Vollständige Version anzeigen : Training: Was ist genug, was ist zu viel? (Arbeitstitel)
sabine-g
19.08.2025, 14:59
[Moderation: Einen Titel für diesen Thread sowie das genaue Thema müssen wir noch finden.]
Ich finde den Agegrouper spannend.
Letztes Jahr AK18-24 Weltmeister in Kona und jetzt neuer AK Rekord.
Und vor allem wenn man sich seine Trainingsleistungen so anschaut (Strava).
Da frage ich mich als jemand der den Sport knapp 40 Jahre macht:
Wann hat man genug trainiert und wann zu viel?
Konkret:
Ich habe in diesem Jahr 1x 18:30h trainiert (TL in Freiburg ) und 1x 19h (Urlaubswoche zu Hause).
Ein Bekannter (50J) hat seit 01.01.2025 jede Woche 21h geschrubbt.
Der AK Champion kommt auf 18,9h.
Vielleicht wäre das ein neuer Thread wert, oder eine Umfrage, oder beides.
Ausdauerjunkie
19.08.2025, 15:04
Ich finde den Agegrouper spannend.
Letztes Jahr AK18-24 Weltmeister in Kona und jetzt neuer AK Rekord.
Und vor allem wenn man sich seine Trainingsleistungen so anschaut (Straka).
Da frage ich mich als jemand der den Sport noch knapp 40 Jahre macht:
Wann hat man genug trainiert und wann zu viel?
Konkret:
Ich habe in diesem Jahr 1x 18:30h trainiert (TL in Freiburg ) und 1x 19h (Urlaubswoche zu Hause).
Ein Bekannter (50J) hat seit 01.01.2025 jede Woche 21h geschrubbt.
Der AK Champion kommt auf 18,9h.
Vielleicht wäre das ein neuer Thread wert, oder eine Umfrage, oder beides.
Er ist nicht mal halb so alt wie du.
Jeder ist anders.
Frag z.B. triduma wieviel er in den letzten 30 Jahren wöchentlich trainiert.
sabine-g
19.08.2025, 15:10
Er ist nicht mal halb so alt wie du.
Jeder ist anders.
Frag z.B. triduma wieviel er in den letzten 30 Jahren wöchentlich trainiert.
Das ist keine Antwort auf dieses Thema.
Konkrete Frage wäre: Wann ist viel zu viel?
Antracis
19.08.2025, 15:12
re macht:
[...]..Wann hat man genug trainiert und wann zu viel?
[...]
Der AK Champion kommt auf 18,9h.
Vielleicht wäre das ein neuer Thread wert, oder eine Umfrage, oder beides.
Ich finde dass ein spanndes Thema, befürchte aber, dass es da halt viele
Variablen gibt, die es letztlich unübersichtlich machen.
Also beispielsweise die oft zitierte "volle Berufstätigkeit" bei Agegroupern. Das kann ja in der Praxis total unterschiedliche Belastungen bedeuten, die sich auf mögliches Training und Regeneration beziehen. Vom Rest des Lebens, der noch dazu kommt, gar nicht zu reden.
Dann bin ich fest davon überzeugt, dass Menschen halt auch in der gleichen AK unterschiedlich von Training profitieren, d.h. einer braucht weniger/mehr oder verträgt weniger/mehr Traning schon von seiner Physiologie her. Natürlich sicher innerhalb gewisser Grenzen ähnlich und mit wenigen Extremen als Ausreißer.
Spannend wäre es aber schon zu wissen, wer wieviel trainiert hat von den Top3 beispielsweise und wie. Ob die Werte dann stimmen in den Umfragen, ist ja durchaus auch eine Frage. Gibt ja einen gewissen Wettbewerb darin, besonders schlau (wenig) oder besonders viel (fleissig) zu trainieren und das kann schon ein Bias sein.
sabine-g
19.08.2025, 15:15
Klaro. Das ist alles nichts Neues was du schreibst.
Ich folge ein paar Leuten und beobachte deren Ergebnisse. Ein Bekannter hier im Forum (Tom H.) ist eher am unteren Ende der Trainings-Leistungs-Skala und am oberen Ende der Skala der erbrachten Leistung im Wettkampf.
Ich finde den Agegrouper spannend.
Letztes Jahr AK18-24 Weltmeister in Kona und jetzt neuer AK Rekord.
Und vor allem wenn man sich seine Trainingsleistungen so anschaut (Strava). .
Die knapp 19h sind der Wochenschnitt bei ihm?
Frederik hat jahrelangen Triathlon Background. Er ist zum Beispiel die dänischen Nachwuchskader im Triathlon durchlaufen. Und ist auch schon 2019 für Itzehoe in der 2. Triathlon Bundesliga gestartet.
Er wird übrigens nächstes Jahr in das Profilager wechseln.
sabine-g
19.08.2025, 15:29
Die knapp 19h sind der Wochenschnitt bei ihm?
Lt. Strava
Antracis
19.08.2025, 18:04
Klaro. Das ist alles nichts Neues was du schreibst.
Ich folge ein paar Leuten und beobachte deren Ergebnisse. Ein Bekannter hier im Forum (Tom H.) ist eher am unteren Ende der Trainings-Leistungs-Skala und am oberen Ende der Skala der erbrachten Leistung im Wettkampf.
Das Spannende ist ja, ob und was man daraus für sein eigenes Training ableiten kann.
Spannend wäre tatsächlich mal eine umfassende Datenanalyse in Kombination von Ironman-Daten und Strava-Daten. Für eine KI dürfte es nicht schwer sein, die Daten zusammenzuführen, also das Strava Account x zu Teilnehmer y gehört und die WK-Ergebnisse lassen sich dann auch zuordnen. Mal die nicht kühne Hypothese aufgestellt, dass die Mehrzahl der IM-Teilnehmer bei Strava ist und ihr Training eher penibel registriert, hätte man sicher eine sehr gute Datenbasis für die Zusammenhänge zwischen Training ( Qualitativ und Quantitativ) und Platzierung im Wettkampf.
Für jeden Sportwissenschaftler ein Traum, der spätestens dann zum Alptraum wird, wenn er versucht, dafür eine datenschutzrechtliche Genehmigung zu bekommen.:Cheese:
deralexxx
19.08.2025, 18:08
Lt. Strava
naja wenn da noch 4-5 h die Woche Gym dazu kommen, haut das nochmal rein sowohl bei Regenerations need als auch Core Stabi usw. oder ist das schon mit drin
Klugschnacker
19.08.2025, 18:22
Es wird ja bereits mit Big Data in der Sportwissenschaft gearbeitet.
Das wenig überraschende Ergebnis im hier besprochenen Zusammenhang ist, dass höhere Trainingsumfänge zu schnelleren Wettkampfzeiten führen.
Im Laufsport kenne ich dazu Studien über Wettkampfdistanzen von 5 bis 100 Kilometer. Im Amateursport hat man einen nahezu linearen Zusammenhang zwischen Trainingsumfang und Wettkampfzeit. Amateursport heißt: Für wöchentliche Trainingsumfänge von 20-120 Kilometern.
"Viel hilft viel" gilt auch im Triathlon für Wochenumfänge bis etwa 30 Stunden.
Eine Grenze der Trainingswirksamkeit schein es weniger bei den Umfängen, aber mehr bei den Tempoeinheiten zu geben. Mit anderen Worten, mehr Umfang führt in der Regel zu einer Leistungsverbesserung, mehr schnelle Einheiten aber nicht unbedingt. Offenbar kann der Körper nur begrenzt Temporeize in Trainingsanpassungen umsetzen.
Klaro. Das ist alles nichts Neues was du schreibst.
Ich folge ein paar Leuten und beobachte deren Ergebnisse. Ein Bekannter hier im Forum (Tom H.) ist eher am unteren Ende der Trainings-Leistungs-Skala und am oberen Ende der Skala der erbrachten Leistung im Wettkampf.
:Huhu:
Ich hab mir natürlich auch gleich die Infos vom Sieger in Kopenhagen angesehen und schiebe diese Performance, wie Niklas schon geschrieben hat, auf die lange Vergangenheit auch in Kaderstrukturen und bereits jetzt ein Profi-Like Lifestyle. Vlt. mit etwas weniger Profi als ein Voll-Voll-Profi, aber schon sehr viel Erfahrung.
Ich komme dieses Jahr in der Vorbereitung auf 2, vlt. 3 Wochen über 20h, vlt. nochmal genau so viele mit >18h. Der Großteil meiner Wochen ist doch zwischen 10-15h Training gewesen.
Ich finde es sehr spannend, wie solche Zeiten dann doch zusammen kommen und auch die Frage nach Input vs. Output. Lars Wichert hat öfters bereits gesagt, dass er viele Wochen <10h Trainiert, selbst in der IM Vorbereitung.
Und für eine 7.49 muss neben dem Training auch noch Bedingungen passen. Wäre Interessant, ob der AK Athlet mit dieser Zeit gerechnet hätte. Kopenhagen ist für AG ein sehr schnelles Pflaster und wäre meine erste Wahl für 2025 gewesen. Aber es war bereits ausgebucht.
Antracis
19.08.2025, 18:37
Lars Wichert hat öfters bereits gesagt, dass er viele Wochen <10h Trainiert, selbst in der IM Vorbereitung.
Wobei ich mich dabei immer frage, inwieweit das wirklich für andere Athleten interessant ist, vor allem, wenn sie in der Vergangenheit nicht mehrfacher Weltmeister im Rudern waren.
In einem der frühen Interviews seiner Triathlonkarriere mit Golo Röhrken spricht er etwas ausführlicher über sein Training und erwähnt auch 3(!) Ermüdungsbrüche. War das jetzt die Folge des Lauftrainings in einer Sub10Trainingsstunden-Vorbereitung oder die wenigen Stunden die Folge der Ermüdungsbrüche ?
Ich finde da ja letztlich die Big-Data-Ergebnisse von Arne interessanter, als solche Einzelfälle aus doch ganz speziellen Konstellationen.
Ich finde es sehr spannend, wie solche Zeiten dann doch zusammen kommen und auch die Frage nach Input vs. Output. Lars Wichert hat öfters bereits gesagt, dass er viele Wochen <10h Trainiert, selbst in der IM Vorbereitung.
Wobei ich mich dabei immer frage, inwieweit das wirklich für andere Athleten interessant ist, vor allem, wenn sie in der Vergangenheit nicht mehrfacher Weltmeister im Rudern waren.
Zum einen sind die plus/minus 20 Jahre als Profi im Rudersport und der absoluten Weltspitze sicher mehr als hilfreich gewesen, zum Anderen passen seine Aussagen von > 10 Stunden nicht zu den Wochenaufzählung die er dann so macht.
sabine-g
19.08.2025, 20:00
"Viel hilft viel" gilt auch im Triathlon für Wochenumfänge bis etwa 30 Stunden.
Ich sag ja ich gar nicht, dass viel Umfang schadet.
Nur glaube ich oder besser ich weiß (du weißt es vermutlich besser durch dein Coaching) dass irgendwann der Break Even erreicht ist und sich danach keine weitere Steigerung mehr einstellt sondern eher ein Abfall der Leistung.
Bei Profis (dazu zähle ich alle, die nicht arbeiten sondern nur Sport machen, also auch Rentner oder Millionäre) wird dieser Punkt ggf. nach oben verschoben.
Danke für den Beitrag von Tom.
Ich weiß noch wie er seinen Blog gestartet hat und von vielen belächelt wurde.
Ich bin der Tom, Ich will ... LD Altersklassen gewinnen und hier möchte ich darüber
Er hat es soweit gebracht weil er sich sehr fokussiert hat, z.B. auf sein Schwimmen, dort ist er nun in der Spitze konkurrenzfähig.
Sein Radfahren, ausgeklügelte Aerodynamik gepaart mit guter Leistung, usw.
Man kann den Umfang nicht beliebig hoch schrauben, höchstens beim Radfahren.
Laufen ist orthopädisch unmöglich und Schwimmen bedeutet extrem hoher Zeitaufwand für sehr wenig Ertrag.
Ich denke, dass so hoher Umfang von Amateuren für 2-5 Jahre machbar ist, danach verschwinden solche Athleten von der Bildfläche.
JENS-KLEVE
19.08.2025, 20:18
Ich kenne auch so Leute die nur 10 Stunden trainieren pro Woche trainieren und schnell sind, aber die pendeln dann noch, machen Yoga, fahren Rolle und gehen ins Fitnessstudio, das zählt bei denen alles nicht mit, bei anderen wohl. Es ist kompliziert.
Ich hatte eine Form von übertraining. Konnte man auch bei meinen Blutwerten messen. Muskulär und orthopädisch hatte ich den Bogen nicht überspannt, aber privater und beruflicher Stress kippten das gesamtsysytem.
