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Vollständige Version anzeigen : Verfahren gegen Ullrich eingestellt


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Flow
14.02.2012, 17:07
Ergänzend: Und die Wenigen, welche etwas tun wollen und interessiert sind/waren, werden oft gerne von den selbstgefälligen "Rechtsstaats-Verteidigern" (...) in eine John Wayne Ecke gestellt;) :)
Ein anständiger funktionierender Rechtsstaat (ohne Anführungszeichen) wäre mir dann doch lieber als ein dopingfreier Sport ... :Blumen:

speedskater
17.02.2012, 10:40
Ullrichs Alpecin ("Doping für die Haare")
Engagement in der Marketingpresse:

http://www.wuv.de/nachrichten/unternehmen/doping_fuer_die_haare_warum_alpecin_jan_ullrich_zu m_markenbotschafter_kuert

Ulle ist wirklich naiv....
Letztlich könnte man auf den Gedanken kommen,
er macht sich über die Dopinggegner lustig und verhöhnt sie.

Kurt D.
17.02.2012, 19:36
[QUOTE=Flow;713165]Ein anständiger funktionierender Rechtsstaat (ohne Anführungszeichen) wäre mir dann doch lieber als ein dopingfreier Sport ... :Blumen:[/QUOTE


...:confused:
aber das Eine muss doch das Andere nicht ausschließen!

Wie in einigen Beiträgen bereits von anderen Teilnehmern aufgeführt, ist doch das Problem eher, daß der funktionierende Rechtsstaat im Bereich Anti-Doping leider nicht (noch nicht) die notwendigen rechtsstaatlichen Mittel zur Bekämpfung einsetzt. Ich beziehe mich auf Deutschland, andere Länder in Europa sind diesbezüglich schon viel weiter...., und sind nach wie vor ein Rechtsstaat..;)
:Blumen:
Gruß und gutes Wochenende

Flow
17.02.2012, 21:13
...:confused: http://www.cosgan.de/images/smilie/frech/e025.gif (http://www.cosgan.de/smilie.php)

aber das Eine muss doch das Andere nicht ausschließen! Nö, wäre wohl vereinbar ... :)
selbstgefälligen "Rechtsstaats-Verteidigern"
vsdie Wenigen, welche etwas tun wollen
... klang nur etwas nach Konflikt.
Und da wären meine Sympathien eher auf Seiten des Rechtsstaates.

Wie auch immer ... scheint beides Illusion ... ebenso schönes Wochenende ... :Huhu:

DeRosa_ITA
17.02.2012, 21:15
Mir ist es scheissegal was andere Deutsche von Radsport denken, solange der Giro rollt.

+1 :Cheese:

keko
17.02.2012, 21:16
Ich denke, wir alle sind gegen Doping. Auch gegen das Doping bei Berufssportlern. Kontrovers wird es bei der moralischen Bewertung: War es eine Riesensauerei was Ullrich tat, da er die Weltöffentlichkeit betrog und belog? Oder war es innerhalb des Profiradsports gar kein Betrug, sondern eine Selbstverständlichkeit?

Es gibt nur eine Bewertung und die darf nicht moralisch sein: Doping ist kriminell und nicht bloß eine Riesensauerei. Millionenschwere Verträge werden von erwachsenen Menschen unter Einnahme verbotener Substanzen unter Vorspielung falscher Leistungen ergaunert. Das gehört vor Gericht bestraft. Punkt!

LidlRacer
17.02.2012, 21:43
Doping ist kriminell

Nein. In den meisten Ländern nicht.

Millionenschwere Verträge werden von erwachsenen Menschen unter Einnahme verbotener Substanzen unter Vorspielung falscher Leistungen ergaunert. Das gehört vor Gericht bestraft. Punkt!

WENN es alle machen, wird nichts vorgespielt und nichts ergaunert.
Und zumindest damals war die Situation im Radsport wohl (zumindest annähernd) so.

Klugschnacker
17.02.2012, 21:49
Es gibt nur eine Bewertung und die darf nicht moralisch sein: Doping ist kriminell und nicht bloß eine Riesensauerei. Millionenschwere Verträge werden von erwachsenen Menschen unter Einnahme verbotener Substanzen unter Vorspielung falscher Leistungen ergaunert. Das gehört vor Gericht bestraft. Punkt!

Wenn sie nicht moralisch sein darf, was darf sollte sie stattdessen sein? Juristisch? Doping ist in Deutschland keine Straftat (was ich an dieser Stelle weder verteidigen noch kritisieren will). Es gab eine Anklage wegen Betrugs zum Nachteil der Telekom, doch das Verfahren wurde eingestellt. Insofern verstehe ich nicht ganz, was Du mit Deinem Posting ausdrücken willst? – Wie die Gesetze Deiner Meinung nach sein sollten?

Bestraft gehört auf jeden Fall der von Ullrich geleistete Meineid.

Grüße,
Arne

Edit: Lidl war schneller und kürzer

keko
17.02.2012, 23:08
Wenn sie nicht moralisch sein darf, was darf sollte sie stattdessen sein? Juristisch? Doping ist in Deutschland keine Straftat (was ich an dieser Stelle weder verteidigen noch kritisieren will). Es gab eine Anklage wegen Betrugs zum Nachteil der Telekom, doch das Verfahren wurde eingestellt. Insofern verstehe ich nicht ganz, was Du mit Deinem Posting ausdrücken willst? – Wie die Gesetze Deiner Meinung nach sein sollten?



Mag das juristisch (noch) nicht kriminell sein, wenn ich darüber nachdenke, wie und auf welche Weise vertuscht und betrogen wird, hat das für mich einen sehr hohen Grad an krimineller Energie mit kriminellen Strukturen. Für mich ist Ullrich auch nicht Opfer, sondern Täter. Zu viel Geld verseucht den Sport einfach. Denn: "Wenn der Rubel rollt, ist die Moral im Arsch." aus: "Die Tour: "eine kriminelle Veranstaltung" (http://www.freiepresse.de/THEMEN/Die-Tour-eine-kriminelle-Veranstaltung-artikel954002.php)

keko
17.02.2012, 23:14
WENN es alle machen, wird nichts vorgespielt und nichts ergaunert.
Und zumindest damals war die Situation im Radsport wohl (zumindest annähernd) so.

