Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Lehrerbezahlung - Frechheit!


Raimund
07.02.2014, 18:45
Ich könnt ausflippen!!!:(

Es gibt wohl kaum einen anderen Beruf, wo man zuerst einmal ein paar Monate als Beamter arbeitet und dann erst später dafür bezahlt wird:

http://www.derwesten.de/wp-info/lehrer-warten-monatelang-auf-ihr-gehalt-id3861383.html

Es geht aber noch besser: In NRW fehlen zig Schulleiterstellen. Es gibt nur wenige Lehrer, die die Prüfungen nicht scheuen und trotzdem den Weg in den stressigen Schulleiterjob wagen.

Der Normalfall ist dann folgender:

Der Lehrer ist bereits in der Schulleitung tätig und bereitet sich nebenbei auf die Prüfung vor.

Hat er sie dann, wurde auch von der Schulkonferenz gewählt und hat sich auch sonst noch überall vorgestellt und war nett zu allen, gehen die Unterlagen zur Bezirksregierung.

Wenn man dann Glück hat, bekommt man nach einem Jahr vielleicht das erste Schulleitergehalt. Bis dahin verdient man weniger als der im Kollegium beschäftigte Sonderschullehrer.

ICH KÖNNT:Kotz:

Oscar0508
07.02.2014, 18:47
Ich bin so gespannt, was da jetzt so kommt. Chips und Bier sind parat.

Reinhard
07.02.2014, 18:48
Deutschland ist auch das einzige Land in dem der Bildungsetat und die Investitionen in die Bildung ruckläufig sind.:confused:

Weißer Hirsch
07.02.2014, 18:52
Schwieriges Thema. Das mit dem Schulleitergehalt kann ich, wenn die Position schon nebenbei betreut wird, ja nachvollziehen.

Aber erkläre uns doch bitte mal, worin die hoheitliche Aufgabe der Lehrer besteht, dass diese verbeamtet werden müssen? Ich nehme an du bist Lehrer? Wie hoch ist der Krankenstand in deinem Team?

PS; Meine Frau ist Lehrerin. Nicht verbeamtet...

anneliese
07.02.2014, 18:52
Wie ich das verstehe, will der Staat ja schon zahlen, nur die Mausschubser klicken immer falsch aka die Software ist kaputt.

gollrich
07.02.2014, 19:26
Rechne einfach den Stundensatz den man als Lehrer hat ... inkl. immenser Ferienzeiten, kurzer Arbeitstage etc mal aus .... wenn du dann noch heulst dann weiß ich auch nicht mehr... und komm mir bitte nicht mit Fortbildung und Vorbereitung... zwei meiner Freunde sind Lehrer, ja die machen was ausserhalb Ihrer "Anwesenheit" in der Schule... aber nicht halb so viel, wie manche gerne behaupten....

GrrIngo
07.02.2014, 19:51
Rechne einfach den Stundensatz den man als Lehrer hat ... inkl. immenser Ferienzeiten, kurzer Arbeitstage etc mal aus ....

Schon mal nachgerechnet? Und dann auch berücksichtigt: Während der gesamten Berufszeit Ferien nur zur Hauptsaison, Elternabende bis z.T. sehr spät (Arbeitszeitgesetz lässt grüßen - wird hier notorisch missachtet), Konferenzen teilweise noch in den Ferien, zahlreiche Korrekturen, Unterrichtsvorbereitungen, Dokumentationspflichten, Papierkram,... Dann noch Klassenfahrten (typisch: 4-5 Tage, 24h/Tag Aufsichtspflicht!, und nur ein Teil der Kosten erstattet) Und dann sich auch noch von anderen beleidigen, beschimpfen lassen,... (einschließlich eines gewissen ehemaligen Bundeskanzlers - damals noch vor seiner Kanzlerbürde)?

Fakt ist: die Ferienzeiten sind zwar länger, aber der Stress ist nicht zu unterschätzen. Die täglichen / wöchentlichen Arbeitszeiten sind bei vielen Lehrern nicht mehr mit dem Arbeitszeitgesetz verträglich (ja, ich weiß, wie es bei einzelnen Lehrern tatsächlich aussieht - bin aber keiner!). Verbeamtete Lehrer werden weniger - es gibt sehr viel mehr angestellte Lehrer wie früher, sehr viel mehr befristete Lehrer wie früher, und ein befristeter Vertrag läuft nur bis Schuljahresende (z.T. Halbjahresende!), wird dann kurz vor Ende der Ferien wieder neu abgeschlossen - der eine Vertrag war in Miltenberg, der nächste dann vielleicht in Würzburg, und dann kommt einer kurz vor Fulda... oder auch gar nicht.

So rosig ist das Lehrerleben schon lange nicht mehr - wenn es das denn je war (bis auf ein paar Einzelfälle - ich kenne nur kaum welche von diesen - komisch). Dafür werden die Chancen auf eine Stelle immer schlechter - selbst Mathe/Physik-Lehrer haben an bayrischen Realschulen nur noch eine Chance von ~33% auf eine Einstellung durch den Staat...

Oscar0508
07.02.2014, 20:01
Rechne einfach den Stundensatz den man als Lehrer hat ... inkl. immenser Ferienzeiten, kurzer Arbeitstage etc mal aus .... wenn du dann noch heulst dann weiß ich auch nicht mehr... und komm mir bitte nicht mit Fortbildung und Vorbereitung... zwei meiner Freunde sind Lehrer, ja die machen was ausserhalb Ihrer "Anwesenheit" in der Schule... aber nicht halb so viel, wie manche gerne behaupten....



B I N G O!!!!! :Lachanfall:

Je mehr man andererleuts Kinder erziehen darf, desto weniger Zeit bleibt eigentlich für das Lehren. Aber das nur nebenbei.
Jeder der meint, Lehrer sind lediglich faule Kreideschubser soll sich mal eine Woche in den Klassenraum stellen. Lärmschutz am Arbeitsplatz? Pausenzeiten? Statistisch mehr Entscheidungen pro Minute als ein Fluglotse.
Aber Lehrer ist ja wie Fußballtrainer, jeder der mal gebolzt hat ist ein super Trainer.

anneliese
07.02.2014, 20:05
Paar Zahlen zum Thema. (http://www.studis-online.de/Karriere/art-1421-arbeitsmarkt-lehrer.php)

Pascal
07.02.2014, 20:12
Ich bin so gespannt, was da jetzt so kommt. Chips und Bier sind parat.

Habe Bier durch Wein ersetzt...:)

michaw
07.02.2014, 21:16
Ich meine nicht dass Lehrer faule Kreideschubser sind ( genauso wie ich meine dass Stewardessen keine Saftschubsen sind ) aber sie haben sich doch diesen Job ausgesucht ?

Also wenn's nicht läuft dann, bitte Konsequenzen ziehen !?!!?!?!?

Jeder sucht sich seine Beruf selbst aus !!

Wo ist dann das Problem ?

Gruss

Raimund
07.02.2014, 21:46
Ich gehe hier nicht auf polemische Äußerungen ein.

Mir geht's hier alleine darum, dass man im Schuldienst zumindest phasenweise für lau arbeiten muss (und damit kann niemand rechnen).


Alle anderen Probleme werden sich mit der Zeit lösen oder eben nicht...

Denn irgendwann wird dieses Land den Bach runtergehen, wenn es Pädagogen und Kindergärtner nicht mehr würdigt, als Autolackierer (wobei ich nichts gegen Autolackierer gesagt haben will).

Schönen Abend noch!:(

Alteisen
07.02.2014, 22:13
Bringen wir doch noch eine weitere Berufsgruppe ins Spiel über die wir uns gerne aufregen... die "gut verdienenden Ärzte" im Vergleich zu den armen Lehrern.
Wenn man nicht gerade eine eigene Praxis hat, kommt das Gehalt trotz ca. 8+ Jahren an Ausbildung etwa an den "Bachelor" ran und zur allgemeinen Freude sind die Fortbildungen die man mehrmals jährlich machen muß am Wochenende und man darf sie selbst bezahlen. Unter der Woche hat man ja auch keine Zeit - da arbeitet man ja oder hat Bereitschaft.
Da möge sich ein verbeamteter Lehrer nochmals beklagen.

Bin übrigens kein Arzt sondern habe etwas vvernünftiges gelernt

jora2
07.02.2014, 22:16
Habe Bier durch Wein ersetzt...:)

... ich bring Erdnüsse ein. :Lachanfall:
Wir sind schon arm dran ... alle ... ;) Manche halt (vermeintlich) noch ärmer. :Weinen:

anneliese
07.02.2014, 22:18
Mir geht's hier alleine darum, dass man im Schuldienst zumindest phasenweise für lau arbeiten muss (und damit kann niemand rechnen)

Naja für lau ist das nicht. Die Besoldung kommt nun einfach später, sie bleibt nicht aus. Ist natürlich mehr als Kacke.

Lehrer tun und werden mir in nächster Zeit nicht Leid tun. Die letzten die mir richtig Leid getan haben, waren Max Bahr und Praktiker Mitarbeiter, die mir noch im Laden er klärt haben, dass das Weihnachtsgeld dieses Jahr wohl ausfällt bzw der Insolvenzverwalter das regelt. :(

noam
08.02.2014, 00:11
Komisch ist, dass in Zeiten, wo es der Wirtschaft schlecht geht immer neidisch auf die Beamten geschaut wird. Geht es der Wirtschaft gut, werden die schlecht alimentierten Beamten belächelt.


Auf jeden Fall kann man klasse über Beamten-Bashing Politik machen, da man hier in breiten Teilen der Bevölkerung auf Zustimmung trifft. Aktuell ja gerade die Frage nach Rente und Pensionsanspruch.


Gerade bei Berufsanfängern ist das mit der Bezahlung klasse. Lehramtsstudium endet mit der Exmatrikulation zum 1.10. Das Ref geht am 28.1. (also nach den Zeugnisferien) los. Klasse Timing. Also schön 3 Monate Hartz 4 nur weil Uni und Bildungsministerium einfach ein beschissenes Timing haben. Das erste Gehalt wurde umgehend versprochen. Meine Freundin wartet immernoch. Und die Versicherungen (weil man sich in Nds als Beamter ja 50% selber Krankenversichern muss) wollen auch Kohle sehen. Komisch war bei mir 2002 mit dem Einstieg bei der Polizei genauso.


Btw darf man auch gern mal gegen seinen Dienstherrn klagen, damit man eine entsprechende Beurteilung bekommt oder verrichtete Dienststunden bei Großeinsätzen entsprechend angerechnet bekommt. So wurde aktuell entschieden, dass man dann doch die vollen Stunden zu den Castoreinsätzen ab 2005 bekommt und schwubs haben die meisten Leute jetzt 300 bis 400 Überstunden.


Klar hat man sich den Beruf selber ausgesucht, aber mal ehrlich, solche Sachen entwickeln sich und als Beamter hast du einfach die Arschkarte, da du Spielball der Politik bist

chris.fall
08.02.2014, 00:38
Moin,

Rechne einfach den Stundensatz den man als Lehrer hat ... (...)

wer meint, dass das so leicht verdiente Kohle ist, soll doch bitte einfach selber Lehrer werden.

Und nein, ich bin kein Lehrer. Ich möchte auch ums verrecken keiner sein. Wenn ich da nur an meinen gerade pubertierenden Jungen denke (den ich sehr liebe!) und mir einen Haufen von ~35 von der Sorte vorstelle... schönen Dank auch! Die Leute, die das machen, verdienen jeden einzelnen Euro und meinen Repekt.



Also wenn's nicht läuft dann, bitte Konsequenzen ziehen !?!!?!?!?

Jeder sucht sich seine Beruf selbst aus !!

Wo ist dann das Problem ?



Och, nur ein paar Jahre Studium, und dann noch ein paar Jahre Berufspraxis, bis man endgültig bei der Erkenntnis ist, dass man auf dem Holzweg ist. Dann ist man Mitte dreißig, und fängt ohne Problem - eine wahrscheinlich schon vorhandene Familie hat da auch sicher Verständnis für - mit einer neuen Berufsausbildung an. Taxischein ist als Akademiker ja schnell gemacht!


Viele Grüße,

Christian

Eddy Murcks
08.02.2014, 00:44
Rechne einfach den Stundensatz den man als Lehrer hat ... inkl. immenser Ferienzeiten, kurzer Arbeitstage etc mal aus .... wenn du dann noch heulst dann weiß ich auch nicht mehr... und komm mir bitte nicht mit Fortbildung und Vorbereitung... zwei meiner Freunde sind Lehrer, ja die machen was ausserhalb Ihrer "Anwesenheit" in der Schule... aber nicht halb so viel, wie manche gerne behaupten....

Du musst es ja wissen....neidisch, weil Du Dir den falschen Beruf ausgewählt hast? Ist das Dein Problem? Warum glaubt jeder über Dinge urteilen zu können, von denen er KEINEN blassen Schimmer hat? Es soll auch Lehrer geben, die ihren Beruf gewissenhaft ausüben. Ich hatte in den letzten 5 Jahren weniger als 5 Fehltage (aber ist ja auch nicht verwunderlich, wenn man nur 20h in der Woche arbeitet...oder?)! :bussi:

noam
08.02.2014, 00:50
Achso, was auch gerne unterschätzt wird.

Meine Oma und ihr Kaffeekränzchen hat festgestellt, dass ich offensichtlich ständig frei habe und nie arbeiten muss, da ich ja sehr oft in der Woche tagsüber frei habe. Der doch etwas begrenzte Horizont der doch betagteren Damen ließ einfach den abstrusen Gedanken nicht zu, dass ich auch mal dann arbeiten muss, wenn alle anderen frei haben. Heißt nachts oder am Wochenende.

Übertragen auf Lehrer bedeutet dies, dass sie halt eher flexible Arbeitszeiten haben, wenn man von der vorgeschriebenen Zeit der Anwesenheit in der Schule absieht. Klausuren werden dann auch gern mal bis tief in die Nacht korrigiert oder Unterrichtsvorbereitung zur PrimeTime. Lehrer, die meinen keine Unterrichtsvorbereitung zu brauchen, sind wohl eher schlechte unmotivierte Lehrer. Ein guter Lehrer bereitet sich doch sehr gewissenhaft auf seinen Unterricht vor und macht nicht alles nach Schema F. Das merkt ein Schüler auch sehr schnell in der Qualität des Unterrichts. Vielleicht solltest du deine Bekannten da mal drauf ansprechen

Zusätzlich zur Unterrichtszeit kommen also, Unterrichtsvorbereitung, Nachbereitung, Elterngespräche, Sitzungen im Kollegium, ... Ich glaube man unterschätzt das sehr schnell. Aber jeder kann mitreden, weil man ja schon mal als Schüler teil in diesem Bildunbgsaparat war

Eddy Murcks
08.02.2014, 00:55
Zusätzlich zur Unterrichtszeit kommen also, Unterrichtsvorbereitung, Nachbereitung, Elterngespräche, Sitzungen im Kollegium, ... Ich glaube man unterschätzt das sehr schnell. Aber jeder kann mitreden, weil man ja schon mal als Schüler teil in diesem Bildunbgsaparat war
:bussi:

be fast
08.02.2014, 00:55
Bitter, was man hier so liest...:(

"Meine Oma und ihr Kaffeekränzchen hat festgestellt, dass ich offensichtlich ständig frei habe und nie arbeiten muss, da ich ja sehr oft in der Woche tagsüber frei habe. Der doch etwas begrenzte Horizont der doch betagteren Damen ließ einfach den abstrusen Gedanken nicht zu, dass ich auch mal dann arbeiten muss, wenn alle anderen frei haben. Heißt nachts oder am Wochenende."

Das hört sich ein wenig nach TV am Nachmittag an... Vielleicht sollte hier die Glotze aus bleiben und stattdessen könnten die Klassenarbeiten kontrolliert werden..

FidoDido
08.02.2014, 02:11
nur weil Uni und Bildungsministerium einfach ein beschissenes Timing haben.

Na gut, vielleicht haben Bildungsministerium und Universitäten nicht so viel miteinander zu tun, sodass dort Absprachen schwierig sind.. :Cheese:

Das hört sich ein wenig nach TV am Nachmittag an... Vielleicht sollte hier die Glotze aus bleiben und stattdessen könnten die Klassenarbeiten kontrolliert werden..

Dass der Autor des von dir zitierten Textes selbst Polizist und nicht Lehrer ist, ist dir scheinbar entgangen?

Nur den Titel lesen reicht halt selten :Blumen:

be fast
08.02.2014, 07:56
Dass der Autor des von dir zitierten Textes selbst Polizist und nicht Lehrer ist, ist dir scheinbar entgangen?

Nur den Titel lesen reicht halt selten :Blumen:

Lesen ist nicht so meine Stärke. Die Lehrer sind schuld...;) :Cheese:

Pippi
08.02.2014, 08:44
Paar Zahlen zum Thema. (http://www.studis-online.de/Karriere/art-1421-arbeitsmarkt-lehrer.php)

http://www.studis-online.de/Studieren/Bilder/grafik-angestellte-beamte-besoldung475x512.png

In der Schweiz wird deutlich mehr verdient:

http://www.blick.ch/news/wirtschaft/ein-primarlehrer-verdient-mehr-als-ein-assistenzarzt-id1839645.html


... ich bring Erdnüsse ein. :Lachanfall:
Wir sind schon arm dran ... alle ... ;) Manche halt (vermeintlich) noch ärmer. :Weinen:

Ja. Stimmt. Reich sein ist eine innere Einstellung.
Egal wieviel Kohle man hat.

Weißer Hirsch
08.02.2014, 09:07
Aber erkläre uns doch bitte mal, worin die hoheitliche Aufgabe der Lehrer besteht, dass diese verbeamtet werden müssen?

Schade das darauf nicht eingegangen wurde. Wenn die Lehrervergütung schon als Frechheit bezeichnet wird, sollte doch dafür auch eine passende Argumentationskette vorhanden sein?

Wenn ich einige Meinungen hier lese, wird mir immer mehr klar das im ÖD halt ein ganz anderes Arbeitsleben stattfindet. All denen, die sich wegen ein paar unbezahlten Stunden beschweren empfehle ich mal eine Woche Praktikum in der "anderen Welt" (freie Wirtschaft). Das würde den Blick auf das eigene "Leid" wohl etwas verändern. Mal zu schauen wie es ist, wenn ein Projekt, Auftrag oder was auch immer unter Zeitdruck fertig werden muss und alle länger arbeiten müssen (natürlich unbezahlt) ist sicherlich bewusstseinserweiternd. Wenn am WE eine Kundenveranstaltung stattfindet. Wenn Abends Geschäftsessen durchgeführt werden. Wenn Aufträge ausbleiben und man Angst um den eigenen Job hat. Wenn Geschäftsführer weniger verdienen (sich aus dem Unternehmen rausziehen) ein als auf 50% arbeitender Lehrer.

Meine Frau ist Lehrerin und ich habe totalen Respekt vor dieser nicht immer leichten Arbeit. Mir ist klar, dass die Präsenzzeiten wesentlich stressiger sein können als in anderen Jobs. In ihrer Schule ist übrigens niemand überversorgt (privater Träger), vielleicht deshalb auch die Nachfrage bzgl. Verbeamtung...

Scotti
08.02.2014, 09:25
Vor geschätzt 20 Jahren habe ich zu diesem Thema mal einen Satz in einer Diskussionsrunde im Fernsehen gehört, der mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf geht:

"Unsere Gesellschft gibt mehr Geld für die Schminke der Frauen aus, als für die Bildung der Kinder."

Megalodon
08.02.2014, 09:29
In der Schule gibts ganz andere Probleme als das Gehalt der Lehrer. Das ist wohl angemessen.

Beispiel gefällig?

Ich habe mich vor zwei Jahren mit der Schule angelegt. Das heißt konkret, ich habe dem Schulleiter und zwei Lehrern mitgeteilt, was ich von gewissen Dingen halte, die an dieser Schule passieren, zB Erpressung seitens der Lehrer den Eltern gegenüber. Die Folge war, dass die Noten einer meiner Jungs auf einmal sehr schlecht wurden, und er am Ende NICHT VERSETZT wurde !!!!

Wobei ich auch sagen muss, dass ich von einem anderen Vater gewarnt wurde, das aber weggewischt habe, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass die soweit gehen. Der hat wörtwortlich zu mir gesagt, "das haben schon andere vor Dir probiert, lass es, Du hast keine Chance!".