Eigener thread wäre trotzdem gut.
sabine-g
19.08.2025, 20:23
Ich kenne auch so Leute die nur 10 Stunden trainieren pro Woche trainieren und schnell sind, aber die pendeln dann noch, machen Yoga, fahren Rolle und gehen ins Fitnessstudio, das zählt bei denen alles nicht mit, bei anderen wohl. Es ist kompliziert.
Ne ist es nicht.
Ich zähle Schwimmen, Radfahren, Laufen.
fertig.
Rolle fahren zählt natürlich dazu.
Wenn manche zur Arbeit mit dem Rad pendeln und dabei 17km/h fahren und das auf Strava hochladen, dann ist es halt Teil der Statistik.
Wenn andere ins Gym gehen und Eisen schwingen ist es auch Teil der Statistik.
Genauso wie wenn man zu Hause auf dem Laufband läuft mit -5% Steigung.
Klugschnacker
19.08.2025, 20:46
Eigener thread wäre trotzdem gut.
Wie soll der denn heißen bzw. wie sollten wir das Thema eingrenzen?
:Blumen:
steinhardtass
19.08.2025, 22:03
Wie soll der denn heißen bzw. wie sollten wir das Thema eingrenzen?
:Blumen:
„High Volume vs. High Intensity- welche Trainingsstrategie bringt die schnelleren Zeiten bei Agegroupern“
steinhardtass
19.08.2025, 22:10
Hier mal ein erster Vorschlag, nämlich dass man sich mal anschaut, wie die Top-Athleten in den Age Groups trainieren – z. B. die letzten 12 Wochen vor einem großen Wettkampf – und das dann mit Athleten auf Platz 20 oder Platz 100 vergleicht.
Spannend fände ich, wenn man dazu nicht nur die Gesamtkilometer anschaut, sondern etwas differenzierter vorgeht:
Aufteilung Umfang vs. Intensität
• Wie viel % des Trainings sind wirklich High Intensity (z. B. Intervalle,Schwelle)?
• Wie viel % fällt in den Grundlagenbereich (Zone 1/2)?
Disziplinspezifische Unterschiede
• Wie viel High Intensity entfällt auf das Schwimmen?
• Wie viel HIT auf das Radfahren?
• Wie viel HIT auf das Laufen?
Verteilung im Trainingszeitraum
• Gibt es Unterschiede zwischen den ersten Wochen des Vorbereitungsblocks und den letzten 2–3 Wochen?
• Wird zum Schluss die Intensität stärker hochgefahren oder bleibt es eher volumenorientiert?
• Vergleich der Leistungsgruppen
• Sieger der AK vs. Platz 20 vs. Platz 100: wo liegen die größten Unterschiede – im Umfang oder in der Intensität?
Damit könnte man vielleicht herausfinden, ob am Ende wirklich „mehr Kilometer“ entscheidend sind, oder ob gezielte Intensitäten wichtiger sind – oder ob es schlicht die richtige .
sabine-g
19.08.2025, 23:33
In meinen Beiträgen zu dem Thema geht es mir nicht um Intensität vs. Umfang.
Ganz andere Baustelle.
steinhardtass
20.08.2025, 07:05
In meinen Beiträgen zu dem Thema geht es mir nicht um Intensität vs. Umfang.
Ganz andere Baustelle.
Ach so, sind wir jetzt beim Wünsch-dir-was-Konzert? Oder schon bei Pippi Langstrumpf: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ 😉
aber wir sind ja hier nicht im „Mein-Beiträge-Forum“, sondern in einer Diskussion, wo auch andere mitreden dürfen
Michitri
20.08.2025, 07:35
Ach so, sind wir jetzt beim Wünsch-dir-was-Konzert? Oder schon bei Pippi Langstrumpf: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ 😉
aber wir sind ja hier nicht im „Mein-Beiträge-Forum“, sondern in einer Diskussion, wo auch andere mitreden dürfen
Ich sehe zwar nur die Quotes von Sabine, aber entspannt Euch..
Antracis
20.08.2025, 08:10
Wenn manche zur Arbeit mit dem Rad pendeln und dabei 17km/h fahren und das auf Strava hochladen, dann ist es halt Teil der Statistik.
Die Infrastruktur am Wohnort spielt durchaus auch eine Rolle. Wenn ich bei mir zu Hause zu meiner Standard-100km Radrunde aufbreche, habe ich auf den ersten 7km 12 Ampeln . Macht hin und zurück 24. Da kommen auf 40 Minuten Nettofahrzeit 15 Minuten Standzeit mit entsprechend Bremsen/Ausrollen mit entsprechend dichtem Verkehr.
Die nächsten 13km sind deutlich besser mit nur 6 Ampeln und ich kann auch mal 5km am Stück fahren ohne obligaten Stopp.
Erst dann kann ich 60km ohne Unterbrechung fahren.
Deshalb fahr ich sehr selten draußen nur 2h Rad im Training, weil ich eigentlich eine Stunde als deutlich weniger effizient rausstreichen kann und erst ab 3 1/2h das Gefühl einer längeren Grundlagenfahrt habe.
Wenn Du von Deinem Gartentor startest, ist der Unterschied zu einer Rolleneinheit vermutlich nicht groß.
Ach so, sind wir jetzt beim Wünsch-dir-was-Konzert? Oder schon bei Pippi Langstrumpf: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ 😉
aber wir sind ja hier nicht im „Mein-Beiträge-Forum“, sondern in einer Diskussion, wo auch andere mitreden dürfen
Die Ausgangsdiskussion hatte aber tatsächlich wenig mit "High-Intensity vs. High volume" zu tun. Denke persönlich auch, dass das ein Thema ist, welches schon oft genug in verschiedenen Variationen diskutiert wurde. Die von Sabine aufgeworfene Fragestellung umgreift ja viel mehr, als das man es nur auf high-intesity vs high volume reduzieren könnte.
Hier mal ein erster Vorschlag, nämlich dass man sich mal anschaut, wie die Top-Athleten in den Age Groups trainieren – z. B. die letzten 12 Wochen vor einem großen Wettkampf – und das dann mit Athleten auf Platz 20 oder Platz 100 vergleicht.
Spannend fände ich, wenn man dazu nicht nur die Gesamtkilometer anschaut, sondern etwas differenzierter vorgeht:
Aufteilung Umfang vs. Intensität
• Wie viel % des Trainings sind wirklich High Intensity (z. B. Intervalle,Schwelle)?
• Wie viel % fällt in den Grundlagenbereich (Zone 1/2)?
Disziplinspezifische Unterschiede
• Wie viel High Intensity entfällt auf das Schwimmen?
• Wie viel HIT auf das Radfahren?
• Wie viel HIT auf das Laufen?
Verteilung im Trainingszeitraum
• Gibt es Unterschiede zwischen den ersten Wochen des Vorbereitungsblocks und den letzten 2–3 Wochen?
• Wird zum Schluss die Intensität stärker hochgefahren oder bleibt es eher volumenorientiert?
• Vergleich der Leistungsgruppen
• Sieger der AK vs. Platz 20 vs. Platz 100: wo liegen die größten Unterschiede – im Umfang oder in der Intensität?
Damit könnte man vielleicht herausfinden, ob am Ende wirklich „mehr Kilometer“ entscheidend sind, oder ob gezielte Intensitäten wichtiger sind – oder ob es schlicht die richtige .
Das isoliert zu betrachten wird dir ja nicht DAS Ergebnis liefern. Wenn der AK-Sieger ein Wichert oder der Kopenhagen Ak-Sieger ist und Platz 20,… 100 Athleten sind die Ausdauersportler erst seit einer „kurzen“ Zeit betreiben kann man das ja nur sehr bedingt einordnen.
steinhardtass
20.08.2025, 08:45
Es wird ja bereits mit Big Data in der Sportwissenschaft gearbeitet.
Das wenig überraschende Ergebnis im hier besprochenen Zusammenhang ist, dass höhere Trainingsumfänge zu schnelleren Wettkampfzeiten führen.
Im Laufsport kenne ich dazu Studien über Wettkampfdistanzen von 5 bis 100 Kilometer. Im Amateursport hat man einen nahezu linearen Zusammenhang zwischen Trainingsumfang und Wettkampfzeit. Amateursport heißt: Für wöchentliche Trainingsumfänge von 20-120 Kilometern.
"Viel hilft viel" gilt auch im Triathlon für Wochenumfänge bis etwa 30 Stunden.
Eine Grenze der Trainingswirksamkeit schein es weniger bei den Umfängen, aber mehr bei den Tempoeinheiten zu geben. Mit anderen Worten, mehr Umfang führt in der Regel zu einer Leistungsverbesserung, mehr schnelle Einheiten aber nicht unbedingt. Offenbar kann der Körper nur begrenzt Temporeize in Trainingsanpassungen umsetzen.
Ich finde es spannend, was Arne als Trainer geschrieben hat. Gerade der Punkt, dass man die Umfänge zwar nach oben schrauben kann, es aber spätestens bei den Tempoeinheiten zu Problemen kommt, hat mich zum Nachdenken gebracht. Genau da habe ich angesetzt.
Am Ende ist es gar nicht so wichtig, ob man dann Platz 1, Platz 20 oder Platz 100 analysiert – entscheidend ist eher das Grundprinzip dahinter. Eigentlich wäre das sogar ein spannendes Thema für eine wissenschaftliche Arbeit an der SpoHo: Wie verhalten sich steigende Umfänge im Zusammenspiel mit Intensität, Belastbarkeit und Regeneration wirklich?
Klugschnacker
20.08.2025, 09:04
Eigentlich wäre das sogar ein spannendes Thema für eine wissenschaftliche Arbeit an der SpoHo: Wie verhalten sich steigende Umfänge im Zusammenspiel mit Intensität, Belastbarkeit und Regeneration wirklich?
Falls ich Dich richtig verstanden habe: Das wird unter dem Begriff Training Intensity Distribution (TID) erforscht.
Ein bekanntes Ergebnis ist das sog. polarisierte Training von Dr. Stephen Seiler.
Insgesamt gibt es jedoch zu den nichtolympischen Sportarten nicht sehr viel Forschung, sodass Trainer- und Erfahrungswissen aus meiner Sicht eine Rolle spielen. Wir sind ja eine sehr spezielle Gruppe: Langstreckler, locker 10-30 Jahre über das Höchstleistungsalter hinaus, berufstätig und mit nur 1-2 richtigen Wettkämpfen pro Jahr über die Hauptdistanz.
:Blumen:
Klugschnacker
20.08.2025, 09:07
Einen Titel für diesen Thread sowie das genaue Thema müssen wir noch finden. :liebe053:
sabine-g
20.08.2025, 09:19
aber wir sind ja hier nicht im „Mein-Beiträge-Forum“, sondern in einer Diskussion, wo auch andere mitreden dürfen
Natürlich. Ich habe aber überhaupt nicht von Intensitäten gesprochen sondern über die Sinnhaftigkeit von 20h Training in der Woche oder mehr.
Du kannst gerne über Intensität diskutieren ist aber (wie bereits oben erwähnt) eine ganz andere Baustelle.
steinhardtass
20.08.2025, 09:22
Wir kommen hier eigentlich vom ursprünglichen Thema Ironman Kopenhagen ab :Huhu:
Genau deshalb fand ich die Idee gut, :) einen eigenen Thread zu eröffnen – und habe dazu einen ersten Input geliefert, welche Themen dort sinnvoll Platz finden könnten.
Mir ist bewusst, dass in einem Forum viele unterschiedliche Sichtweisen zusammenkommen – genau das macht ja den Mehrwert aus. Gerade deshalb empfand ich die Art der Äußerung von Sabine als etwas einseitig.
Das soll aber keinesfalls heißen, dass ihre Fragen, Anregungen und Beiträge nicht genauso Beachtung finden sollten – nur eben vielleicht im passenden Thread :Blumen:.
Wenn ich so die Beiträge durchlese, geht es da nicht um folgendes Thema:
"Wie sieht ein guter/optimaler Trainingsplan aus?"
Denn dieser ist ja gerade eine richtige Mischung aus Umfang und Intensität, damit es nicht zu viel ist, aber zielgerichtet, und leistungsmaximierend.
Da dies aber völlig individuell ist, denn die Adaptionen bei Leuten wirken unterschiedlich, kann man da nix Allgemeingültiges aufstellen, das auch noch spezifisch genug ist. Und die allgemeingültigen Sachen sind ja aus der Wissenschaft bekannt.
PS: Da sind ja persönliche Blogs ganz gut geeignet, denn da können alle gut spezifisch sowas diskutieren.
"Wie sieht ein guter/optimaler Trainingsplan aus?"
