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Vollständige Version anzeigen : Knieschmerzen, Bänder, ITBS?


Markus0178
17.10.2009, 13:05
Hallo zusammen, ich hab schon seit ein paar Monaten hier mitgelesen und habe mich nun angemeldet, weil mich ein Thema seit einer Weile ernsthaft beschäftigt. Erstmal meine Vorgeschichte.

Ich bin 30J. und habe vor, im nächsten Jahr an 2- 3 Veranstaltungen über die Kurzdistanz teilzunehmen. Dafür trainiere ich seit Anfang des Jahres. Ich habe beim Schwimmen und Radfahren gute Fortschritte gemacht. Beim Laufen bin ich allerdings fast genau auf dem gleichen Stand, wie am Anfang und dementsprechend frustriert. Das Problem ist folgendes: Nach ca. 3km bekomme ich Schmerzen an der Außenseite des linken Knies, ca. 1km später auch am rechten Knie. Ich habe mittlerweile schon einiges ausprobiert, schneller oder langsamer laufen, Füße leicht nach innen oder außen kippen, Mittelfuß oder über die Ferse abrollen, Asphalt oder Tartanbahn, Schuhe Asics Gel mit Unterstützung oder Nike Free und Kniebandagen. Es ändert sich einfach nichts, ich kann auf 500m genau vorhersagen wann die Schmerzen anfangen. Die sind teilw. so stark, dass ich anfange abzufälschen und nachher nur noch gehen kann. Ich habe mehrmals die Schmerzen ignoriert und bin einfach meine Runde zu Ende gelaufen bzw. eher "gehumpelt", am nächsten Tag konnte ich nur unter Schmerzen normal gehen. Ich bemerke aber keine Schwellung oder ähnliches.

Ich war auch vor 2 Mon. beim Orthopäden, dort wurden meine Kniegelenke geröntgt und für i.O. befunden. Beinlänge ist gleich, leichte Fußfehlstellung, sollte aber beim laufen kein Problem darstellen. Auf meine Bitte wurden mir trotzdem Sporteinlagen verschrieben, die auch individuell angefertigt wurden. Entsprechend optimistisch, habe ich diese auch sofort in neutralen Schuhen verwendet. Die Ernüchterung folgte ziemlich schnell, es hat sich nichts verändert. Ab Kilometer 3 ging es wieder los. Ich laufe zurzeit mal mit und mal ohne Einlagen.

Ich habe mich bereits im Netz über ITBS informiert, die Symptome die geschildert werden decken sich ziemlich genau mit meinen Problemen. Erneut optimistisch eine Lösung gefunden zu haben, mache ich seit 1 Mon. jeden Tag mehrmals Dehnübungen, die ich bisher vernachlässigt bzw. teilw. überhaupt nicht durchgeführt habe (Beine durchdrücken und die Fußspitzen halten, Beine überkreuz durchdrücken und die Fußspitzen halten, Waden strecken, Quatrizeps strecken alle Übungen 2- 3 Mal über ca. 20 Sek. Auch hier hat sich seit dem nicht verändert, die Schmerzen ab Kilometer 3 sind weiterhin da.

Meine nächste Vermutung wären muskuläre dysbalancen, ich glaube hier ist meistens der Beinbizeps betroffen d.h. unterentwickelt (ist das so richtig?). Ich würde das mal gerne überprüfen lassen, weiß aber nicht genau wo man das machen lassen kann?
Das Problem an der Sache ist, das ich bereits seit 5 Jahren im Fitnessstudio Krafttraining mache und auch Beinpresse, Beinstrecker, Beincurler benutze. Irgendwie kann ich mir nicht so richtig vorstellen, dass nun ein Teil der Muskulatur unterentwickelt sein soll.

Vielleicht folgendes noch als Anmerkung, die Probleme mit den Knien haben nicht erst in diesem Jahr angefangen. Ich habe auch bereits vor ca. 5J. mal den Versuch unternommen regelmäßig zu laufen, schon damals hatte ich diese Probleme und hatte mich dann damit abgefunden und es nicht weiter probiert.

Ich habe gelesen, dass es möglich sein kann, dass Bänder so kurz sind bzw. sich verkürzt haben, dass man durch dehnen auch dauerhaft keine Verbesserung erzielt. Es gibt dafür die Möglichkeit eines operativen Eingriffs, bei dem durch einen bestimmten Schnitt die Spannung aus den betroffenen Bändern genommen wird. Ich bin eigentlich überhaupt kein Freund von solchen Eingriffen. Habe aber z.Zt. das Gefühl, dass es nicht mehr lange dauert, bis ich mich erneut mit der Situation abfinde.

Hat jemand ähnlich Probleme und evtl. schon mal so einen Eingriff vornehmen lassen?
Welcher Mediziner wird sich ernsthaft dem Problem annehmen, sich evtl. mal unter Belastung das ganze Knie u.s.w. anschauen und welche Untersuchungen kann man machen lassen (auch wenn die nicht durch die KK abgedeckt sind)? Ich hab das Gefühl, dass meisten nur kurz geschaut wird; Einlagen, Diclo oder ähnliches verschrieben und eine Trainingspause verordnet wird und dann das Thema für den Arzt erledigt ist (bin gesetzlich Krankenversichert).

MfG
M

aRa
17.10.2009, 22:48
Ich würde in deinem Fall empfehlen, dir ein Rezept für Physiotherapie zu besorgen. Da hat der PT etwas mehr zeit für die Befundung und kann dich auch mal unter Belastung beobachten. Es gibt soviel mögliche Ursachen für deine Beschwerden, dass eine Ferndiagnose unmöglich ist. Such dir auf jeden Fall einen guten Manual Therapeuten, der dich gründlich durch checkt und leg dich nicht zu früh unters Messer, dieses Sehneneinkerben macht es meistens noch schlimmer....

