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schnodo
19.06.2021, 07:47
Du hast die entscheidende Erkenntnis vergessen. Er sagt, das er seine drei besten IM in 2016 und 2017 hatte. Das waren die einzigen vor denen er nichts verrücktes gemacht hat.

Mittlerweile filtere ich die Sachen raus, die er in jedem zweiten Video aufs Neue herausfindet. Aber stimmt, das hat er auch mal wieder gesagt. :Cheese:

Klugschnacker
19.06.2021, 07:58
Ich habe 55 Postings zum Duell in einen eigenen Thread verschoben (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=49701).

:liebe053:

JeLü
19.06.2021, 13:56
Mittlerweile filtere ich die Sachen raus, die er in jedem zweiten Video aufs Neue herausfindet. Aber stimmt, das hat er auch mal wieder gesagt. :Cheese:

Der Kontext ist aber auch interessant. Er sagt das ja in einem Video, in dem er 3* 5km in schneller als IM-Tempo als Hitzetraining macht und er erzählt, dass er in diesem Jahr die Hitze aussitzen, im Sinne von dort trainieren, möchte. Nun ja.
Als einzelner Impuls mag das sogar klappen, aber wie keine verrückten Sachen liest sich das jetzt auch nicht.
Ansonsten changierten seine Ausführungen zwischen Rennen sind dann schwieriger als Training, wenn man zu viel Racepace oder schneller trainiert hat oder zu viel Effort oder schneller trainiert hat. Was an sich auch keine so bedeutende Erkenntnis hat, da zu wenig Racepace oder Raceeffort "erstaunlicherweise" auch gar nicht so gut funktioniert.
Auf jeden Fall ist das Video ein schöner Kontrast zu "let's have fun in Immenstadt", was idk vielleicht a bisserl verrückt ist.

StanX
19.06.2021, 16:07
Mittlerweile filtere ich die Sachen raus, die er in jedem zweiten Video aufs Neue herausfindet. Aber stimmt, das hat er auch mal wieder gesagt. :Cheese:

Achso 😅 ich guck den lieben Lionel nicht so oft…

schnodo
19.06.2021, 16:23
Achso 😅 ich guck den lieben Lionel nicht so oft…

Ich finde es aber sehr löblich, dass Ihr die Lücken auffüllt, die ich in meiner Lethargie gelassen habe! Weiter so! :Lachen2:

Trimichi
22.06.2021, 11:39
Unglaublich wie "frodenolastig" das Forum ist. Dabei haben ja so viele eingetippt, was sie von Jan halten. Und nun diese Umfragewerte. Skandalös? Immerhin vier User haben für LS abgestimmt. Hoffentlich liest Sanders nicht mit, nicht dass er sich hier nicht wohlfühlt in Deutschland? Schließlich legt man in Kanada viel Wert auf die Gastfreundschaft. Erst neulich hatte ich eine Einladung nach London, Canada, ausschlagen müssen.

Wie es LS wohl in Germany ergeht? Man darf auf Berichte zu seiner "Deutschlandtour" gespannt sein!

schnodo
22.06.2021, 11:46
Unglaublich wie "frodenolastig" das Forum ist. Dabei haben ja so viele eingetippt, was sie von Jan halten. Und nun diese Umfragewerte. Skandalös? Immerhin vier User haben für LS abgestimmt. Hoffentlich liest Sanders nicht mit, nicht dass er sich hier nicht wohlfühlt in Deutschland?

Nicht das Forum ist Frodeno-lastig, sondern der Leistungsvergleich, den die Abstimmung aus meiner Sicht gut abbildet. Lionel Sanders hat Außenseiterchancen und er selbst sagt immer, dass Frodo das Maß aller Dinge ist.

Ich vermute, dass Lionel sich hier sehr wohl fühlen wird. Nationalität hin oder her, man erwärmt sich in unseren Landen sehr gerne für einen Underdog, besonders wenn dieser etwas schräg, aber sympathisch ist. :)

schnodo
24.06.2021, 10:42
Eine neue Rennwoche ist im Gang: Ironman Coeur d'Alene: Race Week - Episode 1 (https://youtu.be/ji0oVE_pHNo)

Es ist Dienstag, 8:30 Uhr. Lionel stapft durch die Küche. Man sieht Lionel's To-do-Liste. "IM CdA gewinnen!" steht als letzter Punkt drauf. Ziemliche Sauklaue, Lionel hätte vielleich auch in medizinischen Berufen was reißen können.

Lionel ist voller Vorfreude aufs Rennen. Er denkt voraus, ans Ende seiner Karriere. Er wird diese als Langdistanzler beenden. "Ich werde ein guter IRONMAN-Sportler werden!" Ich muss spontan an Grisu den kleinen Drachen (https://youtu.be/pq-V-1yQpio) aus meiner Kindheit denken, der voller Inbrust "ich will Feuerwehrmann werden!" verkündete und regelmäßig irgendwas abfackelte. Wie im wirklichen Leben, wo auch schon mal ein gelangweilter Brandbekämpfer für Beschäftigung gesorgt hat. Aber ich schweife ab. Beginnend mit diesen Sonntag wird Lionel ein Weltklasse-Langdistanzler werden!

14:00 Uhr, Aquabears-Pool. Der Himmel ist bedeckt. Es ist die letzte Einheit bei den Wasserbären vor dem Rennen. Lionel will seine Schwimmwerkzeuge etwas anschärfen. Der Schwimmumfang wird nicht reduziert diese Woche, es bleibt bei 20 km. Beständigkeit ist wichtig für die Weiterentwicklung der Schwimmform.
Lionel erzählt seinem Trainer Justin, dass er darüber nachdenkt, sich ein Campingfahrzeug, einen Winnebago (https://www.winnebago.com/), zuzulegen, damit er zu den Rennen fahren kann. Ob Justin ab und zu mitkommen will? Selbstverständlich!

https://bit.ly/2SoP3NR
Bildinhalt: Symbolbild "Camping"

Lionel schwimmt 400 yd in 4:30, wenn ich das richtig rausgehört habe. Justin ist zufrieden, "very good, my man!"
Lionels Rückholphase sieht immer noch sehr flach aus, aber irgendwas hat sich verändert. Ich habe den Eindruck, sie ist etwas runder geworden, weniger abgehackt, näher an dem Rhythmus und dem Timing, das man von guten Freiwasserschwimmern kennt. Ich glaube, der Zug ist hinten länger, so dass der Arm nicht mehr wie ein wunder Flügel nahe der Hüfte aus dem Wasser gehoben wird, sondern in der Abdruckphase aus dem Wasser fliegt. Mal schauen, ob sich das bestätigt.

Talbot horcht Justin aus: Wie fühlt sich Lionel? Justin glaubt, dass Lionel mit seinem Schwimmen ziemlich zufrieden ist – begierig, herauszufinden, wie sich das auf die Langdistanz überträgt. Er hat keinen Ironman bestritten seit er angefangen mit mit Justin zusammenzuarbeiten. Lionel hat Selbstvertrauen und das ist die halbe Miete. "Wir werden sehen."

Zum Glück kann Lionel sich selbst nicht beim Rückenschwimmen sehen. Das würde dem Selbstvertrauen einen ordentlichen Dämpfer verpassen. :Cheese:

https://bit.ly/3dbrAqr
Bildinhalt: Lionel beim Rückenschwimmen

Lionel und Justin verabschieden sich. Lionel berichtet, dass ein IRONMAN eine spirituelle Erfahrung ist. Bei seinen letzten vier Teilnahmen ist er in der zweiten Hälfte [des Marathons] gegangen. Justin gackert vergnügt. Er wünscht Lionel viel Erfolg. Er wird es sich anschauen.

https://bit.ly/35Ss3JW
Bildinhalt: Justin reagiert auf Lionels IRONMAN-Erlebnisse

16:30 Uhr, die Villa der Sanders. Lionel bearbeitet seinen Oberschenkel mit einer Massagepistole. Wo ist seine bessere Hälfte? Sie ist unterwegs, sie fährt nach Coeur d'Alene. Sie wollte, dass Chewy (der Hund) dabei ist und der kann/darf nicht mehr fliegen. Lionel wollte mitkommen, aber sie hat es verboten. Das Rennen ist wichtig und da soll er sich nicht mit einer langen Fahrt (mal nachgeschaut: ca. 22 Stunden reine Fahrzeit) belasten.
Lionel und Talbot fliegen an nächsten Morgen und treffen Erin dort. Sie ist bereits seit 8 Stunden unterwegs.

Lionel erzählt von der Challenge mit Jan und wie die Unterstützung der Fans diese ermöglicht hat. Er hofft nun, genügend Support erhalten kann, um Winnebago zu bewegen, ihn zu sponsorn. Er würde zu allen Rennen mit dem Bus fahren. Er phantasiert von Zwift-Group-Rides vor dem Winnebago und anderen tollen Dingen.

https://bit.ly/3vUAjE1
Bildinhalt: Damit keine Zweifel bezüglich der gewünschten Größe aufkommen

Später sieht man ihn in seinem Trainingsraum. (Warum habe ich eine Aversion gegen den Begriff "pain cave", den Lionel übrigens nicht benutzt hat?). Er ist schon locker geradelt und nun steht ein lockerer Zwift-Lauf auf dem Laufband an. Er möchte so viel wie möglich auf dem Laufband laufen. Er erklärt nicht, warum.

19:30 Uhr, vor der Villa im Whirlpool. Lionel hat schon fast die nötige Bettschwere weil er früh aufgestanden ist. Er hat wieder seinen Tagesrhythmus etwas umgestellt, weil auch dieses Rennen relativ früh startet, um fünf Uhr morgens. Er philosophiert darüber, ob "traditionell" das richtige Wort für das regelmäßige nächtliche Rumlungern im Pool ist. Talbot kann auch nicht weiterhelfen. "Routinemäßiges nächtliches Blubberbad?" Sie werden sich nicht einig. Lionel befürchtet, dass seine Nachtruhe leiden wird, weil ihn die Frage nicht loslässt. Sie werden beim nächsten Update berichten. Die Zuschauer sollen Vorschläge machen.

Lionel preist noch einmal die positiven Auswirkungen des nächtlichen Bades auf seine Sehnenentzündung im Knie. Morgen um 5:00 Uhr geht zum Flughafen nach Phoenix. Gegen 10 Uhr morgens werden sie in Coeur d'Alene sein.

https://bit.ly/3zNfUUF
Bildinhalt: Rennwochen-Splash-Screen

spanky2.0
24.06.2021, 10:50
Danke Schnodo.

Ich habe seine letzten Videos (noch) nicht selbst gesehen.

Hat er sich schon irgendwo dazu geäussert, dass er im Hinblick auf die anstehende "Frodeno Challenge", Coeur D'Alene vielleicht nur als Validierungsrennen für Hawaii betrachten könnte, um dort ein paar Körner zu sparen bzw. sich nicht vollständig abzuschiessen?
Aber ich vermute das könnte und will er gar nicht, zumindest wenn er auf seiner To do Liste "CdA gewinnen" stehen hat. :Cheese:

schnodo
24.06.2021, 10:55
Hat er sich schon irgendwo dazu geäussert, dass er im Hinblick auf die anstehende "Frodeno Challenge", Coeur D'Alene vielleicht nur als Validierungsrennen für Hawaii betrachten könnte, um dort ein paar Körner zu sparen bzw. sich nicht vollständig abzuschiessen?

Von Körner sparen war nirgends die Rede, es existiert eher eine Atmosphäre von "vollständig abschießen". :Cheese:

Aber ich vermute das könnte und will er gar nicht, zumindest wenn er auf seiner To do Liste "CdA gewinnen" stehen hat. :Cheese:

So sehe ich das auch.

flachy
24.06.2021, 11:03
Von Körner sparen war nirgends die Rede, es existiert eher eine Atmosphäre von "vollständig abschießen". :Cheese:


Der Film beginnt mit einer Kameraeinstellung auf Lionel's geheimes Tagebuch.
Es ist nur ein Eintrag scharf zu sehen.
Der Wichtigste!
"Win IM CDL!!! “

Matthias75
24.06.2021, 11:05
Danke Schnodo.

Ich habe seine letzten Videos (noch) nicht selbst gesehen.

Hat er sich schon irgendwo dazu geäussert, dass er im Hinblick auf die anstehende "Frodeno Challenge", Coeur D'Alene vielleicht nur als Validierungsrennen für Hawaii betrachten könnte, um dort ein paar Körner zu sparen bzw. sich nicht vollständig abzuschiessen?

Würde ihm denn eine Validierung ausreichen? Wenn ich das richtig sehe, war sein letztes IM-Rennen Hawaii 2019 auf Platz 22. Er bräuchte also schon eine richtige Quali und kann nicht einfach einen IM ins Ziel joggen.

M.

spanky2.0
24.06.2021, 11:32
Würde ihm denn eine Validierung ausreichen? Wenn ich das richtig sehe, war sein letztes IM-Rennen Hawaii 2019 auf Platz 22. Er bräuchte also schon eine richtige Quali und kann nicht einfach einen IM ins Ziel joggen.

M.

Ah ok, wenn dem so ist, dann hatte ich das falsch auf dem Zettel. :Blumen:

Ich blicke offen gestanden bei den Hawaii Qualis der Profis nicht mehr so ganz durch im Moment, was auch mit dem ausgefallenen Hawaii Rennen wegen Corona zusammenhängen kann.

JeLü
24.06.2021, 12:05
Was mir gut gefällt, ist, dass Lionel noch nicht über das Duell mit Frodeno fabuliert. Da scheint der Fokus auf Coeur d'Alene ausreichend gegeben zu sein. Sam Long äußert in seinem ersten Rennwochenvideo die Befürchtung, Lionel könnte sandbaggen und jedenfalls das Rennen nicht mehr als A-Race betrachten. Das findet er Ihm gegenüber nicht gerecht, wobei ich mich an Sam Longs Stelle da eher fragen würde, warum er jetzt schon wieder unbedingt ein Duell mit Sanders braucht und warum der nächste IM nicht sauber vorbereitet werden kann. Da könnte halt tatsächlich bis Hawaii gewartet werden.

Aber gut. Zu Lionels Video: Dafür, dass Sanders und Schwimmcoach so viel Wert auf "feeling for the water" legen, bleibt mir dieses Rückenschwimmen von Sanders ein Rätsel. Wenn das einmal so aussieht, na ja, aber wenn da wiederholt keinerlei Korrektur stattfindet oder eine etwaige so gar nicht fruchtet, finde ich das ziemlich strange.
Im Video wird nahegelegt, dass Lionel 400y in 4:30 geschwommen ist, aber durch die Schnitte ist es nicht ganz klar. Danach sagt der Coach "two more, strong", so dass die 400 auch Bestandteil einer 400er Intervallserie gewesen sein können, aber da ist nicht klar, ob das so ist, da andere Schwimmer andere Serien schwimmen.

Die Ausführungen zu täglichen "hot tubs" finde ich auch überraschend. Auch wenn dadurch Schmerzen nicht mehr auftreten mögen, gilt es ja auch die Auswirkungen auf Trainingsreize zu berücksichtigen. Die von Sanders angesprochene regenerative Wirkung geht halt schnell auch zu Lasten der Trainingsreizwirkung.

Aber besser als Schnodos Betrachtung zu Grisu wird es eh nicht mehr. Sehr passend. Positiv aber doch, dass Lionel selbst sagt, dass er noch kein Weltklasseathlet auf der Ironmandistanz gewesen ist.

schnodo
25.06.2021, 09:48
Es geht weiter: Ironman Coeur d'Alene: Race Week - Episode 2 (https://youtu.be/Vp9gcovvt70)

Mittwoch, 5:21 Uhr, die Residenz der Sanders. Lionels Sachen sind gepackt, er ist bereit für die Reise nach Coeur d'Alene. "Kein Patrik Nilsson (https://www.instagram.com/patriktri/)", brummt er als er das Haus verlässt. "Ist das allgemein bekannt?" Talbot antwortet: "Ja."

https://bit.ly/3gU8CH0
Bildinhalt: Lionel ist traurig, weil Patrik Nilsson nicht dabei ist

Lionel meint, das ändert die Renndynamik. Nilsson, wohl ein guter Schwimmer, hätte dafür gesorgt, das Radrennen schnell zu machen. Naja, wenn die Feuerkraft an der Spitze fehlt, dann muss sie eben aus der Mitte kommen, grinst er.

7:15 Uhr, kurzes Intermezzo in Phoenix am Flughafen und im Flugzeug.

15:10 Uhr, Ray & Joan Kroc Center (https://www.kroccda.org/kroc-cda/) (nice!). Eine Einrichtung der Salvation Army, die auch einen Pool hat.
Lionel arbeitet wieder an seinem Wassergefühl. Er teilt sich die Bahn mit einem ortsansässigen Agegrouper, der auch schon ein Finish auf Hawaii zu verbuchen hat, Steven Tyson. Steve ist ein Fan von Lionel und hat keinen Zweifel, dass Lionel den Sieg holt. Nach dem Schwimmen übt Lionel noch eine Runde Wasserball mit einem gutgelaunten älteren Herren. Das sieht auf jeden Fall besser aus als sein Rückenschwimmen vom Vortag.

https://bit.ly/35Qgl2H
Bildinhalt: Eine ungeplante Wasserball-Einheit

Ein wenig später in der Unterkunft. Nach einem Hotel sieht das nicht aus. Verwandtschaft? Vermutlich, so wie Lionel vom Herrn im orangefarbenen Poloshirt ignoriert wird. Vielleicht ist das der Schwiegervater.

Kontrastprogramm: Ein freudig schwanzwedelnder und jaulender Chewy sucht Lionels Nähe. Vermutlich dachte er nach der langen Fahrt, er sieht ihn nie wieder. Chewy muss aber leise sein, weil Frauchen schläft.

https://bit.ly/3j7pqMq
Bildinhalt: Da hat jemand das Herrchen sehr vermisst

Hinterher übt Lionel ein paar MMA-Moves in der Waschküche, nur für den Fall, "dass Wurf außer Kontrolle gerät."
Danach ein lockeres Läufchen. Lionel ist überrascht, wie flach die Strecke ist. Er wundert sich, wo die ca. 420 Höhenmeter herkommen sollen. Ihm gefällt, dass es Schatten auf der Laufstrecke gibt. Er fühlt sich sehr an Mont-Tremblant erinnert.

Lionel ist bereit, das Rennen könnte in der nächsten Stunde starten, wenn es nach ihm ginge. Hat er sich Sams Video angeschaut? (Wie JeLü erwähnte, Sam hatte rumgejammert, dass Lionel wegen des Frodo-Duells vermutlich die Füße hängen lassen wird.)

https://bit.ly/3xS1oJn
Bildinhalt: Was denkt Lionel über Sam?

Lionel sagt nicht direkt, dass Sam ein Schwachkopf ist, aber ein aufmerksamer Zuschauer kann zu keinem anderen Schluss kommen. Wann ist Lionel schon mal bei einem Rennen angetreten, ohne die Absicht bis zum letzten zu kämpfen? Soll das ein Witz sein? Er dachte, der Typ kennt ihn.

Talbot fragt nach, ob er sich ein paar Körner aufsparen wird. Auf keinen Fall! Wenn man zu einem Rennen antritt und sich bereits irgendwelche Ausreden zurechtgelegt hat, "oh, ich muss in drei Wochen ein anderes Rennen machen", dann ist man bereits geschlagen. Es gibt kein anderes Rennen, es gibt immer nur genau ein Rennen, das nächste. Über den Rest kann man sich hinterher Gedanken machen.

https://bit.ly/3df4grR
Bildinhalt: Der nächste Gesichtsausdruck für Sam Long

Was gibt es zum "Jan-Event" zu erzählen? Wie kam es zustande? Jan hatte sich darüber beschwert, dass er gelangweilt ist. "Ich hätte da eine Herausforderung für Dich, wenn Du so gelangweilt bist", war Lionels Reaktion. "Es gibt niemanden, der es sich mehr wünscht, dich zu besiegen als ich."

Es gab kaum private Kommunikation dazu, das meiste entfaltete sich öffentlich. Sie haben sich unterhalten und kamen zu dem Schluss, dass die Umstände zu Lionels Vorteil sein müssten, damit es für Jan eine Herausforderung darstellt. Deswegen keine Bergabfahrten oder Ähnliches, weil Jan natürlich eine ungleich bessere Radbeherrschung hat. So kam es zu der Idee, einen Kurs zu wählen, der sehr schnell und überhaupt nicht technisch ist, nahezu ohne Ecken.

In ca. zwei Wochen geht es nach Deutschland. Glaubt er, dass er Jan schlagen kann? Er weiß, dass er Jan schlagen kann.

schnodo
26.06.2021, 09:58
Donnerstag, der nächste Tag der Rennwoche: Ironman Coeur d'Alene: Race Week - Episode 3 (https://youtu.be/H-hsjnj3ds4)

7:00 Uhr, Unterkunft der Sanders. Lionel liegt auf dem Sofa und futtert Müsli.

https://bit.ly/3zYwT6v
Bildinhalt: Frühstück

Hinterher steht Radfahren an: 2 min Halbdistanztempo, 1 min Erholung, 8 min Langdistanztempo, 2 min Erholung. Davon zwei oder drei Wiederholungen. Er will gut tapern, aber die Umfänge nicht komplett runterfahren, weil sich der Körper daran gewöhnt hat. Er überlegt, wie das Wetter werden wird. Momentan, um 9:00 Uhr, ist es "kühl" – 22,5 °C. Sein Rennen wird gegen 13:00 Uhr beendet sein. Er glaubt nicht, dass die Temperatur ein großes Problem sein wird, eventuell wird es während der letzten Stunde des Laufens heiß. Die Höchsttemperatur von knapp 38 °C wird vermutlich erst gegen 15:00 bis 16:00 Uhr erreicht sein.

Talbot fragt Erin wie sich Lionel fühlt. Alles paletti. Lionel selbst sagt nach dem Radfahren, dass er super drauf ist, sehr stark. So gut hat er sich noch nie auf dem Rad gefühlt.

https://bit.ly/3vS8Pik
Bildinhalt: Das Rad wird vorbereitet

Später lässt er sein Fahrrad fürs Rennen vorbereiten und durchchecken. Ein mobiler Radservice, der vors Haus fährt, nicht schlecht. Lionel fachsimpelt mit dem Mechaniker, welche Konfiguration die beste ist.

13:00 Uhr, ein Schwimmbad in Boulder, Colorado. Sam Long. Er ist nicht nach Coeur d'Alene geflogen. Er hat eingesehen, dass es keinen Sinn hat, die Angst vor Lionel ist zu groß.

https://bit.ly/3x0WNo9
Bildinhalt: Sam Long bleibt in Boulder

Da hat er natürlich einen Scherz gemacht. Wegen eines Gewitters wurde sein Flug annuliert und er hat den halben Tag am Flughafen verbracht. Er kann nun erst am Samstag fliegen, einen Tag vor dem Rennen. Glücklich sieht er nicht aus.

14:00 Uhr. Heather Jacksons Unterkunft bei einer Gastfamilie. Man hört jemand die Gewinner des Rennens aufzählen, die dort untergekommen sind, in dem Jahr als sie das Rennen gewannen. Heather zeigt Talbot ihren umgebauten Van.
Sie erzählt, dass Coeur d'Alene ein besonderer Ort für sie ist. Dort hat sie 2015 zum ersten Mal Sam Long getroffen. Er war ein Agegrouper und ist auf dem Rad an ihr vorbeigeballert.

https://bit.ly/3A3dzEW
Bildinhalt: Heather erzählt vom ersten Treffen mit Sam

Allerdings ist er nicht sehr gleichmäßig gefahren, so dass sie in irgendwann wieder einholte. Dann waren sie einige Zeit beim Laufen zusammen. In der Ergebnisliste war Sam dann direkt hinter ihr. Er gewann da die 18-24 Altersklasse. Er war so unerfahren, aber so nett und seither sind sie befreundet.

Später sieht man "Wattie", Heather Jacksons Mann in der Küche. Heather hatte einen guten Trainingblock, sie fühlt sich ausgezeichnet, erzählt er. Wer ist Heathers größte Konkurrenz? Heather selbst. Sie muss an sich glauben.

15:00 Uhr. Ironman Village. Mike Reilly gibt die Stimmung wieder, wie begeistert alle sind, die Sportler, die Familien. Er macht etwas Werbung für seinen "Find Your Finish Line" Podcast. Er lobt das Interview mit Lionel, eines der besten, das er je führen durfte. Was empfiehlt er den Zuschauern eines so langen Rennens? Man muss sich im Zaum halten, genauso wie die Sportler. Findet Schatten, wenn es heiß ist, trinkt genug. Gebt Euch genügend Zeit, zum Ziel zu kommen, um die Liebsten zu empfangen. Vor allem, kommt zurück für die letzte Stunde, das ist ein echtes Erlebnis.

schnodo
27.06.2021, 15:05
Der Vollständigkeit halber die Freitags-Episode, die ich knapp halte: Ironman Coeur d'Alene: Race Week - Episode 4 (https://youtu.be/5WAOAqf1RTc)

15:00 Uhr. Matt Russells Haus. Matt rennt, hält kurz an. Er muss alle 12 Stunden sein Epilepsie-Medikament einnehmen. Vor etwas über einem Jahr ging es los mit den Anfällen. Er hat gelernt, die einfachen Dinge im Leben zu schätzen. Er hofft einen der verbleibende Startplätze für Kona zu ergattern.

16:00 Uhr. Die Unterkunft der Sanders. Heather Jackson bekommt eine Massage. Chewy freut sich auch über den Besuch.

https://bit.ly/3qGfL1f
Bildinhalt: Heather Jackson als Massage-Gast

8:30 Uhr. Wieder bei den Sanders. Nicht chronologisch? Lionel ist geschwommen. Er ist zufrieden. Lionel isst Toast zum Frühstück. Er wird alles vorbereiten, sonst hat er keine weiteren Pläne. Wo ist Sam? Sam blödelt in der Gegend rum, wie ein absoluter Nichtskönner. Er hockt wahrscheinlich immer noch in Boulder. Vermutlich kommt er fünf Stunden vor dem Rennen an.

https://bit.ly/3dh4xum
Bildinhalt: Wenig Verständnis für Sams Probleme

16:30 Uhr. Ironman Village. Ist es ein guter Kurs? Wunderschön! Der Ort erinnert Lionel an Woodstock (das Rennen, nicht das Konzert). Erin und Lionel holen das Starterpaket ab und schauen sich etwas die Gegend an. Lionel meint, dass sich alles ziemlich normal anfühlt (auf Corona bezogen, schätze ich). Er freut sich darüber.

Samstag. 8:00 Uhr morgens. Lionel schaut sich eine Instagram-Story von Frodo an. Frodo will nicht im Vorteil sein, weil Lionel einen Ironman absolvieren musste. Deswegen legt er heute einen langen Tag mit Schwimmen, Radfahren, Laufen ein, damit Gleichstand herrscht. Lionel freut sich verhalten, da löst sich eine mögliche Ausrede in Luft auf. ;)

Lionel hat eine neue Kassette aufgezogen. Die muss getestet werden, damit es keine Überraschungen gibt.

11:00 Uhr. Schwimmstrecke. Sam Long krabbelt aus dem Wasser. Er wirkt erleichtert.

https://bit.ly/362oOQd
Bildinhalt: "Big Unit" hat es auch geschafft

Er fühlt sich gut. Es gibt keine Ausflüchte. Er erwartet kein taktisches Rennen.

8:00 Uhr. Unterkunft der Sanders. Talbot hat ausgerechnet, dass es über 620 Tage seit Lionels letztem Ironman waren, sagt Lionel. Die letzten vier waren grottenschlecht. Sein einziges Ziel für den anstehenden Ironman ist, diesen zu genießen. Darauf will er aufbauen. Die Position ist ihm egal.

Das Rennen läuft bereits, schauen wir, was passiert...

JeLü
27.06.2021, 16:00
Mit dem Schwimmen kann Team Sanders auf jeden Fall zufrieden sein. War zwar im Neo, aber mit Metzler ist Lionel noch nie aus dem Wasser gestiegen. Bildqualität war mäßig, daher kann ich sonst nicht viel zum Schwimmen schreiben. Lionel macht es sich in der ersten Radgruppe gemütlich, während die "most overrated legs in triathlon" richtig Druck machen müssen.
Werde mir nachher noch etwas anschauen, hoffentlich kommt es beim Laufen wieder zum Showdown.

Thomas W.
27.06.2021, 17:09
Bin gar keine Langdistanz mehr gewohnt - gefühlt schaue ich nach nicht einmal 3 Stunden Gesamtlaufzeit schon seit 6 Stunden zu .

spanky2.0
27.06.2021, 18:11
Ich bin nicht auf dem Laufenden...gammel noch am See rum..:cool:

Gewinnt Sanders das Ding oder wie schauts aus?

JeLü
27.06.2021, 18:19
Ich bin nicht auf dem Laufenden...gammel noch am See rum..:cool:

Gewinnt Sanders das Ding oder wie schauts aus?

War auch noch mal draußen. Laut Ticker und beim kurzen Anschauen des Streams sind Sam und Lionel zusammen vorne. Dann 3er Gruppe mit Metzler 2,5 min zurück, Beals bald mit 5 min Rückstand. Wird noch dauern. Da kannst du auch noch am See bleiben.:Cheese:
Sam Long will Sanders auf jeden Fall schlagen. Lionel braucht die Kona-Quali und hat Frodeno vor der Nase. Aber er hat sich ja nun mehrfach festgelegt, dass er immer alles gibt. Also könnte der Lauf wieder ein Duell werden. Ergo: nichts entschieden.
Disclaimer: von etwaigen Zeitstrafen wüsste ich nichts.

schnodo
27.06.2021, 18:20
Gewinnt Sanders das Ding oder wie schauts aus?

Da traue ich mir noch keine Prognose zu. Wenn es gut läuft ;) dann schon...

https://bit.ly/3x21XQL
Bildinhalt: Aktueller Stand

su.pa
27.06.2021, 19:02
Muss LS das Rennen denn gewinnen für die Quali oder reicht auch ein zweiter Platz?

Vorhin hat es mal so ausgesehen, als ob Sam Long locker an zweiter Position kurbeln und sich schonen würde. Er ging dann aber auch wieder vor. Ich bin jetzt auch mal raus und schau später wieder rein. Ist grad nicht so spannend...

schnodo
27.06.2021, 19:10
Muss LS das Rennen denn gewinnen für die Quali oder reicht auch ein zweiter Platz?

Ich habe gerade keine zuverlässige Quelle, aber "mindestens zwei" hieß es, pro Geschlecht.

Vorhin hat es mal so ausgesehen, als ob Sam Long locker an zweiter Position kurbeln und sich schonen würde. Er ging dann aber auch wieder vor. Ich bin jetzt auch mal raus und schau später wieder rein. Ist grad nicht so spannend...

Der hatte einen Defekt. Man hat gesehen, wie irgendwelche Dichtmasse aus dem Reifen sprühte und das Leck wohl gestopft hat. Er hätte dann die Möglichkeit gehabt, ein neues Hinterrad zu nehmen, die Material-Vespa war einige Minuten später neben ihm, das wäre dann aber keine Scheibe gewesen. Deswegen ist er wohl mit dem "Platten" weitgefahren. Keine Ahnung, wie viel Druck er verloren hat, aber ein Vorteil ist das sicher nicht.

schnodo
27.06.2021, 19:18
Lionel liegt 1:37 hinter Sam Long in T2.

JeLü
27.06.2021, 19:19
Genau. Wobei Sam Long schon die Qualifikation hat.
Schnodo, habe gerade nicht geschaut, hat Lionel den Defekt gehabt?

schnodo
27.06.2021, 19:21
Genau. Wobei Sam Long schon die Qualifikation hat.
Schnodo, habe gerade nicht geschaut, hat Lionel den Defekt gehabt?

Nein Sam. Ist über eine Stunde mit wenig Luftdruck gefahren.

PS: Eher über zwei Stunden, nach nochmaliger Betrachtung. ;)

JeLü
27.06.2021, 19:23
Nein Sam. Ist über eine Stunde mit wenig Luftdruck gefahren.

Danke. Interesting.

spanky2.0
27.06.2021, 19:30
Danke euch für die Infos :Huhu:

Dann schauen wir mal ob Sam und Sanders Hand in Hand über die Ziellinie laufen :Cheese:

schnodo
27.06.2021, 19:45
Hier ist es passiert, da kam ordentlich was raus...

https://bit.ly/2T2zGLn
Bildinhalt: Es sprüht ab 3:03:00

...und da winkt er den Support weiter:

https://bit.ly/3xYV3ff
Bildinhalt: Es geht noch

JeLü
27.06.2021, 20:19
Und da sind Sam und Lionel. wieder beieinander.:Liebe:
So viel reden die beiden ja selbst in Talbots Video selten miteinander.
Aber gut sieht Lionel gerade nicht aus. Ist noch ein langes Rennen und in drei Wochen ist schon Immenstadt.

Matthias75
27.06.2021, 20:43
Muss LS das Rennen denn gewinnen für die Quali oder reicht auch ein zweiter Platz?
Ich habe gerade keine zuverlässige Quelle, aber "mindestens zwei" hieß es, pro Geschlecht.

Ich meine, gerade im Livestream etwas von drei pro Geschlecht gehört zu haben.

Das Laufen sieht bei Sanders mal wieder ziemlich unrund aus…. Sieht so aus, als hätte er die Lücke zu Long versucht zu schnell zu schließen. Der Rückstand ist jetzt wieder mit knapp unter 2min ähnlich hoch wie nach dem Radfahren.

M.

Thomas W.
27.06.2021, 20:44
Das müsste grad so reichen für Sanders .
Mal sehen was das noch wird .

JeLü
27.06.2021, 20:54
Ich meine, gerade im Livestream etwas von drei pro Geschlecht gehört zu haben.

Das Laufen sieht bei Sanders mal wieder ziemlich unrund aus…. Sieht so aus, als hätte er die Lücke zu Long versucht zu schnell zu schließen. Der Rückstand ist jetzt wieder mit knapp unter 2min ähnlich hoch wie nach dem Radfahren.

M.

Von Tri-rating:
"IM Coeur d’Alene has 2m+2f +2u Pro Kona slots." Die Verteilung der "2u" geht daraus nicht hervor. Kenne mich bei Ironman auch nicht aus. Aber werden die sicherlich vor Rennstart bekanntgegeben haben, im Livestream habe ich auch 3 jeweils gehört.

Lionel gibt uns auf jedenfall wieder viel Stoff zur Diskussion.
Edit: Das sieht gar nicht gut aus.

schnodo
27.06.2021, 21:00
Lionel sieht ganz schlecht aus...

https://bit.ly/3A3haCZ
Bildinhalt: Wandertag?

