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Vollständige Version anzeigen : Thomas Bubendorfer - These


wolfi
08.06.2017, 12:31
Hier hat Extremkletterer Thomas Bubendorfer im Interviewe sinngemäß gesagt:
„Marathons (und Ironmans) gehören verboten, außer für Profis!“

Hier zu hören zw Minute 27 und 30: https://player.fm/series/3-frhstck-bei-mir/thomas-bubendorfer-28-mai-2017

Da wir "Normalos" die mit Job/Familie/Freizeit gestresst genug sind und gar nicht die Zeit haben "richtigen Sport auszuüben" !

Er ist jetzt kein unbedarfter in den Themen und beschäftigt sich auch sehr viel mit Sport- und Hirnforschung!

Was ist eure Meinung dazu…wär doch mal ein Sendungsthema?

LG Wolfi

Trillerpfeife
08.06.2017, 12:59
....
Da wir "Normalos" die mit Job/Familie/Freizeit gestresst genug sind und gar nicht die Zeit haben "richtigen Sport auszuüben" !

...

höre ich mir nachher an.

deine sinngemäss zitierte Aussage finde ich im Kern richtig. Oder zumindest nimmt ein konsequentes Training für Marathon oder Langdistanz viel mehr Zeit in Anspruch als auf dem Trainnigsplan stehen und auch als man erst man erwartet.

Jeder der selbst für so etwas trainiert merkt sehr schnell wie ihm oder ihr oder der Familie diese Zeit anderswo fehlt.

trithos
08.06.2017, 13:01
Hier hat Extremkletterer Thomas Bubendorfer im Interview sinngemäß gesagt:
„Marathons (und Ironmans) gehören verboten, außer für Profis!“


In dieser Oberflächlichkeit und Pauschalität ist das ziemlicher Unsinn, den Bubendorfer da verbreitet. Z.B. verwendet er eine fixe Laktatgrenze (2 mmol), um gesunden von ungesundem Sport zu unterscheiden. Er sagt, alle Amateure würden viel zu intensiv trainieren, was nachweislich falsch ist. Und er findet, Spazierengehen sei der einzig sinnvolle Sport (er nennt es Bewegung). Insgesamt hab ich den Eindruck, Bubendorfers "Amateursportler" ist grundsätzlich ein gestresster überehrgeiziger Manager. Find ich ein bisserl seltsam und ganz offensichtlich weltfremd, wenn man sich ein bisschen in der Amateursportszene umschaut.

Trillerpfeife
08.06.2017, 13:04
... Insgesamt hab ich den Eindruck, Bubendorfers "Amateursportler" ist grundsätzlich ein gestresster überehrgeiziger Manager. Find ich ein bisserl seltsam und ganz offensichtlich weltfremd, wenn man sich ein bisschen in der Amateursportszene umschaut.

vielleicht ist das aber auch nur das Extrembeispiel. Auch die Leute die etwas weniger trainieren machen noch viel mehr als das es nicht auch stressig wird.

tridinski
08.06.2017, 13:04
hab mir den Beitrag noch nicht angehört, aber es gibt ja auch Leute ohne Familie und mit Teilzeitjob, was ist mit denen? Nennt er irgendwelche konkreten Punkte, wie gesundheitliche Gefahren?

FlowJob
08.06.2017, 13:18
Viel spannender als die Erklärung seiner These wäre für mich, was er denn gerne noch alles verbieten würde. Zigaretten und Alkohol? Schießsport doch bestimmt auch? Facebook - Teufelszeug! Weg mit alledem, lang lebe die Restriktion!

Trillerpfeife
08.06.2017, 13:25
Viel spannender als die Erklärung seiner These wäre für mich, was er denn gerne noch alles verbieten würde. Zigaretten und Alkohol? Schießsport doch bestimmt auch? Facebook - Teufelszeug! Weg mit alledem, lang lebe die Restriktion!

das Posten von Schwachsinn,

warum ist es für dich spannender was er noch alles verbieten möchte. Damit du nicht drüber nachdenken musst ob du zuviel Zeit mit Sport und seinem Drumherum verbringst?

captainbeefheart
08.06.2017, 13:46
In dieser Oberflächlichkeit und Pauschalität ist das ziemlicher Unsinn, den Bubendorfer da verbreitet. Z.B. verwendet er eine fixe Laktatgrenze (2 mmol), um gesunden von ungesundem Sport zu unterscheiden. Er sagt, alle Amateure würden viel zu intensiv trainieren, was nachweislich falsch ist. Und er findet, Spazierengehen sei der einzig sinnvolle Sport (er nennt es Bewegung). Insgesamt hab ich den Eindruck, Bubendorfers "Amateursportler" ist grundsätzlich ein gestresster überehrgeiziger Manager. Find ich ein bisserl seltsam und ganz offensichtlich weltfremd, wenn man sich ein bisschen in der Amateursportszene umschaut.