Das ganze Telekom-Team samt Mannschaftsarzt haben sich doch jahrelang unschuldig vor die Kameras gestellt und die Weltöffentlichkeit angelogen. Ich kann auch der Logik "Wenn es alle so machen..." nicht folgen. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir immer so denken würden?
Hätten sie gesagt, "Wir sind voll bis oben hin, so wie alle", wäre es ok. Aber Leute, die ihnen Doping vorwarfen, wurden doch niedergemacht. Was für eine verlogene und traurige Truppe... Wir sehen das viel zu sehr durch die Sportlerbrille.

Klugschnacker
17.02.2012, 23:51
Für mich ist Ullrich auch nicht Opfer, sondern Täter. Zu viel Geld verseucht den Sport einfach.

Warum so schwarz/weiß? Das wird der Problematik nicht gerecht. Als die UCI den Hämatokrit-Grenzwert von 50 festlegte, waren die Radprofis erleichtert. Sie sind gleichzeitig Täter und Opfer der Strukturen, die sie selbst (aber nicht alleine) geschaffen haben.

Grüße,
Arne

keko
18.02.2012, 09:11
Warum so schwarz/weiß? Das wird der Problematik nicht gerecht. Als die UCI den Hämatokrit-Grenzwert von 50 festlegte, waren die Radprofis erleichtert. Sie sind gleichzeitig Täter und Opfer der Strukturen, die sie selbst (aber nicht alleine) geschaffen haben.

Grüße,
Arne

Das stimmt schon. Und bei jungen Sportlern habe ich auch "Verständnis", wenn sie blauäugig in die Dopingszene hineinwachsen. Aber Ullrich ist mittlerweile alt genug, hat das Spiel einige Jahre mitgespielt, ist nun weit weg vom aktiven Berufsradsport und die bewußte Täuschung so offensichtlich gewesen, dass ich nur noch schwarz und weiß sehe.
Ich schätze, er ist ein netter Kerl und ich würde gut mit ihm auskommen, aber als Sportler ist er für mich unten durch.

flaix
18.02.2012, 09:15
Warum so schwarz/weiß? Das wird der Problematik nicht gerecht. Als die UCI den Hämatokrit-Grenzwert von 50 festlegte, waren die Radprofis erleichtert. Sie sind gleichzeitig Täter und Opfer der Strukturen, die sie selbst (aber nicht alleine) geschaffen haben.

Grüße,
Arne Mit solcher Versachlichung wäre die Diskussion endlich mal auf dem Punkt. Doping muss bestraft werden. Punkt. Aber jegliche Moralisierung darüber hinaus auf den "Sünder" zu beziehen ist völliger Unsinn. Ein System, in dem JEDER, Bescheid weiss, ändert sich nicht durch die Bekämpfung der Symptome, sprich die Bestrafung der Dopingsünder. Der Realität ins Auge sehen...Doping ENTkriminlaisieren. Klare Festlegeungen wozu man das macht, nämlich zum Schutz der Gesundheit. Klare Regeln und Grenzwerte. Berechenbare Strafen. Handel und Verabreichung HART Kriminalisieren. Gefängniss nicht unter 5 Jahren. Bei Jungendlichen 20 Jahre. Wenn es nämlich keiner mehr ausführt (das Doping) kriegst Du ganz schnell die dopenden Sportler enttarnt. Weil die nicht präzise genug pfuschen. Und dann werden die abwägen wass sie tun. Damit wäre das Dillema erheblich gemildert. Ausrotten geht eh nicht.

Trimichi
18.02.2012, 09:36
Ulle vor, noch ein Tor!

ähmmm, Eigentor wollte ich schreiben.

Gruss Trimichi

Antischwimmer
19.02.2012, 14:20
. Für mich ist Ullrich auch nicht Opfer, sondern Täter. Zu viel Geld verseucht den Sport einfach. Wer kommt denn auf die Idee, dass Ullrich OPFER sei (außer Ullrich selber)???

Wie das Interview von Boris Becker mit Jan Ullrich "Wir beide wissen, dass wir sauber sind!" :Lachanfall:

keko
19.02.2012, 14:54
Wer kommt denn auf die Idee, dass Ullrich OPFER sei (außer Ullrich selber)???

Das kommt manchmal so rüber. Besonders Sportler gucken oft zu sehr durch die Sportlerbrille.

Kurt D.
19.02.2012, 15:23
Wer kommt denn auf die Idee, dass Ullrich OPFER sei (außer Ullrich selber)???

:

...na ja, den "Wer" findest du z.B. auch in einem der diversen Beiträge in diesem Thread. Da wurde geschrieben:
"Ullrich ist mehr Betrogener als Betrüger"!
:Huhu: ... ;)

Auch deshalb bin ich persönlich da schon auf der Meinungslinie von Keko,...Sportler (auch Amateursportler) betrachten das Thema manchmal etwas "Einäugig".

ironing
19.02.2012, 17:05
Ich sehe Ullrich eher als Opfer denn als Kriminellen. Natürlich sind dopende Sportler nicht "unschuldig", sollten bestraft werden und für Verfehlungen geradestehen. Allerdings könnte man bei der Art der Strafe ruhig etwas kreativer sein, als immer gleich den Holzhammer "Gefängnis für alle Doper" auszupacken. Nach den Enthüllungen der letzten Jahre sollte klar sein, dass der dopende Sportler nur ein kleines Rad in einer großen Maschinerie ist.

Bei der ganzen Diskussion oft völlig außen vor bleiben die zahlreichen anderen "Täter" wie (i) Ärzte, die Dopingmittel verabreichen, (ii) (Universitäts-)Labore, die prüfen, wie man positive Tests vermeidet und die Sportler so "herrichten", dass nichts passiert, (iii) Arzneimittelhersteller, die genau wissen, was mit ihren Mitteln passiert, sich aber nichts daraus machen und keine Strukturen einfordern, die den ordnungsgemäßen Verbrauch dokumentieren und (iv) Teambesitzer, Sponsoren, Sportverbände, Veranstalter, Sportpolitiker etc, die die Augen vor der Problematik verschließen oder Doping sogar aktiv fördern um Erfolg einzufahren oder daran teilzuhaben.