Hafu
27.06.2021, 21:02
Schalte gerade erst ein: was war denn mit Cody Beals los, dass der so krass viel Rückstand hat? Defekt?

Lauftempo ist ja bei ihm aktuell im zu erwartenden Bereich.

schnodo
27.06.2021, 21:10
Schalte gerade erst ein: was war denn mit Cody Beals los, dass der so krass viel Rückstand hat? Defekt?

Lauftempo ist ja bei ihm aktuell im zu erwartenden Bereich.

Habe nicht mitbekommen, was da los war.

BTW: Herzlichen Glückwunsch zum tollen Erfolg! :Blumen:

Ohoh....

https://bit.ly/3wZMxwA
Bildinhalt: Lionel kotzt

JeLü
27.06.2021, 21:11
Habe auch nicht alles gesehen. In der Zeit, als ich geschaut hatte, habe ich nichts bemerkt/gesehen und Cody ist schon anfangs aus einer Radgruppe gefallen. Hat allerdings auf den letzten 60 Km noch einmal enorm viel verloren, dazu kann ich aber nichts sagen. Ansonsten Glückwunsch auch zu deinem Rennen, Hafu.

Flow
27.06.2021, 21:11
Ich habe gerade keine zuverlässige Quelle, aber "mindestens zwei" hieß es, pro Geschlecht.
Ich meine, gerade im Livestream etwas von drei pro Geschlecht gehört zu haben.
Habe ich was verpaßt und Sanders hat jetzt mehr als ein Geschlecht ... ? :confused:
Oder wie ist "pro Geschlecht" zu verstehen ?

Edit :
Gut, selbst kapiert ... :cool:
Dachte, es ging um zwei bis drei Validierungen oder sowas (Top X Finishes o.ä.), pro Geschlecht ... :Cheese:

KJS
27.06.2021, 21:11
Bin mal gespannt wie Lionel das Rennen wegsteckt - er war so motiviert...
Hoffentlich muss er sich jetzt für Immenstadt nicht krank melden...

schnodo
27.06.2021, 21:13
Gut, selbst kapiert ... :cool:
Dachte, es ging um zwei bis drei Validierungen oder sowas (Top X Finishes o.ä.), pro Geschlecht ... :Cheese:

:Lachanfall:

Komplexe Gedankengänge sind oft hilfreich, aber nicht immer. :Cheese:

schnodo
27.06.2021, 21:18
Eben zieht Justin Metzler mit einem Klaps auf die Schulter am gequälten Sanders vorbei.

"Das Rennen genießen" hat sich Lionel vermutlich anders vorgestellt. Bin auf die Analyse gespannt. ;)

Flow
27.06.2021, 21:22
:Lachanfall:

Komplexe Gedankengänge sind oft hilfreich, aber nicht immer. :Cheese:
Nix da ... :Lachen2:

War durch zuviel Genderblödsinn abgelenkt ... und hätte dem Sanders prinzipiell auch zugetraut, daß er sich gelegentlich halt mal wie eine Frau fühlt, und deshalb eben im Frauenrennen starten will ... :Cheese: ... dann liegt's ja auch auf der Hand, daß man sich dafür separat zu qualifizieren hat ...

Matthias75
27.06.2021, 21:26
Eben zieht Justin Metzler mit einem Klaps auf die Schulter am gequälten Sanders vorbei.

"Das Rennen genießen" hat sich Lionel vermutlich anders vorgestellt. Bin auf die Analyse gespannt. ;)

Hat Sanders irgendwelche Ernährungsexperinente gemacht? Habe nicht alles mitgekommen, aber die Moderatoren spekulierten zwischenzeitlich über Probleme mit zu hoch konzentrierter Gel/Getränk o.ä. (Wenn sie sich nicht gerade darüber diskutieren, wie man „Gomes“ richtig ausspricht).

M.

JeLü
27.06.2021, 21:26
Also bei Slowtwitch ist gängige Meinung, dass 3 Slots vergeben werden. Sam hat schon die Quali. Platz 4 würde reichen.
Kudos für alle, die sich die Kommentierung geben. Bei mir hat heute Thöne den Stecker gezogen. Da kann ich nicht noch Stunden Dede Griesbauer hören.

iChris
27.06.2021, 21:31
Also bei Slowtwitch ist gängige Meinung, dass 3 Slots vergeben werden. Sam hat schon die Quali. Platz 4 würde reichen.
Kudos für alle, die sich die Kommentierung geben. Bei mir hat heute Thöne den Stecker gezogen. Da kann ich nicht noch Stunden Dede Griesbauer hören.

Wurde am Anfang im Stream auch so kommuniziert. 3 Plätze Long ist außen vor da er die Quali schon hat.


Wenn er so weiter läuft wird es für die Quali noch eng!

mattib
27.06.2021, 21:54
jetzt ist Sanders schon auf 5 zurückgefallen

JeLü
27.06.2021, 21:56
It's over. Jason Pohl auf 4. Matt Russell auf 5.

spanky2.0
27.06.2021, 21:59
It's over. Jason Pohl auf 4. Matt Russell auf 5.

Tja, wenn er dann tatsächlich noch ein weiteres Rennen zur Hawaii Quali braucht, dann macht das Frodeno Battle ja noch weniger Sinn als es eh schon vorher tat.

Also wie man in Österreich sagt: 'Ich fürchte das geht sich (beides) nicht mehr aus'.

schnodo
27.06.2021, 22:04
Wandertag? Wandertag!

Ich fürchte, es hilft nichts, besser zu schwimmen, wenn er die Verpflegung nicht bei sich behalten kann. Ich bin gespannt, auf die Konsequenzen, die er aus diesem Rennen zieht...

https://bit.ly/3jhWpOb
Bildinhalt: Wandertag!

JeLü
27.06.2021, 22:08
Sam hat heute sein redemption race 5 Wochen nach IM Tulsa erfolgreich absolviert. Lake Placid mit anderen klimatischen Bedingungen könnte gehen, wenn es bei Lionel der Hitze geschuldet gewesen sein sollte. In 3 Wochen in Immenstadt würde ich an seiner Stelle nicht antreten. Selbst Lake Placid würde ich nicht machen, je nach Problemlage aber vielleicht auch ausgeschlossen. Kann natürlich sein, dass Lionel Hawaii für dieses Jahr abhakt und dann geschwächt in Immenstadt an den Start geht. Hoffentlich nicht.
Jan kann ja "open challenge" ausrufen. Vor Olympia wird leider kein Norweger zugreifen. Aber Thomas Steger oder Frederic Funk könnten natürlich. Jan könnte ja auch eine Halbdistanz draus machen. Aber ein "Yo Yo Yo" würde wohl zuerst zu hören sein.
Für Lionel tut es mir wirklich leid. Da wird es viel soul searching geben.

schnodo
27.06.2021, 22:50
Hut ab: Lionel bewegt sich noch. Aber sehr, sehr langsam. Muss eine ziemliche Quälerei sein. Die letzten drei Kilometer packt er auch noch irgendwie.

https://bit.ly/35VGXzj
Bildinhalt: Über 11 Minuten pro Kilometer

schnodo
27.06.2021, 23:20
Tough day at the office. Sanders als Elfter im Ziel in 9:11:11. Immerhin ist er am Ende noch zügig gehumpelt. Irgendwann wird er sich freuen, dass er das Rennen nicht abgebrochen hat.

Helmut S
28.06.2021, 06:51
Auf Instagram hat er n kurzes Video gepostet mit nem ersten Kommentar: https://www.instagram.com/tv/CQpQjgDBzXS/

longtrousers
28.06.2021, 09:07
Ein Massaker anscheinend der IM CDA: das haben Teilnemer in Slowtwitch gepostet.
Sehr heiss.
Sanders hat sich anscheinend übergeben beim Laufen. Das könnte theoretisch daran liegen, dass er zu schnell geradelt ist und am Anfang beim Laufen zu schnell gelaufen. Und das kann wiederum an die Hitze liegen. Ich weiss nicht, ob Sanders auf seine HF schaut, aber das hätte schon helfen können. Leider scheint man heutzutage nur noch die Leistung beim Radfahren und die Pace beim Laufen in Blick zu haben. Zur Steuerung. Zur Steuerung kann man auch die HF nutzen, was glaube ich besser ist. Leistung und Pace ist dann noch lediglich Resultat. Kann man aber lange über diskutieren.

Und: für die Profis ist es auch anders als für Agegrouper: wenn man gewinnen will nimmt man auch Risikos im Kauf. Long ist ja am Anfang auch (zu) schnell gefahren, um die Führungsgruppe zu erreichen. Ist sich am Ende dann ausgegangen.

lyra82
28.06.2021, 09:18
Es gibt einfach mal schlechte Tage, wo nichts geht und man sich wundert, was los ist.
Das haben wir vermutlich alle schon mal erlebt. Langer drüber grübeln hilft da nichts.

Weitermachen ...

schnodo
28.06.2021, 09:22
Es gibt einfach mal schlechte Tage, wo nichts geht und man sich wundert, was los ist.
Das haben wir vermutlich alle schon mal erlebt. Langer drüber grübeln hilft da nichts.

Ich fürchte, genau das wird notwendig sein. Wie er selbst sagt, hat Lionel überwiegend schlechte Tage auf der Langdistanz. Das war kein Ausrutscher, sondern ist die Norm. Er wollte eigentlich in Coeur d'Alene mit sehr guter Vorbereitung und ordentlicher Ausführung die Serie durchbrechen. Er muss irgendwas grundlegend ändern, vermutlich bei der Verpflegung, aber man weiß nicht was...

tridinski
28.06.2021, 09:29
Es gibt einfach mal schlechte Tage, wo nichts geht und man sich wundert, was los ist.
Das haben wir vermutlich alle schon mal erlebt. Langer drüber grübeln hilft da nichts.

Weitermachen ...

Sanders hat jetzt die letzten 4+1 Langdistanzen in den Sand ;) gesetzt. Einfach so weitermachen und alles wird schon irgendwie gut werden wundersamerweise? Glaub ich nicht dran.

Klar war es heiss und bestimmt hat bei seinen Magenproblemen eine Rolle gespielt dass er zu schnell unterwegs war. Aber sein 'innovativer' Ansatz jeweils ein paar Monate zu trainieren für Sprint, OD, MD und letztlich LD ... stoffwechselmässig ist LD doch ein ganz anderer Sport als die anderen drei Distanzen. Mit seinem Ansatz 'ich hau mir im Training ständig auf die Fresse' hat er jedenfalls auf LD nichts erreicht bisher. (Ausnahme ein zweiter Platz in Kona vor einigen Jahren)

craven
28.06.2021, 09:38
[...] ntlich mit sehr guter Vorbereitung und ordentlicher Ausführung die Serie durchbrechen. Er muss irgendwas grundlegend ändern, vermutlich bei der Verpflegung, aber man weiß nicht was...

Oder vielleicht nicht immer mit der Brechstange biken, sondern das ganze etwas kontrollierter angehen und sich erst auf den letzten 20km Laufen abschiessen ;)
Aber ich glaube in der Theorie haben wir alle so einen Plan - dummerweise geht der oftmals nicht auf :Cheese:

Hafu
28.06.2021, 09:38
Ich fürchte, genau das wird notwendig sein. Wie er selbst sagt, hat Lionel überwiegend schlechte Tage auf der Langdistanz. Das war kein Ausrutscher, sondern ist die Norm. Er wollte eigentlich mit sehr guter Vorbereitung und ordentlicher Ausführung die Serie durchbrechen. Er muss irgendwas grundlegend ändern, vermutlich bei der Verpflegung, aber man weiß nicht was...

Ich fühle mich gerade ein wenig bestätigt in meiner Einschätzung vom Februar:

Ich würde mal virtuell in die Suppe spucken und behaupten, dass wenn er wirklich die Absicht hätte sich substanziell im Schwimmen zu verbessern, er bereit sein müsste, dafür auch mal auf einen Wettkampf wie in Miami zu verzichten.

Es ist klar, dass für einen Profitriathleten Wettkämpfe das Salz in der Suppe sind, über die man Selbstbewusstsein tankt, wo man im Mittelpunkt steht und sich Anerkennung holt.
Deshalb will jeder Profisportler auch möglichst oft sich eine derartige Adrenalinspritze holen.
Nur schneller machen Wettkämpfe eher nicht. Schneller wird man im Training.

Ein guter Trainer bremst seinen Schützling in solchen Situationen aus, denn kein Weltklassesportler ist ganzjährig in Topform. In manchen Sportarten ist es immerhin möglich auch mal Wettkämpfe ins Training zu integrieren und z.B. wie im Radsport manchmal im Feld mitzurollen ohne allzu viel zu investieren, wie Froome es gerade bei der UAE-Tour zeigt. Im Triathlon ist dieses Mitrollen nicht möglich. Wenn man da an der Startlinie steht, muss man auch performen und die Vorbereitung dementsprechend gestaltet haben.

Und gerade bei einem Multiausdauersport wie Triathlon, wo man darauf angewiesen ist, viel Zeit ins Radtraining zu stecken, weil es die zeitlich dominierende Wettkampfdisziplin ist und viel Zeit ins Lauftraining zu stecken (weil es hintenraus die rennentscheidende Disziplin ist), ist es kontraproduktiv in einer Phase, in der man eigentlich am Schwimmen arbeiten müsste, einen Wettkampf mit starker Konkurrenz zu planen, der einen im Trainingsprozess zwingt, auch auf dem Rad und im Laufen genügend intensives Training einzubauen.

Nach dem Wettkampf in Daytona weiß Sanders, wo er steht. Weiß, was er gut kann und woran er unbedingt arbeiten muss, wenn Hawaii als Fernziel nochmal besser laufen soll. Was hilft ihm da ein weiteres Rennergebnis auf ähnlicher Distanz nur drei Monate später unter vergleichbaren Rahmenbedingungen?

Vielleicht hofft er auf ein Wunder, dass er plötzlich mit einer Minute weniger Rückstand auf die Spitze aus dem Wasser kommt. Realistisch zu erwarten ist das nicht.

Es war richtig, dass Sanders in den letzten Wochen einen gewissen Fokus aufs Schwimmen gesetzt hat, aber es war definitiv falsch, in dieser Zeit einen Wettkampf nach dem anderen abzureißen, um sich ständig zu selbstvergewissern, dass er auf dem richtigen Weg ist).

Sanders hat sich im Schwimmen verbessert, das muss man ihm zugestehen, aber er hat eben auch hinsichtlich der Rad- und Laufperformance auf der Langdistanz einen Preis dafür bezahlt. Kein anderer Athlet der Langdistanz-Weltspitze hat im ersten halben Jahr ähnlich viel Mitteldistanzwettkämpfe abgerissen wie Sanders (nicht mal Sam Long und der erholt sich aufgrund seines Alters von Wettkämpfen sicherlich schneller als der 33-jährige Sanders.

Gerade für Langdistanzen braucht man, um den Stoffwechsel vorzubereiten auch lange und ruhige Einheiten zu Fuß und auf dem Rad und solche kann man nicht sinnvoll im Trainingsprozess unterbringen, wenn man alle paar Wochen eine Taperingphase hat, sich im Schwimmen mit hochspezifischem Training verbessern will und außerdem dann auch noch die Erholungsphasen nach Mitteldistanzen unterbringen will.

spanky2.0
28.06.2021, 09:49
Er muss irgendwas grundlegend ändern, vermutlich bei der Verpflegung, aber man weiß nicht was...

Vielleicht sollte er mal aufhören immer nur diese 'Gatorade Plörre' zu trinken und sich wie andere Profis (oder sogar manche Agegrouper) das passende (auf den Athleten abgestimmte) Gemisch für den Wettkampf anfertigen (lassen).

StanX
28.06.2021, 09:52
Vielleicht sollte er mal aufhören immer nur diese 'Gatorade Plörre' zu trinken und sich wie andere Profis (oder sogar manche Agegrouper) das passende (auf den Athleten abgestimmte) Gemisch für den Wettkampf anfertigen (lassen).

Den Gedanken hatte ich auch, aber ist das bewiesen, dass er das Zeug trinkt?

Matthias75
28.06.2021, 10:13
Sanders hat sich anscheinend übergeben beim Laufen. Das könnte theoretisch daran liegen, dass er zu schnell geradelt ist und am Anfang beim Laufen zu schnell gelaufen. Und das kann wiederum an die Hitze liegen. Ich weiss nicht, ob Sanders auf seine HF schaut, aber das hätte schon helfen können. Leider scheint man heutzutage nur noch die Leistung beim Radfahren und die Pace beim Laufen in Blick zu haben.
Ja, er hat sich ungefähr nach der Hälfte der Laufstrecke übergeben müssen. Vorher hat er in relativ kurzer Zeit seine ca. 2min Rückstand, die er nach dem Radfahren hatte, zugelaufen. Er ist ja ca. 2min schneller geschwommen als Long, und dann ingesamt deutlich langsamer Rad gefahren, trotz der Panne von Long. Ob er sich gebremst hat oder nicht schneller konnte, weiß ich natürlich nicht.

Beim Laufen hat er dann aber wohl zu Beginn die Brechstange rausgepackt und wollte möglichst schnell zu Long aufschließen. Ich vermute, das war nicht besonders schlau…
Es gibt einfach mal schlechte Tage, wo nichts geht und man sich wundert, was los ist.
Das haben wir vermutlich alle schon mal erlebt. Langer drüber grübeln hilft da nichts.
Bei einem schlechten Tag vielleicht nicht. Sanders hat aber mittlerweile einige schlechte Tage auf der Langdistanz. Lohnt sich vielleicht schonmal, drüber nachzudenken. Aber möglichst nicht allein, sonder mit Trainer etc. die ihn daran hindern wieder alles über den Haufen zu werfen und den nächsten selbstgestrickten Ansatz auszuprobieren.
Vielleicht sollte er mal aufhören immer nur diese 'Gatorade Plörre' zu trinken und sich wie andere Profis (oder sogar manche Agegrouper) das passende (auf den Athleten abgestimmte) Gemisch für den Wettkampf anfertigen (lassen).
Habe leider nur mit einem Ohr hingehört und erst spät zugeschaltet, aber die Kommentatoren haben glaube ich spekuliert, ob er anfangs der Laufstrecke zu viele hochkonzentrierte KH zu sich genommen hätte. Das und der schnelle Laufstart könnte eine schlechte Kombination gewesen sein.

M.

flachy
28.06.2021, 10:34
Den Gedanken hatte ich auch, aber ist das bewiesen, dass er das Zeug trinkt?

Leider ja.
Sein Team hatte Matt Lieto (Kommentator Ironman) bei Kilometer 15 noch informiert, dass Lionel zu Beginn jeder Runde (es waren wahrscheinlich 3 Laufrunden) eine hochkonzentrierte Pulle mit Gatorade Energy aufnimmt und komplett trinkt.
Matt hat dann nach der Aufholjagd auf Sam Long den kurzzeitigen Rückstand Lionel's von ca. 15 Sekunden bei ungefähr Kilometer 15 damit erklärt, dass Lionel sich versorgt und gleich wieder aufschliessen wird...
Aber das war leider nur der Anfang vom schmerzhaften Ende.
Halbmarathon war noch ca. 1:21h, Endzeit Marathon knapp 4 Stunden - Megarespekt vor LS, dass er den Ironmanspirit live durchlitten hat - Finish what you started - Daumen hoch dafür von mir!!!

eik van dijk
28.06.2021, 10:43
Leider ja.
Sein Team hatte Matt Lieto (Kommentator Ironman) bei Kilometer 15 noch informiert, dass Lionel zu Beginn jeder Runde (es waren wahrscheinlich 3 Laufrunden) eine hochkonzentrierte Pulle mit Gatorade Energy aufnimmt und komplett trinkt.
Matt hat dann nach der Aufholjagd auf Sam Long den kurzzeitigen Rückstand Lionel's von ca. 15 Sekunden bei ungefähr Kilometer 15 damit erklärt, dass Lionel sich versorgt und gleich wieder aufschliessen wird...
Aber das war leider nur der Anfang vom schmerzhaften Ende.
Halbmarathon war noch ca. 1:21h, Endzeit Marathon knapp 4 Stunden - Megarespekt vor LS, dass er den Ironmanspirit live durchlitten hat - Finish what you started - Daumen hoch dafür von mir!!!

Wobei man dazusagen muss dass er die Flasche dann im Trinkgurt bei sich trug und immer wieder kleine Schlucke genommen hat. Also grundsätzlich ja bei Hitze eine gute Idee um nicht auf die Labe Stationen angewiesen zu sein.

JeLü
28.06.2021, 12:04
Es gibt eine rapid response von Lionel bei IG:
https://www.instagram.com/p/CQpQjgDBzXS/
Er schiebt seine Probleme auf "nutrition", erläutert aber nicht näher, worin das Problem bestand und die Grundlage der Äußerung ist, dass er sich ab ca. 6 Stunden schwach/kraftlos fühlte. An seiner Vorbereitung kann er nichts aussetzen, seiner Auffassung nach die "most consistent" IM-Vorbereitung seiner Karriere (gut, das sehe ich auch definitiv kritisch). Er macht noch ein paar mehr Punkte, aber erstens ist das Schnodos Domäne und zweitens kommt in ein paar Tagen noch eine ausführliche Analyse. Er gratuliert noch Sam und Metzler sowie Gomes. Pohl hat er wohl gar nicht auf dem Schirm.

Zur Diskussion:
Was auf keinen Fall zutrifft, ist, dass er "mit der Brechstange gebiket" hätte. Keine Ahnung, woher man solche Ideen nimmt. Fraglich halte ich auch, dass LS am Anfang zu schnell angegangen wäre, um auf Sam Long aufzuschließen. Er hat wiederholt auf die Uhr geschaut und den Abstand auch beständig geschlossen. Fraglich ist, ob er genügend auf die Hitze Rücksicht genommen hat. Vor Rennbeginn war seine Analyse, dass Hitze nur in der letzten Stunde ein sig. Problem wäre. Sam Long hat sicherlich den konservativeren Ansatz gewählt und ist auch noch hintenraus eingegangen. Dass LS nicht herausragend bei In-race-adaption ist, sollte relativ unkontrovers sein. Generell war mit Ausnahme der Entscheidung, die Battle Royale anzugehen, laut Aussagen von Sanders und Tilbury-Davis alles abgestimmt. Dazu muss man natürlich sagen, dass das Schwimmtraining nicht von DTD gesteuert wird. Es ist schon so, dass man auch mit zu hohen Intensitäten beim Schwimmtraining sich einiges für LD kaputtmachen kann, allerdings ist der Ansatz ja gewesen, hauptsächlich Technikveränderungen vorzunehmen und "feel for the water" zu entwickeln. Jedenfalls sind die anderen Entscheidungen nicht allein auf Sanders zurückzuführen. Was nun die These von zu vielen Rennen angeht, so hat Sam Long exakt die gleiche Anzahl an Rennen in der Zeit absolviert, nur eine Langdistanz mehr. Metzler bei den Rennen ebenfalls am Start, die LS absolviert hat, mit Ausnahme von Miami. Es mag sein, dass gerade für LS es besser ist, länger LD-Vorbereitung zu absolvieren, aber es ist auch nicht so, dass er einen vollkommen verrückten Rennkalender hatte (vor der Immenstadt-Entscheidung). Generell ist es auch so, dass es durchaus Coaches gibt, die eher in Richtung ganzes-Jahr-in-Form-sein mit weniger Periodisierung gehen und auch erfolgreich sind. Auf jeden Fall trifft alles, was Hafu schreibt, auch auf Sam Long vor. Wo ich hingegen absolut zustimme, ist, dass bei wiederholten Problemen auf der LD es ratsam ist, dann vielleicht wirklich einen konservativeren Weg zu gehen, gerade wenn man beim Schwimmen schon mehr macht/intensiver arbeitet.

schnodo
28.06.2021, 12:30
Ich glaube nicht, dass seine Probleme mit den erhöhten Schwimmumfängen zu tun haben. Der Folklore nach ist das Schwimmtraining der am wenigsten belastende Teil. Es mag sein, dass Anfang des Jahres die Umstellung auf regelmäßiges, häufiges Schwimmen einen Unterschied gemacht habe könnte, aber daran hat er sich spätestens nach zwei Monaten gewöhnt. Und 20 km pro Woche kann man auch nicht als so wahnsinnig viel bezeichnen.

JeLü
28.06.2021, 13:05
Ich glaube nicht, dass seine Probleme mit den erhöhten Schwimmumfängen zu tun haben. Der Folklore nach ist das Schwimmtraining der am wenigsten belastende Teil. Es mag sein, dass Anfang des Jahres die Umstellung auf regelmäßiges, häufiges Schwimmen einen Unterschied gemacht habe könnte, aber daran hat er sich spätestens nach zwei Monaten gewöhnt. Und 20 km pro Woche kann man auch nicht als so wahnsinnig viel bezeichnen.

Ja, aber es ist mMn schon so, dass durch zu intensives Schwimmtraining (und zuviel im Bereich von 400y in 4:30 für Lionel) Anpassungen erfolgen, die für LD abträglich sein können. Jan Olbrecht hat dazu in "Science of winning" einiges geschrieben. Ich teile das auch nicht vollumfänglich, aber es auch nicht so, dass lediglich Gewöhnung und Volumen zu berücksichtigen wären.

schnodo
28.06.2021, 13:16
Ja, aber es ist mMn schon so, dass durch zu intensives Schwimmtraining (und zuviel im Bereich von 400y in 4:30 für Lionel) Anpassungen erfolgen, die für LD abträglich sein können. Jan Olbrecht hat dazu in "Science of winning" einiges geschrieben. Ich teile das auch nicht vollumfänglich, aber es auch nicht so, dass lediglich Gewöhnung und Volumen zu berücksichtigen wären.

Ich kenne das Buch nicht, aber ich kann mir auf Anhieb nur schwer vorstellen, dass "zu intensives Schwimmtraining" sich im Bereich von 1:13 min auf 100 m abspielt und um die 20 km pro Woche. Das hätte ich als mittelmäßiges Schwimmtraining für Profi-Triathleten eingeordnet.

Ich weiß es aber nicht, kann also sein, dass ich mich täusche.

Hafu
28.06.2021, 13:18
Ich glaube nicht, dass seine Probleme mit den erhöhten Schwimmumfängen zu tun haben. ...

Die Umfänge sind ganz sicher nicht das Problem, aber die für substanzielle Verbesserungen erforderliche Qualität des Schwimmtrainings.

Jemand wie Frodo oder andere namhafte Profis machen 75% bis 80% ihres Schwimmtrainings als Erhaltungstraining (eine Einheit am Ruhetage, zwei Einheiten an Tagen, an denen intensive Lauf- oder Radeinheiten im Fokus stehen und nur eine Schwimmeinheit (oder maximal zwei) im ausgeruhten Zustand, wo dann auch GA2-Inhalte in nennenswertem Umfang auf dem Plan stehen.

Wenn man aber derartige Schwimmdefizite hat wie Sanders, dann kann man sich eine derartige Herangehensweise nicht leisten. Dann muss man an jede Schwimmeinheit halbwegs ausgeruht und mit Herzblut herangehen, um auch davon zu profitieren. Und diese Energie, die man da rein steckt, die fehlt dann eben in den anderen Disziplinen.

Grundsätzlich war der Schwimmschwerpunkt aber sinnvoll, was aber nicht sinnvoll war: gleichzeitig alle paar Wochen bei einem anderen stark besetzten 70.3-Rennen an der Startlinie zu stehen (und diese Rennen dann auch wie ein A-Rennen ernst zu nehmen). Das kostet eben zusätzliche Energie, die dann in der Langdistanzvorbereitung fehlt.

Helios
28.06.2021, 16:35
...............
nach ist das Schwimmtraining der am wenigsten belastende Teil.
............


ich hab mir den live-stream von fazzebuuk angetan, dort war beim Schwimmen der Ungar das Maß aller Dinge. Die erste Hälfte schwamm er ruhig und perfekt (für das was ich versteh) und in der 2. hat er geschaukelt, gebissen, gekeult und das Wasser verprügelt und den Hals wie ein Gras-Karpfen rausgestreckt, dabei ist er kaum langsamer geworden....:confused: :confused:

Lionel ist in der chase-group als letzter rausgekrabbelt mit 52:13min oder sowas - für mich unfassbar, wie man danach überhaupt noch ans Rad laufen kann und nicht torkelt ....

Eine Dame wurde mit der Kamera verfolgt, sie hat in T1 gezeigt wie sie ihre Klamotten während des Joggens hinpfriemelt - alleine das ist schon einen Oscar wert, ich wäre über alles was im Weg steht drübergestolpert und sie einen Träger hoch - da herum - dort ausgewichen, links an den Klamotten gezupft - rechts abgebogen ..... und am richtigen Radl rausgekommen - super!!

flachy
28.06.2021, 20:56
Manche mögen es für unnützes Klugscheisserwissen halten, für uns Iron-Nerds ist es jedoch eine absolut notwendige Basisinformation:
Eine lokale TV-Station hat zum Zieleinlauf der Strongest Legs in Ironman Mal die Temperatur im Ziel Bereich am Asphalt gemessen.
132,6°Fahrenheit bzw. 55°Celsius :Maso:

Bis dahin dachte ich, daß der lange Sam in Kona aufgrund seiner physischen Voraussetzungen den gestrigen Wandertag vom Lionel nachholen wird.
Jetzt bin ich da natürlich am Grübeln, ob er mit seiner Unbekümmertheit, gestrigen Hitzeresistenz und großen Fresse nicht doch Chancen auf den Best US-American haben könnte...

Trimichi
29.06.2021, 05:51
Bis dahin dachte ich, daß der lange Sam in Kona aufgrund seiner physischen Voraussetzungen den gestrigen Wandertag vom Lionel nachholen wird.
Jetzt bin ich da natürlich am Grübeln, ob er mit seiner Unbekümmertheit, gestrigen Hitzeresistenz und großen Fresse nicht doch Chancen auf den Best US-American haben könnte...

Interessanter Punkt! Soweit ich weis pendeln die Temperaturen auf Hawaii (Luft) zwischen 25° Celsius und wenn es arg ist 40° Celsius. Zur großen Fresse kann ich auch was sagen: nix war schlimmer als der IM Nizza 2019 mit Hitzerekord in Südfrankreich bei 44° Celsius am race-day. Schon der bike-check-in am Vortag bei 45° Celsius war die Hölle. Nur zwei PROs konnten gut Leistung abrufen, schon der Drittplatzierte hatte eine pace beim MRT von 5 min plus im average, glaube ich. Ist eben eine Frage wie das Wetter auf Hawaii wird. Soweit ich weis ist es auf Hawaii nicht so heiß, schon schwül, so wie auch in Nizza. Ist eben ein Unterschied ob bei 25° oder 45° Celsius.

Wie heiß kann es auf Hawaii heuer werden?

Klugschnacker
29.06.2021, 07:23
Äh... und jetzt? :confused:

Trimichi
29.06.2021, 07:42
Äh... und jetzt? :confused:

Meintest du mich???

Falls ja, soweit ich weis kann es sein, dass es alle 3-4 Jahre, oder alle 5-10 Jahre auf Hawaii sehr heiß werden kann, also bis 40° Celsius. Im Normalfall ist es nicht so heiß auf Hawaii also so um die 25° Celsius. Das sind meine Infos, von einer Bekannten, die selbst auf Hawaii gestartet ist, zweimalig.

Meine Frage zielte darauf ab, ob man auf Grund von Wetter- und Klimamodellen ableiten kann, wie heiß es heuer auf Hawaii wird. Es gibt ja Statistiken aus denen sich eine Wahrscheinlichkeit ableiten ließe. Nehmen wir also die Temperaturen am raceday und bilden ein kartesisches Koordinatensystem mit den Jahreszahlen auf der x- und den Tagestemperaturen auf der y-Achse. Vllt könnte man so mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorhersagen, wie heiß es heuer auf Hawaii wird. Ist diese Wahrscheinlichkeit, für Hitze heuer, relativ groß, hätte diese einen Einfluss auf die Prognosen?

Hier als Beispiel die Ergebnisse beim IM Nizza 2019 der zwei Besten der Veranschaulichung dienlich:

1. James Cunnama SWIM 00:48:50 BIKE 4:16:35 RUN 2:04:30 OVERALL 7:16:16
2. Fred van Lierde SWIM 00:48:38 BIKE 4:08:21 RUN 2:23:31 OVERALL 7:27:09

Die Laufstrecke wurde auf 31,5 Km verkürzt. Allerdings sieht man den Unterschied zwischen der Hitzeverträglichkeit beim Laufen, weil der IM Nice als Heimrennen von van Lierde oder Lieblingsrennen gilt. Daher die Unterschiede im Bike-Split, imho. Der als hitzeresistent geltende Cunnama liegt bei 3:57 min sec pro Kilometer, 4:33 min sec sind es beim Zweitplatzierten.

Nur ein Beispiel für die Unterschiede, die mMn starke Hitze ausmachen kann. Gerne erstellte ich das Diagramm. Vllt bringt das ja einen Informationsgewinn oder Erkenntniszuwachs?

freerunning
29.06.2021, 08:00
Hitze ist auf jeden Fall ein Faktor, der die Ernährung, die Flüssigkeitsaufnahme und natürlich die zu erbringende Leistung wesentlich beeinflusst.
Wer seine Renneinteilung nicht entsprechend anpasst, verliert dramatisch Zeit.

Hitzetraining und Hitzeakklimatisation helfen schon mal enorm. Selbst wenn es nicht heiß werden sollte, wird man mit einer guten Hitzeakklimatisation auf bei kälteren Rennen Vorteile haben. Das schließt auch "train the gut" ein, man könnte auch noch Schweißanalysen machen sowie Flüssigkeit im Vorfeld overloaden z.B. durch viel Salz oder sogar Glyzerin Aufnahme.
Das weiß Sanders im Prinzip eigentlich, hat er doch ein eigenes Video zu Heat Training gemacht:
https://www.youtube.com/watch?v=ugGNsMze0-s

Hat wohl nicht gereicht. Wenn es einfach wäre, könnte es ja jeder machen :-).

PS: Auf der Rolle ohne Ventilator trainieren bringt auch schon einiges. Dabei vor und nach der Einheit wiegen. Gerne auch jede Stunde mal "Fieber messen" und schauen wie sich die Körpertemperatur entwickelt. Soll Verrückte geben, die genau das machen :-)

Klugschnacker
29.06.2021, 08:42
Meintest du mich?