Seitdem habe ich die Schule nur noch ein letztes Mal und dann nie wieder betreten. Und das wird auch so bleiben. Was ich seitdem von Lehrern halte, kann ich hier nicht schreiben, weil es Arne sowieso löschen würde.

gollrich
08.02.2014, 10:27
Moin,



wer meint, dass das so leicht verdiente Kohle ist, soll doch bitte einfach selber Lehrer werden.



wo bitte hab ich geschrieben das es leicht ist ? ich schrieb nur, Sie sollen doch einfach mal Ihren Stundensatz ausrechnen... und sich dann mit der Wirtschaft vergleichen.... da werden Sie sehen das Sie sicher nicht am unteresten Ende der Skala raus kommen....

gollrich
08.02.2014, 10:43
Du musst es ja wissen....neidisch, weil Du Dir den falschen Beruf ausgewählt hast? Ist das Dein Problem? Warum glaubt jeder über Dinge urteilen zu können, von denen er KEINEN blassen Schimmer hat? Es soll auch Lehrer geben, die ihren Beruf gewissenhaft ausüben. Ich hatte in den letzten 5 Jahren weniger als 5 Fehltage (aber ist ja auch nicht verwunderlich, wenn man nur 20h in der Woche arbeitet...oder?)! :bussi:

Pseudopsychologische Analysen, Strohmänner und Beleidigungen.... :Nee:

Übrigens wer ist den Hier Neidisch ? als kleiner Tipp wer heult das Sie zu wenig Geld verdienen... hätte doch in die Wirtschaft gehen gekonnt um richtiges Geld verdienen :Lachanfall: aber stimmt ja du hast ja keinen Blassen Schimmer wie es im richtigen Arbeitsleben so zugeht.....

Spanky
08.02.2014, 10:47
Ich hatte in den letzten 5 Jahren weniger als 5 Fehltage (aber ist ja auch nicht verwunderlich, wenn man nur 20h in der Woche arbeitet...oder?)! :bussi:

Hmm, verstehe nicht so ganz was dieses Argument mit dem Thema 'Lehrerbezahlung' zu tun haben soll?! Ich hatte innerhalb von mehr als 10 Jahren überhaupt keinen Fehltag und 50-60 Arbeitsstunden die Woche sind auch keine Seltenheit (ohne Fahrtzeiten!). Auch wenn ich mich deswegen manchmal gerne selbst etwas bedauere ;) , will ich aber nicht jammern, weil ich es mir 'unterm Strich' ja selbst ausgesucht habe.

Zum Thema kann ich nur sagen, dass ich fast 10 Jahre lang (in Deutschland) die Kontoauszüge und somit die Gehaltseingänge aller Bevölkerungsschichten gesehen habe. Ich weiss somit was Lehrer verdienen, egal ob Gymnasium- oder Grundschullehrer, egal ob Refenderiat, Studienrat oder Schulleiter. Auf die Idee, die Lehrer aufgrund ihres Gehalts zu bedauern, bin ich dabei jedoch nicht gekommen. :Blumen:

Eddy Murcks
08.02.2014, 11:06
Pseudopsychologische Analysen, Strohmänner und Beleidigungen.... :Nee:

Übrigens wer ist den Hier Neidisch ? als kleiner Tipp wer heult das Sie zu wenig Geld verdienen... hätte doch in die Wirtschaft gehen gekonnt um richtiges Geld verdienen :Lachanfall: aber stimmt ja du hast ja keinen Blassen Schimmer wie es im richtigen Arbeitsleben so zugeht.....

Ne, keinen blassen Schimmer vom Arbeitsleben, genau so wenig wie Du von Rechtschreibung (oder machst Du das absichtlich?)!
Ich habe mich nie über mein Gehalt beschwert, muss mich aber auch nicht für meine Arbeitszeiten rechtfertigen! Steht ja (fast) jedem frei Lehrer zu werden! :Blumen:

Stefan
08.02.2014, 11:52
Ne, keinen blassen Schimmer vom Arbeitsleben, genau so wenig wie Du von Rechtschreibung (oder machst Du das absichtlich?)!

Du musst es ja wissen....neidisch, weil Du Dir den falschen Beruf ausgewählt hast? Ist das Dein Problem? Warum glaubt jeder über Dinge urteilen zu können, von denen er KEINEN blassen Schimmer hat? Es soll auch Lehrer geben, die ihren Beruf gewissenhaft ausüben. Ich hatte in den letzten 5 Jahren weniger als 5 Fehltage (aber ist ja auch nicht verwunderlich, wenn man nur 20h in der Woche arbeitet...oder?)! :bussi:

Sorry, aber Dein Ton ist nicht in Ordnung.
btw: ich hatte in den letzten 20 Jahren keinen Fehltag.
Stefan

PS: Diesen Thread sollte man löschen. Ich sehe keine Chance, dass hier vernünftig diskutiert wird.

Necon
08.02.2014, 12:06
Also ich weiß nicht wie das Ganze bei euch in Deutschland ist, aber in Österreich sind die Lehrer absolut selber Schuld an ihrem schlechten Ruf. Natürlich verdienen sie anfangs nicht gut und der Job ist nicht immer lustig, aber ich habe als Schüler und Student mehr Lehrer kennen gelernt die nur das nötigste machen, als Lehrer die sich wirklich engagieren.
Ich hatte genug Lehrer die kurz vor der Pensionierung standen und noch immer mit den Unterlagen arbeiteten die sie vor 30 Jahre einmal erstellt hatten. Ich hatte eine Mathematiklehrerin die 2 Wochen nach den Osterferien für 2 Wochen in die Flitterwochen flog.
Ein anderer Mathematik Lehrer hat parallel zu unseren Mathematik Stunden Nachhilfe in seinem Lehrerkammerl gegeben (also wirklich zeitgleich). Kaum ein Lehrer kam jemals wirklich zu beginn der Stunde sondern eigentlich prinzipiell 5-10 Minuten nachdem die Stunde begonnen hatte.
Wenn man als Schüler mit einem aktuellen Thema kam stieß man fast immer auf taube Ohren, denn dann hätten sich die Lehrer selber mit einem neuen Thema befassen müssen um darüber reden zu können.
Und was die Lehrergewerkschaft in Österreich aufführt ist für mich eine absolute Frechheit.

Es gibt natürlich auch Ausnahmen und ich hatte auch sehr gute Lehrer die sich sehr viel Mühe gaben, aber die waren und sind leider die Seltenheit.

Auf der Uni sieht es aber leider auch nicht besser aus, die meisten Professoren erstellen mal ein Skript und verbessern es Jahrelang nicht und bringen es auch nicht auf den neusten Stand, davon die neueren Techniken zu verwenden und das ganze attraktiver zu gestalten ganz zu schweigen.

Lehrer sollten mehr Gehalt bekommen absolut, aber sie sollten auch bereit sein, dass sich im Ausgleich dazu ihr gesamtes Berufsbild ändert.

Reinhard
08.02.2014, 12:16
Es gibt natürlich auch Ausnahmen und ich hatte auch sehr gute Lehrer die sich sehr viel Mühe gaben, aber die waren und sind leider die Seltenheit.

Ich hatte bisher zum Glück nur gute Lehrer.
Das Hauptproblem, dass Du hier ansprichst ergibt sich aber denk ich aus dem Anstellungsverhältnis bzw der Besoldungspraxis. Wenn man in Deutschland (bzw. in Bayern, hier hat ja immer noch jedes Bundesland die Bildungsaufgaben inne..) zB als Gymnasiallehrer eingestellt und verbeamtet wird, fängt man,mit A13 an und hat als Beförderungschance die A14, als Schulleiter soweit ich weiss A15. Das wars aber auch schon. Du fängst also mit ca 30 den Job an, kannst noch einmal befördert werden. Was Du machst hat auch keine wirklichen Konsequenzen mehr weil man ja verbeamtet ist. Die Motivation aufrecht zu erhalten dürfte also vielen schwer fallen, gerade verbunden mit der fehlenden Anerkennung von Vorgesetzten, Gesellschaft und Eltern.
Das soll keine Entschuldigung für das Verhalten einiger Lehrer sein, aber wenn man das ändern würde, würde man sowas auch eher in den Griff bekommen.

Necon
08.02.2014, 12:27
Da hast du Recht, aber andererseits warum sollte man viele Gehaltsstufen haben? Kann ein Lehrer nach 20 Jahren mehr als nach 10 oder 5 Jahren? Soll er mehr bekommen nur weil er langsam Alt und Grau wird?
Wenn ich in der Wirtschaft (in die ich hoffentlich bald komme) mehr Geld will, muss ich mehr leisten und meist auch mehr Verantwortung übernehmen. Wie soll man das bei Lehrer realisieren ein Deutsch und Englisch Lehrer wird wohl keine Chance haben mehr Verantwortung zu übernehmen und auch die Fortbildung an sich gestaltet sich im Bezug auf die fachliche Kompetenz eher schwer (Vorausgesetzt sie können Deutsch und Englisch fließend und auf hohen Niveua).
Also was ist der Grund für eine Erhöhung (abgesehen von der Inflationsanpassung)?
Höheres Grundgehalt ja, Prämien für Fortbildung und besonderes Engagement warum nicht, aber mehr Gehaltsstufen nur weil sie länger Unterrichten? Ich denke nicht.
Vielleicht hab ich dich aber auch falsch verstanden.

Megalodon
08.02.2014, 13:46
Es gibt natürlich auch Ausnahmen und ich hatte auch sehr gute Lehrer die sich sehr viel Mühe gaben, aber die waren und sind leider die Seltenheit.


Ich selbst hatte überwiegend auch gute, engagierte Lehrer, da kann ich mich nicht beschweren. Ich war aber auch auf einer Waldorfschule mit ihren ganz eigenen, anderen, in der Ideologie begründeten, speziellen Problemen.


Auf der Uni sieht es aber leider auch nicht besser aus, die meisten Professoren erstellen mal ein Skript und verbessern es Jahrelang nicht und bringen es auch nicht auf den neusten Stand, davon die neueren Techniken zu verwenden und das ganze attraktiver zu gestalten ganz zu schweigen.


Einer der Professoren, die mich an der Uni unterrrichtet haben, hat vor ein paar Jahren, kurz vor seiner Emeritierung, seinen Vorlesungsskript als Buch herausgegeben. Dieser Schrott wurde auf Amazon förmlich zerfetzt. Da habe ich mir gedacht, das I-Net hat auch gute Seiten. ;)

Acula
08.02.2014, 13:55
Natürlich verdienen sie anfangs nicht gut und der Job ist nicht immer lustig, aber ich habe als Schüler und Student mehr Lehrer kennen gelernt die nur das nötigste machen, als Lehrer die sich wirklich engagieren.
Ich hatte genug Lehrer die kurz vor der Pensionierung standen und noch immer mit den Unterlagen arbeiteten die sie vor 30 Jahre einmal erstellt hatten.


Das sehe ich leider auch so wie du. Schlimmer finde ich jedoch die Lehrer die ganz offensichtlich nichts können und von ihrem Fach einfach keine Ahnung haben (zum Glück gibt es bei uns nur 3 dieser "Experten" und der Rest ist in der Regel Fachlich sehr kompetent, nur leider unmotiviert).

schoppenhauer
08.02.2014, 14:52
Raimund - du hättest das wissen müssen.

Oscar0508
08.02.2014, 15:00
Schade das darauf nicht eingegangen wurde. Wenn die Lehrervergütung schon als Frechheit bezeichnet wird, sollte doch dafür auch eine passende Argumentationskette vorhanden sein?



Man muss sich nicht an jedem Baum reiben, der im Wald steht ;-)

Lehrerdebatten sind in der Regel nur voller Polemik. Da ja alle in der Schule waren, können sie auch fachlich kompetent das Berufsbild "des Lehrers" beurteilen. Diskutieren bringt da nicht viel.

Der Beruf hat sich in den letzten Jahren sehr stark gewandelt, Weckanrufe für Schüler, eine ständig steigende Verwaltung, eine Elternschicht, die sich in Teilen immer weiter aus der Erziehung zuückzieht, Drogenmissbrauch vor dem Unterricht, oder Gespräche mit der Bewährungshilfe/Jugendamt..... vor 25 Jahren sah das anders aus.
Das Beamtentum... die heilige Kuh. Meinetwegen schlachten, ist ein Überbleibsel aus dunkeleren Tagen....

Joerg aus Hattingen
08.02.2014, 15:32
Ich möchte jetzt nicht ins allgemeine Lehrer-Bashing einsteigen, ich habe als Vater zweier Töchter sowohl positive als auch negative Erfahrungen in der Schullaufbahn meiner Kinder erlebt.

Was hier allerdings zu kurz kommt ist sicherlich, dass in der heutigen Zeit viele Lehrer Erziehungaufgaben wahrnehmen müssen, die eigentlich Aufgabe der Eltern wären. Was ich da von einem ehemaligen Schulkameraden zu hören bekam, lässt mich einfach nur den Kopf schütteln. In solchen Fällen müssen Lehrer die Versäumnisse der Eltern nachholen und das bezieht sich beilibe nicht nur auf Kinder aus H4 Familien. Also bitte legt Eure Vorurteile zur Seite und diskutiert differenziert.

Joerg aus Hattingen
08.02.2014, 15:36
...
Gerade bei Berufsanfängern ist das mit der Bezahlung klasse. Lehramtsstudium endet mit der Exmatrikulation zum 1.10. Das Ref geht am 28.1. (also nach den Zeugnisferien) los. Klasse Timing. Also schön 3 Monate Hartz 4 nur weil Uni und Bildungsministerium einfach ein beschissenes Timing haben. Das erste Gehalt wurde umgehend versprochen. Meine Freundin wartet immernoch.



Ist mir bei meinem ersten Job (freie Wirtschaft) auch passiert. Ganz einfach, weil die Personalabteilung in NL saß und der ganze Informationsvorgang bis zur Auszahlung eben 2 Monate in Anspruch nahm. Passiert also nicht nur bei Staatsangestellten.

Rhing
08.02.2014, 17:46
Da hast du Recht, aber andererseits warum sollte man viele Gehaltsstufen haben? Kann ein Lehrer nach 20 Jahren mehr als nach 10 oder 5 Jahren? Soll er mehr bekommen nur weil er langsam Alt und Grau wird?
Wenn ich in der Wirtschaft (in die ich hoffentlich bald komme) mehr Geld will, muss ich mehr leisten und meist auch mehr Verantwortung übernehmen. Wie soll man das bei Lehrer realisieren ein Deutsch und Englisch Lehrer wird wohl keine Chance haben mehr Verantwortung zu übernehmen und auch die Fortbildung an sich gestaltet sich im Bezug auf die fachliche Kompetenz eher schwer (Vorausgesetzt sie können Deutsch und Englisch fließend und auf hohen Niveua). ...

Mehr Verantwortung bzw. besseres Können liegt m.E. weniger in fachlicher Weiterbildung. Englisch werden sie wohl alle ganz gut können, Deitsch a , sogoar in Österreich und Bayern, un ooch in Kölle oder Bonn. ;) Ich denke aber schon, dass ein - engagierter - Lehrer nach 5-10 Jahren seine Technik deutlich verbessert hat, eine Klasse zu "bändigen". Da lagen jedenfalls meine größten Schwierigkeiten, als ich Rechtkundeunterricht an ner Hauptschule gegeben habe. Fachlich behaupte ich mal, dass mir nach ca. 20 Berufsjahren als Rechtsanwalt schon genug untergekommen ist, um den Unterricht durchzuziehen. "Begleitetes Fahren" vor dem Führerschein ist bei den 17-jährigen auch gut angekommen und auch andere Themen aus der aktuellen Politik mit Bezug zum GG.

Trotzdem hält so was die Schüler immer nur ne gewisse Zeit beim Thema. Und da muss ich einfach sagen, fehlte mir die allgemeine pädagogische Qualifikation, oder wie immer man die fehlende Fähigkeit bezeichnen will, ne gewisse Ruhe in die Klasse zu bringen. Dabei war das zwar ne Hauptschule, aber Recht war freiwillig und das war nicht in nem Bonner Problemviertel sondern in ner Kleinstadt hier im Rheinland, also sicher optimale Voraussetzungen. Meinen Respekt vor dem Lehrerberuf hat das jedenfalls deutlich erhöht.

Die Kurve wird natürlich deutlich flacher. Wer mal 10 Jahre Praxis hinter sich hat, hat's gelernt oder ist dran kaputt gegangen. Da gibt's dann nicht mehr viel dazuzulernen. Ich denke auch, dass die motivierende Bedeutung von Geld überschätzt wird. Nach nem halben Jahr ist das erhöhte Gehalt normal und da motiviert kein EUR mehr. Ne, Motivation muss woanders herkommen. Arbeiten als Team z.B. Dass die geänderte Situation in den Schulen und die Verlagerung von grundlegenden Erziehungsaufgaben in die Schule (wo sie nicht hingehören und wo sie auch nicht "nachgeholt" werden können) zu Demotivation beiträgt, ist für mich ziemlich klar.

Ansonsten gibt's halt natürlich große Unterschiede zwischen den Menschen, also auch zwischen Lehrern. Is wie im richtigen Leben, es gibt engagierte und Drückeberger. Die Sanktionsmöglichkeiten in der "freien Wirtschaft" sind natürlich einschneidender, aber jetzt mal ehrlich: Auch in Großunternehmen gibt's genug Verpi...Positionen und es gibt Typen, die haben's einfach drauf. Satz mit 10 "a's": Alle anfallenden Arbeiten auf andere abschieben, anschließend anscheißen, aber anständig.

Was mir aber tierisch auf den Keks geht, ist, dass "die Beamten" meinen, mit ihnen würde "umgesprungen", sie hättens ganz besonders schwer etc. Ich hab 8 Jahre als Angestellter in nem staatsnahen Unternehmen gearbeitet, in dem auch reichlich Beamte tätig waren und kann nur sagen: Jungs, wenn ihr meint, das sei "draußen" anders, habt ihr euch so was von geschnitten. Mit einem Unterschied: da kommen noch die ganz elementare Sorgen dazu, Sorgen um den Job, um das Bestehen der Firma und, dass die Kohle reinkommt, um Haus oder Wohnung abzubezahlen.

Das scheint sich nun allerdings auch zu ändern. Haben ja hier schon einige gepostet und ich kenn das auch aus dem (Sport-)Bekanntenkreis. Befristete Verträge für's Halbjahr oder Schuljahr. Klar, dass die Motivationsprobleme haben und das geht natürlich nicht. Ist aber leider "normal". Ist in anderen Berufen nicht anders. Da muss man auch die ersten Jahre durch.

MarionR
08.02.2014, 19:43
Also ich weiß nicht wie das Ganze bei euch in Deutschland ist, aber in Österreich sind die Lehrer absolut selber Schuld an ihrem schlechten Ruf.
Das unterschreib ich direkt. Zu gut erinnere ich mich noch an die Sportlehrerin, die, falls anwesend, ein Volleyballnetz aufspannen ließ, einen Ball in die Runde warf und das dann Unterricht nannte. Die Mathelehrerin, die Hausaufgaben nur dann benotete, wenn was falsch war - und falsch war auch ein anderer Rechenweg als der ihre, auch wenn am Ende das Ergebnis gestimmt hat. Der Deutschlehrer, der es in 8 Jahren nicht geschafft hat, Klassenarbeiten pünktlich zu benoten... usw.
Natürlich gab es auch diverse Gegenbeispiele. Aber mit 2-3 Ausnahmen sind es die Negativbeispiele, an die ich mich heute, 16 Jahre nach dem Abi, noch gut erinnern kann.

photonenfänger
08.02.2014, 19:57
Ich unterschreib hinterher. Sehr tragisch für die guten Lehrer. Aber ich hoffe immer noch dass die schlechten aussterben. Obwohl der Verbesserung der Gesamtsituation viele Steine in den Weg gelegt werden(Bildungsetat, Gesamtschule usw...), gibt es auch positives: Das Lehramtstudium beinhaltet mittlerweile deutlich mehr Pädagogik und Praktika. Diejenigen, die quasi von Anfang an fehl am Lehr-Platz wären, werden so besser ausgesiebt bzw. abgeschreckt.

MarionR
08.02.2014, 20:05
Die 2-3 Ausnahmen waren halt die extrem Engagierten. Das Mittelmaß war bestimmt in der Mehrheit, aber das Mittelmäßige, Normale, Unauffällige geht in der Erinnerung (leider) unter.