Wenn ich Sabine richtig verstanden habe, war das gar nicht die richtige Intention aus der Frage. Sondern viel mehr, gibt es im AK Bereich ein zu viel des Guten?
Und das ist sicher eine Frage, die jeder kennt, der das auf einem sehr ambitionierten Bereich macht. Mit Vollzeitjob + (evtl. Familie) und dem dazugehörigen Stress wird es sicher einen Kipppunkt geben, der deutlich unter dem ist, was für Profis vllt. dauerhaft 30h/Woche sind.
JENS-KLEVE
20.08.2025, 09:57
Wie soll der denn heißen bzw. wie sollten wir das Thema eingrenzen?
:Blumen:
Wann hat man genug trainiert und wann zu viel?
Antracis
20.08.2025, 10:13
Wenn ich Sabine richtig verstanden habe, war das gar nicht die richtige Intention aus der Frage. Sondern viel mehr, gibt es im AK Bereich ein zu viel des Guten?
Das es ein zu viel des Guten gibt, ist ja wahrscheinlich nicht der Streitpunkt, sondern wo die Grenze liegt, denke ich. Und das wird man aus meiner Sicht nur individuell herausfinden können und ausprobieren müssen.
Das mehr Umfang erstmal prinzipiell besser ist als Trainingsmittel, ist ja sportwissenschaftlich sehr gut abgesichert, wie Arne auch geschrieben hat. Das man das auch alles regenerieren muss, damit es wirklich zu mehr Leistung kommt und die Verpflichtungen neben dem Sport bei Amateuren nicht gerade dabei helfen, ist nun auch keine Raketenwissenschaft.
Vermutlich gibts zu dem Punkt unterschiedliche Sichtweisen, aber ich bin überzeugt, dass die Verträglichkeit/Regenerationsfähigkeit auch ein Talent/Fähigkeit ist, was unterschiedlich ausgeprägt ist. Insofern können Big-Data-Werte oder Erfahrungen von Trainern nur ein Anhaltspunkt sein, mit dem man arbeiten kann.
Also Beispiel: Lubos Bilek hat hier mal in einem 15jahre alten Interview auf die Frage, wo aus seiner Erfahrung die Grenze bei Amateuren liegt, ungefähr 20h geantwortet.
Wenn ich nun auf mein eigenes Training schaue, und dabei feststelle, ich liege im Schnitt nur bei 10 odersogar schon bei 25, welche Schlüsse ziehe ich jetzt daraus ? Ich würde dann überlegen, dass ich entweder mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit noch Potential nach oben haben könnte oder vielleicht schon zu viel trainiere. Das ist aber erstmal eine Hypothese, genauso wie mir ein Medikament nicht zwingend helfen muss, nur weil es sich in Studien als wirksam erwiesen hat.
Rausfinden kann ich das nur, indem ich den Umfang anhebe oder senke und schaue, was passiert.
In der, immer noch sehenswerten, Sendung, Lubos Bilek bringt er übrigens ein Beispiel eines Agegroupers, wo er Intensität und Umfänge reduziert hat und der ambitionierte Sportler dann deutlich besser geworden ist.
Zum Ausprobieren sind sicher solche Erfahrungswerte und auch Big-Data ein hilfreicher Ansatz, aber man darf deshalb nicht den Schluss daraus ziehen, dass jetzt jeder, der 20h im Schnitt trainiert viel zu viel trainiert, nur weil alle Agegroup-Treppchen im Durchschnittswert von 15h weggehen.
In erster Linie sind die maximal sinnvollen und verträglichen Umfänge neben individuellen Faktoren von Job und Alltag begrenzt.
Die Jungen schnellen Agegrouper haben oft Profiambitionen, kaum familiäre Verpflichtungen und teilweise auch noch keinen Job. Da wird man viele finden die 18-25h/Woche trainieren, das abkönnen und davon profitieren. Ohne dazu Zahlen, Daten und Fakten zu haben würde ich behaupten, dass die Umfänge der schnellsten AGler dann erstmal weniger werden umso älter sie sind. Ältere schnelle AGler haben dann aber oft schon viele Jahre im Sport hinter sich und hatten eventuell auch eine "wilde Jugend" in der sie viel mehr trainiert haben.
Ich würde behaupten, dass die schnellen Agegrouper für ihre Lebenssituation größtenteils das Optimum in Sachen Umfang machen, genauso Frederik.
Wenn er den Sprung zu den Profis schafft, kann er die Umfänge noch sehr weit steigern, da sind 19h nicht allzu viel. Wenn er es nicht schafft und als Amateur dabei bleibt und eine Familie gründet, trainiert er wahrscheinlich nur noch 12h/Wochen und kann trotzdem noch seine AK bei jedem Rennen gewinnen, weil er die Vergangenheit im Sport hat.
Pauschal würde ich sagen, lassen sich die Grenzen des sinnvollen bei 12-15h/Woche für Normal Arbeitende Athleten mit Familie, 20-25h für Athleten mit entspannten Job und kaum Familiärer Verpflichtungen setzen.
Alles drüber muss man schon fast wie ein Profi Leben um davon sinnvoll zu Profitieren und das im Saisonschnitt auch wirklich zu erreichen.
sabine-g
20.08.2025, 10:40
Pauschal würde ich sagen, lassen sich die Grenzen des sinnvollen bei 12-15h/Woche für Normal Arbeitende Athleten mit Familie, 20-25h für Athleten mit entspannten Job und kaum Familiärer Verpflichtungen setzen.
Alles drüber muss man schon fast wie ein Profi Leben um davon sinnvoll zu Profitieren und das im Saisonschnitt auch wirklich zu erreichen.
Es soll nicht darum gehen was theoretisch möglich ist, sondern ob das auch sinnvoll ist.
Wenn ich also mit Job und Familie durch günstige äußere Umstände (Homeoffice z.B.) in der Lage bin 20h zu trainieren, sollte ich das dann auch tun oder wäre weniger vielleicht mehr?
Ich persönlich denke letzteres.
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass sich viele von außen treiben lassen oder unterbewusst getrieben werden und dass dadurch zu viel trainiert wird.
Michitri
20.08.2025, 10:40
Die Grenze liegt wohl bei der Zufuhr der KH, die man täglich verstoffwechselt bekommt.
So hatte ich das von Blumi in Erinnerung.
Der würde gerne unendlich Volumen machen bei hoher Qualität, aber das Limit ist eben die tägliche KH Zufuhr.
Problem gelöst.
Bitte sehr.
lol
Klugschnacker
20.08.2025, 10:50
Die Grenze liegt wohl bei der Zufuhr der KH, die man täglich verstoffwechselt bekommt. So hatte ich das von Blumi in Erinnerung. Der würde gerne unendlich Volumen machen bei hoher Qualität, aber das Limit ist eben die tägliche KH Zufuhr.
Dann sollte er mal mit Jonas Deichmann telefonieren. :Lachen2:
Wenn ich also mit Job und Familie durch günstige äußere Umstände (Homeoffice z.B.) in der Lage bin 20h zu trainieren, sollte ich das dann auch tun oder wäre weniger vielleicht mehr?
Ich persönlich denke letzteres.
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass sich viele von außen treiben lassen oder unterbewusst getrieben werden und dass dadurch zu viel trainiert wird.
Ich persönlich würde sagen: Wenn du in der Lage bist das Körperlich und Psychisch aufrecht zu erhalten, ohne dass Trainings oder Lebensqualität darunter leidet dann ja, dann bin ich der Meinung, dass man dadurch auch mehr Verbesserung erreicht. Wenn dann aber 50% der Einheiten schlecht laufen und man während der Arbeit 20 Kaffee braucht um nicht einzuschlafen dann ist es doch zu viel.
Es soll nicht darum gehen was theoretisch möglich ist, sondern ob das auch sinnvoll ist.
Wenn ich also mit Job und Familie durch günstige äußere Umstände (Homeoffice z.B.) in der Lage bin 20h zu trainieren, sollte ich das dann auch tun oder wäre weniger vielleicht mehr?
Ich persönlich denke letzteres.
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass sich viele von außen treiben lassen oder unterbewusst getrieben werden und dass dadurch zu viel trainiert wird.
Ich hätte dagegen gehalten & gesagt, wenn es die äußeren Umstände möglich machen & man bereit ist das alles zu investieren (weniger Zeit mit Familie, Freunden, andere Freizeitaktivitäten), um im Triathlon besser zu werden, dann sollte man das tun.
Ob das für den Seelenfrieden als Amateur gut ist, steht auf einem anderen Blatt.
Aber Arne sagte es ja auch, dass Umfang hilft. Und 20h sind in dem Sinne besser als 15h, sofern man das mental & körperlich aufrecht erhalten kann.
Bei den genannten Umfängen ist es eher unerlässlich, dass man sehr regelmäßig drauf schaut, ob das alles noch so sinnvoll ist oder man langsam ausbrennt.
Zu deinem letzten Punkt spielt aber ansonsten, in meinen Augen, auch viel die Angst mit, dass man mit vermeintlich weniger Umfang langsamer/schlechter wird. Obwohl das zwangsläufig ja gar nicht sein muss.
...
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass sich viele von außen treiben lassen oder unterbewusst getrieben werden und dass dadurch zu viel trainiert wird.
Ich finde, dass ist ein guter Punkt.
Nicht nur zu viel sondern und/oder auch suboptimal bis falsch. Einerseits versuchen einige Dinge von Profis oder Semi-Profis zu adaptieren ohne dies vorher mal zu hinterfragen ob das für einen individuell sinnhaft bzw. realisierbar ist. Sei es polarisiertes Training, Kohlenhydrataufnahme oder ähnliches. Wenn "die" es machen muss es gut sein.
Das unbewusste wird halt ebenfalls getriggert durch Dinge wie "Viel hilft Viel" oder "Schmerzen sind Schwächen die den Körper verlassen" dazu kommt dann noch der Vergleich auf Instagram und Strava. Dann kann es halt schon mal sein, dass man sich mit 12 Stunden als faul sieht bzw. fühlt weil der Kollege 15 Stunden gemacht hat oder mit 8h Training 2 km/h schneller fährt.
Das führt in Summe immer wieder zurück auf den Punkt, dass man selber sehen muss unter welchen Bedingungen man zu Höchstleistungen im Stande ist. Wo der der Break-even ist muss dann halt jeder selber ermitteln. Ich finde auch eine Rückkehr zu mehr Körpergefühl sinnvoll. Die Technologisierung durch die ganzen Gadgets ist mega aber auch hier haben wir wieder das Thema Hinterfragen und Eigenverantwortlichkeit. Wenn die Uhr sagt Erholung und man Bock auf ballern hat dann sollte man halt ballern gehen. Der Körper wird einem sagen ob das eine schlaue Idee war oder nicht - und dann sollte man auch auf ihn hören. Bei Trainingsplänen mit einem richtigen Coach ist das natürlich noch etwas anderes weil dieser die Gesamtbelastung besser steuert und da meistens Platzierungsziele hinter den TP stecken.
Long story short - ich glaube auch, dass es für die Gesamtleistung in Summe besser ist nicht auf Biegen und brechen die letzte Grundlagenstunde(n) noch reinzudrücken sondern die Zeit für auf eine angemessene Regeneration, Sozialleben und eine glückliche Familie zu nutzen da man langfristig mit Freude an der Sache am schnellsten ist.
Klugschnacker
20.08.2025, 12:00
Long story short - ich glaube auch, dass es für die Gesamtleistung in Summe besser ist nicht auf Biegen und brechen die letzte Grundlagenstunde(n) noch reinzudrücken sondern die Zeit für auf eine angemessene Regeneration, Sozialleben und eine glückliche Familie zu nutzen da man langfristig mit Freude an der Sache am schnellsten ist.
Sozialleben und eine glückliche Familie machen aus meiner Sicht nicht schneller. Ich kenne jede Menge schnelle Athleten ohne Sozialleben und ohne Familie.
Falls man überhaupt eine Regel aufstellen will, dann geht sie umgekehrt: Das Jahr der Bestzeit ist oft das Jahr mit einem deutlich reduzierten Sozialleben und geringerer Verfügbarkeit als Partner oder Familienvater.
Ob es einem das dauerhaft wert ist, wird jeder für sich selbst beantworten müssen.
:Blumen:
Klugschnacker
20.08.2025, 12:07
... dazu kommt dann noch der Vergleich auf Instagram und Strava.
Das sehe ich ebenfalls kritisch. Für manche spielt es eine wichtige Rolle, auf Strava mit starken Trainingseinheiten zu glänzen. Häufig ist das kontraproduktiv. Der GA1-Lauf wird dann ums Verrecken mit 4:30 min/km gelaufen, wo 5:15 min/km sinnvoll gewesen wären.
In einem produktiven Trainingsaufbau sollten Monsterworkouts die große Ausnahme sein.