Von Jan Ullrich's Erfolgen haben viele profitiert. Dass er jetzt die ganze Ladung abbekommt, wird dem Problem einfach nicht gerecht. Nur zwei Beispiele für diese einseitige Beurteilung: wie kann es sein, dass Riis Teamchef eines Radteams ist? Oder weshalb durfte (und darf?) Fuentes weiter als Arzt arbeiten?

amontecc
19.02.2012, 17:24
ich finde ironing hat Recht, vom Sportler selbst wird übermenschliches erwartet (moralisch meine ich), von der ganzen Peripherie redet keiner.
Wenn der Sportler bestraft wird, müssten aus moralischen Gesichtspunkten auch alle anderen bestraft werden.

meggele
07.07.2012, 11:00
Jan Ullrich hat erstmals zugegeben, dass während seiner aktiven Radsport-Karriere Spitzenleistungen offensichtlich nur mit Doping möglich waren. Auf die Frage der Nachrichtenagentur dpa, ob es Zeiten im Radsport gab, in denen man ohne Doping nicht vorne mitfahren konnte, antwortete der Tour-de-France-Sieger von 1997: „Ja, klar gab es diese Zeiten, ich hab sie ja selbst mitgemacht.“

http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/doping/jan-ullrich-spitzenleistungen-zu-seiner-zeit-nur-mit-doping-11812852.html

kuestentanne
07.07.2012, 15:00
http://www.janullrich.de/news/30/klarstellung-zu-aktuellen-presse-berichten

LidlRacer
23.01.2013, 21:38
Ich hol das mal aus dem Armstrong-Thread hier rüber:

Das erinnert mich an das Interview mit Prof. Franke aka Waldorf, (http://swrmediathek.de/player.htm?show=53fc0280-6359-11e2-90d0-0026b975f2e6) das ich Montag bei "Sport im Dritten" gesehen habe. Der sagt doch glatt, sich auf Matschiners Buch berufend, dass die Dopingmittel fürn Ulle 2000 mit einem "deutschen Minister im Diplomatengepäck" nach Sydney gebracht wurden...

Also bitte nicht nur mit dem Finger auf Spanien zeigen, wenns darum geht, dass diese Sauerei offenbar bis in die höchsten Zirkel der Politik mitgemacht wurde.

Ich denke, der eine oder andere wird das Matschiner-Buch haben.
Wäre nett, wenn jemand die betreffende Stelle zitieren könnte.

In diesem Artikel wird Innenminister Schily als einziger erwähnt:
Olympia wird Treffpunkt der Prominenz (http://www.rp-online.de/sport/olympia-wird-treffpunkt-der-prominenz-1.1538202)

Ich habe bei der Amazon-Buchvorschau alle möglichen Suchbegriffe probiert, finde damit aber nichts.

Das wäre doch eine ziemlich sensationelle Nachricht, aber obwohl das Buch schon 2 Jahre auf dem Markt ist, finde ich nirgends etwas darüber.

Nur dies aus 2007 ohne jegliche Details:
"Es gibt mittlerweile sogar Gerüchte, Doping-Mittel seien in Diplomatengepäck zu Olympischen Spielen transportiert worden."
http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/interview-ein-boykott-gegen-china-ist-der-voellig-falsche-ansatz-1435349.html

speiche
24.01.2013, 09:06
S. 217, Mitglied der Bundesregierung: "Der Promi-Politiker soll doch tatsächlich seine diplomatische Immunität genutzt haben, um Dopingmittel zu den Olympischen Spielen zu schaffen."

captain hook
24.01.2013, 10:16
S. 217, Mitglied der Bundesregierung: "Der Promi-Politiker soll doch tatsächlich seine diplomatische Immunität genutzt haben, um Dopingmittel zu den Olympischen Spielen zu schaffen."

Wird dieser Promi-Politiker namentlich genannt? Wer ist es? Und was sagt er dazu?

LidlRacer
24.01.2013, 10:56
Danke, mit google-books kann man die ganze Seite lesen (im Abschnitt über die Telekom-Ärzte Heinrich und Schmid):
http://books.google.de/books?id=XK0miNKKffwC&pg=PT94

Bei Franke klang das nach Tatsache, hier klingt das sehr schwach.
Keine Quellenangabe. "Soll".

@captain hook
Name wird nicht genannt, aber wie ich schon schrieb, müsste Innenminister Schily gemeint sein. Der war ja für Sport zuständig und war vor Ort.

Kann ich mir aber schwer vorstellen, dass der persönlich sowas macht. Diplomatie hin oder her, es gäbe auf jeden Fall Mitwisser, die das jederzeit auffliegen lassen könnten.

noam
24.01.2013, 11:15
Kann ich mir aber schwer vorstellen, dass der persönlich sowas macht. Diplomatie hin oder her, es gäbe auf jeden Fall Mitwisser, die das jederzeit auffliegen lassen könnten.

Ich kann mir das bei einem alt eingesessenen Politiker sehr gut vorstellen. Manche glauben ja, sie seien aufgrund ihres Status unantastbar.

Jeder der irgendwo im Beamtenaperat arbeitet wird es kennen. Machen ein in der Hierarchie unten stehender und und einer, der oben steht, das selbe "Vergehen" fällt der von oben kommt immer weich, während man an dem kleinen ein Exempel statutiert und mit voller Härte der Disziplinarkeule zuschlägt.

Und so ist es doch bei den Politikern auch. Hinterbänkler wie Jörg Tauss (http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B6rg_Tauss#Strafprozess) bekommen die volle Härte des Gesetzes zu spüren und die Führung kann machen, was sie will. Man bruacht sich nur die diversen Schwarzgeld/Spendenaffairen der CDU anschauen.

HeinB
24.01.2013, 11:32
Danke, mit google-books kann man die ganze Seite lesen (im Abschnitt über die Telekom-Ärzte Heinrich und Schmid):
http://books.google.de/books?id=XK0miNKKffwC&pg=PT94

Bei Franke klang das nach Tatsache, hier klingt das sehr schwach.
Keine Quellenangabe. "Soll".

Jetzt hatte ich es gerade abgetippt... :Maso:

Franke konkretisiert es ja so:

Mitglied der Bundesregierung --> Minister
Olympische Spiele --> Sidney 2000
soll doch tatsächlich --> hat

Natürlich gibt es keine Quellen bei einem Gerücht. Aber, wo Rauch ist, ist meistens auch Feuer.

Wegen dem Namen, ich dachte spontan an Scharping. Der war Verteidigungsminister, und saß z.B. 97 im Tourauto von Team Telekom.

speiche
24.01.2013, 11:40
und da hat er auch schon gestört (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8743062.html)
ich würde das Schily machen lassen, bei Scharping hätte vermutlich schon vor Abreise ein Artikel in der Bunten gestanden. "Wie ich Jan Ullrich zum Olympiasieg bringe"

Matthias75
24.01.2013, 11:56
Jetzt hatte ich es gerade abgetippt... :Maso:

Franke konkretisiert es ja so:

Mitglied der Bundesregierung --> Minister
Olympische Spiele --> Sidney 2000
soll doch tatsächlich --> hat

Natürlich gibt es keine Quellen bei einem Gerücht. Aber, wo Rauch ist, ist meistens auch Feuer.