JENS-KLEVE
08.02.2014, 21:09
Die Bezahlung finde ich grundsätzlich angemessen. Viele vergessen dabei aber, dass man bei der Bezahlung nciht nur nach A12, A13 etc. gucken. ich kenne Leute, die mit A9 mehr als ich mit A12 bekommen. Sie sind älter, haben Kinder auf ihrem Namen, sind verheiratet, manche haben die Möglichkeit für Sonderzulagen.

Der Anreiz Schulleiter zu werden ist bei mir nicht vorhanden, für die paar Kröten mehr hol ich mir nciht den Ärger unter die Füße.

Das späte Auszahlen der ersten Gehälter betraf mich einmal 6 Monate, einmal 3 Monate und einmal zwishendurch 2 Monate. Das war nicht schön.

Zum Arbeitsaufwand kann ich berichten, das sich entspannte Kollegen vom Gymnasium kenne, die früh feierabend haben, wenig korrigieren und wenig Konferenzen haben - aber locker A13 kassieren. Genauso kenne ich Kollegen von der Realschule und Gesamtschule, die deutlich mehr arbeiten als ich, ständig versuchen Wettbewerbe oder Preise zu gewinnen um sich als Gymnasium fühlen zu dürfen und mehrmals pro Woche bis abends Konferenzen abhalten (müssen). Trotzdem verdienen die auch nur A12, ih würde ihnen mehr gönnen.

Zum Thema Eltern könnte ich ganze Partyabende füllen, aber das gehört sich nicht und betrifft auch meine Schweigepflicht. Aber Erziehung, Drogenberatung, Verhütung, Bewerbung, Ausbildungsplatzsuche etc. - das sind mein Alltag. Wer im Winterpokal meine Mittwochstouren bewundert, wo ich überall so hinfahre in meiner Dienstzeit - ich versuche da Ausbildungsverträge zu verhandeln. Da sollten eigentlich die Eltern sich für engagieren ;)

Zum Beamtentum habe ich eine andere Meinung: Ich reprensentiere staatliche Interessen, bin politisch neutral, versuche zukünftige Steuer(ein)zahler zu generieren und versuche direkt dem Staat zu dienen. Das Beamtentum ist für mich eine Art Qualitätsiegel die sind zwar nicht immer perfekt, aber bieten schon ein gewisses Maß an Vertrauen. Ich verspreche euch amerikanische Verhältnisse würden wir auf das Beamtentum verzichten.

Für die Leute, die sich wundern warum wir hier abends, nachts und Sonntags arbeiten müssen: Wir gucken kein NachmittagsTV sondern betreiben in diesem Forum Triathlon, und das tun wir vorrangig Nachmittags:Blumen: Dadurch halten wir uns a) gesundheitlich fit und b) beruhigen unsere strapazierten Nerven, um am nächsten Tag wieder geduldig für unser Land Kinder erziehen und unterrichten zu können. Damit unterscheiden wir uns von vielen Negativbeispielen unserer Berufsgruppe die krank oder süchtig werden.

MarionR
08.02.2014, 21:30
...Zum Beamtentum habe ich eine andere Meinung: Ich reprensentiere staatliche Interessen, bin politisch neutral,...
Ist das in D wirklich so? Ich kenne in AT viele Lehrer, die von Gemeinde- über Stadtrat und Bürgermeister bis zum EU-Abgeordneten (dafür vom Lehrerjob karenziert) diverse politische Ämter bekleiden und natürlich Beamte sind.

noam
08.02.2014, 21:35
Politisch neutral heißt ja nciht, dass man keine politische Meinung haben darf. Man darf sie nur in seiner Funktion als Lehrer nicht nach Außen tragen.


Das Dilemma hat doch jeder Polizist bei den Faschodemos

MarionR
08.02.2014, 21:39
Politisch neutral heißt ja nciht, dass man keine politische Meinung haben darf. Man darf sie nur in seiner Funktion als Lehrer nicht nach Außen tragen.
Kann das ein Lehrer, der gleichzeitig z.B. Bürgermeister ist?
In der Grundschule sicher weniger ein Problem als im Fach Geschichte und politische Bildung in der Oberstufe...

Oscar0508
08.02.2014, 21:43
Geht, mit ein bischen Intelligenz kein Problem.... solange man kein Parteiamt hat. Aber auch das ist machbar.

JENS-KLEVE
08.02.2014, 22:48
das ist kein Problem. als Deutschleherer kann ich ja bei einer Erörterung / Argumentation auch eine gute Note geben, wenn der Schüler die gegenteilige Meinung von meiner einstellung vertritt, solang auf eine gute Einleitung gut Argumente und ein sauber formuliertes Fazit folgen.

MattF
08.02.2014, 22:57
Natürlich gab es auch diverse Gegenbeispiele. Aber mit 2-3 Ausnahmen sind es die Negativbeispiele, an die ich mich heute, 16 Jahre nach dem Abi, noch gut erinnern kann.


Die Schule sollte dir aber die Fähigkeit vermittelt haben zu abstrahieren und dir bewusst zu werden, dass du dich hauptsächlich der Schlechten erinnerst und es auch andere gab :)

Und dann kann man vielleicht zugeben, dass es bei Lehrern und alle anderen Berufsgruppen gute und Schlechte gibt.

Ob beim Bau meines Hauses jemand schlecht gemauert hat, weiß ich garnicht. War nicht dabei. Das Haus steht aber noch.
Meine Lehrer habe ich alle erlebt, die Guten und die Schlechten, trotzdem hab ich das Abi gemacht und studiert. --> Lehrer haben nen schlechten Ruf, Maurer nicht.

Letztens gab es mal wieder so ne Statistik über Arztepfusch. Die muss man jetzt nicht unbedingt glauben, trotzdem haben Ärzte (noch) eine Top Ruf, gegenüber Lehrer.
Auch weil jeder glaubt die Arbeit von Lehrer beurteilen zu können (Die Lösung war richtig der Rechenweg aber falsch, vielleicht weil es garnicht um die Lösung ging sondern um den Rechenweg, bekam man dann keine/wenig Punkte), an die Ärzte trauen sich weniger dran, mit ihrer Kritik.

Ja ja so ist das, ich mach mir jetzt Popcorn!

Raimund
08.02.2014, 23:24
Raimund - du hättest das wissen müssen.

Da hast du Recht!:Blumen:

Mir gehen die Argumente ehrlich gesagt auch am A... vorbei:cool:

Eigentlich wollte ich auch nur meinem Unmut Luft machen.

niksfiadi
09.02.2014, 09:02
Da hast du Recht!:Blumen:

Mir gehen die Argumente ehrlich gesagt auch am A... vorbei:cool:


Yoah. Mir geht's da auch so: 1000mal gehört...

Und warum ich glaube, dass es richtig ist Lehrer zu verbeamten? Wegen solcher Diskussionen!:Huhu:

Nik

Spanky
09.02.2014, 09:05
Mir gehen die Argumente ehrlich gesagt auch am A... vorbei

Das ist ja toll. So 'ne Antwort liest man normalerweise von Leuten, die selbst keine (mehr) haben. :Nee:

Eigentlich wollte ich auch nur meinem Unmut Luft machen.

Dann empfehle ich dir beim nächsten Mal vielleicht besser 'ne Runde um's Haus zu laufen, anstatt so einen unnötigen Fred zu eröffnen, an dem du selbst kein Interesse hast. Meiner Meinung nach waren zumindest einige ernsthaft gemeinte Postings zur Ausgangsfrage dabei. ;)

niksfiadi
09.02.2014, 09:26
Meiner Meinung nach waren zumindest einige ernsthaft gemeinte Postings zur Ausgangsfrage dabei. ;)

Meiner Meinung nach war nix dabei, was man nicht in regelmäßigen Abständen in den Boulvardblättern und an den Wirtshaustischen zu lesen und hören bekommt.

Aber ich bin auch schon wieder raus und spar mir die Nerven für meinen Job ;)

Nik

FinP
09.02.2014, 10:33
Wäre mal interessant zu wissen, wie viele User sich an dieser Stelle eigentlich aus dem Forum verabschieden müssten, weil ihre Berufsgruppe sehr pauschalisierend diskrediert wurde. :Huhu:

Nils
09.02.2014, 12:18
Pseudopsychologische Analysen, Strohmänner und Beleidigungen.... :Nee:

Übrigens wer ist den Hier Neidisch ? als kleiner Tipp wer heult das Sie zu wenig Geld verdienen... hätte doch in die Wirtschaft gehen gekonnt um richtiges Geld verdienen :Lachanfall: aber stimmt ja du hast ja keinen Blassen Schimmer wie es im richtigen Arbeitsleben so zugeht.....

Ich kenne beide Seiten. Du auch?
Meine Jobs in der freien Wirtschaft waren entspannter. Glaubst Du nicht? Ist aber so...

Wo ich war? Bank, Unternehmensberatung, Einzelhandel

Banker sind alle Verbrecher, sind völlig dekadent und egoistisch.
Unternehmensberater auch.
Und einzelhändler verarschen nur ihre Kunden.
Können wir noch weitere Vorurteile festhalten?

Jetzt leg ich mich wieder hin...brauche mein Mittagsschläfchen:Blumen:

Raimund
09.02.2014, 13:19
Ich kenne natürlich auch beide Seiten.:Huhu:

Inzwischen tue ich alles, um das Lehrerklischee zu erfüllen.

Trotzdem schaffe ich es nicht aus dem Beruf den lauen und gut bezahlten Job zu machen, den mir viele unterstellen...;)

Nochmal: Mir geht's in diesem thread darum, dass jemand monatelang Mehrarbeit mit sehr viel Verantwortung übernimmt und dafür auch rückwirkend nicht das im zustehende Gehalt erhält.

Das war zu Beginn nicht absehbar und in einer solchen Position ist ein Einstellen der Arbeit bis zur Bezahlung nicht möglich.

Megalodon
09.02.2014, 13:21
Ich kenne beide Seiten. Du auch?
Meine Jobs in der freien Wirtschaft waren entspannter. Glaubst Du nicht? Ist aber so...


Ich kenne auch beide Seiten. Und ich kann das bestätigen. Als Angestellter wars entspannter. Alles was ich jetzt als Beamter schreibe, wird per Definition veröffentlicht. Allein das löst schon einen gewissen Leistungsdruck aus. Ganz zu schweigen davon, dass eine gewisse Taktrate verlangt wird. Wir könne da nicht tagelang an irgendwelchen Entscheidungen rumfeilen. Da gibts Zeitvorgaben.

amontecc
09.02.2014, 13:56
Wenn man nur die Kommentare für sich liest, kommt da kein großes Mitleid auf.
Mehrarbeit wird in Berufen mit ähnlichen Gehaltsgefügen meistens nicht bezahlt.
Und für Entscheidungen kann man nirgends Monate lang abwägen.
In jedem mir bekannten Projekt gab es knallharte Terminvorgaben, noch ehe man wusste, was es überhaupt werden sollte.

Selbstverständlich haben es Lehrer nicht leicht und mitunter sind die Arbeitszeiten eher flexibel, wenn es um Elternabende und Klassenfahrten etc geht.
Aber so ne schöne 2wöchige Dienstreise nach China hat auch ihren Reiz. Die kann schon mal unverhofft auftauchen, wenn man z.B. Ingenieur ist. Da gibt es dann auch nicht unbedingt einen Extra-Scheck für.

Jeder Beruf hat so seine Vor- und Nachteile. Möglicherweise liegts dann auch mal nur an der speziellen Stelle, die man gerade hat. Dann kann man ja korrigieren. Den Beruf komplett wecheln ist eher nicht so einfach.

Nils
09.02.2014, 14:40
Jeder Beruf hat so seine Vor- und Nachteile.

Genau das ist es. Nur erlauben sich viele, die nie als Lehrer gearbeitet haben, ein Rausposaunen von Vorurteilen gegenüber Lehrern. Außer bei anderen Beamtenberufen und Politikern ist mir das in dem Maße noch nicht aufgefallen.
Auch wenn mein jetziger Beruf streßiger ist als meine anderen Berufe - für mich überwiegen die Vorteile und ich gehe jeden Tag gerne zu meiner Arbeit. Ich stelle immer wieder fest, dass gerade mein Spaß am Beruf viel Neid erzeugt.

maifelder
09.02.2014, 14:48
Vielleicht sollte man den Thread in einem Lehrerforum eröffnen?

Meine Meinung, alles selbstgewähltes Schicksal.

Necon
09.02.2014, 15:01
Genau das ist es. Nur erlauben sich viele, die nie als Lehrer gearbeitet haben, ein Rausposaunen von Vorurteilen gegenüber Lehrern. Außer bei anderen Beamtenberufen und Politikern ist mir das in dem Maße noch nicht aufgefallen.
Auch wenn mein jetziger Beruf streßiger ist als meine anderen Berufe - für mich überwiegen die Vorteile und ich gehe jeden Tag gerne zu meiner Arbeit. Ich stelle immer wieder fest, dass gerade mein Spaß am Beruf viel Neid erzeugt.

Wieso macht man doch überall und bei jedem Thema so oder etwa nicht? Was hatten wir bisher für Themen die kontroversen erzeugten, Homosexuelle die Kinder adoptieren sollen, Lehrer, Doping, Politik usw. Die wenigsten von uns haben in den Gebieten Erfahrung und trotzdem reden wir überall mit.

Ich glaube aber bei vielen Themen sollte man auch mitreden dürfen ohne den Beruf selber auszuüben oder direkt vom Thema betroffen zu sein, man sollte sich aber vorher schon etwas über das Thema informieren und ein Wissen abseits des Stammtisches aufbauen.

Und ja man schimpft mehr über Lehrer, Ärzte, Politiker, Banker und Manager (als große Verallgemeinerte Berufsgruppe was überhaupt keinen Sinn macht, aber so schimpft man einfach leichter darüber), aber das zeigt doch Schluss endlich nur, dass diese Berufsgruppen mehr polarisieren als, Fließbandarbeiter, Forscher oder Straßenkehrer.
Und gerade im Falle der Lehrer zeigt es mir zumindest, dass dringend etwas geändert werden muss, dass kann allerdings nicht von den Lehrern ausgehen sondern muss meiner Meinung nach von den Politikern vollbracht werden, die sich aber wiederum von der Beamtengewerkschaft in die Hose macht.
Ich will damit nicht sagen, dass in Österreich die Gewerkschaft abgeschafft werden soll, oder ich mit den Plänen (zumindest denjenigen die veröffentlicht werden) einverstanden bin und welche Rolle dabei die Lehrer übernehmen sollen, aber die Reform des Schulsystems ist einfach total überfällig und notwendig.
Problem dabei ist halt, dass die Politik keine vernünftige Lösungen bringt und die Lösungen die sie sich zutrauen, verständlicherweise von der Lehrerschaft abgelehnt wird. Verbessert aber auch den Ruf der Lehrer nicht wenn die Kronenzeitung titelt mit:
Lehrer-Verhandlungen gescheitert - jetzt Streik?

DasOe
09.02.2014, 15:21
Was mir häufig bei dieser Art Diskussion auffällt, ist die massive Emotionalität, mit der sie geführt wird. Zu meiner Schulzeit wurde auch über die Qualität der Schule und des Unterrichts diskutiert, aber nicht mit dieser Polarisierung. Und ich frage mich, woher das kommt.

Vielleicht liegt es darin, daß in den letzten 20 Jahren die Arbeitsplatzsicherheit in der freien Wirtschaft, Industrie und Handel deutlich nachgelassen hat und das der Punkt ist, der unbewußt eine Rolle spielt.

Lehrer sind als Beamte unkündbar und sie tragen mit keiner Leistung zur Renten-/Arbeitslosenversicherung bei (daher sollte bei Gehaltsvergleichen auch nur das Nettogehalt verglichen werden). Und belasten mit ihren Pensionen die staatliche Kassen in zunehmenden Maße. Sie unterliegen keinerlei Qualitätssicherung und haben selbst bei schlechter Leistung mit relativ geringen (wenn überhaupt) Konsequenzen zu rechnen. Andererseits wird ein engagierter und aktiver Lehrer auch für seine Arbeit keine besondere Aufmerksamkeit erfahren.

Lehrer haben sehr selten das Schulsystem verlassen (es sei denn sie haben während des Studiums nebenher gejobt). Woher sollen sie Kennntisse über das Berufsleben haben, auf das sie im Unterricht ihre Schüler vorbereiten sollen?

Eine nahezu unauflösbare Situation, sofern sie in ihrem Grund nicht geändert wird.

Punkte über die man einmal nachdenken sollte

- keine Verbeamtung stattdessen Angestelltenverhältnis
- Umstellung von Pension auf Rente
- Umgestaltung der Ferienzeit
- fester Arbeitsplatz in der Schule
- qualitative Überprüfung des Unterrichts sowie der Ergebnisse
- Übernahme als Lehrer nach vorangegangener 5-jähriger Berufstätigkeit in Industrie, Wirtschaft oder Handel (sowie das für Berufsschullehrer grundsätzlich gilt)

... kann gerne fortgesetzt werden ...

MarionR
09.02.2014, 15:48
Die Schule sollte dir aber die Fähigkeit vermittelt haben zu abstrahieren und dir bewusst zu werden, dass du dich hauptsächlich der Schlechten erinnerst und es auch andere gab :)
Mein 2. Post in diesem Faden hier haste aber auch gelesen, oder?
Außerdem war das nichts anderes als mein persönlicher Erfahrungsbericht.

gab es mal wieder so ne Statistik über Arztepfusch...
Ja ja so ist das, ich mach mir jetzt Popcorn!
Lehrer und Ärzte haben zumindest das gemeinsam, dass sie jeder früher oder später mal erlebt. Und das macht sie dann alle zum Experten....

Lieber Bier oder Aperol-Spritz zum Popcorn? Was anderes hab ich nicht zuhause;)

Reinhard
09.02.2014, 16:19
Punkte über die man einmal nachdenken sollte

- keine Verbeamtung stattdessen Angestelltenverhältnis
- Umstellung von Pension auf Rente
- Umgestaltung der Ferienzeit
- fester Arbeitsplatz in der Schule
- qualitative Überprüfung des Unterrichts sowie der Ergebnisse
- Übernahme als Lehrer nach vorangegangener 5-jähriger Berufstätigkeit in Industrie, Wirtschaft oder Handel (sowie das für Berufsschullehrer grundsätzlich gilt)

Ich hab mal über die von Dir aufgeführten Punkte nachgedacht. Bei einigen sehe ich das genauso wie Du. Und sogar viele Lehrer, mit denen ich geredet habe hätten z.B. gern einen festen Arbeitsplatz in der Schule.
Gleichzeitig frag ich mich aber auch wie Du Dir folgende Punkte vorstellst, bzw was Du Dir dazu für Gedanken gemacht hast:

- Umgestaltung der Ferienzeit
Wie sollte man die Ferienzeiten umgestalten? Je nachdem was für Fächer gelehrt werden, fallen die Ferien eher als Arbeits/Korrekturzeit als wirkliche Freizeit aus.

- Übernahme als Lehrer nach vorangegangener 5-jähriger Berufstätigkeit in Industrie, Wirtschaft oder Handel (sowie das für Berufsschullehrer grundsätzlich gilt)
Hmm. Derzeit studieren Lehrer ca 5-6 Jahre, gefolgt von 2 Jahre Referendariat.
Wo sollen die denn nach nem Lehramtsstudium angestellt werden? Sagen wir mal Du willst Geschichte und Latein unterrichten, was wäre da ne angemessene Stelle?
Außerdem kann man denke ich Berufsschule sehr schwer mit z.B. Gymnasien vergleichen, vom Anspruch und vom Schulziel.

Ich glaube es wäre zielführender, einmal die Schulhoheit den Ländern zu entziehen und an den Bund zu übertragen. Die Lehrerausbildung (viel mehr Pädagogik und Praktika statt reine Fachausbildung) sollte genauso wie das Schulmodell (hier evtl. nähe zur Wirtschaft, Mehrsprachlichkeit, Teamteaching usw) grundlegend geändert werden.

PS: kA wieso ich den Smiley im Titel hab, das war nicht beabsichtigt.

MattF
09.02.2014, 16:31
- keine Verbeamtung stattdessen Angestelltenverhältnis
- Umstellung von Pension auf Rente


Das Zweite ist die Konsequenz des ersten. Ob das für den Staat insgesamt aber wirklich billiger wird, darf zumindest bezweifelt werdem. Es müssten ja dann auch sofort Sozialversicherungsbeiträge bezahlt werden Auch die Krankenversorgung statt Beihilfe, kann sogar teurer werden.

