetzt geht es erstmal darum ein breitgefächertes Brainstorming zu starten.
Hallo liebe Triathlon-Freunde in Deutschland, gerne würde dieses Thema hier eröffnen um... aber jetzt geht es erstmal darum ein breitgefächertes Brainstorming zu starten.
...willkommen im TS Forum, aber wer hat da dies Thema gestartet und was ist Dein (geschäftliches) Interesse daran? Oder bist Du tatsächlic Dan Lorang?
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Triathlon_Union
Ohne Vorstellung ist das kein guter Einstieg in ein Forum, wie ich finde!
Omtc
T.:Blumen:
Trillerpfeife
14.07.2018, 16:23
...willkommen im TS Forum, aber wer hat da dies Thema gestartet und was ist Dein (geschäftliches) Interesse daran? Oder bist Du tatsächlic Dan Lorang?
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Triathlon_Union
Ohne Vorstellung ist das kein guter Einstieg in ein Forum, wie ich finde!
Omtc
T.:Blumen:
Ist doch egal wer den Thread gestartet hat. Solange kein Werbelink auftaucht ist es ein spannendes Thema.
Unsere leistungssport Angagierten werden sicher was dazu beizutragen haben.
Bin leider am Leistungssport nicht so interessiert daher könnte ich nur meine Meinung zum erweiterten Breitrnsport abgeben.
Dan Lorang
14.07.2018, 16:25
Danke dir für dein Feedback. Bis dato war ich in solchen Foren auch nicht aktiv und bringe daher auch keine Erfahrung mit. Daher habe ich das Thema auch nicht mit einer expliziten Vorstellung von mir gestartet.
Um auf deine Fragen zu antworten:
Ja ich bin Dan Lorang und ich verfolge überhaupt kein geschäftliches Interesse mit der Platzierung des Themas hier bei Triathlon-Szene.
Ab und an schaue ich mir in den diversen sozialen Medien die Kommentare an und finde es interessant welche Ideen und Meinungen es zu dem Thema gibt. Aber mir wäre nicht bekannt wo es ausserhalb vom Verband zu einem konstruktiven Austausch kommt, wo Informationen gebündelt werden und wo man versucht Ideen und Lösungsansätze zusammen zu tragen. Daher hat mich jetzt mal interessiert, wie das doch sehr aktive Forum hier bei TS auf einen solchen Eintrag reagiert. Sicherlich ist es nicht die Plattform um es im Detail zu diskutieren aber alle Befürworter und Kritiker können sich doch einfach mal äussern und wir sammeln die Punkte. Das Thema "quo vadis DTU" geht ja in die Richtung aber vielleicht kriegen wir etwas mehr Struktur rein.
Ich gebe der Sache einen Monat Zeit. Sollte sich was ergeben dann würde ich es spannend finden, wenn nicht war es einfach mal ein Versuch ins Blaue.
Hallo liebe Triathlon-Freunde in Deutschland, gerne würde dieses Thema hier eröffnen um Ideen, Anregungen, Ansichten,..., zu sammeln wie sich der Triathlon im Bereich Leistungssport in Deutschland aktuell entwickelt.
...
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Ich glaube es gibt ein Haufen an interessanten Themen und Diskussionen die von hier aus starten könnten. In diesem Sinne Feuer frei und ich bin gespannt ob wir es schaffen, konstruktive und fortschrittliche Ideen zusammen zu bringen.
Über die Möglichkeiten der Umsetzung muss man sich dann nochmals separat austauschen aber jetzt geht es erstmal darum ein breitgefächertes Brainstorming zu starten.
Erstmal Herzlich Willkommen im Forum, Dan!:Blumen:
Die Thread-Eröffnung hier finde ich eine sehr gute Idee, dameiner Meinung nach ein Forum wie dieses viele Vorteile gegenüber gleich gelagerten Diskussionen auf FB oder Twitter hat, die leider sehr häufig eskalieren und deren gute Beiträge sich oft allzu schnell versenden im Informationsdickicht des Webs, während hier im Forum via Suchfunktion sowie über die Themengruppierung und Threadbenennung in der Regel nachhaltiger Informationen zusammengetragen werden können.
Am liebsten würde ich gliech ein paar Gedanken beitragen, aber nachdem in Hamburg gerade die Männer gestartet sind, muss ich jetzt erstmal Lasse Lührs die Daumen drücken. Allerdings auch Mola, Louis und Blummenfelt, vor deren Leistungsentwicklung ich ebenfalls größten Respekt habe.
Trillerpfeife
14.07.2018, 18:13
unabhängig davon wie ich über Leistungssport denke.
Im DTU Quo Vadis Thread habe ich unter anderem gelesen, das deutsche Triathleten nicht zu Wettkämpfen fahren konnten /durften obwohl dort ein Kontingent Startplätze für deutsche Sportler vorhanden war.
Auch wenn diese Sportler bei den aufgeführten Wettkämpfen eventuell nichts gewonnen hätten finde ich es nicht richtig das sie nicht zu den Wettkämpfen fahren durften.
Mir als Breitensportler ist es auch nicht wichtig ob "unsere" Sportler in internationalen Wettkämpfen weit oben stehen. Ich gehe mal davon aus das jeder Sportler im Rahmen seiner Möglichkeiten alles gibt. Und wenn sie schon die Möglichkeit haben teilzunehmen sollte man sie auch lassen.
Leider sind mir die Gründe warum die DTU die Sporter nicht hat fahren lassen nicht bekannt.
Zu Training und Qualifikationszeiten kann ich nix schreiben, aber manchmal hab ich den Eindruck das ist wie beim Jugendfussball. Läuft es schlecht hat es am Spielfeldrand viele Trainer und die Eltern der lieben Kleinen können und wissen alles besser.
Dan Lorang
14.07.2018, 20:46
Erstmal Herzlich Willkommen im Forum, Dan!:Blumen:
Die Thread-Eröffnung hier finde ich eine sehr gute Idee, dameiner Meinung nach ein Forum wie dieses viele Vorteile gegenüber gleich gelagerten Diskussionen auf FB oder Twitter hat, die leider sehr häufig eskalieren und deren gute Beiträge sich oft allzu schnell versenden im Informationsdickicht des Webs, während hier im Forum via Suchfunktion sowie über die Themengruppierung und Threadbenennung in der Regel nachhaltiger Informationen zusammengetragen werden können.
Am liebsten würde ich gliech ein paar Gedanken beitragen, aber nachdem in Hamburg gerade die Männer gestartet sind, muss ich jetzt erstmal Lasse Lührs die Daumen drücken. Allerdings auch Mola, Louis und Blummenfelt, vor deren Leistungsentwicklung ich ebenfalls größten Respekt habe.
Perfekt, ich denke wenn wir noch mehr Gleichgesinnte hier finden dann können wir eine gute Diskussionsplattform zu dem Thema schaffen und am Ende auch alles vernünftig zusammen tragen. Ich werde auch immer wieder versuchen Impulse mit Themen zu geben, aber gerne kann jeder Bereiche einbringen die wir dann diskutieren können.
Mein erstes Thema wäre:
Ist die Kurzstrecke für Jugendliche in anderen Ländern attraktiver als in Deutschland?
...
Mein erstes Thema wäre:
Ist die Kurzstrecke für Jugendliche in anderen Ländern attraktiver als in Deutschland?...
Ich schreib' mal als Vater von drei Kindern, von denen zwei triathlonbegeistert sind, und einer auch selbst im Leistungssport aktiv ist, was ich darüber denke, ohne dass ich aber die Situation in anderen Ländern im Detail kenne:
Nein, glaube ich nicht. Die wenigen Jugendlichen, die sich für Triathlon begeistern (die meisten interessieren sich ja ohnehin eher für Mannschaftssportarten) holen sich ihre Rollenvorbilder im Netz international und da spielt die sportliche Misere der Deutschen, die nun schon ein paar Jahre andauert, nicht wirklich eine Rolle.
Meine Tochter z.B. bekam schon leuchtende Augen bei den unermüdlichen Ausreißversuchen auf dem Rad von Flora Duffy als diese Bemühungen (vor drei und vor vier Jahren) noch brotlose Kunst waren und Duffy ein ums andere Mal wieder vom Hauptfeld geschluckt wurde oder von Jorgensen auf den letzten Laufkilometern überlaufen wurde. Meiner Tochter war es damals ziemlich egal, für welches Land Duffy startete. Bei meinem Sohn war es ein paar Jahre früher Frodeno, aber dass der zufällig Deutscher war spielte dafür meiner Meinung nach keine besonders große Rolle. Übrigens halten die Südafrikaner Frodeno nahezu für einen der ihren, da er dort aufgewachsen ist und seit seiner Heirat ist er in der Sicht der Australier auch noch zu mindesten 50% Australier. Immerhin spricht er ja auch besseres englisch als die meisten Australier.:Huhu: ;) Was ich eigetlich ausdrücken will: Rollenvorbilder sind (zumindest für Jugendliche) heutzutage international und diesen Trend nutzen ja auch die globalen Marken, wie Puma, Adidas, Nike die Stars wie Bolt, Ronaldo, Woods usw. weitgehend osgelöst von deren Herkunft promoten.
Zurück zum Triathlon:
Ironman- oder Mitteldistanzrennen sind zum Zusehen gerade für Jugendliche sterbenslangweilig und auch zum selber Sport treiben eignen sich in dem Alter nur kurze actionreiche Rennen (andere Rennformate sind ja aus guten Gründen in Deutschland für Heranwachsende auch gar nicht erlaubt)
... Was läuft gut?
-
....
Überwiegend gut läuft meines Erachtens nach in Deutschland die Nachwuchs-Arbeit in den Landesverbänden, sei es Bayern, Baden-Württemberg, NRW, Saarland, oder auch in Potsdam und Neu-Brandenburg, wobei ich mir allerdings bei manchen Stützpunkten schon oft die Frage gestellt habe, ob dort die Jugendlichen in der Breite nicht oft zu früh schon zu viel machen.
Wenn man sich die Lebensläufe aktueller internationaler Top-Stars ansieht, findet man wenige, die schon in sehr jungen Jahren (also unter 17 oder 18) mehr als zwei Stunden am Tag trainiert haben. Viele haben sogar erst mit 20 oder noch später so richtig Zugang zum Leistungssport gefunden wie z.B. Duffy, Jorgensen, Zaferes.
Andererseits gibt es durchaus einige der heutigen Stars, die auch schon als Jugendliche sehr viel trainiert haben, wie z.B. die Brownlees, oder auch Mola und Louis. Manche Jugendlichen scheint quantitatives Training also durchaus zu bekommen, andere laugt es aus und sie sind später im Erwachsenenalter kaum noch steigerungsfähig oder verlieren sogar die Lust am Leistungssport.
Das im Einzelfall herauszufinden ist meiner Meinung nach die eigentliche Kunst von Tainern, die im Nachwuchs-Leistungssport engagiert sind.
Dan Lorang
15.07.2018, 14:51
Ich schreib' mal als Vater von drei Kindern, von denen zwei triathlonbegeistert sind, und einer auch selbst im Leistungssport aktiv ist, was ich darüber denke, ohne dass ich aber die Situation in anderen Ländern im Detail kenne:
Nein, glaube ich nicht. Die wenigen Jugendlichen, die sich für Triathlon begeistern (die meisten interessieren sich ja ohnehin eher für Mannschaftssportarten) holen sich ihre Rollenvorbilder im Netz international und da spielt die sportliche Misere der Deutschen, die nun schon ein paar Jahre andauert, nicht wirklich eine Rolle.
Meine Tochter z.B. bekam schon leuchtende Augen bei den unermüdlichen Ausreißversuchen auf dem Rad von Flora Duffy als diese Bemühungen (vor drei und vor vier Jahren) noch brotlose Kunst waren und Duffy ein ums andere Mal wieder vom Hauptfeld geschluckt wurde oder von Jorgensen auf den letzten Laufkilometern überlaufen wurde. Meiner Tochter war es damals ziemlich egal, für welches Land Duffy startete. Bei meinem Sohn war es ein paar Jahre früher Frodeno, aber dass der zufällig Deutscher war spielte dafür meiner Meinung nach keine besonders große Rolle. Übrigens halten die Südafrikaner Frodeno nahezu für einen der ihren, da er dort aufgewachsen ist und seit seiner Heirat ist er in der Sicht der Australier auch noch zu mindesten 50% Australier. Immerhin spricht er ja auch besseres englisch als die meisten Australier.:Huhu: ;) Was ich eigetlich ausdrücken will: Rollenvorbilder sind (zumindest für Jugendliche) heutzutage international und diesen Trend nutzen ja auch die globalen Marken, wie Puma, Adidas, Nike die Stars wie Bolt, Ronaldo, Woods usw. weitgehend osgelöst von deren Herkunft promoten.
Ich denke das ist auch ein wichtiger Punkt! Die Internationalisierung ist im Triathlon vielleicht noch viel deutlicher als in anderen Sportarten. Das sollte man auch als Land unterstützen und stärker auf Austausch und Kooperation setzen. Internationale Trainingsgruppe haben sich ja schon etabliert, teilweise sogar in Verbänden. Ich denke das ist auch ein Weg den man im Jugendbereich gehen kann. Eine Attraktivität der Sportart oder vielleicht auch insgesamt des Sports ist der Kontakt zu unterschiedlichsten Nationen und Kulturen. Wenn man internationalen Athleten spricht dann erkennt man ein klares Denkmuster. Trainieren und quälen zusammen (wenn auch nicht immer) und sobald wir an der Wettkampflinie stehen machen wir keine Gefangenen mehr. Da ist dann wieder jeder für sich. Der Respekt untereinander ist oft sehr groß und auch das Interesse an anderen Kulturen wird durch diese Konstellationen gefördert. Ich gehe sogar soweit, dass ich behaupte, dass dieser Austausch und das Zusammensein für beide Seiten zu einer großen Persönlichkeitsentwicklung führt. Moderiert muss das Ganze natürlich auch werden von kompetenten Trainern, die offen für den Austausch sind und die nötigen Soft Skills und Fingerspitzengefühl mitbringen um so eine Gruppe koordinieren zu können, auf individuelle Unterschieden sowohl im Training als auch im Verhalten eingehen zu können und für alle eine win-win Situation zu schaffen.
Zurück zum Triathlon:
Ironman- oder Mitteldistanzrennen sind zum Zusehen gerade für Jugendliche sterbenslangweilig und auch zum selber Sport treiben eignen sich in dem Alter nur kurze actionreiche Rennen (andere Rennformate sind ja aus guten Gründen in Deutschland für Heranwachsende auch gar nicht erlaubt)
Überwiegend gut läuft meines Erachtens nach in Deutschland die Nachwuchs-Arbeit in den Landesverbänden, sei es Bayern, Baden-Württemberg, NRW, Saarland, oder auch in Potsdam und Neu-Brandenburg, wobei ich mir allerdings bei manchen Stützpunkten schon oft die Frage gestellt habe, ob dort die Jugendlichen in der Breite nicht oft zu früh schon zu viel machen.
Wenn man sich die Lebensläufe aktueller internationaler Top-Stars ansieht, findet man wenige, die schon in sehr jungen Jahren (also unter 17 oder 18) mehr als zwei Stunden am Tag trainiert haben. Viele haben sogar erst mit 20 oder noch später so richtig Zugang zum Leistungssport gefunden wie z.B. Duffy, Jorgensen, Zaferes.
Andererseits gibt es durchaus einige der heutigen Stars, die auch schon als Jugendliche sehr viel trainiert haben, wie z.B. die Brownlees, oder auch Mola und Louis. Manche Jugendlichen scheint quantitatives Training also durchaus zu bekommen, andere laugt es aus und sie sind später im Erwachsenenalter kaum noch steigerungsfähig oder verlieren sogar die Lust am Leistungssport.
Das im Einzelfall herauszufinden ist meiner Meinung nach die eigentliche Kunst von Tainern, die im Nachwuchs-Leistungssport engagiert sind.
Ich denke auch, dass im Jugend- und Juniorenbereich gut gearbeitet wird. Es gilt ein System zu finden wie der Aufbau aus dem Bereich hin zur Elite sauber gelingt. Dazu gehört die Leistungsentwicklung, die Persönlichkeitsentwicklung, die Ausbildung und der Auf- oder Ausbau eines Leistungsumfeldes. In den letzten Jahren habe ich gemerkt wie wichtig es ist neben den physiologischen Parametern auch die anderen Komponenten nach vorne zu bringen. Dabei sehe ich das Thema "Selbstverantwortung" als sehr entscheidend. Der Switch vom Vereins-/Verbandssystem hin zur Eigenverantwortung ist nicht einfach und muss gut vorbereitet werden. Schön wäre es wenn es Hand in Hand geht und nicht geblockt wird da es in meinen Augen ein absolute Voraussetzung ist um Hochleistungssport auf Dauer und auch als Beruf zu betreiben.
Hallo liebe Triathlon-Freunde in Deutschland, gerne würde dieses Thema hier eröffnen um Ideen, Anregungen, Ansichten,..., zu sammeln wie sich der Triathlon im Bereich Leistungssport in Deutschland aktuell entwickelt.
- Was läuft gut?
- Was gilt es zu verbessern?
- Wie steht es um die Förderung?
- Welche alternativen Förderungssysteme könnten genutzt werden?
- Wo steht der Triathlon in Deutschland in 10 Jahren?
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Ich glaube es gibt ein Haufen an interessanten Themen und Diskussionen die von hier aus starten könnten. In diesem Sinne Feuer frei und ich bin gespannt ob wir es schaffen, konstruktive und fortschrittliche Ideen zusammen zu bringen.
Über die Möglichkeiten der Umsetzung muss man sich dann nochmals separat austauschen aber jetzt geht es erstmal darum ein breitgefächertes Brainstorming zu starten.
Was mir auffällt ist, dass es hier zwar um die Zukunft des Triathlons in Deutschland geht, aber der Fokus eindeutig im Bereich des Leistungssports liegt.
Jetzt kann man unterschiedlicher Meinung sein, wo die Grenze zwischen Leistungssport und Breitensport liegt.
Triathlon ist mehr als nur Leistungssport.
Es gibt viel mehr Triathleten, die im Normalfall nie in ihrer Altersklasse bei Wettkämpfen sich vorne platzieren können als der kleine Anteil, der sich dort aufhält.
Ausdauersport ist für alle Menschen ein hervoragendes Mittel sich gesund und fit zu erhalten und gerade deshalb finde ich es wichtiger, dass ein möglichst großer Anteil der Menschen Ausdauertraining betreibt als ein wichtiger Pfeiler eines gesunden Lebensstils als eine hohe Leistungsdichte im Bereich des Leistungssports.
Früher waren Triathlonveranstaltungen irgendwie anders als heute in der Mehrzahl.
Man konnte daran teilnehmen, ohne teure Ausrüstung und die Startgebühren waren vergleichsweise sehr gering.
Die Leute, die zuvor Volksläufe veranstaltet haben, haben das auf den Triathlon übertragen.
Das fand und finde ich gut.
Was ich gut fände, wenn man mal darüber nachdenken würde, wie man für Breitensportler den Triathlonsport erschwinglicher machen könnte.
Beispielsweise könnte man Wertungen speziell für Rennradfahrer machen, denn ein Rennrad ist viel günstiger als ein gutes Zeitfahrrad.
Klar - auch dann werden Unterschiede bleiben in Bezug auf das Material, aber sie wären geringer.
Das sind jetzt nur ein paar spontane Gedanken von mir gewesen.
Dan hat in seinem Ausgangsbeitrag schon erwähnt, dass es um Leistungssport gehen soll.
Wenn die Diskussion darauf fokussiert werden soll, dann braucht ja keiner auf meinen Beitrag eingehen.
Gruß Thomas
Bommel91
15.07.2018, 20:33
Meiner Meinung nach muss man was sowohl Leistungs- als auch Breitensport angeht mehr im Nachwuchs getan werden. Ich kann wahrlich nicht viel Erfahrung vorweisen, also eigentlich gar keine, aber es kann nicht gefühlt jeder zweite in einen Basketball/Handball/Fußball-Verein gehen. Wenn man da irgendwie mehr Mitglieder in Triathlonvereinen generien kann wäre das super. Eventuell ja auch über Kooperationen. Vll. macht man mal spezielle Staffelveranstaltungen für eine Schule o.ä. und versucht so mehr Leute in den Sport zu locken. (Obwohl Teamsport im Kinderalter auch nicht schlecht ist)
Genau - Breitensport ist schon oft ein Pool gewesen für den Leistungssport.
Je breiter die Basis, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit entsprechend talentierte, motivierte und aus sonstigen Gründen für den Leistungssport prädestinierte Leute überhaupt erst einmal zu entdecken.
Triathlon ist ein Sport der Besserverdiener geworden.
Viele Kinder und Jugendliche haben keinen Zugang, weil sie eben kein Rad haben mit dem man trainieren geschweige denn erfolgreich an Triathlons teilnehmen könnte.
Man braucht Trainer, Betreuer und andere Leute, die Spaß daran haben andere auch Kinder zu coachen und zu beraten und im Training zu betreuen.
Das sind oft Menschen, die selber nicht so wahnsinnig viel Talent haben, aber halt auf diese Art und Weise eine erfüllendes Hobby gefunden haben.
Je weiter oben man ankommt, desto eher sind auch die Trainer und Betreuer Leute, die auch mal leistungssportlich aktiv waren.
Unten an der Basis sieht das anders aus.
Die Lorbeeren werden oft am Schluß geerntet, aber viele Jahre früher gab es oft Menschen, die dafür gesorgt haben, dass man sie irgendwann ernten kann.
Es ist eine ganze Industrie entstanden die Interesse daran hat, dass es Leute gibt, die viel Geld für Sport ausgeben können.
Von sich aus werden diese Branchen nicht einen anderen Weg einschlagen.
Man könnte sie aber vielleicht gewinnen, wenn man beispielsweise einen Standard festlegt für ein preiswertes, günstiges Rennrad, was man z.B. im Jugendbereich vermehrt in einer eigenen Wertung fördern könnte.
So erkennt man vielleicht, dass da jeder was von haben kann, wenn dann auch Leute sich Räder kaufen, die nur wenig dafür ausgeben wollen und können.
Im Laufe der Zeit würde die Basis so sehr wahrscheinlich automatisch deutlich breiter werden, was auch für den Leistungssport aus den schon genannten Gründen (größerer Pool) sehr bedeutsam ist bzw. wäre.
Meiner Meinung nach boomt Triathlon als Breitensport in Deutschland so sehr wie nahezu in keinem anderen Land der Welt und man kann das problemlos mit Zahlen belegen.
Das sieht man erstens an der Anzahl der DTU-Startpassbesitzer (die ja ohne Ausnahme (Team Erdinger mal außen vor gelassen) in lokalen Vereinen auf Breitensportebene organisiert sind) daran dass die teilnehmerstärkste Volksdistanz weltweit in Deutschland stattfindet (=Hamburg), die weltweit teilnehmerstärkste Langdistanz ebenfalls in Deutschland stattfindet (=Challenge Roth), aber auch die schiere Anzahl an Veranstaltungen (darunter auch kleine Veranstaltungen mit 200 und weniger Teilnehmern) in Deutschland so groß ist wie in keinem anderen Land:
Schaut euch mal die gut gefüllten Veranstaltungskalender auf Tritime oder oder auf DTU-info.de an.