Ist nur die Frage, ob Franke eigene Quellen hat oder nur Flüsterpost mit den Informationen von Matschinger gespielt wird.

Ich seh es so: Da er keine Namen nennt, obwohl er sonst ja sehr direkt mit Anschuldigungen ist, greift er nur ein Gerücht auf, dass er irgendwo gehört/gelsen hat.

Nur... Anschuldigungen und Gerüchte helfen wenig weiter und sind auch seiner eigenen Glaubwürdigkeit nicht zuträglich. Gerüchte hatten wir genug. Entweder Fakten auf den Tisch oder Klappe halten.

Matthias

Joerg aus Hattingen
24.01.2013, 12:24
Wird dieser Promi-Politiker namentlich genannt? Wer ist es? Und was sagt er dazu?

Minister reisen meist in Begleitung und auch ein Staatssekretär z.Bsp.gehört zu den Diplomaten. Je nach Umfang des Diplomatengepäcks dürfte es ein leichtes sein, dort ein paar Medikamente in einem Koffer oder Tasche unterzubringen. Jedenfalls für die, die Zugang dazu haben.

Hafu
24.01.2013, 14:55
S. 217, Mitglied der Bundesregierung: "Der Promi-Politiker soll doch tatsächlich seine diplomatische Immunität genutzt haben, um Dopingmittel zu den Olympischen Spielen zu schaffen."

Und woher soll ausgerechnet jemand wie Matschiner, der höchstwahrscheinlich nie direkten Kontakt zu Telekom-Fahrern oder deren Team-Ärzten gehabt hat, solche belastbaren Informationen haben?

Nicht dass ich jetzt Schily verteidigen will,aber das Ganze klingt für micht schon sehr nach Hörensagen und wenig glaubhaft. Bluttransfusionen waren damals noch nicht notwendig, da 2000 noch in die Zeit des Epo-Dopings fiel und es dafür damals noch kein zugelassenes Nachweisverfahren gab. Also könnte es im konkreten Fall nur um die Einfuhr von Epo gegangen sein.

Epo braucht man nur um zu etikettieren z.B. in Insulin und einem Diabetiker ins Handgepäck mit zu geben, von denen in jedem Flugzeug statistisch mehrere mitfliegen. Da ist also wirklich kein besonders großer Aufwand (und dadruch bedingt viele potenzielle Mitwisser) nötig, um derartige Ampullen/ Fertigspritzen im Handgepäck mit zu führen und beim Sicherheitscheck/ Zoll plausibel zu machen

LidlRacer
24.01.2013, 15:03
Epo braucht man nur um zu etikettieren z.B. in Insulin und einem Diabetiker ins Handgepäck mit zu geben, von denen in jedem Flugzeug statistisch mehrere mitfliegen. Da ist also wirklich kein besonders großer Aufwand (und dadruch bedingt viele potenzielle Mitwisser) nötig, um derartige Ampullen/ Fertigspritzen im Handgepäck mit zu führen und beim Sicherheitscheck/ Zoll plausibel zu machen

Muss das Zeug nicht ständig gekühlt sein? Deswegen war ja "MotoMan" immer mit Thermoskannen unterwegs.
Wäre also nicht ganz so trivial.

Hafu
24.01.2013, 15:51
Muss das Zeug nicht ständig gekühlt sein? Deswegen war ja "MotoMan" immer mit Thermoskannen unterwegs.
Wäre also nicht ganz so trivial.

Jetzt musste ich erstmal in der Roten Liste nachsehen. Du hast teilweise recht, Lidlracer. Es sollte gekühlt gelagert werden (2°-8°) zum Erreichen der maximalen Haltbarkeit. Das gilt aber für Insulin auch, das ebenfalls wie Epo ein Peptidhormon ist.
Lagerung bei Raumtemperatur verringert halt die Gesamthaltbarkeit, aber ein paar Tage ohne Kühlung sind eigentlich kein Problem, wenn es nicht auf mehr als 40° erhitzt wird.

HeinB
24.01.2013, 16:25
Nicht dass ich jetzt Schily verteidigen will,aber das Ganze klingt für micht schon sehr nach Hörensagen und wenig glaubhaft. Bluttransfusionen waren damals noch nicht notwendig, da 2000 noch in die Zeit des Epo-Dopings fiel und es dafür damals noch kein zugelassenes Nachweisverfahren gab. Also könnte es im konkreten Fall nur um die Einfuhr von Epo gegangen sein.

A test for EPO was introduced at the 2000 Summer Olympic Games in Sydney (Australia). (http://www.wada-ama.org/en/Resources/Q-and-A/EPO-Detection/)

Bei der Frage "When was a test to detect EPO implemented?" Und natürlich ist es Hörensagen, aber.. siehe oben.

ironlollo
24.01.2013, 17:06
Epo braucht man nur um zu etikettieren z.B. in Insulin und einem Diabetiker ins Handgepäck mit zu geben, von denen in jedem Flugzeug statistisch mehrere mitfliegen. Da ist also wirklich kein besonders großer Aufwand (und dadruch bedingt viele potenzielle Mitwisser) nötig, um derartige Ampullen/ Fertigspritzen im Handgepäck mit zu führen und beim Sicherheitscheck/ Zoll plausibel zu machen

Hoffentlich muss ich mich zukünftig beim Fliegen nicht noch mit entsprechenden Fragen ("Ist das auch tatsächlich Insulin oder umetikettiertes Epo?") rumschlagen?! :Lachen2:

In der Tat bin ich NOCH NIE auf mein Insulin im Handgepäck angesprochen worden. Nicht mal nen Nachweis, dass ich tatsächlich Diabetiker bin, wurde verlangt. Und ich fliege regelmäßig und habe - bei langen Reise - mehrere Ampullen dabei.

sybenwurz
24.01.2013, 23:38
Sagt mal, glaubt ihr ernsthaft, dass jemand als Diplomat, zumal mehr oder weniger direkt in Diensten der Regierung reisend, sein Gepäck aufmachen muss?
Der nimmt doch nichtmal die normalen Wege in den Vogel oder raus.
Oder hat einer von euch schon jemals mitm Minister in der Warteschlange vorm CheckIn gestanden?
:Lachanfall:

captain hook
25.01.2013, 07:54
Sagt mal, glaubt ihr ernsthaft, dass jemand als Diplomat, zumal mehr oder weniger direkt in Diensten der Regierung reisend, sein Gepäck aufmachen muss?
Der nimmt doch nichtmal die normalen Wege in den Vogel oder raus.
Oder hat einer von euch schon jemals mitm Minister in der Warteschlange vorm CheckIn gestanden?
:Lachanfall:


Zumindest nicht, wenn er zufällig einen Teppich im Gepäck hat und in einer Militärmaschine fliegt. Da fragt noch nichtmal der Zoll "was zu verzollen". :Lachanfall:

neonhelm
21.05.2014, 10:50
Da lernt einer nix....

http://www.blick.ch/news/schweiz/ostschweiz/rad-legende-crasht-mit-1-4-promille-in-mattwil-tg-jan-ullrich-baut-suff-unfall-id2864552.html

tandem65
21.05.2014, 11:17
Ullrich gesteht, dass er zu viel Gas gab. 20 km/h zu schnell unterwegs war er, wie er schätzt. «Mein Gott», sagt er, «das kann jedem mal passieren.» Und er behauptet: «Es war kein Alkohol im Spiel.»