Nein, entschuldige! :Blumen:

Ich meinte, was wird jetzt aus Allgäu/Qualirennen/Hawaii?

Sanders kann ja wohl kaum von Juli bis Kona vier Langdistanzen machen. Welche Rennen sollte er machen, welche sollte er streichen?


1. Option: Hawaii ohne Allgäu
Er wird sich noch qualifizieren und möglicherweise auf Hawaii ein sehr gutes Rennen machen. Fit ist er definitiv. Er braucht noch etwas Spezialisierung, was bis Kona noch gut zu machen ist. Hawaii-Podium ist für Sanders an einem guten Tag in Reichweite. Das Allgäu-Rennen wird auf die nächste Saison verschoben. Oder es findet dort statt, wo es wirklich zählt: auf Hawaii.

2. Option: Allgäu ohne Hawaii
Drei Wochen nach einem verkorksten Ironman gegen Jan Frodeno anzutreten, sehe ich mit gemischten Gefühlen. Möglicherweise erholt er sich von seinem missglückten Qualiversuch (9:11 Stunden) weit schneller als von einem voll durchgezogenen Rennen. Das würde seine Chancen im Allgäu verbessern. Es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein: Er ist total ausgelaugt und braucht entsprechend länger für die Regeneration. Unterm Strich könnte herauskommen: Gegen Frodeno verloren, auf Hawaii gar nicht erst gestartet.

3. Option: Allgäu und Qualirennen und Hawaii
Machen wir uns nichts vor. Es zählt nur das Ergebnis auf Hawaii. Sollte Sanders im Allgäu gewinnen und auf Hawaii von Frodeno eins auf die Mütze bekommen, weiß jeder, wer von beiden der wahre Champion ist. Der Tri-Battle kann spektakulär und faszinierend werden, doch sein Ergebnis ist am Abend des 9. Oktober 2021 nichts mehr wert.

Was würdet Ihr Lionel Sanders raten? :Blumen:

sabine-g
29.06.2021, 08:44
Was würdet Ihr Lionel Sanders raten?

Nur Allgäu

Auf Hawaii verformt er eh nicht. Lieber mal ordentlich den Hintern versohlen lassen und dann erkennen dass der eingeschlagene Pfad der falsche ist.

Weißer Hirsch
29.06.2021, 08:46
Option 1, ganz klar. Alles andere nützt nur Frodo, dessen Konto (mutmaßlich) und seiner Vorbereitung auf Hawaii. Ich gehe aber eher davon aus, dass er Option 3 wählt. Leider.

limaged
29.06.2021, 08:49
Nein, entschuldige! :Blumen:

Ich meinte, was wird jetzt aus Allgäu/Qualirennen/Hawaii?

Sanders kann ja wohl kaum von Juli bis Kona vier Langdistanzen machen. Welche Rennen sollte er machen, welche sollte er streichen?


1. Option: Hawaii ohne Allgäu
Er wird sich noch qualifizieren und möglicherweise auf Hawaii ein sehr gutes Rennen machen. Fit ist er definitiv. Er braucht noch etwas Spezialisierung, was bis Kona noch gut zu machen ist. Hawaii-Podium ist für Sanders an einem guten Tag in Reichweite. Das Allgäu-Rennen wird auf die nächste Saison verschoben. Oder es findet dort statt, wo es wirklich zählt: auf Hawaii.

2. Option: Allgäu ohne Hawaii
Drei Wochen nach einem verkorksten Ironman gegen Jan Frodeno anzutreten, sehe ich mit gemischten Gefühlen. Möglicherweise erholt er sich von seinem missglückten Qualiversuch (9:11 Stunden) weit schneller als von einem voll durchgezogenen Rennen. Das würde seine Chancen im Allgäu verbessern. Es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein: Er ist total ausgelaugt und braucht entsprechend länger für die Regeneration. Unterm Strich könnte herauskommen: Gegen Frodeno verloren, auf Hawaii gar nicht erst gestartet.

3. Option: Allgäu und Qualirennen und Hawaii
Machen wir uns nichts vor. Es zählt nur das Ergebnis auf Hawaii. Sollte Sanders im Allgäu gewinnen und auf Hawaii von Frodeno eins auf die Mütze bekommen, weiß jeder, wer von beiden der wahre Champion ist. Der Tri-Battle kann spektakulär und faszinierend werden, doch sein Ergebnis ist am Abend des 9. Oktober 2021 nichts mehr wert.

Was würdet Ihr Lionel Sanders raten? :Blumen:

das Allgäu Rennen war von Anfang an ein Schwachsinn. Aber jetzt ist es von Sander's Sicht Körperverletzung und Blödheit, wenn er das macht. und aus Frodeno's Sicht wertlos,weil das könnte er alleine auch machen. der wird den Sanders eh nie sehen.

Ich mag den Sanders, aber der Hellste dürfte der nicht sein. Macht seit Jahren Anfängerfehler vom Feinsten. ohne Youtube würde den keiner mehr wahrnehmen

Trimichi
29.06.2021, 08:54
Vllt können sich Jan Frodeno und LS abstimmen? Ich plädierte für Option 3. Beim Quali-Rennen muss sich ja LS nicht vollständig verausgaben (ist das dieses in CND, und falls ja, muss es dann unbedingt WR sein?). Ebenso müssten JF beim Showdown im Allgäu nicht alles geben, JF ist ja als Hawaii-Sieger sowieso qualifiziert, und so könnten die beiden eben so die Renneinteilung machen, dass die Fans Spaß haben. Und wer weis, vllt gibt's das Rennen 2022 wieder? Außerdem ist ja überhaupt noch nicht sichergestellt, ob Hawaii 2021 stattfinden kann?

Deswegen würde ich LS zur "rollenden Planung" (ein Fachterminus aus der BWL) raten. :Blumen:



Was würdet Ihr Lionel Sanders raten? :Blumen:

Wasserbüffel
29.06.2021, 08:55
Was würdet Ihr Lionel Sanders raten?

Sportlich: Kein Allgäu. Dafür evtl. noch einen zeitigen Versuch für die Quali und dann Hawaii.

Wirtschaftlich: Allgäu+Hawaii. Alleine bei den Events dabei zu sein dürfte aus der Sicht der Sponsoren wichtig sein. Da er meiner Ansicht nach keines der beiden Rennen gewinnen kann, ist das sportliche Resultat auch zweitrangig.

spanky2.0
29.06.2021, 08:56
Also wenn er (die Möglichkeit auf) Hawaii sausen lässt, nur um da ein bisschen im Allgäu dem Frodeno hinterherzujagen, dann muss ich wirklich langsam anfangen an ihm zu zweifeln. :Maso:

Ich glaube auch Frodeno hat das schon erkannt und arbeitet im Hintergrund an einem Plan B (also an einem Allgäu ohne Sanders).

.
.
.
.
...oder sie machen aus dem Allgäu Battle (in Zusammenarbeit mit IM) noch irgendwie eine Hawaii Quali mit Slot für Sanders. :Lachanfall:

Bleierpel
29.06.2021, 08:59
das Allgäu Rennen war von Anfang an ein Schwachsinn. Aber jetzt ist es von Sander's Sicht Körperverletzung und Blödheit, wenn er das macht. und aus Frodeno's Sicht wertlos,weil das könnte er alleine auch machen. der wird den Sanders eh nie sehen.

Ich mag den Sanders, aber der Hellste dürfte der nicht sein. Macht seit Jahren Anfängerfehler vom Feinsten. ohne Youtube würde den keiner mehr wahrnehmen

Also wenn er (die Möglichkeit auf) Hawaii sausen lässt, nur um da ein bisschen im Allgäu dem Frodeno hinterherzujagen, dann muss ich wirklich langsam anfangen an ihm zu zweifeln. :Maso:

Ich glaube auch Frodeno hat das schon erkannt und arbeitet im Hintergrund an einem Plan B (also an einem Allgäu ohne Sanders).

.
.
.
.
...oder sie machen aus dem Allgäu Battle (in Zusammenarbeit mit IM) noch irgendwie eine Hawaii Quali mit Slot für Sanders. :Lachanfall:

Treffend zusammengefaßt

Matthias75
29.06.2021, 09:08
Nein, entschuldige! :Blumen:

Ich meinte, was wird jetzt aus Allgäu/Qualirennen/Hawaii?

Sanders kann ja wohl kaum von Juli bis Kona vier Langdistanzen machen. Welche Rennen sollte er machen, welche sollte er streichen?


1. Option: Hawaii ohne Allgäu
Er wird sich noch qualifizieren und möglicherweise auf Hawaii ein sehr gutes Rennen machen. Fit ist er definitiv. Er braucht noch etwas Spezialisierung, was bis Kona noch gut zu machen ist. Hawaii-Podium ist für Sanders an einem guten Tag in Reichweite. Das Allgäu-Rennen wird auf die nächste Saison verschoben. Oder es findet dort statt, wo es wirklich zählt: auf Hawaii.

2. Option: Allgäu ohne Hawaii
Drei Wochen nach einem verkorksten Ironman gegen Jan Frodeno anzutreten, sehe ich mit gemischten Gefühlen. Möglicherweise erholt er sich von seinem missglückten Qualiversuch (9:11 Stunden) weit schneller als von einem voll durchgezogenen Rennen. Das würde seine Chancen im Allgäu verbessern. Es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein: Er ist total ausgelaugt und braucht entsprechend länger für die Regeneration. Unterm Strich könnte herauskommen: Gegen Frodeno verloren, auf Hawaii gar nicht erst gestartet.

3. Option: Allgäu und Qualirennen und Hawaii
Machen wir uns nichts vor. Es zählt nur das Ergebnis auf Hawaii. Sollte Sanders im Allgäu gewinnen und auf Hawaii von Frodeno eins auf die Mütze bekommen, weiß jeder, wer von beiden der wahre Champion ist. Der Tri-Battle kann spektakulär und faszinierend werden, doch sein Ergebnis ist am Abend des 9. Oktober 2021 nichts mehr wert.

Was würdet Ihr Lionel Sanders raten? :Blumen:

Wie sieht denn die Option aus, dass er eine Wildcard für Hawaii bekommen könnte?

Grundsätzlich dürfte aber doch die Frage sein: Was ist Sanders wichtiger?

Das Rennen gegen sein Idol Frodeno scheint für ihn ja einen besonderen Stellenwert zu haben. sonst hätte er Frodeno nicht herausgefordert und wäre nicht auf den (für Sanders nicht besonders vorteilhaften) Vorschlag eingegangen, drei Wochen nach einem IM ein zweites Rennen im Allgäu zu machen.

Zudem hat sich Sanders ja mit der Herausforderung und der Ansage auf ein exklusives Rennen mit Frodeno sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Keine Ahnung, ob er da einfach einen Rückzieher machen kann und will.

Nächster Punkt: Wo qualifizieren und wie sicher ist dort die Quali?

In Nordamerika kommt eigentlich nur Lake Placid eine Woche nach dem Allgäu-Showdown in Frage. Oder er bleibt länger in D, trainiert etwas mit Frodeno und Kienle und macht eines der europäischen Rennen. Egal wo, es besteht immer auch das Risiko eines erneuten Einbruchs oder das Rennen so stark besetzt ist, dass die Quali kein Selbstläufer wird und er diese verpasst.

Wenn er rein auf Hawaii setzt, wäre das in jedem Fall mit sehr vielen Risiken verbunden: Ob er sich qualifiziert, ob er dann bis zum Start wieder fit und erholt ist und ob er auf Hawaii dann wirklich liefern kann. Im dümmsten Fall geht der zweite Qualiversuch auch in die Hose und dann steht er komplett mit leeren Händen da.

Das Duell mit Frodeno ist sicher, wenn nicht noch etwas Unvorhergesehenes passiert, scheint ihm sehr wichtig zu sein und dürfte ihm auch einiges an Publicity bringen, auch wenn er nur zweiter wird.

Dann könnte er mit einem IM im Herbst die Quali für 2022 erledigen und könnte sich nächstes Jahr in Ruhe auf den Saisonhöhepunkt Hawaii vorbereiten.

Rein aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass er das Duell mit Frodeno nicht absagt, auch wenn es nicht sinnvoll ist, vielleicht doch noch einen Qualiversuch macht und Hawaii dann unter ferner liefen finisht.

M.

Hafu
29.06.2021, 09:09
...
Ich glaube auch Frodeno hat das schon erkannt und arbeitet im Hintergrund an einem Plan B (also an einem Allgäu ohne Sanders).
...

Das Ergebnis von Coeur d'alene ist auch ein riesiges Problem für die mediale Vermarktung des Events.

Von "Tri Battle Royale" kann man bei diesen Vorleistungen von Sanders beim besten Willen nicht mehr reden.

Der Olympiasieger, dreifache Kona-Champ, Kona-Streckenrekordinhaber und Weltbestzeithalter, kurzum der unbestreitbare "GOAT" des Triathlon gegen den 11.-plazierten des unbekannten Ironman Coeur d'Alene, der bei der letzten Ironman-WM 22. und im Jahr davor 28. ist und in diesem Jahr gar nicht in Kona starten darf, da er nicht mal die Quali für dieses Event schafft.

Wie man aus so einem ungleichen Duell sportliche Spannung schöpfen soll und die Presse begeistern soll, wird interessant sein wahr zu nehmen.

Ein Befreiungsschlag könnte sein, zusätzlich Sam Long einzuladen, der das Rennen in Coeur d'Alene sicher weitaus besser verkraftet hat als Sanders und der auch erkennbar in Form ist. Allerdings würde Frodo damit riskieren, dass aus dem Show-Event ein echter Wettkampf wird, bei dem er sich richtig anstrengen muss, um die Oberhand zu behalten.

sabine-g
29.06.2021, 09:10
Allerdings würde Frodo damit riskieren, dass aus dem Show-Event ein echter Wettkampf wird, bei dem er sich richtig anstrengen muss, um die Oberhand zu behalten.

Er will ja den Rekord, meinst du dass der ohne Anstrengung erreichbar wäre?

iChris
29.06.2021, 09:13
Das Ergebnis von Coeur d'alene ist auch ein riesiges Problem für die mediale Vermarktung des Events.

Von "Tri Battle Royale" kann man bei diesen Vorleistungen von Sanders beim besten Willen nicht mehr reden.

Der Olympiasieger, dreifache Kona-Champ, Kona-Streckenrekordinhaber und Weltbestzeithalter, kurzum der unbestreitbare "GOAT" des Triathlon gegen den 11.-plazierten des unbekannten Ironman Coeur d'Alene, der bei der letzten Ironman-WM 22. und im Jahr davor 28. ist und in diesem Jahr gar nicht in Kona starten darf, da er nicht mal die Quali für dieses Event schafft.

Wie man aus so einem ungleichen Duell sportliche Spannung schöpfen soll und die Presse begeistern soll, wird interessant sein wahr zu nehmen.

Ein Befreiungsschlag könnte sein, zusätzlich Sam Long einzuladen, der das Rennen in Coeur d'Alene sicher weitaus besser verkraftet hat als Sanders und der auch erkennbar in Form ist. Allerdings würde Frodo damit riskieren, dass aus dem Show-Event ein echter Wettkampf wird, bei dem er sich richtig anstrengen muss, um die Oberhand zu behalten.

Sam Long schätze ich als so intelligent ein, dass er nicht noch eine LD vor Kona macht :Cheese:
Sanders hingegen traue ich alle Optionen zu.

flachy
29.06.2021, 09:17
Er will ja den Rekord, meinst du dass der ohne Anstrengung erreichbar wäre?

Aktuell gäbe es meiner Meinung nach nur einen ebenbürtigen Gegner.
Aber der ist - glaub ich zumindest - nicht so beliebt bei Beiden.
Auch verplempert er meines Wissens nach nicht annähernd soviel Zeit in den sozialen Netzwerken wie unser beliebter Trainingsguru und Ernährungsexperte Lionel.
Und für Patrick zählt (zurecht) voller Fokus auf Kona.:Blumen:

Steppison
29.06.2021, 09:26
Aktuell gäbe es meiner Meinung nach nur einen ebenbürtigen Gegner.
Aber der ist - glaub ich zumindest - nicht so beliebt bei Beiden.
Auch verplempert er meines Wissens nach nicht annähernd soviel Zeit in den sozialen Netzwerken wie unser beliebter Trainingsguru und Ernährungsexperte Lionel.
Und für Patrick zählt (zurecht) voller Fokus auf Kona.:Blumen:
Naja, in der heutigen Zeit würde ich sagen: Finde den Fehler.
Wer medial kaum auftaucht und interessant ist, der ist eben auch für den Markt nicht interessant. PL sehe ich glaube ich einmal im Jahr auf Hawaii. Ansonsten selten mal eine News. Das haben andere besser im Griff.

Mit LS ist schon schade, dass er auf der Langdistanz nicht richtig Land sieht. Drücken wir ihm die Daumen und schauen einfach, was in den nächsten Tagen so passiert.

repoman
29.06.2021, 09:48
Naja, in der heutigen Zeit würde ich sagen: Finde den Fehler.
Wer medial kaum auftaucht und interessant ist, der ist eben auch für den Markt nicht interessant. PL sehe ich glaube ich einmal im Jahr auf Hawaii. Ansonsten selten mal eine News. Das haben andere besser im Griff..,..

Dieses Jahr, Challenge Gran Canaria und IM Tulsa: Finde den Fehler :Gruebeln:

Ist halt die Frage was wichtiger ist, ernsthaft performen oder den Kasper machen.

mattib
29.06.2021, 09:50
Nein, entschuldige! :Blumen:

Ich meinte, was wird jetzt aus Allgäu/Qualirennen/Hawaii?

Sanders kann ja wohl kaum von Juli bis Kona vier Langdistanzen machen. Welche Rennen sollte er machen, welche sollte er streichen?


1. Option: Hawaii ohne Allgäu
Er wird sich noch qualifizieren und möglicherweise auf Hawaii ein sehr gutes Rennen machen. Fit ist er definitiv. Er braucht noch etwas Spezialisierung, was bis Kona noch gut zu machen ist. Hawaii-Podium ist für Sanders an einem guten Tag in Reichweite. Das Allgäu-Rennen wird auf die nächste Saison verschoben. Oder es findet dort statt, wo es wirklich zählt: auf Hawaii.

2. Option: Allgäu ohne Hawaii
Drei Wochen nach einem verkorksten Ironman gegen Jan Frodeno anzutreten, sehe ich mit gemischten Gefühlen. Möglicherweise erholt er sich von seinem missglückten Qualiversuch (9:11 Stunden) weit schneller als von einem voll durchgezogenen Rennen. Das würde seine Chancen im Allgäu verbessern. Es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein: Er ist total ausgelaugt und braucht entsprechend länger für die Regeneration. Unterm Strich könnte herauskommen: Gegen Frodeno verloren, auf Hawaii gar nicht erst gestartet.

3. Option: Allgäu und Qualirennen und Hawaii
Machen wir uns nichts vor. Es zählt nur das Ergebnis auf Hawaii. Sollte Sanders im Allgäu gewinnen und auf Hawaii von Frodeno eins auf die Mütze bekommen, weiß jeder, wer von beiden der wahre Champion ist. Der Tri-Battle kann spektakulär und faszinierend werden, doch sein Ergebnis ist am Abend des 9. Oktober 2021 nichts mehr wert.

Was würdet Ihr Lionel Sanders raten? :Blumen:


Option 1, ich sehe kaum wie er mit der kurzen Regenerationszeit bis Allgäu nur ansatzweise Konkurenzfähig sein soll nach dem Rennen am Wochenende. Ein totales Desaster im Allgäu wäre Medial wohl nicht wirklich hilfreich und dann wäre die Hawai Quali noch weiter weg als sie aktuell schon ist. Besser vernünftig regenerieren und dann sine realistische Hawaii Quali angehen und auf eine vernünftige Performence auf Hawaii hoffen.

Matthias75
29.06.2021, 10:04
Aktuell gäbe es meiner Meinung nach nur einen ebenbürtigen Gegner.
...
Und für Patrick zählt (zurecht) voller Fokus auf Kona.:Blumen:

Lange schätze ich aber auf dem Rad nicht stark genug ein, um mit Frodeno mitzuhalten. Das wäre eine ziemlich langweilige/einseitige Angelegenheit. Sanders könnte zumindest auf dem Rad für Konkurrenz/Spektakel sorgen.

Naja, in der heutigen Zeit würde ich sagen: Finde den Fehler.
Wer medial kaum auftaucht und interessant ist, der ist eben auch für den Markt nicht interessant. PL sehe ich glaube ich einmal im Jahr auf Hawaii. Ansonsten selten mal eine News. Das haben andere besser im Griff.

Abgerechnet wird aber nunmal auf dem Platz, also auf Hawaii, in Frankfurt, woauchimmer. Solange er dort seine Leistung bringt, seine Sponsoren zufrieden sind und er auf die paar Extra-€ durch YouTube-Publicity verzichten kann, passt das doch. In ein paar Jahren fragt keiner mehr, wieviele Videos du als Athlet auf YouTube hochgeladen hast. Wobei ich die Videos von Sanders auch unterhaltsam finde. Nur hilft ihm das wenig, wenn die Leistung nicht passt.

M.

Trimichi
29.06.2021, 10:26
Also wenn JF seine "pool-paddel-zwift-home-run - aktion" macht finden das alle cool?

Nun nimmt JF LS auf diese Welle und schon wird LS wieder schlecht geredet? Wenn sich an den Umfragewerte nichts ändert (80 : 4 also 20:1) wird wohl Sanders eher wenig Lust haben sich mit JF zu batteln? Gut, dass viele ForistInnen nicht über die notwendige Expertise verfügen?

Ein(e) eher unbekannte User_Inn, sehr fachkompetent und menschlich klasse, hatte ja den Quotienten auf 5:1 geradegerückt. ;) :Blumen: . Welchen ich mit 2,5 : 1,5 zugunsten von JF beziffern würde. :)

P.S.: Wer also drei Kästen Bier auf LS wettete hätte bei Sieg Sanders wie viele Flaschen Vodka (0,75 l) gewonnen? :Lachen2:

schnodo
29.06.2021, 10:55
Auch verplempert er meines Wissens nach nicht annähernd soviel Zeit in den sozialen Netzwerken wie unser beliebter Trainingsguru und Ernährungsexperte Lionel.

Ich glaube, Lionel selbst verbringt gar nicht so viel Zeit in den sozialen Netzwerken. Der Content wird von Talbot Cox geliefert. Ich vermute, dass seine sonstigen Posts auch von Talbot oder Erin verfasst werden; und wenn Lionel auf dem Klo mal zehn Minuten durch Instagram durchblättert und ein paar Kommentare hinterlässt, um seine Fans bei Laune zu halten, hat er wenig verloren. Er kann ja nicht Tag und Nacht trainieren.

Was die von Arne dargelegten Optionen angeht, so glaube ich, dass Lionel nun zeigen muss, dass er das Zeug zum großen Champion hat: In drei Wochen Jan Frodeno besiegen, danach irgendwie die Quali für Hawaii schaffen, und dort Frodo noch einmal besiegen. Oder beim Versuch grandios scheitern. :cool:

Dass sein blow-out in Coeur d'Alene für den Battle Royale aus Marketing-Sicht eine Katastrophe ist, dürfte klar sein. Wenn man sich aber anschaut, wie in anderen Bereichen Fehlleistungen als große Erfolge und Meilensteine verkauft werden, so braucht es nur einen geschickten spin doctor, der daraus eine noch größere Story als die von mir bereits angedeutete mit dem humpelnden Drogenopfer (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1607005#post1607005) bastelt:

Die größte Comeback-Story aller Zeiten!

Man kann über ihn sagen, was man will, und egal was er macht, es bleibt immer spannend. :Cheese:

StanX
29.06.2021, 11:02
Habe eigentlich nur ich das Gefühl, dass Sanders was die seine Leistungen und den Fokus auf Jan Frodeno Suchtverhalten zeigt? Offensichtlich ist vieles von dem was er gerade tut alles andere als rational.

schnodo
29.06.2021, 11:28
Habe eigentlich nur ich das Gefühl, dass Sanders was die seine Leistungen und den Fokus auf Jan Frodeno Suchtverhalten zeigt? Offensichtlich ist vieles von dem was er gerade tut alles andere als rational.

Die Fixierung auf Jan Frodeno hat sich mittlerweile zu einer Art running gag entwickelt. Ich glaube, es ist schwer, zu unterscheiden, was davon echt ist, und was bewusste Übertreibung bzw. Überbetonung.

Der Battle Royale ist ihm als Publicity-Gelegenheit in den Schoß gefallen. Natürlich waren damit auch Risiken verbunden – keine Rose ohne Dornen – aber selbst sein Coach hat ihm dafür grünes Licht gegeben. Und wir dürfen nicht vergessen, dass er eigentlich Jan Frodeno in Coeur d'Alene stellen wollte, aber Frodos Cleverness unterschätzt hat.

Dass er nun im Rennen hochgegangen ist, wirft die ganze Planung ziemlich durcheinander, aber ein derartiger Einbruch war nicht vorherzusehen. Ich habe keine Stimmen gehört, die diesen Ausgang prophezeit haben. Die Kona-Quali war gesetzt und allgemein der Blick schon auf das Duell mit Jan Frodeno gerichtet.

Es ist dumm gelaufen und die Scherben zusammenzukehren wird richtig schwer. Die Entscheidungen wurden aber bewusst und gemeinsam getroffen. Lionel Sanders hat bis Sonntag ein ziemlich gutes Jahr gehabt.

Man kann den Aufbau des Jahresplanes oder dessen Details und teilweise auch die Ausführung kritisieren, aber Lionel hat sich grundsätzlich an den Plan gehalten und sich keine Aktionen geleistet, die das Label "alles andere als rational" verdient hätten.

Hafu
29.06.2021, 11:42
...
Man kann den Aufbau des Jahresplanes oder dessen Details und teilweise auch die Ausführung kritisieren, aber Lionel hat sich grundsätzlich an den Plan gehalten und sich keine Aktionen geleistet, die das Label "alles andere als rational" verdient hätten.

Würde ich widersprechen. Man muss sich nur mal ansehen, welche namhafte Triathleten, die echte Kona-Optionen haben, sowohl im Dezember bei der Challenge Daytona am Start waren, als auch zweieinhalb Monate später bei der Challenge Miami.

Außer Sanders fallen mir gerade mal noch Ditlev und Kanute und O'Donell ein, die sich einen Doppelstart bei zwei so stark besetzten Rennen zugetraut haben. Und zumindest Ditlev und Kanute stecken auch (im Vergleich zu früheren Leistungen) im Formtief.

Die allermeisten Top-Pros entschieden sich für eine der beiden medienattraktiven Optionen (Frodo, Iden) oder verzichteten sogar auf beide Rennen (Lange).

Wer im Oktober in Kona gut sein will, der braucht auch mal 'ne Saisonpause und er braucht vernünftiges Grundlagentraining, um den Stoffwechsel für die spezifischen Erfordernisse einer Langdistanz unter Kona-Bedingungen vorzubereiten. Beides bekommt man nicht unter, wenn man den Winter über top-besetzte Rennen mit der dafür erforderlichen Härte im Training vorbereitet.

StanX
29.06.2021, 11:49
Man kann den Aufbau des Jahresplanes oder dessen Details und teilweise auch die Ausführung kritisieren, aber Lionel hat sich grundsätzlich an den Plan gehalten und sich keine Aktionen geleistet, die das Label "alles andere als rational" verdient hätten.

Findest du? Diese Sprint/Short/Middle/Long Phase macht sicherlich kein anderer Athlet auf dem Niveau. Fühlt sich für mich nach einem weiteren fehlgeschlagenen Experiment an.

schnodo
29.06.2021, 11:51
Wer im Oktober in Kona gut sein will, der braucht auch mal 'ne Saisonpause und er braucht vernünftiges Grundlagentraining, um den Stoffwechsel für die spezifischen Erfordernisse einer Langdistanz unter Kona-Bedingungen vorzubereiten. Beides bekommt man nicht unter, wenn man den Winter über top-besetzte Rennen mit der dafür erforderlichen Härte im Training vorbereitet.

Das kannst Du besser beurteilen als ich. Ich würde diese Planung, die versucht auf allen Hochzeiten zu tanzen, dann aber als "gewagt" oder vielleicht auch "sehr riskant" bezeichnen. Irrational ist anders, nämlich das, was Lionel in den den Jahren vorher betrieben hat, als er nach jedem schlechten Rennen seine komplette Trainings-, Ernährungs- und Sonstwas-Strategie über den Haufen warf.

Findest du? Diese Sprint/Short/Middle/Long Phase macht sicherlich kein anderer Athlet auf dem Niveau. Fühlt sich für mich nach einem weiteren fehlgeschlagenen Experiment an.

Da widerspreche ich nicht unbedingt. Ein fehlgeschlagenes Experiment ist aus meiner Sicht aber nicht "alles andere als rational".

PS: Und man muss nur mal darauf schauen, wie viele gute Ergebnisse der Fehlschlag bisher gebracht hat. Andere wären froh, wenn sie einmal im Leben eine Saison lang so scheitern könnten. Der Versuch, die Leistungen auf den kurzen Distanzen auf die Langdistanz zu übertragen, mag gescheitert sein. Der Rest sah nicht so schlecht aus.

tridinski
29.06.2021, 11:57
Und für Patrick zählt (zurecht) voller Fokus auf Kona.:Blumen:

Patrick hat alle seine Ergebnisse auf der LD erzielt, er hält den Ball eher flach auf der social media Schiene.


Oder beim Versuch grandios scheitern. :cool:
...
Man kann über ihn sagen, was man will, und egal was er macht, es bleibt immer spannend. :Cheese:

Lionel hat alle seine Ergebnisse auf der MD erzielt, von einem fluke (2.Platz Kona) mal abgesehen. Er bespielt (bzw. lässt dies machen) die social media Klaviatur hoch und runter.


Als Zuschauer finde ich es gut dass es so unterschiedliche Typen gibt, das macht es abwechslungsreicher, erfrischender. Rein sportlich liegt der Gipfel im Triathlon bei Olympia und in Kona. Der Rest ist auch wichtig als Unterbau, und natürlich ist Steger vs. Funk am Walchsee etc. ebenfalls ne geile Nummer, aber an der absoluten Spitze gibts halt O und K. Wenn du da nix ablieferst ist der Rest halt irgendwie 'nice', aber mehr nicht.


dass Lionel nun zeigen muss, dass er das Zeug zum großen Champion hat


Da Olympia dafür ausscheidet bleibt nur Kona.
Immenstadt? CdA, andere IMs? 70.3-WM? machen alle keine großen Champions. Auf der Weltbühne nur Pausenfüller.

Und für Lionel ist das große PRoblem, dass er kein LD Athlet zu sein scheint sondern ein ordentlicher MDler. Das hat zwischen O und K einen Legendenstatus wie ... nun ja, Immenstadt. Zudem hat LS selbst auf MD/70.3 wenns um die Wurst geht (70.3 WM) bisher nix gerissen. In Summe eine spannende Persönlichkeit mit hoher Sichtbarkeit und Unterhaltungswert, aber sportlich zweite Reihe auf MD, auf LD eher dritte.

schnodo
29.06.2021, 12:11
Da Olympia dafür ausscheidet bleibt nur Kona.
Immenstadt? CdA, andere IMs? 70.3-WM? machen alle keine großen Champions. Auf der Weltbühne nur Pausenfüller.

Kona muss er mindestens einmal gewinnen, das ist klar. Ansonsten ist ein großer Champion derjenige, den die Leute dafür halten. Je bewegter die Geschichte, je tiefer die Abstürze, desto größer der Sockel auf dem er am Ende landen kann. Per aspera ad astra.

Muhammad Ali hat auch beschissene Kämpfe abgeliefert, das ist aber aus heutiger Sicht nicht mehr das Entscheidende. Ich will jetzt natürlich nicht ernsthaft Lionel Sanders mit Ali vergleichen – Alis Mundwerk war deutlich größer – aber das Schema der Mythenbildung ist für alle sehr ähnlich.

Sanders' Weg muss nicht zu Ende sein, nur weil er eine weitere schlechte Langdistanz absolviert hat.

JeLü
29.06.2021, 12:38
Würde ich widersprechen. Man muss sich nur mal ansehen, welche namhafte Triathleten, die echte Kona-Optionen haben, sowohl im Dezember bei der Challenge Daytona am Start waren, als auch zweieinhalb Monate später bei der Challenge Miami.

Außer Sanders fallen mir gerade mal noch Ditlev und Kanute und O'Donell ein, die sich einen Doppelstart bei zwei so stark besetzten Rennen zugetraut haben. Und zumindest Ditlev und Kanute stecken auch (im Vergleich zu früheren Leistungen) im Formtief.

Die allermeisten Top-Pros entschieden sich für eine der beiden medienattraktiven Optionen (Frodo, Iden) oder verzichteten sogar auf beide Rennen (Lange).


1. Die These von Schnodo war, dass LS sich weitgehend an die Planung gehalten hat und insofern keine verrückten Aktionen gemacht hat. Das steht sogar expressis verbis in dem von dir zitierten Teil, Hafu.
2. Ditlev ja. Kanute ist Anfang des Jahres Vater geworden. Da können schwankende Leistungen auch gut andere Gründe haben. Iden hat sicher nicht auf Miami verzichet, weil das Rennen nicht seinen Hawaiiplanungen entsprochen hätte.
Im Übrigen wäre Immenstadt Sam Longs 3. Langdistanz in zwei Monaten. Ich glaube kaum, dass Du ihm das als vernünftige Hawaiivorbereitung raten würdest.