Natürlich gibt es eine durchaus problematische Tendenz, dass seit einigen Jahren das große Wachstum an Teilnehmern vor allem in tendenziell teureren, professionell engagierten Veranstaltungen stattfindet und der Sektor der kleineren Veranstaltungen, die von Vereinen und Ehrenamtlichen engagiert werden, eher stagniert, aber zumindest bei uns hier im Süden Deutschlands findet man im Umkreis von 100km problemlos 20-30 Veranstaltungen pro Jahr mit Sprintdistanzen und Olympischen Distanzen lokaler Vereine, deren Startgeld unter 70,-€ (in vielen Fällen sogar unter 40,-€) liegt. Man kann also, wenn man will, problemlos Triathlon als Breitensport betreiben, ohne Spitzenverdiener zu sein.
Triathlon als Sportart hat es zwar schwer sich gegen den alles dominierenden Fußball zu behaupten, aber man darf auch zur Kenntnis nehmen, dass seit 15 Jahren Triathlon die einzige aller Ausdauersportarten ist, die konstant Zuwächse verzeichnet (meist um die 5% pro Jahr), während verwandte Ausdauersportarten wie Radsport, Leichtathletik und der Schwimmverband seit Jahren Mitgliederverluste beklagen.
Alteisen
16.07.2018, 07:24
Im Kinder- und Jugendbereich halte ich Geld ausnahmsweise nicht für das Problem. In den Vereinen, die sich die Jugendförderung auf die Fahne geschrieben haben, gibt es zumeist einen Pool aus Rennrädern, die vergeben/vermietet werden, so dass man sich nicht frühzeitig ein Rad kaufen muss. Die Preise für Schüler A / Schüler B Räder liegt im Bereich von 600-700 Euro. Wenn man sie nicht vollkommen schlecht behandelt, dann hält sich der Wertverlust in Grenzen.
Für Einsteigerwettkämpfe der Kinder sind Rennräder verboten und jeder kann mit seinem "normalen" Rad fahren.
Ein größeres Hemmnis sehe ich bei dem Angebot des umfangreichen Trainings, das nötig ist, um in frühen Jahren eine solide Grundausbildung zu erhalten. Die Zahl der benötigten Trainer und Betreuer ist immens und ohne viele engagierte Eltern kaum machbar. Mit 16 werden sie dann für ein paar Euro von größeren Vereinen (mit wenig oder keiner Nachwuchsarbeit) abgeworben und starten dann in den verschiedenen Ligen. Vielleicht sollte man hier mal einen Riegel vorschieben. z.B. Wer nicht wenigstens ein Mindestmaß an Nachwuchsarbeit (Nachwuchserfolge?) nachweisen kann, ist nicht für die 1. / 2. Bundesliga startberechtigt.
Im Jugend A + Juniorenbereich fehlt es dann auch noch an den entsprechenden Perspektiven. Wer will schon seine Kinder in die Leistungszentren schicken mit der Perspektive, über mehrere Jahre die Wettkampfreisen zu internationalen Wettkämpfen selbst zu finanzieren und durch die DTU noch ein enges Korsett aufgezwungen zu bekommen, welche Sponsoren zu tragen sind. Gleichzeitig werden durch die vorgeschriebenen Olympiastützpunkte noch Hürden durch die DTU aufgebaut, was eine parallele Ausbildung / Studium betrifft.
Wünschenswert wäre eine volle Absicherung des normalen Lebensunterhalts + Wettkampfreisen für eine festgelegte Zeit (z.B. 3-4 Jahre) für die aussichtsreichsten Talente, so dass sie sich voll auf den Sport konzentrieren können. Ob die Geldtöpfe dazu vom Bund oder der DTU kommen sollten, lasse ich mal dahingestellt.
...
Man könnte sie aber vielleicht gewinnen, wenn man beispielsweise einen Standard festlegt für ein preiswertes, günstiges Rennrad, was man z.B. im Jugendbereich vermehrt in einer eigenen Wertung fördern könnte.
So erkennt man vielleicht, dass da jeder was von haben kann, wenn dann auch Leute sich Räder kaufen, die nur wenig dafür ausgeben wollen und können.
...
Bei Schülertriathlons sind in den meisten Bundesländern Rennräder gar nicht erlaubt und nur Mountainbikes und Cityräder zugelassen. Unsere Triathlonabteilung (und ich kenne Vereine, in denen das ebenso ist) hat sogar einen Pool mehrerer Mountainbikes, die Schülern ausgeliehen werden können, die kein eigenes, passendes Mountainbike fürs Training oder Wettkämpfe haben).
in den älteren Jahrgängen (ich glaube ab Jugend B) sind dann bei Nachwuchswettkämpfen Rennräder erlaubt, aber eben keine Zeitfahrräder. Unser ältester Sohn hat die ersten paar Jahre nach dem Wettkampf vom Mountainbike auf Rennrad seine Wettkämpfe bis hin zu deutschen Meisterschaften auf einem gebrauchten Rennrad (erworben hier im Forum für ich glaub 400,-€) bestritten
Das, was du oben forderst, ist also im Nachwuchsbereich längst umgesetzt. Ausßerdem ist z.B. das Startgeld für die Wettkämpfe im Bayrischen Schüler- und Jugendcup gedeckelt, d.h. die Veranstalter dürfen nicht mehr als 20,-€ pro Teilnehmer und Start verlangen, wenn sie sich für diese Serie bewerben und den Zuschlag bekommen wollen. Der Einstieg in den Triathlon ist für Schüler und Jugendliche einfach und preisgünstig.
Trillerpfeife
16.07.2018, 07:43
Sehr spannend.
Wenn ich Alteisen und Hafu richtig verstehe ist genug Nachwuchs vorhanden.
Wie handhabt ihr das mit Trainingsausfahrten mit Kindern und oder Jugendlichen, vorrangig mit der Verantwortung?
Auch daran scheitert es bei uns ein Kinder und Jugendtraining anzubieten.
Alteisen
16.07.2018, 07:55
Sehr spannend.
Wenn ich Alteisen und Hafu richtig verstehe ist genug Nachwuchs vorhanden.
Wie handhabt ihr das mit Trainingsausfahrten mit Kindern und oder Jugendlichen, vorrangig mit der Verantwortung?
Auch daran scheitert es bei uns ein Kinder und Jugendtraining anzubieten.
Wir fahren in kleinen Gruppen mit vergleichbarem Leistungsvermögen. Die Haftung ist leider ein gewisses Problem. Bei einem durch einen Trainingspartner verursachten Sturz mit Material(total)schaden haben sich die Versicherungen wieder sauber aus der Affäre gezogen. Mit der ARAG des Landessportbundes und der Versicherung des Startpasses hat man leider nichts Brauchbares an der Hand.
Trillerpfeife
16.07.2018, 08:13
Danke :)
Materialschäden sind nicht ganz so wichtig. Hauptsächlich Personenschäden und Haftpflicht.
Ist aber vermutlich zu off Topic.
tria ghost
16.07.2018, 08:59
In unserem Verein ist in den letzten Jahren ein wahrer Boom bei den Jugendlichen ausgelöst worden.
Die Eintracht bietet diverse Trainingseinheiten speziell für die Jugend an, darunter das Radtraining Samstags in verschiedenen Leistungsgruppen aber auch Schwimm- und Lauftraining. Hinzu kommen Sondertrainings wie Wechsel und Radtechnik.
Die Wettkampfbetreuung würde ich als vorbildlich bezeichnen.
In unserem Trainingslager gibt es eine spezielle Trainingswoche für die Jugend, auch die Eltern sind dann willkommen (auch wenn selbst keine Sportler), aber auch ohne Familie ist für die tägliche Bespaßung & Training bestens gesorgt.
Der Jugend wird ein Bikepark zur Verfügung gestellt, die Eltern können die Rennräder gegen kleines Geld für eine Saison "mieten" - ideal um Größenprobleme auszugleichen.
Viele aus dem Verein spenden ausgedientes Material an die Jugend (z.B. Laufuhren etc.)
Ein paar Starke sind nun in den Ligabetrieb aufgestiegen, wir haben eine eigene "U23" Mannschaft und ich denke es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich dort ein paar Kracher herausbilden.
sei es Bayern, Baden-Württemberg, NRW, Saarland, oder auch in Potsdam und Neu-Brandenburg
:dresche Neubrandenburg! :Huhu:
ich glaube nicht, dass wir ein Problem haben, Talente zu finden und auch nicht, diese bis zum jungen Erwachsenenalter zu entwickeln. Die Ergebnislisten der letzten Junioren-EM/WM's habe ich jetzt nicht durchgeforstet, aber in den letzten Jahren doch immer am Rande Platzierungen registriert.
Letztendlich wird es im Triathlon nicht anders sein, als in der LA oder beim Schwimmen: der Übergang zum Erwachsenenbereich und wie sieht die Lebensperspektive aus? Da gehört schon sehr viel Idealismus dazu, beim Sport zu bleiben.
Im Kinder- und Jugendbereich halte ich Geld ausnahmsweise nicht für das Problem. ...
Wünschenswert wäre eine volle Absicherung des normalen Lebensunterhalts + Wettkampfreisen für eine festgelegte Zeit (z.B. 3-4 Jahre) für die aussichtsreichsten Talente, so dass sie sich voll auf den Sport konzentrieren können. Ob die Geldtöpfe dazu vom Bund oder der DTU kommen sollten, lasse ich mal dahingestellt.
Da fallen mir als Mitleser zwei Dinge ein/auf:
- nötige Trainingsklamotten im Triathlon, wenn vernunftiges Material gewünscht, sind teuer.
Neopren, Trisuit, Radklamotten Schuhe etcetc und das bei ständig wachsenden Sprösslingen!
Da hülfe es sicher, unbürokratisch (!!!) einen Teil des Teilhabetopfes des Bundes an Jugendförderung betreibende Vereine auszuschütten.
- bedingungsloses Grundeinkommen...:Blumen:
Wieder zurück in die Leserreihen tretend verbleibt interessiert
Thomas
longtrousers
16.07.2018, 09:18
- Wo steht der Triathlon in Deutschland in 10 Jahren?
Jedenfalls ist die Geschichte und Gegenwart nicht schlecht:
http://i67.tinypic.com/2vmapns.jpg
(Bild von Facebook von Hellriegel)
-Wie steht es um die Förderung?
Ich denke ein großes Problem im Nachwuchsbereich sind die Normen. Es wird ahängig vom Jahrgang verlangt das der Athlet Zeit X und Zeit Y Schwimmen und Laufen kann. Dadurch schließt man Talente aus die möglicherweise 3sec langsamer schwimmen aber 30sec schneller laufen als gefordert. Meiner Meinung nach bleiben damit möglicherweise viele Talente auf der Strecke, sind enttzäuscht und orientieren sich möglicherweise anderweitig, denn im Rennen zählt ja auch nicht wie sich die Splitzeiten zusammensetzen sondern wer die Ziellinie zuerst überquert. Mir ist durchaus bewusst das man gewissen "zubringerleistungen" drauf haben muss um im Rennen dann in der Position zu sein auf die es ankommt, aber so ganz einverstanden bin ich mit der art und weise wie das in Deutschland gehandhabt wird nicht.
Das die Radleistung selbst bei A & B Kader nicht abgeprüft wird finde ich übrigens auch absolut unverständlich. Für die langweiligen Radkurse (al abgesehen von Grimma) in der Triathlon Bundesliga ist das sicher egal, aber es hat sich gezeigt das im internationalen Renngeschehen auf dem Rad viel passiert.
Jedenfalls ist die Geschichte und Gegenwart nicht schlecht:
http://i67.tinypic.com/2vmapns.jpg
(Bild von Facebook von Hellriegel)
Davon war aber nur einer auf der Kurzstrecke wirklich erfolgreich.
Kasrwatzmuff
16.07.2018, 09:22
Letztendlich wird es im Triathlon nicht anders sein, als in der LA oder beim Schwimmen ...
Ist zwar jetzt etwas aus dem Zusammenhang gerissen, aber trotzdem vergleichbar:
Wenn wir uns die Leichtathletik anschauen: woran liegt es denn, dass nur wenige den Sprung ins Lager der Erwachsenen schaffen?
Ich denke, dass das Hauptproblem der Leichtathletik in der fehlenden Breitensportgrundlage zu sehen ist. Ab dem Juniorenbereich ist, wenn man nicht annähernd in den Hochleistungsbereich passt, irgendwann Schluß. Es gibt im Erwachsenenbereich so gut wie keine Wettkämpfe in den technischen Disziplinen im Breitensportbereich. Und breitensportliche Teilnehmer an Kreis-, Regions- und sogar Landesmeisterschaften findet man vergebens. Da herrscht aber dann von Verbandsseite auch ein Denken wie etwa "wer im Weitsprung keine 6 Meter springt, hat bei einer Meisterschaft nichts verloren" vor. Natürlich ist es schwierig, mit viel zu wenigen Kampfrichtern, straffen Terminplänen und wenig engagierten ehrenamtlichen Verbandsvertretern hier etwas zu bewegen.
Die wenigen Breitensportler in der Leichtathletik, die im Erwachsenenbereich weitermachen gehen dann schon zwangsläufig zu den Volks- und Straßemläufen. Und die werden von Seiten des Verbandes stiefmütterlich behandelt. Wenn es aber darum geht, die Volkslaufgebühren zu kassieren, dann steht der DLV quer bei Fuß, schließlich fehlen ja Dank mangelnder Sponsorendichte ein paar Euros zur Förderung des Spitzensportes.
Hier kann ich nur hoffen, dass es beim Triathlon nicht eine ähnliche Entwicklung gibt, gerade weil der Threaderöffner explizit den Triathlon (nur) im Leistungssportbereich genannt hat.
Dan Lorang
16.07.2018, 09:27
unabhängig davon wie ich über Leistungssport denke.
Im DTU Quo Vadis Thread habe ich unter anderem gelesen, das deutsche Triathleten nicht zu Wettkämpfen fahren konnten /durften obwohl dort ein Kontingent Startplätze für deutsche Sportler vorhanden war.
Auch wenn diese Sportler bei den aufgeführten Wettkämpfen eventuell nichts gewonnen hätten finde ich es nicht richtig das sie nicht zu den Wettkämpfen fahren durften.
Mir als Breitensportler ist es auch nicht wichtig ob "unsere" Sportler in internationalen Wettkämpfen weit oben stehen. Ich gehe mal davon aus das jeder Sportler im Rahmen seiner Möglichkeiten alles gibt. Und wenn sie schon die Möglichkeit haben teilzunehmen sollte man sie auch lassen.
Auch ein interessantes Thema da es sicherlich verschiedene Sichtweisen dazu geben kann. Dient der Leistungssport ausschließlich dem Gewinn von Medaillen und dem internationalen Erfolg oder hat er auch noch anderen Aufgaben/Funktionen?
Ich arbeite zu 100% im Leistungssport und bin daher auch von seiner Wichtigkeit überzeugt. Aber über die Jahre habe ich gelernt, dass es eben deutlich mehr gibt als nur Medaillen. Es gibt die Geschichten der Menschen dahinter, es gibt die verschiedensten Persönlichkeiten die reifen und geformt werden, es gibt die vielen Sportbegeisterten die sich bei einem couragierten Wettkampf des Athleten genauso freuen wie über einen Sieg,... Auch wenn der Spruch "der Weg ist das Ziel" abgedroschen klingt, so liegt darin sehr viel Wahrheit. Der Leistungssport kriegt seine Berechtigung vor allem auch über den "Weg". Ein Sportler der sich zu 100% auf sein Ziel vorbereitet hat, der seine Leidenschaft lebt, der es vom Vereinssport auf die internationale Bühne geschafft hat, der Höhen und Tiefen erlebt hat, der über sich hinausgewachsen ist und auch Rückschläge in Kauf nehmen musste, wenn dieser Sportler am Tag X alles gibt, dann kann man ihm keinen Vorwurf machen unabhängig von seiner Platzierung. Die Geschichte dieses Sportlers spiegelt dann nichts Anderes wieder, als dass was Millionen von Menschen erleben wenn sie versuchen ihren Traum zu verwirklichen, auch abseits des Sports. Solche Menschen gilt es zu unterstützen auch wenn sie es vielleicht nicht auf den Olymp schaffenEs gibt nicht nur Gewinnen und Verlieren, es gibt auch noch was dazwischen und dafür sollten wir auch unsere Blicke schärfen. .
Dan Lorang
16.07.2018, 09:29
In unserem Verein ist in den letzten Jahren ein wahrer Boom bei den Jugendlichen ausgelöst worden.
Die Eintracht bietet diverse Trainingseinheiten speziell für die Jugend an, darunter das Radtraining Samstags in verschiedenen Leistungsgruppen aber auch Schwimm- und Lauftraining. Hinzu kommen Sondertrainings wie Wechsel und Radtechnik.
Die Wettkampfbetreuung würde ich als vorbildlich bezeichnen.
In unserem Trainingslager gibt es eine spezielle Trainingswoche für die Jugend, auch die Eltern sind dann willkommen (auch wenn selbst keine Sportler), aber auch ohne Familie ist für die tägliche Bespaßung & Training bestens gesorgt.
Der Jugend wird ein Bikepark zur Verfügung gestellt, die Eltern können die Rennräder gegen kleines Geld für eine Saison "mieten" - ideal um Größenprobleme auszugleichen.
Viele aus dem Verein spenden ausgedientes Material an die Jugend (z.B. Laufuhren etc.)
Ein paar Starke sind nun in den Ligabetrieb aufgestiegen, wir haben eine eigene "U23" Mannschaft und ich denke es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich dort ein paar Kracher herausbilden.
Klasse, ich denke genau das ist der richtige Weg!! Eine gute Mischung zwischen Zusammenarbeit mit dem Verband aber auch eigene Ideen und Konzepte entwickeln um die Athleten auch über den Juniorenbereich hinaus an die Spitze zu bringen.
...Es gibt die Geschichten der Menschen dahinter, es gibt die verschiedensten Persönlichkeiten die reifen und geformt werden, es gibt die vielen Sportbegeisterten die sich bei einem couragierten Wettkampf des Athleten genauso freuen wie über einen Sieg,... Auch wenn der Spruch "der Weg ist das Ziel" abgedroschen klingt, so liegt darin sehr viel Wahrheit. Der Leistungssport kriegt seine Berechtigung vor allem auch über den "Weg". Ein Sportler der sich zu 100% auf sein Ziel vorbereitet hat, der seine Leidenschaft lebt, der es vom Vereinssport auf die internationale Bühne geschafft hat, der Höhen und Tiefen erlebt hat, der über sich hinausgewachsen ist und auch Rückschläge in Kauf nehmen musste, wenn dieser Sportler am Tag X alles gibt, dann kann man ihm keinen Vorwurf machen unabhängig von seiner Platzierung. Die Geschichte dieses Sportlers spiegelt dann nichts Anderes wieder, als dass was Millionen von Menschen erleben wenn sie versuchen ihren Traum zu verwirklichen, auch abseits des Sports. Solche Menschen gilt es zu unterstützen auch wenn sie es vielleicht nicht auf den Olymp schaffenEs gibt nicht nur Gewinnen und Verlieren, es gibt auch noch was dazwischen und dafür sollten wir auch unsere Blicke schärfen. .
:Blumen:
Du sprichst mir aus der Seele, hast es aber wesentlich besser formuiert, als ich es könnte.
Dan Lorang
16.07.2018, 09:38
....
Im Jugend A + Juniorenbereich fehlt es dann auch noch an den entsprechenden Perspektiven. Wer will schon seine Kinder in die Leistungszentren schicken mit der Perspektive, über mehrere Jahre die Wettkampfreisen zu internationalen Wettkämpfen selbst zu finanzieren und durch die DTU noch ein enges Korsett aufgezwungen zu bekommen, welche Sponsoren zu tragen sind. Gleichzeitig werden durch die vorgeschriebenen Olympiastützpunkte noch Hürden durch die DTU aufgebaut, was eine parallele Ausbildung / Studium betrifft.
Wünschenswert wäre eine volle Absicherung des normalen Lebensunterhalts + Wettkampfreisen für eine festgelegte Zeit (z.B. 3-4 Jahre) für die aussichtsreichsten Talente, so dass sie sich voll auf den Sport konzentrieren können. Ob die Geldtöpfe dazu vom Bund oder der DTU kommen sollten, lasse ich mal dahingestellt.
Da ist auch in meinen Augen was Wahres dran. Ein großes Problem sind auch in meinen Augen die hohen Kosten die man durch die internationalen Wettkämpfe tragen muss. Ich denke auch, dass es hier immer schwer sein wird für einen Verband wie DTU für sämtliche Athleten die international starten können/wollen alle Kosten zu tragen. Dafür ist der Verband zu klein bzw. das Geld nicht vorhanden. Auch sehe ich es kritisch wenn hier der Geldbeutel der Eltern entscheidet ob ein junger Athlet zu einem WK kann oder nicht. Ich denke, dass auf Dauer nur das verstärkte Engagement der Privatwirtschaft in dem Bereich helfen kann. Es braucht Sponsoren die an der Sportart und der Entwicklung der Athleten interessiert sind. Der Umsatz im Triathlon steigt Jahr für Jahr und es gibt genügend Unternehmen die davon profitieren. Daher wäre es nicht mehr als richtig, wenn sich diese Unternehmen auch in der Förderung der jungen Athleten beteiligen würden damit Reise-, Personalkosten, etc. getragen werden könnten. Ich weis leichter gesagt als getan aber ich denke der einzige Weg der auf Dauer funktionieren kann und auch eine gewisse Autonomie bewahrt.
Trillerpfeife
16.07.2018, 10:10
In unserem Verein ist in den letzten Jahren ein wahrer Boom bei den Jugendlichen ausgelöst worden.
Die Eintracht bietet diverse Trainingseinheiten speziell für die Jugend an, darunter das Radtraining Samstags in verschiedenen Leistungsgruppen aber auch Schwimm- und Lauftraining. Hinzu kommen Sondertrainings wie Wechsel und Radtechnik.
Die Wettkampfbetreuung würde ich als vorbildlich bezeichnen.
In unserem Trainingslager gibt es eine spezielle Trainingswoche für die Jugend, auch die Eltern sind dann willkommen (auch wenn selbst keine Sportler), aber auch ohne Familie ist für die tägliche Bespaßung & Training bestens gesorgt.
Der Jugend wird ein Bikepark zur Verfügung gestellt, die Eltern können die Rennräder gegen kleines Geld für eine Saison "mieten" - ideal um Größenprobleme auszugleichen.
Viele aus dem Verein spenden ausgedientes Material an die Jugend (z.B. Laufuhren etc.)
Ein paar Starke sind nun in den Ligabetrieb aufgestiegen, wir haben eine eigene "U23" Mannschaft und ich denke es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich dort ein paar Kracher herausbilden.
Absolut spitze die Eintracht. :) Als riesen Verein kann sie so etwas auch leisten.
Ich denke ein großes Problem im Nachwuchsbereich sind die Normen. Es wird ahängig vom Jahrgang verlangt das der Athlet Zeit X und Zeit Y Schwimmen und Laufen kann. Dadurch schließt man Talente aus die möglicherweise 3sec langsamer schwimmen aber 30sec schneller laufen als gefordert. Meiner Meinung nach bleiben damit möglicherweise viele Talente auf der Strecke, sind enttzäuscht und orientieren sich möglicherweise anderweitig, denn im Rennen zählt ja auch nicht wie sich die Splitzeiten zusammensetzen sondern wer die Ziellinie zuerst überquert. Mir ist durchaus bewusst das man gewissen "zubringerleistungen" drauf haben muss um im Rennen dann in der Position zu sein auf die es ankommt, aber so ganz einverstanden bin ich mit der art und weise wie das in Deutschland gehandhabt wird nicht.
