Vollständige Version anzeigen : Beinschlag im Triathlon?
sternchen07
09.09.2009, 07:28
wie haltet ihr das mit dem beinschlag?
mir sagte jetzt eine erfahrene schwimmerin auf längeren distanzen kann man den beinschlag erst einmal vernachlässigen.
ich merke schon dass mich der beinschlag viel luft kostet.
geht es denn überhaupt ohne beinschlag darunter leidet doch dann auch die wasserlage oder?
hmmm was sagen die profis hier?:confused:
Helmut S
09.09.2009, 07:46
Ein einigermaßen guter Beinschlag gehört zum Schwimmen dazu. Er stabilisiert die Wasserlage und bringt Vortrieb (letzteres macht er bei den meisten Triathleten wohl eher nicht).
sternchen07
09.09.2009, 07:58
vortrieb bringt der beinschlag bei mir ja nicht so viel.
wenn ich mal mit schwimmbrett trainiere komme ich ja kaum von der stelle.
geht es denn überhaupt ohne beinschlag darunter leidet doch dann auch die wasserlage oder?
Beinschlag ist für Triathleten wichtig:
- beim Start
- bei Wendemanövern (Boje umschwimmen)
- Richtungsänderung
- beim "Beschleunigen"
- als Ausgleichsbewegung für die Arme
- und auch als normaler Vortrieb
Ganz davon abgesehen sacken Beine ab, wenn sie nicht bewegt werden und verschlechtern somit die gesamte Wasserlage des Körpers. Besonders "schwere" Triathletenbeine.
Problem ist halt, dass die Beine sehr viel Luft saugen und sie eigentlich beim Schwimmen geschont werden sollten.
Beintraining/Beinschlag lohnt sich auf alle Fälle. Man darf es halt nicht übertreiben.
neonhelm
09.09.2009, 08:17
wie haltet ihr das mit dem beinschlag?
mir sagte jetzt eine erfahrene schwimmerin auf längeren distanzen kann man den beinschlag erst einmal vernachlässigen.
Ich halte das für, naja, nicht gerade Unfug, aber ich halte es für bessser, wenn ich den Beinschlag nach Belieben mit dazunehmen kann.
Außerdem macht es einen tierischen Spaß, wenn's plötzlich nochmal 25% schneller geht... :Cheese:
vortrieb bringt der beinschlag bei mir ja nicht so viel.
wenn ich mal mit schwimmbrett trainiere komme ich ja kaum von der stelle.
mmhh...das würde ich nicht so sagen. Das hat nicht damit zu tun, dass der Beinschlag nix bringt, sondern liegt an der schlechten Wasserlage bzw. fehlenden Rumpfstabilität, dass du da nicht vom Fleck kommst. Ich weiß es genau, bei mir ist es nämlich ähnlich, wenn ich auf dem Brett liege.
Aber hey, das macht doch alles der Neo :)
Ein guter Beinschlag lohnt sich allein schon für den Spaß, den man hat, wenn man sonst top durchtrainierte Triathleten im Wasser beim Beinschlagtraining einfach so stehen lassen kann:Cheese:
Megalodon
09.09.2009, 09:02
Ich seh das so:
Das alles Entscheidende beim Kraulen ist die Wasserlage. Und die wird nunmal durch die Körperspannung UND den Beinschlag erzeugt. Du kannst den Armzug noch so perfekt durchführen, bei schlechter Wasserlage ist das alles mehr oder weniger verschleuderte Energie.
Auf kurzen Distanzen (bis 500m) ist der Beinschlag zusätzlich noch für Vortrieb verantwortlich. Bei Profis sogar auf jeder Distanz. Ich glaube nämlich nicht, dass Thomas Lurz seine 11min/km (nur mit Badehose!!) ohne kräftigen, Vortrieb erzeugenden Beinschlag hinbekommen würde.