Oh mein Gott, ich schätze er hat auch hier niemanden betrogen. Die anderen waren doch auch alle bis oben hin voll.
Bei Alkohol am Steuer bekomme ich echt das :Kotz: .
Aaaaaaaaarrrrrgggghhhh!!!!!!!!!!!!!

Thorsten
21.05.2014, 11:28
20 km/h zu schnell? Dann wäre er mit exakt 20 km/h gefahren, wenn einer vor ihm mit 0 km/h am Stoppschild steht. Hat er das so gemeint ;)?

oko_wolf
21.05.2014, 11:31
20 km/h zu schnell? Dann wäre er mit exakt 20 km/h gefahren, wenn einer vor ihm mit 0 km/h am Stoppschild steht. Hat er das so gemeint ;)?

Wenn das veröffentlichte Bild wirklich den Unfallort zeigt, waren das sicher mehr als 20km/h zu schnell.

Und scheinbar lernt er nix, der Suffkopp

Duafüxin
21.05.2014, 11:46
Und scheinbar lernt er nix, der Suffkopp

Brauch er doch auch nicht, gab doch keine Toten und wohltätig engagieren tut er sich doch auch *achtungironie*

Führerschein weg und gut ist ...

Nobodyknows
21.05.2014, 13:03
"Jan Ullrich hat's echt nicht leicht. Erst schmuggelt man ihm Epo ins Essen, dann Ecstasy in die Cola und jetzt auch noch sechs Hefeweizen in die Apfelschorle."

@ https://www.facebook.com/pages/Eure-M%C3%BCtter/110872231047

Gruß
N. :Cheese:

tofino73
21.05.2014, 14:04
"Jan Ullrich hat's echt nicht leicht. Erst schmuggelt man ihm Epo ins Essen, dann Ecstasy in die Cola und jetzt auch noch sechs Hefeweizen in die Apfelschorle."

@ https://www.facebook.com/pages/Eure-M%C3%BCtter/110872231047

Gruß
N. :Cheese:

Der ist gut :Lachanfall:

Cruiser
21.05.2014, 14:09
Schon bitter, langsam müsste er wirklich mal zur Besinnung kommen und sein Leben regeln.

Ist ja nicht der erste Suchtmittelmissbrauch....:(

Joerg aus Hattingen
21.05.2014, 14:32
Ist ja nicht der erste Suchtmittelmissbrauch....:(

Das ist nicht das Problem, man darf sich nur nicht anschließend hinters Steuer setzen.
Außerdem zeigt der Promillespiegel, dass es wohl ein Gewohnheitstrinker ist, ein nicht an Alkohol Gewohnter schafft es schwerlich über 1 Promille.

DasOe
21.05.2014, 14:44
Das ist nicht das Problem, man darf sich nur nicht anschließend hinters Steuer setzen.
Außerdem zeigt der Promillespiegel, dass es wohl ein Gewohnheitstrinker ist, ein nicht an Alkohol Gewohnter schafft es schwerlich über 1 Promille.

Mit 3 Weißbier ist auch ein erwachsener Mann bei über 1 Promille, das hat nix mit "Gewohnheitstrinker" zu tun. Will das definitiv nicht schön reden, dennoch sind die meisten schon mal alkoholisiert Auto gefahren und hatten einfach Glück, dass nichts passiert ist.

Er hat inzwischen Stellung (https://www.facebook.com/janullrichoffiziell#)genommen.

Matthias75
21.05.2014, 14:46
Außerdem zeigt der Promillespiegel, dass es wohl ein Gewohnheitstrinker ist, ein nicht an Alkohol Gewohnter schafft es schwerlich über 1 Promille.

Ohne ihn verteidigen zu wollen: Wenn ich im WWW einen Promillerechner mit meinen Werten füttere, habe ich den Wert nach ca. 3 Mass Bier (in 4h) auch erreicht. Die Menge schaffe ich in der Zeit und ich bin kein Gewohnheitstrinker. Autofahren kann ich danach aber mit Sicherheit nicht mehr. Nur von einem Wert und einem 12 Jahre zurückliegenden "Alkoholereignis" auf eine Sucht zu schließen, finde ich etwas gefährlich.

Matthias

Thorsten
21.05.2014, 14:59
Er hat inzwischen Stellung (https://www.facebook.com/janullrichoffiziell#)genommen.
Hört sich fast an wie bei Hoeness ;).

Bunsen
21.05.2014, 15:02
Das ist nicht das Problem, man darf sich nur nicht anschließend hinters Steuer setzen.
Außerdem zeigt der Promillespiegel, dass es wohl ein Gewohnheitstrinker ist, ein nicht an Alkohol Gewohnter schafft es schwerlich über 1 Promille.

Davon abgesehen, dass 1 Promille "relativ schnell" erreicht ist, ist Gewohnheitstrinker ein sehr dehnbarer Begriff. Damit kann man jemanden bezeichnen der jedes zweite Wochenende 2 Gläser Wein trinkt oder jemanden der jeden Tag drei Flaschen Bier trinkt.

Aber nichts davon erst erst einmal illegal.


Aber sein Statement "kann jedem Mal passieren" finde ich echt hart. Da fällt mir kein nettes Wort zu ein.

keko
21.05.2014, 15:09
Aber sein Statement "kann jedem Mal passieren" finde ich echt hart. Da fällt mir kein nettes Wort zu ein.

Besser wäre ein Statement gewesen "Die anderen trinken doch auch alle" :Cheese:

Hafu
21.05.2014, 15:10
...Aber sein Statement "kann jedem Mal passieren" finde ich echt hart. Da fällt mir kein nettes Wort zu ein.

Hat ein Berater das Statement zwischenzeitlich überarbeitet?

