Vollständige Version anzeigen : Runners Point macht zu
Sicher gab es solche und solche Filialen, solche und solche Laufschuhberatungen, aber wenn eine deutschlandweite Ladenkette die auch Laufschuhe verkaufte, wo man Laufschuhe anprobieren konnte, es ein 14-tägiges Rückgaberecht sogar auf dann schon benutzte Schuhe gab, dichtmacht, dann ist das einfach nur Mist.
Danke Onlinehandel und Onlinekäufer.
Zur Meldung: https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/runners-point-schliesst-filialen-100.html
JamesTRI
18.05.2020, 21:35
Danke Onlinehandel und Onlinekäufer.
Zur Meldung: https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/runners-point-schliesst-filialen-100.html
Glaube eher Foot Locker hat einen Konkurrenten aufgekauft, abgeerntet und nach Beendigung der Ernte wird eben zerschlagen.
Also ich kann nur sagen, dass ich öfter Runnerspoint probiert habe und einfach nie kompetente Beratung fand. Stattdessen wurde ich nach der Farbe des Schuhs gefragt.
40m daneben ist bei mir ein XXL Sport und der schafft es in jeder Abteilung die für mich wichtig ist gute Verkäufer zu haben die ihre Produkte kennen und die richtigen Fragen stellen
sybenwurz
18.05.2020, 21:58
... kompetente Beratung...
...gute Verkäufer...
Weisst schon, dass das Eine im Gegensatz zum Andern steht?
Ich hab mich früher oft gefragt, woher solcherart Ketten so viele 'Fachleute' für die Beratung herkriegen, wie sie eigentlich bräuchten.
Gilt ja nicht nur für Laufklamotten/-schuhe.
Deutschlands grösster Saftladen, Möbel, Autos, Elektroartikel, you name it...
Die Wahrheit ist: die brauchts gar nicht. Im Gegenteil, die wären kontraproduktiv.
Läden in der Grösse funktionieren nicht, indem sie lang und breit und effektiv beraten.
Je schneller der Kunde an der Kasse steht, umso besser.
Gut für die 1500 Mitarbeiter, denn wenns gute Verkäufer waren, können die beim Metzger genausogut verkaufen wie im Angelsportladen, Modellbaugeschäft oder Motorradzubehör...:Lachen2:
Mh dann sind es miese Verkäufer aber gute Berater. Bisher mit allen dort lang und breit über die Produkte gesprochen, Alternativen angeboten bekommen und ehrliches Feedback bekommen wenn es nicht gepasst hat.
Für mich bringt das Vertrauen in ein Geschäft zu dem ich auch gehe wenn ich mich bei Produkten nicht auskenne.
Zu Runnerpoint bin ich nur gegangen wenn ich genau wusste welchen Schuh ich will und der in Aktion war
Thomas W.
18.05.2020, 22:43
Gut für die 1500 Mitarbeiter, denn wenns gute Verkäufer waren, können die beim Metzger genausogut verkaufen wie im Angelsportladen, Modellbaugeschäft oder Motorradzubehör...:Lachen2:
Wunderschön gesagt, wie ausm Lehrbuch .
Aber sag mal , wann warst Du denn zuletzt mal in der Stadt ?
Modellbaugeschäft ? Motorradzubehörgeschäft ? Metzger ?
LGT
Ich glaube da ist noch nicht das Ende in Sicht. Ich benötige zwar nicht viel im Jahr aber alles was ich kaufe, suche ich speziell Online und Order das dann dort auch. Muss man jetzt ein schlechtes Gewissen haben?
https://m.faz.net/aktuell/2.1690/filialschliessungen-karstadt-sports-steht-ebenso-vor-dem-aus-16772737.html
Nobodyknows
19.05.2020, 07:24
Muss man jetzt ein schlechtes Gewissen haben?
Nein. Muß man nicht.
Frage Dich z. B. einfach welche Art von Innenstädten Du haben möchtest, ob die Mitarbeiter deines Online-Händler nun im Handel oder in der Logistikbranche arbeiten und welchen Effekt es hat, wenn das Geld mit dem Du deine Sportausrüstung bezahlst unter vielen, und nicht nur unter Hersteller und Online-Händler aufgeteilt wird.
Zeiten, Einkaufsgewohnheiten und Geschäftsmodelle ändern sich und z. B. Karstadt ist seit Jahren kein gesundes Unternehmen mehr. Man kann das als Einzelne(r) nur sehr bedingt aufhalten... aber man kann es -wenn es einem die Sache wert ist- trotzdem versuchen.
Gruß
N. :Huhu:
Also ich persönlich will keine Innenstadt haben in der die großen Ketten dominieren. Sieht inzwischen überall gleich aus fast egal wo man hinfährt. Wien, Prag, München überall der gleiche Müll mit H&M Footlocker und den restlichen Ketten die keiner braucht.