Generell hielte ich es für sehr strange (nicht auf Hafu bezogen), wenn man jetzt Sam Long aufs Podest hebt und zugleich Sanders tadelt. Sam ist mindestens so sehr auf Lionel bezogen wie Lionel auf Jan. Ihn ärgert in Hinsicht auf Tulsa immer noch, dass Lionel entgegen dessen Planungen dort nicht am Start war und er hat für CdA gemeldet, weil er dort wieder gegen Lionel antreten konnte. Sam Long hat genauso viele Rennen wie Lionel bestritten in kürzerer Zeit. Er hat ebenso einen Stop-sucking-at-swimming-Block durchgezogen und dabei auch ähnliche Serien wie Lionel (ziemlich viel GA2 und/oder schneller). Unterschiede bestehen im Lauftraining. Da läuft Sam häufig längere Strecken bei niedriger Intensität. Aber ansonsten orientiert sich Sam schon sehr stark an Lionel (z.B. werden dann auch die gleichen Schwimmtests absolviert und Lionels PB muss unbedingt geschlagen werden). Was die Leistung von Sam Long in CdA betrifft, würde ich einen Blick auf die Radleistung (Wattwert) empfehlen. Die war zurückhaltend. Dazu kommt, dass Sam entgegen der hier vertretenen Auffassung hitzebeständig ist. Er hat sich dazu ausführlich in seinem Raceweek-Video geäußert.

zahnkranz
29.06.2021, 13:18
Die Chance auf Hawaii zu starten hat Lionel jedes Jahr, ein Duell gegen Jan ist einmalig. Und selbst wenn er nach dem letzten Abschneiden schon jetzt als Verlierer angesehen wird, einschalten wird dennoch jeder. Für nicht-triathlonspezifische Zuschauer ist das ohnehin eine Story, die sich gut verkaufen wird. Zudem finde ich es sehr sympathisch, dass mit Lionel einer da ist, der den Ehrgeiz aus dem sportlichen Wettkampf zieht, unabhängig von Ort und Titel. Für die meisten hier ist Kona der Ort schlechthin, für ihn anscheinend nicht. Mir scheint es, dass es ihm egal ist wo er auf die Besten trifft, hauptsache er hat den sportlichen Wettkampf, und sei es ein Wald-und-Wiesen-Triathlon. Und selbst wenn er grandios das Duell verliert, medial kann er dennoch als Gewinner dastehen, als der ehemalige Drogenabhängige, der zu einem Duell mit dem Besten der Besten angetreten ist. Der vielleicht auf dem Rad stark einholt und am Ende bitter verliert. Das ist Sport, Massen werden zuschauen. Wie oft gibt es Ironman-Berichte, über Übergewichtige, die sich an die Langdistanz wagen, grandios scheitern, oder auch nicht. Wie sehr wird mit den Bildern der Athleten geworben, die als letztes die Ziellinie überqueren. Für die Nerds hier völlig uninteressant, für viele aber eine Inspiration.

Hafu
29.06.2021, 13:46
1. Die These von Schnodo war, dass LS sich weitgehend an die Planung gehalten hat und insofern keine verrückten Aktionen gemacht hat. Das steht sogar expressis verbis in dem von dir zitierten Teil, Hafu.

Du hast recht. ich wollte ja auch nicht Schnodo kritisieren, sondern habe seinen Beitrag nur als Aufhänger genommen, um einmal mehr Sanders Plan für 2021 zu kritisieren, der mir ja auch Anfang des Jahres nicht wirklich gefallen hat.


2. Ditlev ja. Kanute ist Anfang des Jahres Vater geworden. Da können schwankende Leistungen auch gut andere Gründe haben. Iden hat sicher nicht auf Miami verzichet, weil das Rennen nicht seinen Hawaiiplanungen entsprochen hätte.
Im Übrigen wäre Immenstadt Sam Longs 3. Langdistanz in zwei Monaten. Ich glaube kaum, dass Du ihm das als vernünftige Hawaiivorbereitung raten würdest..

Würde ich sicher nicht in Bezug auf Kona raten. Bei dem Gedankenspiel, aus dem Duell ein Triell zu machen ging es mir nur um den sportlichen Wert der "Battle royale" in drei Wochen, den man so evt. noch retten könnte.
Sam Longs Popularität würde eine Teilnahme enorm gut tun, so dass er eine solche (hypothetische) Einladung wohl nicht ausschlagen würde, aber die Kona-Chancen würde dadurch mutmaßlich nicht steigen.
Allerdings erholen sich derartig junge Athleten mit so hohen Trainingsumfängen wesentlich schneller von Wettkampfbelastungen als z.B. der Mit-Dreißiger Sanders, der ohnehin nicht so viele Stunden pro Woche trainiert.

...wenn man jetzt Sam Long aufs Podest hebt und zugleich Sanders tadelt. Sam ist mindestens so sehr auf Lionel bezogen wie Lionel auf Jan. Ihn ärgert in Hinsicht auf Tulsa immer noch, dass Lionel entgegen dessen Planungen dort nicht am Start war und er hat für CdA gemeldet, weil er dort wieder gegen Lionel antreten konnte. Sam Long hat genauso viele Rennen wie Lionel bestritten in kürzerer Zeit. Er hat ebenso einen Stop-sucking-at-swimming-Block durchgezogen und dabei auch ähnliche Serien wie Lionel (ziemlich viel GA2 und/oder schneller). Unterschiede bestehen im Lauftraining. Da läuft Sam häufig längere Strecken bei niedriger Intensität. Aber ansonsten orientiert sich Sam schon sehr stark an Lionel (z.B. werden dann auch die gleichen Schwimmtests absolviert und Lionels PB muss unbedingt geschlagen werden). Was die Leistung von Sam Long in CdA betrifft, würde ich einen Blick auf die Radleistung (Wattwert) empfehlen. Die war zurückhaltend. Dazu kommt, dass Sam entgegen der hier vertretenen Auffassung hitzebeständig ist. Er hat sich dazu ausführlich in seinem Raceweek-Video geäußert.

Sam Longs und Ditlevs Weg (beide reißen sehr hohe Umänge für ihr junges Alter ab) finde ich interessant und es hat beide sportlich schon weit gebracht. Ob es aber wirklich ein tragfähiges Konzept für einen mehrjährigen Aufbau darstellt mit sukzessiver Leistungsentwicklung und guter Resilienz gegen Überlastungsverletzungen bin ich mir absolut nicht sicher.

Klugschnacker
29.06.2021, 14:12
Gibt es ein Rennen auf der Mittel- und Langdistanz, wo Sanders im Vorfeld nicht zu den Podiumskandidaten gehört? "Hawaii!" wird man vielleicht spontan rufen, aber ich wäre mir da nicht so sicher.

Sanders hat das Zeug, auf Hawaii ganz vorne die zweite Wechselzone zu erreichen. Ich sage nicht, dass er auf jeden Fall Erster in T2 sein wird. Aber er gehört zur Handvoll Athleten, die das schaffen können. Und dann wird es spannend.

Auf der Marathonstrecke wird niemand außer vielleicht Jan Frodeno gerne in ein Laufduell mit Sanders verwickelt sein. Wer weiß? Vielleicht hat der Kanadier Glück und es wird ein nicht ganz so heißer Tag. Eine Laufzeit von 2:39 Stunden wird man von ihm nicht erwarten, doch unterschätzen sollte man ihn auf keinen Fall. Seine Kontrahenten haben auch nicht nur Sahnetage. Irgendwann kommt der Tag auf Hawaii, an dem er ein gutes Blatt ausgeteilt bekommt.

Ich würde daher an seiner Stelle auf Hawaii setzen und mir die Sause im Allgäu erlassen. Letztere ist eine Spaßaktion und kann warten, bis der richtige Zeitpunkt für beide Kontrahenten gekommen ist. Sanders hat jetzt aus meiner Sicht anderes zu tun.

longtrousers
29.06.2021, 14:16
"Flukes" gibt es bei Snooker und vielleicht bei Fussball, aber nicht in Triathlon. Sanders war mal 2. in Hawaii Punkt. Also kann er das.
Und ich bleibe dabei: in CDA ist er den 1. Halbmarathon in der Hitze zu schnell gelaufen (Taktik: Long überholen, nicht vernünftig innerhalb eines Intensitätsbereichs bleiben), deshalb konnte er seine Nahrung nicht drinnen halten (hat nichts mit der Nahrung an sich zu tun) und deshalb den Hungerast.
Verstehe nicht, was das mit der Vorbereitung zu tun haben soll.

StanX
29.06.2021, 14:22
Würde ich sicher nicht in Bezug auf Kona raten. Bei dem Gedankenspiel, aus dem Duell ein Triell zu machen ging es mir nur um den sportlichen Wert der "Battle royale" in drei Wochen, den man so evt. noch retten könnte.
Sam Longs Popularität würde eine Teilnahme enorm gut tun, so dass er eine solche (hypothetische) Einladung wohl nicht ausschlagen würde, aber die Kona-Chancen würde dadurch mutmaßlich nicht steigen.
Allerdings erholen sich derartig junge Athleten mit so hohen Trainingsumfängen wesentlich schneller von Wettkampfbelastungen als z.B. der Mit-Dreißiger Sanders, der ohnehin nicht so viele Stunden pro Woche trainiert.



Sam Longs und Ditlevs Weg (beide reißen sehr hohe Umänge für ihr junges Alter ab) finde ich interessant und es hat beide sportlich schon weit gebracht. Ob es aber wirklich ein tragfähiges Konzept für einen mehrjährigen Aufbau darstellt mit sukzessiver Leistungsentwicklung und guter Resilienz gegen Überlastungsverletzungen bin ich mir absolut nicht sicher.


Besagter Sam Long hat übrigens vor ein paar Wochen in Tulsa ziemlich gelitten. Vielleicht haben die beiden ja denselben Trainingsplan 😅

Steppison
29.06.2021, 14:35
Auf der anderen Seite wird Frodeno noch wie viele Saisons unterwegs sein?

Und wenn Frodo mal irgendwann aufhört, wer ist dann der Top-Triathlet? Ist das dann wirklich der, der auf Hawaii gewinnt oder der das Jahr über präsent ist, sowohl in den Medien als auch bei verschiedenen Rennen?

Ich kann mir gut vorstellen, dass Lionel das trotzdem auf sich nimmt und das Duell mit Jan bestreiten wird.

Wenn man sieht, wer da im Hintergrund so auffährt, dann wird dieses Event mit Sicherheit stattfinden.

tridinski
29.06.2021, 14:37
"Flukes" gibt es bei Snooker und vielleicht bei Fussball, aber nicht in Triathlon. Sanders war mal 2. in Hawaii Punkt. Also kann er das.


Seine Ergebnisse in Kona waren seit 2015: 14, 29, 2, 28, 22.
Er ist also ein TOP30 LD-Triathlet. Die 2 war ein krasser Ausreißer nach oben.
Einige Siege beim IM Arizona und Florida, aller Ehren wert, aber halt letztlich Provinzveranstaltungen.


Sanders hat das Zeug, auf Hawaii ganz vorne die zweite Wechselzone zu erreichen. Ich sage nicht, dass er auf jeden Fall Erster in T2 sein wird. Aber er gehört zur Handvoll Athleten, die das schaffen können. Und dann wird es spannend.
Nur so mittelspannend. Dittrich, Lieto, Starykowicz, Twelsiek, Weiss, ...


Irgendwann kommt der Tag auf Hawaii, an dem er ein gutes Blatt ausgeteilt bekommt.

Den hat er schon gehabt, 2017.

Ich verfolge gerne was Sanders so treibt, ist unterhaltsam, sehe ihn ansonsten aber als stark überbewertet an insb. auf LD. Verkauft sich super, performt "ok", zu oft auch weniger als das. Seine Aktie würde ich nicht kaufen.

Selbst auf 70.3, St.George war ne super Show, aber war halt auch niemand aus der ersten Reihe am Start.

Helmut S
29.06.2021, 14:49
Gibt es ein Rennen auf der Mittel- und Langdistanz, wo Sanders im Vorfeld nicht zu den Podiumskandidaten gehört?

Da is was dran. Ein so schlechter LD Athlet is er dann wieder nicht. Ich habe mal die Auflistung seiner LD Ergebnisse aus der TriMag (https://tri-mag.de/szene/die-langdistanz-ergebnisse-von-frodeno-und-sanders-im-ueberblick/) etwas zusammengefasst und um den jüngsten 11. Platz ergänzt. Es ergibt folgende Liste:

Jahr Rennen Platz
2010 Ironman Louisville 48
2014 Ironman Florida 1
2015 Ironman Texas 4
2015 Ironman Mont Tremblant 5
2015 Ironman Hawaii 14
2015 Ironman Arizona 1
2016 Ironman 29
2016 Ironman Arizona 1
2017 Ironman 2
2017 Ironman Arizona 1
2018 Ironman Mont Trebmlant 2
2018 Ironman Hawaii 28
2019 Ironman Mont Tremblant 2
2019 Ironman Hawaii 22
2021 Ironman Coeur d'Alene 11

Das kann man jetzt sehen wie man will. Vielleicht waren hier und da mal nur schwache Athleten am Start und vielleicht ist hier und da mal ein Schwimmen ausgefallen. Alles in allem sind das mehr gute Ergebnisse als schlechte, wie ich finde. Vor allem seit Oktober 2018 ist es halt nicht mehr gut. Vielleicht ist es faierer zu sagen, dass Sanders einfach deutlich unter seinen Möglichkeiten bleibt, als ihm den Stempel eines schlechten LDlers aufzdrücken?

Das Glück auf Kona könnte ihm schon auch nochmal Hold sein. Es muss aber schon alles zusammen kommen und auch ein gutes Blatt muss man spielen können. Hier habe ich bei Sanders allerdings meine Zweifel. :Blumen:

Matthias75
29.06.2021, 15:00
Seine Ergebnisse in Kona waren seit 2015: 14, 29, 2, 28, 22.
Er ist also ein TOP30 LD-Triathlet. Die 2 war ein krasser Ausreißer nach oben.
Einige Siege beim IM Arizona und Florida, aller Ehren wert, aber halt letztlich Provinzveranstaltungen.

Naja, ein 2. Platz auf Hawaii, eine Bestzeit von 7:45 und die 70.3-Ergebnisse deuten schon auf mehr als nur ein bißchen Talent hin.

Sanders Problem ist, dass er zu oft zu wenig darauf macht. Irgendwas läuft immer nicht rund. Mal ist es die Ernährung, mal die Renntaktik....

Gut, Fehler macht jeder. Er ist aber schon ein paar Jahre dabei und sollte schon einen Erfahrungsschatz haben, der es ihm ermöglicht, den einen oder andere Fehler zu vermeiden. Coeur d'Alene war ja vermutlich auch nicht sein erstes Hitzerennen. Von außen wirkt es immer so, als würde die Lernkurve häufig direkt in den nächsten Fehler führen.

Ihm wird ja z.B. klar gewesen sein, dass die Doppelbelastung IM und Immenstadt nicht so ohne ist. Vielleicht wäre es klüger gewesen, den IM nicht auf Sieg, sondern auf Qualisicherung zu laufen. Ein solider 3h-Marathon hätte für Platz 4 gereicht. Stattdessen ist er mit dem Messer zwischen den Zähnen losgelaufen, um zu Sam Long aufzuschließen. Den Rest kennen wird.

Ich vermisse bei ihm die Abgeklärtheit bei den Rennen. Seine Motivation und seinen Kampfgeist in allen Ehren, aber häufig scheint ihm das auch im Weg zu stehen, wenn es besser wäre, ein Rennen überlegter/taktischer anzugehen.

M.

Goalie1984
29.06.2021, 16:09
In seiner instagram Story hat er direkt nach dem Rennen ein Statement abgegeben, warum er gefinisht hat, obwohl es aussichtslos war. Er hängt sein Motto "No Limits" dabei nochmal ziemlich hoch und erklärt, was es für ihn bedeutet.

Daraus schließe ich, dass sofern medizinisch nix dagegen spricht, er in Immenstadt am Start steht, noch eine Quali versuchen wird und so es ihm gelingt dann auch in Hawaii startet. Dass das nicht optimal ist, wird er wissen, aber ich glaube er beschäftigt sich nicht mit Abwägungsfragen sondern versucht aus seinen Zusagen und Zielen jetzt eben das Beste zu machen, ohne etwas abzusagen.

Ob das sinnvoll ist oder nicht, steht auf einem anderen Blatt Papier. Vor der Konsequenz an sich habe ich Respekt, solange die Gesundheit nicht auf dem Spiel steht, aber da wird er hoffentlich gut beraten.

Lebemann
29.06.2021, 16:34
Sinnvoll kann man jetzt interpretieren wie man will. Rein sportlich gibt’s sicher bessere Ideen. Finanziell lohnt sich das. Er ist Berufssportler und wird halt auch nicht jünger.

Hafu
29.06.2021, 17:00
...Vor der Konsequenz an sich habe ich Respekt, solange die Gesundheit nicht auf dem Spiel steht, aber da wird er hoffentlich gut beraten.

Wenn bei soviel Langdistanzen in derartig kurzer Zeit (zwei in 3 Wochen, drei in ca. 3 Monaten, 4 in 5 Monaten, wenn Kona wider erwarten noch klappen sollte) nicht die Gesundheit auf dem Spiel steht, weiß ich auch nicht.

Ab wann es zu Überlastungsverletzungen kommt weiß man natürlich immer erst dann, wenn dieser Zustand eingetreten ist. Verantwortlich ist man als älterer Profi in erster Linie selbst für seinen Körper, denn er ist es wovon man lebt. Auf Berater zu schielen und Verantwortung zu delegieren ist sinnlos.

Goalie1984
29.06.2021, 17:09
Die gesundheitliche Situation kann ich nicht einschätzen - da bist Du der Fachmann. Ich meine damit nur, dass ich vor der grundsätzlichen Einstellung und Haltung Respekt habe.

Hafu
29.06.2021, 17:29
Die gesundheitliche Situation kann ich nicht einschätzen - da bist Du der Fachmann. Ich meine damit nur, dass ich vor der grundsätzlichen Einstellung und Haltung Respekt habe.

Ich kann sie aus der Ferne auch nicht einschätzen. Jetzt war es ja auch erst mal die erste Langdistanz von vielen.

Aus meiner Sicht gibt es nachvollziehbare Gründe, wenn ein Profi den Finishergedanken nicht immer maximal hoch hängt, sondern im Hinblick auf zukünftige Rennen mit seinen körperlichen Ressourcen defensiv umgeht.
Dass man seinem Kopf mit einem Rennausstieg in der Regel keinen Gefallen tut und die Gefahr besteht, wenn man einmal anfängt aus unbefriedigend laufenden Rennen auszusteigen, dass man dann immer häufiger aufgibt, dafür gibt es allerdings auch in der Profiszene Beispiele.

moorii
29.06.2021, 17:54
Ich könnte mir gut vorstellen, dass doch für das Allgäu Event auch Verträge geben wird. Selbst wenn er will, wäre die Frage zu welchem Preis er da überhaupt noch raus kommt aus der Nummer. Das wird die Crew um Frodeno schon ordentlich gemacht gemacht haben.

iChris
29.06.2021, 18:56
Ich könnte mir gut vorstellen, dass doch für das Allgäu Event auch Verträge geben wird. Selbst wenn er will, wäre die Frage zu welchem Preis er da überhaupt noch raus kommt aus der Nummer. Das wird die Crew um Frodeno schon ordentlich gemacht gemacht haben.

Hö die haben sich doch alle nur auf Instagram zusammen getrommelt. :Cheese:

ToMadoRe
30.06.2021, 01:23
Könnten sie nicht einfach das Battle auf eine Halbdistanz verkürzen? Frodo wird's schon verstehen. Sanders hätte dann wohl eher die Möglichkeit die Quali als auch das Battle zu bestreiten. Vielleicht wäre das Battle ja dadurch zum Zuschauen sogar etwas spannender, was Sponsoren ja auch freuen würde.

schnodo
30.06.2021, 02:08
Jetzt erfahren wir, wie Lionel die Sache sieht: Ironman Coeur d'Alene Post Race Thoughts (https://youtu.be/iBM4XChVmFI)

Das Video beginnt mit einer Einstellung von der Laufstrecke. Lionel geht bereits. Talbot fragt: "Bist du unglücklich?" Lionel antwortet, fast weinend: "Ich bin soweit, dass ich meine Karriere beenden möchte. Ich will das nicht mehr tun. Ich möchte etwas anderes mit meinem Leben anfangen."

https://bit.ly/3qAvj6j
Bildinhalt: Am Ende

Schnitt auf den Beginn des Rennens. Es folgen schöne Zeitlupenaufnahmen vom Schwimmen, Radfahren und Laufen. Und vom Gehen. Letztendlich sieht man Lionel auf die Zielgerade einbiegen. Man hört Mike Reillys Stimme: "Lionel, wir sind für dich da!" Lionel joggt ins Ziel.

Lionel auf dem Sofa. Er sagt, dass es schwierig ist, nach einem solchen Rennen YouTube-Content zu erzeugen. Nach einem schlechten Rennen gibt es nicht viel, dass man sagen möchte. Er fühlt sich wie eine kaputte Schallplatte: "Blablabla, Ernährung hier, Flüssigkeitsaufnahme da..."

Er hat sich gut vorbereitet. Er hatte eine Verpflegungsstrategie, die er jede Woche geübt hat, in jedem Block. Er ist richtig gut geschwommen. Er ist sehr zurückhaltend Rad gefahren. Er hat sich zu 100 % an den Verpflegungsplan gehalten, wie einstudiert.

Aber es war nicht richtig. Rückblickend hat er zu viel konsumiert, die Konzentration im Magen wurde zu hoch. Statt deyhydriert zu sein, war er überversorgt. Der Magen hat zugemacht. Nachdem er sich einige Male übergeben hatte, konnte er weder essen noch trinken. Erst ganz am Ende gingen Knabbereien.

https://bit.ly/2UgeaTi
Bildinhalt: Spickzettel

Es ist beschissen, aber das Gute ist, dass er glaubt das Problem kann gelöst werden. Er weiß nicht genau wie, aber er wird sich Rat einholen. Im Rennen wollte er nie wieder einen Ironman machen. Es war in keinem Sinne des Wortes ein Vergnügen; und Spaß zu haben war sein einziges Ziel gewesen. Und so hat er sich auch verhalten, er hat sich nicht verausgabt, wenig Watt auf dem Rad getreten, Sam davonfahren lassen, als der zu viel Druck machte. Er ist sehr kontrolliert angelaufen, hat sich gesagt, dass er ihn früher oder später einholt. Egal wann, einfach schön locker bleiben, hör auf Deinen Körper.

Auf einen Schlag, zwischen fünfeinhalb und sechs Stunden war es als würde ein Schalter umgelegt. Der Körper hat überhaupt nicht mehr funktioniert. Im Rennen wollte er seinen Rücktritt erklären, jetzt am nächsten Tag würde er am liebsten nächstes Wochenende einen Ironman machen. Er hat nun Gelegenheit an einer besseren Verpflegungsstrategie zu arbeiten. Er glaubt, dass die Konzentration von Kohlenhydraten, Natrium und Kalium verringert werden muss. Sie sollte nicht am Limit sein, so dass sein Körper eine Möglichkeit hat, diese zu absorbieren. Das Positive ist, dass er nur zehn Meilen gerannt ist und fünfzehn gegangen, was für den Körper mechanisch weniger belastend ist.

https://bit.ly/3w0dcba
Bildinhalt: Lionel am Tag danach

Er wird noch einen Trainingsblock machen, dann nach Deutschland reisen und dann wird er Jan nichts schenken. Die Hater werden sagen, dass das ein absoluter Witz ist. Wie kann man in einem lokalen Ironman Elfter von Dreizehn werden und dann tönen, dass man dem Besten der Welt das Leben schwer machen will? Er weiß es nicht. Er weiß nicht, ob es realistisch ist, aber das ist, was er vorhat. Es ist zum Glück noch etwas Zeit für Erholung und Training und eine modifizierte Ernährungsstrategie.

Er dankt allen fürs Verfolgen der Videos. Das hier ist kein besonders tolles und er hat keine Lust, aber er hat offen angefangen und so fühlt er sich verpflichtet auch in der Niederlage offen zu bleiben. Er ist motiviert. Er wird so lange Langdistanzen machen, bis der Knoten platzt. Es muss wenigstens möglich sein, einen lockeren Ironman zu machen und laufend das Ziel zu erreichen, das was er eigentlich vorhatte. Er ist 275 Watt gefahren, das ist etwas mehr als bei seinen lockeren Ausfahrten. Das hätte ganz einfach sein müssen. Es ist sehr erschütternd, sehr frustrierend.

Glaubt er, dass er es verdient, nach Kona zu gehen? Nein. Er muss es so tun wie alle anderen auch. Das sind die Regeln. Er hat definitiv vor, sich einen Startplatz zu holen. Es ist andererseits nicht wichtig, in Kona zu starten. Er wird auf jeden Fall einige Langdistanzen machen. Es gibt nichts, was er beweisen muss. Er weiß, dass er Halbdistanzen gut kann oder auch ITU-Langdistanzen. Sobald es an die sechs Stunden geht, und das betrifft auch Kona 2017, wird es problematisch. Wenn es kühler ist, sind es vielleicht sechseinhalb Stunden; ist es wärmer, sind es genau sechs Stunden. Seine Muskeln hören auf zu funktionieren. Vielleicht wird es nie gelöst, aber er ist positiv und glaubt, dass eine Lösung existiert. Er will beweisen, dass es lösbar ist. Es ist wie beim Schwimmen. Er wird dranbleiben und den grauenhaften, elenden Zustand beenden. Es gibt nichts anderes in seiner Karriere, dass wichtig ist, außer das Rätsel des Ironman zu lösen.

Ironman Lake Placid steht an. Viele Leute wollen wissen, ob er gegen Jan antreten wird oder Lake Placid macht? Er wird zu 100 % das Rennen gegen Jan machen. Das ist eine einmalige Gelegenheit, mehr wert als Kona. Er wird sich seinen Startplatz für Kona woanders holen. Und wenn das nicht klappt und er wieder ein schlechtes Rennen hat, dann wird er sich auf die nächste Starterliste setzen.

Ist ihm die gestrige Leistung peinlich? Es war absolut erbärmlich und jeder hat ihn erkannt. Er wandert und hat die Startnummer 1 umhängen.

https://bit.ly/3qHXNve
Bildinhalt: Spaziergang mit der Startnummer 1

YouTube ist ein zweischneidiges Schwert. Man kann seinen Namen in die Welt tragen, aber dann ist er auch draußen. Wenn man dann ein schlechtes Rennen hat und erkannt wird, dann ist das peinlich. Absolut. Leute fliegen vorbei und rufen: "Du bist immer noch der Beste!" Nichts ist beschämender als das. Es ist aber auch ermutigend, den Einfluss zu sehen, den man hat. Das Hirn schreit: "Das ist dumm, du willst nicht ins Ziel gehen." Zum Glück sind die anderen da und erinnern ihn an seine Verantwortung. "Du erzählst immer von no limits. Gilt das nur wenn du gewinnst? Oder auch wenn du Letzter bist?" Ja, es ist peinlich, aber auch motivierend, die eigene Wirkung auf andere zu sehen und die Dinge zu leben, über die man spricht. Er ist sehr dankbar für die Hilfe. Was wäre ohne YouTube gewesen, wenn ihn die Menschen nicht erkannt hätten? Er wird diese Frage niemals beantworten können.

Talbot hat ihm sein E-Bike angeboten. Wäre er damit heimgeradelt, hätte das den Gipfel der Erbärmlichkeit bedeutet. Talbot hat die Szene sogar gefilmt. Man muss es Lionel lassen: Selbst im tiefsten Tal erkennt er noch, wie es aussehen würde, stiege er nun aufs E-Bike. Ich finde es klasse, dass sie sogar das zeigen. :Cheese:

https://bit.ly/3AbNofx
Bildinhalt: Talbot macht ein unmoralisches Angebot

Lionel lässt die kaputte Schallplatte noch einmal kreisen. Glaubt man wirklich, dass ein Marathon in 3 Stunden 53 Minuten nach 275 Watt auf dem Rad sein ganzes Potenzial ist? Sogar er hat Schwierigkeiten, das als Realität zu akzeptieren.

Am Ende schickt er noch ein Grußwort an Sam Long, der vor dem Rennen große Probleme hatte, aber hervorragend abgeliefert hat. Er kam erst 12 Stunden vor dem Rennen überhaupt an, musste sein Schwimmdefizit ausgleichen, geduldig sein. Er hat eine große Zukunft vor sich. Glückwunsch auch an Justin Metzler, Pedro Gomes und Jason Pohl. Tolle Performance. Er versucht, sich ihnen in Kona anzuschließen, aber es wird hart.

spanky2.0
30.06.2021, 06:30
Danke für die Nachtschicht schnodo :Blumen:

Und tja, da haben wir unsere Antworten. Die Sache mit Frodeno sieht er als einmalige Chance, die er sich nicht entgehen lassen kann :Cheese:

Helmut S
30.06.2021, 06:58
Danke schnodo!

Aber es war nicht richtig. Rückblickend hat er zu viel konsumiert, die Konzentration im Magen wurde zu hoch. Statt deyhydriert zu sein, war er überversorgt. Der Magen hat zugemacht. Nachdem er sich einige Male übergeben hatte, konnte er weder essen noch trinken. Erst ganz am Ende gingen Knabbereien.

Willkommen im Club. :Lachen2:

Weiß man denn auch, wie er eigentlich auf genau diese Ernährungsstrategie gekommen ist? Warum hat er die ausgewählt und nicht eine andere?

Weiß man, ob er sich auch überlegt/trainiert hat, wie er seine Ernährungsstrategie je nach Umgebungsbedingungen im Rennen anpassen muss?

:Blumen:

Thomas W.
30.06.2021, 07:23
Ich fühle mich verdammt gut unterhalten!

Mehr als bei jeder Illusion von Perfektion.
Auch Frodeno schaue ich glaube ich nur, um den Halbgott, der Sonne zu nah , verbrennen zu sehen, um Ihn beim Scheitern ins Gesicht zu sehen und sagen zu können - siehe da , ein Mensch .
Nur um mir zu bestätigen , dass die Entfernung des scheinbar Makellosen doch nicht so weit von der eigenen Unvollständigkeit entfernt ist .

In dem wir Seine Fehler analysieren machen wir Sanders zu einem der unseren und noch mehr wir stellen uns über Ihn , was für ein erhabenes Gefühl .

So jetzt erstmal im 6 er Schnitt 45 Minuten abreißen und im Anschluss nochmal Löws Taktik gegen England fachkundig durchanalysieren ach was gleich in seinem ganzen Lebenslauf die groben Fehler aufdecken aus Rache für den Schmerz den er mir gestern bereitet hat ;)

Klugschnacker
30.06.2021, 08:00
So jetzt erstmal im 6 er Schnitt 45 Minuten abreißen und im Anschluss nochmal Löws Taktik gegen England fachkundig durchanalysieren ach was gleich in seinem ganzen Lebenslauf die groben Fehler aufdecken aus Rache für den Schmerz den er mir gestern bereitet hat ;)

:Cheese:

Vielen herzlichen Dank, schnodo! :Blumen:

Matthias75
30.06.2021, 08:22
Jetzt erfahren wir, wie Lionel die Sache sieht: Ironman Coeur d'Alene Post Race Thoughts (https://youtu.be/iBM4XChVmFI)

Danke Schnodo!:Huhu:

Er wird noch einen Trainingsblock machen, dann nach Deutschland reisen und dann wird er Jan nichts schenken. Die Hater werden sagen, dass das ein absoluter Witz ist. Wie kann man in einem lokalen Ironman Elfter von Dreizehn werden und dann tönen, dass man dem Besten der Welt das Leben schwer machen will? Er weiß es nicht. Er weiß nicht, ob es realistisch ist, aber das ist, was er vorhat. Es ist zum Glück noch etwas Zeit für Erholung und Training und eine modifizierte Ernährungsstrategie.
...
Ironman Lake Placid steht an. Viele Leute wollen wissen, ob er gegen Jan antreten wird oder Lake Placid macht? Er wird zu 100 % das Rennen gegen Jan machen. Das ist eine einmalige Gelegenheit, mehr wert als Kona. Er wird sich seinen Startplatz für Kona woanders holen. Und wenn das nicht klappt und er wieder ein schlechtes Rennen hat, dann wird er sich auf die nächste Starterliste setzen.

Also wie "befürchtet"/vermutet: Das Duell ist für ihn ein "one-in-a-lifetime", das er unbedingt mitnehmen will.

Quali dann auch wie vermutet. Wenn er Immenstadt machen will und nicht Lake Placid, wird es eng. Die nächsten Rennen wären in Nordamerika erst Mitte September. Wenn es dort überhaupt Profi-Qualiplätze bzw. Qualiplätze für 2021 gibt. Habe da etwas die Übersicht verloren... Australien wäre noch Anfang September.

Oder dann doch ein Rennen in Europa? Vielleicht hat Frankfurt bald einen weiteren Profi auf der Startliste? Oder er lässt Hawaii sausen und macht Roth?

M.

schnodo
30.06.2021, 08:37
Weiß man denn auch, wie er eigentlich auf genau diese Ernährungsstrategie gekommen ist? Warum hat er die ausgewählt und nicht eine andere?

Weiß man, ob er sich auch überlegt/trainiert hat, wie er seine Ernährungsstrategie je nach Umgebungsbedingungen im Rennen anpassen muss?

Ich kann mich nur an die Videoserie "Dissecting Kona" (Hier der erste Beitrag dazu im Thread (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1509441#post1509441)) erinnern, in der die Daten ermittelt wurden. Ich glaube nicht, dass darüber hinausgehend Details genannt wurden, wie die daraus resultieren Mengen abhängig von den Umgebungsverhältnissen zu modifizieren sind.

Was mir dabei auffällt ist, dass die Ermittlung an einzelnen Tagen erfolgte. D.h. sie haben nie den point of no return erreicht, an den er im Langdistanzrennen regelmäßig gelangt.

"Warum kannst Du das Tempo dann nicht laufen?" Genau das ist die Frage. Er glaubt nicht, dass eine schnellere Grundgeschwindigkeit die Antwort ist. Er ist in Kona schon angetreten, mit dem gefühlten Potenzial einen 2:20er Solo-Marathon zu laufen und wurde um 11 Minuten abgehängt. Kraft ist vermutlich eine große Komponente. Belastbarkeit. Er fühlt, dass ihm auch die Strecke zusetzt, die Steigungen und Gefälle. Er ist es gewohnt auf dem Laufband zu laufen, ein großes Problem. "Mental?" Mental hatte er auf Kona noch nie ein schlechtes Rennen. Er hat sich jedes Mal ans Limit gebracht in den fünf Malen, die er bislang gestartet ist. Einmal passte Verpflegung und Form und da wurde er Zweiter. Bei den anderen Gelegenheit hat er sich genauso geschunden und das Resultat war grauenhaft.