Jetzt steht da auf FB:

Ich bin ein glücklich verheirateter Familienvater, dem so etwas einfach nicht passieren darf.



Die anfänglichen FB-Kommentare lesen sich aber auch so, als ob da vorher eine deutlich provozierendere Formulierung stand.

MarcoZH
21.05.2014, 20:18
Die anfänglichen FB-Kommentare lesen sich aber auch so, als ob da vorher eine deutlich provozierendere Formulierung stand.
Angeblich hatte er diese Aussage gegenüber der Presse gemacht.
Es wird aber einiges vermischt. Er hatte gesagt, dass +20km/h jedem mal passieren kann, und nicht dass 1.2Promille am Steuer jedem mal passieren kann.
Getreu seiner jahrelang eingetrichterten Strategie sagte er nämlich zu Beginn, er hätte kein Doping.... äh... Alkohol im Blut gehabt.

Ich wollte Euch schon zur Vorsicht animieren. Die hier schreibende Presse ("Blick") ist das Pendant zu Euerm "Bild" in Deutschland. Papier nimmt alles und bevor er nicht verurteilt ist, gilt auch in der Schweiz "in dubio pro reo."
Mit seiner Stellungnahme ist das aber nun geklärt.

Ausdauerjunkie
21.05.2014, 23:07
...daher kommt auch sein aufgedunsenes Gesicht, vom nicht trinken.

sub12
22.05.2014, 00:07
WAS ICH KRASS FINDE ist, dass es hier Forenmitglieder gibt die jeden positiven Agegrouper für immer an den Pranger stellen würden UND LEBENSLANG SPERREN würden, aber wenn es um Alkohol im Straßenverkehr geht, nichtmal nach einem befristeten Fahrverbot schreien. Ich glaube manchmal vergessen wir in unserer Triathlonwelt, was außen um uns herum WIRKLICH RELEVANT IST

Meine Meinung zum Ulle: Glück gehabt, dass nichts schlimmeres passiert ist. Aber zweimal erwischt werden, COME ON.

deirflu
22.05.2014, 09:11
Aber zweimal erwischt werden, COME ON.

Wäre es leicht besser wenn er nicht erwischt worden wäre... COME ON!

Ich finde es auch höchst interessant das er jetzt wieder die selben Verleugnungstaktiken anwendet wie damals. Obwohl alles recht eindeutig bewiesen zu sein scheint einfach mal sagen, naja ist halt passiert macht ja jeder und außerdem war ich ja gar nicht so Betrunken. Einfach nur mehr lächerlich der Typ, mein Beileid an alle, bis auf den Auslöser, die von diesem Unfall betroffen sind.

Klugschnacker
22.05.2014, 09:35
Wenn jemand zweimal mit erheblichem Alkoholpegel am Steuer erwischt wird, liegt die Vermutung nahe, das derjenige des öfteren alkoholisiert am Steuer sitzt. Ullrich soll und wird die Strafe bekommen, die in der Schweiz für solche Vergehen vorgesehen ist.

Ihn bezüglich seiner Profikarriere schlicht als Betrüger abzutun, greift mir zu kurz; die Thematik ist wesentlich komplexer. Ihn nach 5 Jahren Verfahrensdauer, nach längst abgegebener Profilizenz schließlich für 2 Jahre für den Ötztaler & Co zu sperren, finde ich albern (nur noch übertroffen durch die Albernheit, Silvio Berlusconi, der hinter Gitter gehört, 14 Tage im Altenheim Sozialdienst ableisten zu lassen).

Die angebliche Vorbildfunktion von Jan Ullrich ist quatsch. Er hat als überragender Radfahrer viele Menschen erreicht, aber deshalb kommt ihm noch lange keine Verantwortung für die Gesellschaft zu, die größer wäre, als unsere eigene.

Grüße,
Arne

Ralle73
22.05.2014, 09:48
Ich hoffe, er nimmt diesen wiederholten Wink mit dem Zaunpfahl mal endlich wahr und lässt professionelle Hilfe an sich ran. Er macht den Eindruck ein einfacher Mensch zu sein, auf den aufgrund seiner sportlichen Fähigkeiten immer der große Superstar projeziert wurde, der er im Gegensatz zu Lance wohl kaum ist. Vermutlich wollte er aber doch nur Radfahren und sonst seine Ruhe, die er in seiner Familie hoffentlich gefunden hat. Wenn er jetzt noch immer nicht bei sich angekommen ist, sollte er Hilfe suchen, bevor er schlimmeres anstellt und ein Unbeteiligter ernsthaft zu Schaden kommt.
1,4 Promille ist meiner Meinung sehr ordentlich, selbst wenn ihm der Polizist die Weinpulle aus der Hand nimmt und sofort gemessen wird. Bis zur Blutprobe vergeht vom letzten Schluck aber auch noch Zeit und somit hat er da wohl nicht nur zwei Bier getrunken.

speiche
22.05.2014, 09:48
Ihn bezüglich seiner Profikarriere schlicht als Betrüger abzutun, greift mir zu kurz....
Was? Jan Ullrich ein Betrüger? Ausgerechnet er? Wäre ja noch schöner, schließlich hat er sich schon immer klar gegen Doping positioniert:
"Hierzu stelle ich fest: Ich habe noch nie Epo gespritzt und auch sonst zu keinem Zeitpunkt gedopt." (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14225483.html)

keko
22.05.2014, 09:57
Die angebliche Vorbildfunktion von Jan Ullrich ist quatsch. Er hat als überragender Radfahrer viele Menschen erreicht, aber deshalb kommt ihm noch lange keine Verantwortung für die Gesellschaft zu, die größer wäre, als unsere eigene.


Er konnte mal außergewöhnlich schnell Rad fahren, mehr nicht. Genauso wie ein Raelert ein sehr schneller Triathlet ist und ein Neuer ein sehr guter Torwart. Außerhalb dieser besonderen Fähigkeiten erwarte ich erst mal nichts von diesen Sportlern.

Klugschnacker
22.05.2014, 10:04
Was? Jan Ullrich ein Betrüger? Ausgerechnet er? Wäre ja noch schöner, schließlich hat er sich schon immer klar gegen Doping positioniert:
"Hierzu stelle ich fest: Ich habe noch nie Epo gespritzt und auch sonst zu keinem Zeitpunkt gedopt." (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14225483.html)

Er ist gleichzeitig Betrüger und Betrogener. Für seine Dopingvergehen wurde er zurecht bestraft. Es gehört jedoch auch zur Wahrheit, dass der Radsport inklusive aller Dopingkontrolleure nicht in der Lage war, ihn vor randvoll gedopten Gegner zu schützen. Ich gehe davon aus, dass es Jan Ullrich ganz recht gewesen wäre, wenn alle sauber gefahren wären. Das ganze System hat versagt.