Dann sollte er mal mit Jonas Deichmann telefonieren. :Lachen2:
Der hatte doch auch genau damit zu kämpfen. Es hatte nichts mehr geschmeckt, daher auch mitunter kein Bock mehr auf essen...
Er hat irgendwie durchgestanden, wollte aber auch nicht schnellstmöglich von A nach B kommen :)
Klugschnacker
20.08.2025, 12:56
Der hatte doch auch genau damit zu kämpfen. Es hatte nichts mehr geschmeckt, daher auch mitunter kein Bock mehr auf essen...
Er hat irgendwie durchgestanden, wollte aber auch nicht schnellstmöglich von A nach B kommen :)
Er hat ja auch 95 Stunden die Woche "trainiert".
Wir sprechen hier aber von Trainingsumfängen im Bereich von 10-25 Stunden. Die Nahrungsaufnahme ist in unserem Fall aus meiner Sicht nicht der Limiter. Die meisten von uns haben eher zu viel als zu wenig auf der Waage.
:Blumen:
Er hat ja auch 95 Stunden die Woche "trainiert".
Wir sprechen hier aber von Trainingsumfängen im Bereich von 10-25 Stunden. Die Nahrungsaufnahme ist in unserem Fall aus meiner Sicht nicht der Limiter. Die meisten von uns haben eher zu viel als zu wenig auf der Waage.
:Blumen:
Auch ein Dicker kann einen Hungerast bekommen! Es ist also schon möglich, zu wenige KH zu sich geführt zu haben. Aber long term gebe ich dir recht. :Blumen:
Spannender Thread, wenigstens mal wieder was um Sport und Training.
Antracis
20.08.2025, 13:21
Das sehe ich ebenfalls kritisch. Für manche spielt es eine wichtige Rolle, auf Strava mit starken Trainingseinheiten zu glänzen. Häufig ist das kontraproduktiv. Der GA1-Lauf wird dann ums Verrecken mit 4:30 min/km gelaufen, wo 5:15 min/km sinnvoll gewesen wären.
In einem produktiven Trainingsaufbau sollten Monsterworkouts die große Ausnahme sein.
Natürlich hast Du da durch Deine Trainertätigkeit eine viel breitere Erfahrungsbasis, aber ich staune ehrlich gesagt auch immer mal wieder, wenn ich mir die Strava-Profile von einigen AthletInnen anschaue und der Eindruck ist: Viel zu viel Intensität, Easy-Einheiten zu hart und viel zu wenig Regeneration. Die AK oder sogar der AK-EM-Titel wird dann aber trotzdem gewonnen im Laufen oder Triathlon und der Zusammenbruch bleibt aus. Alleine in meiner Strava-Blase bekomme ich da schon einige Beispiele zusammen. Vielleicht täuscht ja der Eindruck, oder es ist einfach ein BIAS, weil diejenigen, die genauso "riskant" trainieren und das nicht vertragen, halt übersehen werden und nur die Talente, die das halt abkönnen, auffallen.
Ansonsten frage ich mich, woran man ein Zuviel an Training festmachen sollte. Also Beispiel:
2 Athleten in der AK45, der eine wird mit 18h 35er seiner AK, der andere gewinnt mit 12h die AK. Darf man da jetzt drauß schließen, dass der 35te schlecht/total ineffizient trainiert und deshalb die Umfänge reduzieren sollte ?
sabine-g
20.08.2025, 13:31
Darf man da jetzt drauß schließen, dass der 35te schlecht/total ineffizient trainiert und deshalb die Umfänge reduzieren sollte ?
Nein.
Aber ich hatte mir die Mühe gemacht auf Strava erfolgreiche AK Athleten zu "untersuchen".
2 oder 3 Beispiele habe ich genannt, auch weil sie so schön aktuell sind.
Bei der Untersuchung bin ich auf das Thema in einem Zusammenhang mit anderen AK-Athleten, die nicht sooo erfolgreich sind, gekommen.
Konkrete Antwort auf deine Frage: Ich sehe bei diesen Leuten keine Monsterumfänge.
(Weil Lars Wichert genannt wurde und auf seine Rudervergangenheit hingewiesen wurde: eine 7:49h muss man erst mal bringen, egal was man vorher gemacht hat. Ganz ohne Umfang aus der kalten Hose wird auch das nicht gehen, in diesem Jahr sind es 9h + rudern im Wochenmittel lt. Strava (wenn er alles hochgeladen hat))
Klugschnacker
20.08.2025, 13:36
Wenn ein neuer Athlet oder eine neue Athletin zu mir kommt, analysiere ich zunächst, wo jeweils noch individuelle Leistungspotentiale liegen könnten. Das mache ich für jede einzelne Disziplin, aufgedröselt nach Teilfähigkeiten. Ungefähr so:
SCHWIMMEN
Technik
Ausdauer
Kraftausdauer
RADFAHREN
Ausdauer
Kraftausdauer
LAUFEN
Ausdauer
Kraftausdauer
Kraftausdauer meint hier ganz simpel, welchen Bums jemand in aeroben Bereich hat, zum Beispiel über 20 Minuten Vollgas (CP20).
Anschließend schaue ich mir das bisherige Training an. Bietet es dort, wo der Athlet seine relativen Schwächen hat, noch Entwicklungsmöglichkeiten? Oft ist das der Fall. Fehlt es beispielsweise an Ausdauer auf dem Rad UND der bisherige Trainingsplan enthielt geringe Radumfänge, hat man einen ersten Schlüssel gefunden. Es kann aber auch sein, dass das Training hier keine Lücken erkennen lässt. Dann braucht der Athlet entweder noch ein paar Jahre Zeit, oder (auch das gibt es natürlich) er ist in diesem Bereich an den Grenzen seines Talents angekommen. Es gibt Leute, die rennen keinen 4er Schnitt, da kannst Du machen, was Du willst. Die individuellen Potentiale liegen dann anderswo.
Folgendes wirkt fast immer:
Schwimmen: Technik lernen. Häufiger schwimmen.
Radfahren: Umfänge erhöhen. Abwechslungsreicher trainieren.
Laufen: Tempotraining reduzieren und Umfänge erhöhen.
Sozialleben und eine glückliche Familie machen aus meiner Sicht nicht schneller. Ich kenne jede Menge schnelle Athleten ohne Sozialleben und ohne Familie.
Falls man überhaupt eine Regel aufstellen will, dann geht sie umgekehrt: Das Jahr der Bestzeit ist oft das Jahr mit einem deutlich reduzierten Sozialleben und geringerer Verfügbarkeit als Partner oder Familienvater.
Ob es einem das dauerhaft wert ist, wird jeder für sich selbst beantworten müssen.
:Blumen:
Ich hatte mich hier missverständlich ausgedrückt. Lass mich das aufnehmen und meinen Gedanken hier rein formulieren. Ein unglückliches Sozial- und vor allem Familienleben macht langsamer. Ich denke dann spielen Erholung und Qualität (vor allem mental) der Einheiten eine Rolle.
Wenn ich meinen Sport priorisieren kann ohne Rücksicht auf feste Familientermine neben der Arbeit dann ist das in Summe nicht mehr vergleichbar. Da ich die Einheiten halbwegs frei planen kann und auch Regeneration ein ganz anderen Stellenwert einnehmen kann. Ich fand den Vergleich vom Renter als Profi bzw. als AK-Profi gar nicht so schlecht in diesem Zusammenhang.
Klugschnacker
20.08.2025, 13:54
Ein unglückliches Sozial- und vor allem Familienleben macht langsamer.
Ja. Wenn es in den unteren drei Bereichen anhaltenden Ärger oder Unsicherheit gibt, raubt einem das auf Dauer die Energie für vieles andere (Maslowsche Bedürfnishierachie):
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/98/Einfache_Bedürfnishierarchie_nach_Maslow.svg/330px-Einfache_Bedürfnishierarchie_nach_Maslow.svg.png
Antracis
20.08.2025, 15:27
Nein.
Aber ich hatte mir die Mühe gemacht auf Strava erfolgreiche AK Athleten zu "untersuchen".
2 oder 3 Beispiele habe ich genannt, auch weil sie so schön aktuell sind.
Bei der Untersuchung bin ich auf das Thema in einem Zusammenhang mit anderen AK-Athleten, die nicht sooo erfolgreich sind, gekommen.
Konkrete Antwort auf deine Frage: Ich sehe bei diesen Leuten keine Monsterumfänge.
Das zeigt jetzt erstmal, das diese Athletinnen keine Monsterumfänge brauchen, um erfolgreich zu sein. Grund dafür kann ihr Talent, ihr Ansprechen auf Training und ihre sportliche Vergangenheit sein. Wenn das so wäre, ist das für eine erfolgreiche Karriere als Amateursportler auch sicher hilfreich, weil sich das Training besser mit Arbeit und Sozialleben verbinden lässt.
Das sagt aber noch nichts darüber aus, ob andere Sportler nicht deutlich höhere Trainingsumfänge benötigen. Und wenn dann zum Beispiel 15-20h im Mittel benötigt werden, das aber nicht gut mit dem restlichen Leben vereinbar ist, heisst dass ja nicht, dass der Sportler mit weniger Training schneller wird.
Björn Geesman hat im letzten Pushing Limit Podcast 10h als Zahl genannt, um eine Langdistanzvorbereitung anzugehen. (im Mittel, in den letzten 6-9 Monaten) vor dem Wettkampf. Da ging es nicht um das Alterklassenpodium, sondern um einen Wert über den Daumen für eine solide Vorbereitung. Für manchen wird es knapp reichen, manche können damit auch richtig gut sein, aber es ollte für die meisten reichen. Er hat auch gesagt, d.h. jetzt nicht, dass unbedingt 15h braucht, wenn man nicht gerade nach den Sternen greifen will.
Arne wird vermutlich ähnliche Stundenwerte nennen ?
Jetzt meine ich mich zu erinnern, hier im Forum schon öfters die 10h Grenze als vollkommen ausreichend, auch für Top-Leistungen, genannt gehört zu haben. Das passt dann aus meiner Sicht nicht zusammen. Entweder irrt da eine Seite oder es werden einfach Äpfel mit Birnen verglichen.
Siebenschwein
20.08.2025, 15:58
...
Björn Geesman hat im letzten Pushing Limit Podcast 10h als Zahl genannt, um eine Langdistanzvorbereitung anzugehen. ... hier im Forum schon öfters die 10h Grenze als vollkommen ausreichend, auch für Top-Leistungen,....
Nicht persönlichg gemeint :Blumen: , aber ich finde es grundsätzlich sehr lustig, dass man sich im Internet zu allem äussern kann, und zwar am besten ohne dass man erstmal die Begrifflichkeiten definiert hat. Wenn ich nicht sage, was "Top-Leistungen" oder "angehen" sind, kann ich alles behaupten. Unabhängig von allen schon genannten individuellen Voraussetzungen und Variablen.
Meine Vorhersage: der Thread hat irgendwann 50+ Seiten und man kreist immer noch um die gleichen Fragen und Aussagen, weil jeder seine Meinung irgendwie belegen kann, man sich aber noch nicht mal auf die Formulierung der eigentlichen Frage , geschweige denn der Bewertungskriterien geeinigt hat.
Klugschnacker
20.08.2025, 16:40
Arne wird vermutlich ähnliche Stundenwerte nennen?
10 Stunden sind aus meiner Sicht zu wenig. Sicher gibt es Leute, welche das Zielbanner mit so kleinen Trainingsumfängen erreichen. Zeit genug bis zum Cutoff hat man ja in der Regel. Ich sehe nur den Sinn hinter einer solchen Minimal-Vorbereitung nicht.
Ich erfahre als Coach, der diesen Sport selbst seit Jahrzehnten aktiv betreibt, jedes Jahr auf’s Neue am eigenen Leib, wie hart eine Langdistanz am Ende tatsächlich ist. Da möchte ich den Athleten schon reinen Wein einschenken. Daher mache ich dieses "Mit 8 Wochenstunden zum AK-Sieg bei Ironman XY"-Gerede nicht mit (ich übertreibe hier etwas, um den Punkt zu verdeutlichen).
In der direkten Vorbereitung braucht es schon mal 15 Wochenstunden, vielleicht sogar mehr. In aller Regel ist das auch machbar, wenn die Familie mitzieht und man die Form kontinuierlich aufbaut.
:quaeldich:
Wenn ich meine Trainingsumfänge schreibe dann werden mich sowieso alle für total bekloppt halten. :Cheese:
Zu mir.
Ich bin knapp 64 Jahre alt.
Ausdauertraining seit 36 Jahren und schon immer viel Umfang.