Das die Radleistung selbst bei A & B Kader nicht abgeprüft wird finde ich übrigens auch absolut unverständlich. Für die langweiligen Radkurse (al abgesehen von Grimma) in der Triathlon Bundesliga ist das sicher egal, aber es hat sich gezeigt das im internationalen Renngeschehen auf dem Rad viel passiert.
Auch ein interessantes Thema da es sicherlich verschiedene Sichtweisen dazu geben kann. Dient der Leistungssport ausschließlich dem Gewinn von Medaillen und dem internationalen Erfolg oder hat er auch noch anderen Aufgaben/Funktionen?
Ich arbeite zu 100% im Leistungssport und bin daher auch von seiner Wichtigkeit überzeugt. Aber über die Jahre habe ich gelernt, dass es eben deutlich mehr gibt als nur Medaillen. Es gibt die Geschichten der Menschen dahinter, es gibt die verschiedensten Persönlichkeiten die reifen und geformt werden, es gibt die vielen Sportbegeisterten die sich bei einem couragierten Wettkampf des Athleten genauso freuen wie über einen Sieg,... Auch wenn der Spruch "der Weg ist das Ziel" abgedroschen klingt, so liegt darin sehr viel Wahrheit. Der Leistungssport kriegt seine Berechtigung vor allem auch über den "Weg". Ein Sportler der sich zu 100% auf sein Ziel vorbereitet hat, der seine Leidenschaft lebt, der es vom Vereinssport auf die internationale Bühne geschafft hat, der Höhen und Tiefen erlebt hat, der über sich hinausgewachsen ist und auch Rückschläge in Kauf nehmen musste, wenn dieser Sportler am Tag X alles gibt, dann kann man ihm keinen Vorwurf machen unabhängig von seiner Platzierung. Die Geschichte dieses Sportlers spiegelt dann nichts Anderes wieder, als dass was Millionen von Menschen erleben wenn sie versuchen ihren Traum zu verwirklichen, auch abseits des Sports. Solche Menschen gilt es zu unterstützen auch wenn sie es vielleicht nicht auf den Olymp schaffenEs gibt nicht nur Gewinnen und Verlieren, es gibt auch noch was dazwischen und dafür sollten wir auch unsere Blicke schärfen. .
Meine Frage dabei: wie erkenne ich die Talente und welche Auswahlkriterien sind die richtigen.
Kann ja sein, der junge Sportler der jetzt Normen knapp verfehlt ist in zwei Jahren unter den dann Relevanten locker drunter.
Hab in einem anderen Thread gelesen in der DDR wurden die Kinder und Jugendlichen nicht nach Jahrgang betrachtet sondern nach Lebensalter. Damit wollte man ausschließen im Jahr spät Gebohrene als Talent nicht zu erkennen.
Schwierig ist es natürlich zu erkennen ob "erfolgreich" gefördert wird. Woran mache ich das fest. Letztendlich an den Erfolgen der Leistungssportler. Der ist einfach an Plätzen und Medallien zu zählen. Aber das ist natürlich nicht alles.
Damit meine ich: Mir und z.B den Leuten von der Eintracht reicht es aus wenn die Sportler ohne Sieg oder Medallie nach Hause kommen. Wenn wir die Sportler kennen wissen wir das sie alles gegeben haben. Daher wäre für mich auch eine Förderung kein verschwendetes Geld. Aber was ist mit Sponsoren oder anderen die Geld für Sport ausgeben. Reicht denen das auch aus?
kullerich
16.07.2018, 10:57
Davon war aber nur einer auf der Kurzstrecke wirklich erfolgreich.
Ich würde sagen, zwei - Hellriegel war Vize-Europameister (als das noch was hieß...) und Top-6 bei der WM...
Ich beurteile das mit dem Kinder- und Jugendbereich nicht so positiv... als Mutter von fünf Kinern, von denen vier mal mehr mal weniger Triathlon betrieben und alle aufgehört haben, und Lehrerin ( nicht für Sport:Lachen2: ) an einer Eliteschule des Sports mit Kadertriathleten sehe ich eine ideale Trainingssituation am OSP (hat auch einen Jan Frodeno hervorgebracht:Huhu: ) und miserable Bedingungen für den Breitensport.
A) fehlende Wasserzeiten. In Schulferien und Freibadsaison kann kein Schwimmtraining für Kinder stattfinden, die Stadt gibt keine Bahnen frei.
B) Vereinsklüngel: jeder Verein hat eine Triathlonabteilung. Für 3 Kinder zwischen6 und 14 lohnt sich kein Training. Es gab mal den Versuch die Kinder aus drei Vereinen zusammenzuschließen. Scheiterte an Vereinsquerelen (müssen Mitglied sein wegen Haftung, Training findet dann am jeweiligen Vereinsstandort statt usw).
C) Die fehlende „Masse“ wird mit zunehmendem Alter zum Problem. Jugendliche wollen mit Gleichaltrigen trainieren, möglichst mit ihren Freunden, für die sonst nämlich neben Schule und Sport kein Platz mehr ist. Es mag 12/13 jährige Mädchen geben, die mit älteren oder jüngeren Jungs trainieren, aber in der Regel wollen sie das nicht.
Ergo sind kleine Triathleten hier in der Regel in einem Schwimm- und einem Leichtathletikverein und radeln mal so. Wenn die Eltern Zeit und Geld haben, schaffen sie den Sprung in den Kader.
Aber bei dem aktuellen Skandal in unserem LSVS wird das Geld auch für die in Zukunft sehr viel weniger werden.:Cheese:
Was mir als Vater dreier Sportbegeisterter Jungs fehlt: Wettkämpfe für Kids/Jugendliche werden bei vielen (regionalen) Triathlonveranstaltungen nicht angeboten. Außerdem hat es oft eine Lücke für 14/15-Jährige. Die dürfen beim Kidstriathlon (bzw. für die Kids Smin and Run) nicht mehr mitmachen und bei der Sprintdistanz auch erst ab 16. Bei uns im Verein gibt es auch nur (immerhin) ein 8-wöchiges Sommertriathlontraining für die Kids. (1x pro Woche)
Ich denke, dass es bei der flächendeckenden Abdeckung für Kids noch viel Potenzial gibt. (Vereins-, Trainings- und Wettkampftechnisch)
Wenn das verbessert wird, werden auch mehr Talente im Leistungssport landen.
(Lese etwas neidisch von den Möglichkeiten bei der Eintracht...)
Bei Schülertriathlons sind in den meisten Bundesländern Rennräder gar nicht erlaubt und nur Mountainbikes und Cityräder zugelassen. Unsere Triathlonabteilung (und ich kenne Vereine, in denen das ebenso ist) hat sogar einen Pool mehrerer Mountainbikes, die Schülern ausgeliehen werden können, die kein eigenes, passendes Mountainbike fürs Training oder Wettkämpfe haben).
in den älteren Jahrgängen (ich glaube ab Jugend B) sind dann bei Nachwuchswettkämpfen Rennräder erlaubt, aber eben keine Zeitfahrräder. Unser ältester Sohn hat die ersten paar Jahre nach dem Wettkampf vom Mountainbike auf Rennrad seine Wettkämpfe bis hin zu deutschen Meisterschaften auf einem gebrauchten Rennrad (erworben hier im Forum für ich glaub 400,-€) bestritten
Das, was du oben forderst, ist also im Nachwuchsbereich längst umgesetzt. Ausßerdem ist z.B. das Startgeld für die Wettkämpfe im Bayrischen Schüler- und Jugendcup gedeckelt, d.h. die Veranstalter dürfen nicht mehr als 20,-€ pro Teilnehmer und Start verlangen, wenn sie sich für diese Serie bewerben und den Zuschlag bekommen wollen. Der Einstieg in den Triathlon ist für Schüler und Jugendliche einfach und preisgünstig.
Umso besser dann war ich zu voreilig und hätte mich zuerst informieren sollen.
Da ich schon lange keinen Wettkampf mehr bestritten habe, kenne ich mich da nicht so aus.
Gut fände ich, wenn auch für erwachsene Breitensportler es die Möglichkeit gäbe sich mit anderen zu messen, die vom Material her ähnliche Voraussetzungen haben.
Wer also "nur" ein einfaches Rennrad hat für den wäre es doch ganz schön, wenn es da eine spezielle Wertung gäbe.
Würde man Standards festlegen z.B. in Bezug auf die Überhöhung und die Laufräder (nur einfach Speichenlaufräder, keine Schiebenräder o.ä. Aerolaufräder), dann könnte man vielleicht so manchen Radproduzenten dazu motivieren solche Räder herzustellen (die diese Standards erfüllen).
Ich glaube auch, dass mit der Zeit immer mehr Leute an Triathlons teilnehmen würden, die solche Räder kaufen und benutzen.
Trillerpfeife
16.07.2018, 11:39
Ich beurteile das mit dem Kinder- und Jugendbereich nicht so positiv... als Mutter von fünf Kinern, von denen vier mal mehr mal weniger Triathlon betrieben und alle aufgehört haben, und Lehrerin ( nicht für Sport:Lachen2: ) an einer Eliteschule des Sports mit Kadertriathleten sehe ich eine ideale Trainingssituation am OSP (hat auch einen Jan Frodeno hervorgebracht:Huhu: ) und miserable Bedingungen für den Breitensport.
A) fehlende Wasserzeiten. In Schulferien und Freibadsaison kann kein Schwimmtraining für Kinder stattfinden, die Stadt gibt keine Bahnen frei.
B) Vereinsklüngel: jeder Verein hat eine Triathlonabteilung. Für 3 Kinder zwischen6 und 14 lohnt sich kein Training. Es gab mal den Versuch die Kinder aus drei Vereinen zusammenzuschließen. Scheiterte an Vereinsquerelen (müssen Mitglied sein wegen Haftung, Training findet dann am jeweiligen Vereinsstandort statt usw).
C) Die fehlende „Masse“ wird mit zunehmendem Alter zum Problem. Jugendliche wollen mit Gleichaltrigen trainieren, möglichst mit ihren Freunden, für die sonst nämlich neben Schule und Sport kein Platz mehr ist. Es mag 12/13 jährige Mädchen geben, die mit älteren oder jüngeren Jungs trainieren, aber in der Regel wollen sie das nicht.
Ergo sind kleine Triathleten hier in der Regel in einem Schwimm- und einem Leichtathletikverein und radeln mal so. Wenn die Eltern Zeit und Geld haben, schaffen sie den Sprung in den Kader.
Aber bei dem aktuellen Skandal in unserem LSVS wird das Geld auch für die in Zukunft sehr viel weniger werden.:Cheese:
das Problem vieler kleiner Vereine oder kleinen Triathlon Abteilungen. Und allgegenwärtig die "Haftungsfrage". Ist bei uns auch immer Thema.
Das kann auch die beste Förderung nicht verhindert, dass Jugendliche sich einen anderen Sport suchen oder sich "plötzlich" für das andere Geschlecht interessieren. :Liebe:
Einer unserer Schwimmtrainer sagt zu seiner Jugend. "die hab ich im Schwimmbad verbracht. Meine ganzen Freunde auch. Seine Kumpels waren alle im gleichen Verein.
Ausdauerjunkie
16.07.2018, 12:10
.............
Was ich gut fände, wenn man mal darüber nachdenken würde, wie man für Breitensportler den Triathlonsport erschwinglicher machen könnte.
Beispielsweise könnte man Wertungen speziell für Rennradfahrer machen, denn ein Rennrad ist viel günstiger als ein gutes Zeitfahrrad.
Klar - auch dann werden Unterschiede bleiben in Bezug auf das Material, aber sie wären geringer.
...........
Wettkämpfe bei denen man kein Rennrad nutzen darf gibt es, so ist auch an diesem Wochenende bei uns in der Region (Hofer Triathlon (http://www.ifl-hof.de/gealan-triathlon.html)) eine Sprintwertung im Angebot, bei der nicht mit Rennrad gestartet werden darf (neben regulärem Sprint und KD).
Selbstverständlich ist Geld für viele Eltern eine große Hemmschwelle, denn eine Mitgliedschaft in einem Fußballverein bsw. und die Ausrüstung sind wirklich nicht schwer zu stemmen, aber eine Triathlonausrüstung eines Heranwachsenen ist doch oftmals einfach zu teuer.
Die DTU sehe ich sehr skeptisch, denn wer Athleten verbietet (!) bei bestimmten Wettkämpfen zu starten und sonst mit Ausschluss aus "eigenen" Wettkämpfen artet ist mMn inakzeptabel -u.a. deshalb starte ich auch mittlerweile ohne Startpass.
Alteisen
16.07.2018, 12:37
Selbstverständlich ist Geld für viele Eltern eine große Hemmschwelle, denn eine Mitgleidschaft in einem Fußballverein bsw. und die Ausrüstung sind wirklich nicht schwer zu stemmen, aber eine Triathlonausrüstung eines Heranwachsenen ist doch oftmals einfach zu teuer.
.
Das ist aus meiner Sicht wirklich nicht das Problem:
Die Mehrzahl der Wettkämpfe für Kinder finden doch im Freibad statt. Da braucht man keinen Neo und ein "normaler" Einteiler, der auch im Verein weitergegeben wird, reicht völlig aus.
Radschuhe / Klickpedalen sind bei den Kurzen Strecken der Schüler B / Schüler A eher ein zeitlicher Nachteil.
Für das Fahrrad gibt es oft Leih-Lösungen im Verein wie beschrieben.
Den Größten Kostenblock machen wahrscheinlich die Fahrtkosten zu Wettkämpfen aus. Das Material ist es in dem Alter (noch) nicht.
Es wurde ja schon gesagt, dass die Breitensportbasis das wichtigste ist. Der Triathlon hat die große Chance, ein Sport zu sein, welcher generationsübergreifend ausgeübt werden kann. Somit sollten Eltern die Kinder und umgekehrt auch Kinder die Eltern in den Sportverein holen. Oma und Opa können dann gleich noch mitmachen. einerseits generiert das möglicherweise höhere Beiträge auf jeden Fall steigen die Chancen auf ehrenamtliche Helfer. Klingt in der Theorie einfach ist aber praktisch wahnsinnig schwierig.
Des weiteren muss an die Schulen gegangen werden. Gerade auch um Kinder und Jugendliche gemeinsam zum Triathlon zu animieren (zum Beispiel Schulsport AG). Das haben die Mannschaftsportarten voraus da macht man Sport mit seinen Freunden. Aus dem Grund würde ich auch in Erwägung ziehen Jugendtriathlon staffellastiger zu machen. Ein passendes Format kann man sich ja erarbeiten. Über ein sehr soziales Vereinsleben kann der Triathlon punkten und vielleicht in dem man den Spagat zwischen Individualsport (was Triathlon bleibt) und dem Mannschaftssport zu vollziehen. Beim Schwimmen ist das ja mit den Staffelwettbewerben ähnlich.
Problematisch ist halt der Leistungstransfer von dem Jungendbereich in den Erwachsenenbereich. Man müsste überlegen ob es nicht Sinn macht 6-7 Standorte in Deutschland zu entwickeln, welche die komplette Bildungsinfrastruktur aufbieten können. Angefangen von der Sportgesamtschule über Industrie für berufliche Ausbildungen sowie eine breit aufgestellte Universität für eine mögliche akademische Laufbahn. Das ganze dann als Stipendium betrachten und den Zugang über Leistungskriterien reglementieren. Ich denke einige geben den Triathlon dann nicht mehr für den Beruf auf. Allerdings weiß ich nicht ob man dann leistungsmäßig "all in" geht wenn man einen doppelten Boden hat. Dem übergeordnet dann ein Bundesleistungszentrum.
Solche Szenarien wird aber nicht die Probleme von Nominierungskriterien lösen oder Fragen wer unter welchem Trainer trainiert. Was ist wenn Athleten beim Heimtrainer besser sind, dieser aber nicht zur DTU gehört. Ich glaube da gibt es massiv viele Unwägbarkeiten. Und der Kernpunkt ist, dass das alles auch irgendwer finanzieren muss.
Generell müssen vielleicht die Landesverbände besser noch die DTU als Ansprechpartner für die Vereine fungieren. Besser noch sollte es da dann auch konzeptionelle Beratungen und Hilfestellungen geben. (wobei ich nicht im Detail sagen kann wie weit das schon praktiziert wird).
Auf jeden Fall eine sehr spannende Geschichte.
Ich denke, dass auf Dauer nur das verstärkte Engagement der Privatwirtschaft in dem Bereich helfen kann. Es braucht Sponsoren die an der Sportart und der Entwicklung der Athleten interessiert sind. Der Umsatz im Triathlon steigt Jahr für Jahr und es gibt genügend Unternehmen die davon profitieren. Daher wäre es nicht mehr als richtig, wenn sich diese Unternehmen auch in der Förderung der jungen Athleten beteiligen würden damit Reise-, Personalkosten, etc. getragen werden könnten. Ich weis leichter gesagt als getan aber ich denke der einzige Weg der auf Dauer funktionieren kann und auch eine gewisse Autonomie bewahrt.
Naja das ist jetzt keine revolutionär neue Idee, sowas in der Art höre ich von vielen Sportarten seit Jahrzehnten und trotzdem gelingt es niemandem in der Breite. Die Fragen für mich sind, wie will man diese Sponsoren gewinnen und was genau finanzieren diese Sponsoren dann.
Wenn es wirklich um den einzelnen Menschen geht, dessen Leistung und Weg man nicht einfach kurzfristig von Jahr zu Jahr betrachtet, dann wäre es vielleicht sinnvoller (und vielleicht sogar einfacher), persönliche Sponsoren für diese Sportler zu akquirieren. Das wäre doch mal eine schöne Dienstleistung des Verbandes, oder gibt es das schon? Diesen Sportlern ist sicher oftmals mit Summen im Jahr geholfen, die auf Verbandsebene eher ein Tropfen auf dem heissen Stein sind und allenfalls irgendwo versickern, populistische Beispiele spare ich mir hier ;)
Dan Lorang
16.07.2018, 17:42
Naja das ist jetzt keine revolutionär neue Idee, sowas in der Art höre ich von vielen Sportarten seit Jahrzehnten und trotzdem gelingt es niemandem in der Breite. Die Fragen für mich sind, wie will man diese Sponsoren gewinnen und was genau finanzieren diese Sponsoren dann.
Wenn es wirklich um den einzelnen Menschen geht, dessen Leistung und Weg man nicht einfach kurzfristig von Jahr zu Jahr betrachtet, dann wäre es vielleicht sinnvoller (und vielleicht sogar einfacher), persönliche Sponsoren für diese Sportler zu akquirieren. Das wäre doch mal eine schöne Dienstleistung des Verbandes, oder gibt es das schon? Diesen Sportlern ist sicher oftmals mit Summen im Jahr geholfen, die auf Verbandsebene eher ein Tropfen auf dem heissen Stein sind und allenfalls irgendwo versickern, populistische Beispiele spare ich mir hier ;)
Da gebe ich dir völlig recht. Revolutionär ist es nicht und es ist anscheinend verdammt schwer es zu realisieren. Das Sponsoring von Einzelathleten ist immer einfacher, vor allem mit lokalen Partnern. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich erfolgreichere Athleten einfacher tun. Im ersten Schritt sind es vielleicht die "privaten Gönner" die helfen könnten. Ich habe in den letzten Monaten mit ein paar Akteuren aus der Wirtschaft gesprochen. Es geht sicher nicht darum die Sponsoren zu finden die sich einen riesen Mehrwert anfangs durch ihr Engagement erhoffen, sondern welche die sich für die Sportart Triathlon begeistern. Bei diesen Gesprächen habe ich immer wieder gemerkt, dass man die Leute mit Emotionen, Leidenschaft, Glaubwürdigkeit und Transparenz von Ideen überzeugen kann. Natürlich bin ich kein Verkäufer aber ich denke, dass man mit einem guten Konzept und entsprechendem Engagement was erreichen kann. Mal schauen was sich da in Zukunft ergeben kann.
Hallo Zusammen,
Interessante Diskussion. Aus meiner Sicht ist der Triathlon in D derzeit gar nicht so schlecht aufgestellt.
Die Fähigkeit eines Sportfachverbandes international konkurrenzfähig zu sein hängt nicht zuletzt von seiner Finanzierung ab. Diesbezüglich hat es die DTU ja nicht alleine in der Hand. Die Sportförderung durch das Innenministerium ist dank der Leistungssportreform stärker als je zuvor an Erfolge und Potenziale geknüpft. (Stichwort PotAS wens interessiert: www.potas.de ; https://www.dosb.de/leistungssport/leistungssportreform/). Die Anzahl der Olympia- und Bundesstützpunkte ist bereits und wird wahrscheinlich noch weiter reduziert werden. Die Konzentration der Athleten ist für alle olympischen Sportarten gewünscht und für alle höchst problematisch. (Stichwort duale Karriere, Heimatvereine verlieren ihre Spitzenathleten etc.).
Auffällig im Triathlon in Deutschland ist derzeit ja schon die Dominanz auf der Langdistanz (Individuelle Athleten außerhalb der Verbandsstruktur) bei gleichzeitigen Problemen über die Olympische Distanz. Die Sportförderung hängt aber an den Olympioniken. Gleichzeitig hat der Breitensport in den letzten Jahren einen massiven Zuwachs erfahren. Davon profitieren leider Verband und Vereine nicht direkt da die meisten der neuen Hobbytriathleten nicht in den Vereinen aktiv sind. Ist halt ein Individualsport.
Was kann die DTU also machen? Aus meiner Sicht muss versucht werden die große Zahl der Hobbyathleten in die Vereine zu integrieren. Dazu müsste denke ich die Zahl gut ausgebildeter (DTU-Verantwortung) Übungsleiter gesteigert werden um auch Hobbytrainingsgruppen qualitativ gut zu betreuen. Es wird viel Geld für privates Coaching ausgegeben. Triathleten sind ein anspruchsvolles aber wenn man die Bike-Parks so anschaut auch solventes Publikum. Ich sehe nicht warum die Vereine nicht in die Lage versetzt werden sollten mit den privaten zu konkurrieren. Zumindest hier kann der Verband ansetzen.
Der Übergang von der Jugend in die Spitze ist auch in allen großen Sportarten ein Problem. Der Triathlon hat hier aber den riesigen Vorteil das er auch Wettkampfangebote auf niedrigerem Niveau hat während z.B. im Rudersport (ähnlich trainingsintensiv) eine 2. Wettkampfebene praktisch nicht existiert, so dass in vielen Vereinen die Altersgruppe 20-40 fast nicht existent ist. Somit sollte es doch möglich sein talentierte Junge Leute auch auf einem 2. Level zu parken bis sie beruflich/schulisch sortiert sind und sich für einige dann doch die Möglichkeit ergibt nochmal alles zu wollen.
Helmut S
17.07.2018, 14:15
Sers!
Gibt es eigentlich irgendwelche Kadermitglieder (ausser FreFu natürlich) hier oder Eltern, deren Kinder in irgendeinem Kader sind/waren? Wenn ja, in welchem?
LG H.
Trillerpfeife
17.07.2018, 23:23
Ich wundere mich warum dieser Tread so ruig ist.
Wenn ich im QVDTU Tread lese brennt es doch einigen gewaltig unter den Nägeln.
Wieso kommt da nix?
Sers!
Gibt es eigentlich irgendwelche Kadermitglieder (ausser FreFu natürlich)...
