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Vollständige Version anzeigen : Scheunenhof Triathlon 2009 – (m)ein Bericht


Superpimpf
31.08.2009, 13:41
Da er im Dresden-Radel Thread sonst vielleicht untergeht, bringe ich ihn hier nochmal. Ist ziemlich lang geworden, ich hoffe es langweilt sich niemand. War noch jemand aus dem Forum am Start?

Nach einer Triathlon-Saison, die diesen Namen nicht verdient (eine OD) war das mein Ersatz Höhepunkt nach der Roth Absage aus privaten Gründen (neuer Job, Umzug, Hausbau…). Die Distanz (1/3 LD, daher 1,3/60/14) ist ziemlich interessant, da man praktisch die gleiche Geschwindigkeit anstrebt wie bei einer OD, das nur ein „bisschen“ länger halten muss…

Vorher:
Meine Freundin und ich sind am Samstag von Dresden nach Nordhausen aufgebrochen. Direkt nach der Ankunft haben wir uns mit Markus (Freund, der letztes Jahr auch in Frankfurt dabei war) + Frau getroffen, die im selben Hotel nächtigen sollten und erst mal Mittag gegessen. Sodann wollten wir eine Runde der Radstrecke abfahren. Keine 5 Minuten auf dem Radel hat es angefangen zu regnen und der Wind hat aufgefrischt, bei zweitem ein kleiner Vorgeschmack auf den nächsten Tag. Die Strecke war an sich sehr schön, hatte ein paar scharfe Abbiegungen zu viel (ich bin ein Schisser in Kurven) und relativ viel Split, der aber am nächsten Tag komplett geräumt war, ein erstes Lob an die Veranstalter! Die Strecke ist sehr flach, aber enorm Windanfällig. Das ist als Verhältnismäßig starker Radfahrer ja aber ein enormer Vorteil. Dann ein kurzer Koppellauf mit einer Steigerung und ab unter die Dusche. Danach ging’s zum Startgelände zur Anmeldung und Pasta-Party. Letztere bestand aus einer kleinen Schüssel Nudeln und ich als bekennender Vielesser hatte jetzt Appetit. ;) Dann kam noch eine Ansprache vom Chefkampfrichter, der einer der härtesten in Thüringen sein soll, dies aber sogleich korrigierte zu „der Härteste“. Was soll ich sagen, die Beobachtungen im Wettkampf straften ihn Lügen….!!! Aufgrund des andauernden Hungers ging es dann in die „Stadt“ zum Italiener Pizza essen und dann zurück ins Hotel und relativ zügig ins Bett. Schlafen konnte ich so gut wie nicht, was aber auch an dem 1,2m breiten/schmalen Doppelbett gelegen haben könnte…

Der Morgen:
Da der Start erst 11:10 erfolgen sollte konnten wir ganz in Ruhe 8:00 Uhr zum Frühstück gehen. Ein paar Brötchen mit Honig und Nutella rein und den mitgebrachten Müller Milchreis Schoko, Traditionen müssen sein. Dann alles fertig gemacht und auf zum Start. Die Frauen haben die Wechselkisten mit dem Auto gebracht, wir haben die Beine ein bisschen eingeradelt. Am Start einchecken, alles zurechtlegen, halt so wie immer. Als die Zeit ran war schnell ein Gel rein und zum Schwimmstart. Beim Einschwimmen war ich etwas überrascht davon, dass der See wohl nur 1,5m tief war, als ehemaliger Tagebau war mir das zu wenig. Das Wasser war aber super klar und die Temperatur (zwischen 20 und 21 °C) genau richtig für den Neo, den ich als Nichtschwimmer immer gerne an habe. :) Wir haben noch den Start des Sprinttriathlons beobachtet (10 min früher) und dann ging’s los.