Ja und nein.

Es gibt ein (nicht ganz kleines) Segment an Freizeitsportlern, auf den die Beschreibung zutrifft. Ich selbst habe mit diesem Klientel, das Du nennst, zu tun und da gibt es das, keine Frage. Das sind aber natürlich nicht alle Personas und insofern ist das zu pauschal.

Ich denke aber auch, dass er das mit dem "Verbot" nicht so meint, wie er es sagt. Ihm steht das ja eh nicht zu hier Normen aufzustellen. Insofern ist das aus meiner Sicht als Warnhinweis zu verstehen, mit dem er die Aufmerksamkeit auf ein wichtiges Thema lenkt.

Denn die Argumentation mit dem Rest-Cortisol, dem "Zuviel", dem Runterkommen am Abend, dem Schlaf etc. sind gesicherte Erkenntnisse. Die Auswirkung siehst Du u.a. an dem explosionsartigen Aufwuchs an psychischen Erkrankungen (Burnout (ist zwar nicht als Krankheit klassifiziert, es wird aber dann anders vercoded), Depression etc.) von Arbeitnehmern ggü. den fast gleichgebliebenen physischen Erkrankungen. Und der Aufwuchs hat nicht allein mit den besseren Diagnosemöglichkeiten und der gestiegen Zahl an Psychotherapeuten zu tun, sondern tatsächlich auch mit den, von Bubendorfer genannten, Punkten.

captainbeefheart
08.06.2017, 14:07
"Amateursportler" ist grundsätzlich ein gestresster überehrgeiziger Manager.

Ich erinnere mich an die Presseerklärung des neuen IM Chefs vor ca. 1 Jahr, in dem der (sinngemäß) sagte, die IM Teilnahme sei so etwas wie die "Spitze in der aktiven Lifestylepyramide". An wen sich dieses Marketingversprechen richtet ist ziemlich eindeutig, oder?

gaehnforscher
08.06.2017, 14:32
Meine Meinung dazu: Wenn man in die Ergebnislisten schaut, gibt es definitiv viele Leute, die vllt lieber nicht hätten starten sollen. Klar kann man mal platzen und ab einem gewissen Alter ist man halt auch nicht mehr ganz so schnell. Grundsätzlich sollte ein Start bei einem Marathon oder einer Langdistanz aber mit einer seriösen Vorbereitung einhergehen. Das ist offensichtlich sehr oft nicht der Fall.

Trotzdem sehe ich im Verbieten auch nicht die Lösung. Immerhin animieren die WK viele Leute zumindest etwas Sport zu treiben und haben somit auch einen Benefit, auch wenn der WK selbst dann vllt nicht Gesundheitsfördernd ist. Das kann man von vielen legalen Suchtmitteln ja zum Beispiel nicht behaupten.

Letztlich ist es wohl eher ein Problem unserer Wachstumsorientierten Gesellschaft, dass halt alles immer mehr und toller sein muss und man mit dem halten des Status Quo nicht zufrieden sein darf, auch wenn der vor kurzem vllt noch eine Wahnsinnsleistung oder ein (wirtschaftliches) Wahnsinnsergebnis dargestellt hat. Einfach regelmäßig aus Spaß Sport machen und vllt mal an nem Volkslauf bis hin zum HM teilnehmen, weil die Zeit grad nicht mehr zulässt ist halt im Kollegen-/Freundeskreis nicht förderlich für die Credibility als krasser Athlet. Dann lieber auf der Firmenhomepage mit ner Marathon PB von 4:45 als Laufexperte feiern lassen. Jeder der nicht selbst Marathon läuft kann die Zeit eh nicht einschätzen und da es genug andere gibt, die genauso drauf sind, fällt es auch an der Platzierung nicht weiter auf. Paradoxerweise geht es bei der gewünschten Anerkennung ja zum Teil auch darum zu implizieren, dass man das notwendige Training vorher gewissenhaft und "No excuses mäßig" absolviert hat. An dieser "höher-weiter" Einstellung sollte man denk ich eher ansetzen.