Frederic ist schon seit drei Jahren in keinem Bundeskader mehr. Selbst nach seinem Deutschen Meistertitel bei den Junioren vor zwei Jahren, schaffte er es nicht vom Verband als förderungswürdig angesehen zu werden und das wird sich dieses Jahr trotz seines ersten Deutschen Meistertitel in der Elite, den er mit erst 20 als jüngster Deutscher Meister errang, den die DTU je im Elitebereich hatte, auch wohl nicht ändern.
Trillerpfeife
17.07.2018, 23:53
Frederic ist schon seit drei Jahren in keinem Bundeskader mehr. Selbst nach seinem Deutschen Meistertitel bei den Junioren vor zwei Jahren, schaffte er es nicht vom Verband als förderungswürdig angesehen zu werden und das wird sich dieses Jahr trotz seines ersten Deutschen Meistertitel in der Elite, den er mit erst 20 als jüngster Deutscher Meister errang, den die DTU je im Elitebereich hatte, auch wohl nicht ändern.
Und woran liegt das?
Helmut S
18.07.2018, 10:06
Danke Harald für deine Antwort. Übrigens sehr schöne und hoch respektable Erfolge des Sohnemanns. Ich denke da kann man - Kader hin oder her - stolz drauf sein. Es zeigt aus welchem Holz der Sproß geschnitzt ist. Darum geht es im Endeffekt doch. :Blumen:
@TrillerP: In dem System (gilt DOSBweit) geht es im Kern und am Ende des Tages um Medaillen bei den Spielen und bei ner WM (evtl. noch EM aber eher nicht so). Im Endeffekt also um das Potential der internationalen Wettberbsfähigkeit auf höchstem Niveau. Das Problem darin hat aber Karl Valentin schon erkannt: "Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen." ;)
ZU dem Thema "Talentbegriff & Talentförderung" sind schon Doktorarbeiten geschrieben worden ... ein riiiiiieesen Thema.
Aus meiner Sicht greift auch die Frage des TE viel zu kurz. Zunächst - bevor man nach Triathlon fragt, muss man fragen, wie sind die gesellschaftlichen/politischen Voraussetzungen für solche Sportlichen Leistung in D überhaupt? An der Stelle sieht es für den international konkurrenzfähigen organisierten(!) Sport in D nicht besonders gut aus. Wenn man sich damit genauer beschäftigt, könnte man nämlich den Eindruck gewinnen, dass die erfolgreichen Sportler (die es in D gibt und immer geben wird) TROTZ der Strukturen im DOSB (und den jeweiligen Dachverbänden) bzw. der Stratgie in den Kultus und Innenministerien erfolgreich sind und nicht WEGEN.
LG H.
Trillerpfeife
18.07.2018, 10:30
nur kurz:
für mich ist es auch die Frage ob man die Erfolge / Medallien und Titel so in den Vordergrund stellen sollte als Dachverband DTU DOSB.
Ich kann das nur von meiner Warte beurteilen, klar freuen wir uns wenn Frodeno Hawaii gewinnt oder von mir aus Hafus Junge eine Medallie holen würde.
Aber keiner meiner Kumpels jammert wenn der Medallienspiegel nicht irgendwelchen Bildzeitungserwartungen entspricht.
Ich kann gut damit leben, wenn als oberster Leitsatz der DTU so was ähnliches stehen würde wie: "Ein Ziel ist es unseren (besten) Sportlern und Sportlerinnen die Teilnahme an Internationalen Wettkämpfen zu ermöglichen."
Sicher sind da auch Qualifikationskriterien notwendig. Aber als Deutscher Meister / Meisterin finde ich ist man qualifiziert genug.
:)
Alteisen
18.07.2018, 12:42
Die Gelder des Innenministeriums sind aber auf Olympia ausgerichtet wenn ich es recht in Erinnerung habe. Kein Olympia-Fokus = kein Geld
Die DTU muß schon auf Medaillen bei Olympia hinarbeiten. Bei den Förderungen und beim Geld ist der Athlet aber von einem Monopolisten abhängig. Der Monopolist (DTU) macht mehr oder weniger gute Sponsorenverträge, die den größten Teil des Anzugs schmücken, die DTU entscheidet, wer bei welchem Rennen starten darf und wer in welchen Kader kommt.
Nehmen wir jetzt den wünschenswerten Fall, dass mal ein Kurzstreckenathlet durch die Decke geht, dann freut sich die DTU und der Athlet kann wenige Zentimeter vermarkten. Das ist keine gute Lösung.
Athleten sollten zu 100% nach Leistung nominiert werden und es sollte ihnen freigestellt werden, ob sie sich selbst finanzieren und vermarkten oder von der DTU vermarktet werden wollen und im Gegenzug Zuschüsse erhalten.
Die Gelder des Innenministeriums sind aber auf Olympia ausgerichtet wenn ich es recht in Erinnerung habe. Kein Olympia-Fokus = kein Geld
Die DTU muß schon auf Medaillen bei Olympia hinarbeiten. ...
"Die DTU müsste auf Medaillen bei Olympia hinarbeiten."
So ist die Zielsetzung des DOSB, da hast du völlig recht.
Faktisch allerdings arbeitet die DTU seit mehreren Jahren nicht mehr auf Olympia als Hauptziel hin, sondern in der Realität auf das jährliche WTS-Rennen in Hamburg. Dieses ist zwar nur eine Sprintdistanz im Gegensatz zu Olympia, wo die Teilnehmer eben eine Olympische Distanz absolvieren müssen (und diese dann auch bei drei der vergangenen vier olympischen Spielen auf einer sehr anspruchsvollen Radstrecke), aber sowohl Kaderausrichtung als auch Saisonplanung sind vom Verband her stets auf den Sprint in Hamburg (mit flacher und einfacher Radstrecke) als Saisonhöhepunkt ausgerichtet. Hamburg ist zwar zweifellos medienwirksam, da Heimrennen, aber da die DOSB-Fördergelder eigentlich zweckgebunden für die Investition in olympische Medaillen ausgegeben werden sollten, ist die Schwerpunktsetzung des Verbandes genau genommen eine Themaverfehlung.
Jan Frodeno war vor vielen Jahren einer der letzten Deutschen Meister auf der Olympischen Distanz, so dass man schon vor seinem ledenären Rennen in Peking wusste, dass er ein Athlet ist, der ausdauerstark genug ist, auch ein Rennen auf der Olympischen Distanz ins Ziel zu bringen.
Seit 10 Jahren schreibt der deutsche Verband allerdings keine Elite-Meisterschaften auf der olympischen Distanz mehr aus, so dass seit langer Zeit niemand mehr genau weiß´, welcher deutsche Triathlet eigentlich der beste oder talentierteste über diese vom DOSB als Förderungsmaßstab vorgegebene Distanz ist.
Die aus deutscher Sicht enttäuschenden Ergebnisse bei den letzten beiden Olympischen Spielen entsprachen dieser Fokussetzung auf die nicht-olympische Sprintdistanz.
Helmut S
18.07.2018, 13:25
Seit 10 Jahren schreibt der deutsche Verband allerdings keine Elite-Meisterschaften auf der olympischen Distanz mehr aus
Gibt es dafür eine offizielle - oder zumindest eine hinter vorgehaltener Hand - Begründung?
Das hab ich zunächst überlesen:
vom DOSB als Förderungsmaßstab vorgegebene Distanz
Ist das tatsächlich so? Wieso gibt der DOSB dem Fachverband ein Wettbewerbsformat vor? Das kann doch nur indirekt (weil KD/OD olympisch ist) gemeint sein, oder?
Gibt es dafür eine offizielle - oder zumindest eine hinter vorgehaltener Hand - Begründung?
Eine Begründung ist, dass neben den WTS-Rennen und Bundesligarennen, sowie dem (schon oft diskutierten und umstrittenen) Leistungstest im Frühjahr die Wettkampfbelastung für die Elite-Athleten mit einer zusätzlichen deutschen Meisterschaft zu hoch wird.
Dagegen spricht, dass frühere (und erfolgreichere) Athletengenerationen in Deutschland dieses eine zusätzliche Rennen auch verkraftet haben und oft noch später nach der Kuzzdistanzkarriere erfolgreich auf die Langdistanz gewechselt sind, wenn man an Frodeno und Hellriegel denkt) und auch heutzutage noch viele andere internationale Triathlonverbände eine Elite-Meisterschaft über die Olympische Distanz veranstalten.
Eine weiter, schon gehörte Begründung ist, dass es zu aufwändig sei so ein separates Rennen zu veranstalten.
Dagegen spricht, dass es ja traditionell im Bereich der DTU Amateur-Meisterschaften über die olympische Meisterschaften gibt, die jedes Jahr ausgeschrieben und neu vergeben werden. Im Rahmen dieses Wettkampfes wäre es ein leichtes (so wie es seit Jahren auch mit der Elite-Wertung bei der Deutschen Miesterschaft Mitteldistanz praktiziert wird, zuletzt vor ein paar Wochen in Ingolstadt, im jahr davor in Immenstadt)) auf der sowieso abgesperrten Radstrecke dieser Deutschen Meisterschaft noch ein separates Elite-Feld auf die Strecke zu schicken. Der jeweilige Veranstalter der DM Olympische Distanz würde sich über zusätzliches Medieninteresse freuen, durch die startenden Profis und der Verband hätte analysierbare Daten, wie sich die Leistung auf der olympischen Distanz im Verhältnis zur wohlbekannten Leistung auf Unterdistanzen bei seinen besten Athleten verhält.
Die startenden Athleten wiederum hätten die Chance auf ein echtes Meisterschaftsrennen mit seinen besonderen taktischen Erfordernissen, in dem den Siegern die volle Aufmerksamkeit von Medien und Zuschauern zuteil wird, ganz anders als bei den alljährlichen Sprintmeisterwschaften, die stets in ein beliebiges Bundesligarennen als Nebenwertung integriert sind und der jeweilige deutsche Meister stets als dritter oder fünfter gesamt über die Ziellinie läuft hinter irgendwelchen eingekauften ausländischen Ligastartern, so dass die eigentliche Meisterschaftswertung nur noch Insider mitbekommen.
Insofern wäre es eigentlich eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Insofern wäre es eigentlich eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Umso interessanter wäre es, warum irgendjemand anscheinend denkt, er hätte dabei was zu verlieren.
Also ich glaube es ist sehr schwer zu erklären, warum man auf der OD, die ja gefördert werden müsste (siehe oben dein Beitrag), keine Meisterschaften austrägt. Mir würde da noch wieder ein übertreibender Vergleich einfallen, aber das lasse ich mal hier.
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Ist das tatsächlich so? Wieso gibt der DOSB dem Fachverband ein Wettbewerbsformat vor? Das kann doch nur indirekt (weil KD/OD olympisch ist) gemeint sein, oder?
Der DOSB gibt vor, dass der Bereich des Triathlons, in dem bei Olympia um Medaillen gekämpft wird mit öffentlichen Geldern gezielt gefördert werden soll. In der Vergangenheit war dies ausschließlich die Kurzdistanz, in Tokyo wird dies neben der olympischen Kurzdistanz noch der Team-Relay-Bewerb sein.
Die Sprintdistanz war noch nie olympisch und wird es in absehbarer Zeit wohl auch nicht werden.
Vor diesem Hintergrund ist es auch nachvollziehbar, dass die im Vergleich zur olympischen Distanz doppelt so lange Mitteldistanz und auch die Langdistanz keine Fördergelder des Bundesinnenministeriums erhält und sich auch der Deutsche Meister auf der Mitteldistanz gemäß der Nominierungskriterien nicht für die Nationalmannschaft qualifiziert.
Warum allerdings z.B. der zweitplazierte der Deutschen Meisterschaft über die halb so lange Sprintdistanz automatisch für den Bundeskader qualifiziert ist, ist dagegen nicht so ganz einfach nachvollziehbar und wirkt ein wenig willkürlich und ist letztlich dem Umstand geschuldet, dass ein Bewerb über die Olympische Distanz (mit Windschattenfreigabe) als mögliches Nominierungskriterium überhaupt nicht vom Verband angeboten wird.
Trillerpfeife
18.07.2018, 16:39
kann ja hier nur halb mitdiskutieren.
Wenn ich es richtig verstanden habe und Hafus Vermutungen richtig sind, liegt das Hauptaugenmerk der DTU auf Hamburg, offiziell aber auf den Olympischen Spielen.
Was würden denn die Sportler gerne haben. Beides?
Klar wenn ich die Möglichkeit hätte bei Olympia teilzunehmen. Obergeil, vermutlich so wie für manchen von uns der Ironman auf Hawaii.
Ich persönlich finde natürlich Olympia erstrebenswerter als Hamburg. Ausser den deutschen Teilnehmern wird sowas wie "Leistungsverweigerung" vorgeworfen.
Nein ich will die Diskussion nicht auf die Hahner Twins lenken. Nur ich hätte keine Probleme damit, wenn unsere Sportler bei Olympia keine Medallien gewinnen. Bin natürlich auch kein Sponsor.
Zum Startververbot bei bestimmten Wettkämpfen für DTU Kadersportler, das wurde auch im QVDTU Thread besprochen.
Da könnte ich mir als Begründung die Verletzungsgefahr vorstellen. Also Sportler die von der DTU gefördert werden können eben aus Verletzungsgründen nicht einfach irgendwo starten. Finde ich verständlich wenn das die Begründung ist.
Dan Lorang
18.07.2018, 22:51
Eine Begründung ist, dass neben den WTS-Rennen und Bundesligarennen, sowie dem (schon oft diskutierten und umstrittenen) Leistungstest im Frühjahr die Wettkampfbelastung für die Elite-Athleten mit einer zusätzlichen deutschen Meisterschaft zu hoch wird.
Dagegen spricht, dass frühere (und erfolgreichere) Athletengenerationen in Deutschland dieses eine zusätzliche Rennen auch verkraftet haben und oft noch später nach der Kuzzdistanzkarriere erfolgreich auf die Langdistanz gewechselt sind, wenn man an Frodeno und Hellriegel denkt) und auch heutzutage noch viele andere internationale Triathlonverbände eine Elite-Meisterschaft über die Olympische Distanz veranstalten.
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Ich finde da sind sehr viele interessante Vorschläge dabei. Allerdings darf man nicht die Situation vor der WTS-Serie mit jetzt vergleichen. Das System ist definitiv etwas anders geworden und damit auch die Flexibilität bei welchen Wettkämpfen man national und international starten kann. Die Belastung eine Olympischen Distanz auf hohem Niveau ist nicht zu unterschätzen. Die Entscheidung der DTU nur noch eine Sprintdistanz auszutragen hat sicherlich auch damit zu tun, dass man an dem Termin versucht alle Deutschen Athleten dort an den Start zu bekommen damit die Meisterschaft auch eine Aussagekraft hat. Wenn ich das an zwei Terminen versuche wird es schon schwieriger. Zusätzlich ist eben die Belastung eine Andere und mit dem aktuellen Punktesystem müssen mehr internationale WK absolviert werden als das vorher noch der Fall war. Vor Jahren hat man sich auf 2-3 Höhepunkt im Jahr konzentrieren können und den Rest konnte man schön darum herum bauen. Das geht aktuell nicht.
Wie gesagt ich finde Vieles richtig was hier gesagt wird aber an dem Punkt will ich auch den Verband etwas verteidigen, da diese Entscheidungen nicht leichtfertig getroffen werden sondern ein ganzer Rattenschwanz dran hängt. Leider fehlt nach außen oft die Transparenz wieso es so ist, z.B. eine offizielle Kommunikation wieso nur Sprint und keine OD. Mehr Transparenz und Gespräch mit der Basis würde für eine höhere Akzeptanz sorgen.
Dan Lorang
18.07.2018, 23:06
nur kurz:
für mich ist es auch die Frage ob man die Erfolge / Medallien und Titel so in den Vordergrund stellen sollte als Dachverband DTU DOSB.
Ich kann das nur von meiner Warte beurteilen, klar freuen wir uns wenn Frodeno Hawaii gewinnt oder von mir aus Hafus Junge eine Medallie holen würde.
Aber keiner meiner Kumpels jammert wenn der Medallienspiegel nicht irgendwelchen Bildzeitungserwartungen entspricht.
Ich kann gut damit leben, wenn als oberster Leitsatz der DTU so was ähnliches stehen würde wie: "Ein Ziel ist es unseren (besten) Sportlern und Sportlerinnen die Teilnahme an Internationalen Wettkämpfen zu ermöglichen."
Sicher sind da auch Qualifikationskriterien notwendig. Aber als Deutscher Meister / Meisterin finde ich ist man qualifiziert genug.
:)
Ich denke eben auch, dass hier ein Umdenken stattfinden muss. Das Ziel der Förderung des Leistungssports können nicht nur die Medaillen sein. Ganz im Gegenteil, wenn es nur darum geht dann sehe ich auch nicht ein wieso Steuergelder in hohem Umfang dort investiert werden sollen damit ein paar Athleten Medaillen gewinnen. Der Mehrwert vom Leistungssport liegt ganz wo anders und das gilt es wieder zu erkennen und herauszustellen. Wenn das passiert dann gibt es auch wieder eine Legitimierung um mehr Geld ins System zu geben da der Nutzen weiter über die möglichen Medaillengewinnen hinaus vorhanden ist.
Kunst wird auch nicht gefördert damit sich ein paar Künstler profilieren können sondern, weil sie eine gewisse Funktion/Aufgabe in der Gesellschaft hat. Da werden sich auch viele darüber streiten wie hoch der Allgemeinnutzen ist aber am Ende wird man feststellen, dass es förderungswürdig ist und es zur Kultur dazu gehört.
Ich finde da sind sehr viele interessante Vorschläge dabei. Allerdings darf man nicht die Situation vor der WTS-Serie mit jetzt vergleichen. Das System ist definitiv etwas anders geworden und damit auch die Flexibilität bei welchen Wettkämpfen man national und international starten kann. ...
Vor 10 Jahren, als die Entscheidung zum Verzicht auf eine eigene Deutsche Meisterschaft auf der Olympischen Distanz getroffen wurde, war die von dir wiedergegebene Entscheidung auch noch halbwegs verständlich. Immerhin hatte die DTU damals mit Steffen Justus und Jan Frodeno zwei Athleten in ihren Reihen, für die die Gesamtwertung der WTS-Serie durchaus ein Thema war, Frodo war darüberhinaus auch noch amtierenden Olympiasieger, da war die Jahresgesamtbelastung an Wettkämpfen schon noch ein gewisses Thema (zumindest für die genannten Athleten).
Allerdings muss man gelegentlich solche Entscheidungen auch an veränderte Rahmenbedingungen anpassen. Der beste Deutsche Mann ist in der WTS zu Halbzeit auf Rang 36, für keinen deutschen Triathleten spielt die Gesamtwertung der WTS noch eine Rolle (und das ist schon seit Jahren so). Dementsprechend ist die Wettkampfbelastung für die aktuelle Generation auch nicht zu vergleichen mit der von vor 10 Jahren.
Die Belastung eine Olympischen Distanz auf hohem Niveau ist nicht zu unterschätzen ......
Natürlich ist die Belastung einer olympischen Distanz eine andere als auf einer Sprintdistanz. Das weißt du mit deinem Fachwissen weitaus besser als jeder andere hier im Forum, aber wenn man den deutschen Elite-Athleten nie die Möglichkeit gibt, auf einer olympischen Distanz mit Windschattenfreigabe gegen die nationale Konkurrenz zu starten, findet man eben auch nicht die Athleten, die für diese zweistündige Distanz möglicherweise besonders prädestiniert und damit im Hinblick auf Olympia förderungswürdig sind.
Es gibt mehrere Athleten im Bundeskader, die überhaupt noch nie und einige die seit zwei Jahren auf keiner olympischen Distanz nach ITU-Regelement gestartet sind.
Die enttäuschenden DTU-Ergebnisse bei den vergangenen zwei Olympischen Spielen und beim alljährlichen Grand Final sind ja kein Zufall, sondern Folgen dieser Schwerpunktsetzung und fehlerhaften Justierung der Förderung.
Helmut S
19.07.2018, 09:45
Danke Harald für deine Antworten!
[...]welcher deutsche Triathlet eigentlich der beste oder talentierteste über diese vom DOSB als Förderungsmaßstab vorgegebene Distanz ist.
Der DOSB gibt vor, dass der Bereich des Triathlons, in dem bei Olympia um Medaillen gekämpft wird mit öffentlichen Geldern gezielt gefördert werden soll.
Ich bin allerdings nicht sicher ob ich dich verstehe. Ich versuche es mal ;)
1) Reden wir heute ja einerseits von der Förderung der Spitzenverbände (SV) im Rahmen der Grundförderung. An der Stelle sind vom DOSB Förderungskriterien, wieviele Disziplinen die DTU im olympischen Programm hat, wieviele Athleten zu den Spielen entsandt wurden und wieviele Medaillen man geholt hat. Letzteres ist deutlich das Wichtigste.
Vor diesem Hintergrund ist - wenn man diese Kriterien als startegisches Steuerungsinstrument des DOSB für die SV sieht, die Sache, die du aufführst Es gibt mehrere Athleten im Bundeskader, die überhaupt noch nie und einige die seit zwei Jahren auf keiner olympischen Distanz nach ITU-Regelement gestartet sind.
natürlich nahezeu eine Brüskierung des DOSB. Für mich völlig unverständlich, ich halte dies auch für einen sportlichen Fehler. Evtl. kann hier Dan was dazu sagen - es ist ja eigentlich mit sein Ding, wenn ich das richtig sehe.
Wenn man es aus der Sicht sieht, dass aufgrund er Kriterien auch Geldbeträge fließen, könnte man denken: Wer nicht will, der hat schon ;)
2) Andererseits reden wir ja von der Förderung der Einzelathleten in dem Sinne, dass sie in Kader aufgenommen werden, zu Lehrgängen eingeladen werden usw. Grundsätzlich sind diese Kriterien ja transparent. Selbstverständlich sind die für den A-Kader (heute heißt das ja Olympiakader - das zeigt noch mehr um was es geht) andere als für einen jungen Nachwuchskader. Darüber hinaus sind in allen mir bekannten Verbänden (gerade in den U-Kadern) immer auch "weiche" Kriterien vorhanden, die es den Trainern/Ausschüßen erlauben jemanden doch zu nominieren, oder doch nicht zu nominieren. Meist ein Quell unendlicher Freude/Leid für die betroffenen Athleten.
Inwieweit diese Kriterien sinnvoll sind sei dahingestellt. Aus meiner Sicht - da gebe ich HaFu völlig recht - sollten klar internationale Top OD Platzierungen ein Kriterium sein (was nicht zwingend die Ausrichtung einer Elite DM über OD meint) . Eine deutsche Meisterschaft als alleiniges Muss-Kriterium für eine A-Kader Nominierung sehe ich nicht. Das ist mir zu wenig. Es geht darum Athleten im Kader zu haben, die nachgewiesenermaßen international bestehen können. Das ist deutlich was anderes.
Wenn die DTU die Elite Athleten aber gar nicht auf solchen Veranstaltungen sehen will oder dies nicht zulässt ... ich zitiere nochmal HaFu ....
Es gibt mehrere Athleten im Bundeskader, die überhaupt noch nie und einige die seit zwei Jahren auf keiner olympischen Distanz nach ITU-Regelement gestartet sind.
...ich kann das gar nicht glauben ehrlich gesagt. Bitte Dan, sag mal was dazu. Danke.
LG Helmut :Blumen:
Triathlonator
19.07.2018, 10:03
Kunst wird auch nicht gefördert damit sich ein paar Künstler profilieren können sondern, weil sie eine gewisse Funktion/Aufgabe in der Gesellschaft hat. Da werden sich auch viele darüber streiten wie hoch der Allgemeinnutzen ist aber am Ende wird man feststellen, dass es förderungswürdig ist und es zur Kultur dazu gehört.