Der Wettkampf:
Schwimmen:
Aufgrund des ziemlich überschaubaren Starterfeldes (~165) war die Prügelei erträglich. Ich bin nur viel zu schnell angegangen und wurde ein bisschen panisch. Der Neo drückte am Kehlkopf und alles war ziemlich unentspannt. Gegen Ende der ersten Schwimmrunde wurde es dann langsam besser und ich fand einigermaßen in meinen Rhythmus. Nach einem kurzen Landgang fanden sich sogleich ein paar Füße vor mir und die hielt ich die komplette zweite Runde. Damit habe ich wohl die Schwimmzeit gerettet. Ich brauchte mich nicht mehr orientieren, sondern bin gemütlich hinter dem unfreiwilligen Helfer gecruist. Danke unbekannterweise dafür! (Eigentlich bin ich kein Freund von Wasserschatten schwimmen, ist ja im Endeffekt so ähnlich wie auf dem Rad. Normalerweise geht das auch nicht, weil ich zu blöd bin, dauerhaft hinter jemanden herzuschwimmen. Aber sonst wäre ich wohl gestern nicht aus den Wasser gekommen) Später hat mir meine Freundin gesagt, dass ich etwa 24 Minuten geschwommen bin. Für das fast nicht vorhandene Training die letzten Wochen sehr ordentlich. Der See war übrigens doch ein wenig tiefer, nach 35m ging’s steil bergab und man hat nur noch in die Tiefe geschaut. Der Wechsel war ziemlich normal, ich bin da nie der schnellste, aber zügig ist besser als hastend. Schwimm + Wechsel ist offiziell 26:44, was die 72. von 144 ist.

Radeln:
Auf das Radfahren freute ich mich. Da bin ich relativ stark und bei dem Wind der inzwischen aufgekommen war überholte ich ab Anfang an fleißig. Auf der ersten Runde eine Riegel gegessen und auf den anderen beiden jeweils ein Gel, ging alles problemlos, mein Magen verträgt aber im Normalfall auch alles ;) Der starke Wind zeigte aber auch einen Nachteil. Lutscher gab es ohne Ende und die 10m waren des Öfteren 5 oder weniger! Teilweise sind mir Gruppen von mehr als 10 Mann entgegengekommen, bei der Starterzahl schon relativ viel. Die Kampfrichter (4 auf 20km sollten eigentlich ordentlich durchgreifen können) sind fleißig gefahren, aber gemacht haben sie nichts. Einmal ist eine Gruppe an einem stehenden Motorrad vorbeigefahren, Fahrer und Kampfrichter haben sich aber lieber unterhalten als einzugreifen. Soviel zum Thema härtester Kampfrichter, hätte seine Jungs mal ordentlich instruieren sollen. Aber zum Radfahren selber: Wie schon geschrieben war es enorm windig, einen Teilnehmer hat es von der Straße geweht, ich hoffe es geht ihm gut! Ein Teil ging gegen den Wind leicht bergauf und da war schon ordentlich treten angesagt. Allerdings kam der Wendepunkt und dann wieder zurück. Rückenwind und leicht bergab, 50km/h mit so wenig Aufwand fährt man (ich) selten. Ein bisschen durch Ortschaften und über Wirtschaftswege wieder zurück. In der Nähe der Wechselzone standen die Frauen und haben immer fleißig applaudiert. Meine Freundin hat auch einmal gezeigt, dass ich langsamer machen soll weil ich wohl sehr geschafft aussah, naja, war ich auch, aber das ist ja auch kein Kaffeetrinken bei Oma. ;) Streckenposten standen überall und haben ordentlich angezeigt. Schlaglöcher und ähnliches waren super markiert, hier mal wieder ein dickes Lob! Die erste Runde bin ich in ungefähr 31min gefahren, die anderen beiden dann in jeweils ~33. Laut Tacho waren es ~58km, mein Schnitt lag bei 35,8km/h. Für diese Bedingungen bin ich damit vollkommen zufrieden. Meine 1:37:20 ist die 27. beste Radzeit und damit in den vorderen 20%. Jetzt war aber auch meine „Paradedisziplin“ vorüber und da kam ja noch was….