Bei der Gelegenheit habe ich auch den wahren Schuldigen für Lionels Misere im letzten Rennen gefunden. :Cheese:

Bei Sanders Flüssigkeits- und Energieaufnahme im Rennen wird es auf dasselbe hinauslaufen. Aus jedem möglichen Messergebnis werden sich die gleichen Handlungsempfehlungen ableiten: So viel Flüssigkeit und Energie aufnehmen, wie er unter Rennbedingungen gerade noch bewältigen kann. Denn ganz gleich, wie viel er an Energie im Rennen aufnimmt, wird sein Verbrauch dennoch die Aufnahme übersteigen.

limaged
30.06.2021, 08:46
danke Schnodo - leider wird Sanders jetzt immer mehr zum Triathlon Clown. wenn der weiter so macht, wird er hoffentlich nicht rückfällig in alte Zeiten. der Typ braucht wohl Tiefschläge

schnodo
30.06.2021, 09:00
danke Schnodo - leider wird Sanders jetzt immer mehr zum Triathlon Clown. wenn der weiter so macht, wird er hoffentlich nicht rückfällig in alte Zeiten. der Typ braucht wohl Tiefschläge

Das finde ich nun nicht. Natürlich ist er emotional nach so einem Ergebnis, aber der Wunsch, die Langdistanz endlich in den Griff zu kriegen ist nachvollziehbar und dass er versucht den Battle Royale und Kona zu packen war auch abzusehen. Und wenn es mit der Kona-Quali nicht klappt, dann eben nicht. Dass er es probieren will, ist doch aber keine Überraschung, und auch nicht unsinnig. Die Prioritäten sind klar:

Battle Royale
Langdistanzen üben, bis er laufend ins Ziel kommt
Kona-Quali


Ich glaube nicht, dass er alles über den Haufen wirft, sondern er und sein Coach werden versuchen, die Ernährungsschraube so zu lockern, dass es passt; abgesehen davon läuft das Training wie geplant weiter. In seiner "Langdistanz-Phase" ist er sowieso.

PS: Vermutlich ist er vertraglich gebunden, ansonsten wäre es eine Überlegung wert gewesen, auf lange Sicht mal was anderes als Gatorade zu probieren. Ich glaube, das hat aber auch schon jemand geschrieben.

spanky2.0
30.06.2021, 09:07
PS: Vermutlich ist er vertraglich gebunden, ansonsten wäre es eine Überlegung wert gewesen, auf lange Sicht mal was anderes als Gatorade zu probieren. Ich glaube, das hat aber auch schon jemand geschrieben.

Ich hab ihm diesbezüglich mal 'ne kurze PN geschrieben via Insta. Die wird vermutlich nie jemand lesen....aber egal :Lachanfall:

ADri
30.06.2021, 09:21
Es gibt nach dem kommenden WE (Lanza + UK) noch 3 mögliche Quali-Rennen für die Pro-Männer:
25.07. - IM Lake Placid (2 Plätze + 2 Unassigned)
15.08. - IM Frankfurt (3 Plätze)
22.08. - IM Kopenhagen (2 Plätze)

siehe https://www.trirating.com/kona-2021/

Goalie1984
30.06.2021, 09:26
Also bleibt er einfach in Europa und meldet sowohl für FFM als auch für Kopenhagen... wenn er im Allgäu nach Immenstadt einen Homestay zum Trainieren braucht, kann er sich bei mir melden. :-)

Matthias75
30.06.2021, 09:46
danke Schnodo - leider wird Sanders jetzt immer mehr zum Triathlon Clown. wenn der weiter so macht, wird er hoffentlich nicht rückfällig in alte Zeiten. der Typ braucht wohl Tiefschläge

Warum? Er ist ja in erster Linie sich und seiner Gesundheit und dann seinen Sponsoren verpflichtet. Wenn er das so will und glaubt, dass zu schaffen, warum dann nicht. Wenn er es sich finanziell leisten kann und seine Sponsoren mitspielen, umso besser. So ein bißchen "Wahnsinn" im sonst so perfekten Sport schadet auch nicht.:Blumen:

Es gibt nach dem kommenden WE (Lanza + UK) noch 3 mögliche Quali-Rennen für die Pro-Männer:
25.07. - IM Lake Placid (2 Plätze + 2 Unassigned)
15.08. - IM Frankfurt (3 Plätze)
22.08. - IM Kopenhagen (2 Plätze)

siehe https://www.trirating.com/kona-2021/

Danke. Ohne Lake Placid wird die Auswahl dann tatsächlich recht übersichtlich.

M.

Steppison
30.06.2021, 10:21
Und erneut: vielen Dank Schnodo für deine Zusammenfassung des neusten Videos! :Danke:

Anscheinend hat LS im Rennen sehr viel richtig gemacht, gut geschwommen und sich beim Radfahren auch eingedrosselt. Dann Bleibt für ihn "nur"! noch an der Verpflegung zu arbeiten. Und im Zweifel sollte / wird er seine Sponsoren verprellen (müssen), um hier langfristig Land zu sehen. Und wenn es eine Eigenmischung wird, die nicht von einem großen Hersteller kommt.

Ist echt schon schade zu sehen, wie es da vor den Baum ging. Ich möchte mich nicht im WK mehrfach übergeben müssen. Ich habe das nur 1 mal gehabt und bin erst nach 5min wieder vom Dixi runter gekommen. Es war so bescheiden. Nach 2 Wochen hat mein Darm wieder normal funktioniert. :-((

Vielleicht muss er auch mal ran und richtig lange Einheiten machen. Nur ist die Frage ob da das Problem dann auch auftritt oder ob es nur unter WK-Belastung nach 6h auftritt.

Sollte er in Frankfurt starten werde ich meiner Familie leider verklickern müssen, dass die Heimfahrt aus dem Urlaub über eine andere Autobahn stattfindet. :Lachanfall:

eik van dijk
30.06.2021, 10:22
Warum? Er ist ja in erster Linie sich und seiner Gesundheit und dann seinen Sponsoren verpflichtet. Wenn er das so will und glaubt, dass zu schaffen, warum dann nicht. Wenn er es sich finanziell leisten kann und seine Sponsoren mitspielen, umso besser. So ein bißchen "Wahnsinn" im sonst so perfekten Sport schadet auch nicht.:Blumen:


M.

Stimmt! Ich würde ihn sofort sponsern, ist er doch dauernd im Gespräch und taucht überall auf.

Helmut S
30.06.2021, 10:35
Nur ist die Frage ob da das Problem dann auch auftritt oder ob es nur unter WK-Belastung nach 6h auftritt.


M.E. eher Letzteres. Btw: Was aus meiner Sicht zu wenig beleuchtet wird, ist die Anpassung des Ernährungsplans an die Umstände am Renntag - vor allem Temperatur. Ich zumindest habe zwischen kühlen Tagen und sehr heißen Tagen einen deutlichen Unterschied in dem, was ich meinem Verdauungstrakt zumuten kann.

Bin auch nicht sicher ob dem LS das klar ist, dass dies ggf. bei ihm auch so ist? Er spricht immer von "der Ernährungsstrategie". Ich denke "die Ernährungsstrategie" gibt es nicht.

limaged
30.06.2021, 10:48
Das finde ich nun nicht. Natürlich ist er emotional nach so einem Ergebnis, aber der Wunsch, die Langdistanz endlich in den Griff zu kriegen ist nachvollziehbar und dass er versucht den Battle Royale und Kona zu packen war auch abzusehen. Und wenn es mit der Kona-Quali nicht klappt, dann eben nicht. Dass er es probieren will, ist doch aber keine Überraschung, und auch nicht unsinnig. Die Prioritäten sind klar:

Battle Royale
Langdistanzen üben, bis er laufend ins Ziel kommt
Kona-Quali


Ich glaube nicht, dass er alles über den Haufen wirft, sondern er und sein Coach werden versuchen, die Ernährungsschraube so zu lockern, dass es passt; abgesehen davon läuft das Training wie geplant weiter. In seiner "Langdistanz-Phase" ist er sowieso.

PS: Vermutlich ist er vertraglich gebunden, ansonsten wäre es eine Überlegung wert gewesen, auf lange Sicht mal was anderes als Gatorade zu probieren. Ich glaube, das hat aber auch schon jemand geschrieben.

nicht falsch verstehen. ich war/bin eh "Fan" von dem. es tut mir nur weh diesen schrägen und wahnsinnigen Typen so - teilweise hilflos - herumwerken zu sehen. viel Freude kommt bei dem nicht mehr hinüber.

ich hoffe er erfängt sich ... dieses Jahr scheint "sportlich" gelaufen zu sein für den - außer Frodeno gibt nach und lässt ihn gewinnen um ihn aufzubauen. :Cheese:

limaged
30.06.2021, 10:48
Es gibt nach dem kommenden WE (Lanza + UK) noch 3 mögliche Quali-Rennen für die Pro-Männer:
25.07. - IM Lake Placid (2 Plätze + 2 Unassigned)
15.08. - IM Frankfurt (3 Plätze)
22.08. - IM Kopenhagen (2 Plätze)

siehe https://www.trirating.com/kona-2021/

kopenhagen wäre cool - da bin ich vorort

Matthias75
30.06.2021, 10:59
M.E. eher Letzteres. Btw: Was aus meiner Sicht zu wenig beleuchtet wird, ist die Anpassung des Ernährungsplans an die Umstände am Renntag - vor allem Temperatur. Ich zumindest habe zwischen kühlen Tagen und sehr heißen Tagen einen deutlichen Unterschied in dem, was ich meinem Verdauungstrakt zumuten kann.

Bin auch nicht sicher ob dem LS das klar ist, dass dies ggf. bei ihm auch so ist? Er spricht immer von "der Ernährungsstrategie". Ich denke "die Ernährungsstrategie" gibt es nicht.

Ob man von einer Strategie, die potentielle Anpassungen am Renntag bzw. an die äußeren Umstände beinhaltet oder von mehreren Strategien für verschiedene Szenarien spricht, ist doch schlussendlich nur eine Benennungsfrage. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sanders nur eine Option für seine Ernährung hat.

Ansonsten vermute ich weiterhin das zu schnelle Loslaufen als weiteren Faktor. Wenn ich das richtig im Kopf habe, ist Sam Long den ersten Halbmarathon halbwegs konstant in ca. 1:21 gelaufen. Sanders hatte 1,5min Rückstand in T2 und ist in den ersten 10-15km auf Long aufgelaufen, also nochmal deutlich schneller als dieser. Vielleicht war in dieser Phase die Intensität doch zu hoch, um sich gut zu verpflegen.

Vielleicht - das ist aber nur eine Vermutung - wäre ein verhaltenerer Start besser gewesen, bei dem er erstmal geschaut hätte, was sein Magen macht, um dann, wenn der Magen mitspielt, ab km 5-10 aufzudrehen und dann vielleicht erst nach 20-30km auf Long aufzulaufen. Oder eben, wenn das nicht klappt, mit einem soliden Marathon Platz 2 oder 3 abzusichern. Dafür hätte ein solider 3h-Marathon gereicht.

M.

Speedies
30.06.2021, 11:06
danke Schnodo - leider wird Sanders jetzt immer mehr zum Triathlon Clown. wenn der weiter so macht, wird er hoffentlich nicht rückfällig in alte Zeiten. der Typ braucht wohl Tiefschläge
Auch ich schließe mich dem Dank an Schnodo an!
Ich finde es Schade und respektlos, Sanders als einen Clown zu betiteln. Bei aller Schrulligkeit ist er eine ehrliche Haut. Ich traue nicht vielen Profis eine solche ehrliche Darstellung der eigenen Meinung zu. Zudem ist der Unterhaltungswert von Sanders und jo,jo,jo unübertroffen.

schnodo
30.06.2021, 11:08
nicht falsch verstehen. ich war/bin eh "Fan" von dem. es tut mir nur weh diesen schrägen und wahnsinnigen Typen so - teilweise hilflos - herumwerken zu sehen. viel Freude kommt bei dem nicht mehr hinüber.

Keine Angst, ich verstehe es nicht falsch. Ich wollte nur davor warnen, die Sicht auf dieses eine Rennen zu verengen. Er hatte bislang eine gute Saison und es ging kaum etwas schief. Und dann kam halt Coeur d'Alene. Den Typen möchte ich sehen, bei dem nach so einem Tag besonders viele Freude rüberkommt. ;)

Aber davon geht für ihn die Welt nicht unter. Im Gegenteil, das scheint ihn noch mehr anzuspornen. Ich bin zuversichtlich, dass er es früher oder später schafft, sich so zu ernähren, dass er auch seine Langdistanzen vernünftig finishen kann. Er hat den notwendigen Biss und mittlerweile auch die Geduld dafür, wie er aus meiner Sicht bei "Stop Sucking at Swimming" gezeigt hat.

Ich finde es ziemlich positiv, dass er nun so handelt, wie es auch hier im Thread von vielen immer wieder gefordert wurde: Er behält seine Linie bei und bemüht sich, auftretende Probleme eines nach dem anderen zu beseitigen, ohne das ganze Trainingskonzept über den Haufen zu werfen.

Wasserbüffel
30.06.2021, 12:00
Ansonsten vermute ich weiterhin das zu schnelle Loslaufen als weiteren Faktor. Wenn ich das richtig im Kopf habe, ist Sam Long den ersten Halbmarathon halbwegs konstant in ca. 1:21 gelaufen. Sanders hatte 1,5min Rückstand in T2 und ist in den ersten 10-15km auf Long aufgelaufen, also nochmal deutlich schneller als dieser. Vielleicht war in dieser Phase die Intensität doch zu hoch, um sich gut zu verpflegen.

M.

Das unterscheidet ihn halt von einem "smarten Racer" wie z.b. Lange oder Frodeno. Für die Quali hätte er nur 4. werden müssen. Wenn er weiß das er bei Rennen über 6 Stunden Probleme bekommt ist dieses Anlaufen halt eine falsche Strategie, wenn man in T2 mehr als 10 Minuten auf den Platz Vorsprung hat.

Er wollte halt das Rennen unbedingt gewinnen und zeigen das er auch LD kann, was für mich auch eine nachvollziehbare Einstellung ist, aber halt auch Risiken birgt.

Helmut S
30.06.2021, 12:08
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sanders nur eine Option für seine Ernährung hat.


Ich schon - und zwar sehr gut. Jedenfalls "pro Rennen". Ich halte Sanders für extrem stumpf was das anbelangt, der is da wenig bis nicht adaptiv meine ich. Der überlegt sich etwas, dass trainiert der bis zum Umfallen und dann zieht er das auch im Rennen durch. Die Äusserungen in dem YT Video, dass schnodo dankenswerterweise für uns zusammengefasst hat, belegen das aus meiner Sicht. Er sagte...

Er hat sich gut vorbereitet. Er hatte eine Verpflegungsstrategie, die er jede Woche geübt hat, in jedem Block. [...]Er hat sich zu 100 % an den Verpflegungsplan gehalten, wie einstudiert.


Er hat etwas einstudiert und dann hat er es durchgezogen und sich daran gehalten. Die bedingungen am Renntag hat er nicht berücksichtigt, denn


Aber es war nicht richtig. Rückblickend hat er zu viel konsumiert, die Konzentration im Magen wurde zu hoch. Statt deyhydriert zu sein, war er überversorgt. Der Magen hat zugemacht. Nachdem er sich einige Male übergeben hatte, konnte er weder essen noch trinken. Erst ganz am Ende gingen Knabbereien.


Eben. Logisch war das nicht richtig. Der Grund hierfür ist m.E. weil das was er einstudiert hat und zu den Trainingsbedingungen aber eben eben nicht zu den Rennbedingungen gepasst hat.


Ansonsten vermute ich weiterhin das zu schnelle Loslaufen als weiteren Faktor. Wenn ich das richtig im Kopf habe, ist Sam Long den ersten Halbmarathon halbwegs konstant in ca. 1:21 gelaufen. Sanders hatte 1,5min Rückstand in T2 und ist in den ersten 10-15km auf Long aufgelaufen, also nochmal deutlich schneller als dieser.

Absolut. Das geht ja Hand-in-Hand. Vorher hat jemand geschrieben (sinngemäß): Wenn ich langsam laufe, vertrage ich Gartenfackeln. :Cheese:

Nur: Der gute Lionel Sanders sieht das wohl anders, denn er erzählt uns:

Er ist sehr kontrolliert angelaufen, hat sich gesagt, dass er ihn früher oder später einholt. Egal wann, einfach schön locker bleiben, hör auf Deinen Körper.

Matthias75
30.06.2021, 12:08
Das unterscheidet ihn halt von einem "smarten Racer" wie z.b. Lange oder Frodeno. Für die Quali hätte er nur 4. werden müssen. Wenn er weiß das er bei Rennen über 6 Stunden Probleme bekommt ist dieses Anlaufen halt eine falsche Strategie, wenn man in T2 mehr als 10 Minuten auf den Platz Vorsprung hat.

Er wollte halt das Rennen unbedingt gewinnen und zeigen das er auch LD kann, was für mich auch eine nachvollziehbare Einstellung ist, aber halt auch Risiken birgt.

Ja genau, das ist der Punkt, den ich - und ich glaube auch einige andere - bemängelt haben: Er kann nicht jedes Rennen als "A"-Rennen angehen oder persönliche Duelle ausfechten. Scheinbar wollte er in Coeur d'Alene unbedingt Sam Long zeigen, wo der Hammer hängt. Dabei wäre das ein ideales "B"-Rennen gewesen, um die Ernährungsstrategie zu testen und die Quali zu holen. Da könnte er vielleicht etwas cleverer werden.

M.

limaged
30.06.2021, 12:29
Auch ich schließe mich dem Dank an Schnodo an!
Ich finde es Schade und respektlos, Sanders als einen Clown zu betiteln. Bei aller Schrulligkeit ist er eine ehrliche Haut. Ich traue nicht vielen Profis eine solche ehrliche Darstellung der eigenen Meinung zu. Zudem ist der Unterhaltungswert von Sanders und jo,jo,jo unübertroffen.

:-) das ist die sprachliche Barriere zw Germanen und Ösis. ich mag das Tria Kabarett von den beiden eh auch - wobei ich das ganze yo yo yo ned so brauche.

Hafu
30.06.2021, 13:24
Ich schon - und zwar sehr gut. Jedenfalls "pro Rennen". Ich halte Sanders für extrem stumpf was das anbelangt, der is da wenig bis nicht adaptiv meine ich. Der überlegt sich etwas, dass trainiert der bis zum Umfallen und dann zieht er das auch im Rennen durch. Die Äusserungen in dem YT Video, dass schnodo dankenswerterweise für uns zusammengefasst hat, belegen das aus meiner Sicht. Er sagte....

Er hat etwas einstudiert und dann hat er es durchgezogen und sich daran gehalten. Die bedingungen am Renntag hat er nicht berücksichtigt, denn

Eben. Logisch war das nicht richtig. Der Grund hierfür ist m.E. weil das was er einstudiert hat und zu den Trainingsbedingungen aber eben eben nicht zu den Rennbedingungen gepasst hat.
...

Da gebe ich HelmutS absolut recht. Sanders hat es in über 10 Jahren Profi-Dasein offensichtlich immer noch nicht geschafft mit all seiner reichlichen Rennerfahrung ein vernünftiges Bauchgefühl zu entwickeln, wann er von einer offensiven Renn- und Ernährungsstrategie auf eine vorsichtigere, defensivere Strategie wechseln muss.

Auch andere Top-Profis haben mal einen schlechten Tag auf der Langdistanz, aber die sind dann eben in der Endabrechnung drei oder vier Plätze schlechter als geplant oder erhofft, und können aber i.d.R. trotzdem einen Totaleinbruch vermeiden.
Wann hat z.B. Sebi Kienle in den letzten 10 Jahren mal eine Langdistanz egal ob A- oder B-Rennen mit einer zweistelligen Plazierung beendet?

Natürlich steigt das Risiko bei Hitzerennen sich den Magen zu verderben, weshalb man da Kohlenhydrate weniger konzentriert zu sich nimmt und das auch noch innerhalb des Wettkampfes feinjustieren muss: wenn man spürt, dass die zugenommenen KH nicht mehr in der Muskulatur ankommen und den Magen belasten, dann muss man vorübergehend die KH-Zufuhr unterbrechen und nur noch Wasser zu sich nehmen. Und in so einer Situation natürlich das Tempo reduzieren.
Ein Ironman ist lange genug, um aus solchen Schwächephasen, wenn man richtig reagiert sogar wieder rauszufinden.

(Faris hatte bei seinem legendären Sieg 2005 in Kona sogar einen Hungerast während des Radfahrens überstanden) (https://www.tagesspiegel.de/sport/lockerer-ironman/762908.html) und ein oder zwei Jahre zuvor eine ähnliche Situation in Roth überstanden, ohne komplett einzubrechen.

...
Ich finde es Schade und respektlos, Sanders als einen Clown zu betiteln. Bei aller Schrulligkeit ist er eine ehrliche Haut. Ich traue nicht vielen Profis eine solche ehrliche Darstellung der eigenen Meinung zu. Zudem ist der Unterhaltungswert von Sanders und jo,jo,jo unübertroffen.

Als Clown sollte man Sanders in der Tat nicht betiteln; insgesamt fühle ich mich bei aller Kritik, die ich desöfteren an ihm bzw. seiner Trainingsstrategie äußere halbwegs von ihm gut unterhalten. Dies allerdings nur dank Schnodo, der in handlichen Posts, die sich in zwei bis vier Minuten angenehm lesen lassen, die Informationen zusammenfasst, die Sanders zuvor in 20 Minuten langen, oft vor Gatorade- und Freshii- und Canyon-Werbung triefenden Videos sehr langatmig und eigenwillig mitteilt (gerne mal halbnackt auf 'ner Couch sich fläzend und dabei irgendwelche Cerealien wenig ästhetisch in sich reinschaufelnd, während er so laut vor sich hindenkt, was ihm gerade durch den Kopf schießt).

Vor Schnodos Mission zur Verschriftlichung der Talbot-Cox-Videos, hatte ich mich doch desöfteren geärgert, dass ich soviel Lebenszeit in das Ansehen von Videos investiert habe. Mir ist bewusst, dass Profis auch von der Präsentation von Sponsoren leben, aber die müssen es eben schaffen, dass ich mir nicht wie beim Ansehen von Commercials vorkomme, sondern auf social media trotz legitimer Schleichwerbung für mich einen Mehrwert erkenne.
Ohne Schnodo wäre ich Sanders längst entfolgt, genauso wie ich auch Carfrae, O'donnell, Philipp, Ryf auf IG (und YT) nicht mehr folge.
Ich halte Sanders übrigens gar nicht für eine so ehrliche Haut, da er Wettkampfdaten seit geraumer Zeit nicht mehr teilt, sondern allenfalls nach seinen Wetkämpfen davon spricht..
Zu Beginn seiner Profilaufbahn hat er noch regelmäßig in seinem Blog Links zu Trainingpeaks-Files gepostet und war auch noch auf Strava aktiv. Seit zwei bis drei Jahren postet er praktisch überhaupt nichts mehr auf Strava.
(https://www.strava.com/athletes/1186105?oq=sanders)

Trimichi
30.06.2021, 14:10
Ich halte Sanders übrigens gar nicht für eine so ehrliche Haut, da er Wettkampfdaten seit geraumer Zeit nicht mehr teilt, sondern allenfalls nach seinen Wetkämpfen davon spricht..
[/URL]

Und wo ist dabei das Problem? Im Gegensatz zu anderen ist LS schon mal Zweiter auf Hawaii gewesen. :) :Blumen:

Danke auch von mir an schnodo. Diese Berichterstattung ist immer wieder toll! Entwarnung übrigens: ich werde nicht bei der battle vor Ort sein.

Genussläufer
30.06.2021, 14:11
Ich halte Sanders übrigens gar nicht für eine so ehrliche Haut, da er Wettkampfdaten seit geraumer Zeit nicht mehr teilt, sondern allenfalls nach seinen Wetkämpfen davon spricht..
Zu Beginn seiner Profilaufbahn hat er noch regelmäßig in seinem Blog Links zu Trainingpeaks-Files gepostet und war auch noch auf Strava aktiv. Seit zwei bis drei Jahren postet er praktisch überhaupt nichts mehr auf Strava.
(https://www.strava.com/athletes/1186105?oq=sanders)

Ehrlich bedeutet doch nicht, daß er nun alles preisgeben muss. Warum sollte er alle seine Schwächen so transparent offen legen. Damit macht er es der Competition nochmals leichter, den geeigneten Zeitpunkt einer Attacke zu setzen. Wo fängt denn unehrlich an? Wenn er nicht alle seine Trainingsdaten offen legt? Wenn er nicht exakt aufschreibt, was er wann gegessen hat. Sein Sexleben lässt vielleicht auch Rückschlüsse zu, ob er gerade erholt ist oder eben nicht. Soll er auch darüber Auskunft geben. Vielleicht noch inklusive Pulsverlauf und Laktatmessung?

Oben hat der eine oder andere geschrieben, daß LS sich nicht im Griff hat und strategische Schwächen hat. Sicher hätte die Quali gereicht. Er hat aber drauf gepfiffen. Das Ziel ist es zu gewinnen... jedes Rennen. Beim Fußball hat man das immer Typen genannt. Und heute sucht man nach denen. Wir honorieren aber eher die "Labormäuse", die alles richtig machen. Ich bin ganz sicher kein LS Fan. Aber solche Typen tun dem Sport gut. Sie tun auch den Frodenos - den ich übrigens wirklich bewundere - gut. Ansonsten wäre der IM eine ziemlich sterile Veranstaltung. Von daher hoffe ich, daß sich Sanders gar nicht so sehr ändert :)

Hafu
30.06.2021, 15:10
Ehrlich bedeutet doch nicht, daß er nun alles preisgeben muss. Warum sollte er alle seine Schwächen so transparent offen legen. Damit macht er es der Competition nochmals leichter, den geeigneten Zeitpunkt einer Attacke zu setzen. Wo fängt denn unehrlich an? Wenn er nicht alle seine Trainingsdaten offen legt?

Ich finde es gut, wenn man Leistungsentwicklungen nachvollziehen kann, weiß was ein Athlet in der Lage ist zu leisten und wenn er transparent mit Wettkampf- und Leistungsdaten umgeht.
Man sieht dann z.B. auch, ob ein Athlet in einem Rennen in einer Gruppe Kraft gespart hat und bekommt auch ein Gefühl dafür, wiewiel Kraft das defensive Fahren in Gruppen, das Sanders übrigens erst seit zwei Jahren für sich selbst entdeckt hat, spart.

Wer solche Daten nicht teilt (so wie neben Sanders z.B. auch Frodeno, Kienle und Lange), tut nichts verbotenes und hat in der Regel auch seine Gründe dafür, aber der ist für mich dann auch keine "ehrliche Haut".

Wenn du das anders siehst, ist das O.K. Es gibt eben Dinge, über die man geteilter Meinung sein kann.


...
Wenn er nicht exakt aufschreibt, was er wann gegessen hat. Sein Sexleben lässt vielleicht auch Rückschlüsse zu, ob er gerade erholt ist oder eben nicht. Soll er auch darüber Auskunft geben. Vielleicht noch inklusive Pulsverlauf und Laktatmessung?...

Strohmannargument.
Ich habe alleine von Strava und Trainingpeaks geschrieben und dass Sanders es dort seit einigen Jahren an Datentransparenz vermissen lässt.
Weder von seinem Sexleben noch von irgendwelchen Ernährungsdetails hat hier irgendjemand was geschrieben.

...
Wir honorieren aber eher die "Labormäuse", die alles richtig machen. Ich bin ganz sicher kein LS Fan. Aber solche Typen tun dem Sport gut. ...

Labormäuse machen eben nicht "alles richtig", wenn ein Rennen anders läuft als geplant, sondern sie halten an einer falschen Ernährungs- und Pacingstrategie fest, obwohl die eigenen Beine und die äußeren Bedingungen bei einem Rennen klar dafür sprechen, dass man vom vorgebenen Plan (z.B. beim Rennen in Coeur d'Alene) abweichen sollte.

Für mich hat sich Sanders seit ein paar Jahren in Richtung "Labormaus" entwickelt. Er sitzt mehr nicht selbstgestrickt und eigenwillig (und trotzdem erstaunlich schnell) auf dem Rad wie noch vor zwei, drei Jahren sondern perfekt optimiert vom Canyon-Beraterteam inklusive Windkanal- und Feldtests mit Aerosensoren. Seinen Trainingsplan gestaltet er nicht mehr selber, sondern sehr detailliert ausgearbeitet von David Tilbury und sehr flexibel scheint er da im Gegensatz zu früher nicht mehr zu sein.

Beim Schwimmen hat sich Sanders mal für mehrere Monate in vollem Umfang dem sehr autoritären und selbstbewussten Schwimmtrainer Justin Slade unterworfen. Das hat der Schwimmleistung von Sanders zwar gut getan, aber so eine Unterordnung unter eine fremdbestimmtes Konzept wäre für jemand wie Sanders vor fünf oder sechs Jahren noch nahezu undenkbar gewesen.

JeLü
30.06.2021, 15:51
Da gebe ich HelmutS absolut recht. Sanders hat es in über 10 Jahren Profi-Dasein offensichtlich immer noch nicht geschafft mit all seiner reichlichen Rennerfahrung ein vernünftiges Bauchgefühl zu entwickeln, wann er von einer offensiven Renn- und Ernährungsstrategie auf eine vorsichtigere, defensivere Strategie wechseln muss.

Auch andere Top-Profis haben mal einen schlechten Tag auf der Langdistanz, aber die sind dann eben in der Endabrechnung drei oder vier Plätze schlechter als geplant oder erhofft, und können aber i.d.R. trotzdem einen Totaleinbruch vermeiden.
Wann hat z.B. Sebi Kienle in den letzten 10 Jahren mal eine Langdistanz egal ob A- oder B-Rennen mit einer zweistelligen Plazierung beendet?

Natürlich steigt das Risiko bei Hitzerennen sich den Magen zu verderben, weshalb man da Kohlenhydrate weniger konzentriert zu sich nimmt und das auch noch innerhalb des Wettkampfes feinjustieren muss: wenn man spürt, dass die zugenommenen KH nicht mehr in der Muskulatur ankommen und den Magen belasten, dann muss man vorübergehend die KH-Zufuhr unterbrechen und nur noch Wasser zu sich nehmen. Und in so einer Situation natürlich das Tempo reduzieren.
Ein Ironman ist lange genug, um aus solchen Schwächephasen, wenn man richtig reagiert sogar wieder rauszufinden.
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Da ist viel Wahres dabei. Die mangelnde Fähigkeit von Sanders, In-Race-Anpassungen vorzunehmen, hatte ich auch bereits bemängelt. Die Philosophie der "No Limits" ist dabei auch nicht hilfreich, verführt sie LS doch eher dazu, einfach weiterzumachen oder sogar zu intensivieren. Zudem scheint Sanders dazu zu tendieren, eher zu überziehen, wenn er denn mal eine Anpassung vornimmt. Ebenso richtig und ebenso wichtig ist die von Hafu angesprochene Veränderung von Sanders dazu, eine vorgegebene Strategie auszuführen. An sich ja eine halbwegs nachvollziehbare Reaktion auf die oben angesprochene Problematik. Nur sollte die Rennstrategie dann schon so spezifiziert sein, dass auftretende Probleme, insbesondere Schwächeerscheinungen zu schnellen Anpassungen führen. Ich denke auch nicht, dass Sanders schon häufig deswegen ein suboptimales Rennen hatte, weil er zu defensiv agiert hätte. Daher würde ich gerade bei Rennen, in den es nur um eine Qualifikation geht, mindestens dazu raten, bei Problemen in eine sehr defensive Variante umzuswitchen.
Ich fand es auch überraschend, dass Sanders sich nicht mit der von Hafu oben genannten klassischen Genese von Magenüberlastungen bei Hitzerennen auseinandersetzt. Trotzdem glaube ich schon, dass mindestens irgendjemand im Team von LS sich dessen bewusst ist. Generell würde ich bei der von Sanders in den Raum gestellten Häufigkeit von Schwächeerscheinungen nach 6 Stunden mich auch nicht nur auf proximale und eng für ein Rennen begrenzte Gründe beschäftigen, sondern wie von LS angedacht, das Problem schon als größerer struktureller Natur betrachten. Der Lösungsansatz, "dann mache ich halt ganz viele IM" ist natürlich nicht wirklich zielführend.:dresche
Ich hätte es auch gerade bei diesem Rennen gut gefunden, wenn Lionel seine Daten geteilt hätte. Die Informativität der Post-Race-Analyse hätte das deutlich erhöht. Mir ist nämlich nicht ganz ersichtlich, inwiefern nun 275 Watt die Durchschnittswatt waren oder die Wattwerte zu dem Zeitraum, in dem ihm Sam Long weggefahren ist und warum er da nicht drangeblieben ist. Einen deutlichen Surge gab es von Sam Long nämlich nicht (ausweislich dessen Aufzeichnungen). Mir ist auch nicht ganz klar, was der Sinn dahinter ist, soo defensiv Rad zu fahren und dann doch ziemlich zügig anzulaufen. Da hätte ich auch gerne eine Erklärung gehört. Da kann ich schon verstehen, wenn man mehr Content haben möchte.
Zuletzt bin ich natürlich gänzlich anderer Ansicht, was Ästhetik und Unterhaltungswert der YT-Videos angeht. Ich finde die sehr gelungen, auch wenn Schnodos Destillation bisweilen noch besser ist.

Matthias75
30.06.2021, 15:56
Ich finde es gut, wenn man Leistungsentwicklungen nachvollziehen kann, weiß was ein Athlet in der Lage ist zu leisten und wenn er transparent mit Wettkampf- und Leistungsdaten umgeht.
Man sieht dann z.B. auch, ob ein Athlet in einem Rennen in einer Gruppe Kraft gespart hat und bekommt auch ein Gefühl dafür, wiewiel Kraft das defensive Fahren in Gruppen, das Sanders übrigens erst seit zwei Jahren für sich selbst entdeckt hat, spart.

Wer solche Daten nicht teilt (so wie neben Sanders z.B. auch Frodeno, Kienle und Lange), tut nichts verbotenes und hat in der Regel auch seine Gründe dafür, aber der ist für mich dann auch keine "ehrliche Haut".

Wenn du das anders siehst, ist das O.K. Es gibt eben Dinge, über die man geteilter Meinung sein kann.

"Keine ehrliche Haut" impliziert für mich immer etwas sehr negatives. Das sehe ich z.B. nicht so. Vermutlich ist es aber von dir auch nicht so gemeint, wie ich den Begriff interpretiere.

Sanders, und einige andere, gehen einfach nicht so offen mit seinen Daten um. Ist ihr gutes recht. Für mich in gewisser Weise aber auch verständlich. Wer zuviel seiner Leistungsdaten preisgibt, wird für die Konkurrenz in gewisser Weise auch berechenbarer. Ich denke, das könnte für viele der Grund, aus ihren Leistungsdaten ein Geheimnis zu machen.

M.

Genussläufer
30.06.2021, 15:56
Wer solche Daten nicht teilt (so wie neben Sanders z.B. auch Frodeno, Kienle und Lange), tut nichts verbotenes und hat in der Regel auch seine Gründe dafür, aber der ist für mich dann auch keine "ehrliche Haut".