Kunst lebt von Vielfalt, die ein breites Spektrum bedient und allein nur durch die Interessen des jeweiligen Konsumenten definiert wird. Sprich Kunst ist grenzenlos bzw. barrierefrei und unterliegt somit sämtlich erdenklichen Variablen. Deshalb ist der Allgemeinnutzen von unermesslichem Wert. Das gleiche dürfte für Wissenschaft gelten.
Inwiefern eine aufstrebende Sportart wie Triathlon damit vergleichbar ist, stell ich in Frage. Zumal insbesondere die am Anfang des Threads schon erwähnte Finanzierungsfrage, für mich persönlich, ein ganz großer Faktor ist. Wenn ich das auf die von euch bezogene "Leistungsfrage" projiziere, muss ich, auch auf den Nicht-Jedermann-Sektor bezogen, ein ganz großes Minus im Punkto Fairness bei der Durchführbarkeit ankreiden. Im Breitensport sowieso.
In den meisten Sportarten ist irgendwie alle genormt und reglementiert, auch um Chancengleichheit zu erzielen. Einen entsprechend leichten Einstieg in Triathlons, für Nachwuchs, sehe ich deshalb nicht, da ich z.B. beim Fußball, ausnahmslos alles, bis auf die Schuhe und Schienbeinschoner, gestellt bekomme.
Wie man es auf Tri bezogen richtig macht, zeigt ein sehr großer Verein, in einer sehr großen Stadt, die ganz weit weg ist. In den Provinzverbänden gibt es diese Möglichkeiten nicht, auch aus Mangel an einheitlichen Vorgaben, was ein Verein als Angebot zu bieten hat. Ich sage mal salopp...hier gibt es nur nen Lauftreff^^
Was eine einheitliche Regelung für alle Vereine bedeuten würde, z.B....
1. muss ein Schwimmbad stellen können
2. muss Trainingsmaterial für das Schwimmen stellen können
3. muss Räder stellen können
4. muss Radgruppen organisieren und versichern können
5. muss, im günstigsten Fall, eine Laufbahn stellen können
6. muss für alle drei Bereiche kompetente Trainer stellen können
...kann man sich ja denken. Die Finanz- bzw. Mitglierderarmen Vereine würden nach und nach ihre Triathlon Abteilung einstampfen. Also ist im Grunde genommen die Vielfalt des Sports, das Kernproblem...;)
Erstellt doch mal eine Kostenliste für Eltern, die ihren Sohn in die nächste größere Stadt fahren müssen, um seine Triambitionen zu fördern. Dann erstellt die gleiche Liste auf Fußball bezogen, wo im günstigsten Fall irgendwann der Talentscout erscheint , um die Karriere des Jungsportlers zu fördern...natürlich vorher schon gefiltert durch die Kreis- bzw. Bezirksauswahl.
Eine klare Trennung von Jedermann und Leistungssektor wäre für jeden wünschenswert, zumindest auf Wettkämpfen. Oder man lässt Profis/Amateuere auf Jedermännern mit Handycaps starten. Da sie Jedermänner sowieso immer nur als "Training nutzen", kann die Platzierung dann hinterher auch egal sein?
Außerdem Windschattenverbot!!!...fördert meiner Meinung nach sehr stark den Egofaktor, in einem Sport der gerne als Team begriffen werden möchte, dann aber trotzdem nur Wert auf Einzelzeitfahrargumente legt. Und das obwohl 99% aller Teilnehmer, gar keine Zeitfahrer sind, sondern ihren Sport in Gruppen ausführen. Das gerade die Radrennen im Triathlon, ohne dieses Verbot um Welten attraktiver für Sportler und Zuschauer wären, brauch man nicht erwähnen. Der gute Zeitfahrer, muss sich dann halt zwangsläufig ganz im Sinne der Vielfältigkeit des Sports, von seiner Einzelfähigkeit lösen.
gaehnforscher
19.07.2018, 10:11
Ich finde die Idee mit einer Olympischen DM Elite auch nicht so verkehrt, zumal aktuell in den aktuellen Leistungstests ja das Radfahren komplett außen vor bleibt. Es ist halt doch ein Unterschied, ob jemand Solo schnell laufen kann, oder nach einem harten Radfahren.
Selbst auf meinem bescheidenen Niveau Lauf im im Triathlon häufig schneller als Athleten gegen die ich Solo nicht den Hauch einer Chance hätte. Selbst auf einer Brettebenen Olympischen Distanz mit Windschattenfreigabe, wo man ja "nur mitrollen" muss. Selbst wenn man viel im Windschatten hängt, können ein die vielen sehr harten Antritte gut fürs Laufen zerstören.
Klar wäre das eine zusätzliche Belastung für die Athleten/-innen. Es steht ja aber auch frei, das Format entsprechend lukrativ zu gestalten: mediale Präsentation, damit einhergehend gewinnen von Sponsoren (-->höhere Preisgelkder möglich), automatische Kaderzugehörigkeit über Zeitraum xy für die besten Athleten/-innen, je nach Platzierung Startberechtigung auf internationaler Ebene xy ...
Ich denke, man könnte das schon so gestalten, dass es für die Athleten/-innen nicht nur eine zusätzliche Belastung, sondern auch ein Zugewinn sein kann, zumal die eigenen Sponsoren ja häufig auch lokal sind (von den Ausrüstern vllt abgesehen).
Ich erinner mich noch daran wie Buchholz nach Rio wollte. Er ist so viel gestartet, um noch irgendwo die (DTU) Norm zu holen, dass (für mich von außen betrachtet) eigentlich schon fast klar war, dass er spätestens in Rio so durch ist, dass dort eh nicht mehr viel gehen wird. Da war der DTU die zusätzliche Belastung auch egal, obwohl er über die ITU Liste qualifiziert war. Bei einem fokussierten Aufbau wäre vllt schon eine gute Platzierung drin gewesen.
(Die Umstände die dann letztlich dazu geführt haben, dass die DTU ihre Plätze nicht besetzt hat sind mir natürlich bekannt und könnten ein eigenes Thema füllen. Mir geht es hier eher um die Vorgeschichte, die halt zumindest in diesem Punkt nicht dazu passt, dass man die Athleten entlasten will).
Davon ab finde ich den Vergleich mit der Kunst sehr passend. Mir erscheint es immer befremdlich, wenn sich vor diversen Spielen ein Politiker hinstellt und erklärt, wie viele Medaillen wir dieses Jahr doch bitte gewinnen sollten, während gleichzeitig versucht wird immer mehr Geld zu sparen und nur noch wenige Sportarten und Athleten/-innen mit entsprechender Erfolgsaussicht zu fördern. Umso paradoxer empfinde ich es, wenn darüber hinaus seitens der Verbände versucht wird ihre Monopolstellung zu zementieren und es Athleten schwer gemacht wird sich selbst zu organisieren und bei entsprechender sportlicher Leistungsfähigkeit und vorhandensein internationaler Qualifikationskriterien auch zu starten.
Das hängt aktuell sicher auch mit weiteren Rahmenbedingungen hinsichtlich der Finanzierung von Wettkampfreisen ect. zusammen, trotzdem sollte hier eine Möglichkeit für eigenverantwortliche Organisation geschaffen werden. Es soll ja auch Fälle geben, wo zum Bsp. das angestrebte Studium für die Karriere nach dem Sport nicht in Stützpunktnähe angeboten wird (oder der NC dort zu hoch ist). Mit Schließung von Stützpunkten wird sich diese Situation kaum verbessern.
Wenn der gesamtgesellschaftliche Nutzen des Sports wieder mehr Beachtung finden würde und eine stärkere Förderung in der Breite stattfinden würde (Thema Schließung von Schwimmbädern; zu wenige Sporthallen in größeren Städten --> zuwenige oder unzumutbare Randzeiten für Breitensportvereine...), dann würden sich aus dieser Breite heraus auch wieder mehr Talente entwickeln. Umgekehrt sollte natürlich auch die Förderung in der Spitze nicht zu Elitär ausfallen, da eine breite nationale Spitze auch wieder Vorbilder und halt auch mediale Präsenz schafft. Letzteres sind aber Themen, die nicht nur den Triathlon allein betreffen. Aktuell ist da wohl die Sportlobby in der Politik nicht groß genug für oder die der Pharmaindustrie noch zu groß.
Helmut S
19.07.2018, 10:19
Was mich sehr interessieren würde, weil ich denke, dass hier ein riesen Potential schlummert ist die Sache mit der der Talentprognose und dem Talentscouting. Wie funktioniert das genau im Triathlon? Wie und mit welchem Alter kommt der Nachwuchsathlet zum ersten mal mit nem Kader in Berührung? Wer entscheidet auf welcher Ebene, wer zu einem ersten Sichtungslehrgang o.ä. eingeladen wird. Und wie wird dann weiter entschieden ob ein Athlet Potential hat?
LG H.
Reden wir heute ja einerseits von der Förderung der Spitzenverbände (SV) im Rahmen der Grundförderung. An der Stelle sind vom DOSB Förderungskriterien, wieviele Disziplinen die DTU im olympischen Programm hat, wieviele Athleten zu den Spielen entsandt wurden und wieviele Medaillen man geholt hat. Letzteres ist deutlich das Wichtigste.
Das wird sich im Rahmen der Potenzialanalysekommission etwas verschieben. Was das für die Sommersportarten bedeutet ist Gegenstand laufenden Verfahrens/der Umsetzung der Leistungssportreform. Für Tokio kommts zu spät. Die Spitzensportförderung wird aber letztlich immer an den Olympiaergebnissen bzw. dem Potenzial hierfür hängen. Da ist das Verhalten der DTU schon befremdlich.
Darüber hinaus sind in allen mir bekannten Verbänden (gerade in den U-Kadern) immer auch "weiche" Kriterien vorhanden, die es den Trainern/Ausschüßen erlauben jemanden doch zu nominieren, oder doch nicht zu nominieren. Meist ein Quell unendlicher Freude/Leid für die betroffenen Athleten.
Das Problem wird sich verschärfen da die Zahl der Landeskader in allen Verbänden reduziert werden wird. (Oftmals schon im nächsten Jahr).
Eine klare Trennung von Jedermann und Leistungssektor wäre für jeden wünschenswert, zumindest auf Wettkämpfen. Oder man lässt Profis/Amateuere auf Jedermännern mit Handycaps starten. Da sie Jedermänner sowieso immer nur als "Training nutzen", kann die Platzierung dann hinterher auch egal sein?
Bin ich anderer Meinung. Ein Teil des Reizes im Triathlon ist im gleichen Rennen auf gleicher Strecke wie die großen zu Starten. (Finde ich jedenfalls).
Außerdem Windschattenverbot!!!...fördert meiner Meinung nach sehr stark den Egofaktor, in einem Sport der gerne als Team begriffen werden möchte, dann aber trotzdem nur Wert auf Einzelzeitfahrargumente legt. Und das obwohl 99% aller Teilnehmer, gar keine Zeitfahrer sind, sondern ihren Sport in Gruppen ausführen. Das gerade die Radrennen im Triathlon, ohne dieses Verbot um Welten attraktiver für Sportler und Zuschauer wären, brauch man nicht erwähnen. Der gute Zeitfahrer, muss sich dann halt zwangsläufig ganz im Sinne der Vielfältigkeit des Sports, von seiner Einzelfähigkeit lösen.
Bloß nicht. Windschattenfreigabe in Jedermannrennen füllt die Ambulanzen der Krankenhäuser. Das fahren im Feld ist etwas was der Gelegenheitsstarter niemals beherrschen kann. Und selbst wenn du das kannst reicht es wenn es einer neben dir verbockt. Unabhängig von meinen Zeitfahrfähigkeiten würde ich auf meine Alten Tage aus dem Sport aussteigen wenn Windschatten freigegeben wird.
tria ghost
19.07.2018, 10:39
Eine klare Trennung von Jedermann und Leistungssektor wäre für jeden wünschenswert, zumindest auf Wettkämpfen. Oder man lässt Profis/Amateuere auf Jedermännern mit Handycaps starten. Da sie Jedermänner sowieso immer nur als "Training nutzen", kann die Platzierung dann hinterher auch egal sein?
Außerdem Windschattenverbot!!!...fördert meiner Meinung nach sehr stark den Egofaktor, in einem Sport der gerne als Team begriffen werden möchte, dann aber trotzdem nur Wert auf Einzelzeitfahrargumente legt. Und das obwohl 99% aller Teilnehmer, gar keine Zeitfahrer sind, sondern ihren Sport in Gruppen ausführen. Das gerade die Radrennen im Triathlon, ohne dieses Verbot um Welten attraktiver für Sportler und Zuschauer wären, brauch man nicht erwähnen. Der gute Zeitfahrer, muss sich dann halt zwangsläufig ganz im Sinne der Vielfältigkeit des Sports, von seiner Einzelfähigkeit lösen.
Wieso sollte eine Trennung von Profis und "Jedermännern" (da zähle ich jeden Agegrouper dazu) wünschenswert sein? Das ist doch grad das Gute an unserem Sport!
Wo sonst hat Max Mustermann die Chance zur gleichen Zeit am gleichen Wettbewerb wie seine Idole teilzunehmen? Ich kenne da sonst kaum eine Sportart (mit Abstrichen evtl. Golf, aber kaum ein Profi startet bei einem "Dorfclubturnier")
Geht es dir darum, dass du so evtl. nie die Chance bekommst aufs Treppchen zu kommen, weil Stärkere mit dir zusammen starten??? Dann ist es der verkehrte Sport für dich, wenn das deine Ziele sind.
Außerdem sind die Profis oder sehr starken Agegrouper nunmal die Zugpferde in unserem Sport.
Auch bei Punkt 2 liegst du daneben - Grundsätzlich ist Triathlon kein Teamsport, Teamsprints und Staffeln sind Erscheinungen der "Neuzeit" um den Sport "attraktiver" oder Einsteigerfreundlich zu gestalten. In der Liga tritt man zwar als Team an, aber bis auf die ganz seltenen Teamsprints zählt auch dort immer die Summe der Einzelleistungen.
Windschattenverbot ist gerade in Bezug auf die längerer Distanzen der Standard um eben gemäß dem Motto "der Stärkste der alle 3 Disziplinen gut kann" durchzuführen. Im Windschatten kann man so viel Energie sparen, das starke Läufer in einem deutlichem Übermaß davon profitieren und bevorteilt würden. Windschattenfreigabe ist eher sehr Radsportspezifisch - schau dir mal aktuell die Tour de France an...da kannst du auf ner Flachetappe 100km mit einem Tempo >40km/h im Windschatten mitrollen, "ohne viel in die Pedale zu treten" - schaff das mal alleine ein Tempo von >40 dauerhaft zu halten...
Grade deshalb gibt es immer wieder Diskussionen um Drafting und bessere Kontrollen bzw. weniger Starter auf den Strecken. Wer im Windschatten fahren will, der soll bei einer RTF mitmachen...
Somit sollte auch immer die Einzelleistung des Athleten im Vordergrund stehen.
Wir führen bis auf evtl. gemeinsames Radtraining oder RTFs unseren Sport trotz allem sehr individuell aus. Je spezifischer das Training wird, desto öfters trainiert man alleine...man kann in einer Radgruppe nicht einfach mal eben seine Intervalle durchziehen (und auch seltenst auf seinem TT trainieren). Auch im spezifischen Lauf- oder Schwimmtraining übt man zwar in Gruppen, aber eben jeder in seinen Trainingsbereichen.
Und wie oben von Jonny erwähnt: Auch ich möchte nicht in einem Rennen mit Windschattenfreigabe mit Einsteigern und Jedermännern in der Gruppe fahren, die evtl. noch sehr geringe Radbeherrschung haben. Mir reicht es schon jetzt schlechte Abfahrer, Links/Mittigfahrer etc. in einem normalen Rennen zu haben.
gaehnforscher
19.07.2018, 10:41
Bloß nicht. Windschattenfreigabe in Jedermannrennen füllt die Ambulanzen der Krankenhäuser. Das fahren im Feld ist etwas was der Gelegenheitsstarter niemals beherrschen kann. Und selbst wenn du das kannst reicht es wenn es einer neben dir verbockt. Unabhängig von meinen Zeitfahrfähigkeiten würde ich auf meine Alten Tage aus dem Sport aussteigen wenn Windschatten freigegeben wird.
Seh ich auch so. Brauch man sich nur mal in Berlin beim Velothon an den Streckenrand stellen. Bei manch einem ist es die fehlende Radbeherrschung, manch einer vergisst einfach, dass es nicht um die Weltmeisterschaft geht, sondern am Montag alle wieder normal zu Arbeit müssen.
In der Triathlonregionalliga ist ähnliches zu beobachten. Ich glaub da sind tlw. die Pros in BuLi und WTS untereinander fairer, weil bei denen halt alle wissen, dass ihr Körper ihr Kapital ist.
Trillerpfeife
19.07.2018, 10:42
[/B] (Thema Schließung von Schwimmbädern; zu wenige Sporthallen in größeren Städten --> zuwenige oder unzumutbare Randzeiten für Breitensportvereine...), dann würden sich aus dieser Breite heraus auch wieder mehr Talente entwickeln. Umgekehrt sollte natürlich auch die Förderung in der Spitze nicht zu Elitär ausfallen, da eine breite nationale Spitze auch wieder Vorbilder und halt auch mediale Präsenz schafft. Letzteres sind aber Themen, die nicht nur den Triathlon allein betreffen. Aktuell ist da wohl die Sportlobby in der Politik nicht groß genug für oder die der Pharmaindustrie noch zu groß.
das wäre schön. Aber das kommt mir so ein wenig wie das Henne Ei Problem vor.
Wenn Sportler erfolgreich bei Olympia sind treten die Leute in Vereine ein und wenn viele in Vereinen sind werden mehr Talente entdeckt.
Grundsätzlich hab ich immer noch nicht verstanden warum die DTU sich von der Olympischen Distanz "distanziert" und die Sprintdistanz fördert.
Das hat Dan Lorang ja schon geschrieben: es fehlt an Transparenz und Komunikation.
Vielleicht wäre das eine erste Maßnahme um Missverständnissen vorzubeugen. Ein Forum auf der DTU Seite mit Moderation und "offiziellen" Antworten.
Ansonsten gibt es ja einiges zu finden auf der DTU Homepage.
gaehnforscher
19.07.2018, 10:59
das wäre schön. Aber das kommt mir so ein wenig wie das Henne Ei Problem vor.
Wenn Sportler erfolgreich bei Olympia sind treten die Leute in Vereine ein und wenn viele in Vereinen sind werden mehr Talente entdeckt.
Ich seh es nicht als Henne Ei Problem. Es gibt in beiden Bereichen Defizite und an diesen könnte man zeitgleich arbeiten. Man müsste halt ggf. in Kauf nehmen, dass es ein wenig dauert, bis sich auch im Spitzensportbereich Erfolg einstellt, da die Talente ja auch Zeit brauchen. Die Frage ist halt, ob man den Erfolg/Nutzen einer gesellschaftlichen Sportförderung allein über Medaillen bei bestimmten Events misst/ messen sollte, auch wenn dies natürlich der am einfachsten quantifizierbare Parameter ist.
Helmut S
19.07.2018, 11:09
Das Ziel der Förderung des Leistungssports können nicht nur die Medaillen sein. Ganz im Gegenteil, wenn es nur darum geht dann sehe ich auch nicht ein wieso Steuergelder in hohem Umfang dort investiert werden sollen damit ein paar Athleten Medaillen gewinnen.
Hmmmm. :cool:
Zunächst ist die Förderung des Spitzensports doch wohl nur die Spitze einer Pyramide an deren Basis das Breitensportpotential steht. Auch da fließen ja Gelder rein. Da fließen deshalb Gelder rein, damit man allen die nur Ansatzweise vielleicht irgendwann mal eine Chance haben könnten eine Medaille zu gewinnen (Stichwort: Talentscouting/-prognose), die Möglichkeit gibt, später eben genau das zu tun. Leistungssportföderung ist eine Förderung der Möglichkeiten für viele und nicht nur ein Medailliengewinnbudget für Wenige.
Darüber hinaus gibt es ja auch eine dedizierte Förderung des Breitensports. Ob zwischen den beiden Bereichen z.B. Gewichtungen justiert werden sollten, ist aber eine völlig andere Frage. Das ist eine Frage, inwieweit Leistung und Höchstleistung als gesellschaftlicher Wert durch den Sport als Kulturgut gefördert werden soll bzw. inwieweit diese Werte überhaupt noch gelten. Hier halte ich eine gesellschaftliche Debatte für sinnvoll. Den Wertewandel in unserer Gesellschaft kann man als Sportverband (eine DTU sicher weniger als ein DOSB, DFB etc.) übrigens auch aktiv gestallten, man muss nicht nur passiver Passagier sein.
Kunst wird auch nicht gefördert damit sich ein paar Künstler profilieren können sondern, weil sie eine gewisse Funktion/Aufgabe in der Gesellschaft hat.
Der zentrale Punkt ist m.E. der fett Unterstrichene: "eine gewisse Funktion". Eben, genau das. Der Leistungssport hat auch "eine gewisse Funktion" eben aber eine andere. Auch die historisch kulturelle Basis der Kunst ist eine andere, als die des Sports. Deshalb hat er am Ende auch eine andere Zielhaftigkeit als die Kunst. Weil du das offenbar nicht so siehst, würde mich interessieren was das für "ein anderer Mehrwert des Leistungssports" ist, von dem du sprichst und den nicht der Sport an sich schon hätte und wie denn eine Förderung solcher "Mehrwerte" denn aussehen könnte?
LG H.
fredfetsch
19.07.2018, 11:21
Ich finde, dass wir bei dieser Diskussion den Leistungssport und Breitensport deutlich voneinander trennen sollten. Also in der Betrachtung, nicht in der Durchführung - wurde ja schon genannt, dass es ein Alleinstellungsmerkmal des Triathlons ist, dass Profis und Anfänger quasi Rad an Rad starten. Was auch ich sehr gut finde!
Das Bindeglied zwischen den beiden Sparten ist allerdings die Nachwuchsförderung. Und für diese braucht's natürlich den örtlichen Verein und den Breitensport, in dessen Rahmen die Jugend starten kann. Allerdings hätte ich schon gedacht, dass es mit den Jugendkadern etc entsprechende Strukturen gibt, die die gute Jugendarbeit in den Vereinen aufnimmt und daran anknüpft. Bis dahin scheint es doch gut zu funktionieren. Erst mit dem Übergang zum jungen Erwachsenen, wenn die Frage nach Berufsausbildung, Absicherung des Lebensunterhalts, etc aufkommt - dann wird die Anzahl deutscher Athleten (in wohl fast allen Sportarten) auf internationaler Ebene deutlich weniger. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass unsere Athleten nicht gut genug sind, also werden sie sich wohl bewusst gegen den Leistungssport entscheiden. Und da gilt es doch anzugreifen, oder?
Erstaunlicherweise funktioniert die Eigenorganisation der Athleten auf der Langdistanz verhältnismässig gut, auf Verbandsebene aber nicht. Und bei anderen Ländern scheint die Arbeit auch besser zu funktionieren, zumindest sind diese auf der Kurzstrecke deutlich erfolgreicher als Deutschland.
Noch ein Kommentar zu Dan's Äusserung, dass es eigentlich um den Weg und den Menschen hinter der Leistung gehen sollte. Ja, da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Aber Medaillen und Platzierungen lassen sich vermarkten - die Geschichte des Athleten kennt ausser wenigen Insidern keiner! Leider.