Für mich geht die Anmeldung zu einer solchen Veranstaltung auch mit dem Einverständnis einher, dass ich mich entsprechend vorbereiten werde. Andernfalls macht mir der WK selbst auch gar keinen Spaß. Wenn die Zeit nicht da ist, suche ich mir andere kleiner sinnvolle Ziele, welche mit dem gegebenen Zeitbudget machbar sind und zu gegebener Zeit vllt auch auf den längeren Distanzen wieder weiterhelfen können.

Schwarzfahrer
08.06.2017, 14:32
„Marathons (und Ironmans) gehören verboten, außer für Profis!“...Da wir "Normalos" die mit Job/Familie/Freizeit gestresst genug sind und gar nicht die Zeit haben "richtigen Sport auszuüben" !

Hier stellen sich mir zwei Fragen:

1. Warum solte man die Menschen in einer freien Gesellschaft unbedingt "amtlich" oder "staatlich" vor ihrer eigenen Dummheit schützen? Ich bin eher für Eigenverantwortung, und entsprechendem Tragen der Konsequenzen bei falschen Entscheidungen. Es reicht mir, wenn man mich vor den gröbsten Dummheiten anderer schützt (und natürlich andere vor meinen :Cheese: ).

2. Wer definiert, was "richtiger Sport" und "Normalo" ist? Die Menschen sind nun mal nie alle gleich, und das ist gerade im Sport besonders offensichtlich. Und es gibt wohl mehr als zwei Gruppen (Profis und Normalos), die unterschiedliche Bedürfnisse, Möglichkeiten und Prioritäten im Leben haben.

Ich mag keine Leute, die glauben zu wissen, was "das Beste für alle Anderen" ist.

Trillerpfeife
08.06.2017, 14:42
.... Grundsätzlich sollte ein Start bei einem Marathon oder einer Langdistanz aber mit einer seriösen Vorbereitung einhergehen. Das ist offensichtlich sehr oft nicht der Fall....

ich frag mich gerade wie du das beurteilst. Anhand der Zeiten in den AKs? Das würde ja vorraussetzen du kennst die Fähigkeiten der von dir als "offensichtlich sehr oft" eingestuften Sporter.




Ja und nein.

Es gibt ein (nicht ganz kleines) Segment an Freizeitsportlern, auf den die Beschreibung zutrifft. Ich selbst habe mit diesem Klientel, das Du nennst, zu tun und da gibt es das, keine Frage. Das sind aber natürlich nicht alle Personas und insofern ist das zu pauschal.

Ich denke aber auch, dass er das mit dem "Verbot" nicht so meint, wie er es sagt. Ihm steht das ja eh nicht zu hier Normen aufzustellen. Insofern ist das aus meiner Sicht als Warnhinweis zu verstehen, mit dem er die Aufmerksamkeit auf ein wichtiges Thema lenkt.

Denn die Argumentation mit dem Rest-Cortisol, dem "Zuviel", dem Runterkommen am Abend, dem Schlaf etc. sind gesicherte Erkenntnisse. Die Auswirkung siehst Du u.a. an dem explosionsartigen Aufwuchs an psychischen Erkrankungen (Burnout (ist zwar nicht als Krankheit klassifiziert, es wird aber dann anders vercoded), Depression etc.) von Arbeitnehmern ggü. den fast gleichgebliebenen physischen Erkrankungen. Und der Aufwuchs hat nicht allein mit den besseren Diagnosemöglichkeiten und der gestiegen Zahl an Psychotherapeuten zu tun, sondern tatsächlich auch mit den, von Bubendorfer genannten, Punkten.

jep sehe ich auch so. ... Stress auch beim Hobby und das "Verbot" ist als Warnung und Hinweis zu verstehen

Mirko
08.06.2017, 14:42
Ich hab glaub noch nie so gesund gelebt wie jetzt als Leistungssportler.
Die Burnout-Fälle, die wir bisher auf der Arbeit hatten, waren keine Sportler sondern Raucher und Trinker. Da Würde ich also auch keinen Zusammenhang sehen.