Seit ca. 18 Monaten im Vorruhestand. :)
Ich habe keine Familie und keine Verpflichtungen. :cool:
Ich mache keine Triathlon mehr habe aber schon 23 Langdistanzen inkl. Hawaii gemacht.
Bisher bin ich 224 Marathon gelaufen und davon 137 unter 3h. Das mit den unter 3h ist aber auch vorbei.
Mein momentanes Training sind ca. 500km Rad fahren die Woche und ca, 90km laufen. Wobei beim laufen auch bis zu 160km die Woche vorkommen können und Rad fahren bis zu 900km.
Wochenstunden sind das etwa 25 bis 30 Std.
Schlaf habe ich jede Nacht min. 7,5 Std.
Wettkämpfe mache ich nur noch Radmarathons und Laufveranstaltungen.
Meine aktuellen Leistungen im laufen sind auf 10km ca. 41 bis 42min. Marathon ca. 3Std.15 bis 3Std.20
Das reicht um zumindest regional immer in der AK ganz vorne zu sein.
Ob diese riesen Umfänge Sinn machen oder nicht ist mir egal. Ich mach´s einfach.:Cheese:
Antracis
20.08.2025, 16:42
Nicht persönlichg gemeint :Blumen: , aber ich finde es grundsätzlich sehr lustig, dass man sich im Internet zu allem äussern kann, und zwar am besten ohne dass man erstmal die Begrifflichkeiten definiert hat. Wenn ich nicht sage, was "Top-Leistungen" oder "angehen" sind, kann ich alles behaupten. Unabhängig von allen schon genannten individuellen Voraussetzungen und Variablen.
Das liegt halt auch an der Natur des Mediums. Soweit mir bekannt ist, darf sich hier jeder äußern und so ein Thread ist ein dialogischer Prozess, der im besten Fall dann solche Fragen beantwortet.
Meine Vorhersage: der Thread hat irgendwann 50+ Seiten und man kreist immer noch um die gleichen Fragen und Aussagen, weil jeder seine Meinung irgendwie belegen kann, man sich aber noch nicht mal auf die Formulierung der eigentlichen Frage , geschweige denn der Bewertungskriterien geeinigt hat.
Inhaltlich sind wir jetzt aber auch keinen Schritt weiter durch Deinen Beitrag. :Blumen:
Wenn ich meine Trainingsumfänge schreibe dann werden mich sowieso alle für total bekloppt halten. :Cheese:
Keine Sorge, ich hab ich vorher schon für bekloppt gehalten. :Cheese: :Lachanfall:
Letztlich ist die Frage IMHO schon sehr komplex. Talent, Vorerfahrungen, Gesundheitszustand, Alltagsbelastungen, passen die Trainingsbereiche und werden sie eingehalten, ...
Gerade letzteres ist ein immens wichtiger Punkt. Wirklich GA1 kann auch ein normaler Hobbysportler in recht hohen Umfängen verkraften ohne ins Übertraining zu kommen. Aber dann kommt Strava, Gruppendynamik, auf so langsam hab ich keinen Bock, unter 6min/km ist kein Laufen, unter 30km/h am Rad ist peinlich, ... und schon sind viele Einheiten am Ende deutlich intensiver als im Plan steht. Wenn der Plan dann für die Vorraussetzungen ambitioniert ist und viele Einheiten tendenziell zu schnell absolviert werden ist das Ergebnis vorhersagbar.
Sehe ich in meinem Umfeld ständig, auch oft mit dem Ergebnis dass die vermeintlichen Trainingsleistungen und -bereiche gar nicht zum WK passen. Da sind Leute die behaupten ihr GA1 beim Schwimmen sei 15sek/100m schneller als meins und schwimmen dann beim IM 15min langsamer als ich. Wenn man der Klientel dann einen Plan mit viel GA1 gibt ...
Und am Ende kommt dann triduma mit seinen Umfängen ... :Lachanfall:
Antracis
20.08.2025, 16:55
In der direkten Vorbereitung braucht es schon mal 15 Wochenstunden, vielleicht sogar mehr. In aller Regel ist das auch machbar, wenn die Familie mitzieht und man die Form kontinuierlich aufbaut.
:quaeldich:
Nur, damit mir keine Klage von Pushing Limits ins Haus flattert und weil ja auch kaum jemand den Podcast hört: Geesman sagte, 10h im Schnitt und bezog das auf die 6-9 Monate vor dem Wettkampf und sagte auch explizit, dann werden auch mal Wochen mit nur 7-8h, aber auch 15h zu machen sein.
Wofür das dann reicht, was er so genau gesagt hat, erinnere ich nicht mehr, aber wie Siebenschwein schreibt, kann das natürlich, wenn man das so allgemein hält, nicht wirklich zielführend gewesen sein.
Um die Frage des Arbeitstitels beantworten zu können, wieviel zu viel ist, wäre es auf jeden Fall hilfreich zu wissen, woran man das merkt. Und ob es einen Unterschied ist, was das Ziel dabei ist, also z.B. finishen oder Ak gewinnen.
Siebenschwein
20.08.2025, 17:03
...
Inhaltlich sind wir jetzt aber auch keinen Schritt weiter durch Deinen Beitrag. :Blumen:
Noch nicht- ich bin auch nur interessierter Mitleser, der aber hofft, dass durch den Kommentar eventuell ein wenig mehr Struktur reinkommt.
Ich selbst halte mich nicht für kompetent genug, da mitzureden. Fände es aber schön, wenn man sich auf gemeinsame Definitionen einigen könnte - das erhöht den Wert beträchtlich. :Blumen:
Nur, damit mir keine Klage von Pushing Limits ins Haus flattert und weil ja auch kaum jemand den Podcast hört: Geesman sagte, 10h .
Die kommt vielleicht trotzdem weil Pushing Limits hat nichts mit Geesman am Hut das wäre Power und Pace oder Hycys :Blumen:
Die 10 Stunden im Schnitte bezogen sich meiner Erinnerung auf ein solides Finish, das würde ich so interpretieren, dass ich gesund die Ziellinie sehe. Je nach Talent und Vorerfahrung etwas schneller oder eben ggf. auch mit Gehpausen (meine Interpretation)
Generell finde ich kann man die Frage nicht pauschal beantworten, viel hilft sicherlich viel aber nicht jeder verträgt gleich viel, daher fährt mancher mit weniger Umfang sicher besser.
Antracis
20.08.2025, 17:58
Die kommt vielleicht trotzdem weil Pushing Limits hat nichts mit Geesman am Hut das wäre Power und Pace oder Hycys :Blumen:
Stimmt, habs mit Junkmiles verwechselt. :o Wer soll da auch noch durchblicken. :Cheese:
Aber solange ich Trimag nicht mit Triathlonszene verwechsele, schmeißt mich Arne vielleicht nicht raus. :Cheese:
Klugschnacker
20.08.2025, 18:00
Gewiss. Man kann beispielsweise auch ein Eigenheim extrem knapp finanzieren und kaum Eigenkapital mitbringen. Sicher findet man genügend Leute im Internet, die von sich sagen können, es genau auf diese Weise geschafft zu haben. Ein seriöser Finanzberater empfiehlt einem trotzdem etwas anderes. Allzu knapp sollte man so etwas nicht angehen.
In diesem Sinne würde ich auch als Coach sagen, bereite Dich solide vor und mache lieber eine Stunde mehr Training.
Es sind ja auch nicht alle Langdistanzen gleich einfach. Es ist ein Unterschied, ob man in Roth in Kanal schwimmt oder an einem windigen Tag im Ozean. Man muss kein schneller Schwimmer sein, aber es hat einen Wert, wenn man die 3.8 Kilometer auch bei widrigen Bedingungen sicher drauf hat. Das wird sonst auch mal gefährlich.
Klugschnacker
20.08.2025, 18:09
Um die Frage des Arbeitstitels beantworten zu können, wieviel zu viel ist, wäre es auf jeden Fall hilfreich zu wissen, woran man das merkt.
Zunächst an Verletzungen.
Psychisch: Schlechter Schlaf, Trainingsunlust vor dem Training, Gereiztheit im Alltag, stagnierende Leistungen. Das ist aber nicht so einfach herauszubekommen, denn meistens hat man es mit hochmotivierten Menschen zu tun, die einiges wegstecken und viel Selbstdisziplin haben. Da werden Anzeichen von Überlastung häufig lange übergangen. Wenn sie außerdem merken, dass Jammern gegenüber dem Coach dazu führt, dass er das Training reduziert, jammern sie ihm gegenüber nicht mehr. Es ist schwierig und man braucht auf beiden Seiten Erfahrung und Vertrauen.
:Blumen:
deralexxx
20.08.2025, 18:16
Kann man die Frage im Titel nicht aufs gesamte Leben anführen? Was ist im Job genug, was zuviel? Manche rutschen in den Burnout, andere sind erfolgreiche Mediziner und erfolgreich (im Sinne von solide) auf der Langdistanz unterwegs.
Je weiter man vorne landen will, desto kleiner wird der Spielraum zwischen genug und zuviel. Sanders hat wohl zuviel (von was auch immer) gemacht und eine Verletzung kassiert, alle vergangenen Hawaii / Nizza Champions haben genug gemacht. Dieser Balance Akt ist dann auch der Unterschied zwischen Forumsplänen und Triathlon Coaching durch Arne. Das erste wird genug sein, mit Coaching wird man näher an das zuviel gebracht ohne es hoffentlich zu überschreiten.
Verschiedenste Gadgets bieten auch Möglichkeiten, sich näher an das zu viel zu nähern, Gewicht, Blutdruck, Ruhepuls, HRV, Glucose, Kerntemperatur und AI zur Berechnung der kcal Aufnahme, alles mit den Trainingsreizen und Leistungen übereinander gelegt geben doch ein nettes Bild.
Lothar würde vllt noch sagen der latest shit ist "hörts auf euer Körpergefühl". Bei den Raketen in Jungen Jahren die ich so mit erlebt habe hier im Umfeld / Verein / Studio, durchaus mit echt Ambition war es immer so, dass sie mit spätestens Mitte 20 bei der Weichenstellung des Lebens (Studium, Job, Familie...) eher dem Sport den Rücken gelehrt haben, war das dann zuviel?
sabine-g
20.08.2025, 19:04
Ich möchte für den Thread-Titel folgendes vorschlagen:
Was ist genug, was ist zu viel um viele Jahre erfolgreich zu sein?
viele Jahre kann man auch durch lange Zeit oder sein halbes Leben oder was ähnliches ersetzen.
Weil: eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Wir sollten noch definieren was erfolgreich ist.
Jemand der mit 23 AK Weltmeister wird ist nach eigenem Verständnis vermutlich lange erfolgreich gewesen wenn er mit 35 die ambitionierte Karriere beendet und zwischen 26 und 33 bei Profi Rennnen ein paar mal auf dem Podium stand. Jemand der mit 35 seine erste Mitteldistanz macht war lange Jahre sehr erfolgreich, wenn er mit 55 20 Langdistanzen gefinisht hat.
Wir sollten noch definieren was erfolgreich ist.
Jemand der mit 23 AK Weltmeister wird ist nach eigenem Verständnis vermutlich lange erfolgreich gewesen wenn er mit 35 die ambitionierte Karriere beendet und zwischen 26 und 33 bei Profi Rennnen ein paar mal auf dem Podium stand. Jemand der mit 35 seine erste Mitteldistanz macht war lange Jahre sehr erfolgreich, wenn er mit 55 20 Langdistanzen gefinisht hat.
Ich habe meine erste LD mit 56 oder 57 ins Ziel gebracht.
Mit 60 habe ich mich für Hawaii qualifiziert, bin dort gestartet und gut ins Ziel gekommen.
Danach habe ich fast alle 70.3 WM absolviert und habe mich dann nochmal für Hawaii qualifiziert, mehr um zu sehen, ob es noch geht und um mit meinem Freund gemeinsam zu starten.
Außer bei den Qualirennen war ich nie auf dem Podium, weil es mir egal war, ich fand die Sache an sich toll, die vielen Städte und Länder, das kribbelnde Gemeinschaftsgefühl, die Bekanntschaften und die Freundschaften, manche halten bis heute.
Dafür habe ich in so einem 6 Monate Zyklus ca. 15 Stunden/Woche trainiert.
War ich damit erfolgreich ? Eindeutig Ja.
Wäre mehr Erfolg möglich gewesen ? Vielleicht.
Aber was wäre mehr Erfolg gewesen ? Nicht 15. sondern 11. ? War und ist egal.
Sabine, da hast du eine schön/spannende Diskussion angezettelt. :Lachanfall:
Genussläufer
20.08.2025, 22:52
Ich möchte für den Thread-Titel folgendes vorschlagen:
Was ist genug, was ist zu viel um viele Jahre erfolgreich zu sein?
viele Jahre kann man auch durch lange Zeit oder sein halbes Leben oder was ähnliches ersetzen.