Trillerpfeife
19.07.2018, 11:26
Ich seh es nicht als Henne Ei Problem. Es gibt in beiden Bereichen Defizite und an diesen könnte man zeitgleich arbeiten. Man müsste halt ggf. in Kauf nehmen, dass es ein wenig dauert, bis sich auch im Spitzensportbereich Erfolg einstellt, da die Talente ja auch Zeit brauchen. Die Frage ist halt, ob man den Erfolg/Nutzen einer gesellschaftlichen Sportförderung allein über Medaillen bei bestimmten Events misst/ messen sollte, auch wenn dies natürlich der am einfachsten quantifizierbare Parameter ist.
von mir aus gerne.
Leider befürchte ich aber, dass Entscheidungsträger bezüglich Finanzierung und Förderung des Breitensports sich auch mehr von Medallien und anderen Erfolgen leiten lassen.
Daher glaube ich, auch wenn es mir nicht gefällt, die Förderung wird nach unten durchgereicht sobald sich oben Erfolge einstellen.
Ergo brauchen wir gute Sportler die bei Olympia Medallien gewinnen.
Denn, ich glaube, kein Lokalpolitiker wird sich hinstellen und sagen: "ich sanierden paar Hansels vom Triaverein jetzt das marode Hallenbad.
Ausser beim Fussball, da hat es ja ganz gut geklappt mit dem lägerfrisigen Denken und Planen von unten nach oben. Der Plan ging leider nur bis 2014. :Cheese:
Das müssen wir hier nicht weiter vertiefen.
Helmut S
19.07.2018, 11:45
Ich finde das Vergleiche mit dem Fußball nix bringen. Der DFB hat andere Möglichkeiten. Wenngleich der mittlerweile an der Basis auch ein Nachwuchsproblem identifizieren. So is es ja nicht. Lernen kann man vom DFB aber insofern, dass man dann halt die Umsetzung zu nem Verband mit deutlich weniger Ressourcen hinkriegen muss.
Ausser beim Fussball, da hat es ja ganz gut geklappt mit dem lägerfrisigen Denken und Planen von unten nach oben.
Das ist aber nicht richtig was du da schreibst. Die Strategien sind im DFB auch von oben gekommen. Nach dem Vorrundenaus bei der EM2004 hat der DFB mit Matthias Sammer 2006 einen Sportdirektor installiert, der u.a.die Nachwuchsförderung/-ausbildung völlig neu gedacht hat. Nachzulesen in der Schrift zur Ausbildungskonzeption "Der weite weg zum Erfolg". Von unten nach oben denkt da überhaupt niemand langfristig. Das ist alles mit zich Millionen von oben in das ganze Land reingekippt worden. Inklusive feste Prozesse wie das Ganze zu laufen hat. ;)
Es kann auch im Triathlon nur von oben nach unten gehen. Der Fisch stinkt immer vom Kopf. Die Frage ist, was geben die Mittel her und was kann ich effizient damit anstellen.
LG H.
Ich finde das Vergleiche mit dem Fußball nix bringen. Der DFB hat andere Möglichkeiten. Wenngleich der mittlerweile an der Basis auch ein Nachwuchsproblem identifizieren. So is es ja nicht. Lernen kann man vom DFB aber insofern, dass man dann halt die Umsetzung zu nem Verband mit deutlich weniger Ressourcen hinkriegen muss.
Vergleiche bringen da nix. Der DFB wird nicht vom BMI gefördert. Die wollen das gar nicht. Sonst könnte man ihnen ja rein reden.
hanse987
19.07.2018, 13:03
Erstellt doch mal eine Kostenliste für Eltern, die ihren Sohn in die nächste größere Stadt fahren müssen, um seine Triambitionen zu fördern. Dann erstellt die gleiche Liste auf Fußball bezogen, wo im günstigsten Fall irgendwann der Talentscout erscheint , um die Karriere des Jungsportlers zu fördern...natürlich vorher schon gefiltert durch die Kreis- bzw. Bezirksauswahl.
Auch wenn ich die Vergleiche mit dem Fußball nicht passend finde, noch ein paar Worte dazu.
Wenn ich sehe, was meine Arbeitskollegin im Jahr Kilometer gefahren ist, um den Sohnemann ein paar mal wöchentlich zum Training zu kutschieren und am Wochenende dann noch Punktspiel, dann wirds im Triathlon nicht aufwendiger sein. Wir sprechen da von einem Verein der damals in der 2. Bundesliga spielte. Solange er nur in der Jugend gespielt hat, war da nichts mit Bezahlung und auch anschließend als Jungprofi war da nicht viel.
Man muss es sich halt leisten können bzw. wollen seine Kinder Sport oder auch ein anderes Hobby zu ermöglichen. Je höherklassiger diese unterwegs sind desto aufwendiger und teurer. Dies ist jetzt spezielles Triathlonproblem!
Trillerpfeife
19.07.2018, 14:43
Ich finde das Vergleiche mit dem Fußball nix bringen. Der DFB hat andere Möglichkeiten. Wenngleich der mittlerweile an der Basis auch ein Nachwuchsproblem identifizieren. So is es ja nicht. Lernen kann man vom DFB aber insofern, dass man dann halt die Umsetzung zu nem Verband mit deutlich weniger Ressourcen hinkriegen muss.
Das ist aber nicht richtig was du da schreibst. Die Strategien sind im DFB auch von oben gekommen. Nach dem Vorrundenaus bei der EM2004 hat der DFB mit Matthias Sammer 2006 einen Sportdirektor installiert, der u.a.die Nachwuchsförderung/-ausbildung völlig neu gedacht hat. Nachzulesen in der Schrift zur Ausbildungskonzeption "Der weite weg zum Erfolg". Von unten nach oben denkt da überhaupt niemand langfristig. Das ist alles mit zich Millionen von oben in das ganze Land reingekippt worden. Inklusive feste Prozesse wie das Ganze zu laufen hat. ;)
Es kann auch im Triathlon nur von oben nach unten gehen. Der Fisch stinkt immer vom Kopf. Die Frage ist, was geben die Mittel her und was kann ich effizient damit anstellen.
LG H.
sollte auch kein eins zu eins Vergleich werden.
Ich meinte mit von unten nach oben, dass die Nachwuchsförderung (unten) sehr stark im Vordergrund stand. Also so wie du es beschrieben hast.
:)
Das gerade die Radrennen im Triathlon, ohne dieses Verbot um Welten attraktiver für Sportler und Zuschauer wären, brauch man nicht erwähnen.
Doch - sollte man erwähnen, nicht jedoch ohne es stichhaltig und plausibel (!) zu begründen.
Ich bin gespannt...
Noch mal zum Thema Sponsoren. Die hängen ja auch immer viel mit Medienpräsenz zusammen. Heute laufen zwei deutsche Meisterschaften in den olympischen Kernsportarten Schwimmen und Leichtathletik.
Wie sieht es mit Live-Übertragungen aus:
ARD: TdF
MDR: Fussball-Vorbereitungsspiel
RBB (Schwimm-DM ist in Berlin): Schlager des Sommers
Eurosport: TdF
Sport1: Fussball-Vorbereitungsspiele
Dazn: Tennis, Feldhockey uvm
Sky: Golf, Fussball-Vorbereitungsspiele
Gegen 18 Uhr wird es wohl Zusammenfassungen geben in der ARD-Sportschau. Aber das ist das Umfeld, mit dem selbst Sportarten wie Schwimmen und Leichtathletik zu kämpfen haben.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist also vor Ort mit aller nötigen Technik, aber nichtmal in Regional-, oder Spartensender, oder im Internet-Livestream sieht man was. Lustigerweise gibt es einen Livestream mit dem Namen aber dem Programm der TdF.
gaehnforscher
21.07.2018, 16:04
Noch mal zum Thema Sponsoren. Die hängen ja auch immer viel mit Medienpräsenz zusammen. Heute laufen zwei deutsche Meisterschaften in den olympischen Kernsportarten Schwimmen und Leichtathletik.
Wie sieht es mit Live-Übertragungen aus:
ARD: TdF
MDR: Fussball-Vorbereitungsspiel
RBB (Schwimm-DM ist in Berlin): Schlager des Sommers
Eurosport: TdF
Sport1: Fussball-Vorbereitungsspiele
Dazn: Tennis, Feldhockey uvm
Sky: Golf, Fussball-Vorbereitungsspiele
Gegen 18 Uhr wird es wohl Zusammenfassungen geben in der ARD-Sportschau. Aber das ist das Umfeld, mit dem selbst Sportarten wie Schwimmen und Leichtathletik zu kämpfen haben.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist also vor Ort mit aller nötigen Technik, aber nichtmal in Regional-, oder Spartensender, oder im Internet-Livestream sieht man was. Lustigerweise gibt es einen Livestream mit dem Namen aber dem Programm der TdF.
Eigentlich "witzig" , wenn man überlegt, dass es kürzlich wieder eine richterliche Entscheidung bezüglich Rundfunkbeitrag gab und dort auch noch mal die Wichtigkeit herausgestellt wurde ein Medium zu haben, welches unabhängig von kommerziellen Interessen objektiv in der Breite berichtet.
Ich glaube es hieß im Wortlaut sogar: "frei von Sensationsgier"
Schwimmen entfiel schon mal im Ersten...
Trillerpfeife
21.07.2018, 19:13
nun, wenn ich die lezten Beiträge so lese scheint auch Triathlon keine Zukunft zu haben. Zumindest nicht in den Medien.
Also doch alles auf Olympia setzen, viele Medallien gewinnen und dann kommen auch die Medien.
Oder kriegen wir das mit dem Leistungssport nicht hin, weil wir zu wenig junge Sportler haben und die Mehrzahl der Triathleten spätberufene oder schon zu alte Sportler sind. Als Einsteiger zu alt um noch nach ganz oben zu kommen.
Vielleicht brauchen wir noch ein paar mehr Idole für die Kinder und Jugendlichen.
Schwimmen = Michael Gross, Tennis = Boris und Steffi, Triathlon = Jan Frodeno und ... wen kennt die Nele aus der 5a noch?
Ok das was ich gerade geschrieben habe hilft dem Leistungssport in Deutschland jetzt nicht unbedingt weiter.
Alteisen
21.07.2018, 20:19
Formate wie Super League Triathlon oder auch die Team Relay Wettkämpfe eignen sich schon für das Fernsehen. Ab Olympischer Distanz wird es aber eine Zumutung für den normalen Zuseher. Nur Hawaii hat etwas Anziehungskraft ... alle anderen Langdistanzen kann man sich als Nicht-Triathlet nicht antun.
gaehnforscher
21.07.2018, 20:20
Vielleicht mal eine kleine Anekdote von hier:
Mein Zweitverein hat vor kurzem im Rahmen der Stadtsportspiele hier einen kleinen Triathlon ausgerichtet. Im Rahmen der Stadtsportspiele werden Wettkämpfe in verschiedensten Sportarten ausgerichtet, Zielgruppe sind vor allem Kinder und Jugendliche, die mal in die Sportarten reinschnuppern sollen.
Was ich so mitbekommen habe war es wohl aus rechtlichen Gründen und trotz vielem hin und her nicht möglich Flyer (aka "Werbung") in den Schulen auszulegen. Entsprechend klein war dann auch das Teilnehmerfeld, da ja "niemand" von der Aktion wusste. Wie soll man da überhaupft talentierte Jugendliche zum Sport bekommen?
Sicher liegt das auch immer ein wenig an den Verantwortlichen Personen, ob sie vllt doch mal ein Auge zu drücken. Am Ende ist es aber auch ein politisches Problem, noch weit abseits irgendwelcher Diskussionen um Finanzierung von Stützpunkten oder Ähnlichem.
Wo es dann vllt schon eher um Geld geht, ist das Thema Ausrichtung von Wettkämpfen, Auflagen und Kosten für Straßensperrungen ect. , wo man es gerade kleineren Veranstaltern häufig nicht leicht macht. Gerade diese bieten aber häufig einen günstigen Einstieg mit Jedermanndistanzen, Kinderrennen usw. . Ich habe das Gefühl, das da anderswo auf der Welt insgesamt eher eine "Cool, lets do this!" Mentalität von allen Seiten her herrscht.
Problem: Ich hab auch keine Ahnung, wie man das lösen kann ;)
Was ich so mitbekommen habe war es wohl aus rechtlichen Gründen und trotz vielem hin und her nicht möglich Flyer (aka "Werbung") in den Schulen auszulegen. Entsprechend klein war dann auch das Teilnehmerfeld, da ja "niemand" von der Aktion wusste. Wie soll man da überhaupft talentierte Jugendliche zum Sport bekommen?
Keine Ahnung, wie der Schulsport heute läuft. Da kann man sicher auch nicht generalisieren, da es sicher oftmals am Engagement einzelner Personen hängt.. aber in meiner Kindheit (im Osten Deutschlands) war es üblich, dass Vereine zu uns in die Schule gekommen sind und für ihre Sportarten geworben haben. Ich war dann danach auch beim Probetraining beim Boxen, Gewichtheben und Kanurennsport. Und eigentlich hatte es mir überall gefallen. Ich weiss noch, ich war extrem überrascht von dem Athletiktraining der Gewichtheber.. Am Ende bin ich dann bei der LA geblieben, aber nur weil meine Eltern mir Boxen nicht erlaubt haben :dresche
Für mich wäre jetzt das normalste der Welt gewesen, dass man als Verein die Möglichkeit bekommt, Schüler mal für diesen Schnupperwettkampf zu begeistern.. :confused:
Alteisen
21.07.2018, 21:45
Werbung in der Schule wird zumeist unterbunden ... aber, wir schicken es über das Kultusministerium in BW an die Schulleitungen der Umgebung. Das ist offensichtlich erlaubt.
Werbung in der Schule wird zumeist unterbunden ...
versteh ich total in Bezug auf Mars, Snickers, Nike und Gucci.. aber gemeinnützige Sportvereine? Wie sollen die sonst in der Breite akquirieren können?
Alteisen
21.07.2018, 22:29
versteh ich total in Bezug auf Mars, Snickers, Nike und Gucci.. aber gemeinnützige Sportvereine? Wie sollen die sonst in der Breite akquirieren können?
Man wundert sich, wieviele Vereine es in Städten gibt. Wenn jeder seine Flyer in der Schule verteilt, dann würden die Kinder täglich nur noch Werbung mitbringen und die andere Hälfte fliegt auf dem Schulhof rum...
Darüber hinaus gibt es Vereine, von denen man nicht unbedingt Werbung möchte....
(willkürliche Auswahl aus Stuttgart: AGUS Angehörige um Suizid e.V., Arbeitskreis für allein Erziehende- Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, ...)
gaehnforscher
21.07.2018, 22:50
Ich verstehe die Problematik schon. Das bizarre an der Geschichte war halt, dass die Veranstaltung ja auch von der Stadt selbst aus geht. Ist aber auch egal. Ich wollte nur einmal darauf hinweisen, dass es neben der üblichen Thematik der Sportförderung über DOSB ect. noch ganz andere politische/rechtliche Probleme/ Hürden gibt.
@Alteisen: Danke für den Hinweis. Werd ich mal weitergeben, wobei ich sogar der Meinung bin, dass da schon Kontakt bestand. Ich war aber halt auch nicht direkt involviert.
Helmut S
22.07.2018, 09:56
Ich bin ja gespannt ob Dan nochmal Zeit und/oder Muse findet, zu den offenen Fragen was zu sagen. Wäre schön. :Blumen:
LG H.
Sportphysio
22.07.2018, 11:21
Ich behaupte: Triathlon wird für die breite Masse und damit für, wie von Dan Lorang zurecht gefordert, mehr externe Sponsoren und für die Medien nur dann attraktiver werden, wenn die Rennen insgesamt kürzer(wie Sprintdistanz) und abwechslungsreicher werden(wie Team Relay etc,). Denn nur bei kürzeren Rennformaten bleibt der interessierte "Triathlon Laie" länger am TV (leider). Und nur das wiederum beschert den TV Sendern die notwendigen Quoten, um das Event wieder ins Programm zu nehmen. Wird das Rennen subjektiv zu lang, schaltet der Zuschauer ab/um...die Attraktivität für die Medien (TV etc,) und damit für potentielle Sponsoren (Stichwort Präsentation) geht verloren.
Deshalb würde ich mich nicht wundern, wenn in Zukunft WTS Rennen und andere größere internationale Veranstaltungen sowie die olympische Distanz (z.B. ab 2024 und danach) kürzer werden, z.B eine Sprint Distanz. Wenn dem so wäre, wäre die jetztige Fokussierung der DTU auf kürzere Distanzen möglicherweise die richtige im Hinblick auf gute internationale Resultate und die finanzielle Förderung durch das Bundesinnenministerium...:Huhu:
Klugschnacker
22.07.2018, 12:08
Ich behaupte: Triathlon wird für die breite Masse und damit für, wie von Dan Lorang zurecht gefordert, mehr externe Sponsoren und für die Medien nur dann attraktiver werden, wenn die Rennen insgesamt kürzer(wie Sprintdistanz) und abwechslungsreicher werden(wie Team Relay etc,). Denn nur bei kürzeren Rennformaten bleibt der interessierte "Triathlon Laie" länger am TV (leider). Und nur das wiederum beschert den TV Sendern die notwendigen Quoten, um das Event wieder ins Programm zu nehmen.
Woher weißt Du das? :Blumen: :8/
Meines Wissens nach sind die Einschaltquoten bei Liveübertragungen von Sprint- und Kurzdistanzen für die Sender enttäuschend.
Für die Bundesliga, die allerlei innovative Rennformate bietet, interessieren sich weder die Medien noch die Triathleten selbst. Dasselbe finden wir auch in anderen Sportarten: Wäre die Tour-Etappe nach Alpe d'Huez oder der olympische Marathonlauf eine Mixed-Teamstaffel, würde man wohl kaum mit einem vergrößerten Zuschauerinteresse rechnen. Es handelt sich um Ausdauersportarten, die ihre Faszination verlieren, wenn es nicht mehr um Ausdauer geht. Wie etwa bei einer Staffel, die sich die Ausdauerleistung untereinander in kleine Häppchen aufteilt.
Die oft zitierten Biathlonstaffeln lassen sich damit meiner Meinung nach nicht vergleichen, da Biathlon seine Faszination nie aus der reinen Ausdauerleistung, also dem Bewältigen der Strecken, zog. Das ist im Triathlon anders. In der Wahrnehmung und Erwartung der Zuschauer ist Triathlon ein Ausdauerwettkampf und keine Mixed-Staffel auf Schülerdistanzen, ganz gleich wie hoch das sportliche Niveau auch sein mag.
Formate wie Super League Triathlon oder auch die Team Relay Wettkämpfe eignen sich schon für das Fernsehen. Ab Olympischer Distanz wird es aber eine Zumutung für den normalen Zuseher. Nur Hawaii hat etwas Anziehungskraft ... alle anderen Langdistanzen kann man sich als Nicht-Triathlet nicht antun.
Sehe ich auch so. Und völlig unabhängig wie gut wie Übertragung ist. Wer nicht selbst Triathlet ist wird sich doch niemals 8h Ironman Frankfurt anschauen wollen. Für die normalen Medien reicht da eine 2-Minütige Zusammenfassung mit dem Start, drei Szenen auf dem Rad, 20 Sekunden Lauf und dann den Zieleinlauf von Frodo. Mehr Interesse besteht halt nicht an dem Sport.
So geht es mir ja auch mit anderen Sportarten. Mein Bruder meinte ich muss unbedingt die TdF Alp d´Huez schauen weil das so spannend wäre. Hab es dann kurz angemacht und mir angeschaut. Da fahren halt 100 Typen den Berg rauf, der einzige den ich erkenne ist Froome und den kann ich nicht leiden. Nach 10 Minuten hab ich gelangweilt ausgemacht weil da halt nix passiert ist. Da muss man schon richtig Fan sein um das spannend zu finden.
Reine Laufwettkämpfe (außer Sprints) interessieren doch im TV auch keine Sau. Wenn ich da was sehen will schau ich mir auf Youtube Zusammenfassungen an.
Ich denke Triathlon ist eine Sportart die eher gemcht wie geschaut wird und das ist doch völlig in Ordnung. Wir haben viele gute Wettkämpfe in meiner Gegend und viele Vereine und Gruppierungen denen man sich anschließen kann wenn man möchte.
Zum Thema Zukunft des Triathlons: Ich hoffe einfach, dass der Sport so bleibt wie er ist. Mir gefällt es! Ob der Nachwuchs da nun perfekt gefördert wird oder nicht ist mir ehrlich gesagt nicht so wichtig. Für mich stehen im Triathlonsport schon eher die tausenden Hobby-Sportler im Mittelpunkt. Triathlon ist ein toller Einstieg um Menschen von der Couch zum Sport zu bekommen.
Ich fiebere da zwar wirklich sehr mit bei den Profis und bin wirklich Fan von einigen, aber wie wir da jetzt im internationalen Vergleich abschneiden ist mir nicht so wichtig.
gaehnforscher
22.07.2018, 13:01
Meine Mutti macht keinen Triathlon und hat Frankfurt geschaut ;)
Meines Wissens nach sind die Einschaltquoten bei Liveübertragungen von Sprint- und Kurzdistanzen für die Sender enttäuschend.
sehe ich genausso. Ausserdem besteht die grosse Gefahr, dass man eine Sportart solange verändert, bis es eigentlich nicht mehr die Sportart ist und im TV kommt dann trotzdem die Live-Übertragung des Spitzenspiels aus der Fussball-Kreisklasse A.
Was hat man beim Schwimmen geschimpft, die DM würde nur nach dem TV ausgerichtet werden und dann wird in 3 Tagen ein einziges Finale mal in einer 3h verzögerten Aufzeichnung ausgestrahlt.
Ich kenne die Quoten von Frankfurt vor zwei Wochen nicht, aber ich denke, sie werden nicht so übel gewesen sein. Und ich sehe auch nicht, warum eine OD im TV wesentlich unattraktiver sein sollte, als die gestrige TdF-Etappe.
Sportphysio
22.07.2018, 13:53
Woher weißt Du das? :Blumen: :8/
Meines Wissens nach sind die Einschaltquoten bei Liveübertragungen von Sprint- und Kurzdistanzen für die Sender enttäuschend.
Für die Bundesliga, die allerlei innovative Rennformate bietet, interessieren sich weder die Medien noch die Triathleten selbst. Dasselbe finden wir auch in anderen Sportarten: Wäre die Tour-Etappe nach Alpe d'Huez oder der olympische Marathonlauf eine Mixed-Teamstaffel, würde man wohl kaum mit einem vergrößerten Zuschauerinteresse rechnen. Es handelt sich um Ausdauersportarten, die ihre Faszination verlieren, wenn es nicht mehr um Ausdauer geht. Wie etwa bei einer Staffel, die sich die Ausdauerleistung untereinander in kleine Häppchen aufteilt.
Die oft zitierten Biathlonstaffeln lassen sich damit meiner Meinung nach nicht vergleichen, da Biathlon seine Faszination nie aus der reinen Ausdauerleistung, also dem Bewältigen der Strecken, zog. Das ist im Triathlon anders. In der Wahrnehmung und Erwartung der Zuschauer ist Triathlon ein Ausdauerwettkampf und keine Mixed-Staffel auf Schülerdistanzen, ganz gleich wie hoch das sportliche Niveau auch sein mag.