Und wie hier schon gesagt, mit einer Ausbildung zwischen 6-7 Jahren wilst du schon auch Netto was verdienen. Wenn man als Angestellter Netto soviel verdienen wollte wie als Beamter, muss man eininges mehr Brutto bekommen (was der Staat zahlen müsste). Es gab schon vor Jahren Gemeineden die ihre Angestellte zu Beamten gemacht haben, weil das insgesamt über alles gesehen billiger war.


- Umgestaltung der Ferienzeit

Wie auch schon gesagt, die Ferien sind nicht zum faulenzen da, sonder zu einem großen Teil dafür das was in der Schulzeit liegen geblieben ist aufzuholen. Es ist halt eine beliebtes Vorurteil, dass Lehrer von 8.00-13.00 arbeiten und dann heim aufs Sofa gehen. Es gibt Untersuchungen, dass die Arbeitszeit in der Schulzeit bis zu 50h die Woche beträgt, dafür sind auch die Ferien ein Teil der Kompensation.

Was unfair ist ist, dass z.b. eiln Sport Erdkundelehrer genauso viel verdient wie ein Deutsch und LAtein Lehrer. Meine Frau als Deutschlehrer verbringt div. Wochenende mit Klausurkorrektur.



- fester Arbeitsplatz in der Schule

Hat meien Frau, deshalb kommt sie nie vor 17.30 nach Hause und wie gesagt div. Wochenenden gehen auch noch drauf.

- qualitative Überprüfung des Unterrichts sowie der Ergebnisse

Die Frage ist was ist Qualität?


- Übernahme als Lehrer nach vorangegangener 5-jähriger Berufstätigkeit in Industrie, Wirtschaft oder Handel (sowie das für Berufsschullehrer grundsätzlich gilt)


Wurde ja auch schon gesagt. Dazu kommt, wenn jemand mal 5 Jahre in der Industrie gut verdient hat, wieso sollte der dann noch Lehrer werden. Dann gehen doch auch nur die in die Schule zurück, die in der Industrie nicht zurecht gekommen sind.

DasOe
09.02.2014, 16:50
Mir geht es bei den aufgelisteten Punkte um Veränderung anstatt Verschlimmbesserung des status quo.

Lehrer nehme ich als "Einzelarbeiter" anstatt als "Teamarbeiter" war und wie will jemand, der eine Teamarbeit nicht kennt, solche Inhalte an seine Schüler vermitteln, die dann später im Beruf meistens als Teamarbeiter unterwegs sind?

Qualität, ja genau darum geht es mir. Wie wird die Unterrichtsqualität gemessen? Es geht ja nicht darum den Unterrichtsstoff durchzuziehen, sondern ihn zu vermitteln.

Wenn Lehrer ihren Arbeitsplatz standardmäßig in der Schule haben, dann fallen die Lehrer auf, die z.B. "ewig" brauchen bis sie Klassenarbeiten korrigieren oder sie können sich bei Korrekturen unterstützen.

Bitte erklärt mir, wieso ein Lehrerstudium 6-7 Jahre dauert?

FinP
09.02.2014, 17:02
Bitte erklärt mir, wieso ein Lehrerstudium 6-7 Jahre dauert?

5 Jahre Fachstudium, 1,5-2 Jahre Referendariat.

Weißer Hirsch
09.02.2014, 17:06
5 Jahre Fachstudium, 1,5-2 Jahre Referendariat.

Die Frage war wohl eher so gemeint: Wieso muss diese Ausbildung so lang gehen?

Reinhard
09.02.2014, 17:07
Lehrer nehme ich als "Einzelarbeiter" anstatt als "Teamarbeiter" war und wie will jemand, der eine Teamarbeit nicht kennt, solche Inhalte an seine Schüler vermitteln, die dann später im Beruf meistens als Teamarbeiter unterwegs sind??

Darf ich mal nach deinen Kontaktpunkten mit Lehrern fragen? Und wieso ist für dich der Berufsvorbereitungspunkt so wichtig?
Einmal soll meiner Meinung in erster Linie die Berufsausbildung auf den Beruf vorbereiten, nicht die Schule. Die meisten Schüler haben (politisch gewollt) derzeit das Gymnasium mit einem Studiumsziel auf der Liste. Zumindest hier sollte also zumindest das Gymnasium auf das Studium vorbereiten.


Qualität, ja genau darum geht es mir. Wie wird die Unterrichtsqualität gemessen? Es geht ja nicht darum den Unterrichtsstoff durchzuziehen, sondern ihn zu vermitteln.
Je komplexer die Lernziele sind, desto schwieriger die Überprüfung. Mathe - meiner Meinung eher einfach. Religion/Ethik/Werte etc - sehr schwer. Wenn man den Lehrern kleinere Klasse geben würde, könnten die oft auch besseren Unterricht machen, aber das nur nebenbei.

Bitte erklärt mir, wieso ein Lehrerstudium 6-7 Jahre dauert
Einmal schreibst Du selbst man muss den Stoff vermitteln und nicht nur durchzuziehen. Dazu braucht man natürlich das weitreichende Wissen, das über den bloßen Unterrichtsstoff hinausgeht. Auch hier nochmal drauf hingewiesen, der Durchschnittslehrer soll/muss (in der Sekundarstufe) von Klasse 5 bis Klasse 10 (bzw 12) alles drauf haben und das in der Regel nicht in einem, sondern in zwei oder sogar drei Fächern.
Ich weiß nicht ob Du studiert hast, aber mir hat ein Fachgebiet damals schon gereicht.

JENS-KLEVE
09.02.2014, 17:09
Ich glaube hier sind manche nciht ganz up to date was die aktuelle Situation betrifft. Die Lehrerausbildung wurde bereits grundlegend reformiert, Qualitätssicherung und -kontrolle findet statt und die ehemalige Freizeit wird durch neuartige Konferenzen und Besprechungen gefüllt (ja auch in den Ferien). Frauen mit kleinen Kindern, die glauben einen familienverträglichen Beruf gefunden haben sehen sich seit ein paar Jahren getäuscht, außer sie haben das noch das Glück an einer altmodischen Schule arbeiten zu dürfen.

Reinhard
09.02.2014, 17:11
Ich glaube hier sind manche nciht ganz up to date was die aktuelle Situation betrifft. Die Lehrerausbildung wurde bereits grundlegend reformiert, Qualitätssicherung und -kontrolle findet statt und die ehemalige Freizeit wird durch neuartige Konferenzen und Besprechungen gefüllt (ja auch in den Ferien). Frauen mit kleinen Kindern, die glauben einen familienverträglichen Beruf gefunden haben sehen sich seit ein paar Jahren getäuscht, außer sie haben das noch das Glück an einer altmodischen Schule arbeiten zu dürfen.

Das hängt zusätzlich aber auch noch vom jeweiligen Bundesland ab :Huhu:

MattF
09.02.2014, 17:29
Lehrer nehme ich als "Einzelarbeiter" anstatt als "Teamarbeiter" war und wie will jemand, der eine Teamarbeit nicht kennt, solche Inhalte an seine Schüler vermitteln, die dann später im Beruf meistens als Teamarbeiter unterwegs sind?


Ich weiß nicht was du wahr nimmst und wie aber, es gibt z.b. Stufenkonferenzen, Fachkonferenzen, Klassenkonferenzen wo im Team auch daran gearbeitet wird wie man den Unterricht verbesser kann. Als ein Beispiel.

Im Unterricht ist der Lehrer natürlich allein, das kannst du ihm aber ja kaum vorwerfen, oder du musst für die Verdopplung der Lehrerstellen sein, damit immer 2 Lehrer in einer Klasse sind.

Spanky
09.02.2014, 18:29
Ich kenne beide Seiten. Du auch?
Meine Jobs in der freien Wirtschaft waren entspannter. Glaubst Du nicht? Ist aber so...

Hmm, auch an dieser Stelle gehen die Meinungen anscheinend auseinander.
Ich hatte mit Mitte/Ende 20 ernsthaft überlegt, ob ich noch ein Studium auf Lehramt machen soll. Sage und schreibe 3 Arbeitskollegen hatten das damals getan. Zwei waren Mitte 20, einer davon 'schon' Anfang 30 (2xGrundschule, 1xBerufsschule). Wenn ich heute mit ihnen spreche, berichten mir alle 3 unisono, dass es absolut die richtige Entscheidung war. Sie berichten von mehr Freizeit, weniger Stress und wie du auch schreibst, mehr Spass an der Arbeit.
Aber es kommt wohl immer drauf an, womit man sich vergleicht und was genau man vorher gemacht hat?! Ausserdem macht es meines Erachtens einen Unterschied, an welcher Schule man unterrichtet und ob diese Schule evtl. in einem Brennpunkt liegt oder vielleicht irgendwo draussen auf dem Land?!

Jedenfalls habe ich noch 5 weitere Lehrer im erweiterten Freundeskreis. Einer davon unterrichtet Sport und Geschichte am Gymnasium. Da muss er immer selbst lachen, wenn wir ihn fragen, was sich an seinem Stoff/Unterlagen denn da nochmal ändert?! Er hat jedenfalls noch genügend Zeit, eine Herren-Fussballmannschaft in der Verbandsliga zu trainieren und aushilfsweise noch eine Jugendmannschaft.
Zwei der anderen haben zur Zeit dass Glück, 'nur' Sport unterrichten zu dürfen. Beide geben in ihrer Freizeit noch diverse Kurse in einem Fitnessstudio. Einer von beiden sagt sogar ganz offen, dass ihn sein Job nicht wirklich auslastet: Er kann den ganzen Tag machen was er liebt, nämlich Sport, und wird noch dafür bezahlt.
Und bevor jetzt jemand mutmasst, dass diese 3 die zusätzlichen 'Jobs' des Geldes wegen machen: Nein, nur weil es ihnen Spass macht und sie die Zeit dazu haben.

Womit wir wieder beim eigentlichen Thena wären: der Lehrerbezahlung.
Mich würde mal interessieren was der TE als angemessene Bezahlung empfindet? 60, 70, oder 80 Teur im Jahr? ...oder vielleicht mehr?
Natürlich verdient ein Lehrer wenig, wenn er sich mit dem jungen Mädel vergleicht, die nach ihrem Jurastudium direkt in den Landtag gewählt wurde und 4 Jahre später im Bundestag sitzt. Oder vielleicht mit dem jungen Kerl, der mit 18 Jahren seinen ersten Fussball-Profivertrag unterschrieben hat.
Aber im Vergleich zu einem Grossteil der Bevölkerung in Deutschland, verdient der Lehrer doch nicht schlecht. Ich würde mal behaupten, dass (weit) über die Hälfte der deutschen Bevölkerung (zum Teil deutlich) weniger verdient. Von daher kommt es mir eher wie das 'Jammern auf hohem Niveau' vor. ;) :Blumen:

MattF
09.02.2014, 18:41
Ein Feld für Verbesserungen sehe ich auch darin, dass man die Pflichttstundenzahl an den Fächer orientieren müsste.
Der klassische Sport und Erdkundelehrer, der geht wirklich oft um 13.00 heim und hat frei.

Auf der anderen Seite sind Sportlehrer aber auch oft in AGs aktiv und stecken da mehr Zeit rein als sie müsste, als sie auf ihr Deputat angerechnet bekomme. Oder es geht zu Wettkämpfen auch an Wochenenden. Es ist ja auch keinem verboten sich entsprechen mehr zu engagieren, wenn ihm langweilig ist. :Huhu:

Megalodon
09.02.2014, 19:14
Jedenfalls habe ich noch 5 weitere Lehrer im erweiterten Freundeskreis. Einer davon unterrichtet Sport und Geschichte am Gymnasium. Da muss er immer selbst lachen, wenn wir ihn fragen, was sich an seinem Stoff/Unterlagen denn da nochmal ändert?! Er hat jedenfalls noch genügend Zeit, eine Herren-Fussballmannschaft in der Verbandsliga zu trainieren und aushilfsweise noch eine Jugendmannschaft.
Zwei der anderen haben zur Zeit dass Glück, 'nur' Sport unterrichten zu dürfen. Beide geben in ihrer Freizeit noch diverse Kurse in einem Fitnessstudio. Einer von beiden sagt sogar ganz offen, dass ihn sein Job nicht wirklich auslastet: Er kann den ganzen Tag machen was er liebt, nämlich Sport, und wird noch dafür bezahlt.
Und bevor jetzt jemand mutmasst, dass diese 3 die zusätzlichen 'Jobs' des Geldes wegen machen: Nein, nur weil es ihnen Spass macht und sie die Zeit dazu haben.


Wenn das alles so easy ist, dann frage ich mich, wo die ganzen Fehlzeiten seitens der Lehrer herkommen ? ?

DAS ist nämlich im Gegensatz zur Besoldung wirklich ein weiteres Problem, zumindest an der Schule, die ich kenne.

niksfiadi
09.02.2014, 19:17
Lehrergehalt Österreich:
(Neue Mittelschule)
15 Dienstjahre, 3 Jahre Bachelor + 2 Jahre Masterstudium, 8. GhSt, Volle Lehrverpflichtung
2566€ Brutto = 1700€ Netto
Jahresgehalt Netto (inkl. 13. + 14. Bezug): 24500€

Lt.. Statistik Austria ist das exakt das Durchschnittsgehalt der österreichischen, männlichen Bevölkerung der unselbständig Erwerbstätigen. (http://www.statistik.gv.at/web_de/statistiken/soziales/personen-einkommen/jaehrliche_personen_einkommen/020055.html)

Kein Grund zum Jammern, kein Grund für Neid.

Vom Überstundenverbot und den abzuleistenden Gratissupplierstunden, erzähl ich lieber nix und vom Skikurs mit 120 Arbeitstunden für nicht mal 100€ + einem dezenten Sack voll Verantwortung... ;)

anneliese
09.02.2014, 19:28
Wenn das alles so easy ist, dann frage ich mich, wo die ganzen Fehlzeiten seitens der Lehrer herkommen ? ?

DAS ist nämlich im Gegensatz zur Besoldung wirklich ein weiteres Problem, zumindest an der Schule, die ich kenne.

Die meisten Angestellten (deren Gehalt im Bereich der Lehrerbesoldung liegt) haben einen variablen Anteil im Gehalt, der von einer Zielerreichung abbhängig ist.

maifelder
09.02.2014, 19:31
Lehrergehalt Österreich:
(Neue Mittelschule)
15 Dienstjahre, 3 Jahre Bachelor + 2 Jahre Masterstudium, 8. GhSt, Volle Lehrverpflichtung
2566€ Brutto = 1700€ Netto
Jahresgehalt Netto (inkl. 13. + 14. Bezug): 24500€

Lt.. Statistik Austria ist das exakt das Durchschnittsgehalt der österreichischen, männlichen Bevölkerung der unselbständig Erwerbstätigen. (http://www.statistik.gv.at/web_de/statistiken/soziales/personen-einkommen/jaehrliche_personen_einkommen/020055.html)

Kein Grund zum Jammern, kein Grund für Neid.

Vom Überstundenverbot und den abzuleistenden Gratissupplierstunden, erzähl ich lieber nix und vom Skikurs mit 120 Arbeitstunden für nicht mal 100€ + einem dezenten Sack voll Verantwortung... ;)


Das ist nix, geh wo anders hin, wo Du mehr bekommst.

2500Euro brutto, da hat ja meine Freundin im Krankenhaus mehr.

Spanky
09.02.2014, 19:37
Kein Grund zum Jammern, kein Grund für Neid.

Das unterschreibe ich sofort. Ein wahres Wort! ;)

Bei dem Durchschnittsverdienst der Bevölkerung ist vielleicht noch zu beachten, das dieser von ein paar sehr gut Verdiener an der Spitze natürlich angehoben wird. Die breite Masse der Bevölkerung liegt normalerweise darunter.

Zum Abschluss vielleicht noch das Wort zum Sonntag: 'Jeder ist seines Glückes Schmied' ;)

Schönen Abend euch :Blumen:

Weißer Hirsch
09.02.2014, 19:37
Das ist nix, geh wo anders hin, wo Du mehr bekommst.

2500Euro brutto, da hat ja meine Freundin im Krankenhaus mehr.

Das ist wirklich wenig. Ich würde Raimund verstehen, hätte er auf dieser Basis diesen Thread erstellt...

Necon
09.02.2014, 19:58
@ Niksfiadi: Ist in Österreich die Bezahlung der Lehrer nicht auch Fachabhängig?

und eine ganz ernst gemeinte Frage und bitte nicht als Provokation verstehen vielleicht ist das in Deutschland einfach anders oder meine Lehrer waren Ausnahmen. Aber weiter vorne steht, dass Lehrer in den Ferien Arbeiten und sonstiges kontrollieren.
Ich hatte nie einen Lehrer der Schularbeiten (also Klausuren) nach den Ferien korrigiert zurückgegeben hat und Hausaufgaben haben meine Lehrer so gut wie nie eingesammelt und wenn dann von 3-4 Schülern und die haben sie meist am nächsten Tag wieder zurück gegeben.
Mein Mathematik Professor hat ohnehin nie Hausaufgaben eingesammelt (ich mochte diesen Lehrer übrigens echt gerne und glaube das war einer der fähigsten Lehrer in meiner Schule, denn in seinem Fach war er echt Top und konnte es auch gut erklären) und die Klausuren hat er in den Supplierstunden kontrolliert, während er einfach einen Film laufen lies oder halt in seinen Freistunden. Also meistens hat er die Arbeiten am selben oder nächsten Tag zurück gegeben.

Also bitte nochmal die Frage waren meine Lehrer einfach nur anders oder ist Österreich von Deutschland so verschieden?

Nils
09.02.2014, 19:59
Sie unterliegen keinerlei Qualitätssicherung

Lehrer haben sehr selten das Schulsystem verlassen (es sei denn sie haben während des Studiums nebenher gejobt). Woher sollen sie Kennntisse über das Berufsleben haben, auf das sie im Unterricht ihre Schüler vorbereiten sollen?

Eine nahezu unauflösbare Situation, sofern sie in ihrem Grund nicht geändert wird.

Punkte über die man einmal nachdenken sollte

- keine Verbeamtung stattdessen Angestelltenverhältnis
- Umstellung von Pension auf Rente
- Umgestaltung der Ferienzeit
- fester Arbeitsplatz in der Schule
- qualitative Überprüfung des Unterrichts sowie der Ergebnisse
- Übernahme als Lehrer nach vorangegangener 5-jähriger Berufstätigkeit in Industrie, Wirtschaft oder Handel (sowie das für Berufsschullehrer grundsätzlich gilt)

Kann nicht so schön quoten, da ich mit dem IPad antworte.

1. Morgen kommt sie Qualtitätsaufsicht zu uns in die Schule. Qualität wird überprüft. Gleichzeitig haben die Unternehmen mittlerweile Wahlfreiheit bei den Berufsschulen...da setzt sich Qualität auch langfristig durch (wobei ich zugebe, dass es vielen Betrieben egal ist, ob wir Qualität anbieten...die meisten machen es ja nur an der Endnote der IHK Prüfung fest und nicht an den entwickelten Kompetenzen).
2. Beamtentum gehört abgeschafft. Ich sehe für 90% der Lehrer keine Vorteile, da gute Lehrer nichts zu befürchten haben. Das Bruttogehalt müsste dann aber angepasst werden. in meinem Bekanntenkeis verdienen jetzt schon netto alle mehr als ich bei gleicher Qualifikation.
3. Umgestaltung Ferienzeit? Ich arbeite ca 6 Wochen im im Jahr nicht. Das schafft man mit 28 Urlaubstagen auch. Ich arbeite aber seit Jahren mindestens 6 Tage die Woche. Gerne kann man das regelementieren, damit ich weniger arbeite.
4. fester Arbeitsplatz...wäre ein Traum. Bitte auch mit Stempelkarte, damit man das Ganze auch mal schwarz auf weiß hat...nur wann feiere ich meine Überstunden ab?
5. bei uns braucht man als Berufsschullehrer keine lange betriebliche Erfahrung...wozu auch? Es geht auch um die Entwicklung von etwas anderem als dem homo oeconomicus. Aber ich bin da dennoch bei Dir...ich bin froh, dass ich berufliche Praxis habe, die außerhalb de Lehrerberufes steht. Das haben aber ca. 70% meiner Kollegen.
6. Qulaitative Tests zur Überprüfung. Wie soll das gehen? Es gibt nicht DEN guten Unterricht. Da spielt eine Menge mit. Aber man könnte die ganz schlechten Lehrer damit bestimmt aussieben - das stimmt. Das fände ich gut.