Weil: eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Das ist wirklich schwer zu beantworten. Da ist die individuelle Verträglichkeit sehr unterschiedlich. Beim Laufen habe ich es häufiger erlebt, dass Sportler über lange Zeit eine konstant gute Leistung gebracht haben. Dann wollten Sie mehr, haben nochmals draufgesattelt und sind dann verbrannt. Das ist aber erstens schwer zu prognostizieren und zweitens verändert sich das Maß an Verträglichkeit von Umfang. Und unglücklicherweise mal in die eine und mal in die andere Richtung. Arne hat da schon recht, dass viele Studien nahelegen, dass mehr Umfang fast immer zu mehr Leistung führt. Die Kurve wird sicher immer flacher. Man weiss nur einfach nicht, wann es bei einem scheppert und man zumindest temorär raus ist. Neben Volumen kommt es auch auf die Kontinuität an. Und beim Laufen nimmt mit jedem zusätzlichen km die Verletzungsgefahr exponentiell zu. Wenn man da vorn dabei sein will, muss man ins Risiko gehen.
Tuben hat das schöne Beispiel gebracht, dass es egal ist, ob man als 15. oder 11. über die Ziellinie kommt. Würde er auch so denken, wenn er 4. ist oder 2?
Bei mir war der direkte Zusammenhang zwischen Trainingsjahren, Trainingsumfang daraus folgender Leistung klar erkennbar. (Besonders auf der LD, bei kurzen Sachen war ich immer recht flott unterwegs.) Frei nach dem Motto "viel hilft viel", habe ich bei meinen besten LD nicht selten 20h trainiert.
Kann schon sein, dass es auch weniger getan hätte, aber es hat mir zu der Zeit auch einfach mega viel Spaß gemacht, so viele Stunden zu trainieren, darum war das für mich sehr okay so. Sowohl körperlich als auch mental habe ich das meist gut weggesteckt.
Heute sehe ich das etwas differenzierter und bin froh, in meinem fortgeschrittenen Alter (52) den Absprung geschafft zu haben.
Ausdauerjunkie
21.08.2025, 10:02
Ich möchte für den Thread-Titel folgendes vorschlagen:
Was ist genug, was ist zu viel um viele Jahre erfolgreich zu sein?
viele Jahre kann man auch durch lange Zeit oder sein halbes Leben oder was ähnliches ersetzen.
Weil: eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Was ist erfolgreich? Das ist keine klare Aussage.
Es gibt Menschen die arbeiten strukturiert Trainigspläne korrekt ab und werden nie soviel Erfolg haben wie ein anderer der vielleicht für diese "Leistung" gar nicht trainieren muss.
Deine Aussage Millionär oder Rentner ist auch sehr kurz gedacht, es gibt noch viele andere Gruppen die soviel trainieren können wie sie möchten.
sabine-g
21.08.2025, 10:23
Was ist erfolgreich? Das ist keine klare Aussage.
Es gibt Menschen die arbeiten strukturiert Trainigspläne korrekt ab und werden nie soviel Erfolg haben wie ein anderer der vielleicht für diese "Leistung" gar nicht trainieren muss.
Erfolg hat der, der seine Ziele verwirklichen kann.
Egal ob das jetzt am Ende Platz 2 in der AK , die Hawaii Quali oder das simple Finischen eines IM ist.
Deine Aussage Millionär oder Rentner ist auch sehr kurz gedacht
Ich hoffe du hast verstanden, dass das nur Beispiele waren.
Dann ergibt sich das automatisch:
es gibt noch viele andere Gruppen die soviel trainieren können wie sie möchten.
Tuben hat das schöne Beispiel gebracht, dass es egal ist, ob man als 15. oder 11. über die Ziellinie kommt. Würde er auch so denken, wenn er 4. ist oder 2?
Wenn ich das wüsste...:)
Bei den Qualirennen war es natürlich nicht egal.:cool:
Das ist ja auch das Grundproblem unserer Diskussion, wir wissen vorher nicht, welche Ober- oder Untergrenze richtig ist, wir wissen nicht einmal, wo diese Grenze verläuft.
Jeder kann ja nur im Rückblick urteilen.
Trotzdem finde ich diesen Faden sehr anregend, es hat mich dazu verführt, die letzten Jahre noch einmal zu bedenken und festzustellen, dass ich selbst sehr zufrieden bin, also erfolgreich? Und die gerade neu gekaufte Karre ist jetzt nur für das pure Vergnügen da :Lachen2:
Vorerst.
Meine Frau sagt: :dresche und :bussi:
Ausdauerjunkie
21.08.2025, 10:40
Gut das meine Frau nichts zum Training sagt, sondern oft mehr trainiert wie ich. Ohne messbare Erfolge, denn Wettkämpfe außer Läufe zum Spaß mag sie nicht.
Frauen im Sport ist echt ein heikles und schwieriges Thema.
Letztes Jahr wollte meine Tochter die sub3 beim München marathon wiederholen - Ergebnis war 3:03h - im nachhinein hat sich herausgestellt, dass sie die Enkelin mitgeschleppt hat und sie zusammen den Veranstalter um eine Startgebühr "gerollt" haben. :Cheese:
Die Kleine hat bereits einen Marathon im "Lebenslauf", obwohl sie noch nicht laufen kann...
Klugschnacker
21.08.2025, 11:52
Bitte bleibt ontopic.
Wir sollten noch definieren was erfolgreich ist.
Jemand der mit 23 AK Weltmeister wird ist nach eigenem Verständnis vermutlich lange erfolgreich gewesen wenn er mit 35 die ambitionierte Karriere beendet und zwischen 26 und 33 bei Profi Rennnen ein paar mal auf dem Podium stand. Jemand der mit 35 seine erste Mitteldistanz macht war lange Jahre sehr erfolgreich, wenn er mit 55 20 Langdistanzen gefinisht hat.
Erfolgreich ist für mich jemand, der auf dem Treppchen steht. Und nicht irgendwo in Kleingreutelbach in der AK50, sondern bei einem gut besetzten Rennen, im Idealfall an einer Meisterschaft. Das nenne ich einen erfolgreichen Sportler. Der kann was.
Selbstverständlich ist ein Eiermann in der AK50 so oder so eine hervorragende Leistung. Egal, wann und wie man ins Ziel kommt.
Aus meiner jahrzehntelangen Erfahrung finde ich, dass "erfolgreich sein", ein relativ schmales Zeitfenster hat. Ich würde mal sagen 5-10 Jahre, wo man wirklich was heraushauen kann. Ich kenne nur einen Triathleten persönlich, der schon 40 Jahren auf dem Treppchen stand (mit mir ;-) und das heute auch noch tut (ohne mich ;-).
:Blumen:
Klugschnacker
21.08.2025, 13:46
Was Erfolg ist, muss man je nach Situation und Fragestellung neu festlegen. Ich habe mal eine Person mehrere Jahre gecoacht, die am Ende einen Wettkampf auf dem letzten Platz gefinisht hat. Ich habe mich aber wie ein Schnitzel gefreut über dieses Finish.
Der Wettkampf bestand nicht nur darin, die Strecke zu schaffen. Sondern sich viele Monate vorher dafür anzumelden; das Selbstvertrauen dafür aufzubringen, sich in engen Sportklamotten, in denen man sich vielleicht schämt, den Blicken eines Publikums auszusetzen und so weiter. Es gibt Menschen, für die ist der Weg zur Startlinie sehr viel weiter, als wir Fitsäcke uns das vorstellen.
Andere kommen mit dem Ziel zu mir, bei einem Rennen ihre Altersklasse zu gewinnen. Wenn man zwei, drei Jahre daran arbeitet, ist das ebenfalls ein großer und bewegender Erfolg, wenn dieses Ziel erreicht ist.
Jeder ist anders. Es gibt keinen Kamm, über die man alle gleichermaßen scheren könnte.
tridinski
21.08.2025, 13:54
Sam Appleton ordnet das im aktuellen "Triathlon Hour" Podcast wie folgt ein (ab min50):
- "wöchentliche Stunden" zu betrachten ist nutzlos und sollte bei der Wochenplanung gar nicht berücksichtigt werden
- was zählt ist die Substanz des Trainings, meßbar in Markern wie TSS oder Energy Expenditure/wie viele kcal habe ich verbrannt
- Auch die Spezifizität sollte betrachtet werden (trainiere ich für Sprint oder LD)
=> 10h spezifisch für das Ziel sind demnach besser als 15h irgendwas
Stattdessen Planung gemäß der Leitfrage "Was sind die Prio1-Sessions". Der Rest wird drumherum geplant, wenn das aber zu Lasten der Prio1-Sachen geht (bin nicht frisch dafür) dann wirds besser weggelassen, egal ob ich dann mein Stundenziel erreiche oder nicht. Es würde eher schaden.
Was Erfolg ist, muss man je nach Situation und Fragestellung neu festlegen. Ich habe mal eine Person mehrere Jahre gecoacht, die am Ende einen Wettkampf auf dem letzten Platz gefinisht hat. Ich habe mich aber wie ein Schnitzel gefreut über dieses Finish.
... Es gibt Menschen, für die ist der Weg zur Startlinie sehr viel weiter, als wir Fitsäcke uns das vorstellen.
....
Jeder ist anders. Es gibt keinen Kamm, über die man alle gleichermaßen scheren könnte.
Natürlich! :Blumen: Das soll auch nicht abwertend sein.
Es kann auch schon ein großartiger Erfolg sein, durch Sport gesünder zu leben oder nach einer schweren Krankheit wieder an irgendeiner Startlinie zu stehen. Das sind für mich aber eher "persönliche Erfolge". Ein Platz auf dem Treppchen bei einer Meisterschaft ist sozusagen eine offizielle Auszeichnung. Ähnlich wie ein Diplom oder Schulabschluss.
....
Stattdessen Planung gemäß der Leitfrage "Was sind die Prio1-Sessions". Der Rest wird drumherum geplant, wenn das aber zu Lasten der Prio1-Sachen geht (bin nicht frisch dafür) dann wirds besser weggelassen, egal ob ich dann mein Stundenziel erreiche oder nicht. Es würde eher schaden.
Muss man ein bisschen aufpassen. Ständig effektiv zu sein, kann auch nach hinten losgehen. Gerade durch Messgeräte, die quasi alles mittracken.
Manche haben auch einfach viel Talent oder irgendwas herausgefunden, was für sie persönlich wirkt.
Anhören, was erfolgreiche Sportler tun, ist auf jeden Fall gut.
:Blumen:
Was Erfolg ist, muss man je nach Situation und Fragestellung neu festlegen. Ich habe mal eine Person mehrere Jahre gecoacht, die am Ende einen Wettkampf auf dem letzten Platz gefinisht hat. Ich habe mich aber wie ein Schnitzel gefreut über dieses Finish.
Der Wettkampf bestand nicht nur darin, die Strecke zu schaffen. Sondern sich viele Monate vorher dafür anzumelden; das Selbstvertrauen dafür aufzubringen, sich in engen Sportklamotten, in denen man sich vielleicht schämt, den Blicken eines Publikums auszusetzen und so weiter. Es gibt Menschen, für die ist der Weg zur Startlinie sehr viel weiter, als wir Fitsäcke uns das vorstellen.
Andere kommen mit dem Ziel zu mir, bei einem Rennen ihre Altersklasse zu gewinnen. Wenn man zwei, drei Jahre daran arbeitet, ist das ebenfalls ein großer und bewegender Erfolg, wenn dieses Ziel erreicht ist.
Jeder ist anders. Es gibt keinen Kamm, über die man alle gleichermaßen scheren könnte.
In der Leistungsmotivationspsychologie (Unistoff) hängen "Erfolgs-" und "Misserfolgs-"erleben bei Leistungen stark von den vorgehenden, internalisierten Zielsetzungen ab. Am optimalsten erweisen sich bei Untersuchungen inbezug auf den für bestimmte Ziele gefordeten Schwierigkeitsgrad (Grad der Anstrengung) Ziele mit einem mittleren bis hohen Schwierigkeitsgrad bzw. mittleren bis hohen Anstrengung.
Erfolge / Misserfolge werden in der Regel erklärt mit relativ einfachen Ursachenschemata: Intern: Anstrengung (Trainingsaufwand zu hoch / zu niedrig), Begabung, zu hohes / niedriges Anspruchsniveau (Ziel). Extern: Pech, Glück, Umstände .
Es scheint auch interindividuelle Unterschiede zu geben, nämlich zwischen Menschen mit "Erfolgsorientierter Einstellung / Selbstwert" und "Misserfolgsorientierter Einstellung / Selbstwert". Letztere wählen in der Regel ihre Ziele tendentiell zu hoch oder zu niedrig, erstere eher adäquat, d.h. die Grund-Einstellung beeinflusst die Zielwahl bzw. das Anspruchsniveau. Hier liegen die Aufgaben der Coaches zur Korrektur. :)
sabine-g
21.08.2025, 15:11
Erfolg hat der, der seine Ziele verwirklichen kann.