Ansi
18.10.2009, 19:09
hey Markus, willkommen im Club.
:(
Ich hab eigentlich genau das gleiche Problem, nur das es sich bei mir bis jetzt auf das rechte Knie konzentriert. Auch bei mir wurde das Läuferkniesyndrom ausgeschlossen... hab jetzt eine 8wöchige Pause hinter mir + neue Einlagen + neue Schuhe + Lauftechniktraining...
War heute das erste mal wieder laufen und nach km 4 hat das ganze wieder angefangen...
ich bin echt frustriert... :(
Aber jetzt sich unter das Messer zu legen wäre glaube ich (für mich) keine Lösung.
Ich versuche jetzt halt wieder mit dehnen, gut aufwärmen, langsam steigern ...also fange ich wohl bei ca. 2km an... mal sehen ob das was bringt...

Dir viel Glück
Ansi

phi25
20.10.2009, 10:24
Ich hatte genau das selbe Problem hab die Probleme inzwischen nach ca. einem Jahr überwunden.
Ich hab gedehnt, hat aber nichts gebracht. Strom, Ultraschall und so hat überhaupt keinen Effekt. Laufpausen haben auch nichts gebracht. Einlagen wurden mir angeboten, ich halte aber nicht viel davon und hab mir keine machen lassen.
Eine kleine Verbesserung (von 500 m schmerzfrei auf ca. 2000m) trat beim Umstieg von pronationsgestützten Schuhen auf Neutralschuhe auf.
Da ich beim Radfahren nie Probleme hatte, habe ich mir so meine Gedanken über meinen Bewegungsapparat gemacht. Meine Füße setzten beim Laufen zu weit innen auf, d.h. der Abstand der Fußabdrücke zueinander war nur wenige Zentimeter. Klar das dadurch das Band außen sehr gespannt ist und dadurch eben die Beschwerden ausgelöst wurden. Zusätzlich zeigten die Fußspitzen immer leicht nach innen.
Ich hab mir daher zuerst einen übertrieben breitbeinigen Laufstil angewöhnt, zusätzlich habe ich auf Vorfußlauf umgestellt. Die Beschwerden waren weg, dafür hatte ich dann andere Probleme die auf die geänderte Belastung mit meinem neuen Laufstil einhergingen, vor allem Probleme mit den Waden und den Zehenballen. Da ich nicht gerade leicht bin steht das aber in direktem Zusammenhang mit der Laufstiländerung und geht vorbei. Mit der Zeit wurde die Bewegung ökonomischer und ich musste nicht mehr bewußt breitbeinig laufen, das ging dann schon automatisch weil sich die Muskulatur darauf eingestellt hat.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich jetzt schneller laufe als früher und mein Stil sehr viel sauberer ist, allerdings kann ich die Distanzen von früher noch nicht bewältigen, z.Z. ist nach 12 km Schluß, dann hab ich keine Kraft mehr in den Waden um mein Gewicht am Vorfuß zu halten (ich hab austrainiert 84 kg).
Die Probleme begannen im Dezember 2008, bis im Sommer konnte ich dann eine Volksdistanz machen, die 5 km gingen gerade so, inzwischen gehts aufwärts.
Vielleicht ist der Fall bei dir ja ganz anders gelagert, ich kann dir nur raten:
Geh laufen, aber wenn der Schmerz kommt hör sofort auf. Hol dir die Grundlage beim Radfahren, lauf halt nur Intervalle.
Hab Geduld, hör auf deinen Körper.
Viel Glück

Markus0178
20.10.2009, 12:17
Hallo, vielen Dank für die Antworten.
Ich werde natürlich mit dehnen weitermachen und an meinem Laufstil arbeiten. Des weiteren werde ich mal zum Physiotherapeuten gehen und mich auf muskuläre Dysbalancen untersuchen lassen und im Anschluss gezielt diese Muskeln trainieren. Außerdem werde mir noch ein paar neue Schuhe kaufen und vorher eine Ganganalyse machen.

Dann schauen wir mal…

wolfi
20.10.2009, 12:31
das half bei mir: http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=222407&postcount=14

Messi
20.10.2009, 13:49
Ich kenne das Problem auch nur zu gut!
Bei mir liegts aber an einer sehr schlchten Knorpelsubstanz. Kommt bei mir vom Handballspielen in der Jugend.
Habs nur mit Spritzen vom Orthopäden in den Griff bekommen.
Im Moment hab ichs aber auch wieder. Grund: Ich hab meine Gelenk-Nahrungsergänzung über den Sommer nicht genommen..:(

Joersch
20.10.2009, 17:03
Ich kenne das Problem auch nur zu gut!
Bei mir liegts aber an einer sehr schlchten Knorpelsubstanz. Kommt bei mir vom Handballspielen in der Jugend.
Habs nur mit Spritzen vom Orthopäden in den Griff bekommen.
Im Moment hab ichs aber auch wieder. Grund: Ich hab meine Gelenk-Nahrungsergänzung über den Sommer nicht genommen..:(

Hallo,

Was auch immer Du nimmst - Du meinst Deine Gelenk-Nahrungsergänzung wirkt sich doch so stark aus? Dann ist`s ja fast kein Nahrungsergänzungsmittel, sondern schon fast Medizin bei Dir. Wie auch immer, wenn es tatsächlich daran liegt, weisst Du ja wenigstens, was Du in Zukunft besser machen kannst. Ansonsten wünsche ich noch schnelle Erholung!!!