Aber ganz abgesehen davon: Wie soll der Profi-Sport überleben wenn es keine Amateure mehr gibt? Nur für Sebi alleine wird am Wochenende keiner die Strassen im Kraichgau sperren. Das Geld wird mit den Amateuren verdient!

DocTom
08.06.2017, 14:59
Ich hab glaub noch nie so gesund gelebt wie jetzt als Leistungssportler.
Die Burnout-Fälle, die wir bisher auf der Arbeit hatten, waren keine Sportler ...

Geht mir auch so, seit ich mich sportlicher Vorbereite und nach Plänen trainiere fühle ich mich besser, esse gesünder, schlafe besser. Aber ich mache mir auch keinen Stress, wenn mal die Zeit nicht passt. Der Spass steht auch beim Training im Vordergrund. Verbessern möchte ich mich aber schon durch das Training.:Blumen:
Thomas

captainbeefheart
08.06.2017, 15:01
Ich hab glaub noch nie so gesund gelebt wie jetzt als Leistungssportler.
Die Burnout-Fälle, die wir bisher auf der Arbeit hatten, waren keine Sportler sondern Raucher und Trinker. Da Würde ich also auch keinen Zusammenhang sehen.

Aber ganz abgesehen davon: Wie soll der Profi-Sport überleben wenn es keine Amateure mehr gibt? Nur für Sebi alleine wird am Wochenende keiner die Strassen im Kraichgau sperren. Das Geld wird mit den Amateuren verdient!

Dann lies mal hier (quick an dirty) https://www.google.de/amp/s/amp.welt.de/amp/gesundheit/psychologie/article117518480/Zu-viel-Sport-kann-depressiv-machen.html

Das ambivalente an der Sache ist, dass Sport (im Maßen) wie Antidepressiva wirken können.

Wie soft ist es eine Sache der Balance. Und da spricht der Bubendorfer das Thema und seine Risiken prinzipiell richtig an, das "Verbot" ist aber unsinnig.

trithos
08.06.2017, 15:17
Wie so oft ist es eine Sache der Balance. Und da spricht der Bubendorfer das Thema und seine Risiken prinzipiell richtig an, das "Verbot" ist aber unsinnig.

Genau diese Balance trifft Bubendorfer meiner Meinung nach überhaupt nicht. Du hast natürlich Recht (wie auch andere) mit dem Hinweis, dass es solche leistungsgetriebene Sportler gibt, die sich mit ihrem Zugang zum Sport noch mehr Stress machen als sie ohnehin schon haben, usw.

Aber ich kenne wirklich viele durchaus leistungsorientierte Sportler und der Großteil von ihnen hat einen vernünftigen Zugang. Darunter verstehe ich, dass man seine Grenzen kennt und akzeptiert. Dass man durchaus mal ein Training auslässt, weil man müde ist, oder anderes zu tun hat, oder weil das Wetter schlecht ist. Dass man aber auch versucht, halbwegs regelmäßig zu trainieren, sich fit zu halten und gelegentlich einmal ein paar Monate einen strikteren Trainingsplan umsetzt, um bei einem Wettbewerb ein gutes Ergebnis zu schaffen.

Und vor allem ist die Grenze zwischen Vernunft und Verbissenheit doch völlig subjektiv. Manche meiner Freunde halten es ja schon für Extremsport, wenn man zweimal pro Woche bei sommerlichen 25 Grad eine Stunde mit 120 Puls vor sich hin joggt. Der goldenen Mittelweg zwischen Leistungsfanatiker und Couch-Kartoffel ist meiner Meinung nach nicht der Gelegenheits-Spaziergänger (wie ich Bubendorfer verstanden zu haben glaube), sondern jeder, der SEIN Maß gefunden hat, das ihn und seine Umgebung glücklich und zufrieden macht. Und das kann auch ein motivierter Marathonläufer oder Langdistanzler sein.

Pmueller69
08.06.2017, 15:24
Herr Bubendörfer stellt die Frage "Wann erholen sich die Manager"?

Ich habe mit dem Sport nach einer Pause wieder angefangen, weil es der ideale Ausgleich für mich zum Berufsleben war. Beim Sport baue ich Stress ab, bin kreativ und puste den Kopf leer, wenn es mal wieder anstrengend war.

Ich habe auch Fehler gemacht. Ich habe mich vor vielen Jahren mit viel zu wenig Erfahrung an eine verlängerte Mitteldistanz im Kraichgau gemacht. Das war Aua.