Mit Neo ist das alles natürlich etwas anders, da hast du auch ohne Beinschlag eine vernünftige Wasserlage, das ist ja gerade der Witz dieser Gummipelle. Deswegen aber das Beintraining zu vernachlässigen, wäre völlig falsch. Ansonsten sieht man(n) (und Frau) beim Neoverbot ganz schön alt aus. Und das gabs dieses Jahr ziemlich häufig.
beinschlagtraining ist bei mir was für die off-season (also jetzt!). in der wettkampfsaison macht mir das nur die beine schwer, gibt schlimmstenfalls krämpfe und stört die lauf- oder radeinheiten, da mache ich nur kurze (max 100er) beineinheiten.
aber grundsätzlich ist es trotzdem wichtig, es immer wieder zu machen (wie auch jede andere technikübung).
was haltet ihr eigentlich von kurzflossen zur unterstützung?
ich weiß nicht so recht. selbst die spezialschwimmer begnügen sich auf den längeren distanzen mit einer art ausgleichsbewegung der beine, weil selbst denen der "normale" beinschlag wahrscheinlich zuviel luft kosten würde auf den längeren strecken. ich ordne den beinschlag eher unter "wäre vll schön zu können" und "im wettkampf eher nicht zu gebrauchen" ein........
Kona1248
09.09.2009, 09:14
Der Beinschlag ist wichtig! Du kannst Deine Wasserlage nur verbessern in dem Du Körperspannung aufbaust und den Beinschlag trainierst:
hier kleine Anregungen:
1. das Brett weg lassen und die Arme nach vorn nehmen und dann Beinarbeit machchen, für geübte, Arme seitlich am Körper halten
2. Beinarbeit in Rückenlage ohne Brett.
3. Die Beinarbeit beginnt in der Hüfte und nicht nur aus dem Knie
4. 12,5 m Beinarbeit ohne Brett, 12,5 m Kraul ganze Lage und Du siehst es geht, der Körper liegt auf einmal etwas höher.....
5. nicht den Arena Pullkick zur Armarbeit benutzen, der macht eine gute Wasserlage kaputt, da er zuviel Auftrieb hat.
Und dann war da noch:
Üben , üben , übern,
Bei Schwimmern ist der Anteil in der Technik-Saison sehr hoch, bis zu 1000 m pro Einheit...
Also 10 x 100 m Beinarbeit z. B., allerdings ist Beinarbeit immer Teil des Trainings.
neonhelm
09.09.2009, 09:14
was haltet ihr eigentlich von kurzflossen zur unterstützung?
Flossen find ich gut, gerade zur Unterstützung der Flexibilität des Fußes.
Kona1248
09.09.2009, 09:17
Flossen machen nur Sinn, wenn man eine gute Technik hat und nicht zu Wadenkrämpfen neigt.
Da die Füßespitzen beim Beinschlag leicht nach innen gestellt werden hackt es sonst etwas..
Helmut S
09.09.2009, 09:29
ich weiß nicht so recht. selbst die spezialschwimmer begnügen sich auf den längeren distanzen mit einer art ausgleichsbewegung der beine, weil selbst denen der "normale" beinschlag wahrscheinlich zuviel luft kosten würde auf den längeren strecken. ich ordne den beinschlag eher unter "wäre vll schön zu können" und "im wettkampf eher nicht zu gebrauchen" ein........
Gar nicht so flasch was Du schreibts. Es gibt ja das schöne Video von Hacket bei seinem1500m WR.
Diese Ausgleichsbewegung gibt denen wahrscheinlich mehr Speed als unsere gesamte Schwimmerei.
So Außnahme-Kaliber wie Phelps oder seinerzeit Thorpe reissen 100m Kraulbeine in sub60 runter wenn's sein muss. Jetzt kannst Du Dir vorstellen was "Ausgleichsbewegung" (das is es wahrscheinlich primär gar nicht) bei denen bedeutet ...
Red mal mit Flossi drüber ... Du wirst überrascht sein ..
oko_wolf
09.09.2009, 09:37
Ich erzäl's immer wieder gerne: eine unserer Jugendschwimmerinnen schwimmt 1000m Beine in sub 19min. Da seh' ich als (schlechter) Triathlet ganz schön alt aus.