Laufen:
Der Wechsel ging zügig wie schon zuvor. Schuhe an, Mütze auf, Gel eingesteckt und schon war ich aus der Wechselzone raus. Dann war ich erst mal etwas orientierungslos. Beim Verlassen der Wechselzone ist man auf eine Wiese gelaufen und es war nicht so richtig ersichtlich wo genau lang. Dort könnte man noch ein Schild oder einen Helfer mehr platzieren. Die 1km Markierung kam und auf der Uhr stand 3:55. Ich hoffe ja, dass ich irgendwann so schnell laufen kann, aber das war wohl nicht ganz richtig. Ich schätze, dass die 4,7km Runde in 5 Abschnitte eingeteilt ist und somit die Kilometer zu kurz sind. Wie auch immer, ich war trotzdem für mich relativ zügig unterwegs. Normalerweise kann ich mich beim Laufen nicht richtig quälen und ärgere mich im Ziel, dass ich nicht schneller gelaufen bin. Diesmal wollt ich es besser machen. Die erste Runde war die Laufstrecke noch relativ leer und ich bin ein ordentliches Tempo gelaufen, die Uhr hat mich nicht weiter interessiert außer nach der Runde, da stand ~21:30. Noch schnell 2 weitere und das war’s. Die Zweite war dann trotzdem ein wenig anstrengender und war ~22:30. Habe so manche Läufer ziehen lassen müssen, bin aber auch an einige rangelaufen und bei Überholenden versucht dran zu bleiben um das mit dem Quälen hin zu bekommen. Ich fühlte mich immer noch einigermaßen und so dachte ich in der dritten, jetzt Lauf doch endlich mal und höre auf zu joggen. Mein Kopf hat nur noch Befehle nach unten geschickt schnellere Bewegungen auszuführen. Hat auch ganz gut funktioniert. Die letzte Runde war schneller als die zweite, wenn auch nicht genau gestoppt weil ich das beim Zieleinlauf vergessen habe. Der letzte Kilometer war dann gefühlt auch der schnellste. Auf der einen Seite ein gutes Zeichen, andererseits auch eins, dass vielleicht doch bisschen mehr gegangen wäre. Die Zeit war 1:07:50 inkl. Wechsel. Macht einen Schnitt von rund 4:45. Platz 81 von 144.

Ziel:
Erst mal ein Knutschi für die Freundin für den tollen Support auf der Strecke, ist immer wieder schön wenn man an begeisternden Zuschauern vorbeikommt und baut ziemlich auf. Denn ich bin schon ziemlich am Limit gefahren und gelaufen (naja, vielleicht doch nicht, siehe oben) und da tut so ein kleiner Lichtblick Wunder und motiviert ungemein. Finishershirt abgeholt, fleißig Bananen und Äpfel mit Cola und Wasser runtergespült und auf Markus gewartet. Er kam knapp 8 min nach mir ins Ziel und war nicht so richtig zufrieden. Wenn man aber bedenkt, dass er Diabetiker ist und in T1 und T2 immer erst mal Blutzucker messen muss und der Energiehaushalt viel kritischer ist trotzdem eine, meiner Meinung nach, tolle und respektable Leistung! Nachdem wir die Räder ausgechekt und im Auto verstaut haben ging’s noch eine Bratwurst essen (und viele Schokobons) und dann für uns wieder nach Hause. Ach ja, die Endzeit war 3:11:54, Platz 50 von 144 gewerteten.

Fazit:
Alles in Allem ein tolles Saisonende. Die Distanz ist wie gesagt sehr interessant und ein Drittel IM klingt doch viel besser als eine OD :) … über den Winter werd ich verstärkt an der Laufperformance arbeiten, da muss ich einfach schneller werden.
Der Wettkampf ist super organisiert, relativ preiswert (35Euro inkl. Tageslizenz) und wenn die Kampfrichter das durchsetzen, was sie ankündigen, kann man kaum noch etwas kritisieren. Vielleicht mache ich nächstes Jahr wieder mit und dann wäre bei deutlich weniger Wind vielleicht ein Schnitt mit einer 4 vorne möglich… träumen wird man ja noch dürfen.

André

PS: Wenn man die Zeit linear auf die volle Distanz hochrechnet kommen 9:36 raus. Damit ist die Quali z.B. in Frankfurt noch nicht erreicht. Und DAS Tempo über die volle Distanz… Puh, das ist echt ganz schön schnell ;)

PPS: Als ich vom Radeln in T2 kam stand ein Rad in meinem Ständer (waren nummeriert). Das ist mir noch nie passiert. Im Wettkampfadrenalin hätte ich es fast rausgeholt und hingeworfen, hab dann aber meins einfach daneben gestellt. Der neben mir wieder eins weiter und dann war zum glück ne Lücke. Ich fand's trotzdem blöd!

swimslikeabike
31.08.2009, 14:09
das isser...