Meine erste Langdistanz letzten Jahr dagegen habe ich mit Beruf und Familie vereinbart bekommen, war im Ziel noch ganz gut beieinander und habe schon drei Tage danach wieder mit Lauftraining weitergemacht.

Wenn ich viel um die Ohren habe trainiere ich viel im langsamen GA1, wenn es ruhiger zu geht, dann gehen auch mal Intervalle. Mein Körper sagt mir schon, was ich mir zumuten kann.

Der Herr Bubendorfer ist schon zwei mal schwer verunglückt, einmal war es lebensgefährlich. Er soll sich Gedanken über seinen eigenen Sport machen.

FlowJob
08.06.2017, 15:38
warum ist es für dich spannender was er noch alles verbieten möchte. Damit du nicht drüber nachdenken musst ob du zuviel Zeit mit Sport und seinem Drumherum verbringst?
Ganz ehrlich, ich dachte in der Überspitzung wäre deutlich, dass das ironisch gemeint war...
Und nein, Verbote halte ich gerade deswegen in der Regel für unsinnig, weil die Leute sich dann eben keine Gedanken mehr machen. Wird ja schon alles richtig geregelt sein.

Der Herr Bubendorfer ist schon zwei mal schwer verunglückt, einmal war es lebensgefährlich. Er soll sich Gedanken über seinen eigenen Sport machen.
Sein Sport mal nur am Rande, aber wenn man über Sinn oder Unsinn von Sport philosophieren möchte, dann kommt man wahrscheinlich rein rationell schneller an den Punkt, wo man sich Gedanken über den Sinn von Profisport macht, bevor man den Breitensport anpackt.

gaehnforscher
08.06.2017, 15:50
ich frag mich gerade wie du das beurteilst. Anhand der Zeiten in den AKs? Das würde ja vorraussetzen du kennst die Fähigkeiten der von dir als "offensichtlich sehr oft" eingestuften Sporter.

...

Die kenne ich nicht, das ist richtig. Aber schau zum Beispiel mal in die Ergebnisliste vom Berlin Marathon. Klar, jeglich "Normzeit" ist letzlich willkürlich, aber mit nem Schnitt von 6km/min bist du da ziemlich genau im Mittelfeld bzw. in der Mitte des Feldes. Die restlichen 50% sind sicher nicht alle geplatzt. In dem Bereich muss man denk ich nicht unbedingt ein Ausnahmetalent sein, sondern vllt auch evtl. einfach regelmäßig trainieren und noch ein zwei Jahre Geduld haben. Lauftechnik ist da auch so ein Thema (die sieht bei 6min/km seeehr selten gut aus).

Im übrigen gehts mir nicht darum, irgend eine Leistung nicht anzuerkennen. Ich finds generell super wenn sich Leute bewegen, wenn ich Übergewichtige im Fitnessstudio sehe ect. Wenn mir jmd erzählt, dass er gut trainiert hat, aber nen schlechten Tag mit Mega Einbruch hatte, die halbe Strecke gehen musste und erst nach 5h im Ziel war find ich das auch respektabel.

Ich find es aber auch respektabel, wenn jmd so offen und ehrlich zugibt, dass nen Marathon aktuell oder vllt auch generell für das eigene Talent etwas zuviel ist und 10km einfach reichen. Stattdessen macht man vllt tolle Musik, ist nen toller Schauspieler, ist sozial engagiert o.ä. Das in meinen Augen mehr Wert als mit nem Marathon prahlen zu können. Sorry, dass es so lang lang geworden ist, verdeutlicht aber vllt besser, wie das Statement gemeint war. :Blumen:

Wie gesagt, ich würds ja auch nicht verbieten. Ich würde aber vielen (vorerst) davon abraten und vor allem die Anerkennung für diese Person nicht von einem Marathon- oder IM Finish abhängig machen. Wers halt einfach für sich machen will, der solls machen, so what.

Trillerpfeife
08.06.2017, 16:00
Ganz ehrlich, ich dachte in der Überspitzung wäre deutlich, dass das ironisch gemeint war...
Und nein, Verbote halte ich gerade deswegen in der Regel für unsinnig, weil die Leute sich dann eben keine Gedanken mehr machen. Wird ja schon alles richtig geregelt sein.