Egal ob das jetzt am Ende Platz 2 in der AK , die Hawaii Quali oder das simple Finischen eines IM ist.
Ich zitiere mich selber um zu verdeutlichen was ich mit erfolg meine.
Ich gebe auch ein Beispiel:
Im letzten Jahr war ich auf Hawaii und hatte vorher auch ein Ziel herausposaunt was mir bei optimalem Rennverlauf realistisch schien: Top 5 in der AK (bzw. sub10h).
Leider war ich dann 8 Wochen lang in der direkten Vorbereitung außer Gefecht gesetzt und war froh an der Startlinie stehen zu dürfen.
Als ich dann im Ziel war, war ich sehr glücklich und fand, dass das ein grandioser Erfolg war.
Ein anderer Teilnehmer konnte nicht laufen wegen eine Thrombose. Er ist den kompletten Marathon gewandert. Auch für ihn war es ein toller Erfolg.
Erfolg heißt nicht 1., 2. oder 3. zu sein.
Ich verstehe, dass Erfolg oder Misserfolg individuell betrachtet werden kann.
Aber ging es hier nicht darum herauszufinden, ob mehr Training immer besser ist oder es auch eine Grenze gibt? Wenn man dann noch unterschiedliche Maßstäbe für Erfolg (= oder besser) ansetzt, dann wird das ja ein unendlicher bis unmöglicher Vergleich.
Alles was subjektiv ist, kann m.E. nicht verglichen werden. Man sollte den Vergleich objektiv beurteilen und das kann nur anhand der Platzierung festgemacht werden. Also AK 1 - 3 z.B. und dann die Trainingszeiten vergleichen.
Wenn dann einzelne Fälle wie von Sabine G genannt dabei sind, dann werden die durch die Masse wieder etwas relativiert. Oder wenn man dann viele Wettkämpfe nimmt, gleicht sich auch die mal bessere mal niedrigere Dichte wieder aus.
....
Alles was subjektiv ist, kann m.E. nicht verglichen werden. Man sollte den Vergleich objektiv beurteilen und das kann nur anhand der Platzierung festgemacht werden. Also AK 1 - 3 z.B. und dann die Trainingszeiten vergleichen.
Wenn dann einzelne Fälle wie von Sabine G genannt dabei sind, dann werden die durch die Masse wieder etwas relativiert. Oder wenn man dann viele Wettkämpfe nimmt, gleicht sich auch die mal bessere mal niedrigere Dichte wieder aus.
Ja, eben, wenn du was vergleichen willst, musst du festlegen, was es ist. "Erfolg" ist relativ, das taugt nicht als Vergleich.
Also z.B. 10 km in 33min. Wie viel Aufwand, Trainingsumfänge usw. Schwimmen lässt sich noch einfacher vergleichen, das ist wie 10 km auf der Bahn: exakte Strecke, rel. gleiche Bedingungen. Rad ist schwieriger, man kann sich Speed erkaufen.
steinhardtass
21.08.2025, 17:38
Ich zitiere mich selber um zu verdeutlichen was ich mit erfolg meine.
Ich gebe auch ein Beispiel:
Im letzten Jahr war ich auf Hawaii und hatte vorher auch ein Ziel herausposaunt was mir bei optimalem Rennverlauf realistisch schien: Top 5 in der AK (bzw. sub10h).
Leider war ich dann 8 Wochen lang in der direkten Vorbereitung außer Gefecht gesetzt und war froh an der Startlinie stehen zu dürfen.
Als ich dann im Ziel war, war ich sehr glücklich und fand, dass das ein grandioser Erfolg war.
Ein anderer Teilnehmer konnte nicht laufen wegen eine Thrombose. Er ist den kompletten Marathon gewandert. Auch für ihn war es ein toller Erfolg.
Erfolg heißt nicht 1., 2. oder 3. zu sein.
Am Ende ist vieles einfach eine Frage der Perspektive 😉.
Verdient jemand zunächst 2.000 € und steigert sich auf 5.000 €, ist das für ihn ein riesiger Erfolg 🚀.
Steigert sich jedoch jemand von 15.000 € auf 18.000 €, ist die Differenz zwar ebenfalls 3.000 €, aber die Wahrnehmung des Erfolgs kann ganz anders aussehen 🤷*♂️.
Genauso ist es auch im Sport: gleiche Steigerung ≠ gleiche Bedeutung – es hängt stark vom Ausgangspunkt und vom persönlichen Blickwinkel ab 🏊*♂️🚴*♂️🏃*♂️.
Antracis
21.08.2025, 17:53
Ja, eben, wenn du was vergleichen willst, musst du festlegen, was es ist. "Erfolg" ist relativ, das taugt nicht als Vergleich.
Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass wir über Training für Wettkampfsport reden ? Wer nur zum Spaß an der Freude schwimmen, radfahren und laufen trainiert, wird sich nicht die Frage stellen, was zu viel und was zu wenig ist. Der spürt es einfach. ;)
alle anderen wollen doch durch das Training prinzipiell leistungsfähiger werden und trainieren mehr, um noch leistungsfähiger zu werden. Im Ziel steht immer noch eine Uhr und die tickt prinzipiell auch für diejenige, die nur finishen will, auch da gibt es immer einen Cutoff. aber es geht prinzipiell um die Teilnahme Wettkämpfen. Egal, ob das Ziel jetzt der Altersklassen Sieg oder einfach nur so fit zu werden, damit man sich beim Sightseeingwettkampf gut fühlt.
die Schwierigkeit besteht jetzt aus meiner Sicht darin, diese Leistungsfähigkeit zu vergleichen und in Relation zu den TrainingsUmfängen zu setzen.
Dass du mit 10 Stunden Training besser in der AK platziert bist, als ich mit 15, beantwortet ja nicht zwangsläufig die Frage, ob sich der Umfangsunterschied positiv oder negativ auf meine Leistungsfähigkeit ausgewirkt hat.
Eigentlich kann man das ja nur bei einem einzelnen Athleten vergleichen. Und da ist es total kompliziert, weil es nur in unterschiedlichen Vorbereitungen geht.
und nimmt man jetzt Trainingsleistung oder Wettkampfleistung? Die Wettkampfleistung bietet sich auf den ersten Blick an, schließlich geht es darum. eine sehr gute Wettkampfleistung wird man nicht ohne ein genügend des Training erreichen. Eine schlechte Wettkampfleistung muss aber nicht zwingend mit dem Training zu tun haben. Sie kann aber durchaus eine Folge des Trainings sein, zum Beispiel weil man sich so müde trainiert hat, dass man sich zum Wettkampf nicht ausreichend erholen konnte. Das macht es dann noch mal komplizierter.
Wenn es um die Leistungsfähigkeit geht, wird es nur der Athlet selber bei kritische Reflexion oder Zusammenarbeit mit einem Coach über mehrere Saisonverläufe und ausprobieren reflektieren können.
Klugschnacker
21.08.2025, 18:45
Aber ging es hier nicht darum herauszufinden, ob mehr Training immer besser ist oder es auch eine Grenze gibt?
Natürlich gibt es eine individuelle Belastungsgrenze. Überschreitet man sie über viele Wochen bis Monate, stagnieren die Leistungen oder werden oft sogar schlechter.
Maßgeblich ist bei den meisten die Toleranz gegenüber Lauftraining und generell gegenüber Tempotraining. GA1-Umfänge auf dem Rad hingegen vertragen die meisten gut; limitierend ist hier eher der Spaßfaktor bzw. die Langeweile. Nicht jeder empfindet lange Radtrainings als etwas Schönes.
Vergleicht man Athleten aus dem vorderen Feld mit solchen aus dem hinteren Feld, findet man im Durchschnitt folgendes Muster:
die durchschnittliche relative Trainingsintensität ist bei beiden Gruppen gleich
die Schnellen trainieren im Durchschnitt deutlich höhere Umfänge...
... vor allem unter der Woche
... und das über Jahre hinweg
Helmut S
21.08.2025, 19:18
Ich finde, es sollte nicht zwingend heißen: Was ist genug, was ist zu viel? Sondern vielmehr: Was ist möglich, was ist zu viel. Denn abgesehen von den Aspekten die Arne aufgezählt hat, is es meines Erachtens nur schwer möglich zu viel zu trainieren.
Aus meiner Sicht ist ein „zu viel“ an Training eher ein „zu wenig“ (quantitativ/qualitativ) an Regeneration. Das „was ist möglich“ drückt das m.E. aus.
:Blumen:
sabine-g
21.08.2025, 20:04
is es meines Erachtens nur schwer möglich zu viel zu trainieren.
Seh ich eben anders.
Nehmen wir TriDuMa.
Er würde sicher nicht langsamer sein, würde er nur halb so viel trainieren, schließlich wäre das immer noch mehr als bei 95% aller anderen.
Es macht ihm aber Spaß, deshalb soll er es gerne machen.
steinhardtass
21.08.2025, 20:41
Hier mal ein kleiner Erfahrungsbericht von mir – vielleicht erkennt sich ja der ein oder andere wieder 😉:
Ich dachte ja lange Zeit, ich sei das Paradebeispiel für das Motto „viel hilft viel“. Ich hatte sogar einen Trainer (ja, wirklich! 😅) – nur das kleine Detail: Ich habe mich nicht immer so ganz daran gehalten.
Die Einheiten, die er aufgeschrieben hat, habe ich natürlich brav gemacht. Aber wenn draußen die Sonne geschienen hat, konnte ich es einfach nicht lassen: „Ach komm, noch schnell eine extra Radrunde!“ 🚴*♂️☀️ Im Nachhinein könnte man sagen: Ich habe meine Trainingspläne nicht optimiert, sondern… verdoppelt.
Über die Jahre hat sich das Ganze dann gestaut – weniger im Trainingstagebuch, mehr in meinen Gelenken und Knochen. Orthopädische Probleme ließen grüßen. Klar, wenn man dem Körper nie die Chance gibt, Strukturen zu regenerieren, dann rächt er sich irgendwann. Aber das will man in dem Moment natürlich nicht hören.
Und wenn man schon dabei ist, kann man ja beim Laufen auch nochmal 10 km pro Woche draufpacken. 🤦*♂️ Mit den neuen Carbon-Schuhen spürt man das ja anfangs kaum – bis es irgendwann eben doch knallt.
Klassisches Beispiel: Samstag 5 Stunden Rad + Koppellauf. Sonntag: langer Lauf. Und weil’s so schön war, Sonntagmittag nochmal 2,5 Stunden aufs Rad. Klingt sportlich, war aber… sagen wir mal: nicht unbedingt nachhaltig. Ich hatte teilweise 25–30 Stunden pro Woche – und das über einen längeren Zeitraum. Im Nachhinein frage ich mich: Wollte ich wirklich besser werden oder nur TSS-Rekorde brechen? (Spoiler: Es war eher Letzteres 🙈).
Rückblickend kann ich sagen: TSS-Zahlen sind schön und gut, aber man muss sie auch „mit Leben füllen“. Wenn man wie ich einfach blind drauflos ballert, bringt der beste Trainer wenig – besonders, wenn man dessen Pläne als Mindestvorgabe versteht. 😂
Heute trainiere ich immer noch viel (das wird sich wohl nie ändern). Aber ich lasse die ganzen Alibi- oder Fülleinheiten weg. Und siehe da: Leistungsentwicklung ohne Dauerbaustelle beim Orthopäden.
Fazit: Ein Trainer hilft – aber nur, wenn man ihm auch vertraut und sich selbst im Zaum hält. Viel hilft eben nicht immer viel. Manchmal hilft… genug.
Helmut S
21.08.2025, 21:11
Seh ich eben anders.
Nehmen wir TriDuMa.
Er würde sicher nicht langsamer sein, würde er nur halb so viel trainieren.
Fair enough. Alles gut. :Blumen:
Ich kenne triduma nun nicht persönlich, habe im Grunde nur die eigene Erfahrung und die aus meinem Umfeld. Bei meinem Job is in der Regel so bei max. 15h Schluß, dass pack ich nicht lange, dann schau ich über Kreuz. Das ist aber eine Frage der Erholung. Sonst nix.
Nehme ich mir aber nen Nachmittag frei is das ganz was anderes oder ich nehme mir nen Regenerationstag frei, dass kickt auch anders.