Muss mal endlich Kraft in die Beine bringen, das ist alles. Ab nächster Woche fahr ich nur noch Berge rauf und runter!

Superpimpf
31.08.2009, 14:12
das isser...

Danke für die Bilder :Blumen:

swimslikeabike
31.08.2009, 14:27
Danke für die Bilder :Blumen:

den Rest schicke ich dir zu wenn Dietmar mir seine überlassen hat!

der Bildbeweis sagt übrigens es waren nur 7:36 Rückstand

:cool:

Superpimpf
31.08.2009, 14:33
Muss mal endlich Kraft in die Beine bringen, das ist alles. Ab nächster Woche fahr ich nur noch Berge rauf und runter!

Was mir subjektiv viel gebracht hat, waren meine GA Einheiten an der Elbe, 2h Elbabwärts mit Gedanken: "geht das heute gut", rumgedreht und gedacht: "oh, das lag am Rückenwind" :Cheese:

--> Dann aber nicht GA nach hause gefahren, sondern versucht den Schnitt zu halten. Das macht hart für solche Bedingungen wie gestern.

der Bildbeweis sagt übrigens es waren nur 7:36 Rückstand

:cool:

Ich hatte ja geschrieben: "knapp 8 min" :Lachen2:

Skunkworks
31.08.2009, 14:53
Schöner Bericht. Den Wettkampf habe ich auch mal auf dem Radar gehabt aber dann wie alle anderen abgesagt.

Die Distanz finde ich auch spannend. Blöd nur das der WK so spät ist. Als Vorbereitungsrennen wäre der sicher gut.

Grüße
SW

swimslikeabike
31.08.2009, 16:02
Was mir subjektiv viel gebracht hat, waren meine GA Einheiten an der Elbe, 2h Elbabwärts mit Gedanken: "geht das heute gut", rumgedreht und gedacht: "oh, das lag am Rückenwind" :Cheese:

--> Dann aber nicht GA nach hause gefahren, sondern versucht den Schnitt zu halten. Das macht hart für solche Bedingungen wie gestern.



mir fehlt einfach noch rohe Kraft. Kommt aber mit den berühmten Lebens-KM. Ein Jahrzehnt Sportpause machste halt nicht in 2 Jahren wieder wett.

HendrikO
31.08.2009, 21:28
Klingt alles sehr gut, das könnte nächstes Jahr vielleicht was für mich sein.

Gruß
Hendrik

BodoBagger
31.08.2010, 08:10
@superpimpf,

der erste kilometer hat direkt an der zeitmatte begonnen, hat also den kompletten wechselgarten beinhaltet. ansonsten stimmten die kilometerangaben auf den schildern soweit. habe persönlich am vortag beim aufbau und der markierung der strecke mit dem garmin die strecke vermessen. lediglich zwischen km 2 und 3 war eine differenz von ca. 80m drin. dort haben wir aufgrund des untergrundes an der verpflegungstation (dort wo der tauchchlub mit dem brückenkran war) das schild etwas früher aufgestellt.
gesamtlänge der laufrunde von wechselmatte bis auf höhe ziel waren 4,68km was gesamt 14,04km macht plus die ca. 100 geschlängle in ziel.

wenn du also die ca. 150m von der matte bis zum ausgang wechselgarten zurechnest kommt das mit der zeit auch hin.

swimslikeabike
31.08.2010, 17:13
öhm, Bodo - 2009 oder 2010?

BodoBagger
31.08.2010, 20:39
omg, was ne leiche hab ich da wieder ausgegraben....? war auf 2010 bezogen, also vergangenes we.

sorry, wer lesen kann ist klar im vorteil, wer jahreszahlen deuten kann, ganz weit vorne.

swimslikeabike
31.08.2010, 21:07
dachte es mir schon - 2009 war's zu kurz, meine Laufzeit zeigt das auch.

Superpimpf
31.08.2010, 21:42
dachte es mir schon - 2009 war's zu kurz, meine Laufzeit zeigt das auch.

Nix da, wir sind so schnell gelaufen!!! :cool:

lqw
31.08.2010, 22:56
Garmin sagt 13,94 km