Grüße,
Arne

Road_Runner
22.05.2014, 10:24
Er ist gleichzeitig Betrüger und Betrogener. Für seine Dopingvergehen wurde er zurecht bestraft. Es gehört jedoch auch zur Wahrheit, dass der Radsport inklusive aller Dopingkontrolleure nicht in der Lage war, ihn vor randvoll gedopten Gegner zu schützen. Ich gehe davon aus, dass es Jan Ullrich ganz recht gewesen wäre, wenn alle sauber gefahren wären. Das ganze System hat versagt.

Grüße,
Arne

:Danke: -> Spricht mir aus der Seele!

deirflu
22.05.2014, 10:25
Er ist gleichzeitig Betrüger und Betrogener. Für seine Dopingvergehen wurde er zurecht bestraft. Es gehört jedoch auch zur Wahrheit, dass der Radsport inklusive aller Dopingkontrolleure nicht in der Lage war, ihn vor randvoll gedopten Gegner zu schützen. Ich gehe davon aus, dass es Jan Ullrich ganz recht gewesen wäre, wenn alle sauber gefahren wären. Das ganze System hat versagt.

Grüße,
Arne

In diesem Post schwingt der Fan aber schon ein bisschen stark durch?!

Er war auch damals schon ein Mündiger Sportler und Mensch, wenn ihm so viel daran gelegen wäre dass alle sauber fahren hätte er ja einfach mal aufstehen können und sagen was Sache ist oder für sich entscheiden können das Radprofi unter diesen Voraussetzungen nicht sein Beruf ist.

Hat er aber nicht, stattdessen hat er mitgemacht und das System gedeckt und bis jetzt noch nie reinen Tisch gemacht.

Dass das System hier ebenfalls versagt hat stimmt. Aber legen wir das mal auf alle anderen in unserer Gesellschaft geltenden Gesetzte und Regeln um würde das ja bedeuten das mann so lange man nicht erwischt wurde nichts verbotenes getan hat! Ein gefährlicher Weg!

Mein Beileid für den armen Uli hält sich in Grenzen.

speiche
22.05.2014, 10:35
[QUOTE=Klugschnacker;1043416]... Es gehört jedoch auch zur Wahrheit, dass der Radsport inklusive aller Dopingkontrolleure nicht in der Lage war, ihn vor randvoll gedopten Gegner zu schützen. .../QUOTE]
Der unverbesserliche Jan Ullrich-Fan und Anti-Doping-Kämpfer wird hoffentlich auch zugeben, dass man die gleiche wirre These auch für Lance Armstrong anwenden kann. Überhaupt, warum ist es lächerlich einen Jan Ullrich zumindest für den Ötztaler zu sperren (was ihm und seinen Jüngern offensichtlich nicht passt), wobei eine lebenslange Sperre für Armstrong scheinbar mehr als angebracht ist? Ach so, ich vergaß, Herr Ullrich hat ja viel weniger schlimm gedopt, war immer anständig, immer nett, hat nur aufgrund seiner "schlechten Berater" kritische Journalisten verklagt usw, der Armstrong war ja ein Schweinehund...Ullrich ein Betrüger, nein, nun wirklich nicht...
Aber du wolltest ihn ohnehin einladen, über "die gute alte Zeit" reden...

Loretta
22.05.2014, 17:55
[QUOTE=Klugschnacker;1043416]... Es gehört jedoch auch zur Wahrheit, dass der Radsport inklusive aller Dopingkontrolleure nicht in der Lage war, ihn vor randvoll gedopten Gegner zu schützen. .../QUOTE]
Der unverbesserliche Jan Ullrich-Fan und Anti-Doping-Kämpfer wird hoffentlich auch zugeben, dass man die gleiche wirre These auch für Lance Armstrong anwenden kann. Überhaupt, warum ist es lächerlich einen Jan Ullrich zumindest für den Ötztaler zu sperren (was ihm und seinen Jüngern offensichtlich nicht passt), wobei eine lebenslange Sperre für Armstrong scheinbar mehr als angebracht ist? Ach so, ich vergaß, Herr Ullrich hat ja viel weniger schlimm gedopt, war immer anständig, immer nett, hat nur aufgrund seiner "schlechten Berater" kritische Journalisten verklagt usw, der Armstrong war ja ein Schweinehund...Ullrich ein Betrüger, nein, nun wirklich nicht...
Aber du wolltest ihn ohnehin einladen, über "die gute alte Zeit" reden...

:Danke:
Jetzt warte ich nur noch auf die Ulle- Fans, die behaupten, dass er wahrscheinlich nur deshalb säuft (und Auto fährt)weil die bösen Kritiker ihn nicht in Ruhe lassen.:Cheese:

noam
22.05.2014, 19:05
Außerdem zeigt der Promillespiegel, dass es wohl ein Gewohnheitstrinker ist, ein nicht an Alkohol Gewohnter schafft es schwerlich über 1 Promille.

Mit 3 Weißbier ist auch ein erwachsener Mann bei über 1 Promille, das hat nix mit "Gewohnheitstrinker" zu tun.

Woher nehmt ihr eure Erkenntnisse?

Ich hab früher in regelmäßigen Selbstversuchen, dass der subjektive Grad der Alkoholisierung wenig bis gar nichts mit dem objektiven zu tun hat. Ich war subjektiv mehrmals bei unter 0.5 Promille nicht in der Lage ein Auto zu fahren, wobei ich mich einmal bei 0.9 Promille durchaus noch in der Lage gefühlt habe am Steuer zu sitzen. Die Verwertung des Nervengifts Ethanol scheint im menschlichen Körper von sehr verschiedenen Faktoren selbst im selben Organismus abhängig zu sein, so dass man kaum eine verwertbare Stellungnahme über den subjektiven und objektiven Grad der Alkoholisierung machen kann.


Nichtsdestotrotz ist es scheiße, dass es Menschen gibt, die nach Konsum von Stoffen, die sich negativ auf die Fahrtauglichkeit auswirken, ans Steuer setzen. Unfälle die daraus resultieren führen nur immer wieder vor wie Gefährlich es ist.

In der Schweiz wird dies aber sicherlich drakonischer bestraft wie hier.