Es muss sich was ändern und es passiert auch viel...sieht nur keiner, weil jeder nach dem Motto selffullfilling prophecy weiter auf die Negativbeispiele schielt.

Reinhard
09.02.2014, 20:02
Also bitte nochmal die Frage waren meine Lehrer einfach nur anders oder ist Österreich von Deutschland so verschieden?

Ich bin mir ziemlich sicher dass das Einzelfallabhängig ist und sich von Lehrer zu Lehrer und von Schule zu Schule unterscheidet, egal ob in A oder in D.

Nils
09.02.2014, 20:12
Lehrer nehme ich als "Einzelarbeiter" anstatt als "Teamarbeiter" war und wie will jemand, der eine Teamarbeit nicht kennt, solche Inhalte an seine Schüler vermitteln, die dann später im Beruf meistens als Teamarbeiter unterwegs sind?


Unterricht mache ich in Einzelarbeit. Der Rest erfolgt im Team. Woher hast du dein "Wissen"?

niksfiadi
09.02.2014, 21:09
@ Niksfiadi: Ist in Österreich die Bezahlung der Lehrer nicht auch Fachabhängig?


Wir haben hier zwei Systeme: Landeslehrer (VS, HS, NMS, BS also 85% der Lehrer) und Bundeslehrer (AHS und BHS). 2. Gruppe verdient erheblich besser und wehrt sich so vehement gegen alles mögliche.

Ich glaube in D ist das Gehalt in einigen Bundesländern schon etwas besser. Ich kenne Raimunds Grundlage nicht.

Jedenfalls trifft das heitere Lehrerbashing sehr viele engagierte und motivierte Leute, die bei Gott keine Staatspiraten sind, die für ein ganz normales, durchschnittliches Gehalt einen sehr wichtigen Job erledigen und ja auch mal zu Mittag nach Hause gehen um die eigenen Kinder zu hüten, damit die Partnerin ein paar Euros dazuverdienen kann. Weil sonst wird's mit 3 Kindern schon mal eng.

Und abgesehen davon einiges an Arbeit in den eigenen 4 Wänden erledigen, mit dem eigenen PC, auf dem eigenen Schreibtisch im mit den selbst verdienten Kohlen beheizten und erbauten Büro.

Vielleicht versteht mancher jetzt besser, wenn dem ein oder anderen Kollegen die Motivation verloren geht. Es ist nicht ok, aber so läufst halt im Leben.

Nik

Necon
09.02.2014, 21:18
Gut bei den von euch erwähnten Lehrern und der Situation in D kann ich es sogar wirklich nachvollziehen.
Ich war immer nur in der AHS und einige meiner Lehrer waren kurz vor der Pensionierung oder zumindest schon klar über 50 und die meisten noch Pragmatisiert und wenn ich mich nicht verschaut habe bedeutet das die waren irgendwo um die 5000 Euro brutto im Monat. Also am Geld kanns wohl bei denen nicht gelegen haben.

Aber egal denn wie wir schon seit Herzberg wissen ist Geld ohnehin nur ein Hygienefaktor, wobei dieser aber schon zu einem guten Leben reichen sollte. Aber das habe ich eh schon vorher geschrieben, dass ich durch aus für ein höheres Einkommen bei Lehrern bin (also in der angesprochenen Problemgruppe, nicht den alten Gutverdienern)

DasOe
10.02.2014, 00:09
Darf ich mal nach deinen Kontaktpunkten mit Lehrern fragen? Und wieso ist für dich der Berufsvorbereitungspunkt so wichtig?

Meine Kontaktpunkte? Ich war 5 Jahre von seiten des Schulträgers für die IT-Ausstattung an 54 Schulen verantwortlich. Da gab es mehr Kontaktpunkte mit Lehrern als ich je wollte ;) inkl. Teilnahme an Konferenzen (und den Elternvertretern). Ganz ehrlich, so viele Realitätsferne habe ich mir in meinen schlimmsten Träumen nicht ausmalen können. Natürlich gab es auch sehr pragmatische und sehr engagierte Lehrer, aber leider waren die in der deutlichen Unterzahl. Die Lehrer die ich dort kennengelernt hatten großes fachliches Interesse und Wissen, aber auf Nachfragen bezüglich der didaktischen Umsetzung kam häufig beredetes Schweigen. Daher auch mein Punkt mit der Berufsvorbereitung.

captain hook
10.02.2014, 09:40
Wenn man dann Glück hat, bekommt man nach einem Jahr vielleicht das erste Schulleitergehalt. Bis dahin verdient man weniger als der im Kollegium beschäftigte Sonderschullehrer.



Das hat überhaupt nix mit Lehrer oder nicht Lehrer zu tun. Das hat was mit der Bezahlung im öffentlichen Dienst allgemein zu tun und ist überall anders gleich.

Es gibt Fälle, da wirst Du befördert und verdienst 7 Jahre lang weniger als wenn Du nicht befördert werden würdest und es dauert rd. 9 Jahre bis Du es dann gerademal ausgeglichen hast.

Über Dein eines Jahr Verzug kann ich nur müde lächeln. ;)

Duafüxin
10.02.2014, 10:04
Ist das in D wirklich so? Ich kenne in AT viele Lehrer, die von Gemeinde- über Stadtrat und Bürgermeister bis zum EU-Abgeordneten (dafür vom Lehrerjob karenziert) diverse politische Ämter bekleiden und natürlich Beamte sind.


Zu meiner Schulzeit war es normal, dass Lehrer in Parteien waren. Der Mathelehrer war in der DKP und sollte Berufsverbot bekommen.
Mein Klassenlehrer war Ratsmitglied in der SPD, wenn sich Ratssitzungen mit Unterrichtszeit überschnitten, marschierte die Klasse in den Sitzungssaal und hörte zu.
Mein Erdkundelehrer war in irgendnem Ausschuß bei der CDU.

HendrikO
10.02.2014, 10:17
Da spricht auch nichts dagegen: Ein Lehrer muß in seinem Unterricht politisch neutral sein, nicht als Privatperson.

Ich kann im Wirtschaftsunterricht den Schülern sehr wohl für und wider eines Mindestlohns vermitteln, ohne meine eigene Meinung kund zu tun.

FidoDido
10.02.2014, 13:15
Da spricht auch nichts dagegen: Ein Lehrer muß in seinem Unterricht politisch neutral sein, nicht als Privatperson.

Ich kann im Wirtschaftsunterricht den Schülern sehr wohl für und wider eines Mindestlohns vermitteln, ohne meine eigene Meinung kund zu tun.

Hehe. Genau wie die Mitglieder der Rundfunkräte auch fast alle (natürlich rein privat) Parteimitglieder der SPD oder CDU/CSU sein dürfen, ohne, dass es einen Einfluss auf das Programm hat? :Blumen:

Wird jetzt aber zu Off-Topic.

Wir hatten auch zwei SPD-Fuzzies bei uns als Politik-Lehrer. Der eine hat z.B. zu einem "freiwilligen" Diskussionsabend mit den 4 Stammparteien geladen und auf meine Nachfrage, was mit anderen Parteien sei, geantwortet dass "so Klein- und Kleinstparteien niemanden interessieren". Doof nur, dass bei der letzten Kommunalwahl eine unabhängige Wählergemeinschaft mehr als doppelt so viele Stimmen hatte wie die Grünen.

Bei der anderen durften wir uns später ein halbes Jahr anhören, wie die CDU uns in den Krieg führt und Waffenexporte ermöglicht, während die SPD schon immer dagegen war :)

Ich glaube dir, dass du da differenzieren kannst und keine eigene Meinung reinbringst, aber ich denke nicht, dass das die Regel ist.

̶I̶̶n̶̶t̶̶e̶̶r̶̶e̶̶s̶̶s̶̶a̶̶n̶̶t̶̶ ̶̶f̶̶i̶̶n̶̶d̶̶e̶̶ ̶̶i̶̶c̶̶h̶̶ ̶̶d̶̶a̶̶b̶̶e̶̶i̶̶ ̶̶w̶̶i̶̶e̶̶d̶̶e̶̶r̶̶,̶̶ ̶̶d̶̶a̶̶s̶̶s̶̶ ̶̶d̶̶e̶̶r̶̶ ̶̶v̶̶o̶̶n̶̶ ̶̶D̶̶u̶̶a̶̶f̶̶ü̶̶x̶̶i̶̶n̶̶ ̶̶a̶̶n̶̶g̶̶e̶̶s̶̶p̶̶r̶̶o̶̶c̶̶h̶̶e̶̶n̶̶e̶̶ ̶̶L̶̶e̶̶h̶̶r̶̶e̶̶r̶̶ ̶̶w̶̶e̶̶g̶̶e̶̶n̶̶ ̶̶s̶̶e̶̶i̶̶n̶̶e̶̶r̶̶ ̶̶
D̶̶K̶̶P̶̶-̶̶M̶̶i̶̶t̶̶g̶̶l̶̶i̶̶e̶̶d̶̶s̶̶c̶̶h̶̶a̶̶f̶̶t̶̶ ̶̶B̶̶e̶̶r̶̶u̶̶f̶̶s̶̶v̶̶e̶̶r̶̶b̶̶o̶̶t̶̶ ̶̶b̶̶e̶̶k̶̶o̶̶m̶̶m̶̶e̶̶n̶̶ ̶̶s̶̶o̶̶l̶̶l̶̶t̶̶e̶̶.̶̶ K̶̶ö̶̶n̶̶n̶̶e̶̶n̶̶ ̶̶n̶̶u̶̶r̶̶ ̶̶S̶̶P̶̶D̶̶-̶̶,̶̶ ̶̶C̶̶D̶̶U̶̶-̶̶,̶̶ ̶̶F̶̶D̶̶P̶̶-̶̶,̶̶ ̶̶u̶̶n̶̶d̶̶ ̶̶G̶̶r̶̶ü̶̶n̶̶e̶̶-̶̶M̶̶i̶̶t̶̶g̶̶l̶̶i̶̶e̶̶d̶̶e̶̶r̶̶ ̶̶d̶̶e̶̶n̶̶ ̶̶U̶̶n̶̶t̶̶e̶̶r̶̶r̶̶i̶̶c̶̶h̶̶t̶̶ ̶̶w̶̶e̶̶r̶̶t̶̶f̶̶r̶̶e̶̶i̶̶ ̶̶g̶̶e̶̶s̶̶t̶̶a̶̶l̶̶t̶̶e̶̶n̶̶?̶̶ :Blumen:
̶̶
̶̶W̶̶e̶̶n̶̶n̶̶ ̶̶s̶̶c̶̶h̶̶o̶̶n̶̶,̶̶ ̶̶d̶̶e̶̶n̶̶n̶̶ ̶̶s̶̶c̶̶h̶̶o̶̶n̶̶.̶̶ ̶̶D̶̶a̶̶n̶̶n̶̶ ̶̶a̶̶b̶̶e̶̶r̶̶ ̶̶a̶̶u̶̶c̶̶h̶̶ ̶̶L̶̶e̶̶h̶̶r̶̶e̶̶r̶̶ ̶̶a̶̶u̶̶s̶̶ ̶̶d̶̶e̶̶r̶̶ ̶̶N̶̶P̶̶D̶̶.̶̶ ̶̶U̶̶n̶̶d̶̶ ̶̶d̶̶a̶̶ ̶̶r̶̶e̶̶g̶̶e̶̶n̶̶ ̶̶s̶̶i̶̶c̶̶h̶̶ ̶̶d̶̶a̶̶n̶̶n̶̶ ̶̶a̶̶b̶̶e̶̶r̶̶ ̶̶
g̶̶a̶̶r̶̶a̶̶n̶̶t̶̶i̶̶e̶̶r̶̶t̶̶ ̶̶a̶̶l̶̶l̶̶e̶̶ ̶̶a̶̶u̶̶f̶̶.̶

edit: Hab' die Passage zur Verfassungsfeindlichkeit der DKP erst gesehen, als ich's schon geschrieben hatte. Würde mich trotzdem interessieren, was passiert, wenn ein Lehrer als NPD-Mitglied genauso argumentiert.

MattF
10.02.2014, 13:40
Aufregen ja, trotzdem darf sie:

http://www.focus.de/politik/deutschland/hamburg_aid_62779.html

Oh 2 monate später war es dann doch aus:

http://www.zeit.de/2007/28/NPD-Lehrer

Wobei die Lehrerin in den Innendienst versetzt wurde und nicht gekündigt.

Duafüxin
10.02.2014, 13:40
edit: Hab' die Passage zur Verfassungsfeindlichkeit der DKP erst gesehen, als ich's schon geschrieben hatte. Würde mich trotzdem interessieren, was passiert, wenn ein Lehrer als NPD-Mitglied genauso argumentiert.

Kurz nach unserem Mathelehrer-Prozess kam in Hannoversch-Münden bzw Göttingen so ein ähnlicher Prozess, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Entweder war der Lehrer Mitglied in der NPD oder stand ihr nur nahe. Das war ein paar Jahre später und da kann es sein, dass die MP-Herrschaft schon gewechselt hatte.
Zu unserer Zeit hatten wir Hr. Albrecht (den Herrn Papa von Frau von der Leyen), der gegen Gesamtschulen war.

kullerich
10.02.2014, 14:49
Hehe. Genau wie die Mitglieder der Rundfunkräte auch fast alle (natürlich rein privat) Parteimitglieder der SPD oder CDU/CSU sein dürfen, ohne, dass es einen Einfluss auf das Programm hat? :Blumen:



Genau, wir verbieten allen Lehrern Parteimitgliedschaft und anderes politisches Engagement -> was ein Flachsinn....

FidoDido
10.02.2014, 14:51
Genau, wir verbieten allen Lehrern Parteimitgliedschaft und anderes politisches Engagement

Habe ich das irgendwo gesagt?

Verbote sind selten sinnvoll, in diesem Fall gar nicht. Aber wer glaubt, dass das bei den meisten trotzdem keinen Einfluss auf die Arbeit hat, glaubt vermutlich auch an den Weihnachstmann.

MattF
10.02.2014, 15:03
Habe ich das irgendwo gesagt?

Verbote sind selten sinnvoll, in diesem Fall gar nicht. Aber wer glaubt, dass das bei den meisten trotzdem keinen Einfluss auf die Arbeit hat, glaubt vermutlich auch an den Weihnachstmann.

Lehrer sind ein Spiegelbild der Gesellschaft.
Es schadet sicher nicht einen Lehrer aus der CDU und einen aus der SPD oder von den Grünen usw. zu haben. Auch damit muss man lernen umzugehen.
Von daher ist die Frage ob das einen Einfluss hat auch relativ egal.

FidoDido
10.02.2014, 15:10
Jein. Als Schüler bekommt man den Lehrer ja vorgesetzt und das ändert sich so schnell auch nicht wieder.

In der Gesamtheit mag sich das rausmitteln, auf einzelne Personen bezogen jedoch nicht.

Wie fändest du das, wenn der neue Klassenlehrer (also für 3, 4 Jahre Hauptansprechpartner) deines Kindes NPD-Mitglied ist? Der kann doch sicher differenzieren und selbst wenn nicht, ist die Frage nach dem Einfluss auch egal, weil man lernen muss, auch damit umzugehen?

(Ich sehe das sogar wirklich so, aber erst ab der Oberstufe. SekI oder Grundschule ist für sowas zu früh.)

Duafüxin
10.02.2014, 15:13
Lehrer sind ein Spiegelbild der Gesellschaft.
Es schadet sicher nicht einen Lehrer aus der CDU und einen aus der SPD oder von den Grünen usw. zu haben. Auch damit muss man lernen umzugehen.
Von daher ist die Frage ob das einen Einfluss hat auch relativ egal.

Nur, dass sie Mitglied einer Partei sind, wird keinerlei Einfluß haben.
Aber wenn sie anfangen zu missionieren oder anfangen Schülern, die eine andere politische Meinung vertreten als sie selbst schlechtere Noten geben, hörts auf.

thunderbee
10.02.2014, 15:17
Jein. Als Schüler bekommt man den Lehrer ja vorgesetzt und das ändert sich so schnell auch nicht wieder.

In der Gesamtheit mag sich das rausmitteln, auf einzelne Personen bezogen jedoch nicht.

Wie fändest du das, wenn der neue Klassenlehrer (also für 3, 4 Jahre Hauptansprechpartner) deines Kindes NPD-Mitglied ist? Der kann doch sicher differenzieren und selbst wenn nicht, ist die Frage nach dem Einfluss auch egal, weil man lernen muss, auch damit umzugehen?

(Ich sehe das sogar wirklich so, aber erst ab der Oberstufe. SekI oder Grundschule ist für sowas zu früh.)

....und wo haben die Nazis angefangen zu missionieren? Genau, bei Kindern und Jugendlichen. :(

MattF
10.02.2014, 15:18
Wie fändest du das, wenn der neue Klassenlehrer (also für 3, 4 Jahre Hauptansprechpartner) deines Kindes NPD-Mitglied ist? Der kann doch sicher differenzieren und selbst wenn nicht, ist die Frage nach dem Einfluss auch egal, weil man lernen muss, auch damit umzugehen?


Bei der NPD hätte ich in der Tat Probleme, allerdings willst du jetzt jede Parteimitgliedschaft von Lehrern verbieten oder wie soll man dich verstehen?

FidoDido
10.02.2014, 15:39
Bei der NPD hätte ich in der Tat Probleme, allerdings willst du jetzt jede Parteimitgliedschaft von Lehrern verbieten oder wie soll man dich verstehen?

Nee, gar nicht. Nur wenn man nicht jede verbietet, muss man auch jede zulassen. Solange das den Unterricht nicht beeinflusst, ist ja (in der Theorie) alles ok.

Vor der Oberstufe sollte man da als Eltern aber generell ein waches Auge drauf haben, finde ich.

Als Kinder fanden wir das alle noch lustig, als die konservative Grundschullehrerin den Aufsatz des Türken im schlechten Deutsch vorgelesen hat, als Negativbeispiel. Oder haben uns nichts dabei gedacht, als die Musiklehrerin Anfang SekI zum einzigen Schwarzen in der Klasse meinte, er solle ein Referat über den Ursprung des Blues machen, er kenne sich da ja sicher aus oder solle seine Eltern fragen.

Sowas wird einem aber immer erst im Nachhinein klar. Heute denke ich da logischerweise anders drüber und meine Eltern sind damals im Quadrat gesprungen, als sie das gehört haben. Ich wusste nicht, wieso, aber dann haben sie es mir erklärt.

Genauso hätte ich in dem Alter Werbung für irgendwelche Parteien relativ unhinterfragt übernommen.

Vielleicht habe ich auch einfach eine falsche Vorstellung von Menschen, die Mitglied irgendeiner Partei sind. Aber die, die ich bisher kennen gelernt habe, haben ihre Ansichten immer bis aufs letzte verteidigt und haben auch stets gern Geschichten über das Versagen der ganzen anderen Parteien zum besten gegeben, während in der eigenen natürlich immer alles super war. Falls man dann doch was ansprach, wurde das in Wirklichkeit natürlich gaaanz anders gesagt, war gar nicht so gemeint und überhaupt gar nicht so schlimm, wie alle tun.
Macht aber auch irgendwo Sinn. Wenn man nicht vollkommen überzeugt ist, würde man sich ja wohl kaum "einschreiben".

Andererseits ist mir natürlich klar, dass die politische Ausprägung vollkommen losgelöst ist von der Unterschrift irgendeines Mitgliedsantrags. Aber es ist in diesem Fall halt so plakativ und wäre für mich ein Grund, deutlich genauer hinzuschauen, was diese Lehrkraft im Unterricht so treibt.

MattF
10.02.2014, 15:42
Du hast Recht, nur was jetzt......?

FidoDido
10.02.2014, 15:47
Achso, du wolltest einen Lösungsansatz?