Sein Sport mal nur am Rande, aber wenn man über Sinn oder Unsinn von Sport philosophieren möchte, dann kommt man wahrscheinlich rein rationell schneller an den Punkt, wo man sich Gedanken über den Sinn von Profisport macht, bevor man den Breitensport anpackt.

sorry die Ironie hab ich übersehen. :Huhu:

Profisport: ja die Profiamateure würde ich auch viel eher als die von Bubendorfer gemeinten verstehen als die Hobbysporter die z.B. einmal im Jahr einen Marathon laufen.

Die kenne ich nicht, das ist richtig. Aber schau zum Beispiel mal in die Ergebnisliste vom Berlin Marathon. Klar, jeglich "Normzeit" ist letzlich willkürlich, aber mit nem Schnitt von 6km/min bist du da ziemlich genau im Mittelfeld bzw. in der Mitte des Feldes. Die restlichen 50% sind sicher nicht alle geplatzt. In dem Bereich muss man denk ich nicht unbedingt ein Ausnahmetalent sein, sondern vllt auch evtl. einfach regelmäßig trainieren und noch ein zwei Jahre Geduld haben. Lauftechnik ist da auch so ein Thema (die sieht bei 6min/km seeehr selten gut aus).

Im übrigen gehts mir nicht darum, irgend eine Leistung nicht anzuerkennen. Ich finds generell super wenn sich Leute bewegen, wenn ich Übergewichtige im Fitnessstudio sehe ect. Wenn mir jmd erzählt, dass er gut trainiert hat, aber nen schlechten Tag mit Mega Einbruch hatte, die halbe Strecke gehen musste und erst nach 5h im Ziel war find ich das auch respektabel.

Ich find es aber auch respektabel, wenn jmd so offen und ehrlich zugibt, dass nen Marathon aktuell oder vllt auch generell für das eigene Talent etwas zuviel ist und 10km einfach reichen. Stattdessen macht man vllt tolle Musik, ist nen toller Schauspieler, ist sozial engagiert o.ä. Das in meinen Augen mehr Wert als mit nem Marathon prahlen zu können. Sorry, dass es so lang lang geworden ist, verdeutlicht aber vllt besser, wie das Statement gemeint war. :Blumen:

Wie gesagt, ich würds ja auch nicht verbieten. Ich würde aber vielen (vorerst) davon abraten und vor allem die Anerkennung für diese Person nicht von einem Marathon- oder IM Finish abhängig machen. Wers halt einfach für sich machen will, der solls machen, so what.

alles klar. Danke dir. :)

Als "gefärdet" sehe ich auch eher die schnelleren und viel trainierenden Sportler an als die tatsächlichen Hobbysportler

Vicky
08.06.2017, 17:37
Als "gefärdet" sehe ich auch eher die schnelleren und viel trainierenden Sportler an als die tatsächlichen Hobbysportler

Ui täusch Dich da mal nicht. Oft sind gerade die langsameren mit weniger Talent, (die knapp dem Mittelfeld hinterher laufen) diejenigen, die äußerst verbissen vorgehen und verbissen denken. Es fällt verdammt schwer zu akzeptieren, dass man halt nicht vorn dabei ist. Oft stehen sich die Leute dann wegen ihrer Verbissenheit selbst im Weg. Ich schreibe da aus zurückliegender eigener Erfahrung ;) und erlebe da auch im Umfeld immer wieder genau das und diese Leute.

Ich bin selbst langsam und war lange Zeit in so einer kleinen "Leistungsdruckspirale". Inzwischen sehe ich das gelassen und orientiere mich an meinen Zeiten. Ich kann locker damit umgehen, dass mich nach dem Schwimmen das ganze Feld überholt. :Cheese: Ich bereite mich gut auf meine Wettkämpfe vor, bin aber halt leider ziemlich talentfrei. Shit happens. Ich kenne meine Leistungsfähigkeit inzwischen recht gut. Aber es war kein leichter Weg, das zu akzeptieren. Es gab viele Rückschläge. Fakt ist: Auch langsamere Athleten sind äußerst ambitioniert, jedoch bewegen sie sich auf einer etwas anderen Ebene in einer anderen Leistungsklasse. Auch sie sind "gefährdet". Es ist übrigens fatalerweise genau der Fakt, dass man langsameren Athleten die Ambitionen abspricht, die ein Teil dieser Verbissenheit erzeugt.