Ganz sinnlos kann Beinschlag nicht sein :Cheese:
So Außnahme-Kaliber wie Phelps oder seinerzeit Thorpe reissen 100m Kraulbeine in sub60 runter wenn's sein muss. Jetzt kannst Du Dir vorstellen was "Ausgleichsbewegung" (das is es wahrscheinlich primär gar nicht) bei denen bedeutet ...
Das ist wie ein Floßenschlag :Cheese:
Flossen machen nur Sinn, wenn man eine gute Technik hat und nicht zu Wadenkrämpfen neigt.
Da die Füßespitzen beim Beinschlag leicht nach innen gestellt werden hackt es sonst etwas..
funktioniert das evtl. auch umgekehrt? d.h. flossen benutzen um zu einer guten technik gezwungen zu werden, weil es sonst hakt und krämpfe gibt?
das wäre nämlich mein ansatz, mein beinschlag ist grottig auf längeren strecken, ich komme kaum vorwärts.. für ca. 25m kann ich mich quälen aber dann ist nur noch luftnot, und irgendwie muss das doch mal beser werden..
123Fritte
09.09.2009, 09:44
Hi,
was mich wundert ist, daß in der ganzen Diskussion noch nichts über den Zusammenhang von Beinschlag und der Rollbewegung beim Kraulen gesagt wurde. Ich dachte immer, daß auch hier ein Zusammenhang bestände... Leitet der Beinschlag nicht das Drehen ein?
Gruß
Christian
Ich erzäl's immer wieder gerne: eine unserer Jugendschwimmerinnen schwimmt 1000m Beine in sub 19min. Da seh' ich als (schlechter) Triathlet ganz schön alt aus.
Ganz sinnlos kann Beinschlag nicht sein :Cheese:
das ist ja Kinderquälerei, 1000m Beine!!!
Kona1248
09.09.2009, 10:09
das ist ja Kinderquälerei, 1000m Beine!!!
nicht nur Kinder, wir schwimmen auch "Große"
10 x 100 Start alle 2 Minuten / 2:15 auf der 50 m Bahn!
neonhelm
09.09.2009, 10:15
Leitet der Beinschlag nicht das Drehen ein?
Ne, das Drehen kommt aus der Hüfte.
Helmut S
09.09.2009, 10:43
Dieses Körperrotationsthema ist ein typischer Triathletengimmick.
Dieses Körperrotationsthema ist ein typischer Triathletengimmick.
It's not a bug - it's a feature! :Lachanfall:
Ich denke Beine sind sehr wichtig! Und die Leute die sagen: "Wenn ich Beine trainiere komme ich ja nicht vom Fleck!" sollten gerade dann daran arbeiten (ich zähle mich auch zu diesen). Ich finde problematisch, dass man dann im Training oft zu hören bekommt, ja mach mal mehr Gas mit den Beinen (Bewegung kommt aus der Hüfte, Füße gestreckt) ... aber ich denke eher das ich/wir da generell im Ablauf des Beinschlags etwas falsch machen. Man müsste den bewegungsablauf des Beinschlags ähnlich detailiert analysieren und üben wie den Armzug, da man sonst ne Menge Kraft verpufft, oder sogar Bremst.
Wenn ich mich konzentriere komme ich sogar einigermaßen geschit vorwärts, allerdinsg ist die Atmung dann nach 25m nahe der KG ;-)
Macht aber wie schon erwähnt Spaß, wenn man dann die letzten 50m nochmal die Beine anschmeißt im WK und noch an ein paar Leuten vorbeizieht (denn bei mir sind immer genügend vor mir :D).
Wenn jemand Tipps dazu hat wie man einen guten Beinschlag erlernen kann (dazu zähle ich nicht allgemeine Aussagen wie: Knie weniger benutzen, mehr aus der Hüfte, Füße Strecken) habe ich gerne ein offenes Ohr dafür.
Grüße
Beinschlag ist vor allem wichtig, wenn man ihn kann!!!