"Ein Verbot ist nicht sinnvoll, aber man sollte bei Parteimitgliedern als Lehrkraft besonders aufmerksam sein"? :Cheese:

MarionR
10.02.2014, 16:03
Da spricht auch nichts dagegen: Ein Lehrer muß in seinem Unterricht politisch neutral sein, nicht als Privatperson...
Mir ging es nicht um einfache Parteimitgliedschaften, da soll bitte jeder tun und lassen was er will, solange es im gesetzlichen Rahmen und nicht in Extrembereichen, Links genauso wie Rechts, stattfindet.
Mir ging es um diejenigen, die in ihrem Nebenberuf/Ehrenamt als Politiker öffentlich auftreten und z.B. im Fernsehen ihre politische Meinung kund tun. Da weiß doch jeder SchülerIn spätestens ab der 8. Klasse bescheid, wie weit es da mit politischer Neutralität ist.

schoppenhauer
10.02.2014, 16:20
Mir ging es um diejenigen, die in ihrem Nebenberuf/Ehrenamt als Politiker öffentlich auftreten und z.B. im Fernsehen ihre politische Meinung kund tun. Da weiß doch jeder SchülerIn spätestens ab der 8. Klasse bescheid, wie weit es da mit politischer Neutralität ist.

Besser als wüßten Sie nicht bescheid, und der Lehrer manipuliert erst recht. In bestimmten Fächern ist es unmöglich, seine eigene politische Einstellung außen vor zu lassen, auch wenn die Forderung danach löblich ist.

Was spricht dagegen, mit offenen Karten zu spielen?

kullerich
10.02.2014, 16:29
Mir ging es nicht um einfache Parteimitgliedschaften, da soll bitte jeder tun und lassen was er will, solange es im gesetzlichen Rahmen und nicht in Extrembereichen, Links genauso wie Rechts, stattfindet.
Mir ging es um diejenigen, die in ihrem Nebenberuf/Ehrenamt als Politiker öffentlich auftreten und z.B. im Fernsehen ihre politische Meinung kund tun. Da weiß doch jeder SchülerIn spätestens ab der 8. Klasse bescheid, wie weit es da mit politischer Neutralität ist.

Gut, dann ist das Lernziel ja erreicht - uns muss doch klar sein, Schule ist keine Veranstaltung, die nicht primär darauf aus ist "Wissen zu vermitteln", sondern zu mindestens gleichen Teilen die Ziele hat

Schüler sollen lernen, mit Gruppen von Gleichaltrigen umzugehen
Schüler sollen lernen, mit verschiedenen Erwachsenen umzugehen - und dabei lernen, dass auch Erwachsene nicht allwissend / immer gerecht usw. sind


Die hier gerade hochgejubelten "Ungerechtigkeiten" erfüllen damit diese Anforderung -> alles ist gut....

Raimund
10.02.2014, 17:48
Das hat überhaupt nix mit Lehrer oder nicht Lehrer zu tun. Das hat was mit der Bezahlung im öffentlichen Dienst allgemein zu tun und ist überall anders gleich.

Es gibt Fälle, da wirst Du befördert und verdienst 7 Jahre lang weniger als wenn Du nicht befördert werden würdest und es dauert rd. 9 Jahre bis Du es dann gerademal ausgeglichen hast.

Über Dein eines Jahr Verzug kann ich nur müde lächeln. ;)

Du musst nicht lächeln. Es geht übrigens hier NICHT um den ÖFFENTLICHEN DIENST!!!:Huhu:

silbermond
10.02.2014, 17:57
Du musst nicht lächeln. Es geht übrigens hier NICHT um den ÖFFENTLICHEN DIENST!!!:Huhu:

Moin Moin!

Was spricht denn gegen den Gang zum Arbeitsgericht?

Heinrich

Raimund
10.02.2014, 17:58
Moin Moin!

Was spricht denn gegen den Gang zum Arbeitsgericht?

Heinrich

Die Mächtigkeit des "Gegners" und die damit verbundenen Kosten...:(

captain hook
10.02.2014, 18:23
Privatschule? Oder wie ist das zu verstehen?

Aber wie gesagt, der von Dir beschriebene Fall ist eigentlich garnicht sooo krass gemessen an dem was es sonst noch so gibt. Jetzt wollen sie es wohl korrigieren (im Tarifvertrag?!)... na schaun wir mal.

HendrikO
10.02.2014, 18:35
Privatschule? Oder wie ist das zu verstehen?



Beamter. Steht ganz am Anfang.

schoppenhauer
10.02.2014, 18:39
Und - was ist aus Erwin Kostedde geworden: Sportlehrer!

Walli
10.02.2014, 18:49
Und - was ist aus Erwin Kostedde geworden: Sportlehrer!

Nee ich habe den mal vor Jahren bei Mediamarkt in Osnabrück in der Waschmaschienenabteilung als Verkäufer gesehen :Huhu:

pioto
10.02.2014, 18:50
Und - was ist aus Erwin Kostedde geworden: Sportlehrer!

Wo treibt der sich denn heutzutage sonst so rum? In Szenekneipen oder in Trinkhallen? :Cheese:

captain hook
10.02.2014, 18:54
Beamter. Steht ganz am Anfang.

Es geht übrigens hier NICHT um den ÖFFENTLICHEN DIENST!!!:Huhu:

Wie kann man Beamter sein ohne im öffentlichen Dienst zu arbeiten?

Aber ich will hier nicht abschweifen. Ich schreib Raimund dazu mal ne PN. Man muss ja nicht alles öffentlich diskutieren.

HendrikO
10.02.2014, 19:13
Beamter und öffentlicher Dienst sind zwei Paar Schuhe.

Und zu Erwin: Lehrer bin ich schon, am Rest arbeite ich. Deshalb gehe ich jetzt auch ins Pub.

MattF
10.02.2014, 19:33
Beamter und öffentlicher Dienst sind zwei Paar Schuhe.


Ach!

Pascal
10.02.2014, 19:56
Wie kann man Beamter sein ohne im öffentlichen Dienst zu arbeiten?



Die Anwort auf die Frage würde mich auch brennend interessieren. Das es umgekehrt möglich ist ist schon klar, aber ein Finanzbeamter arbeitet nochmal wo? ;)

silbermond
10.02.2014, 21:45
Die Mächtigkeit des "Gegners" und die damit verbundenen Kosten...:(

Moin Moin!

Über die Macht entscheidet ein Richter.

Eine Private Rechtsschutzversicherung mit 150,00€ Selbstbeteiligung incl. Verkehrs-, sowie Arbeits- und Sozialrecht kostet keine 20,00 € im Monat.

Sollte sich mal jeder überlegen.

Letze Woche habe ich die Rechnung zu meiner Aufhebung zur Kenntnis erhalten. Da war ich froh nur mit der Selbstbeteiligung einzustehen und nicht mir € 3.700,00.

Heinrich

TriVet
10.02.2014, 21:47
Passend dazu bei der FAZ:
Gescheitert, aber unkündbar
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/beamtete-lehrer-gescheitert-aber-unkuendbar-12791679.html

silbermond
10.02.2014, 21:47
Wie kann man Beamter sein ohne im öffentlichen Dienst zu arbeiten?

Moin Moin!

Wenn Du den Beamtenstatus inne hast kannst Du Dich z. B. beurlauben lassen.

Was Du dann in dieser Zeit machst, steht Dir frei.

Heinrich

silbermond
10.02.2014, 21:50
Die Anwort auf die Frage würde mich auch brennend interessieren. Das es umgekehrt möglich ist ist schon klar, aber ein Finanzbeamter arbeitet nochmal wo? ;)

Moin Moin!

Die "Finanzbeamten" in meinem Finanzamt sind i. d. R. angestellt ÖD und meine Oma hat auch immer erzählt ich sei Bankbeamter...

Das dazu!

Heinrich

DasOe
11.02.2014, 00:16
Passend dazu bei der FAZ:
Gescheitert, aber unkündbar
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/beamtete-lehrer-gescheitert-aber-unkuendbar-12791679.html

Lesenswerter Artikel.

berti
11.02.2014, 06:39
Ja, ja. Alles Einzelfälle, wie sie überall vorkommen. Die meisten Lehrer, die ich kenne sind ziemlich motiviert. Da muss man bei den Arbeitsbedingungen den Hut vor ziehen. Man darf hier nicht aus den Augen lassen, dass die Bezahlung i.d.R. nicht gerade reizvoll ist. Da ist eine gewisse Sicherheit ein guter und erforderlicher Pull-Faktor, um dennoch gute Leute an die Schulen zu bekommen, keine Frage. Ganz ehrlich, ich möchte das nicht machen, bei den Durchschnittseltern heutzutage, die kaum die Erziehung der eigenen Dötzen auf die Kette bekommen. Entschuldigt mich, sollte ich hier Argumente "aufgewärmt" haben, ich habe den Fred nicht gelesen, lediglich den Artikel....

Schönen Start
Berti

captain hook
11.02.2014, 07:27
Ja, so eine A12 aufwärts Besoldung ist natürlich schon ne Frechheit. Da muss man schon ganz schön knabbern daheim... Und was genau kommt da dann Netto raus? ;-) Beamten argumentieren ja gerne mit ihrem kläglich niedrigen Brutto. Und wie war das grade noch mit den Pensionen? Aber ich vergaß, hier gings um einen Schulleiterposten, da gehts dann eher um A14,15... Das ist freilich schon fast unanständig wenig Geld. ;-) ich gönn es wirklich jedem, aber jammern muss man da echt nicht.

Necon
11.02.2014, 07:37
Ich mache als nächstes einen Thread auf über die Armen schlecht bezahlten Nationalrats- und EU- Abgeordnete. :Lachen2:

Nein Scherz beiseite. Ich hoffe wirklich für alle motivierten und guten Lehrer, dass euer Ruf besser wird und in Österreich bald eine wirkliche Reform kommt!

niksfiadi
11.02.2014, 08:16
Ja, so eine A12 aufwärts Besoldung ist natürlich schon ne Frechheit. Da muss man schon ganz schön knabbern daheim... Und was genau kommt da dann Netto raus? ;-) Beamten argumentieren ja gerne mit ihrem kläglich niedrigen Brutto. Und wie war das grade noch mit den Pensionen? Aber ich vergaß, hier gings um einen Schulleiterposten, da gehts dann eher um A14,15... Das ist freilich schon fast unanständig wenig Geld. ;-) ich gönn es wirklich jedem, aber jammern muss man da echt nicht.

Musste da jetzt mal nachschauen, was ein Lehrer in D so verdient. Holla! Ich ziehe um! 1K mehr netto als hier in Ö.

Ich sag jetzt lieber nicht, was das für Auswirkungen auf meine Motivation hat :Lachanfall:

Nik

captain hook
11.02.2014, 08:25
Musste da jetzt mal nachschauen, was ein Lehrer in D so verdient. Holla! Ich ziehe um! 1K mehr netto als hier in Ö.

Ich sag jetzt lieber nicht, was das für Auswirkungen auf meine Motivation hat :Lachanfall:

Nik

Kann garnicht sein, in D sind Lehrer nach eigenem Bekunden massiv unterbezahlt.

Raimund
11.02.2014, 09:28
Ja, so eine A12 aufwärts Besoldung ist natürlich schon ne Frechheit. Da muss man schon ganz schön knabbern daheim... Und was genau kommt da dann Netto raus? ;-) Beamten argumentieren ja gerne mit ihrem kläglich niedrigen Brutto. Und wie war das grade noch mit den Pensionen? Aber ich vergaß, hier gings um einen Schulleiterposten, da gehts dann eher um A14,15... Das ist freilich schon fast unanständig wenig Geld. ;-) ich gönn es wirklich jedem, aber jammern muss man da echt nicht.

Der Unterschied, um den es HIER geht ist A12 vs. A13+Zulage.

Ich werde hier niemanden rechtfertigen und verurteilen, weil ich seinen Job nicht kenne. Ich (Physiklehrer) weiß aber, warum viele Kollegen mit ihrem Studium etwas anderes machen. Oder warum haben wir wohl zu wenig davon?!:Huhu:

Gut, dass wir (angeblich) in einer (sozialen) Marktwirtschaft leben. Über kurz oder lang wird sicher das Angebot den Preis regeln. Das kann sicher unterschieldlich aussehen. Das Ansehen der Lehrer ist der erste Schritt.

In Japan haben Kindergärtnerinnen übrigens schon immer ein Ansehen, das dem von Professoren gleicht. Überlegt mal warum!

MattF
11.02.2014, 10:02
Kann garnicht sein, in D sind Lehrer nach eigenem Bekunden massiv unterbezahlt.

Wenn du meinst du scheinst ja alle Lehrer zu kennen.

Ansonsten wenn wir die öffentliche Meinung und die der Lehrer zusammen werfen sind Lehrer genau richtig bezahlt.

Ich denke auch es ist angemessen, insbesondere wenn man die Sicherheit dazu rechnet. Da muss ich dir recht geben, wenn ein Lehrer sagt: Der Schulfreund der verdient jetzt als Vertriebler 120 k€ und was verdiene ich, dann kann man durchaus genauso sagen: "Dann wärst du halt Vertriebler geworden", wie man dem Vertriebler sagen kann wenn er meint der Lehrer hätte nur eine Halbtagsjob: "Dann wärst du halt Lehrer geworden."

Die Preise und Gehälter und Bedingungen sind doch vorher bekannt und jeder kann sich aussuchen was er will.

Ansonsten gehört Jammern zum Geschäft sonst bekommt man nie mehr, die Bauern sind da die besten Beispiele die das noch viel besser können als Lehrer.



MfG
Matthias

MattF
11.02.2014, 10:05
Ich werde hier niemanden rechtfertigen und verurteilen, weil ich seinen Job nicht kenne. Ich (Physiklehrer) weiß aber, warum viele Kollegen mit ihrem Studium etwas anderes machen. Oder warum haben wir wohl zu wenig davon?!:Huhu:


Wie gesagt ist das ja legitim und der Staat wird sich schon auch irgendwann überlegen müssen wie er die Lehrer und gerade die begehrten bezahlt, wobei man auch sehen muss, ich kenne auch noch andere Zeiten. Wo man mit Physikern die Strasse pflastern konnte bis SAP kam( Senke arbeitsloser Physiker :-) ).

Duafüxin
11.02.2014, 10:25
In Japan haben Kindergärtnerinnen übrigens schon immer ein Ansehen, das dem von Professoren gleicht. Überlegt mal warum!

Weil die Eltern ihre Kinder in Japan noch erziehen. Hier werden sie größtenteils nur noch als Statussymbol "gehalten" (wenn man den Aussagen meiner Lehrerfreunde glauben darf).

MattF
11.02.2014, 10:28
Weil die Eltern ihre Kinder in Japan noch erziehen. Hier werden sie größtenteils nur noch als Statussymbol "gehalten" (wenn man den Aussagen meiner Lehrerfreunde glauben darf).

Popcorn :dresche :dresche :dresche :dresche

captain hook
11.02.2014, 10:31
Der Unterschied, um den es HIER geht ist A12 vs. A13+Zulage.

Ich werde hier niemanden rechtfertigen und verurteilen, weil ich seinen Job nicht kenne. Ich (Physiklehrer) weiß aber, warum viele Kollegen mit ihrem Studium etwas anderes machen. Oder warum haben wir wohl zu wenig davon?!:Huhu:

Gut, dass wir (angeblich) in einer (sozialen) Marktwirtschaft leben. Über kurz oder lang wird sicher das Angebot den Preis regeln. Das kann sicher unterschieldlich aussehen. Das Ansehen der Lehrer ist der erste Schritt.

In Japan haben Kindergärtnerinnen übrigens schon immer ein Ansehen, das dem von Professoren gleicht. Überlegt mal warum!


Wir nähern uns also wieder dem Kern der Sache. Manche dieser Aufstiegsgeschichten in diesem Besoldungssystem sind eine Unverschähmtheit. Unabhängig davon, ob das nun viel oder wenig ist, gibt es da Sachen die widersprechen jeglichem logischen Denken. Vieles davon übrigens mit sehendem Auge der Personalvertretungen die trotz offensichtlicher Missstände unterschrieben haben. Ich hab mir das mal von einem der bei sowas teilnimmet erklären lassen. Da tun sich Abgründe auf.

Mit der Sorge vorm Verklagen gegen den anscheindend so übermächtigen Gegner... Grade bei denen legen die Gerichte hohe Maßstäbe an, die häufig nicht erfüllt werden können, weshalb grade in solchen Punkten häufig zugunsten der Beschäftigten entschieden wird. Hast Du Dich denn schonmal beraten lassen?

thunderbee
11.02.2014, 10:35
Weil die Eltern ihre Kinder in Japan noch erziehen. Hier werden sie größtenteils nur noch als Statussymbol "gehalten" (wenn man den Aussagen meiner Lehrerfreunde glauben darf).

....bei manchen Kommentaren anderer Eltern zu unseren Twins, kann ich das nachvollziehen. Da fragt man sich echt, wie die Synapsen in manchen Hirnen wohl verdrahtet sind!

Duafüxin
11.02.2014, 10:43
Popcorn :dresche :dresche :dresche :dresche

Ich wollt bei dem Thema SAP schon Popcorn rausholen, aber lass es lieber, würde abschweifen und Lehrer ist auch viel dankbarer als SAP :Lachanfall:

flo0815
11.02.2014, 10:49
Schönen guten Morgen!

ich steige mal ein mit einem Satz den eine Lehrerin/Freundin mal zu mir gesagt hat:
"Augen auf bei der Berufswahl!"
Sie ist Hauptschullehrerin in einem naja sozialen Brennpunkt (etwas übertrieben) und sehr glücklich mit Ihrem Beruf. Sie ist ambitioniert und hat Spaß an der Arbeit.

Vielleicht sollten sich einige hier im Forum mal überlegen wie Sie an Ihrer Situation ändern können.

Wir reden hier über einen Lohn der oft über € 2000,- netto liegt dazu noch meist Privat versichert inkl. versch. Vergünstigungen (z.B. Auto-Neu-Kauf). Jammert damit mal einer Friseurin oder einem Physiotherapeuten die Ohren voll.
Ich könnte mir vorstellen das hier und da ein wenig Unverständniss auftritt, vielleicht sogar die ein oder ander verbale Attacke...
Zu Recht!
Hier in Deutschland wird über Mindestlohn verhandelt, bitte vergesst das nicht!

Welche Berufsgruppe härter arbeitet und muss wird an jedem einzelnen Arbeitnehmer/Beamten selber liegen.

Ich denke wenn man Abitur macht(3 Jahre längere Schulzeit) dann anfängt zu studieren, hat man sich doch hier und da mit seiner Berufswahl beschäftigt, oder? Eigentlich sollte man davon ausgehen und aus diesem Grund denk ich das Ihr Lehrer alle wusstet worauf Ihr euch einlasst. Ihr wart ja selber alle mal Schüler und habt eure Lehrer vor euch schwitzen sehen.

Meinen Respekt(viel Verantwortung!!!) habt Ihr, aber bitte seit zufrieden mit dem was Ihr habt und jammert uns nicht die Ohren voll!
Kümmert euch(wie jede andere Berufgruppe auch) selber um eine Änderung wenn es dramatische Ausmaße annimmt.

Pascal
11.02.2014, 11:01
Die "Finanzbeamten" in meinem Finanzamt sind i. d. R. angestellt ÖD und meine Oma hat auch immer erzählt ich sei Bankbeamter...

Das dazu!



Kleine Themaverfehlung :Blumen: Ich schrieb explizit von einem Finanzbeamten, also einer Person die Beamtenstatus inne hat, die hier z.B. gesucht wird:

http://www.stakad.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=15141&article_id=80319&_psmand=1005

Also ist (nicht nur) meine Frage immer noch unbeantwortet...;)

TriVet
11.02.2014, 11:28
Es gibt wohl kaum einen anderen Beruf, wo man zuerst einmal ein paar Monate als Beamter arbeitet und dann erst später dafür bezahlt wird:
Wenn man dann Glück hat, bekommt man nach einem Jahr vielleicht das erste Schulleitergehalt. Bis dahin verdient man weniger als der im Kollegium beschäftigte Sonderschullehrer.

Der Unterschied, um den es HIER geht ist A12 vs. A13+Zulage.

Das macht doch aber einen Unterschied, ob es "nur" die Differenz zwischen A12 und A13 fehlt (die Dir gegönnt sei) oder eine gänzlich fehlende Bezahlung?!
Und wieso verdient dann ein Sonderschullehrer mehr? Ist der dann auf A14?

Da meine Ex eine Oberstufen-Gymnasiallehrerin (Physik-Chemie) auf A13 war, weiß ich durchaus, dass man da nicht gerade verhungert, das ist schon (zurecht) ein ganz passables Auskommen...;)

Raimund
11.02.2014, 15:16
Nochmal:

Mir geht es darum, dass man für eine erbrachte Leistung eine zu niedrige Vergütung bekommt.

Der Grundschullehrer bekommt in der Regel A12. Die Förderschullehrer, die jetzt (in NRW) auch an Grundschulen eingesetzt werden A13.