Wenn du das anders siehst, ist das O.K. Es gibt eben Dinge, über die man geteilter Meinung sein kann.



Erstmal danke für die ausführliche Antwort. Ich stimme Dir hier sogar in vielen Teilen zu. Wenn die Offenheit hier in einen echten Nachteil umschlägt, macht es m.E. dennoch Sinn umzudenken :Blumen:

Strohmannargument.


Ist es natürlich. Die implizite Frage war eigentlich wie offen man sein muss, um als ehrlich durchzugehen. Daher der bewusst überspitzte Vergleich.

Labormäuse machen eben nicht "alles richtig", wenn ein Rennen anders läuft als geplant, sondern sie halten an einer falschen Ernährungs- und Pacingstrategie fest, obwohl die eigenen Beine und die äußeren Bedingungen bei einem Rennen klar dafür sprechen, dass man vom vorgebenen Plan (z.B. beim Rennen in Coeur d'Alene) abweichen sollte.

Das war wohl missverständlich von mir ausgedrückt. Sorry. Ich meinte eher, das Ergebnis aus dem Labor und nicht die Maus. Das ist schon richtig. Wieder überspitzt formuliert, hast Du auf der einen Seite den Ivan Drago (Labor, Frodeno, Du weißt schon, worauf ich hinaus will ;)

Und auf der anderen Seite hast Du den Italien Stallion. Auch das mag ein unglücklicher Vergleich sein. Mir fällt nur einfach kein besserer ein.

Allein wie stark wir uns hier an dieser Person reiben, zeigt doch den Entertainmentwert von Sanders auf. Letztendlich profitieren alle davon. Schon deshalb ist es gut, solche Typen dabei zu haben. Man muss sie ja nicht lieben. Auch Polarisierung schafft Reichweite.

Hafu
30.06.2021, 16:31
"Keine ehrliche Haut" impliziert für mich immer etwas sehr negatives. Das sehe ich z.B. nicht so. Vermutlich ist es aber von dir auch nicht so gemeint, wie ich den Begriff interpretiere.

Sanders, und einige andere, gehen einfach nicht so offen mit seinen Daten um. Ist ihr gutes recht. Für mich in gewisser Weise aber auch verständlich. Wer zuviel seiner Leistungsdaten preisgibt, wird für die Konkurrenz in gewisser Weise auch berechenbarer. Ich denke, das könnte für viele der Grund, aus ihren Leistungsdaten ein Geheimnis zu machen.
...

Also mit "keine ehrliche Haut" wollte ich ganz sicher keinen Athleten in irgendeiner Weise in die Doping-Ecke stellen. Dies nur als vorangestellte Ergänzung, damit die Diskussion nicht in die falsche Richtung abbiegt.
Sebi hat in irgendeinem Podcast mal halbwegs nachvollziehbar dargestellt, warum er auf die Veröffentlichung von Wattwerten verzichtet. Er sorgte sich, dass die unmittelbare Konkurrenz aus den Daten lernen würde, wieviel besser er auf dem Rad sitzt und wie wenig Watt er benötigt, um so schnell zu fahren wie er es tut. Ich kann es wie gesagt nachvollziehen (vor 10 Jahren gab es auch noch eklatante Unterschiede in der Aerodynamik von namhaften Triathlonpros), aber heutzutage halte ich Sebis Haltung (ebenso wie auch Frodos Haltung in dieser Angelegenheit) für antiquiert.

Heutzutage kann man cdA-Werte auch anhand der genutzten Ausrüstung (und deren bekannten Rollwiderstands und Aerodynamik-Eigenschaften) und anhand von Fotos bis auf Kommastellen genau rekonstruieren und man kann auch mit ein wenig Erfahrung und Fachwissen alleine anhand von Geschwindigkeitsparametern sehr genau errechnen, welche Wattwerte jemand in der Lage ist zu fahren oder nicht.

Mit Geheimniskrämerei macht man zwar vielleicht seinen eigenen Fans das Leben schwer, die nicht das Fachwissen haben, um CdA-WErte und Wattwerte zu rekonstruieren, aber gegenüber seinen unmittelbaren Konkurrenten erzielt man damit keine echten Vorteile mehr.

Aus dem Grund gehen ja mittlerweile viele Weltklasseprofis wie z.B. Matthieu van der Poel, Tadej Pogacar, Filippo Gana, Romain Bardet sehr offen mit ihren Leistungsdaten aus Wettkampf und Training um.

Ich habe die Grundeinstellung: Wissen teilen heißt Wissen mehren. Ich selbst lerne eine Menge, wenn ich mir hier im Forum oder auf Strava so ansehe, was andere trainieren und welches Material sie für welche Leistungsdaten in Aerotests benutzen. Wenn ich umgekehrt um meine eigenen Trainings- und Wettkampfdaten ein Geheimnis machen würde, wäre das hochgradig unlogisch (und natürlich auch etwas lächerlich, weil ich mich damit viel zu wichtig nehmen würde).

Trimichi
30.06.2021, 16:53
Ich habe die Grundeinstellung: Wissen teilen heißt Wissen mehren. Ich selbst lerne eine Menge, wenn ich mir hier im Forum oder auf Strava so ansehe, was andere trainieren und welches Material sie für welche Leistungsdaten in Aerotests benutzen. Wenn ich umgekehrt um meine eigenen Trainings- und Wettkampfdaten ein Geheimnis machen würde, wäre das hochgradig unlogisch (und natürlich auch etwas lächerlich, weil ich mich damit viel zu wichtig nehmen würde).

Vllt brauchen wir nicht nur wikileaks sondern künftig auch ein lionelleaks? ;)

Mensch Hafu, jede_innen, die das Wk - Ergebnis interessierte, guckt(en) sich das an. Es obliegt mir zum Beispiel nicht, das Ergebnis bei einem Volkslauf zu posten. Wozu auch? Lionel Sanders ist auch nicht Julian Assange. Er hat vlll nicht die Grundeinstellung alles teilen zu müssen. Soll ich jetzt eintippen wie die Amis von den Heliports in Grafenberg fliegen? Weil ja Wissen teilen Wissen mehren heißt? Dann kannst du aber auch die Pressearbeit verrichten, weil sich Anwohner sorgen. Neulich erst musste deswegen auf den "Medipad", also da wo der Saniheli landet, ausgewichen werden, weil sich Anwohner fürchteten. Es gibt genügend andere Beispiele. Du als Arzt und ich als Psychologe wissen genau was Schweigepflicht heißt. Deswegen glaube ich nicht, dass deine Grundeinstellung richtig ist.

Strava, Insta, Facebook und der ganze Kram, zusammen mit den TV-Teams in eurer Garage - meist nicht du bist bissl medienaffin? Und das ist auch Lionel, nur macht er eben Dinge anders als du.

Wenn LS Geheimtraining macht, das lass' ihm doch. Macht die battle nur spannender. :Blumen:

schnodo
01.07.2021, 10:51
Ich habe es im Thread noch nicht gesehen, deshalb hier Lionels nächste Rennen, basierend auf Talbot Cox' slowtwitch-Post (https://forum.slowtwitch.com/forum/?post=7544467#p7544467):

Jan
copenhagen (KQ)
collins cup
kona
fall ironman

schnodo
01.07.2021, 10:52
Ich musste darüber nachdenken, dass Lionel vorgeworfen wird, ein dummer Mensch zu sein, weil er nicht in der Lage war, seine Ernährungsstrategie für dieses Rennen anzupassen. Ich finde diesen Vorwurf unfair.

Er hat in der Vergangenheit sehr oft seine Renn- und Saisonplanung über den Haufen geworfen, weil er eine Eingebung hatte oder ein schlechtes Rennen. Dafür wurde er kritisiert, auch aus meiner Sicht sehr oft zurecht. Er hat dann Maßnahmen ergriffen, das zu ändern und sich für ein methodisches Vorgehen entschieden. Absolut richtig, wenn man mich fragt.

Nun hat dieses methodische Vorgehen dafür gesorgt, dass er ein schlechtes Rennen hatte, weil augenscheinlich ein Faktor nicht berücksichtig wurde. In erster Linie sehe ich hier David Tilbury-Davis zusammen mit den Gatorade-Leuten als Verantwortliche, die als Experten Daten ermittelt, ausgewertet und eine Ernährungsstrategie erstellt haben.

Lionel hatte bis zu seinem totalen Leistungsabfall im Rennen keinerlei Veranlassung, anzunehmen, dass irgendwas nicht in Ordnung war und die Verpflegungsvorgaben ungeeignet waren. Er bewegte sich nach eigenen Aussagen deutlich innerhalb des kontrollierten Bereichs seiner Leistungsfähigkeit. Wie hätte er wissen können, dass er die von seinem Coach und Gatorade ermittelte Menge nicht würde verarbeiten können? Er hat seinen Teil der Absprache eingehalten und und versucht, einen gemeinsam beschlossenen Plan durchzuziehen. Als er merkte, dass ein Problem existiert, war es bereits zu spät.

Deshalb finde ich es nicht fair, ihm nun nachzusagen, er sei "extrem stumpf". Es gab bis zum Abschalten seines Verdauungssystems keine Signale, die darauf hingewiesen hätten, dass er etwas ändern muss.

tridinski
01.07.2021, 11:02
Ich habe es im Thread noch nicht gesehen, deshalb hier Lionels nächste Rennen, basierend auf Talbot Cox' slowtwitch-Post (https://forum.slowtwitch.com/forum/?post=7544467#p7544467):

Jan
copenhagen (KQ)
collins cup
kona
fall ironman



Uiuiui - aus der Liste würde man denken kann er sinnvollerweise zwei auswählen um dann auch performen zu können. Er würde aber vermutlich alle machen wollen ... ? :Gruebeln: :dresche :Maso:

Wie viele Liegestütze macht Chuck Norris? genauso viele wie LS Ironmans: ALLE :Cheese:

JeLü
01.07.2021, 11:05
Ich habe es im Thread noch nicht gesehen, deshalb hier Lionels nächste Rennen, basierend auf Talbot Cox' slowtwitch-Post (https://forum.slowtwitch.com/forum/?post=7544467#p7544467):

Kopenhagen könnte schwierig werden, sollten Blummenfelt und Stornes an Plänen festhalten, sich dort ihre Hawaii-Quali holen zu wollen. Irgendjemand dazu Neuigkeiten?

JeLü
01.07.2021, 11:19
Schnodo, ich kann das, was Du hier schreibst weitgehend nachvollziehen. Vor allem ist das meiste, von dem was Sanders sagt, recht interessant und zeigt, dass er sich sehr wohl viele Gedanken macht und dabei auch immer mal wieder auf originelle und sinnvolle Ideen kommt.

Es ist aber nicht so, dass LS keine Veranlassung hatte anzunehmen, dass irgendetwas nicht in Ordnung sei. Die ergibt sich schon allein daraus, dass er nach eigenen Angaben in allen IM ein Problem ab der 6. Stunde hatte und dass das Rennen einen deutlich größeren Hitzeeinfluss als von ihm erwartet zeigte.
Wir sollten auch nicht vergessen, dass die ausgearbeitete Strategie, auch eine Antwort auf vermutete Energiezufuhr/-verarbeitungsprobleme bei LS dargestellt hat. So kann es sein, dass LS eigentlich sehr viel Energie zuführen muss, um nicht in Probleme zu geraten, dies aber unter Hitzeumständen nicht oder nur sehr schlecht umsetzen kann.
Wo ich zustimme, ist, dass die Strategie von DTD wohl unzureichend war. Das heißt aber nicht, dass LS nicht auch noch so hätte reagieren können, wie von Hafu ins Feld geführt und so mindestens bessere Schadensbegrenzung möglich war.

Helmut S
01.07.2021, 11:22
Ich musste darüber nachdenken, dass Lionel vorgeworfen wird, ein dummer Mensch zu sein, weil er nicht in der Lage war, seine Ernährungsstrategie für dieses Rennen anzupassen.

schnodo: Niemand redet von dumm. Stumpf meint im allgemeinen doch "ohne Anteilnehme" und in diesem Kontext "ohne Adaptionsfähigkeit" - ohne Anteilnahme an dem was im Rennen mit ihm passiert. No limits.

Es geht m.E. nicht darum seine Ernährungsstrategie für das Rennen anzupassen, sondern im laufenden Rennen anzupassen.


Er hat in der Vergangenheit sehr oft seine Renn- und Saisonplanung über den Haufen geworfen, weil er eine Eingebung hatte oder ein schlechtes Rennen.

Genau darum geht es m.E. nicht. Es geht nicht darum welche Maßnahmen er retrospektiv für die Zukunft ableitet. Es geht darum, wie er sich in dem konkreten Moment im konkreten Rennen verhalten hat. Es geht darum, dass er nicht aufgehört hat KHs in sich reinzustopfen anstatt mehr auf Wasser und ggf. Salz zu setzen bzw. etwas die Pace raus zu nehmen. Das sollte er als Profi m.E. nach so vielen Jahren einfach drauf haben - zumindest denke ich das.

Lionel hatte bis zu seinem totalen Leistungsabfall im Rennen keinerlei Veranlassung, anzunehmen, dass irgendwas nicht in Ordnung war und die Verpflegungsvorgaben ungeeignet waren.

Zugegebenermaßen können weder du noch ich das genau wissen. Meine Vermutung ist aber, dass das nicht stimmt. Wie Hafu das schon schrieb: Das merkt man. Das ist nicht von jetzt auf gleich. Es ist nicht so, dass alles wunderbar läuft und plötzlich hat man einen totalen Leistungsausfall. Ich denke auch nicht, dass Lionel Sanders kein Körpergefühl i.e.S. hat. Dazu macht er zu viel Sport sein leben lang. Er ignoriert das einfach vermute ich. Er hat einen Plan. Den zieht er durch, auch wenn sein Körper was anderes sagt. Das meine ich mit stumpf.

:Blumen:

Matthias75
01.07.2021, 11:27
Ich habe es im Thread noch nicht gesehen, deshalb hier Lionels nächste Rennen, basierend auf Talbot Cox' slowtwitch-Post (https://forum.slowtwitch.com/forum/?post=7544467#p7544467):


Jan
copenhagen (KQ)
collins cup
kona
fall ironman

Puh, zu den im besten Fall vier IM inkl. Hawaii noch einen fünften IM nach Hawaii?

Wird eine sehr lange Saison. Mal schauen, wie er das verkraftet. Im Hinblick auf die Planung für 2022 kann ja eine frühzeitige Hawaii-Qualifikation durchaus Sinn machen. Aber ob das nach einer Saison mit vier Ironman-Rennen noch Sinn macht? Wir werden sehen....

M.

schnodo
01.07.2021, 11:52
Zugegebenermaßen können weder du noch ich das genau wissen.

So ist es. Deswegen halte ich es so, dass ich mich im Zweifelsfall auf die Aussage desjenigen stütze, der es erlebt hat. ;)

"...ah, you'll catch him, don't matter when, just nice and easy. Listen to your body. And then BOOM! Switch off, right around I would say five-and-a-half, six hours. Body don't function no more. At all. And goes down insanely quick from there."

Das heißt aber nicht, dass LS nicht auch noch so hätte reagieren können, wie von Hafu ins Feld geführt und so mindestens bessere Schadensbegrenzung möglich war.

Wie Hafu das schon schrieb: Das merkt man. Das ist nicht von jetzt auf gleich. Es ist nicht so, dass alles wunderbar läuft und plötzlich hat man einen totalen Leistungsausfall.

Ich kann es nicht beurteilen. Ich kenne Wandertage nur vom Solo-Marathon und da ging es dann schon recht schnell, dass ich vom Jogger zum Spaziergänger wurde. Bei mir war allerdings immer miserables Pacing in Kombination mit minimalistischer Vorbereitung schuld.

Ich persönlich sehe keinen Grund daran zu zweifeln, dass es Lionel von einer Minute auf die andere schlecht ging. Welche Veranlassung hätte er, diesbezüglich zu lügen?

Klugschnacker
01.07.2021, 12:10
So von jetzt auf gleich in ein tiefes energetisches Loch fallen, das habe ich bereits am eigenen Leib erlebt. Bei einem Rennen, dessen Pacing bewusst sehr riskant gewählt war ("entweder Du gewinnst oder Du wirst Letzter").

Das kann taktisch Sinn machen, falls man den Gegner zwingen kann, mitzugehen und dasselbe Risiko einzugehen. Auf das Rennen von Sanders trifft das jedoch nicht zu.

---

Ausdauer ist relativ leicht zu trainieren. "You have to do the miles", wie man so schön sagt. Hohe Umfänge und niedrige Intensitäten brauchen Zeit, um wirken zu können, aber trainingsmethodisch ist das kein Hexenwerk. Ich wäre daher lieber schnell und weniger ausdauernd als umgekehrt. Denn die spezifische Langdistanz-Ausdauer kann man sich bis zum nächsten Jahr aneignen. Sanders startet ja diesbezüglich nicht bei Null.

Ich schätze Sanders Chancen, einmal Hawaii zu gewinnen, auf ungefähr ein Drittel ein. Vielleicht braucht er drei, vier oder fünf weitere Teilnahmen, bis sein Tag kommt. Vielleicht ein Tag mit ordentlich Wind und einem Laufduell mit Kienle und Wurf?

JeLü
01.07.2021, 12:12
Lionel kann auch etwas deswegen nicht bemerkt haben, weil er sich darin schult, Probleme zu ignorieren/negieren. No limits. Wenn ich mir möglicher
Schwierigkeiten bewusst bin, erkenne ich auch kleinste Veränderungen leichter.
Klar ist aber auch, dass es Situationen gibt, wo aus dem Nichts Probleme auftauchen. Hat Lionel denn bei Auftreten der Probleme sofort reagiert? Meiner Erinnerung nach konnte ich beim Reden mit Sam Long/ ganz kurz dahinter schon deutliche Probleme aus Sanders Körperhaltung/spannung und Laufstil erkennen. Hatte ich im Livethread auch angemerkt. Da hat er dann aber mMn nicht mit deutlicher Reduzierung reagiert. Von da bis zum Übergeben ist ja auch noch einmal Zeit vergangen. Es schrieb hier ja jemand, Matt Lieto hätte noch vermutet, dass sich Sanders für Verpflegung zurückfallen lässt. Interessant wäre also, wie genau er hier reagiert hat.
Meine Formulierung war übrigens bewusst so gewählt, dass auf die immer noch bestehende epistemische Möglichkeit, dass er hätte reagieren können, abgestellt ist und nicht darauf, dass er hätte besser reagieren müssen. Es sind da mMn Fragen offen.

Helmut S
01.07.2021, 12:32
Ich kann es nicht beurteilen. [...]

Ich persönlich sehe keinen Grund daran zu zweifeln, dass es Lionel von einer Minute auf die andere schlecht ging. Welche Veranlassung hätte er, diesbezüglich zu lügen?

Mei, beurteilen? Jedenfalls: Mir is das nämlich auch schon passiert. :dresche 2x. Beides mal war es nicht "plötzlich". Einmal vor 12 Jahren bei ner LD (auch Hitzerennen). Das begann sich bei km160 auf'm Rad abzuzeichnen, verschlechterte sich dann schrittweise auf der Laufstrecke. Zuerst war trinken noch während des Laufens möglich. Dann nur noch im gehen/stehen an den Verpflegungsstellen (es kam sonst wieder hoch) und ab der HM Marke blieb nicht mal mehr Wasser drin. Der KH Klumpen im Magen wollte weder vor noch zurück, nicht mal mehr auf'm Dixi mit nem Finger im Hals. Übrigens mit der selben Verpflegung, die bei ner MD vorher, bei ebenfalls heißen Bedingungen noch funktioniert hat. Letztere ist halt vorbei bevor die Probleme auf der LD oft erst anfangen.

Das zweite mal passierte mir das vor 2 Jahren bei ner Radtour in den österrreichischen Alpen. Den Kühtai hoch machte ich den selben Fehler. Da hatte es oben noch 32 Grad - entsprechend heiß war es die Fahrt hoch (und runter!) und ich habe wieder zu viel KHs reingeschaufelt. Selbe Geschichte. Wurde langsam schlechter bis zum Ende. Da is m.E. nix plötzlich is der Ofen aus. Das geht sukzessive.

Und freilich hat das auch was mit zu hohem Tempo zu tun. Wenn du spazieren fährst, kannst du auch bequem bei hohen Temperaturen Brotzeit machen. :Cheese:

Lügen? Das ist so binär. Entweder er ist ein Lügner oder er sagt die Wahrheit oder wie? Vielleicht gibt es auch noch was dazwischen? Vielleicht denkt er das wirklich und schätzt es halt falsche ein? Vielleicht will er es im Moment nur nicht wahrhaben und die Erkenntnis kommt später? Immerhin wäre das alles sehr menschlich bei so einer Enttäuschung.

Ich halte Sanders im Rennen schlicht für situativ wenig anpassungsfähig. Nennen wir es halt so, anstatt "stumpf". Andere meinten er sein kein "smart racer" oder Hafu meinte, er hat es versäumt entsprechendes Gefühl zu entwickeln. Auch gerne das.

Ich (und ich denke auch kein anderer hier) halte Sanders weder für dumm noch für einen Lügner. Das ist deine Wortwahl lieber schnodo.

:Blumen:

schnodo
01.07.2021, 12:33
Ich glaube, an dieser Stelle muss ich es dabei belassen, dass wir uns nicht einig werden. Folgende Thesen stehen im Raum:

Lionel Sanders hat wie alle Leistungssportler ein tolles Körpergefühl, hat aber nicht auf die Signale seines Körpers reagiert und lügt uns nun im Video an.
Lionel Sanders unterdrückt habituell alle negativen Signale seines Körpers, deswegen kam der Einbruch plötzlich, aber wenigstens lügt er nicht.
Lionel Sanders hat ein ausreichend gutes Körpergefühl, der Einbruch kam trotzdem für ihn plötzlich, und er sagt die Wahrheit.


Habe ich was vergessen? :Cheese:

Helmut S
01.07.2021, 12:37
So von jetzt auf gleich in ein tiefes energetisches Loch fallen, das habe ich bereits am eigenen Leib erlebt. Bei einem Rennen, dessen Pacing bewusst sehr riskant gewählt war ("entweder Du gewinnst oder Du wirst Letzter").


Das schon. Das war aber doch nicht das Problem bei Sanders, wenn ich es richtig verstehe. Sanders Problem war, er kriegte nix mehr rein und musste sich übergeben. Er hatte ursächlich Probleme mit dem Verdauungstrakt und kein energetisches Defizit. DAs mag eine Folge gewesen sein. Meiner Erfahrung nach verläuft ein Verdauungstrakt Problem langsam und ist eine Folge zu KH lastiger Nahrung, meist gekoppelt mit einer für die Temperaturen zu hohen Geschwindigkeit.

:Blumen:

schnodo
01.07.2021, 12:40
Vielleicht denkt er das wirklich und schätzt es halt falsche ein? Vielleicht will er es im Moment nur nicht wahrhaben und die Erkenntnis kommt später? Immerhin wäre das alles sehr menschlich bei so einer Enttäuschung.

Das ist in meinem Sprachgebrauch ein Irrtum. :Blumen:

JeLü
01.07.2021, 12:45
Ich glaube, an dieser Stelle muss ich es dabei belassen, dass wir uns nicht einig werden. Folgende Thesen stehen im Raum:

Lionel Sanders hat wie alle Leistungssportler ein tolles Körpergefühl, hat aber nicht auf die Signale seines Körpers reagiert und lügt uns nun im Video an.
Lionel Sanders unterdrückt habituell alle negativen Signale seines Körpers, deswegen kam der Einbruch plötzlich, aber wenigstens lügt er nicht.
Lionel Sanders hat ein ausreichend gutes Körpergefühl, der Einbruch kam trotzdem für ihn plötzlich, und er sagt die Wahrheit.


Habe ich was vergessen? :Cheese:

So formuliert würde ich mich für die dritte Möglichkeit entscheiden.:Blumen:
Tatsächlich fehlt auch, dass das Problem auch dann hätte u.U. stärker begrenzt werden können, wenn LS auf die Umstände des Rennens mit einer Änderung der Energiezufuhr reagiert hätte. Ich finde es schon okay, da unterschiedlicher Meinung zu sein. Generell ist hilfreich, die divergierenden Positionen jeweils möglichst stark zu machen. Das ist jetzt in den obigen Formulierungen vielleicht nicht ganz der Fall.:Cheese:
Aber auf jeden Fall gelungen, die dritte Option möglichst plausibel zu machen.

Helmut S
01.07.2021, 12:56
Das ist in meinem Sprachgebrauch ein Irrtum. :Blumen:

Ich akzeptiere selbstverständlich deinen Sprachgebrauch. In meinem Sprachgebrauch ist das was ich skizzierte halt schlicht menschlich. Da irren ja bekanntlich menschlich ist, sind wir offenbar doch nicht so weit auseinander :Prost: ;)

Ich selbst würde es allerdings eher als Fehler bezeichnen und nicht als Irrtum. Ein Irrtum ist, wenn man auf Basis aller Informationen, denen man habhaft werden kann, eine Entscheidung trifft, die sich im nachhinein als falsch herausstellt. Ignoriert man vorhandene Informationen und trifft dann Entscheidungen, die sich als falsch herausstellen, hat man einen Fehler gemacht.

schnodo
01.07.2021, 12:59
Tatsächlich fehlt auch, dass das Problem auch dann hätte u.U. stärker begrenzt werden können, wenn LS auf die Umstände des Rennens mit einer Änderung der Energiezufuhr reagiert hätte.

Ich weiß nicht, wie man das so formulieren könnte, dass es in die Reihe passt. Das setzt voraus, dass er sich überhaupt eines Problems bewusst war. Genau das ist aber der Kernpunkt, in dem hier Uneinigkeit besteht. Bislang war sein Problem auf der Langdistanz ein Mangel an Energiezufuhr, wenn ich mich recht erinnere.

Ich finde es schon okay, da unterschiedlicher Meinung zu sein. Generell ist hilfreich, die divergierenden Positionen jeweils möglichst stark zu machen. Das ist jetzt in den obigen Formulierungen vielleicht nicht ganz der Fall.:Cheese:

Ich glaube nicht, dass die Positionen tatsächlich gleichwertig sind, weil die Evidenz und die Wahrscheinlichkeiten aus meiner Sicht unterschiedlich verteilt sind. Aber selbst wenn alles gleich wäre: Ein wenig Spaß bei der Formulierung darf man mir dann auch noch gönnen. :Cheese:

schnodo
01.07.2021, 13:04
Ich selbst würde es allerdings eher als Fehler bezeichnen und nicht als Irrtum. Ein Irrtum ist, wenn man auf Basis aller Informationen, denen man habhaft werden kann, eine Entscheidung trifft, die sich im nachhinein als falsch herausstellt. Ignoriert man vorhandene Informationen und trifft dann Entscheidungen, die sich als falsch herausstellen, hat man einen Fehler gemacht.

Ich stimme hinsichtlich der Begrifflichkeiten grundsätzlich mit Dir überein.¹ Deswegen glaube ich nicht, dass es sich um einen Fehler handelt. Lionel wusste es nicht besser und sein Coaching-/Ernährungsumfeld hat ihn, sicher nicht vorsätzlich, ins offene Messer laufen lassen.


¹Natürlich gibt es auf sprachlicher Ebene subtilere Unterschiede, die lassen wir aber mal außen vor.

Helmut S
01.07.2021, 13:26
Lionel wusste es nicht besser

Dann hättest du freilich recht, insbesondere, wenn man nicht argumentieren mag "Das hätte er aber wissen können/müssen".

Für wie wahrscheinlich hältst du es, dass ein Profi mit 10 Jahren LD Erfahrung und Erfahrung bei Hitzerennen nicht wusste, dass man bei Hitze mit KH Zufuhr und Tempo vorsichtig sein muss? Und nicht wusste, das ggf. wahrgenommene Signale evtl. damit zusammen hängen könnten?

Weil ich das für fast ausgeschlossen halte, komme ich halt auf meine Interpretation. :Blumen:

schnodo
01.07.2021, 13:56
Für wie wahrscheinlich hältst du es, dass ein Profi mit 10 Jahren LD Erfahrung und Erfahrung bei Hitzerennen nicht wusste, dass man bei Hitze mit KH Zufuhr und Tempo vorsichtig sein muss?

Generell halte ich das für wenig wahrscheinlich. In diesem speziellen Fall dürfen wir aber die Vorgeschichte nicht vergessen: Lionel hatte mit der Ernährung auf der Langdistanz schon immer ein großes Problem, das er alleine nicht in den Griff bekommen hat. Er hat sich Expertenhilfe geholt, um die Ursachen zu analysieren und zu adressieren. Das war das erste Rennen, in dem die neue Strategie Früchte tragen sollte.

Früher hat er sich auf sein Gefühl verlassen, das hat nicht funktioniert. Nun hat er sich auf die Experten verlassen. Im Nachhinein war das auch nicht besser. Aber welchen Grund hätte er im Vorfeld gehabt, deren Planung anzuzweifeln?

Vielleicht wurde die Zusammensetzung der Mixtur angepasst, dazu wurden keine Details genannt. Dass er geübt hat, regelmäßig zu verpflegen, muss nicht bedeuten, dass er immer die gleiche Mischung zu sich genommen hat. Wir können es nur vermuten.

Und nicht wusste, das ggf. wahrgenommene Signale evtl. damit zusammen hängen könnten?

Ich meine, angesichts seiner Äußerungen, dass es tatsächlich keinerlei Signale gab. Er fühlte sich super.

Aber nehmen wir mal, es hätte Signale gegeben. Wäre dann angesichts des ursprünglichen Problems, nämlich zu wenig Zufuhr, für den gestressten Athleten nicht die naheliegende Maßnahme gewesen – "Mist, es reicht doch nicht!" – mehr zuzuführen? Er hat sich doch nur Hilfe geholt, weil er ratlos war und in der Vergangenheit Fehler gemacht hat. Das war der Versuch, es richtig zu machen.

Das Ergebnis war schlecht, aber die Vorgehensweise an sich war doch vernünftig und nachvollziehbar, auch wenn man sich wohl bei der benötigten Menge geirrt hat.

Weil ich das für fast ausgeschlossen halte, komme ich halt auf meine Interpretation. :Blumen:

Ich halte es eben, angesichts der Tatsache, dass dies die erste Erprobung der erarbeiteten Langdistanz-Ernährungsstrategie war, für hochgradig wahrscheinlich. :Blumen:

Erinnert sich jemand an Sarah True, die beim Ironman kurz vor dem Ziel zusammengeklappt ist? Vielleicht gibt es auch bei Lionel ein verstecktes Problem, das sich erst im Lauf der Zeit besser eingrenzen lässt. Ich finde, wir wissen zu wenig, um aus der Ferne definitiv darüber zu entscheiden, was Lionel gewusst, empfunden und gedacht haben muss.

schnodo
01.07.2021, 17:14
Das Beyond Human Video (https://pto.live/361dzaP) ist draußen, Laufzeit: 52 Minuten. Leider muss man sich dafür registrieren. Das habe ich nun gemacht, mir das Video aber noch nicht angeschaut.

https://bit.ly/3dyUmBA
Bildinhalt: Beyond Human

StanX
01.07.2021, 19:57
Also bei mir läuft es gerade. Für die erste viertel Stunde ist es wie von mir erwartet, aber ich will mal nicht Spoilern.

quick-nick
01.07.2021, 21:31
Neues Interview mit Lionel auf Tri-mag:

https://tri-mag.de/szene/lionel-sanders-interview-ich-werde-so-lange-ironman-triathlon-machen-bis-ich-das-gefuehl-habe-alles-gegeben-zu-haben/

"Gegen Jan anzutreten, ist die Chance meines Lebens, und ich würde lieber gegen Jan antreten als in Kona."

"Ich habe nach wie vor die volle Absicht, einen Kona-Slot zu bekommen. Ich werde höchstwahrscheinlich den Wettkampf gegen Jan bestreiten, dann zurück nach Hause fliegen und weiter an meiner Ernährung und meiner Fitness feilen. Dann fliege ich zurück nach Europa, um vor dem Collins Cup den Ironman Kopenhagen zu bestreiten. Wenn ich dort keinen Platz für Kona bekomme, werde ich wahrscheinlich den Ironman California zwei Wochen nach Kona bestreiten, wo ich weiter an meinem Verpflegungsproblem arbeiten werde. Ich werde nicht eher ruhen, bis ich eine Ironman-Ziellinie überqueren und dann sagen kann: Ernährung ist kein Faktor."

"Beim Wettkampf in Deutschland wird es nicht so heiß sein, was mir aus ernährungstechnischer Sicht zugutekommen wird."

Das klingt ziemlich stressig! :) Und mit dem Wetter ist er ein Optimist ;-)

Dennoch drücke ich ihm sehr die Daumen, dass das alles so hinhaut!

schnodo
01.07.2021, 21:54
Ich habe mir nun Beyond Human angeschaut. Auf jeden Fall sehr schön gefilmt und coloriert. Liegt das an mir oder ist der Ton, gerade bei Close-Ups in Interviews, manchmal eine Zehntelsekunde neben dem Bild?

Aus meiner Sicht übertrieben dramatisch, man erwartet jeden Moment, dass Rocky Balboa und Apollo Creed durchs Bild laufen. Ich bin aber auch nicht das Zielpublikum und die Rocky-Filme habe ich leider schon gesehen. ;)

Inhaltlich nichts Überraschendes und für Forumsmitglieder, vielleicht einige Kleinigkeiten, die sie noch nicht über die beteiligten Sportler wussten. Dazu eine Handvoll knuddeliger Momente, z.B. wenn Sebi versucht, einen Latte macchiato für seine Frau mit einem Milchschaum-Herz zu verzieren.

Wenigstens habe ich nun mal den Aquabears Pool von oben gesehen. :)

https://bit.ly/3jyx9Dn
Bildinhalt: Aquabears Pool

fredfetsch
02.07.2021, 07:21
Das ist doch schon der erste Denkfehler:
...gegen Jan anzutreten ist die Chance meines Lebens...

Schliesslich kann er das in Kona auch - und kann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen!
Aber egal, er muss es machen und nicht wir.

Pablo1305
02.07.2021, 09:36
Das ist doch schon der erste Denkfehler:
...gegen Jan anzutreten ist die Chance meines Lebens...

Schliesslich kann er das in Kona auch - und kann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen!
Aber egal, er muss es machen und nicht wir.

Könnte er. Wird wohl eine Frage des Geldes bzw. Antrittsprämie sein. So wie das
Duell aufgebauscht wird, könnte ich mir schon vorstellen, dass hier einiges an
Kohle abschöpfen kann.
Andernfalls bin ich deiner Meinung und sehe keinen wirklichen Sinn dahinter.