Das WTS Rennen in Hamburg hatte bei der ARD 2,29 Millionen Zuschauer am TV und 14,2 Prozent Marktanteil! Rekord! Und die Staffel am Sonntag im ZDF immerhin auch, 1,33 Millionen Zuschauer mit 10,2 Prozent Marktanteil!Für Thriathlon Verhältnisse sehr gute Zahlen...
Im übrigen braucht man auch für Distanzen von 750 Meter Schwimmen 20 Kilometer Rad fahren und 5 Kilometer laufen eine gewisse Ausdauer...
In der Leichtathletik gibt es auch verschiedene Disziplinen, vom 100 Meter Sprint bis zum Marathon etc.. Die meisten Zuschauer haben da allerdings nicht die Langläufer, sondern die Sprinter....
Klugschnacker
22.07.2018, 14:25
Im übrigen braucht man auch für Distanzen von 750 Meter Schwimmen 20 Kilometer Rad fahren und 5 Kilometer laufen eine gewisse Ausdauer...
Gewiss. Aber keine, welche die Zuschauer vor der Glotze fesselt.
Seien wir doch mal ehrlich: Wem ist es eigentlich aufgefallen, dass es in Deutschland seit Jahren keine Deutsche Meisterschaft Elite mehr auf der Kurzdistanz gibt? Das hat vermutlich selbst von uns Insidern kaum einer wirklich bemerkt. – Welche Athleten dominieren die Liga? Vermutlich wird auch das kaum einer von uns wissen.
Das Vorhaben, die Kurz- und Sprintdistanz in die Medien zu bringen, ist ganz offensichtlich gescheitert. Diese Tatsache sollten wir zur Kenntnis nehmen. Wir machen uns etwas vor, wenn wir von der ach-so-tollen Medientauglichkeit dieser teilweise sehr innovativen Formate sprechen (no offense!). Hamburg ist eine Ausnahme.
Trillerpfeife
22.07.2018, 14:54
Meine Mutti macht keinen Triathlon und hat Frankfurt geschaut ;)
mein Schwiegervater auch, aber nur weil ich mitgemacht habe. Sonst hätte er es nicht geschaut.
Und auf der anderen Seite fragten mich Vereinsmitglieder ganz erstaunt. "ach der Ironman war schon ..."
Muss die ganze Zeit an "the crawl" denken. Das hat dem Triathlon in den Medien Auftrieb gegeben.
Ich stimme Arne zu. Die Fastzination Triahtlon ist die für viele unvorstellbare Ausdauerleistung. Das Leid und die Qual der Sportler. Vermutlich ähnlich bei der Tour de France.
Man könnte natürlich aus dieser Überlegung heraus nachdenken, wie man den Triathlon (und den Leistungssport) ohne die Medienpräsenz förden kann.
Helmuts Frage nach den Talentscouts bzw. Talentfindung finde ich sehr wichtig.
Ausserdem besteht die grosse Gefahr, dass man eine Sportart solange verändert, bis es eigentlich nicht mehr die Sportart ist
Wurde mit der Kurzdistanz doch schon gemacht.
Ich denke Triathlon ist eine Sportart die eher gemacht wie geschaut wird und das ist doch völlig in Ordnung.
Ja. Dazu kommt auch, dass ich bisher keinen echten Nachweis sehe, dass es Triathlonveranstalter leichter hätten, wenn der Sport medial besser vermarktet wird.
gaehnforscher
22.07.2018, 16:52
mein Schwiegervater auch, aber nur weil ich mitgemacht habe. Sonst hätte er es nicht geschaut.
Ich war nicht am Start und war auch nicht gemeldet ;)
Trillerpfeife
22.07.2018, 17:02
Ich war nicht am Start und war auch nicht gemeldet ;)
das geht ja gar nicht!
Aber es wäre schon mal interessant zu wissen wieviele Leute Übertragungen anschauen oder an der Strecke stehen ohne selbst Triathlon zu machen oder Verwandte zu haben die starten oder auch den Sport ausüben.
Und nicht an der Strecke wohnen. :Lachen2:
Ich glaube da bleiben nicht viele.
Wie es mit dem deutschen Triathlon steht kann ich nicht beurteilen.
Aber der beste deutsche Duathlet (Felix Köhler) läuft in der Freizeit mit einem T-Shirt von Swiss Duathlon rum.
https://www.facebook.com/suixtri/photos/a.2299676890050091.1073741866.379277772090022/2299677350050045/?type=3&theater
das geht ja gar nicht!
Aber es wäre schon mal interessant zu wissen wieviele Leute Übertragungen anschauen oder an der Strecke stehen ohne selbst Triathlon zu machen oder Verwandte zu haben die starten oder auch den Sport ausüben.
Und nicht an der Strecke wohnen. :Lachen2:
Ich glaube da bleiben nicht viele.
Ich sehe da den Triathlon-Sport wie die Formel 1. Man geht nicht hin, um den Sport zu sehen. Man geht des Events (also das Drumherum) hin. Weshalb kleinere Veranstaltungen halt abgesehen von anderen Triathleten, Angehörigen oder Anwohnern nicht wirklich großen Zuspruch finden.
ArminAtz
23.07.2018, 13:13
Aber der beste deutsche Duathlet (Felix Köhler) läuft in der Freizeit mit einem T-Shirt von Swiss Duathlon rum.
https://www.facebook.com/suixtri/photos/a.2299676890050091.1073741866.379277772090022/2299677350050045/?type=3&theater
Ist doch ein Bild vom Swissman wo er als Supporter unterwegs ist... Wird Ihm seine "Partnerin" vermutlich gesagt haben: "Bitte zieh das an."
Viele Kinder und Jugendliche haben keinen Zugang, weil sie eben kein Rad haben mit dem man trainieren geschweige denn erfolgreich an Triathlons teilnehmen könnte.
Man braucht Trainer, Betreuer und andere Leute, die Spaß daran haben andere auch Kinder zu coachen und zu beraten und im Training zu betreuen.
Das sind oft Menschen, die selber nicht so wahnsinnig viel Talent haben, aber halt auf diese Art und Weise eine erfüllendes Hobby gefunden haben.
Des weiteren muss an die Schulen gegangen werden. Gerade auch um Kinder und Jugendliche gemeinsam zum Triathlon zu animieren (zum Beispiel Schulsport AG).
An einigen Schulen meiner Stadt wird Triathlon als Prüfungsfach im Abitur angeboten. Der Sohn meines Nachbarn stand irgendwann vor meiner Tür und fragte, ob er Radschuhe ausleihen könne; vom Radmarathon-Rentner drei Häuser weiter hatte er bereits ein schönes Canyon dafür anvertraut bekommen. Sowas gab es bei uns (Abi 1998) nicht. :)
Ist doch ein Bild vom Swissman wo er als Supporter unterwegs ist... Wird Ihm seine "Partnerin" vermutlich gesagt haben: "Bitte zieh das an."
Seine Partnerin ist Engländerin, aber lebt schon länger in der Schweiz als er.
Trillerpfeife
24.07.2018, 11:33
Hallo liebe Triathlon-Freunde in Deutschland, gerne würde dieses Thema hier eröffnen um Ideen, Anregungen, Ansichten,..., zu sammeln wie sich der Triathlon im Bereich Leistungssport in Deutschland aktuell entwickelt.
- Was läuft gut?
- Was gilt es zu verbessern?
- Wie steht es um die Förderung?
- Welche alternativen Förderungssysteme könnten genutzt werden?
- Wo steht der Triathlon in Deutschland in 10 Jahren?
-...
Ich glaube es gibt ein Haufen an interessanten Themen und Diskussionen die von hier aus starten könnten. In diesem Sinne Feuer frei und ich bin gespannt ob wir es schaffen, konstruktive und fortschrittliche Ideen zusammen zu bringen.
Über die Möglichkeiten der Umsetzung muss man sich dann nochmals separat austauschen aber jetzt geht es erstmal darum ein breitgefächertes Brainstorming zu starten.
Täte mich mal interessieren wie Frederic Funke oder andere Sportler darüber denken. Also Sportler die Leistungssport betreiben oder betreiben wollen.
Wie stellen die sich eine, in ihren Augen, sinnvolle Förderung vor.
Oder, wenn hier Sportler mitlesen die sich auch aufgrund mangelnder Fördrung bzw, Fördermöglichkeiten vom Leistungssport zurückgezogen haben, was waren die Gründe?
Täte mich mal interessieren wie Frederic Funke oder andere Sportler darüber denken. Also Sportler die Leistungssport betreiben oder betreiben wollen.
Wie stellen die sich eine, in ihren Augen, sinnvolle Förderung vor.
@Hafu: Fände ich auch spannend. Würde da auch gerne Frefu`s Meinung zu hören! Aber am besten durch deinen Filter gelaufen, immerhin bewegt er sich "noch" in diesem System und da ist es ja nicht immer ratsam alles zu sagen was man denkt. :Lachen2:
Trillerpfeife
24.07.2018, 13:39
Da tät ich als Sportler eher Arne eine PN mit meinen Vorstellungen schreiben. Arne kann es ja dann annonymisiert posten oder an Dan Lorang weiterleiten.
Helmut S
24.07.2018, 14:18
Da tät ich als Sportler eher Arne eine PN mit meinen Vorstellungen schreiben. Arne kann es ja dann annonymisiert posten oder an Dan Lorang weiterleiten.
Ah geh! Warum soll ich ausgerechnet nem Ex-Bundestrainer via Arne Dyck von TSz meine Sicht auf den Verband und/oder Zukunft Triathlon zukommen lassen? Über ein Internetmedium? Das ist doch völlig absurd. Je nach Standing rede ich direkt mit den zuständigen Leuten oder halte - so meine Erfahrung - besser die Klappe, wenn ich noch weiter was mit Kadersport zu tun haben möchte.
Normal gibt es VOR der Aufnahme in einen Kader ja auch irgendein Dokument ("Ehrenerklärung", "Athletenvereinbarung" oder sowas) das der Athlet zu unterschreiben hat. Da steht z.B. drin, dass ich zu Anti-Doping stehe, Rassismus ablehne, Fair im Sport bin, ein Vorbild bin, mindestens so und so oft trainiere und normal auch, dass ich keinen aus dem Verband öffentlich anscheissen darf, sondern alles intern besprechen muss. Öffentlich kann sich nur einer leisten, der schon mal was gewonnen hat (also WM oder Ol. SP.) und dann is es nicht unkritisch meist. Das wird im Triathlon nicht viel anders sein.
Ich finde das hier sowieso recht Strange nach einigen Tagen Überlegung: Da tauch ein Ex-Bundestrainer auf, in dessen Amtszeit Ol.Sp. Rio fällt, er sagt dann auch noch, man müsse nicht nur auf Medaillen achten, sondern auf Werte des Leistungssports, man erfährt, dass Leute im Kader sind, die seit 2 Jahren oder noch nie ne OD gemacht haben. Er will der ganzen Diskussion 1 Monat Zeit geben und beteiligt sich aber nicht mehr. Also ich weiß nicht, ich weiß nicht. Oder jetzt kommen gleich Felix und Paola mit der versteckten Kamera :Cheese:
Sorry - ehrlich no offence - aber es kommt mir halt irgendwie eigenartig vor :confused:
LG H.
Trillerpfeife
24.07.2018, 17:02
War nur eine Antwort auf Mircos Hafu Filter und die DTU Paranoia.
Ja ist etwas strange der Thread. Wobei die Ausgangsfrage spannend ist.
Alteisen
24.07.2018, 17:41
Ich finde das hier sowieso recht Strange nach einigen Tagen Überlegung: Da tauch ein Ex-Bundestrainer auf, in dessen Amtszeit Ol.Sp. Rio fällt, er sagt dann auch noch, man müsse nicht nur auf Medaillen achten, sondern auf Werte des Leistungssports, man erfährt, dass Leute im Kader sind, die seit 2 Jahren oder noch nie ne OD gemacht haben. Er will der ganzen Diskussion 1 Monat Zeit geben und beteiligt sich aber nicht mehr. Also ich weiß nicht, ich weiß nicht. Oder jetzt kommen gleich Felix und Paola mit der versteckten Kamera :Cheese:
Sorry - ehrlich no offence - aber es kommt mir halt irgendwie eigenartig vor :confused:
LG H.
Ich finde es durchaus OK. Wir bemängeln im Quo Vadis Threat, dass die DTU in einer eigenen Welt unterwegs ist und nicht nachvollziehbare Kriterien bei Nominierungen anlegt.
Wenn man nun mal bei der Basis fragt, was man denn besser machen könnte, dann ist es auch nicht recht. Vielleicht hat Dan ja Ambitionen, mal wieder den Leistungssport auf der Olympischen Distanz nach vorne zu bringen ....
... Vielleicht hat Dan ja Ambitionen, mal wieder den Leistungssport auf der Olympischen Distanz nach vorne zu bringen ....
Dan Lorang ist ja nach wie vor der Trainer des besten deutschen DTU-Athleten Justus Nieschlag und der deutschen Vizemeisterin Anja Knapp, die ja beide in der Vergangenheit auch von den deutschen Sonderwegen bei der Zulassung zu Weltcups, der Teilnahme an WTS-Veranstaltungen und dem Grand Final unmittelbar betroffen waren.
Von daher ist sein Interesse an der Entwickung des Triathlonsportes in Deutschland sicher nachvollziehbar.
Dan Lorang
25.07.2018, 22:52
Ich finde das hier sowieso recht Strange nach einigen Tagen Überlegung: Da tauch ein Ex-Bundestrainer auf, in dessen Amtszeit Ol.Sp. Rio fällt, er sagt dann auch noch, man müsse nicht nur auf Medaillen achten, sondern auf Werte des Leistungssports, man erfährt, dass Leute im Kader sind, die seit 2 Jahren oder noch nie ne OD gemacht haben. Er will der ganzen Diskussion 1 Monat Zeit geben und beteiligt sich aber nicht mehr. Also ich weiß nicht, ich weiß nicht. Oder jetzt kommen gleich Felix und Paola mit der versteckten Kamera :Cheese:
Sorry - ehrlich no offence - aber es kommt mir halt irgendwie eigenartig vor :confused:
LG H.
Ein vielleicht ungewöhnlicher Weg aber strange finde ich es nicht. Wie eingangs erwähnt habe ich mit Foren dieser Art bis dato keinen Kontakt gehabt bzw. nicht selbst darin geschrieben. Mir ging es mal darum in einem Forum, indem intensiv diskutiert wird und auch oft interessante Ideen hervorgebracht werden, das Thema zu platzieren und abzuwarten was sich daraus entwickelt. Da ich aktuell viel unterwegs bin kann ich es nicht so aktiv kommentieren wie ich das gerne möchte aber ich werde mir nächste Woche ein paar Punkte vornehmen.
Also es muss niemandem "strange" vorkommen aber manchmal, wie in jedem Job, kommt es im Leistungssport anders als man denkt und was gerade noch nach einem etwas aufgelockertem Monat ausgeschaut hat, entwickelt sich zum Arbeitsmarathon. Aber ich will mich da nicht beschweren, da Vieles gerade entsteht, aber dafür entschuldigen, dass ich hier aktuell nicht so aktiv sein kann.
Dan Lorang
25.07.2018, 23:04
Dan Lorang ist ja nach wie vor der Trainer des besten deutschen DTU-Athleten Justus Nieschlag und der deutschen Vizemeisterin Anja Knapp, die ja beide in der Vergangenheit auch von den deutschen Sonderwegen bei der Zulassung zu Weltcups, der Teilnahme an WTS-Veranstaltungen und dem Grand Final unmittelbar betroffen waren.
Von daher ist sein Interesse an der Entwickung des Triathlonsportes in Deutschland sicher nachvollziehbar.
Danke dir, damit ist fast alles gesagt. Mir geht es um die Athleten und um den Sport an sich. Seitdem ich mich mit Triathlon beschäftige war es mein "Traum" Bundestrainer zu werden. Dann komme ich da an und merke aber, dass ich hier nicht das bewirken kann was ich mir vorgestellt habe. Und damit meine ich nicht "nur" den sportlichen Erfolg sondern das gesamte Setup.
Daher bin ich aus dem System raus um nochmals die Ansicht von außen zu bekommen, mich in anderen Bereichen zu betätigen, Erfahrungen zu sammeln und vielleicht auch um zu überprüfen ob meine Vorstellung von Leistungssportstrukturen mit der Realität vielleicht nichts zu tun hat.
Daher interessiert es mich umso mehr wie sich der Verband entwickelt und welche Weg dort genommen werden. Ich habe mit dem Verband ein gutes Verhältnis und wir können offen reden. In der Struktur in der ich aktuell arbeite sehe ich was es alles bedarf damit ein Team richtig zusammen funktioniert, wo die Stellschrauben sind, wo Probleme auftauchen und welche Persönlichkeiten es braucht.
gaehnforscher
26.07.2018, 00:19
Ich finds nachvollziehbar, das während der Tour eher weniger Zeit bleibt. ;) Ich hoffe dem Peter gehts morgen gut und er kommt durch:Blumen:
Ich finds auch gut ein wenig über den Tellerrand hinauszuschauen und sich zum Beispiel hier auch mal Meinungen und Ideen außerhalb der eigenen Bubble anzuhören.
Helmut S
26.07.2018, 16:11
Danke Dan für Deine Antwort. Ich verstehe :Blumen:
[...] aber ich werde mir nächste Woche ein paar Punkte vornehmen.
Mir ist deine Sicht auf folgende Punkte besonders wichtig :
- Talentscouting/-beurteilung: Das hat vielerlei Aspekte und ist für mich das Wichtigste Überhaupt wenn es um die Zukunft in jeder Sportart - also auch Triathlon - geht.
Wichtig scheint mir das Alter, in dem die jungen Sportler zum Triathlon kommen. Es gibt ja durchaus einen "Wettbewerb" unter den Freizeitmöglichkeiten. Salopp gesagt: Die ganz Jungen musst du kriegen, bevor sie andere kriegen. ;) Freilich kann man auch abwarten, bis z.B. die jungen Schwimmer, die es nicht bis ganz nach vorne schaffen, auf die Idee kommen Triathlon zu machen. Die haben dan das koordinativ Schwierigste in jungen Jahren bereits gelernt und müssen dann "nur noch" Laufen und Radfahren lernen. Da is es nicht ganz so schlimm, wenn sie etwas älter sind ;) Das is halt nicht besonders steuerbar für den Verband.
Und die Kriterien, nach denen ausgewählt wird sind spannend. Man hat ja immer das Problem der Accelerierten einerseits und der Normalentwickler bzw. der Retardierten andererseits. Wie sind die Möglichkeiten eigentlich in einem jungen Alter, an denen man dann auch einen dynamische Talententwicklung erkennen kann? Eine Fähigkeit muss ja zunächst erstmal trainierbar sein, bovor man einen guten von einem schlechten Responder unterscheiden kann. Schnelligkeit ist in recht jungen Jahren ja vor allem durch Koordination zu trainieren, Kraft und Ausdauer ist ja stark von der hormonellen Situation des Kindes abhängig. Stichwort: Pubertät und Adoleszenzphasen. Es wird also (als überzogenes Beispiel) keinen Sinn machen, einen 6 jährigen nach einer Kraftleistung zu beurteilen. Oder ist es so einfach wie Timo Boll mal auf die Frage "Wie erkennt man ein Talent?" geantwortet hat: "Die gewinnen meistens!"? Oder in anderen Worten: Wie wird das entschieden mit der Leistungsauffälligkeit, dem Entwicklugnstempo und der Trainierbarkeit eines potentiellen Talents?
- Das was HaFu geschrieben hat: Warum gibt es OK Mitglieder, die noch nie oder zwei Jahre nicht mehr auf der OD gestartet sind. Ich frage mich da: Wie soll ich im A-WK was können, wenn ich es nicht in B oder C Wettkämpfen (oder gar nichtmal im Training) übe? Das setzt meinem sportlichen Weltbild echt zu irgendwie ;)
- Andere Denkweise im Elite (d.h. Höchstleistungssport) als Medaillen. An der Aussage von dir hab ich echt zu knabbern. :Cheese: :Blumen: Ich frag mich schlicht: Ja was den sonst? Citius, altius, fortius. Das ich die Argumentation mit Geld für Wenige nicht so sehe, habe ich vorne ja schon geschrieben.
Danke + LG Helmut
Dan Lorang
02.08.2018, 12:07
Danke Dan für Deine Antwort. Ich verstehe :Blumen:
Mir ist deine Sicht auf folgende Punkte besonders wichtig :
- Talentscouting/-beurteilung: Das hat vielerlei Aspekte und ist für mich das Wichtigste Überhaupt wenn es um die Zukunft in jeder Sportart - also auch Triathlon - geht.
Wichtig scheint mir das Alter, in dem die jungen Sportler zum Triathlon kommen. Es gibt ja durchaus einen "Wettbewerb" unter den Freizeitmöglichkeiten. Salopp gesagt: Die ganz Jungen musst du kriegen, bevor sie andere kriegen. ;) Freilich kann man auch abwarten, bis z.B. die jungen Schwimmer, die es nicht bis ganz nach vorne schaffen, auf die Idee kommen Triathlon zu machen. Die haben dan das koordinativ Schwierigste in jungen Jahren bereits gelernt und müssen dann "nur noch" Laufen und Radfahren lernen. Da is es nicht ganz so schlimm, wenn sie etwas älter sind ;) Das is halt nicht besonders steuerbar für den Verband.
Auf jeden Fall ein ganz wichtiger Punkt der auch professionell angegangen werden muss. Aber hier gibt es über Jahre hinweg schon Überlegungen im Verband wie man gezielt an das Thema rangeht. Das Projekt muss aber auch personell verankert sein und da ist mit Steffen Justus (Bundestrainer Sichtung) jetzt eine Person eingesetzt worden. In wie weit man hier Fortschritte macht kann ich nicht beurteilen, da ich ja nicht mehr beim Verband bin.
Eine sportartübergreifende Sichtung halte ich auch immer noch für sinnvoll. Allerdings bedraf es dafür einer engen Zusammenarbeit von unterschiedlichen Sportverbänden. Die Frage ist ob das möglich ist. Hier sehe ich DOSB und Bund in der Pflicht, dass man Anreize schafft diese Zusammenarbeit bei den Kids zu fördern und in einen engen Austausch zu gehen.
Und die Kriterien, nach denen ausgewählt wird sind spannend. Man hat ja immer das Problem der Accelerierten einerseits und der Normalentwickler bzw. der Retardierten andererseits. Wie sind die Möglichkeiten eigentlich in einem jungen Alter, an denen man dann auch einen dynamische Talententwicklung erkennen kann? Eine Fähigkeit muss ja zunächst erstmal trainierbar sein, bovor man einen guten von einem schlechten Responder unterscheiden kann. Schnelligkeit ist in recht jungen Jahren ja vor allem durch Koordination zu trainieren, Kraft und Ausdauer ist ja stark von der hormonellen Situation des Kindes abhängig. Stichwort: Pubertät und Adoleszenzphasen. Es wird also (als überzogenes Beispiel) keinen Sinn machen, einen 6 jährigen nach einer Kraftleistung zu beurteilen. Oder ist es so einfach wie Timo Boll mal auf die Frage "Wie erkennt man ein Talent?" geantwortet hat: "Die gewinnen meistens!"? Oder in anderen Worten: Wie wird das entschieden mit der Leistungsauffälligkeit, dem Entwicklugnstempo und der Trainierbarkeit eines potentiellen Talents?