Der Schulleiter einer Grundschule hier A13 (+Zulage 180 € bei großen Grundschulen).

In meinem ganz nahen Umfeld gibt es Lehrer, die zu Beginn (1-2 Monate) ihrer Beamtenlaufbahn entweder gar kein Gehalt oder nur einen Abschlag erhalten haben.

Ich habe unten mal die Grundgehaltssätze angefügt. Damit alle wissen, über was wir hier reden, wenn Ein Lehrer nach Abitur, 4 Jahren Studium, 1,5-2 Jahren Refendariat und zwei-drei Jahren Vertretungszeit vielleicht nun endlich einen sicheren Job bekommt...

Nochmal: Es sind eure Kinder, die wir erziehen und bilden! Die Kinder die später euren Ruhestand finanzieren sollen. Wir lackieren nicht euer Auto, dass ne neue Stoßstange benötigt.:Huhu:

Ein guter Mann hat mal gesagt "Wer mit Bananen bezahlt, muss sich nicht wundern, wenn Affen den Job machen!" und irgendwie habe ich das Gefühl, dass bald nur noch Affen übrig sind...:(

alpenfex
11.02.2014, 15:20
Ein guter Mann hat mal gesagt "Wer mit Bananen bezahlt, muss sich nicht wundern, wenn Affen den Job machen!" und irgendwie habe ich das Gefühl, dass bald nur noch Affen übrig sind...:(

:confused:
Finde das völlig deplatziert in Zusammenhang mit diesem Thema. Was erwartest Du denn eigentlich von dieser Diskussion? Eine Kollekte, die Dir beim nächsten Elternabend überreicht wird? :dresche

Duafüxin
11.02.2014, 15:24
Ein guter Mann hat mal gesagt "Wer mit Bananen bezahlt, muss sich nicht wundern, wenn Affen den Job machen!" und irgendwie habe ich das Gefühl, dass bald nur noch Affen übrig sind...:(

Falls es Dich beruhigt: Das ist fast überall so. Neulich gabs einen Bericht, wo Akademiker (nicht nur Lehrer) zu Hungerlöhnen arbeiten (müssen).
In meinem Bekanntenkreis gab es zu Zeiten unseres Abschlusses die Generation Praktikum.
Ich hatte zwar direkt nach dem Studium eine Stelle im Ausland im Auftrag des Landes Niedersachsen, mein Geld hab ich ewig nicht gesehen und mußte nebenbei als SandwichGirl arbeiten, weil ich mir noch nicht mal nen Flug in die Heimat hätte leisten können.

Mirko
11.02.2014, 15:27
Es gibt wohl kaum einen anderen Beruf, wo man zuerst einmal ein paar Monate als Beamter arbeitet und dann erst später dafür bezahlt wird:


Ich arbeite in der chemischen Industrie und hier ist das nicht viel anders. Ich war 3 Jahre in Führungspositionen und habe weiterhin genausoviel verdient wie vorher.
Eigentlich sogar weniger, weil ich die Weiterbildung zum Meister selber finanzieren musste und dazu die Arbeitszeit reduzierte.

Ich kann nicht erkennen, wieso Lehrer mehr heulen können als andere Berufsgruppen...

Necon
11.02.2014, 15:31
Also mal ehrlich über was jammert ihr eigentlich ihr steigt mit 2,9 -3,2 ein, außer ich kann die Tabelle nicht richtig lesen. Was wollt ihr denn mehr. Ihr steigt höher ein als der Durchschnittliche BWL´er mit Mag. in Österreich, höher als jeder Jurist mit Mag in Österreich und ziemlich gleich wie ein Dipl. Ing.
Worüber regt ihr euch auf? Auf mehr Stunden kommt ihr sicher nicht und wenn ich mir anschaue wie ein Einsteiger bei Deloitte behandelt wird und wie die nach 2-3 Jahren aussehen, habt ihr es doch wirklich gut.

Raimund
11.02.2014, 15:32
Heulen tue ich schon lange nicht mehr. Ich werde darauf reagieren...;)


Ich tue es aber gerne kund, damit ihr euch nicht wundert, wenn meine KollegInnen aus euren Kindern bald keine Nobelpreisträger mehr machen wollen...:Lachen2:

Duafüxin
11.02.2014, 15:35
Heulen tue ich schon lange nicht mehr. Ich werde darauf reagieren...;)


Ich tue es aber gerne kund, damit ihr euch nicht wundert, wenn meine KollegInnen aus euren Kindern bald keine Nobelpreisträger mehr machen wollen...:Lachen2:

Ist ja ne Superargumentation. Vielleicht sagt der Arzt in der Notaufnahme auch bald mal, wundert euch nicht, wenn meine KollegInnen nur noch jede 2. OP machen.
Ich denk mal die haben nen bisschen mehr Stress umme Ohren als ein Lehrer ;)

TriVet
11.02.2014, 15:36
In meinem ganz nahen Umfeld gibt es Lehrer, die zu Beginn (1-2 Monate) ihrer Beamtenlaufbahn entweder gar kein Gehalt oder nur einen Abschlag erhalten haben.

Ich habe unten mal die Grundgehaltssätze angefügt. Damit alle wissen, über was wir hier reden, wenn Ein Lehrer nach Abitur, 4 Jahren Studium, 1,5-2 Jahren Refendariat nun endlich einen sicheren Job bekommt...
(

Sei mir nicht böse, aber meinst Du, den vielen Architekten, Juristen, BWLern, die als unbezahlte(!) Praktikanten schuften oder mit Einjahresverträgen hingehalten werden, verdienen besser/mehr/sicherer?!

Sei froh, dass Du kein Tierarzt bist, da werden es 600-800,- Euro/Monat:
http://blogs.faz.net/tierleben/2014/01/21/junge-tieraerzte-protestieren-gegen-gehaelter-und-arbeitsbedingungen-universitaeten-439/
Und die studieren fünf Jahre (falls sie den NC schaffen).

Als Humanmediziner immerhin mehr, aber auch nicht besser als die Lehrer:
Direkt nach dem Examen steigen die jungen Ärzte mit 4100 Euro brutto in die Facharztausbildung an Universitätskliniken ein. Nach der Facharztprüfung, etwa sechs Jahre später, liegt das Gehalt bei 5500 Euro. Nach zehn Jahren als Facharzt ist das Gehalt dann noch einmal auf 6500 Euro gestiegen.
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/aerzte-und-kliniken/aerzte-der-generation-y-selbstbewusst-gut-bezahlt-und-gern-in-teilzeit-12622408.html

Du siehst, es geht mehr oder weniger allen so, und den Lehrern mE nicht gerade am schlechtesten...

Raimund
11.02.2014, 15:39
Ist ja ne Superargumentation. Vielleicht sagt der Arzt in der Notaufnahme auch bald mal, wundert euch nicht, wenn meine KollegInnen nur noch jede 2. OP machen.
Ich denk mal die haben nen bisschen mehr Stress umme Ohren als ein Lehrer ;)

Noch nicht gemerkt?! Das ist (zumindest bei Kassenpatienten) schon so!:Huhu:

P.S.: Ich muss mich jetzt ausklinken, weil mir hier zu viele Leute mit Zahlen rumwerfen, die keine Ahnung haben. Schönen Tach noch!

blaho
11.02.2014, 15:40
Ich arbeite in der chemischen Industrie und hier ist das nicht viel anders. Ich war 3 Jahre in Führungspositionen und habe weiterhin genausoviel verdient wie vorher.
Eigentlich sogar weniger, weil ich die Weiterbildung zum Meister selber finanzieren musste und dazu die Arbeitszeit reduzierte.

Ich kann nicht erkennen, wieso Lehrer mehr heulen können als andere Berufsgruppen...

+1

Bin zum Abteilungsleiter gemacht worden und durfte 2 Jahre die zugehörige Arbeit incl. Überstunden machen, ohne mehr Geld zu sehen. Erst als ich mit der Kündigung gedroht habe, stand mehr Kohle plötzlich nichts mehr im Weg.

Vor einiger Zeit Dank eines netten Mergers den Job verloren und dann erstmal 3 Jahre über Personalvermittlung für 8 Euro (netto)/Stunde geackert. Dann Jahresverträge mit etwas mehr Gehalt, bevor ich wieder einen festen Job hatte. Jetzt geht es mir gut, aber Ende des Jahres sollte meine Abteilung in Indien und Polen sein. Und ich? Kann man mir noch nicht genau sagen. Da hält sich mein Mitleid schon etwas in Grenzen.

Klar, ist das nicht in Ordnung, wie es bei Lehrern gehandhabt wird, aber es gibt auch in der privaten Wirtschaft nicht viele, denen nur die Sonne aus dem A.... scheint.

Mirko
11.02.2014, 15:43
Heulen tue ich schon lange nicht mehr. Ich werde darauf reagieren...;)


Ich tue es aber gerne kund, damit ihr euch nicht wundert, wenn meine KollegInnen aus euren Kindern bald keine Nobelpreisträger mehr machen wollen...:Lachen2:


Also ich finde die Tabelle schon ziemlich krass.
Ein Chemikant verdient nach der Ausbildung auf Schicht netto 2200 € und steigert sich innerhalb von 4 Jahren automatisch auf 2500 €.
Und das ohne Abi und Studium.

Pascal
11.02.2014, 15:44
Ich tue es aber gerne kund, damit ihr euch nicht wundert, wenn meine KollegInnen aus euren Kindern bald keine Nobelpreisträger mehr machen wollen...:Lachen2:

So betrachtet müssen die Lehrer damals von Einstein, Heisenberg etc. wahre Millionen verdient haben...

Wollen? Wer hat nochmal den Zwang ausgeübt den Beruf des Lehrer zu ergreifen?

FinP
11.02.2014, 15:46
Direkt nach dem Examen steigen die jungen Ärzte mit 4100 Euro brutto in die Facharztausbildung an Universitätskliniken ein.

Habe gerade mal den Besoldungsrechner angeschmissen, weil es mich interessierte.

Kinderloser Berufseinsteiger fürs Gymnasium:
Monatsbrutto 3800 Euro.

Davon gehen aber 8% als Berufseinsteiger-Abzugspauschale gleich wieder weg. Also 3500 Euro brutto.

Sind 600 Euro Differenz.

Und das nicht direkt nach dem Examen sondern nach 1-2 jährigem Referendariat.

Duafüxin
11.02.2014, 15:52
Noch nicht gemerkt?! Das ist (zumindest bei Kassenpatienten) schon so!:Huhu:

P.S.: Ich muss mich jetzt ausklinken, weil mir hier zu viele Leute mit Zahlen rumwerfen, die keine Ahnung haben. Schönen Tach noch!

Nee, ich hab bis jetzt immer Glück gehabt! Als Kassenpatientin.

Jau, wie gut das Lehrer immer voll den Durchblick haben :Huhu:

Matthias75
11.02.2014, 15:52
Nochmal:

Mir geht es darum, dass man für eine erbrachte Leistung eine zu niedrige Vergütung bekommt.

In meinem ganz nahen Umfeld gibt es Lehrer, die zu Beginn (1-2 Monate) ihrer Beamtenlaufbahn entweder gar kein Gehalt oder nur einen Abschlag erhalten haben.

Das sind aber zwei ganz verschiedene Themen.

Wenn jemand kein Geld bekommt, ist das unabhängig vom Job einfach sch...., v.a. wenn der Grund Schlamperei in der Verwaltung ist.

Die Angemessenheit des Gehaltes ist eine ganz andere Baustelle. Ich kann dir aber versichern, dass es in anderen Berufsgruppen mit Hochschulabschluss Berufseinsteiger gibt, die über ein mit A12 vergleichbares Brutto-Einstiegsgehalt glücklich wären. Was dann Netto rauskommt, davon reden wir lieber nicht.

Da es aber diese schönen Tabellen gibt, wußte man aber schon bei der Lehrer-Berufswahl worauf man sich einlässt. Sich später darüber beschweren finde ich schon seltsam....

Zum Thema Stress/welcher Job schwieriger ist:
Da möchte ich keine Gewichtung vornehmen. Ich wollte nicht Lehrer werden, weil ich auf die besondere Art Stress keinen Bock hatte. Was nicht heißt, dass ich jetzt weniger Stress hab'. Ich weiß z.T. morgens nicht, was mich im Büro erwartet. Wenn der Mandant das verlangt oder entsprechende Termine sind, kommt ich halt extrem spät nach Hause oder muss das WE durcharbeiten. Schicksal meines Jobs. Dafür hab' ich keine Kinder/Jugendlichen, die auf meinen Nerven rumtrampeln.

Jeder Job ist stressig bzw. kann stressig sein. Andererseits kann ich mir jeden Job auch so locker machen, wie ich will. Ich hatte früher engagierte Lehrer, die sich viel Mühe gegeben haben, und auch solche, die über 10 Jahre die gleichen Materialien verwendet haben (ganz sicher, weil meine jüngere Schwester beim gleichen Lehrer genau die gleichen Prüfungen geschrieben hat). Genauso gibt's sicher auch in meinem Job Kollegen, die um 17:00 den Stift fallenlassen.

Nur, wenn mir ein Lehrer erzählt, dass sein Job wesentlich stressiger ist, dann geht mir der hut hoch....

BTW bekommen Lehrer im Refrendariat meines Wissens auch schon Kohle, oder?

Matthias

FinP
11.02.2014, 15:55
BTW bekommen Lehrer im Refrendariat meines Wissens auch schon Kohle, oder?


1200 Euro brutto oder so ähnlich maximal, Grundschule wohl weniger. Dafür aber fast auch ne halbe Stelle eigenverantwortlich.

Pascal
11.02.2014, 16:08
Ein Chemikant verdient nach der Ausbildung auf Schicht netto 2200 € und steigert sich innerhalb von 4 Jahren automatisch auf 2500 €.
Und das ohne Abi und Studium.

Nettoangaben sind ohne Nutzwert. Und ohne weitere Details zu Arbeitszeit, Nachtarbeitszeit, Zuschlägen, Arbeitgeber etc. mit nichts zu vergleichen.

captain hook
11.02.2014, 16:11
Ihr habt aber gemerkt, dass das Besoldungsstufen sind, also Beamtengehälter, oder (na klar, ihr könnt es ja vergleichen...) da ist das mit dem Brutto-Netto leicht unterschiedlich zum Angestellten. :Cheese: :Huhu:

Aber wo wir grad beim Kassenpatienten sind... Beamten werden über die Beihilfe versichert und sind eher keine Kassenpatienten.

Aber er regte sich in seinem Eingangsbeitrag auch nicht über die Höhe der Vergütung auf, sondern über etwas ganz anders.

Mirko
11.02.2014, 16:17
Nettoangaben sind ohne Nutzwert. Und ohne weitere Details zu Arbeitszeit, Nachtarbeitszeit, Zuschlägen, Arbeitgeber etc. mit nichts zu vergleichen.

Bruttoangaben sind bei uns schwierig, da die Schichtzulagen steuerfrei sind. Da sind eher die Bruttoangaben nicht aussagekräftig dachte ich.
(37,5 Stunden Woche, 12 Stunden Schichten, Arbeitgeber BASF)

Mein Punkt war auch einfach: Studieren scheint sich echt nicht zu lohnen finanziell. Hätte ich nicht gedacht.
Ich bin nun nach Meisterschule schon in der Nähe eines Facharztes nach 10 Jahren, das is schon krass!

Mirko
11.02.2014, 16:18
Ihr habt aber gemerkt, dass das Besoldungsstufen sind, also Beamtengehälter, oder (na klar, ihr könnt es ja vergleichen...) da ist das mit dem Brutto-Netto leicht unterschiedlich zum Angestellten. :Cheese: :Huhu:


Inwiefern? In welche Richtung? Kommt netto mehr raus?

Nordexpress
11.02.2014, 16:24
Aber er regte sich in seinem Eingangsbeitrag auch nicht über die Höhe der Vergütung auf, sondern über etwas ganz anders.
Das hab ich mir beim Durchlesen hier auch gerade gedacht.


Wenn man dann Glück hat, bekommt man nach einem Jahr vielleicht das erste Schulleitergehalt.
Das ist auch absolut nicht in Ordnung. Mit Arbeitsaufnahme einer neuen Position sollte auch das Gehalt entsprechend gezahlt werden.

Das man teilweise schon vor der Beförderung höhere Aufgaben mitübernimmt, kenne ich aber aus meinem Berufsumfeld als Ing. genauso. Man bewährt sich an Neuem und wird mit Beförderung sozusagen belohnt. Und Weiterbildung läuft i.d.R. auch eher nebenberuflich auf eigene Kosten bzw. Du musst schon auch selbst dafür sorgen, am Ball zu bleiben und Dir Fachkenntnisse anzueignen.

Die ganze Diskussion hier über die Höhe der Lehrerbezüge im Allgemeinen find ich schon ein wenig krass in Anbetracht des Lohnniveaus vieler anderer Berufe. Zwei Onkel von mir sind Gymnasialleher in BW. Die haben zwar beide ziemliche Stressprobleme (eher psychologisch), aber über’s Finanzielle hört man die nicht klagen. Da sind die Schäfchen im Trockenen.

P.S. und vielen Dank für den Spruch, den merk ich mir für das nächste Genehmigungsverfahren bei irgendnem tumben Landratsamt:
Das Beamtentum ist für mich eine Art Qualitätsiegel die sind zwar nicht immer perfekt, aber bieten schon ein gewisses Maß an Vertrauen. :Cheese:(ohne jemand zu nahe treten zu wollen...)

alpenfex
11.02.2014, 16:26
Mein Punkt war auch einfach: Studieren scheint sich echt nicht zu lohnen finanziell.
!

Das kann man so pauschal nicht sagen. Meinen Job bekommt man nicht ohne Studium und nach "oben" in der Hierarchie ist man ohne Studium eher begrenzt - das ist auch pauschal, aber die Ausnahme bestätigt wohl eher die Regel.
Ich denke, wenn man Lehrer wird, ist man sich 1. bewusst, dass man keine Millionen anhäufen kann und 2. dass man mit Vorurteilen zu kämpfen hat und 3. viel Ferien hat.

captain hook
11.02.2014, 16:27
Inwiefern? In welche Richtung? Kommt netto mehr raus?

deutlich

Mirko
11.02.2014, 16:35
deutlich

Auch wenn man die Kosten für die private Krankenversicherung raus rechnet?

anneliese
11.02.2014, 16:38
Spiegel Online: Schul-Klischees im Faktencheck: Lehrer haben es leicht - oder doch nicht? (http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/faktencheck-wie-viel-arbeiten-lehrer-und-wie-viel-freizeit-haben-sie-a-874089.html)

Necon
11.02.2014, 16:39
Mein Punkt war auch einfach: Studieren scheint sich echt nicht zu lohnen finanziell. Hätte ich nicht gedacht.
Ich bin nun nach Meisterschule schon in der Nähe eines Facharztes nach 10 Jahren, das is schon krass!

Studieren kann sich schon lohnen, aber als Meister bist du auch in einer gut ausgebildeten Position und hast auch schon mehr Berufserfahrung.

Bei mir sieht es so aus (Werkstoffwissenschaften generell):
Durchschnittlicher Einstiegsgehalt als Dipl Ing.:
~3000 Euro
Einstiegsgehalt als Dr.:
~3900 Euro

nach einem halben Jahr bis Jahr meist neue Verhandlung und normalerweise 3500 bzw als Dr. 4500. Danach(also wieder 1-2 Jahre) Aufstieg zum Gruppenleiter oder falls hierbei keine Position frei ist wird man zum Expert Researcher (lustiger Titel) und bekommt wieder etwas mehr. Danach hängt es von der eigenen Motivation ab, bleibt man in der F&E, bleibt man in Österreich, will man mehr Verantwortung usw usw, da ist dann nach oben hin alles möglich aber natürlich abhängig vom Können und Vitamin B.

Pascal
11.02.2014, 18:00
Ich werde hier niemanden rechtfertigen und verurteilen, weil ich seinen Job nicht kenne. Ich (Physiklehrer) weiß aber, warum viele Kollegen mit ihrem Studium etwas anderes machen. Oder warum haben wir wohl zu wenig davon?!:Huhu:



Zu wenig Lehrer?

Komisch, in Bayern ist es genau andersherum:

"Kein Bedarf: Auch mit Einser-Abschluss können viele Junglehrer nicht auf eine Stelle im Staatsdienst hoffen. " (http://www.sueddeutsche.de/bayern/lehrer-in-bayern-paedagogen-auf-zeit-1.1884855)

FinP
11.02.2014, 18:26
Zu wenig Lehrer?