Wenn ich üblicherweise zu Ostern mein TL@Home mache, habe ich nen Deal mit meiner Frau: sie verlangt mir keine Frondienste ab. Da sind 20-25h dann kein Thema über die 2 Wochen. Und schneller macht es auch. Bei mir schlägt Umfang an. Ne Obergrenze habe ich noch nicht entdeckt. Aber wehe mir sitzt der Schalk im Nacken und ich denke ich muss auf der GA1 Ausfahrt Strava Segmente angreifen. Dann is die Obergrenze schneller da. Klug war‘s nicht aber geil! :Lachen2: Kennst du bestimmt auch? ;)
Ich erinnere mich noch an die Diskussion über die Pace des langen Laufes zw. dir und tridinski. Du läufst den glaub ich 45-60s schneller als den LD-M.Oder wie war das nochmal? Zumindest war das der Punkt. Möglicherweise trainierst du mittlerweile zu oft zu intensiv? Ich vermute schon, dass, wenn man immer so leicht drüber is, kommt man mit n paar Stunden mehr auch nicht mehr richtig weiter. Man kriegt es vielleicht dann halt nicht verdaut?
Bei mir war es so, dass ich bis ca. 55 Jahre mit HIIT Einheiten grad auf’m Rad nen richtigen Schub gemacht habe im Winter. Seit dem Winter 55/56 hat sich bei mir das deutlich geändert. Heute nimmt mich sowas erstmal nachhaltig aus dem Spiel, wenn ich meine ich muss dieses Jahr auch mal mehr laufen und so richtig viel Schwimmen.
:Blumen:
sabine-g
21.08.2025, 21:29
Ich erinnere mich noch an die Diskussion über die Pace des langen Laufes zw. dir und tridinski. Du läufst den glaub ich 45-60s schneller als den LD-M.Oder wie war das nochmal? Zumindest war das der Punkt. Möglicherweise trainierst du mittlerweile zu oft zu intensiv? Ich vermute schon, dass, wenn man immer so leicht drüber is, kommt man mit n paar Stunden mehr auch nicht mehr richtig weiter. Man kriegt es vielleicht dann halt nicht verdaut?
Ich laufe 4:3xmin/km im langjährigen Mittel.
Wenn ich das nicht mehr schaffe höre ich auf.
Allerdings liege ich dabei mit einem Puls von 130-135 auch eher im unteren Niveau.
Aus kardiologischen Gründen kann ich nicht mehr richtig schnell laufen.
Meine angestrebte IM Pace ist 5min/km, mein Motto dabei:
Wenn ich 4:30er Schnitt im Training schaffe, dann kriege ich 5er Schnitt im Rennen 3x hin.
Lange Rede: das ist extensives Tempo, intensives findet nicht statt.
Beim radeln ist es ähnlich.
Heute bin ich 32er Schnitt bei starkem Wind mit 97er Puls gefahren.
Das ist aber hier offtopic
Zum Umfang: mehr als 60km Lauftraining für einen IM sind bei mir orthopädisch neben dem anderen Training nicht sinnvoll.
Danach verschlechtert sich nach spätestens 2-3 Wochen meine körperliche Verfassung schnell und ich muss kürzer treten.
Ich könnte natürlich die Signale auch ignorieren aber meine Leistung würde sich verschlechtern.
Diesen Break Even sollte ein Athlet kennen.
Es gibt ihn bei allen Sportarten und beim Triathlon sind es derer 3.
Helmut S
21.08.2025, 21:42
Diesen Break Even sollte ein Athlet kennen.
Auf jeden Fall.
Bei dir is das mit den 60km, dem sich verschlechternden Zustand und dem extrem niedrigen Puls aber doch auch deshalb, weil du kardiologisch nicht gesund bist, oder?
Bist du sicher, dass man da allgemeine Schlüsse draus ziehen kann? :Gruebeln:
:Blumen:
sabine-g
21.08.2025, 21:48
dem sich verschlechternden Zustand und dem extrem niedrigen Puls aber doch auch deshalb, weil du kardiologisch nicht gesund bist, oder?
Reiner Selbstschutz und kopfsache.
Zum Zustand, bzw. Umfang : ich habe doch geschrieben dass damit die Orthopädie gemeint ist. Oder?
Helmut S
21.08.2025, 21:54
Reiner Selbstschutz und kopfsache.
Zum Zustand, bzw. Umfang : ich habe doch geschrieben dass damit die Orthopädie gemeint ist. Oder?
Ja, stimmt. Alles klar, hab ich irgendwie überlesen.
:Blumen:
steinhardtass
21.08.2025, 22:15
Was ist eure Motivation, dieses Risiko :dresche einzugehen, das es doch zu viel war?:Holzhammer:
Hawaii Quali
AK Sieg
Ausgleich zu fehlender Anerkennung durch Erfolg, zum Beispiel im Job
Genussläufer
21.08.2025, 22:52
Hawaii Quali
AK Sieg
Ausgleich zu fehlender Anerkennung durch Erfolg, zum Beispiel im Job
Einfach die Grenze austesten.
Was ist eure Motivation, dieses Risiko :dresche einzugehen, das es doch zu viel war?:Holzhammer:
Hawaii Quali
AK Sieg
Ausgleich zu fehlender Anerkennung durch Erfolg, zum Beispiel im Job
Die Zeit, in welcher ich recht hohe Umfänge gemacht habe, war die Motivation eine sub10 und dann die Quali.
Mein Ansatz zur Verbesserung war ganz klar mehr, aber auch härteres Training. Mit Material hatte ich es nie so. Puls, Watt, Carbon und solche Scherzchen gab es nicht. Ich wollte über mich selbst den Weg finden, auch wenn ich natürlich solide und gute Sachen hatte. Auch schien es mir unangebracht, die Familienkasse mehr als erforderlich zu belasten, wenn ich mich schon vom Zeitkonto so üppig bediene.
Ich finde, es sollte nicht zwingend heißen: Was ist genug, was ist zu viel? Sondern vielmehr: Was ist möglich, was ist zu viel. Denn abgesehen von den Aspekten die Arne aufgezählt hat, is es meines Erachtens nur schwer möglich zu viel zu trainieren....
Gut finde ich "It Takes What It Takes". Also das Ziel ist das Ziel und nicht der Weg.
Ich lief 1982 erstmals bei einem 10 km Wettkampf mit. Ich brauchte 51min, war fast letzter und quasi tot. Meine Kumpels waren 10 oder 15min schneller. Dann irgendwann schaffte ich 45 min, unter 40, unter 35. Dafür musste ich einfach mehr tun als die anderen, Laufen war bei mir immer Arbeit, bei den anderen oft Spaß. Das war mir aber egal. Die waren einfach kleiner und dünner als ich.
Also nicht immer gucken, was andere so tun. Sondern einfach das tun, was du selbst tun musst, um das Ziel zu erreichen.
:Blumen:
lepeters
22.08.2025, 09:04
Bin jetzt noch keine 40 sondern eher 4 Jahre mit dem Hobby Triathlon beschäftigt, aber man macht ja seine Erfahrungen, wann es zu viel ist. Daher kann ich auch eher bezeichnen, wann es für mich kurz- und mittelfristig zu viel ist. Langfristig fehlen mir da die Vergleichszeiträume über 5 oder 10 Jahre.
Würde mich als ambitionierten AG beschreiben und trainiere gerne und viel (meistens :))
Das Thema Intensität lasse ich jetzt mal außen vor.
Zu viel an Stunden zu bemessen ist (für mich) der falsche Ansatz, da sich die Umstände ändern und immer individuell Betrachtet. Beziehung/Familie, Job, Wohnort, Infrastruktur vor Ort, Ernährung, Erholungszeiten, Wetter, weitere Interessen neben Triathlon und intrinsische Motivation sind Dinge, die mir Limits im Training setzen.
Vielleicht lohnt es sich, aus diesen Parametern mal individuell zu schauen, wo da die Limits sind.
Beispiel wo ist das persönliche Limit: Schwimmen.
In meinem Wohnort habe ich im Winter keine gute Schwimmmöglichkeit. D.h. ich muss 30-35 Minuten mit dem Auto fahren, um vernünftig Schwimmen zu können.
Daher komme ich im Winter auf eher 6-7km Schwimmen in der Woche. Die Zeit für mehr sitzt dann mit Vollzeitjob nicht drin. Da ist mein Limit erreicht.
Im Sommer sieht es wieder anders aus. Badesee in 15 Minuten, Freibad in 10 Minuten mit dem Rad erreichbar, Kanal in 15 Minuten. Da komme ich im Schnitt dann doch auf 10-12km die Woche, weil der Umstand dann mehr zulässt.
--> Im Winter wären für mich 12km Schwimmen einfach viel zu viel. Das weiß ich und deswegen plane ich im Winter auch keine 3-4 Schwimmeinheiten ein.
Anderer Punkt: Motivation (eher kurzfristig messbar)
Wenn man jede Ausrede mitnimmt, um den Plan nicht zu erfüllen, dann ist für mich klar, dass es aktuell zu viel ist. Bestes Beispiel: 90min locker Radfahren. Manchmal erwische ich mich, dass ich dann Strecken fahre, auf denen ich möglichst schnell wieder nach Hause abbiegen könnte, weil ich eigentlich keinen Antrieb habe.
Das ganze könnte man jetzt für jeden der genannten Parameter durchgehen. Meine Liste ist da ja bei weitem nicht vollständig. Vielleicht ja ein Ziel des Fadens, mithilfe der Community eine Liste zu erstellen, mit der man für sich definieren kann, wann es zu viel ist.
Wann es zu viel ist, kann man versuchen, über Parameter einzugrenzen. Obergrenze bilden.
TSS ist da ein solcher prominenter Parameter, hat aber Schwächen. Insbesondere Intervalle werden vom Stress Score unterschätzt. Im Radsport ist man mittlerweile dazu übergegangen, die Trainingseinheiten über verbrauchte kJ zu definieren. Scheint besser zu sein.
Aber die vielen anderen Stressfaktoren im Leben sind mindestens genauso wichtig. Was meiner Meinung bleibt, ist ein individuelles Konzept und das eigene Körpergefühl, wann eine Pause nötig ist. Wenn man es selbst nicht kann, wäre ein erfahrener Coach gut, um gemeinsam beim Athleten so ein Körpergefühl zu entwickeln.
My3cents.
Ich gehöre im Training vermutlich zur Rubrik Psychos (und das ist völlig wertfrei gemeint). Mir hilft viel Training psychologisch. Ich habe dann den Eindruck es schaffen zu können. Direkte Auswirkungen kann ich nie feststellen, ich suche da immer noch die Marker: ich hatte gute Wettkämpfe nach viel Training und welche, bei denen es gar nicht lief. Ebenso habe ich meine Bestzeiten eher nach Trainingsrückständen gehabt (und führe es darauf zurück, dass der Kopf einfach frei war, weil ich um die Defizite wusste), aber ich hatte auch schon grottenschlechte Rennen, eben weil die Vorbereitung fehlte.
Allerdings neige ich auch zu langen/vielen Trainingseinheiten, weil ich im Wettkampf länger unterwegs bin als die Mehrheit hier: wer 14h im Ironman braucht, muss halt auch trainieren, 6-7 Stunden Rad zu fahren, 1,5 bis 2h am Stück zu schwimmen und einen Marathon in rund 5h abzutrotten. :Lachanfall:
Mit wachsendem Alter (AK 55) neige eher zu einer Reduzierung der intensiven Einheiten; die bergen zu viel Verletzungspotenzial und demotivieren nur. Lang und langsam ist eher meins. Und damit bin ich in dem, was ich für mich will: gesund ankommen, erfolgreich. :Blumen:
Antracis
22.08.2025, 10:53
Aber die vielen anderen Stressfaktoren im Leben sind mindestens genauso wichtig.
UNd die sind ja durchaus dynamisch. Also bei mir ist nicht in jedem Monat/Jahr die Arbeit gleich fordernd und ich kann das nur teilweise steuern. Ähnlich und noch unberechenbarer Familie, Freunde und sonstige Störfaktoren. :Cheese:
Wo ich das zum Beispiel auch gut gespürt habe: Letztes Jahr hab ich vor Roth extra Raum geschaffen, also potentiell mentale und physische Ressourcen fordernde Projekte in Arbeit und Freizeit auf die Zeit nach dem Wettkampf ggeplant habe, sofern das möglich war.
Leider wurde ich dann Krank und musste den Wettkampf um 2 Monate verschieben. Das war dann sehr hart und überhaupt nicht einfach, weil ich beides irgendwie jonglieren musste.
Ich erwähne das aber, weil es aus meiner Sicht ein Zeichen dafür ist, dass darauf hinweist, dass ich in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung über den für mich gut machbaren Schnitt gehe bzw. gegangen bin. Was ich so übers Jahr sinnvoll trainieren kann, ist pro Woche weniger. Deshalb muss ich Platz dafür schaffen.
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