Es gibt mittlerweile gute "Testbatterien" um die verschiedenen Fertigkeiten und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen einzuordnen. Zusätzlich ist das geschulte Auge von Trainern, die sich schon über Jahre mit Sport beschäftigen nicht zu vernachlässigen. Es geht also in meinen Augen nicht darum ein System für die Beurteilung zu finden sondern überhaupt diese Scouting sportartübergreifend zu machen.
- Das was HaFu geschrieben hat: Warum gibt es OK Mitglieder, die noch nie oder zwei Jahre nicht mehr auf der OD gestartet sind. Ich frage mich da: Wie soll ich im A-WK was können, wenn ich es nicht in B oder C Wettkämpfen (oder gar nichtmal im Training) übe? Das setzt meinem sportlichen Weltbild echt zu irgendwie ;)
- Dazu muss man das Wettkampfsystem etwas genauer anschauen. Es gibt mittlerweile auch in der WTS Serie (Champions League auf der Kurzstrecke) zahlreiche Sprintwettkämpfe, so dass eine gute Platzierung im Ranking auch möglich ist wenn man auf diesen Distanzen gute Wettkämpfe erzielt.
- Zusätzlich steht immer wieder im Raum ob man die OD auch international eher zurückfährt, vor allem auch aufgrund der Medienwirksamkeit.
- Rein trainingsmethodisch erhofft man sich auch, dass man Athleten die auf den Unterdistanzen schnell sind auch irgendwann über die OD auf Weltklasseniveau bekommt. Daher lässt man die Athleten in der Nationalmannschaft bzw. macht die Kriterien so, dass es möglich ist sich über diesen Weg zu qualifizieren. Methodisch ist das sicherlich auch richtig vor allem solange nicht klar ist in welche Richtung sich die ITU entwickeln wird. Jetzt mit den Team-Relays gibt es wieder eine Disziplin die eher dem Sprint als der OD näher ist und was den Fokus im Training auch eventuell wieder verschieben könnte.
- Andere Denkweise im Elite (d.h. Höchstleistungssport) als Medaillen. An der Aussage von dir hab ich echt zu knabbern. :Cheese: :Blumen: Ich frag mich schlicht: Ja was den sonst? Citius, altius, fortius. Das ich die Argumentation mit Geld für Wenige nicht so sehe, habe ich vorne ja schon geschrieben.
Danke + LG Helmut
Ich verstehe deine Kritik an der Aussage und ich bin mir auch bewusst, dass diese im LEISTUNGSsport grundsätzlich anders gesehen wird. Aber was ich damit ausdrücken wollte ist, dass es schwer ist der Bevölkerung zu vermitteln, dass wir Millionen von Geldern für den Sport ausgeben "nur" um Medaillen zu gewinnen. Auf der anderen Seite gibt es eine Zunahme der sozialen Armut. Früher hat sich ein Land über den Sport vielleicht noch einen internationalen Stellenwert erkämpfen können aber ich denke nicht, dass dies aktuell noch die Hauptmotivation sein kann. Wenn wir aber zeigen können, dass der Leistungssport und vor allem der Prozess der dahinter steckt, einen Jugendlichen zu einem Weltklasseathleten auszubilden, deutlich mehr zu bieten hat als "nur" eine Medaillenchance am Ende, dann kann auch die Bevölkerung verstehen wieso der Leistungssport wichtig für die Gesellschaft sein kann.
Das Problem ist, dass die Werte, Erlebnisse, Erfahrungen, Prägungen,..., die ein Athlet im Leistungssport erlebt nur schwer an Menschen zu vermitteln sind die gar keinen Bezug/Kontakt zum Leistungssport gehabt haben. Ich will nich verschweigen, dass der Prozess auch Nachteile für die Athleten mit sich ziehen kann aber so ist das Leben, es gibt immer ein Für- und Wider und am Ende muss man entscheiden welche Seite überwiegt.
Ich könnte jetzt hier aufführen wo die positiven Aspekte des Leistungssportes liegen (welche so auch nicht im Breitensport, der extrem wichtig ist) zu finden sind, aber das würde den Rahmen komplett sprengen.
.......
- Das was HaFu geschrieben hat: Warum gibt es OK Mitglieder, die noch nie oder zwei Jahre nicht mehr auf der OD gestartet sind. Ich frage mich da: Wie soll ich im A-WK was können, wenn ich es nicht in B oder C Wettkämpfen (oder gar nichtmal im Training) übe? Das setzt meinem sportlichen Weltbild echt zu irgendwie ;).....
hmm, hast du die obige aussage denn einmal überprüft? mal davon abgesehen, dass es momentan in der DTU gar keinen OK gibt, hat ausnahmslos JEDER der PK (der kaderstufe darunter) innerhalb der letzten 12 monate (mindestens) eine OD absolviert (kader siehe DTU website, absolvierte wettkämpfe über die athletensuche der ITU website). das alle mehr SD als OD absolvieren liegt im aktuellen wettkampfangebot/wettkampfkalender und der individuellen saisonplanung begründet.
ob die absolvierte anzahl OD ausreicht kann ja diskutiert werden, aber so wie oben geschrieben stimmt die aussage nicht und dient eher der stimmungsmache.
speedskater
02.08.2018, 21:10
Hier mal die aktuelle Sicht (Elite) von Brett Sutton:
http://blog.trisutto.com/a-way-forward-wts-travel-relays/
hmm, hast du die obige aussage denn einmal überprüft? mal davon abgesehen, dass es momentan in der DTU gar keinen OK gibt, hat ausnahmslos JEDER der PK (der kaderstufe darunter) innerhalb der letzten 12 monate (mindestens) eine OD absolviert (kader siehe DTU website, absolvierte wettkämpfe über die athletensuche der ITU website). das alle mehr SD als OD absolvieren liegt im aktuellen wettkampfangebot/wettkampfkalender und der individuellen saisonplanung begründet.
ob die absolvierte anzahl OD ausreicht kann ja diskutiert werden, aber so wie oben geschrieben stimmt die aussage nicht und dient eher der stimmungsmache.
Du hast recht, dass die zitierte Aussage so nicht ganz korrekt ist, weil ich zwar ziemlich genau Wettkampfergebnisse im ITU-Bereich verfolge (sicher interessierter als fast jeder andere hier im Forum), mir aber doch mal der ein oder andere Südamerika-Cup oder ähnliches entgeht.:Blumen:
Halten wir fest, dass einer der Athleten, die ich im Hinterkopf hatte, im Alter von aktuell 24 Jahren genau eine Olympische Distanz bei 13 Starts hatte. Ein weiteres Kadermitglied hat innerhalb von 5 Jahren genau 2 Olympische Distanzen bei 14 Starts absolviert.
Vergleich mal zur Einordnung die Menge an Olympischen Distanzen, die ein Jan Frodeno in seinen ersten 5 ITU-Jahren (18 Olympische Distanzen!!) oder auch der Doppelolympiasieger Alistair Brownlee in den ersten 5 Elite-Jahren (25 ODs habe ich gezählt) absolviert haben.
Die beiden genannten haben die letzten drei Goldmedaillen bei Olympia gewonnen und wenn man sich ihre Vita ansieht könnte man durchaus auf die Idee kommen, dass es der langfristigen Entwicklung eines Kadersportlers nicht unbedingt schadet, auch schon mit 19 oder 20 Jahren mehrere OD-Triathlonrennen zu absolvieren.
Die Ansicht von Dan Lorang, die sich mit dem aktuellen DTU-Konzept deckt, dass man sich nur die deutschlandweit schnellsten Triathleten über Unterdistanzen zusammensuchen muss, diese fördern sollte und dass genau diese Athleten dann irgendwann auch auf der Olympischen Distanz auch die schnellsten sind, teile ich übrigens nicht und dieses Konzept ist auch durch die Erfahrungen der Vergangenheit in keiner Weise belegt. Das Konzept ist sinnvoll bei Heranwachsenen also in den Jugend-Klassen, aber jenseits der Volljährigkeit sollte ein förderungswürdiger Athlet auch in der Lage sein, auf Olympischen Distanzen konkurrenzfähig zu sein und muss spätestens jetzt auch hier regelmäßig die notwendige REnnerfahrung sammeln. Wenn man auch jenseits des Juniorenbereichs über die Kadernominierungskriterien bevorzugt reine Sprinter sucht, bekommt man einen systematischen Fehler in die Selektion hinein und die ausdauerbegabtesten Triathleten fallen durchs Sieb.
Das ist einer der Gründe, warum Deutschland so stark im Ironman- und 70.4-Bereich ist, weil diese Athleten dann (wenn sie nicht ganz mit Leistungssport aufhören) aus dem DOSB-Fördersystem aussteigen und so wie Lange, Frommhold, Clavel, Löschke usw. auf die Überdistanzen wechseln.
Natürlich darf ein Athlet, der später auf der Olympischen Distanz Medaillen holen soll, mit 20 Jahren keine Wurst auf der Sprintdistanz sein, d.h. er muss auch auf Unterdistanzen konkurrenzfähig sein. Aber er muss auch in diesem Alter bereits nachgewiesen haben, dass es ihm nicht an den für eine Olympische Distanz zwingend erforderlichen Ausdauerfähigkeiten und Kraftausdauerfähigkeiten und auch der Fähigkeit z.B. bei hohem Puls (flüssige) Nahrung aufzunehmen, mangelt!
Der Norwegische Verband, der weniger als ein Zehntel der Größe der DTU aufweist und trotzdem längst als beispielhaft gilt, wie effektive Leistungsförderung heutzutage aussehen solllte (die Norweger deklassieren die deutschen Athleten bei den Männern seit Jahren sportlich), veranstaltet übrigens sowohl eine nationale Meisterschaft auf der Olympischen Distand mit Windschattenfreigabe und noch zusätzlich eine nationale Elite-Meisterschaft auf der Olympischen Distanz ohne Windschattenfreigabe!
Die Sprintdistanz wird in Norwegen als nationale Meisterschaft zusätzlich angeboten.
Norwegen vergibt also jährlich zwei Elite-Meistertitel auf der Olympischen Distanz, die DTU seit Jahren keinen mehr!
Helmut S
03.08.2018, 12:37
Danke für die Antworten Dan!
Eine sportartübergreifende Sichtung halte ich auch immer noch für sinnvoll. Allerdings bedraf es dafür einer engen Zusammenarbeit von unterschiedlichen Sportverbänden. Die Frage ist ob das möglich ist.
Das halt ich für eine ausgesprochen gute Idee. Bin aber auch der Meinung, dass die Zusammenarbeit sich auf diejenigen jungen Athleten beschränken wird, die es in den Duchgangskadern der Spezialdisziplinen nicht weiter schaffen.
Es gibt mittlerweile gute "Testbatterien" um die verschiedenen Fertigkeiten und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen einzuordnen. Zusätzlich ist das geschulte Auge von Trainern, die sich schon über Jahre mit Sport beschäftigen nicht zu vernachlässigen. Es geht also in meinen Augen nicht darum ein System für die Beurteilung zu finden sondern überhaupt diese Scouting sportartübergreifend zu machen.
Aber genau dieses statische (es wird behauptet es sei dynamisch) System der Beurteilung von aktuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten durch "Testbatterien" ist doch m.E. ein riesiger Schwachpunkt. Vor allem wenn es auf so einer dünnen quantitativen Grundlage wie im Triathlon erfolgt. Sowas ergibt ja kaum verlässliches Feedback inwieweit die gewählten Kriterien tatsächlich eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit des Athleten in der Zukunft vorhersagen oder ob man justieren muss.
Ganz offensichtlich bleiben im Triathlon ja Erfolge aus. Man muss sich schon auch Fragen ob das ggf. auch an der Methodik der Talentselektion und -bewertung liegt. In dem Bereich zu sagen: Weiter so - gibt es alles, ist mir schon zu wenig. Ich bin schon der Meinung, hier sollte tatsächlich jeder Stein umgedreht werden - auch ein Beurteilungssystem. Man muss einfach mindestens zwei Fragen stellen (und nicht nur eine): a) Fördern wir die richtigen Athleten? und b) Fördern wir die Athleten richtig?
Beispiel: Beim DFB machen die das (Testbatterien) schon seit 2004 so nach nem Programm aus der DSHS Köln (Prof. Weber). Aber die Jungs da haben ne völlig andere quantitative Basis: Die Sichten ca. 600.000 Nachwuchsspieler in den Stützpunkten und NLZs jedes Jahr. Hieraus kriegst du u.a. Feedback ob es die richtigen Kriterien waren.
Aber: Nicht erst seit dem Ausscheiden der Nationalmannschaft steht dieses System auch beim DFB in der Kritik, da hier Athleten in ein Raster gepresst werden und wenn sie dem nicht entsprechen, ggf aus der Förderung fliegen. Meikel Schöneweitz z.B. (DFB U18 Coach) kritisiert u.a. die Uniformität der Talente die aus diesem System entstehen.
Es ist vielmehr sogar so, dass bei einer Untersuchung/Rückverfolgung des Verbleibs von selektierten Talenten (siehe Seifert/Güllich TU Kaiserslautern) herauskam:
- nach 3 Jahren bleiben < 50% in den Kaderstrukturen und nach 5 Jahren < 30%.
- Die meisten früh Geförderten werden bald durch andere Spieler ersetzt, die sich außerhalb des Fördersystems erfolgreicher entwickelt haben.
- Populationen der früh geförderten Spieler und der später erfolgreichen Profi-Spieler sind nicht identisch, sondern weitgehend disparat.
- Spitzenspieler gehen eher aus wiederholten Auswahlund De-Selektions-Prozessen hervor.
und bei einem Vergleich der Spieler in den Förderstrukturen (NLZ - Nachwuchsleistungszentrum) mit denen ausserhalb der Förderstrukturen kam herhaus, dass die Leistung in den NLZ durchgehend höher war, aber die Leistungssteigerung teils höher, teils geringer; war und überwiegend keine signifikant unterschiedliche Leistungsentwicklung (keine „Schere”) festzustellen war.
Die Ergebnisse waren übrigens konsistent mit anderen Sportarten, die Autoren nennen Joch, 1992; Winter, 1993; Pauer, 1996; Martin et al., 1997; Radtke, 2002; Güllich, 2006
Als Implikation folgt: Verlässliche frühe Talenterkennung ist nicht möglich und die Wirksamkeit der Fördermaßenhahmen ist unsicher.
Es ist also keineswegs so, dass der Ansatz mit den Testbatterien über alle Zweifel erhaben wäre. Das das beim DFB wenigstens einigermaßen klappt, liegt halt an der schieren Masse. Im Triathlon ist die bei weitem nicht vorhanden.
Die empfohlenen häufigen Selektions-/Deselektionsmechanismen müssen m.E. unbedingt Wettkämpfe auf der Zieldistanz beinhalten. Letztlich muss ein Kaderathlet im altersgemäßen vergleich gewinnen. Siehe Timo Bolls Aussage ("Talente erkennt man, weil die meist gewinnen"). An der Stelle bin ich doch auch bei HaFu. Die Talente müssen regelmäßig auf mehr oder weniger offenen Sichtungs-/Selektionswettkämpfen auf der OD gegeneinader antreten. Das sollte m.E. alles viel direkter passieren. Es geht um's gewinnen, also schaut man wer gewinnt. Es interessiert halt am Ende nicht wie gut einer beim 20m Sprint oder bei Prellsprüngen ist. Undzwar sollte man diese Selektions/Deselektions WKs nicht auf der im Elite Bereich nicht mal halb so lange dauernden Unterdistanz, sondern auf der doppelt so lange dauernden Zieldistanz machen.
Aufgrund der genannten Ergebnisse/Implikationen bin ich übrigens der Meinung, dass dein Vorschlag der sportartübergreifenden Sichtung recht gut ist, denn wenn die Athleten aus den Spezialdisziplinen fliegen, haben sie bereits ein gewisses Alter (sie werden für den Triathlon nicht zu früh selektiert und erleiden nicht deren Schicksal) und haben bestimmte Merkmale auch bereits bewiesen.
Die große Frage ist allerdings: Wie stark kann man Athleten die in einer Spezialdisziplin aus nem Kader fliegen noch motivieren, dass selbe Spiel im Triathlon nochmal mitzumachen? Für Kinder und Jugendliche platzen da ggf. massive Träume und die müssen mit einer großen Enttäuschung umgehen. Ich war als Jugendlicher selbst so ein "Ausgespuckter" (völlig andere Sportart) und mein jetzt 18 jähriger Sohn is auch so einer (auch völlig andere Sportart). Ich hab den speziellen Sport damals an den Nagel gehangen und mein Sohn ist dabei ähnliches zu erleben. Wenngleich es bei ihm nicht ganz so schlimm ist wie bei mir damals, denn ich habe ihn auf die Enttäuschung vorbereitet (es war früh klar, dass es ihn irgendwann erwischt) und er hat noch andere Dinge, aus denen er Selbstwertgefühl bezieht. Hier könnte das Konzept eine größere, zu bewältigende Aufgabe haben. Ansonsten finde ich den Vorschlag sehr gut. :)
LG H. :Blumen:
Helmut S
03.08.2018, 12:42
Das Problem ist, dass die Werte, Erlebnisse, Erfahrungen, Prägungen,..., die ein Athlet im Leistungssport erlebt nur schwer an Menschen zu vermitteln sind die gar keinen Bezug/Kontakt zum Leistungssport gehabt haben.
Ich stimme dir zu. Allerdings bin ich der Meinung, dass es nicht Aufgebe des Leistungssports ist, sich über eine Wertediskussion für die erhaltenen Gelder zu rechtfertigen. Ich sehe die Aufklärung darüber, und die Initiierung einer Wertediskussion und die Stellung/Wertigkeit des Sports in der Gesellschaft überhaupt in der Verantwortung der Politik.
LG H.
Helmut S
03.08.2018, 12:44
hmm, hast du die obige aussage denn einmal überprüft?
Nein, habe ich nicht. Ich habe das einfach von HaFu zitiert (hoffentlich nicht wesentlich verfälscht :Lachen2: ) und (insbesondere bei Dan) nachgefragt. Dankenswerterweise hat Harald selbst ja bereits einiges dazu geschrieben.
LG H.
Hier noch ein wichtiger Aspekt:
Bundesliga und Triathlon Olympisch/Sprint mit Windschattenfahren
Interessiert keinen Menschen. Das mediale Interesse ist relativ gering und selbst
innerhalb der Triathlonszene interssiert das wirklich kaum einen Athleten.
Wer waren die Top3 Damen und Herren bei der DM Elite Sprint?
Wer hat bei den Bundesligarennen gewonnen?
Und jetzt:
Wer waren die Top3 Damen und Herren beim Ironman Frankfurt?
Wer den Citytriathlon Frankfurt?
Woran liegt das? Ganz einfach: Es gibt zwei unterschiedliche Sportarten bei den
Triathleten. Einmal Triathlon mit und einmal ohne Windschattenfahren. Das sind Äpfel und Birnen, beides mal Obst aber eben nicht gleich.
Nachdem von 27000 Startpassinhabern in Deutschland höchstens 400-500 solche Rennen machen, ist klar warum der Triathlon mit Windschattenfreigabe völlig uninteressant ist. Die verbleibenden 26500 interessiert dieser Sport einen Dreck (Ausnahme es läuft mal zufällig im TV).
Damit wären wir beim nächsten Problem:
Diese 26500 Startpassinhaber können folglich mit der DTU-Leistungssportabteilung gar nichts anfangen und schenken dieser keinerlei Interesse.
Konsequenz davon ist, dass die DTU-Leistungssportabteilung so ziemlich macht was sie möchte und primär das Ziel hat ihre Machtstruktur zu erhalten, d.h. primär wird Politik gemacht und sekundär geht es um gute Ergebnisse der Athleten.
Man muss sich das mal vor Augen halten: Die DTU-Leistungssportabteilung hat einen riesen Trainingsapparat, Leistungszentren, Mitarbeiter, Trainer, Funktionäre usw.
Was kommt dabei heraus: Außer Gerichtsklagen von Athleten gegen den Verband und sehr wenig gute Leistungen (was nicht Schuld der Athleten ist) nichts.
Grotesk: DTU macht Werbung für den Sport mit den sehr guten Leistungen der (aussortierten weil nicht förderungswürdig) dt. Mittel- und Langdistanzathleten. Also mit den genau denen, die vorher laut DTU nicht brauchbar sind. Das Beste: Diese Athleten werden nicht gefördert, müssen sich um alles selber kümmern und bringen dann ihre Leistung.
Wie die DTU-Leistungssportabteilung Politik macht, würde mehrere Seiten füllen. Eventuell was für den Quo Vadis Thread.
Wie macht man den Triathlon mit Windschattenfahren populärer?
Für die DM:
Ganz einfach: Alle AKler machen den selben WK wie die Profis auf selber Strecke am selben Tag. Startgruppen nach AKs, Windschattenfahren erlaubt.
Danach: Eine große Ergebnisliste, die Profis ganz oben, gefolgt von den Aklern nach AK aufgeteilt.
Effekt: Die Akler können sich direkt mit den Profis vergleich und das ist genau das was die Sportart interessant machen würde.
z.B. "ich bin die erste Runde so schnell gerannt wie der 3. von den Profis die letzte", "ich bin so schnell geschwommen wie der langsamste Profi" usw.
Dann würde sich nämlich auch die Bekanntheit der Profis deutlich erhöhen, weil diese nicht mehr irgendwo allein einen WK machen, sondern man einen direkten Vergleich hat, den es so aktuell in diesem Rennformat nicht gibt.
..........Nachdem von 27000 Startpassinhabern in Deutschland höchstens 400-500 solche Rennen machen, ist klar warum der Triathlon mit Windschattenfreigabe völlig uninteressant ist. Die verbleibenden 26500 interessiert dieser Sport einen Dreck.....
sehr gut, wie du deine kleine meinung zur meinung aller triathleten in D machst :-))
Wer waren die Top3 Damen und Herren bei der DM Elite Sprint?
Wer hat bei den Bundesligarennen gewonnen?
Und jetzt:
Wer waren die Top3 Damen und Herren beim Ironman Frankfurt?
Wer den Citytriathlon Frankfurt?
dieses duell würde bei mir unentschieden ausgehen. ich weiss, dass in ffm frodeno gewonnen hat und ich weiss, dass im sprint lindemann meisterin geworden ist. der rest...keine ahnung. wobei ich mal in ffm noch davon ausgehe, dass ryf gewonnen hat, so viel vorsprung wie sie hatte. habe aber direkt nach frodos zieleinlauf ausgemacht, weil mich eigentlich nur mal seine laufzeit interessierte. und was bitte ist citytriathlon frankfurt? muss man den kennen?
und mal ganz allgemein zum verhältnis dtu - leistungssport gesprochen: die dtu bekommt bundesmittel (die landesverbände landesmittel) die AUSSCHLIESSLICH dem leistungsssport (im land dem nachwuchsleistungssport) zuzuführen sind. sprich es gibt ganz konkrete vorgaben, wie diese mittel auszugeben und auch abzurechnen sind. selbst wenn die verbände es wollten, dürften sie das geld gar nicht anderweitig ausgeben. und was dort "leistungssport" ist, ist für die verbände auch ganz klar über den DOSB definiert: olympischer leistungssport, kein ironman usw
bei uns im landesverband wird auch ab zu gemeckert, wieviel geld in den nachwuchsleistungssport fließt. was die breitensportler dabei übersehen: es sind ZWECKgebundene fördermittel, die nicht anderweitig benutzt werden dürfen. landesverbandseigene mittel (zb aus mitgliedsbeträgen, veranstaltungseinnahmen usw) bekommt der nachwuchsleistungssport bei uns null. da fehlt vielen das verständnis bzw die kenntnis über den umgang mit fördermitteln.
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