Ansonsten kann man sich das sparen. Ich hab Pittermännche mal an mir vorbeiziehen sehen (ohne Beinschlag). Mir reichts, wenn ich dann irgendwann so schnell schwimme, wie er an diesem Tag:(
Fast alle mit dem Schwimmen beginnende Triathleten (in nicht mehr so jungen Jahren) können sich (auch um den Spaß am Sport zu erhalten!) längeres Beinschlagtraining sparen!
Kurzer85
09.09.2009, 11:37
Flossen machen nur Sinn, wenn man eine gute Technik hat und nicht zu Wadenkrämpfen neigt.
Da die Füßespitzen beim Beinschlag leicht nach innen gestellt werden hackt es sonst etwas..
Aha, danke für den Hinweis. Habe mich schon gefragt warum ich beim Flossenschwimmen (auch "normale Flossen") zu
Krämpfe neige.
Für mich ist der Beinschlag auch ein großes Thema. Ich komm ohne Arme auch nur schleichend voran.
Wenn wir im Verein Beinschlag machen ziehen die anderen immer davon. Mir fällt aber auf, dass die viel stärker den Beinschlag ausführen und auch richtig spritzen. Sprich aus dem Wasser mit dem Fuß und wieder eintauchen. Im Kraulkurs habe ich aber gelernt, nicht aus dem Wasser zu kommen, weil ich in der Luft und beim eintauchen keinen Vortrieb generiere.
Ich bin aber immer dabei in meinen Schwimmeinheiten auch mal für max. 100m nur die Beine zu nutzen. Aber nach 100m schmerzen die schon... :)
Gruß
Helmut S
09.09.2009, 11:48
Als ich nie Beinschlagtraining gemacht habe, weil mir das zu anstrengend war,
- habe mich mit Beinschlag genau soviel Züge benötigt wie ohne (war also völlig für die Katz)
- war der regenerative Effekt des Schwimmens auf die Beine nicht so groß wie mit Beinschlagtraining
Mit Beinschlagtraining hat sich obiges geändert und ich kann "schneller" (naja) Schwimmen
Klugschnacker
09.09.2009, 11:59
Vielleicht können zwei Filme aus dem Archiv etwas beitragen:
http://tv.triathlon-szene.de/Titel/305_KraulenBeinschlag.jpg (http://tv.triathlon-szene.de/Detail_Artikel_jump.lasso?JumpID=33577)
Der Beinschlag beim Kraulen
Von Ute Mückel
Der Beinschlag von Triathleten unterscheidet sich von dem der Schwimmer in wesentlichen Punkten. Das gilt um so mehr, wenn mit Noeprenanzug geschwommen wird. Die fünffache Langdistanz-Siegerin Ute Mückel zeigt in diesem Beitrag mit Fotos und Videos, wie der Beinschlag aussehen und welche Bewegungsvorstellung dabei leiten sollte. Danach werden Fehlerbilder erklärt, die für Triathleten typisch sind und unnötig Energie kosten. Wichtig ist auch der optimale Krafteinsatz: Ute Mückel erklärt, wie viel Beinschlag sinnvoll ist und was man sich schenken kann. Zahlreiche Zuschauerfragen runden die Sendung ab.
» Direkt zum Film (http://tv.triathlon-szene.de/Detail_Artikel_jump.lasso?JumpID=33577)
Schwimmtipps für Bleienten. Teil 2: Der Beinschlag
Von Arne Dyck
Im zweiten Teil unserer Reihe für Bleienten geht es um den Beinschlag. Er kostet viel Puste, bringt bei falscher Ausführung jedoch kaum Vortrieb. Im Gegenteil: Der Beinschlag kann als Bremse wirken und den Schwimmer langsamer machen. Wir erläutern in diesem Beitrag, wie man einen ineffektiven oder bremsenden Beinschlag erkennt und wie man ihn verbessert.
» Direkt zum Film… (http://tv.triathlon-szene.de/Detail_Artikel_jump.lasso?JumpID=33415)
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