Rälph
22.05.2014, 19:08
Mir zeigt diese Ullrich-Aktion besonders, wie unfassbar hohl der Kerl ist. Erinnert mich sehr an die Sache damals im "Kagan" bei uns in Freiburg, als im jemand Pillen vertickt hat und er danach mit seinem Porsche samt Vino und zwei Tussies an Bord in einen Radständer gesemmelt ist...

Klugschnacker
22.05.2014, 19:17
In diesem Post schwingt der Fan aber schon ein bisschen stark durch?!

Er war auch damals schon ein Mündiger Sportler und Mensch, wenn ihm so viel daran gelegen wäre dass alle sauber fahren hätte er ja einfach mal aufstehen können und sagen was Sache ist oder für sich entscheiden können das Radprofi unter diesen Voraussetzungen nicht sein Beruf ist.

Ja, das stimmt, das hätte er tun können. Trotzdem hat man damit meiner unmaßgeblichen Meinung nach noch nicht die ganze Situation erfasst, sofern es um den Radsport geht.

Einen sauberen Radsport hat es noch nie gegeben. In seiner Geschichte war der Radsport immer vorrangig Broterwerb und Spektakel, ähnlich wie das Boxen. Die olympischen Ideale spielten eine untergeordnete oder gar keine Rolle; mehr oder weniger wurden sie erst nachträglich dem Radsport übergestülpt.

Weil in den zurückliegenden hundert Jahren Radsport gedopte Radsportler zum Beispiel bei der Tour de France, aber auch bei vielen Eintagesrennen, die erheblich länger und schwerer waren als die Rennen unserer Zeit, unmenschliche Leistungen vollbrachten, war ihnen das Interesse der Zuschauer sicher. Ohne Doping währen die Grubenarbeiter auf ihren Drahteseln niemals als Helden auf die Titelseiten der Tageszeitungen gekommen.

Hier kommen wir als Rezipienten ins Spiel. Wir haben stets und zu allen Zeiten gedopten Radsportlern zugejubelt. Nur der Sieger zählt, nur die härtesten Rennen wie die Tour de France zählen, und selbst hier nur die härtesten Etappen in den steilsten Bergen.

Als Jan Ullrich in den Radsport kam, war das Doping in allen seinen Facetten längst dort. Und ebenso wir Zuschauer, mit ihren auf Doping basierenden Erwartungen unmenschlicher sportlicher Leistungen. Es ist wohlfeil und billig, Jan Ullrich oder seine Kollegen einfach als Betrüger hinzustellen, die einen vermeintlich sauberen Radsport übertölpelt und ruiniert hätten. Einen sauberen Radsport hat es nie gegeben. Und es gab auch nie Zuschauer und Applaus für saubere Radprofis, geschweige denn Arbeitsverträge.

Also ist der Fall beim Radsport komplexer, als er mitunter in einer Schwarzweiß-Malerei dargestellt wird, die die Realitäten des Radspots ignoriert. Auch die Rolle des betrogenen Zuschauers sehe ich nicht als gerechtfertigt an: Hier der betrügende Radprofi und dort der betrogene Zuschauer? Stattdessen spielt auch der Zuschauer in seiner Gier nach Siegern und unmenschlichen Leistungen einen Doppelrolle, in der er teils Betrogener, teils Mittäter ist. Wir Zuschauer haben nicht das Recht, Jan Ullrich allein als Betrüger und uns selbst ohne Schuld und Verantwortung zu sehen. Das ist selbstgerecht und falsch.

Ich denke, wir sind alle gegen Doping. Um es zu bekämpfen, darf man es sich aber nicht zu leicht machen und mit dem Finger auf einzelne Radprofis zeigen. Man muss sich den wahren Ursachen stellen, sonst kann man sie nicht beseitigen.

Grüße,
Arne

Klugschnacker
22.05.2014, 19:21
Mir zeigt diese Ullrich-Aktion besonders, wie unfassbar hohl der Kerl ist. Erinnert mich sehr an die Sache damals im "Kagan" bei uns in Freiburg, als im jemand Pillen vertickt hat und er danach mit seinem Porsche samt Vino und zwei Tussies an Bord in einen Radständer gesemmelt ist...

Du wirfst da zwei verschiedene Ereignisse zusammen...
:Lachen2:

Rälph
22.05.2014, 19:30
Du wirfst da zwei verschiedene Ereignisse zusammen...
:Lachen2:

Ach ja? Was stimmt nicht? Kagan, Pillen und Crash gehören zusammen. War der Vino und die Mädels ein anderes Mal im Spiel?

Klugschnacker
22.05.2014, 19:41
Kagan, Pillen und Crash gehören zusammen.

Nein, die Pillen nahm er nicht in Freiburg. Sondern während eines Aufenthalts in einer Rehaklinik weit weg von Freiburg, in der Off-Season.

Kagan und der angefahrene Radständer gehören zusammen.
:Blumen:

Loretta
22.05.2014, 19:41
Lieber Arne,
mir war damals es nicht klar, dass in diesem Ausmaß gedopt wurde. dafür war ich zu naiv. Jan Ullrich und alle anderen wussten aber sehr wohl was sie taten und was verboten war.
Was für eine Schuld ich haben soll und welche Verantwortung ich da haben soll verstehe ich dabei nicht. Mich- und alle anderen, die gerne Radsport schauen mit betrügenden Sportlern als Mittäter auf eine Stufe zu stellen ist schon sehr verwegen und grenzt an Unverschämtheit- eine echte Stilblüte Deiner Ulle- Verteidigungsstrategie.
Wenn Du die gewünschten Punkte von unmenschlichen Leistungen als Deine eigenen siehst kannst Du Dir gerne eine Mitschuld geben um Deinen Helden Jan von seiner Schuld teilweise zu entlasten.
Ich habe keine unmenschlichen Leistungen sehen wollen sondern einen Kampf Mann gegen Mann in faszinierender Umgebung.
Die wahren Ursachen des Dopings sind Gier nach Erfolg, Geld und Prestige. Ob man nun 50, 100 oder 200km fahren muss ist egal, gedopt wird aus diesen Gründen immer.
Das betrifft die beteiligten Ärzte, Teamchefs und auch die Fahrer.
Jan Ullrich hat es bis dato noch immer nicht geschafft mit dem Finger auf sich selber zu zeigen.

Rälph
22.05.2014, 20:09
Kagan und der angefahrene Radständer gehören zusammen.
:Blumen:

Na gut, aber nicht den Vino und die Tussies vergessen, die waren da nämlich auch dabei.:Huhu:

Egal, ich bin hier draußen. Bei Ulle kann ich nicht sachlich bleiben, der ist mir zu doof.