Ich würde nicht so weit gehen, etwas zu verbieten. Jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich. Aber ich glaube durchaus, dass es möglicherweise für viele sinnvoll ist, die eigene Leistungsfähigkeit etwas defensiver einzuschätzen und sich selbst nicht zu überschätzen. Das ist ein schmaler Grat. Hierbei kann der eine oder andere mit überhöhten Ambitionen sicher Hilfe gebrauchen.

Das Thema ist sehr interessant, aber verdammt vielschichtig. Es gibt so viele Gründe, warum weshalb wieso jemand ambitioniert viel Sport treibt und seine Ziele verfolgt. Das kann man nicht pauschalisieren... Spannend...

ScottZhang
09.06.2017, 09:30
Man sollte Manager zum Sport verpflichten und ihnen das Managen verbieten. Da können sie wenigsten nur sich kaputt machen ...

Gut man muss ihnen noch was geben wo sie weiter Bestimmer spielen können, sonst droht Burnout ... vllt als Coach

:Blumen:

JensR
09.06.2017, 19:32
Das ambivalente an der Sache ist, dass Sport (im Maßen) wie Antidepressiva wirken können.

kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen!

Ich kann locker damit umgehen, dass mich nach dem Schwimmen das ganze Feld überholt. :Cheese: Ich bereite mich gut auf meine Wettkämpfe vor, bin aber halt leider ziemlich talentfrei.

na so talentfrei bist du dann ja nicht, wenn nach dem Schwimmen erstmal das ganze Feld hinter dir ist ;) Aber ich kann den Kern deiner Aussage bestätigen in meinem Erleben aus den letzten 20 Jahren Sport..

Mit dem zitierten Post oben ist es so nach meiner Ansicht: Sport ist für mich ein Ausgleich und er soll mir helfen, das Leben besser zu meistern. Wenn ich mich zu arg unter Druck setze, wird es kontraproduktiv. Das heisst natürlich nicht, dass man nur Larifari trainieren soll. Aber wenn ich nach einem langen Arbeitstag nach Hause komme, fix und fertig bin, dann setze ich mich jetzt auch mal auf die Couch und trink nen Bier statt noch kurz vor dem Schlafen schnell eine Stunde laufen zu gehen..

Ich bin 3 Jahre lang bspw mal der 2:50er Grenze im Marathon nachgejagt. Das einzige was mir da immer im Kopf rumgeschwirrt ist, waren Zwischenzeiten, Splits, GEdanke an die nächste Einheit, der Kopf ist gar nicht mehr zur Ruhe gekommen. Ich habe mich dann jeweils auch phsyisch verletzt (unterstelle hier aber keine Kausalkette) und mir dann gesagt, so what, die Erde dreht sich auch nicht schneller, egal ob ich 2:48 oder 2:52 laufe. Und wenn ich jetzt Triathlon mache, dann investiere ich die Zeit die mir zur Verfügung steht und freue mich einfach an dem abwechslungsreichem Training.

Trillerpfeife
10.06.2017, 00:14
@ Vicky: ja ist richtig das kann man nicht an der Geschwindigkeit festmachen.

waden
10.06.2017, 13:15
Der Ruf nach einem Verbot ist mir einfach unsympathisch.
Ich meine, dass es weitaus schlimmere gesellschaftliche Phänomene gibt als einige Freizeitsportler, die sich persönlich überfordern - und dabei wohl kaum jemanden gefährden oder beeinträchtigen.
Und auch in anderen Bereichen rufen wir sinnvollerweise nicht gleich nach Verboten, nur bei uns etwas nicht passt.
Stichworte für ReizthemenzB Ernährung, Motorradfahrer, freilaufende Hunde ... oder nebeneinander herfahrende Rennradler aus Sicht der motorisierten Verkehrsteilnehmer...
Wie so oft eine Sache der Perspektive, etwas Bescheidenheit tut manchmal gut, und:
"Je weiter etwas weg ist, umso leichter schaut es aus"

JensR
10.06.2017, 13:58
Der Ruf nach einem Verbot ist mir einfach unsympathisch.

ja ich denke, es ist unstrittig, dass das Humbug ist.. wobei, das würde dem Laufsport natürlich so einen Outlaw-Touch geben :dresche :cool:

waden
10.06.2017, 14:53
ja ich denke, es ist unstrittig, dass das Humbug ist.. wobei, das würde dem Laufsport natürlich so einen Outlaw-Touch geben :dresche :cool:

Genau, wie free solo klettern ;-)