CarstenK
02.07.2021, 09:52
Die beiden können sich ja im Vorfeld abstimmen, mit wieviel Vorsprung JF die Battle gewinnen wird, dann wird’s auch nicht so anstrengend :cool:

longo
02.07.2021, 10:19
:offtopic: Wichtig wäre auch noch, für ein möglichst glaubhaftes Ausstiegsszenario zu sorgen, falls einer der zwei nicht mehr weiter kann oder nicht mehr weiiter mag oder einfach keinen Bock mehr hat..

Ich würde mich sehr gerne zur Verfügung stellen, und den betreffenden Athleten auf eigenen Wunsch hin von der Strecke holen, und dabei gleichzeitig auch noch via live TV Bilder meinen Opi und meine Omi mit einem grossen selbstgemalten Schild lieb grüssen..:Huhu: :offtopic:

Thomas W.
02.07.2021, 11:03
:offtopic: Wichtig wäre auch noch, für ein möglichst glaubhaftes Ausstiegsszenario zu sorgen, falls einer der zwei nicht mehr weiter kann oder nicht mehr weiiter mag oder einfach keinen Bock mehr hat..

Ich würde mich sehr gerne zur Verfügung stellen, und den betreffenden Athleten auf eigenen Wunsch hin von der Strecke holen, und dabei gleichzeitig auch noch via live TV Bilder meinen Opi und meine Omi mit einem grossen selbstgemalten Schild lieb grüssen..:Huhu: :offtopic:

Hat der Longo einen Bock :)

schnodo
06.07.2021, 11:28
Mark Allen hat eine Meinung darüber, ob Lionel Sanders gegen Jan Frodeno viel ausrichten kann: Mark Allen's prediction on Lionel Sanders vs Jan Frodeno (https://youtu.be/xZPspblDQXM)

Er vergleicht, auf der einen Seite Jan Frodeno: Die schnellste Langdistanz aller Zeiten, die schnellste Zeit in Kona, zwei der schnellsten Ironman-Zeiten überhaupt; auf der anderen Seite Lionel: *crickets (https://www.youtube.com/watch?v=CpGtBnVZLSk)*

:Cheese:

Weiterhin empfiehlt er Lionel dringend, in Deutschland nicht das Gleiche zu sich zu nehmen wie in Coeur d'Alene.

Lionel selbst hingegen hat sich Tipps geholt und ist sehr zuversichtlich.

https://bit.ly/3hjiXwr
Bildinhalt: Lionel Sanders hat viel gelernt

KJS
06.07.2021, 12:28
Also ein "Show"-Wettkampf, in dem die beiden es irgendwie künstlich spannend machen wird das sicher nicht. Dafür schätze ich vor allem Frodo als viel zu Ehrgeizig ein.
Er wird unter den beinahe optimalen Bedingungen eine neue Fabel-Zeit hinlegen wollen... Lionel ist da m.E. nur schmückendes Beiwerk, weil sich ein "Battle"(zumindest bis vor CdA) vielleicht doch noch besser verkaufen lässt als die Ankündigung eines Rekordversuches... (was vielleicht sogar zu Anfang geplant war).

Das Lionel nun dabei ist hat ja auch den Charme, dass gleichzeitig der Druck bissl raus ist, sollte es doch keine Rekordzeit werden - und Frodo am Ende des Tages in jedem Fall als Gewinner dastehen wird. Denn schlagen wird er Lionel mit ziemlichere Sicherheit.

So, ich suche jetzt mal meinen Aluhut :Maso:

Matthias75
06.07.2021, 13:31
auf der anderen Seite Lionel: *crickets (https://www.youtube.com/watch?v=CpGtBnVZLSk)*

:Cheese:

:Lachanfall: :Lachanfall:

Der Vollständigkeit halber: Er hat dann doch noch den Stundenrekord von Sanders hervorgehoben, der in ziemlich beeindruckt hat.

Ist eigentlich schon bekannt, wann Sanders nach D fliegt?

So lange ist es ja nicht mehr bis zum Rennen. Wäre blöd, wenn er tatsächlich seine Ernährungsfehler in den Griff bekommen hätte, nur um dann mit einem riesigen Jetlag oder schweren Beinen vom Flug anzutreten. Ich schätze mal, er wird sich auch die Strecke vorher ansehen wollen oder vielleicht die Gelegenheit nutzen, um in Koblenz bei seinem Radsponsor vorbeizuschauen.

M.

spanky2.0
06.07.2021, 13:37
Also ein "Show"-Wettkampf, in dem die beiden es irgendwie künstlich spannend machen wird das sicher nicht. Dafür schätze ich vor allem Frodo als viel zu Ehrgeizig ein.
Er wird unter den beinahe optimalen Bedingungen eine neue Fabel-Zeit hinlegen wollen... Lionel ist da m.E. nur schmückendes Beiwerk, weil sich ein "Battle"(zumindest bis vor CdA) vielleicht doch noch besser verkaufen lässt als die Ankündigung eines Rekordversuches... (was vielleicht sogar zu Anfang geplant war).

Das Lionel nun dabei ist hat ja auch den Charme, dass gleichzeitig der Druck bissl raus ist, sollte es doch keine Rekordzeit werden - und Frodo am Ende des Tages in jedem Fall als Gewinner dastehen wird. Denn schlagen wird er Lionel mit ziemlichere Sicherheit.

So, ich suche jetzt mal meinen Aluhut :Maso:

Brauchst den Aluhut nicht rauskramen.

Ich denke das meiste kann man so unterschreiben.

Nur in dem von mir fett markierten Teil bin ich mir da nicht so sicher.
Von aussen betrachtet würde ich Sanders sogar den größeren Ehrgeiz bescheinigen.

Ich glaube zB wenn Frodeno bei diesem Battle irgendwie seine Mission Hawaii 21 gefährden könnte, würde er (intelligenterweise) sofort etwas Intensität rausnehmen.
Sanders würde mit dem Kopf durch die Wand rennen, auch wenn es bedeutet Hawaii dieses Jahr sausen zu lassen. So zumindest mein Gefühl. :Cheese:

Hafu
06.07.2021, 15:05
...
Von aussen betrachtet würde ich Sanders sogar den größeren Ehrgeiz bescheinigen.

Ich glaube zB wenn Frodeno bei diesem Battle irgendwie seine Mission Hawaii 21 gefährden könnte, würde er (intelligenterweise) sofort etwas Intensität rausnehmen.
Sanders würde mit dem Kopf durch die Wand rennen, auch wenn es bedeutet Hawaii dieses Jahr sausen zu lassen. So zumindest mein Gefühl. :Cheese:

Ich würde Frodos Ehrgeiz nicht unterschätzen.

Ohne dieses Getriebensein, maßlosen Ehrgeiz und einen ausgeprägten Egoismus kommt man nicht dort an, wo Frodo sich befindet.
Frodeno ist nur smart genug, seinen Ehrgeiz ganz gut zu kaschieren und mittlerweile stets eine gewisse Lockerheit zu demonstrieren.

Dass Frodo im Allgäu Tempo rausnehmen würde, wenn es eng wird (was ich nicht erwarte) glaube ich nicht. In Gran Canaria war es relativ eng im Kampf um den Sieg, Frodo hatte nicht den besten Tag und hat trotzdem voll durchgezogen, um seine seit mehreren Jahren währende Siegesserie zu retten (um etwas anderes ging es dort ja nicht). Zwei Tage nach Gran Canaria ließ Frodo sogar wegen Beinschmerzen ein Kernspintomogramm anfertigen, weil er Sorge hatte, sich durch den Wettkampf eine Verletzung zugezogen zu haben.

freerunning
06.07.2021, 15:20
Sehe ich genauso wie Hafu. Hat Dan Lorang auch schon in Interviews erwähnt, dass Frondeno unheimlich ehrgeizig ist. Aber für einen Profisportler ist das sowieso Grundvoraussetzung.
Bei Anne Haug kann man dieses innere Getriebensein auch wunderbar raushören, selbst am Klang der Stimme.

Matthias75
06.07.2021, 15:35
Ich würde Frodos Ehrgeiz nicht unterschätzen.

Ohne dieses Getriebensein, maßlosen Ehrgeiz und einen ausgeprägten Egoismus kommt man nicht dort an, wo Frodo sich befindet.
Frodeno ist nur smart genug, seinen Ehrgeiz ganz gut zu kaschieren und mittlerweile stets eine gewisse Lockerheit zu demonstrieren.

+1.

In dem von Schnodo verlinkten Video wurde gesagt, Sanders sei emotionaler. Ich denke, das ist der große Unterschied. Beide sind extrem ehrgeizig, v.a. im Rennen. Frodeno schätze ich aber insgesamt analytischer, oder mit Hafus Worten smarter, ein. Damit kann er seinen Ehrgeiz nach außen hin gut kaschieren. Wichtiger dürfte aber vielleicht sein, dass er seinen Ehrgeiz besser kanalisieren bzw. auf den Punkt fokussieren kann.

M.

Matthias75
06.07.2021, 17:57
Mittlerweile ist eine Übersicht der Streckensperrungen (https://tri-battle.com/verkehrseinschraenkungen/) online. Scheinbar ist die Bundesstraße in eine Richtung (Richtung Sonthofen) voll gesperrt.

M.

Goalie1984
07.07.2021, 16:51
Ich habe in diesem Hinblick aus guter Quelle was von Steilkurven gehört, die dafür sorgen sollen, dass die Wendepunkte mit höheren Geschwindigkeiten genommen werden können. Wird wohl ordentlich Geld investiert um die gut zu designen... und auch den Athleten fürs Testen zur Verfügung zu stellen - gerade Sanders...

TobiBi
13.07.2021, 09:51
Ich habe in diesem Hinblick aus guter Quelle was von Steilkurven gehört, die dafür sorgen sollen, dass die Wendepunkte mit höheren Geschwindigkeiten genommen werden können. Wird wohl ordentlich Geld investiert um die gut zu designen... und auch den Athleten fürs Testen zur Verfügung zu stellen - gerade Sanders...

Lionel dürfte sich mit Steilkurven ja bestens auskennen - siehe Stundenrekord auf der Bahn...:Lachanfall: :Lachanfall:

sabine-g
13.07.2021, 09:54
aber diesmal sind die Steilkurven sehr nass

su.pa
16.07.2021, 05:45
Äh Schnodo...
Hab ich Deine Zusammenfassung vom aktuellen Racevideo verpasst...?

:Gruebeln: :Cheese: :Blumen:

schnodo
16.07.2021, 11:19
Äh Schnodo...
Hab ich Deine Zusammenfassung vom aktuellen Racevideo verpasst...?

:Gruebeln: :Cheese: :Blumen:

Nein, ich habe es selbst noch nicht gesehen. :)
Bin derzeit anderweitig ausgelastet. :Blumen:

kromos
16.07.2021, 11:46
Nein, ich habe es selbst noch nicht gesehen. :)
Bin derzeit anderweitig ausgelastet. :Blumen:

Das kann doch wohl nicht wahr sein :dresche wofür bezahlen wir dich hier eigentlich :Cheese:

P.S. wobei ich ohne Spaß hoffe das dies nichts mit den dramatischen Unwetterfolgen zu tun hat :Traurig:

schnodo
16.07.2021, 12:10
Das kann doch wohl nicht wahr sein :dresche wofür bezahlen wir dich hier eigentlich :Cheese:

Ja, sorry, ich bin mein Geld nicht wert. :Lachen2:

P.S. wobei ich ohne Spaß hoffe das dies nichts mit den dramatischen Unwetterfolgen zu tun hat :Traurig:

Nein, zum Glück nicht. Es ist hauptsächlich die Arbeit, die mich auf Trab hält.

quick-nick
21.07.2021, 22:43
Das hat mir gerade mein Youtube Algorithmus geliefert, Lionel vor 9 Jahren :Cheese:

https://www.youtube.com/watch?v=qUa0ruJ4B7k

su.pa
22.07.2021, 15:50
Meiiii... voll des Bubi-Gesicht :)

Pippi
24.07.2021, 14:20
Das hat mir gerade mein Youtube Algorithmus geliefert, Lionel vor 9 Jahren :Cheese:

https://www.youtube.com/watch?v=qUa0ruJ4B7k

Geil

schnodo
28.07.2021, 19:22
Ich hab's mir noch nicht angeschaut und ich werde beim nahtlosen Übergang zwischen Arbeitsstress und Fahrt in den Urlaub auch keine Gelegenheit haben, eine deutsche Transkription zu liefern, aber eben sah ich, dass es Lionels Rückschau auf das Rennen gegen Jan Frodeno auf YouTube gibt: My thoughts after racing Jan Frodeno || Zwift Tri Battle (https://youtu.be/5z8AJq5QsCA)

Vielleicht hat jemand anders Lust, ein paar Worte zum Inhalt zu verlieren. :Blumen:

schnodo
28.07.2021, 20:10
Nun habe ich das Video gesehen: Eine sehr rationale, für mich absolut nachvollziehbare Einschätzung des Geschehens, aber dennoch mit einer Prise Humor gewürzt. Er zeigt eine sehr sympathische ganz grundsätzliche Dankbarkeit für die Unterstützung, die er erfährt und erwähnt den Fan, der ihn zwei Stunden lang mit der kanadischen Flagge bei sehr unangenehmem Wetter begleitet hat. Lionel reift sehr schnell, wenn Ihr mich fragt – was Ihr vernünftigerweise nicht tut, weil meine einzige Halbdistanz nicht drastisch schneller war als Frodos Bestzeit für die Langdistanz. Zu Deutsch: Ich habe keine Ahnung. :Cheese:

Was Lionels Einschätzung angeht, dass es die "opportunity of a lifetime" war, so stimme ich ihm nach wie vor zu. Kein Mensch weiß, wie Kona dieses Jahr aussieht und niemand wird sich daran erinnern, welcher Sportler ein Jahr ausgesetzt hat. Aber daran, dass Lionel Sanders im strömenden Regen, weit abgeschlagen hinter Jan Frodeno, versucht hat, nicht stehen zu bleiben, wird man sich erinnern.

Ich bin gespannt darauf, was er schafft, wenn er ein optimales Rennen bei optimaler Vorbereitung erwischt. Ich glaube nicht, dass er jemals an die Konstanz von Jan Frodeno herankommen wird, aber sein Weg ist noch nicht zu Ende und ich freue mich darauf, ihn zu verfolgen.

wodu
28.07.2021, 22:12
Ich bin gespannt darauf, was er schafft, wenn er ein optimales Rennen bei optimaler Vorbereitung erwischt. Ich glaube nicht, dass er jemals an die Konstanz von Jan Frodeno herankommen wird, aber sein Weg ist noch nicht zu Ende und ich freue mich darauf, ihn zu verfolgen.

Ich freue mich auch total darauf :liebe053:

spanky2.0
28.07.2021, 22:27
Nun habe ich das Video gesehen: Eine sehr rationale, für mich absolut nachvollziehbare Einschätzung des Geschehens, aber dennoch mit einer Prise Humor gewürzt. Er zeigt eine sehr sympathische ganz grundsätzliche Dankbarkeit für die Unterstützung, die er erfährt und erwähnt den Fan, der ihn zwei Stunden lang mit der kanadischen Flagge bei sehr unangenehmem Wetter begleitet hat. Lionel reift sehr schnell, wenn Ihr mich fragt – was Ihr vernünftigerweise nicht tut, weil meine einzige Halbdistanz nicht drastisch schneller war als Frodos Bestzeit für die Langdistanz. Zu Deutsch: Ich habe keine Ahnung. :Cheese:
.

Danke für deine Eindrücke. :Blumen:

Erwähnenswert in dem Video finde ich vielleicht noch, dass Lionel sehr beeindruckt war, nicht nur von Frodenos Professionalität, sondern besonders auch von seinem Umfeld (+ Sponsoren) und dem riesigen Team um ihn herum. Da greift 'ein Zahnrädchen ins andere'.

An diesem Punkt sieht er auch bei sich noch einiges an Verbesserungspotential, zumindest wenn ich ihn richtig verstanden habe. :Cheese:

longtrousers
29.07.2021, 12:03
Also Kopenhagen in 4 Wochen. Aber jetzt hockt er wieder in Tuscon oder?

tri-memory
03.08.2021, 21:39
gerade entdeckt, aber noch nicht gesehen
https://www.youtube.com/watch?v=Wecvq2vVWaU
wurde dieser Beitrag schon gepostet?

deralexxx
03.08.2021, 21:45
gerade entdeckt, aber noch nicht gesehen
https://www.youtube.com/watch?v=Wecvq2vVWaU
wurde dieser Beitrag schon gepostet?

Sebi hat das selbe Video auf seinem Channel auch gepostet, kA wie klug das ist, das gleiche Video bei mehreren channels zu posten.

TIME CHANGER
04.08.2021, 11:52
Sebi hat das selbe Video auf seinem Channel auch gepostet, kA wie klug das ist, das gleiche Video bei mehreren channels zu posten.

?

Ist ja ein PTO Video, nach den ersten paar Sekunden erkenne ich Sanders, Kienle sowie Jackson, kein Wunder posten diese Athleten das Video auf ihren Kanälen.

deralexxx
04.08.2021, 12:34
?

Ist ja ein PTO Video, nach den ersten paar Sekunden erkenne ich Sanders, Kienle sowie Jackson, kein Wunder posten diese Athleten das Video auf ihren Kanälen.

ja das ist schon klar, duplicate content auf mehreren Seiten / Kanälen wird nur meistens von den Algorithmen nicht gerne gesehen:

https://morningscore.io/youtube-duplicate-content/ Es wäre daher vllt klüger gewesen, das Video nur bei PTO zu posten und bei den einzelnen Athleten kleine Teaser und Referenzen zu posten.

Harm
04.08.2021, 15:02
Das Video wurde bereits am 1.7. offiziell online gestellt und ausdrücklich hier (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1609193&highlight=beyond+human#post1609193) auch unter uns diskutiert.....

Harm
06.08.2021, 10:54
Kann mir jemand sagen, was daß für ein schwarzes Armband ist, das Lionel aber auch viele Sportler jetzt bei Olympia an ihrem rechten Arm tragen. Sieht ein bischen aus wie ne Uhr (Applewatch) hat aber kein Display.

NiklasD
06.08.2021, 10:57
Kann mir jemand sagen, was daß für ein schwarzes Armband ist, das Lionel aber auch viele Sportler jetzt bei Olympia an ihrem rechten Arm tragen. Sieht ein bischen aus wie ne Uhr (Applewatch) hat aber kein Display.

Müsste das Whoop Band sein

Harm
06.08.2021, 11:47
Müsste das Whoop Band sein

Danke, genau das meinte ich...

marse
15.08.2021, 23:52
Kann es sein, dass Lionel alle (2) Trainer "rausgeworfen" hat? In seinem neuen Video macht er mehrere Andeutungen in einer eigentümliche Mischung aus Galgenhumor, Sarkasmus und Fremdschämrhetorik.
- ständiges überzogenes diabolisches Grinsen und ostentatives Betonen wie er fortan gedenkt zu trainieren
- mehrmaliges ironisches Erwähnen, dass Cam Wurf nun sein Trainer sei
- Talbot Cox zeigt bewusst neue "alte" Szenerien: anderer Pool, spartanische Paincave (anstatt draußen zu fahren)
- ständiges, aber auch wirklich ständiges (Holzhammer) Betonen, wie er zu seinen erfolgreichsten Zeiten trainiert hat und es nun wieder gedenkt zu tun

Ich bin ein sehr großer Sanders-Fan, deswegen finde ich das neue Video einfach nur traurig. Wenn man ihm nicht so wohlgesonnen ist, könnte es man auch für reine Comedy halten.

Ich möchte Schnodos perfekten Transkriptionen (auch im Tonfall) nicht vorgreifen, deswegen nur eine Einschätzung zwischen den Zeilen (Spoiler):

Lionel Sanders wirkt von Anfang an gespielt übermotiviert, wie ein echter Mann richtig hart zu arbeiten/trainieren. Fast schon trotzig und zornig. Sämtliche Wortbeiträge und auch Talbots Semiotik (Sprüche an der Wand: sinngemäß erst nach 40 aneinandergereihten Einheiten wirst du ein richtiger Champion) versuchen uns völlig übertrieben davon zu überzeugen, dass Lionel der Grinder vor dem Herrn ist, wie gut ihm das täte, wie sehr er das bräuchte, dass ihm all diese Nay-sayer (Interpretation von mir) vor Übertraining bewahren wollen und er diesen jetzt mal so richtig zeigen wird (Kopenhagen) wie gut er nach richtig hartem Training sein wird.

Ich fand als Fan folgende zwei Szenen kaum zum aushalten:
1. Oberkörperfreier Longrun in slow mo und Rocky-Ästhetik; Sobald die Kamera aber Normalgeschwindigkeit hat ganz schlimme Hüft- und Schulterblockaden. Danach sagt Lionel: oh das war gut, ich könnte gleich noch mal.
2. Schwimmtraining allein (kein Trainer, nur Talbot) mit ständiger Betonung, dass er jetzt Technik üben würde, weil sein Trainer 8 Monate nur Wassergefühl mit ihm trainiert hätte. Diese Stelle habe ich logisch und schwimmmethodisch null verstanden, aber egal... Lionel hat sich seine Battle-Royal Fotos side-by-side mit Frodo angeschaut und wird jetzt mehr an seiner Rotation seiner Nichtatemseite arbeiten.

Ich hoffe, ich habe das richtig verstanden aber die das Ergebnis der darauffolgenden Unterwasserbilder sahen diametral anders aus, zu dem was er vorhatte (durch die Rotation ist sein hoher Ellbogen komplett abgesunken)
Es gipfelt in der Einlassung, dass ihm zu seinen besten Zeiten sein Schwimmdefizit egal war, weil er eh wusste, durch richtiges Draufdrücken die Leader bald eingeholt zu haben.

Wie gesagt, ich bin großer Fan und liebe seine Authentizität und seinen natürlichen Umgang mit den sozialen Medien. Vielleicht ist das "Drehbuch" ja aber ein komplett abgefahrener neuer Plot mit Dreifachtwist aus so Super-Heist-Filmen. Vielleicht straft uns Lionel in Kopenhagen alle Lügen...irgendwie ist das ein schöner Hollywoodtraum...

Mir macht das aktuelle Video aus Triathletenperspektive fast Angst - ich möchte nicht, dass Lionel in der Triathleten-You-Tube-Blase wie Triathlon Taren endet.

Sollte er allerdings Recht haben, werde ich nach Kopenhagen diesen Post selbstverständlich löschen ;-)

PS: seine fantastischen Zeiten und unfassbaren Erfolge kann ihm keiner nehmen :-)
PPS: Schnodo, bitte schnell übersetzen :-)

marse
16.08.2021, 01:24
PS: DTD hat die Trennung bestätigt. Die Gründe werden beide für sich behalten.

longtrousers
16.08.2021, 04:43
Kann es sein, dass Lionel alle (2) Trainer "rausgeworfen" hat? In seinem neuen Video macht er mehrere Andeutungen in einer eigentümliche Mischung aus Galgenhumor, Sarkasmus und Fremdschämrhetorik.
- ständiges überzogenes diabolisches Grinsen und ostentatives Betonen wie er fortan gedenkt zu trainieren
- mehrmaliges ironisches Erwähnen, dass Cam Wurf nun sein Trainer sei
- Talbot Cox zeigt bewusst neue "alte" Szenerien: anderer Pool, spartanische Paincave (anstatt draußen zu fahren)
- ständiges, aber auch wirklich ständiges (Holzhammer) Betonen, wie er zu seinen erfolgreichsten Zeiten trainiert hat und es nun wieder gedenkt zu tun

Ich bin ein sehr großer Sanders-Fan, deswegen finde ich das neue Video einfach nur traurig. Wenn man ihm nicht so wohlgesonnen ist, könnte es man auch für reine Comedy halten.

Ich möchte Schnodos perfekten Transkriptionen (auch im Tonfall) nicht vorgreifen, deswegen nur eine Einschätzung zwischen den Zeilen (Spoiler):

Lionel Sanders wirkt von Anfang an gespielt übermotiviert, wie ein echter Mann richtig hart zu arbeiten/trainieren. Fast schon trotzig und zornig. Sämtliche Wortbeiträge und auch Talbots Semiotik (Sprüche an der Wand: sinngemäß erst nach 40 aneinandergereihten Einheiten wirst du ein richtiger Champion) versuchen uns völlig übertrieben davon zu überzeugen, dass Lionel der Grinder vor dem Herrn ist, wie gut ihm das täte, wie sehr er das bräuchte, dass ihm all diese Nay-sayer (Interpretation von mir) vor Übertraining bewahren wollen und er diesen jetzt mal so richtig zeigen wird (Kopenhagen) wie gut er nach richtig hartem Training sein wird.

Ich fand als Fan folgende zwei Szenen kaum zum aushalten:
1. Oberkörperfreier Longrun in slow mo und Rocky-Ästhetik; Sobald die Kamera aber Normalgeschwindigkeit hat ganz schlimme Hüft- und Schulterblockaden. Danach sagt Lionel: oh das war gut, ich könnte gleich noch mal.
2. Schwimmtraining allein (kein Trainer, nur Talbot) mit ständiger Betonung, dass er jetzt Technik üben würde, weil sein Trainer 8 Monate nur Wassergefühl mit ihm trainiert hätte. Diese Stelle habe ich logisch und schwimmmethodisch null verstanden, aber egal... Lionel hat sich seine Battle-Royal Fotos side-by-side mit Frodo angeschaut und wird jetzt mehr an seiner Rotation seiner Nichtatemseite arbeiten.

Ich hoffe, ich habe das richtig verstanden aber die das Ergebnis der darauffolgenden Unterwasserbilder sahen diametral anders aus, zu dem was er vorhatte (durch die Rotation ist sein hoher Ellbogen komplett abgesunken)
Es gipfelt in der Einlassung, dass ihm zu seinen besten Zeiten sein Schwimmdefizit egal war, weil er eh wusste, durch richtiges Draufdrücken die Leader bald eingeholt zu haben.

Wie gesagt, ich bin großer Fan und liebe seine Authentizität und seinen natürlichen Umgang mit den sozialen Medien. Vielleicht ist das "Drehbuch" ja aber ein komplett abgefahrener neuer Plot mit Dreifachtwist aus so Super-Heist-Filmen. Vielleicht straft uns Lionel in Kopenhagen alle Lügen...irgendwie ist das ein schöner Hollywoodtraum...

Mir macht das aktuelle Video aus Triathletenperspektive fast Angst - ich möchte nicht, dass Lionel in der Triathleten-You-Tube-Blase wie Triathlon Taren endet.

Sollte er allerdings Recht haben, werde ich nach Kopenhagen diesen Post selbstverständlich löschen ;-)

PS: seine fantastischen Zeiten und unfassbaren Erfolge kann ihm keiner nehmen :-)
PPS: Schnodo, bitte schnell übersetzen :-)

Genau so waren meine Gedanken, wirklich genau so. Ich hätte es aber nicht so schön in Worten fassen können wie du.
Sind wir einverstanden, dass wir uns als richtige Voyeurs freuen auf den Kopenhagen- Livestream?

Thomas W.
16.08.2021, 07:53
Zumindest bleibt er seiner Story treu .
Aber verrückt ist der Mann definitiv .
Umso gespannter :)

marse
16.08.2021, 08:09
Genau so waren meine Gedanken, wirklich genau so. Ich hätte es aber nicht so schön in Worten fassen können wie du.
Sind wir einverstanden, dass wir uns als richtige Voyeurs freuen auf den Kopenhagen- Livestream?

Wir sind aber sowas von einverstanden! Zumal man den IM Kopenhagen auch dem touristisch interessierten Triathleten uneingeschränkt empfehlen kann.

Necon
16.08.2021, 10:09
Mh, da ist Sanders wohl wieder zurück zu "ich weiß eh alles besser" und "ich muss einfach nur hart trainieren".

Lustig das er die Norweger erwähnt und wie hart die doch trainieren. Er versteht wohl nicht wie polarisiert die Jungs dort arbeiten und wie viel Überwachung die in ihrem Training haben, vor allem ganz im Gegensatz zu ihm.


Wenn er wirklich der Meinung ist, dass er 8 Monate nur Wasser fühlen trainiert hat, hat er glaube ich nicht verstanden was der Schwimmtrainer dort versucht hat ihm beizubringen.

quick-nick
16.08.2021, 10:47
Hatte nach der Zusammenfassung hier kurz gehofft, dass es in der Tat eine Parodie sein könnte aber nach dem Anschauen kann ich da auch nur den Kopf schütteln..

Wirklich schade, so ein super Typ aber anscheinend scheint er mehr auf das Feedback seiner YouTube / Instagram Community zu geben (bzw sich von ihnen in seiner immer wieder wechselnden Richtung bestätigen zu lassen) anstatt auf Experten/ Coaches zu hören. Er lässt sich zu sehr von seinen Konkurrenten (bzw. deren Trainingsmethoden) beeinflussen, und aktuell scheint ihm das Aufkommen der Norweger Angst zu machen sodass er mal wieder viel zu kurzfristig denkt.

Aber vielleicht (hoffentlich) straft er uns alle in Kopenhagen Lügen.

Matthias75
16.08.2021, 11:01
Ich bin ja vom Profitum so weit weg wie eine Kuh vom Stepptanz und vermutlich ist es deshalb anmaßend von mir, Sanders zu kritisieren, aber auf mich wirkt es wo, als wüsste Sanders immer noch nicht so richtig, was trainingstechnisch gut für ihn ist bzw. was bei ihm funktioniert, und auch nicht, wie er mit seinen Stärken/Schwächen umgehen soll.

Sollte ein Profi mit 33 Jahren nicht so langsam einen grundlegenden Plan bzw. ein grundlegendes Gefühl dafür entwickelt haben? Wenn er das noch nicht hat, befürchte ich, dass ihm auch mit den paar Jahren, die er noch auf höchstem Niveau Sport betreiben kann, so langsam die Zeit weg läuft. Oder er landet trainingstechnisch einen Zufallstreffer.

M.

limaged
16.08.2021, 11:25
eigentlich unfassbar, dass der nach der Frodeno Demonstration noch immer nix von der Professionalität die zu dem Sport mittlerweile gehört gelernt hat.

oder er will einfach der Youtube Triathet sein und mach weiter diese teilwese sinnlosen Verrücktheiten. das wird nur er wissen.

ich mag den Kerl, aber als Triathlet interessiert mich der mittlerweile nur noch wenig.

flachy
16.08.2021, 11:49
...
Aber vielleicht (hoffentlich) straft er uns allen in Kopenhagen Lügen.

Bin wieder dabei, Sanders4President!
Als er anfing, seinen Rennkalender mit eigentlich allen Ironmanrennen, bei denen Profis zugelassen sind plus diverse Weltmeisterschaften kreuz und quer auf dem Planeten - bis Oktober aufzuzählen, dachte ich kurzzeitig, dass er Hermine's Zeitumwandler (aus Harry Potter, damit konnten sie in der Zeit zurück reisen und wieder vor usw.) in der Tasche hat.
So viel Rennen, wie er in den kommenden Tagen rauhauen wird, dass schaffe ich nach Hamburg nicht mal mehr an Trainingseinheiten bis zum Jahreswechsel...
Das klang total nach der früheren Macho-Sparkassenwerbung "Mein Haus, mein Pferd, meine Pferdepflegerin!"
Lionel lebt hier einfach mal die Triathleten-Variante!
Schönes Ding, schönes Ding Lionel!
Dieses Filmchen war einfach geil.
Ich halte ihn hier für authentisch und hoffe auf ein baldiges Youtube-Wiedersehen des halbnackschen, philosophierenden Lionel auf einer Kopenhagener Hotelcouch mit einer Tüte Chips am Vorabend seines nächsten Ironman-Starts!!!

Vor allem, weil ich davor - GROßER FEHLER!!! - in eine Art Werbevideo von LCB mit dem Titel "What Pro-Athletes eat" gerutscht bin.
Ich glaub HAFU hatte es mal im Zusammenhang mit Gwen Jorgensen erwähnt - je mehr Profis vom Essen berichten und sich beim Essen filmen, umso ein größeres Problem haben diese mit einer akzeptablen Ernährung.
Genau dies dachte ich beim AllUcanEat-Film der Lucy - da ich sie unlängst eher zufällig mal mit ihrem Trainingspartner (Freund oder Mann oder egal) und ihrem deutschen Trainer beim abendlichen Buffet im CLS gesehen hatte, weiß ich, wie unglaublich wenig Nahrungsmittel wirklich auf ihrem Teller landen...

->PF
16.08.2021, 11:49
Ich hab das jetzt so alles aus dem Video nicht rausgehört.
Die Cam Wurf Referenz war offensichtliche Ironie. (Wurf ist der größte Troll unter den Profi-Triathleten und auf Insta ja für seine absichtlich dümmlichen plumpen Kommentare bekannt- welche aber imo nie böse gemeint sind sondern einfach nur lustig gemeint sein soll. So auf Boomerebene :D). Desweiteren spricht er auch in mehreren Abschnitten davon (unter anderem am Pool) das auch seine Coaches ihm das im Video gezeigte auftragen. Also ich weiß nicht wie man darauf kommt das er mit seinen Trainern sich zerstritten hat.

Die slomo von Oberkörperfreien Laufen sind ja quasi schon traditionell bei ihm. Warum das in diesem Video so stört verstehe ich auch nicht ganz…

Ob Sanders wirklich was gelernt hat? Idk…

Ich glaube HaFu hat das irgendwo mal erwähnt und ich gehe da mit ihm mit, seitdem Sanders offensichtlich dünner ist scheint er nicht mehr der Überbiker zu sein. Ich habe das Gefühl diese Erkenntnis hat sich bei ihm selbst noch nicht gebildet.

Benni1983
16.08.2021, 13:06
Ich fand den Film auch geil :Lachanfall:

Lionels Art sich ins Nirvana zu ballern finde ich sehr motivierend.

Ich bin gespannt, wie Kopenhagen und die Rennen danach für ihn laufen.

Sein Paincave Zimmerchen ist aber wirklich beschämend.
Er hat doch noch einen großen Paincave mit Pool, zwei Rollen und zwei Laufbändern, oder?

Ist er umgezogen?? :)

schnodo
16.08.2021, 15:30
PPS: Schnodo, bitte schnell übersetzen :-)

Tut mir leid, ich muss leider passen. Ich bin grade auf dem Rückweg von Urlaub (warum regnet es die ganze Zeit seit wir die deutsche Grenze überquert haben? Ich hasse Scheiben mit dem Handy!) und morgen früh wartet jede Menge Arbeit auf mich.