Mir gefällt bei manchen Dingen die Entwicklung, dass es wieder zu kleineren spezialisierten Geschäften zurück geht.
Der nächste Runnerspoint ist 100 km weg. Auch nicht der nächste Weg.
Auch so habe ich nur manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn ich Online bestelle. Ich mache das auch nur bei Sportklamotten. Lebensmittel werden regional und bio gekauft.
Erst letzte Woche war ich wieder in einem großen Sportgeschäft bei uns in der Nähe, in welches ich normal nicht mehr gehe. Ich hatte jedoch einen Gutschein und wollte mich umsehen. Bin dann in die Laufschuhabteilung. Dort habe ich mich ca. 1/2 Std alleine und völlig ungestört aufgehalten und gesucht. Auf einen ersten Blick hatten die viele Schuhe, tatsächlich übrig blieb dann genau einer. Meine Größe war total ausgeglaubt und auch die Modellauswahl war total mau, wenig für "ambitionierte" Läufer. Ich hab die ungestörte Zeit genutzt und Testberichte zu dem Schuh gegoogelt und mich dann auch dafür entschieden. Lediglich wg. der Größe war ich unsicher und hab mir dazu eine Verkäuferin gesucht (wirklich gesucht).
Sie konnte mir zur Größe und der Vergleichbarkeit zu meiner normal getragenen Marke (die sie auch verkaufen) nichts sagen, hat mir aber erklärt, dass ich mit dem Schuh toll Laufen, Radfahren und auch Wandern kann. Bei dem Modell von La Sportiva handelt es sich um einen superleichten Trailschuh, der vom Trail-Magazin der Kategorie "Speed" zugeordnet wurde. Und sowas empfiehlt sie zum Radfahren...
Aufgrund dieser Beratung hat sich mein schlechtes Gewissen wg. Online-Einkäufen wieder mal ziemlich reduziert...
TriKnochen
19.05.2020, 10:38
Ich finde das ziemlich schade, ist aber, gemessen an dem was ich so mitbekommen habe die logische Folge.
Ich war erst seit den späten 90ern Kunde bei Runners Point und habe auch später selber in verschiedenen Filialen als Verkäufer gearbeitet.
Es gab da immer Filialen die mehr Freizeitschuhe hatten und umgekehrt. Das bestimmt dann ja die Nachfrage. Dementsprechend hat man meist unterschiedliche Schwerpunkte bei den VerkäuferInnen gehabt.
Dann gab es noch eine Zeit lang die Run² Filialen, welche zu 100% auf alles rund um Laufsport ausgerichtet waren bzw. sein sollten.
Das ist jetzt sicherlich nicht mal eben zusammen zu fassen, was in dem Unternehmen schief gelaufen ist.
Bezüglich Marketing, Werbung Einkauf kann ich das eh nicht wirklich beurteilen. Nur aus dem Nähkästchen plaudern...;) aber das lasse ich mal.
Was ich aber hautnah mit bekommen habe ist, wie sich RP stück für Stück vom Laufschuh-Spezialisten mit hoher Beratungs- und Service-Kompetenz weg entwickelt hat, zu einem Laufschuh- Fitness- Freizeit-Schuh laden, mit weniger Beratungskompetenz und stattdessen Verkäufergeschwäz.
Und gleichzeitig immer weniger Wertschätzung für die Verkäufer und Storemanager. Sowohl in finanzieller Hinsicht als auch durch anderweitige Zuwendungen.
- Mitarbeiterschulungen = Gestrichen
- Gemeinsame Events mit Schuh Sponsering u.s.w. = Gestrichen
- Die Liste könnte ich noch lange fortführen
Zum Finanziellen: Bei 10€ Brutto Stundenlohn kann man einfach nicht erwarten, dass man dafür gute Leute einstellen kann.
Und für 8,50€ (damaliger Mindestlohn) kann man keine guten Aushilfen einstellen. Auch bei den SM und ASM war meistens wenig Geld und viel Arbeit und Verantwortung der Standard.
Gab auch Positives aber die Entwicklung ging leider nur in eine Richtung.
Die Online-Konkurrenz trägt natürlich seinen Teil dazu bei, aber dann muss man sich halt überlegen, wie man sich vom Onlinehandel abheben kann und da ist sinkende Qualität wahrscheinlich der falsche Weg.
Necon kann ich zur Foot Locker Geschichte auch halbwegs zustimmen. Ich glaube schon, dass sie Anfangs an die Marke geglaubt haben, aber die schon genannten Punkt wirkt es dann doch eher wie ausquetschen und weg damit.
In USA ist Foot Locker Sport der größte Sportartikel-Händler. Wenn wir demnächst hier auch Foot Locker Sport Filialen sehen, dann wissen wir, was der Plan war.;)
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