Ich bin durch Deinen Post aber schon ganz gespannt auf das Video. Danke fürs Übernehmen! :Blumen:

Ich habe noch gar nichts gesehen, deswegen spekuliere ich ins Blaue aufgrund der Beiträge hier: Ich mag noch nicht glauben, dass er nun wieder komplett durchdreht. :Nee:

Eine Trennung von DTD finde ich in gewisser Weise nachvollziehbar. Dessen Versuche, das Langdistanz-Problem in den Griff zu bekommen waren trotz (pseudo-)wissenschaftlichem Analyse-Hokuspokus nicht erfolgreich und deshalb steigt Lionel vom toten Pferd ab. Dass er nun allerdings auf einen noch älteren miefenden Kadaver aufsteigen will ist natürlich grober Unfug. :Cheese:

Was das Schwimmen angeht, so vermute ich Stagnation als Grund der Trennung. Die Idee, nicht nur aufs Wassergefühl zu achten, sondern vielleicht auch mal die grundsätzliche Mechanik etwas aufzupeppen finde ich gut, aber auch hier wäre Coach Sanders meine letzte Adresse, wenn ich Hilfe suchen würde. :)

Schlafschaf
16.08.2021, 16:36
Ich hasse Scheiben mit dem Handy!)

:Lachanfall: Super!

schnodo
16.08.2021, 22:37
:Lachanfall: Super!

Sag ich doch! :Lachen2:

Hab's mir gerade angeschaut. Man sollte das Video aus meiner Sicht nicht zu hoch hängen, hauptsächlich pep talk, an sich selbst gerichtet und am Anfang viel Blödelei wegen Cameron Wurf.

Wie die Sache mit Tilbury-Davis auseinanderging wird man vielleicht nie erfahren. Als Außenstehender sehe ich von beiden Seiten genügend Gründe, getrennte Wege zu gehen. Immerhin scheint Lionel sich an die Block-Strategie zu halten, denn er ist im Ironman-Trainingsblock. Ich sehe keine konkreten Maßnahmen, die alles bisherige über den Haufen werfen.

Was das Schwimmen angeht, hört es sich für mich nicht so an als hätte er sich von Coach Justin getrennt: "But now that I have a feel for the water, coach thinks – and after observing in the tri-battle the side-by-side photos of Frodo me – that it's time to bring back some technical stuff."
Genau meine Devise. ;)

Vielleicht macht Justin gerade Urlaub oder der Pool wird gereinigt. Kann mich natürlich täuschen. Falls nicht, hat er auf jeden Fall einen gefunden, der nicht weit weg von der ursprünglichen Philosophie ist, die mir gut gefallen hat. Es würde mich überraschen, wenn er sich einen neuen Coach gesucht hätte, der genau das Gleiche empfiehlt, was ich eigentlich auch vom alten erwartet hätte. Ich hätte vielleicht schon vorher etwas mehr Fokus auf Technik gelegt, aber dabei muss man bedenken, dass Justin Slade Profi ist, der sich seit Jahrzehnten täglich ein Dutzend Schwimmer anschaut, und ich interessierter Laie. Der Mann wird schon wissen, was er tut.

Flossen für die Flexibilität der Knöchel finde ich hilfreich. Lionel macht UNCO-Drill, was absolut richtig ist für ihn, weil er so zum Gefühl fürs Wasser – davon hält z.B. Bret Sutton nichts, weil das sowieso kaum jemand hat – auch Gefühl für den Rhythmus bekommt, wovon Sutton viel hält, und die Rotation gleichmäßiger wird. Das sieht am Anfang immer Scheiße aus (und bei ihm genauer betrachtet gar nicht so schlecht), würde ich nichts drauf geben. Was ihm fehlt, ist Flexibilität in der Schulter, er kriegt den Ellbogen in der Streckung nicht hoch. Wird er vielleicht nie, aber alleine der Versuch wird schon helfen.

Ich finde auch die Aussage, dass Spitzenleistungen ein gewisses Risiko mit sich bringen ('overtraining') nicht falsch. Wenn es einfach wäre, dann könnte jeder nach dem gleichen Rezept verfahren und wäre erfolgreich, oder halt genauso erfolgreich wie alle anderen. ;)

Spitzenleistung ist mit Risiko verbunden, sei es in der Trainingsgestaltung oder im Rennen. Völlig aus der Welt ist das nicht. Er besinnt sich darauf, dass er in seinen besten Tagen keine Angst hatte. Auch keine Angst davor, zu viel zu trainieren oder zu langsam zu schwimmen. Ich glaube schon, dass der Wunsch "es richtig zu machen" einen Typen wie Lionel hemmen kann, seine beste Leistung zu bringen. Zu viel denken hilft nicht, da läuft das meiste direkt übers Rückenmark, wenn es gut werden soll. :)

Die Sache mit Sebastian Kienle sehe ich eher als nostalgische Anmerkung. Sie haben sich dort schon so oft getroffen und er erinnert sich gerne daran. Und realistisch betrachtet ist Sebi auch eher auf seinem Leistungslevel als Frodo. Und Sebi ist populär, deswegen ist es vermutlich clever, das Augenmerk des Publikums darauf zu lenken. Und nett ist es auch.

Lionels Rennkalender enthält für mich nun auch keine Überraschungen. Genauso so hat er es doch schon vor ein paar Wochen angesagt. Oder täusche ich mich da?

Tatsächlich kann ich dem Video außer der wichtigen Tatsache, dass er und David Tilbury-Davis nicht mehr zusammenarbeiten (sie haben sich um Guten getrennt, wie ich auf Slowtwitch lesen konnte) nichts Wesentliches entnehmen.

An dem Video und seinen Folgen wird Lionels Karriere nicht zerschellen, auch wenn es für einigen Aufruhr sorgt, was nach einigen Wochen Funkstille mutmaßlich genau das war, was Talbot Cox und er beabsichtigt hatten. Wer hätte denn sonst Lust, dem Ironman Copenhagen zu folgen? :Cheese:

Hafu
17.08.2021, 06:57
... Wer hätte denn sonst Lust, dem Ironman Copenhagen zu folgen? :Cheese:

Für den Ironman Copenhagen gibt es im übrigen ein Seeding des Profifeldes von Thorsten Radde. (https://www.trirating.com/ironman-copenhagen-2021-aug-22nd-seedings/)

Lionel Sanders wird dort mit Raddes rein statistischer Rechenmethode basierend auf früheren Rennergebnissen auf Rang 7 prognostiziert, was seine bescheidenen Langdistanzfähigkeiten unterstreicht., die so diametral von seinen Weltklasse- Mitteldistanzfähigkeiten abweichen.

Trotzdem könnte es bei optimalen Rennverlauf mit einem Profislot klappen, denn einige der schnelleren Athleten in der Seeding-Liste, haben ihren Kona-Slot schon am vergangenen Wochenende in Frankfurt klar gemacht (McNamee, Nilsson) und werden auf den Start in Kopenhagen verzichten bzw. könnten von der Hitzeschlacht in Frankfurt mehr gezeichnet sein als Sanders von den Folgen von Tulsa und Tri-Battle (Tutukin, Brent McMahon, Clavel, Philipp Koutny, Paul Schuster).
Wird trotzdem 'ne sehr enge Kiste und für eine Top-Plazierung in Kona ist Sanders mit seinem unvernünftigen Rennprogramm ohnehin längst aus dem Rennen.

marse
17.08.2021, 08:15
Sag ich doch! :Lachen2:

Hab's mir gerade angeschaut. Man sollte das Video aus meiner Sicht nicht zu hoch hängen, hauptsächlich pep talk, an sich selbst gerichtet und am Anfang viel Blödelei wegen Cameron Wurf.
:

Danke :Blumen:

schnodo
20.08.2021, 21:51
Rennwochen-Video von Lionel – die komplette Pressekonferenz mit ihm und "Coach" Cameron Wurf, 35 Minuten: RaceIronman Copenhagen: Q&A with Cam Wurf (https://youtu.be/Lu-1UJCBwRo)

Full press conference with Lionel and his Coach Cam Wurf

Race Coverage will be provided by Ironman
Watch the Race LIVE on The Ironman Now Facebook Page
https://www.facebook.com/IRONMANnow (https://www.facebook.com/IRONMANnow)
8/21 10:00pm PST
8/22 1:00am EST
8/22 7:00am CEST

Hab's im Video nicht gehört, nur in einem Kommentar gelesen: "It’s a beautiful course if you walk it." :Cheese:

Sorry, wieder keine Transkription von mir.

Lionel meint, erkannt zu haben, dass sein Kernproblem während der Langdistanz darin besteht, dass er zu wenig Salz zu sich nimmt. Ansonsten witzige self deprecation von Lionel und Cameron, hauptsächlich wenn es ums Schwimmen geht.

Cineastisch gibt das Video nicht viel her, aber interessant ist es trotzdem.

Helmut S
20.08.2021, 22:16
Lionel meint, erkannt zu haben, dass sein Kernproblem während der Langdistanz darin besteht, dass er zu wenig Salz zu sich nimmt.

Kann schon sein. Das wäre halt dann echt Basic. Ich hab im Allgäuthread ja schon angemerkt, dass der Gute recht schwitzt und enorme Salzränder an der Hose hat. (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1611161&postcount=266)

marse
20.08.2021, 23:14
Rennwochen-Video von Lionel – die komplette Pressekonferenz mit ihm und "Coach" Cameron Wurf, 35 Minuten: RaceIronman Copenhagen: Q&A with Cam Wurf (https://youtu.be/Lu-1UJCBwRo)

Lionel meint, erkannt zu haben, dass sein Kernproblem während der Langdistanz darin besteht, dass er zu wenig Salz zu sich nimmt. Ansonsten witzige self deprecation von Lionel und Cameron, hauptsächlich wenn es ums Schwimmen geht.

Cineastisch gibt das Video nicht viel her, aber interessant ist es trotzdem.

Kann schon sein. Das wäre halt dann echt Basic. Ich hab im Allgäuthread ja schon angemerkt, dass der Gute recht schwitzt und enorme Salzränder an der Hose hat. (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1611161&postcount=266)

Danke Schnodo und Helmut,

höchstwahrscheinlich braucht man das aktuelle Video nicht zu transkribieren, da es sich offensichtlich um Blödelei handelt. Talbot liest und schreibt in den Slowtwitch-Lionel-Threads mit und hat mit sichtlichem Spaß den kompletten Kopenhagenthread getrollt - Kernaussage: das Team würde alles dafür tun - Bestechung - um Coach Cam Lionel während des Rennens begleiten zu lassen ;-)

Und das ist das Interessante am Internetphänomen Lionel Sanders. Er bedient virtuos seine "300" You-Tube-Spartaner und schreit bei jeder Gelegenheit und 300+ Watt in die Kamera von Regisseur Talbot aka Zack Snyder Cox "FÜÜÜR SPAAARTA". Seine 300 Krieger - interessanterweise hatte sein letztes Video ähnlich viele martialische Kommentare - bekommen genau den Content und die Führung, nach dem sie dürsten. Neben wenigen reflektierten und gutgemeinten kritischen Kommentaren (mit wenig Likes) war der marktschreierische Grundtenor, dass der Colonel es den ganzen Hatern jetzt mal so richtig zeigen soll und diese triathletisch zerstört. Genau deswegen sei er ihr Vorbild.

Auf der anderen Seite geht Lionel in anderen - seriöseren - Quellen ganz offen mit sich als Athlet, Ehemann, Mensch und Kulturphänomen um, ja man könnte sogar meinen er zerstört sein Geschäftsmodell, wie ein Magier, der plötzlich all seine Tricks verraten würde.

Eine der besagten Quellen ist der Zwift Power-Up Podcast mit Matt Lieto und Sarah True vom Juli 21 - kurz nach Coer d'Alene.

In jenem einstündigen Interview schildert er sehr offen, reflektiert und eindrücklich seine Erlebnisse während und nach CdA, wie es ihm ging, was er daraus gelernt hat und welche Athleten ihm danach Rat gegeben haben. Helmut hat Recht - Lionel hat für sich erkannt, dass er zu wenig Salz (oder gar keins?) in sein Gatorade gegeben hatte und deswegen zu wenig getrunken hatte. Die wichtigsten Punkte aus dem Podcast - anders geordnet:

- Lionel schwitzt 2 - 2,5 Liter pro Stunde
- er misst jede Gewichtsveränderung, nach jedem Training, nach jedem Rennen
- er wusste bis vor Cda nur, dass er 100 - 110 Gramm KH/h bräuchte
- für CdA hat er sich Gatorade Endurance mit 110 Gramm angemischt - seine Mischung hätte wohl eine 10 prozentigen Lösung ergeben (er meint nun, es sei zu dickflüssig gewesen)
- ansonsten wusste er nichts, jetzt würde er aber den Mechanismus aus KH (Fuel sagt er), Diffusion/Osmose und Salz verstehen
- wegen seines Fehlers hat er kein Wasser zum Verdünnen getrunken, weil er grundsätzlich auch nie durstig sei
- schon auf dem Rad hat er gemerkt, dass er ständig muss (wegen der Osmose/Diffusion; das betont er sehr oft in dem Podcast - er referiert halt sehr gern) und wenn ich es richtig verstanden habe, hätte er auf dem Rad wohl auch ständig gepinkelt
- er hat also nur KH-Gatorade getrunken, kein Wasser, kein Salz
- auf dem Rad hat er sich sehr gut gefühlt und mit seiner sehr charmanten offenen Art beschreibt er unbekümmert, dass sein Plan war, CdA als lockeren Trainingswettkampf anzugehen, um danach mit dem KQ-Slot mental gestärkt ins Allgäu zu kommen.
- so sei er an einem Hügel mit 320 Watt locker Sam davongefahren, obwohl er das gar nicht beabsichtigt hatte
- Laufen ging auch gut los, nach ein paar km hat er allerdings bemerkt, wie es ihm komplett den Stecker zieht
- seine Frau hätte sich sehr große Sorgen gemacht
- im weiteren Verlauf des Podcasts erzählt er übrigens noch, dass sich seine Frau sehr große Sorgen um ihn macht, weil er bei Wettkämpfen immer sehr viel Gewicht verliert - er selbst sagt, es seien bis zu 10%
- aus CdA hat er gelernt, dass
- er jetzt den Mechanismus KH-Wasser-Salz versteht (hat er vorher nicht gewusst)
- dass er jetzt immer seine Speisen extra salzt
- dass er extra Salz zu sich nimmt, um absichtlich durstig zu werden
- Hawaii 2017 hätte er wohl nur Unmengen Gatorade Iso (keine extra KH) getrunken (stimmt das?) weshalb es es nun besser machen wollte und sich extra 110g-Dickflüssigpampe angerührt hat

Unabhängig von den Ausführungen zu seiner Ernährung spricht er sehr offen über seine Youtube-Anhängerschaft und er weiß ganz genau, was sie wollen und welchen Content er ihnen in seiner Eigenschaft als Social-Media-Lionel gibt. Ich meine sogar heraus gehört zu haben, dass er sich seines Geschäftsmodells sehr wohl bewusst ist (ihr könnt ja zur Falsifizierung noch mal reinhören). Ich fand das sehr erstaunlich, weil er damit ja Gefahr läuft seine Rolle zu desillusionieren - aber wahrscheinlich gehört dieser Thrill dazu und die Herde hört sich keinen 1-stündigen Zwift-Podcast an.

Wir brauchen auch keine Sorgen haben, dass er etwas auf die Response und die martialischen Tipps seiner Gemeinde gibt ;-) nach CdA hat er mit einigen Profis gesprochen und sie um Rat gefragt. Champs wie Craig Alexander hätten sich ganz rührend um ihn gekümmert und sogar ihren kompletten Ernährungsplan rübergeschickt.

Es ist alles in allem ein wunderbarer Podcast - mit dem gewohnt oberflächlichen Matt Lieto - der aufgrund Sanders Offenheit sehr hörenswert ist. Wenn man die Basics zum Thema Ernährung noch nicht kennt, hört man ihm gern beim Referieren zu. Problematisch (auch für mich als Fan) ist, wenn man über die Jahre gelernt hat, dass Sanders "alles weiß" aber ständig die gleichen Fehler macht. Aber hey, was steht mir zu, das zu beurteilen? Vielleicht hatte er einfach nur einen schlechten Tag, kann wegen seiner Schweißflussrate bei Hitze nicht besser und wer brennt schon bei moderaten Bedingungen wenigen Wochen später eine 7:43 in den Asphalt? :Blumen:


PS: während ich hier so schreibe, kommt immer Arnes Werbung "Das perfekte Energiegetränk selber mischen" reingefahren ;-)

flachy
21.08.2021, 07:09
Aloha Sanders-Maniacs!

Kann es sein, dass Lionel nach einer Zeit ohne Schuhsponsor jetzt bei Puma eingeschlagen ist?
Zumindest zieht er am Anfang des Talks recht umständlich nagelneue Pumas auf seinem Campinghocker an und strafft seine Jogginghose wie damals Higgins in den Magnum-Filmen bis unter die Achseln.
Mehr hab ich erst einmal nicht gesehen, vielleicht weiß hier jemand ja noch etwas mehr...

Bis dahin, schönes Wochenende und Sport Frei!

Hafu
21.08.2021, 08:30
...

- Lionel schwitzt 2 - 2,5 Liter pro Stunde
- er misst jede Gewichtsveränderung, nach jedem Training, nach jedem Rennen
- er wusste bis vor Cda nur, dass er 100 - 110 Gramm KH/h bräuchte
- für CdA hat er sich Gatorade Endurance mit 110 Gramm angemischt - seine Mischung hätte wohl eine 10 prozentigen Lösung ergeben (er meint nun, es sei zu dickflüssig gewesen)
- ansonsten wusste er nichts, jetzt würde er aber den Mechanismus aus KH (Fuel sagt er), Diffusion/Osmose und Salz verstehen
- wegen seines Fehlers hat er kein Wasser zum Verdünnen getrunken, weil er grundsätzlich auch nie durstig sei
- schon auf dem Rad hat er gemerkt, dass er ständig muss (wegen der Osmose/Diffusion; das betont er sehr oft in dem Podcast - er referiert halt sehr gern) und wenn ich es richtig verstanden habe, hätte er auf dem Rad wohl auch ständig gepinkelt
- er hat also nur KH-Gatorade getrunken, kein Wasser, kein Salz
- auf dem Rad hat er sich sehr gut gefühlt und mit seiner sehr charmanten offenen Art beschreibt er unbekümmert, dass sein Plan war, CdA als lockeren Trainingswettkampf anzugehen, um danach mit dem KQ-Slot mental gestärkt ins Allgäu zu kommen.
- so sei er an einem Hügel mit 320 Watt locker Sam davongefahren, obwohl er das gar nicht beabsichtigt hatte
- Laufen ging auch gut los, nach ein paar km hat er allerdings bemerkt, wie es ihm komplett den Stecker zieht
- seine Frau hätte sich sehr große Sorgen gemacht
- im weiteren Verlauf des Podcasts erzählt er übrigens noch, dass sich seine Frau sehr große Sorgen um ihn macht, weil er bei Wettkämpfen immer sehr viel Gewicht verliert - er selbst sagt, es seien bis zu 10%
- aus CdA hat er gelernt, dass
- er jetzt den Mechanismus KH-Wasser-Salz versteht (hat er vorher nicht gewusst)
- dass er jetzt immer seine Speisen extra salzt
- dass er extra Salz zu sich nimmt, um absichtlich durstig zu werden
- Hawaii 2017 hätte er wohl nur Unmengen Gatorade Iso (keine extra KH) getrunken (stimmt das?) weshalb es es nun besser machen wollte und sich extra 110g-Dickflüssigpampe angerührt hat
....
Es ist alles in allem ein wunderbarer Podcast - mit dem gewohnt oberflächlichen Matt Lieto - der aufgrund Sanders Offenheit sehr hörenswert ist. Wenn man die Basics zum Thema Ernährung noch nicht kennt, hört man ihm gern beim Referieren zu.

Ich habe den Podcast auch verfolgt, aber irgendwann weggehört, weil das Ganze für mich eher Autosuggestion statt offener selbstkritischer Reflexion war. Sanders war vor zwei Jahren schonmal extra für mehrere Wochen in Kona zusammen mit Ernährungsexperten von Gatorade und hat dort umfangreiche Schweißanalysen durchgeführt. Wenn er dann 2 Jahre später in CdA immer noch im Dunkeln tappt, wieviel Natrium und wieviel KH er auf einer Langdistanz zu sich nehmen soll, wird es unglaubwürdig.
Er sucht halt nach dem einfachen, leicht abstellbaren Fehler, der den Erfolg auf der Langdistanz verhindert, statt sich mit komplizierteren Ursachen in seinem Stoffwechsel, seiner im Kern zu intensitätsbetonten Trainingsphilosophie beziehungsweise sogar nicht abstellbaren Problemen in seiner Talentstruktur zu beschäftigen.
Außerdem war die Tempogestaltung des eigenen Rennens in CdA Bullshit. Nachdem er auf dem Rad den Anschluss an Sam Long verloren hatte (was ja alleine schon ein deutliches Zeichen war, dass er einen suboptimalen Tag und/oder Stoffwechselprobleme hatte), war es so ziemlich das Dümmste, was man als Triathlet (auch als Amateur) machen kann, auf den ersten 10km eines Hitzemarathons "All-In" zu gehen und mit den nach dem Radfahren verbliebenen Kraftreserven das entstandene Loch auf Sam Long zu schließen. Sowas endet, egal wieviel Natrium oder Wasser oder Kohlenhydrate man trinkt, eigentlich stets in einem Fiasko.
Jedem guten Langdistanztriathleten passieren mal bei einem Rennen Ernährungsfehler,, aber dass dann gleich ein ganzes Rennen komplett den Bach runtergeht und das Rennen zum Wandertag wird und man nicht nur 10 bis 15 Minuten langsamer als geplant das Ziel erreicht, sieht man (außerhalb von Hawaii, wo viele eine hochriskante Renngestaltung der Konkurrenz wegen wählen) heutzutage sehr selten.

...Problematisch (auch für mich als Fan) ist, wenn man über die Jahre gelernt hat, dass Sanders "alles weiß" aber ständig die gleichen Fehler macht. Aber hey, was steht mir zu, das zu beurteilen? Vielleicht hatte er einfach nur einen schlechten Tag, kann wegen seiner Schweißflussrate bei Hitze nicht besser und wer brennt schon bei moderaten Bedingungen wenigen Wochen später eine 7:43 in den Asphalt? :Blumen:
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Die Leistung im Allgäu würde ich nicht zu hoch hängen. Mit 20min Abstand auf die Siegerzeit erreicht man bei keinem regulären Profi-Wettkampf mit 20 oder 30 Startern mehr ein Podium und die Zeit selbst war bedingt durch die schnellsten denkbaren Wettkampfstrecken mit abartig kurzen Wechselzonen von unter 100m, in denen man bei jedem regulären Wettkampf in der Summe stets mehrere Minuten liegen lässt, maximal schnelles Profil der Rad- und Laufstrecke ohne Höhenmeter und erforderliche Bremsphasen, Verpflegungsaufnahme aus mitfahrenden Begleitfahrzeugen, beschönigender Streckenmessung, perfekter Navigation auf der komplett ausgeleinten Schwimmstrecke usw.
Die letzten 15 Laufkilometer von Sanders waren auch im Allgäu recht übel und er war kurz davor stehen zu bleiben. Bei etwas höheren Außentemperaturen hätte auch dieser Bewerb in einem Wandertag geendet.

Nichtsdestoweniger hat Sanders trotz aller Kritik, die ich oben einfließen hab lassen, immer noch einen hohen Unterhaltungswert und natürlich werde ich auch das Rennen in Kopenhagen morgen verfolgen und dabei ein besonderes Augenmerk auf sein Abschneiden legen.:cool:
Mittlerweile ist Sanders für mich fast mehr Influencer als ernst zu nehmender Triathlonprofi. Er ist hochprofessionell darin, sich als Marke zu verkaufen, aber dabei bleibt seine sportliche Entwicklung auf der Strecke und mutmaßlich bleibt er dabei auch deutlich unter seinen Möglichkeiten, zumindest was die Resultate auf der Langdistanz anbelangt.

aussunda
21.08.2021, 11:45
Mittlerweile ist Sanders für mich fast mehr Influencer als ernst zu nehmender Triathlonprofi. Er ist hochprofessionell darin, sich als Marke zu verkaufen, aber dabei bleibt seine sportliche Entwicklung auf der Strecke und mutmaßlich bleibt er dabei auch deutlich unter seinen Möglichkeiten, zumindest was die Resultate auf der Langdistanz anbelangt.

Wenn man, wie z.B. Normann Stadler, einen großen Teil des Profidaseins mit Geld verdienen gleich setzt, macht Sanders alles richtig. Er hat nämlich eine brutale Reichweite.

Insofern spielt er sein Talent doch irgendwie aus.

schnodo
21.08.2021, 23:21
Neues Rennwochen-Video, in dem ziemlich wenig passiert, es ist aber auch nur dankenswerte fünf Minuten lang: Ironman Copenhagen: Race Week (https://youtu.be/34LgD_gn4oM)

Was mir auffällt, ist das Lionel an gleichmäßiger Rotation beim Schwimmen arbeitet. Im Pool sieht der Drill schon fast geschmeidig aus. Ansonsten präsentiert sein neuer Coach seine Trainingsphilosophie: "Lead by example." Er wird von vorne führen.

https://bit.ly/3j6eyxZ
Bildinhalt: Lionel und Coach Wurf

tom81de
23.08.2021, 17:08
Der Sanders wird zweiter in Kopenhagen, holt sich damit den Hawaii Slot und das wird hier mit keinem Wort erwähnt :Huhu:

captiva
23.08.2021, 18:03
Der Sanders wird zweiter in Kopenhagen, holt sich damit den Hawaii Slot und das wird hier mit keinem Wort erwähnt :Huhu:

Wenn die Insta-Welt so laut und bunt ist, daß man die Real-Welt kaum noch wahrnimmt...

Hafu
23.08.2021, 18:15
Der Sanders wird zweiter in Kopenhagen, holt sich damit den Hawaii Slot und das wird hier mit keinem Wort erwähnt :Huhu:

Du hast es doch (zumindest zwischen den Zeilen) hiermit erwähnt.:Huhu:

Für den Ironman Kopenhagen gab es ja einen eigenen Thread und da war es selbstverständlich schon Thema.

Mit der Absage des Rennens in Kona hat halt auch der Kampf um die Kona-Qualiplätze stark an Spannung eingebüßt.

Der überragende Sieg des Nebenerwerbstriathlon-Profi Cameron Wurf wurde auch noch nicht im separaten Cam-Wurf-Thread thematisiert, obwohl dessen erstaunliche Laufleistung nach komplett alleine bestrittener Raddisziplin im 44er-Schnitt sportlich noch einmal eine Ecke höher in Bezug auf zukünftiges Kona-Potential einzustufen ist, (https://www.strava.com/activities/5836473894) als die ebenfalls gute Laufleistung von Sanders, der dabei 180km Gruppenfahren vorausging.

tridinski
23.08.2021, 18:19
Der überragende Sieg des Nebenerwerbstriathlon-Profi Cameron Wurf wurde auch noch nicht im separaten Cam-Wurf-Thread thematisiert, obwohl dessen erstaunliche Laufleistung nach komplett alleine bestrittener Raddisziplin im 42er-Schnitt sportlich noch einmal eine Ecke höher in Bezug auf zukünftiges Kona-Potential einzustufen ist, als die ebenfalls gute Laufleistung von Sanders, der dabei 180km Gruppenfahren vorausging.

4:02 = 44,6 er Schnitt ist der gute CJ Wurf geradelt bevor er dann 2:49 gelaufen ist

Hafu
23.08.2021, 18:28
4:02 = 44,6 er Schnitt ist der gute CJ Wurf geradelt bevor er dann 2:49 gelaufen ist

Du hast natürlich recht.:Blumen: (ich editiere es noch)

Die Geschwindigkeitsdaten hat Cam ja auch auf Strava geteilt, leider aber keine Wattwerte, die mich sehr interessiert hätten, um sein außerordentlich gutes Setup besser evaluieren zu können.
Aus dem Bauch heraus tippe ich mal so auf 310 bis 320 Watt, eine Leistung für die man normalerweise beim Marathon hintenraus büßen muss.

mattib
23.08.2021, 18:38
Mit der Absage des Rennens in Kona hat halt auch der Kampf um die Kona-Qualiplätze stark an Spannung eingebüßt.



Warum? Es war doch durch die Absage nicht minderspannend da die Qualizeiträume sich doch nicht ändern sollen ( so weit mein Wissensstand) Würde heißen wenn Sanders den Slot da nicht geholt hätte wäre nix gewesen mit Start ob Okt oder Feb egal...

Hafu
23.08.2021, 18:48
Warum? Es war doch durch die Absage nicht minderspannend da die Qualizeiträume sich doch nicht ändern sollen ( so weit mein Wissensstand) Würde heißen wenn Sanders den Slot da nicht geholt hätte wäre nix gewesen mit Start ob Okt oder Feb egal...

Ich rechne nicht damit, dass sich bis Anfang Januar (dem Zeitpunkt wo man spätestens eine fixe Planung für eine Febuar-Autragung mit 2000 Agegroupern und deren Begleitpersonen festzurren müsste, relevantes an den Austragunsbeschränkungen für Events auf Big Island und den Einreisebstimmungen auf die hawaiianischen Inseln, die mit die niedrigste Impfquote innerhalb der US-Bundesstaaten haben, ändert, so dass der nächste Kona-Ironman wohl eher im Herbst 2022 stattfinden wird.
Und dafür kann man sich auch im Frühjahr/ Sommer 2022 den Slot holen.

mattib
23.08.2021, 18:49
Ich rechne nicht damit, dass sich bis Anfang Januar (dem Zeitpunkt wo man spätestens eine fixe Planung für eine Febuar-Autragung mit 2000 Agegroupern und deren Begleitpersonen festzurren müsste, relevantes an den Austragunsbeschränkungen für Events auf Big Island und den Einreisebstimmungen auf die hawaiianischen Inseln, die mit die niedrigste Impfquote innerhalb der US-Bundesstaaten haben, ändert, so dass der nächste Kona-Ironman wohl eher im Herbst 2022 stattfinden wird.
Und dafür kann man sich auch im Frühjahr/ Sommer 2022 den Slot holen.

unter der Ahnnahme ist es natürlich was anderes, aber das ist ja nur spekulativ

spanky2.0
24.08.2021, 08:03
Der Sanders wird zweiter in Kopenhagen, holt sich damit den Hawaii Slot und das wird hier mit keinem Wort erwähnt :Huhu:

Erwähnenswert dabei ist vielleicht noch sein erstes Sub50 Schwimmen :Cheese:

46554

marse
24.08.2021, 08:35
Erwähnenswert dabei ist vielleicht noch sein erstes Sub50 Schwimmen :Cheese:

46554
Umso bemerkenswerter, dass sich seine Gruppe verschwommen hat und sie zur richtigen Boje zurückgeschwommen sind.
Hafu vergleicht gern das Delta zum Ersten - ein mathematisch absolut nachvollziehbarer Ansatz, allerdings war Wojt als eine Art triathletischer Schwarzer Schwan in seiner eigenen Liga unterwegs und crasht jede Statistik.
Was mich noch interessiert, ist, warum Wojt und min. zwei weitere Gruppen so stark abweichende Linien geschwommen sind. Ich meine, von den Profis ist keiner intuitiv an den Leinen entlang geschwommen. Hat Wojt gewusst, wo die Ränder der Rinne (Sandbänke) sind? Hat er seine Sprünge kalkuliert?
Ich hoffe, Sanders Leistung gibt ihm Auftrieb, bei weiteren Wettkämpfen mit guten Gruppen aus dem Wasser zu kommen.
PS zum Thema Abkürzung: Talbot Cox nimmt das Thema auf Twitter und IG sehr ernst - er hat Beweise geliefert. Mal sehen, ob es Ironman ernst nimmt oder unter den Teppich kehrt. Man wird wahrscheinlich niemanden aus besagter Gruppe (um Jarridge) disqualifizieren aber Zeitstrafen auszusprechen, wäre ein gutes Zeichen klarer Kommunikation. Ich habe den Effekt auf die Endergebnisse der Abkürzer nicht geprüft- es sollte aber keine Verzerrungen bezüglich Preisgeld geben (gibt ja eh kaum was) - aber wie gesagt, das ist nur Spekulation.

Edit: das Bild des Schwarzen Schwans ist nicht exakt, weil Wojts Leistung nicht unerwartet kam - sollte nur der Veranschaulichung dienen.

TIME CHANGER
24.08.2021, 09:12
PS zum Thema Abkürzung: Talbot Cox nimmt das Thema auf Twitter und IG sehr ernst - er hat Beweise geliefert. Mal sehen, ob es Ironman ernst nimmt oder unter den Teppich kehrt. Man wird wahrscheinlich niemanden aus besagter Gruppe (um Jarridge) disqualifizieren aber Zeitstrafen auszusprechen, wäre ein gutes Zeichen klarer Kommunikation. Ich habe den Effekt auf die Endergebnisse der Abkürzer nicht geprüft-


wie ich das auf Talbots Insta Story wahrgenommen habe, haben ein Teil (Sanders gehörte nicht dazu?) der Schwimmer abgekürzt, jedoch auf Zurufe von aussenstehenden personen angehalten, das Malheur bemerkt, angehalten, sich umgeschaut und dann zurückgeschwommen zur ausgelassenen Boje um dann korrekt weiter zu schwimmen.

marse
24.08.2021, 09:39
wie ich das auf Talbots Insta Story wahrgenommen habe, haben ein Teil (Sanders gehörte nicht dazu?) der Schwimmer abgekürzt, jedoch auf Zurufe von aussenstehenden personen angehalten, das Malheur bemerkt, angehalten, sich umgeschaut und dann zurückgeschwommen zur ausgelassenen Boje um dann korrekt weiter zu schwimmen.

Das kann natürlich sein und dann hätte es sich ja zum Guten geklärt.

Zur Vervollständigung hier der Stand vom 22.08.:

https://tri-today.com/2021/08/talbot-cox-on-ironman-copenhagen-swim-group-all-cut-a-massive-turn/

Es ging nicht um Sanders Gruppe. Sanders sagte auf IG, dass seine Gruppe die Boje verpasst hat, sie aber zurückgeschwommen sind.

Die Bilder von Talbot in o. s. Link beziehen sich auf die Gruppe um Jarridge.