Komisch, in Bayern ist es genau andersherum:

"Kein Bedarf: Auch mit Einser-Abschluss können viele Junglehrer nicht auf eine Stelle im Staatsdienst hoffen. " (http://www.sueddeutsche.de/bayern/lehrer-in-bayern-paedagogen-auf-zeit-1.1884855)

Ist wohl sehr Fachabhängig. Physik/Informatik ist derzeit sehr gefragt - mit Deutsch/Geschichte brauchst gar nicht suchen...

MattF
11.02.2014, 19:20
Zu wenig Lehrer?

Komisch, in Bayern ist es genau andersherum:

"Kein Bedarf: Auch mit Einser-Abschluss können viele Junglehrer nicht auf eine Stelle im Staatsdienst hoffen. " (http://www.sueddeutsche.de/bayern/lehrer-in-bayern-paedagogen-auf-zeit-1.1884855)


Wie so oft bei unsrer Top Journalistenschaft hat der Artikel mit der Überschrift allerdings wenig zu tun.
Alle dort vorgestellten arbeiten als Lehrer, nur halt nicht in Festanstellung oder an Privatschulen.

niksfiadi
11.02.2014, 19:39
Nur zur Info, hier die Gehaltstabelle für Lehrer in Ö. Ich habe 3 Jahre Pädagogische Akademie (Bachelor) und dann berufsbegleitend 2 Jahre selbstfinanziertes Masterstudium, welches aber nicht in Anrechnung kommt, da in Beamtentum nicht die Person sondern der Posten entlohnt wird:

Ich bin Entlohnungsgruppe l2a2, Entlohnungsgruppe 8 (dort ist man nach ca 15 Dienstjahren, wenn man, wie ich mit 22 angefangen hat zu unterrichten)

23406

Von Brutto wird bei uns in Ö dasselbe abgezogen wie bei anderen Angestellten, deswegen kann man zur Berechnung des Nettogehalts den Brutto-Netto-Rechner des Finanzamtes (http://onlinerechner.haude.at/bmf/brutto-netto-rechner.html) anwerfen.

Was man deutlich sieht: ich muss durchhalten. In ein paar Jahren wird's erheblich besser ( Vorrückung alle 2 Jahre). Da die Lehrerschaft in Ö allerdings reichlich überaltert ist und somit das System sauteuer, wurde eben ein neues flacher Besoldungsschema beschlossen.

So und wenn man jetzt davon ausgeht, dass das Leben in Ö etwa gleich teuer ist wie in D, dann bleibt wenig Mitleid für das Gejammere der deutschen Lehrer. Bzgl der Mehrarbeit bei gleicher Entschädigung IST das bei uns übrigens ähnlich - neue Direktoren, oder solche die wegen Ausfalles des ursprünglichen Leiters diesen Posten erstmal nicht definitiv übernehmen, bleiben erstmal in der alten Entlohnungsgruppe. Erst bei Bestätigung der Definitivstellung gibt's auch den vollen Gehalt. Weiß man aber vorher... - zumindest diejenigen, die sich informieren.

Übrigens werden österreichische Lehrer gerne nach Bayern abgeworben, da dort scheinbar Mangel herrscht...

Lg Nik

Teuto Boy
12.02.2014, 08:20
Strange Diskussion hier :Lachen2:

Zum Thema , ob sich ein Studium lohnt, bestätigen das eigentlich alle Studien diesbezüglich, sowohl was das Gehalt angeht als auch das Risiko von Arbeitslosigkeit.

MattF
12.02.2014, 09:52
So und wenn man jetzt davon ausgeht, dass das Leben in Ö etwa gleich teuer ist wie in D, dann bleibt wenig Mitleid für das Gejammere der deutschen Lehrer.

Mal unabhängig dass ich immer noch überzeugt bin, dass nicht "der" deutsche Lehrer jammert, sondern hier nur der OP seinem persönlichen Unmut Ausdruck verlieh, dann verstehe ich das aber richtig, dass man in AT "nur" den Bachelor braucht als Lehrer?


(Mal unabhängig davon ob man nun wirklich eine Master braucht um ein bessere Lehrer zu sein.)

MfG
Matthias

JENS-KLEVE
12.02.2014, 10:22
Von Niksfiadi bin ich auch bessere Statements gewohnt. Fast alle, die sich hier als Lehrer geoutet haben, sind überhaupt nicht am Jammern. Die meisten sind mit ihrer Arbeit zufrieden und finden die Bezahlung angemessen. Kritisiert wurden nur die Punkte Bezahlmoral bei Veränderungen, geringe Anreize Schulleiteter zu werden (A13+ statt A12) und eine lange Ausbildungszeit, in der Andere schon lange gutes Geld verdienen. Ansonsten sah ich nur Rechtfertigungen gegen Behauptungen man würde zu viel Geld bekommen, bzw. zu wenig Arbeit leisten (das Übliche). Das als Gejammer und Geheule abzutun find ich keine Zusammenfassung der vielen Posts.

Raimund
12.02.2014, 10:24
Mal unabhängig dass ich immer noch überzeugt bin, dass nicht "der" deutsche Lehrer jammert, sondern hier nur der OP seinem persönlichen Unmut Ausdruck verlieh, dann verstehe ich das aber richtig, dass man in AT "nur" den Bachelor braucht als Lehrer?


(Mal unabhängig davon ob man nun wirklich eine Master braucht um ein bessere Lehrer zu sein.)

MfG
Matthias

Nun, vielleicht ist es jetzt passend, wenn man die Runde mit 9 Minuten Kabarett auflockert und trotzdem etwas dazu beiträgt. Aber bitte bis zum Schluss anhören!

Ab 5:50 min wird es richtig wahr!

http://www.youtube.com/watch?v=Y7ww9p2MQVg

niksfiadi
12.02.2014, 10:46
Von Niksfiadi bin ich auch bessere Statements gewohnt.

Nun ich bin von Dir auch gewöhnt, dass du meine Posts fertig liest:

Bzgl der Mehrarbeit bei gleicher Entschädigung IST das bei uns übrigens ähnlich - neue Direktoren, oder solche die wegen Ausfalles des ursprünglichen Leiters diesen Posten erstmal (nicht definitiv) übernehmen, bleiben erstmal in der alten Entlohnungsgruppe. Erst bei Bestätigung der Definitivstellung gibt's auch den vollen Gehalt. Weiß man aber vorher... - zumindest diejenigen, die sich informieren.


Unser neuer Direktor musste sich auch erstmal aufregen, aber der Weg zum Rechtsverdreher der Gewerkschaft brachte Klarheit und Einsicht in den Gesetzestext.

Aber es könnte natürlich sein, dass Raimund's Gehaltsentgang eine Folge von Schlamperei ist. Dann allerdings würd ich mich jedenfalls an den gewerkschaftlichen oder privaten Rechtsbeistand wenden und das fehlende Geld erstreiten (lassen).

Lg Nik

PS: Ein bissi Mitleid für unser mieses Gehalt hätt ich halt schon gern gehört ;)

niksfiadi
12.02.2014, 10:47
Mal unabhängig dass ich immer noch überzeugt bin, dass nicht "der" deutsche Lehrer jammert, sondern hier nur der OP seinem persönlichen Unmut Ausdruck verlieh, dann verstehe ich das aber richtig, dass man in AT "nur" den Bachelor braucht als Lehrer?


(Mal unabhängig davon ob man nun wirklich eine Master braucht um ein bessere Lehrer zu sein.)

MfG
Matthias

Für Unterstufe reichte bisher der Bachelor. Wurde/wird aber momentan im Lehrerdienstrecht gemeinsam mit der flachen Gehaltskurve geändert...

Lg Nik

neonhelm
12.02.2014, 10:56
Aber es könnte natürlich sein, dass Raimund's Gehaltsentgang eine Folge von Schlamperei ist. Dann allerdings würd ich mich jedenfalls an den gewerkschaftlichen oder privaten Rechtsbeistand wenden und das fehlende Geld erstreiten (lassen).

Man hört munkeln, das es bei den Mitarbeitern an der Uni ähnlich ist. Frag mal die Lucy89.

Matthias75
12.02.2014, 11:08
Aber es könnte natürlich sein, dass Raimund's Gehaltsentgang eine Folge von Schlamperei ist. Dann allerdings würd ich mich jedenfalls an den gewerkschaftlichen oder privaten Rechtsbeistand wenden und das fehlende Geld erstreiten (lassen).

Siehe der Link im Eingangspost: Softwareumstellung....

Matthias

JENS-KLEVE
12.02.2014, 11:13
Nun, vielleicht ist es jetzt passend, wenn man die Runde mit 9 Minuten Kabarett auflockert und trotzdem etwas dazu beiträgt. Aber bitte bis zum Schluss anhören!

Ab 5:50 min wird es richtig wahr!

http://www.youtube.com/watch?v=Y7ww9p2MQVg

Ich finde das ganze Video sehenswert, ist viel Wahres dran.

Niksfiadi: :Blumen:

MattF
12.02.2014, 11:32
Für Unterstufe reichte bisher der Bachelor. Wurde/wird aber momentan im Lehrerdienstrecht gemeinsam mit der flachen Gehaltskurve geändert...

Lg Nik

D.h. in Zukunft Master aber auch nicht mehr Geld?

niksfiadi
12.02.2014, 11:34
D.h. in Zukunft Master aber auch nicht mehr Geld?

Ja!

Softwareumstellung? Ich würde klagen!

Nik

Matthias75
12.02.2014, 11:42
Nachtrag:

Jetzt erst gesehen, dass der Artikel von 2010 ist. Damals wollten scheinbar einige Betroffene klagen. Mittlerweile müssten doch nach 3,5 Jahren erste Ergebnisse vorliegen, oder?

Matthias

Oscar0508
13.02.2014, 17:30
Eigentlich war ich ja hier raus. Aber um mal wieder etwas Leben in die Polemik zu bringen:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/klassenfahrt-boykott-lehrer-niedersachsen-a-952579.html

Ich mache gerne Klassenfahrten, ich muss das selber bezahlen und ich lasse dafür meine junge Familie allein zu Hause. Das mache ich aber auch nicht jedes Jahr eine ganze Woche lang, das ist mir einfach zu anstrengend. Verfügungsstunden Fehlanzeige. Aber das ist OK, es macht ja auch Spaß. Bei unser letzten Segelfreizeit (5 Tage) hat sich hinter übrigens exakt ein Elternteil bedankt.... (durch privates Engagement konnten wir die Tour sogar für unter 100 Euro bei Vollverpflegung und Anfahrt anbieten). Jetzt muss ich mir anhören, dass wir das doch bitte jedes Jahr machen. :Lachanfall:

Reinhard
13.02.2014, 18:29
Ab 5:50 min wird es richtig wahr!

http://www.youtube.com/watch?v=Y7ww9p2MQVg

Was meinst Du ist denn ab 5:50 so richtig wahr?

Joerg aus Hattingen
13.02.2014, 18:33
Eigentlich war ich ja hier raus. Aber um mal wieder etwas Leben in die Polemik zu bringen:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/klassenfahrt-boykott-lehrer-niedersachsen-a-952579.html

Ich mache gerne Klassenfahrten, ich muss das selber bezahlen und ich lasse dafür meine junge Familie allein zu Hause. Das mache ich aber auch nicht jedes Jahr eine ganze Woche lang, das ist mir einfach zu anstrengend. Verfügungsstunden Fehlanzeige. Aber das ist OK, es macht ja auch Spaß. Bei unser letzten Segelfreizeit (5 Tage) hat sich hinter übrigens exakt ein Elternteil bedankt.... (durch privates Engagement konnten wir die Tour sogar für unter 100 Euro bei Vollverpflegung und Anfahrt anbieten). Jetzt muss ich mir anhören, dass wir das doch bitte jedes Jahr machen. :Lachanfall:

Dann lass es mich zum Anlass nehmen, mich bei Dir für Dein Engegement zu bedanken. Ich war lange Zeit Klassenpflegschaftsvorsitzender und habe mit den meisten Lehrern gut zusammengearbeitet. Allerdings wurde auch an manchen Kollegen heftige Kritik geübt, diejenigen unter Euch, die sich engagieren, müssen Arbeit mit erledigen, die von den gar nicht engagierten Lehrern liegen gelassen wird. Ist wie überall, die Letztgenannten versauen den Ruf eines ganzen (und sehr wichtigen) Berufsstandes.

Raimund
13.02.2014, 18:40
Auf dem Weltbildungsforum 2000 in Dakar haben sich 164 Länder verpflichtet, sechs Bildungsziele bis zum Jahr 2015 zu erreichen.

http://www.unesco.de/bildung_fuer_alle.html

Ziel 6 halte ich für besonders aussagekräftig!;)

Ich befürchte, dass eine Petition nicht ausreicht...:(

Reinhard: "Das Geld muss in die Schulen, wenn dieses Land überhaupt noch eine Zukunft haben soll!":Huhu:

Joerg aus Hattingen
13.02.2014, 18:44
...
Auf dem Weltbildungsforum 2000 in Dakar haben sich 164 Länder verpflichtet, sechs Bildungsziele bis zum Jahr 2015 zu erreichen.


Und, gibt es einen Zwischenbericht?

Reinhard
13.02.2014, 18:46
Reinhard: "Das Geld muss in die Schulen, wenn dieses Land überhaupt noch eine Zukunft haben soll!":Huhu:

Ok, da geh ich ja auch mit Dir d'accord..

Raimund
13.02.2014, 23:27
Und, gibt es einen Zwischenbericht?

Wenn du dich einlesen möchtest:

http://www.unesco.org/new/en/education/themes/leading-the-international-agenda/efareport/tests/launch/

P.S.: Die neueste Ausgabe EFA Reports glaubt scheinbar nicht an das Gelingen...

Bernd S.
02.03.2014, 12:47
Schon dramatisch, zu was Lehrer in Deutschland gezwungen werden.

- Man braucht sein Leben lang nicht aus dem Schulsystem raus
- Lehrerleistungen: Pisaergebnisse werden arrogant weggelächelt
- Dreizehn Wochen Ferien p.a.
- Wer clever ist: 23 Wochenstunden arbeiten
- Krankfeiern wie in kaum einer anderen Branche
- Verbeamtung bis zum Lebensende, egal welche Leistungverweigerung
- Keine Konkurrenz
- In den Fünfzigern ausscheiden, wegen "Burnout"
- Schlechteste Bildungschancen für Schüler aus Arbeiterfamilien
- Dafür höchste Abiturientenquote bei Beamtenkindern
- Verfilztes, geschütztes, unantastbares Behördernsystem
- Weltweit verglichen sind Lehrer in DE spitzenmäßig alimentiert
- Schuld sind Eltern, Schüler, Politik und stets alle anderen
- ...

Ja, wer das alles nicht aushält, hat eine Alternative: der freie Arbeitsmarkt in der realen Welt.

Eddy Murcks
02.03.2014, 12:52
????

Eddy Murcks
02.03.2014, 12:54
Schon dramatisch, zu was Lehrer in Deutschland gezwungen werden.

- Man braucht sein Leben lang nicht aus dem Schulsystem raus
- Lehrerleistungen: Pisaergebnisse werden arrogant weggelächelt
- Dreizehn Wochen Ferien p.a.
- Wer clever ist: 23 Wochenstunden arbeiten
- Krankfeiern wie in kaum einer anderen Branche
- Verbeamtung bis zum Lebensende, egal welche Leistungverweigerung
- Keine Konkurrenz
- In den Fünfzigern ausscheiden, wegen "Burnout"
- Schlechteste Bildungschancen für Schüler aus Arbeiterfamilien
- Dafür höchste Abiturientenquote bei Beamtenkindern
- Verfilztes, geschütztes, unantastbares Behördernsystem
- Weltweit verglichen sind Lehrer in DE spitzenmäßig alimentiert
- Schuld sind Eltern, Schüler, Politik und stets alle anderen
- ...

Ja, wer das alles nicht aushält, hat eine Alternative: der freie Arbeitsmarkt in der realen Welt.

Welch eine Argumentationskette(??!!!)...Gott sei dank sind solche DUMMSCHWÄTZER hier im Forum die absolute Ausnahme! :dresche

Bernd S.
02.03.2014, 13:05
Eddy Murcks, Du kannst ja gerne ein Gegenargument bringen. Ist halt zu schwer.
Stattdessen schaffst Du es gerade einmal zu einer Beleidigung.

Respekt Sportskamerad!

Thorsten
02.03.2014, 13:10
Hast du jetzt die 2,5 Wochen, seit denen dieser Thread "schläft", damit verbracht, dir diese Argumente zum Lehrer-Bashing zu erarbeiten und kannst sie jetzt endlich an den Mann bringen?

Ebenfalls: Respekt!

Bernd S.
02.03.2014, 13:13
Thorsten, das ist natürlich ein durchschlagendes Gegenargument.
Na wenigstens keine Beleidigung.

Necon
02.03.2014, 13:15
Thorsten, das ist natürlich ein durchschlagendes Gegenargument.
Na wenigstens keine Beleidigung.

hast du dir die Arbeit gemacht alle 24 Seiten zu lesen?

niksfiadi
02.03.2014, 14:01
Ist halt zu schwer.


:Lachanfall:

Jaja. Du schreibst auch Leserbriefe an die Mickey Mouse, oder?

Nik

Oscar0508
02.03.2014, 15:19
Schon dramatisch, zu was Lehrer in Deutschland gezwungen werden.

- Man braucht sein Leben lang nicht aus dem Schulsystem raus
- Lehrerleistungen: Pisaergebnisse werden arrogant weggelächelt
- Dreizehn Wochen Ferien p.a.
- Wer clever ist: 23 Wochenstunden arbeiten
- Krankfeiern wie in kaum einer anderen Branche
- Verbeamtung bis zum Lebensende, egal welche Leistungverweigerung
- Keine Konkurrenz
- In den Fünfzigern ausscheiden, wegen "Burnout"
- Schlechteste Bildungschancen für Schüler aus Arbeiterfamilien
- Dafür höchste Abiturientenquote bei Beamtenkindern
- Verfilztes, geschütztes, unantastbares Behördernsystem
- Weltweit verglichen sind Lehrer in DE spitzenmäßig alimentiert
- Schuld sind Eltern, Schüler, Politik und stets alle anderen
- ...

Ja, wer das alles nicht aushält, hat eine Alternative: der freie Arbeitsmarkt in der realen Welt.

Die übliche Polemik. Jeder war mal in der Schule, daher weiß jeder auch genau, was momentan dort passiert. Schwachsinn. Geht in die Schulen, macht euch ein realistisches Bild! Und gleicht die Realität mit den Vorurteilen ab. Geht in die Klassen und versucht mal diese jungen Menschen zu leiten. Ihr werdet sehen, das ist teilweise harte Arbeit.

Und bezugnehmend auf die freie Arbeitswelt: In den Schulen sind immer mehr Schüler, die kaum Deutsch sprechen, die man aber zum Abi bringen soll. Was geschieht in der freien Wirtschaft mit Arbeitnehmern, die nicht in der Lage sind, die an sie gestellten Anforderungen zu erfüllen? Richtig. Sie werden gekündigt. In den Schulen wird aber viel Mühe verwendet, um diese Kinder weiterzubringen.

Bei der Bezahlung bin ich aber bei dir ;-)

Campeon
02.03.2014, 17:11
Welch eine Argumentationskette(??!!!)...Gott sei dank sind solche DUMMSCHWÄTZER hier im Forum die absolute Ausnahme! :dresche

Moment!
Ich habe Garnichts dazu geschrieben, also bitte meinen Nic schön außen vor lassen!

Ich kenne viele Lehrer, habe sogar etliche in meiner Verwandtschaft. Ich würde um nichts in der Welt mit einem Lehrer tauschen wollen!

Gruß vom Dummschwätzer:Huhu:

Thorsten
02.03.2014, 17:18
Moment!
Ich habe Garnichts dazu geschrieben, also bitte meinen Nic schön außen vor lassen!

Ich bin von Arschlöchern umgeben (http://www.youtube.com/watch?v=SuckYsg1q0U) :Cheese:

Campeon
03.03.2014, 09:22
Ich bin von Arschlöchern umgeben (http://www.youtube.com/watch?v=SuckYsg1q0U) :Cheese:

Das Leben kann manchmal grausam sein. :Lachanfall:

Raimund
13.03.2014, 22:17
So, jetzt habe ich mal Druck gemacht! :dresche Und was ist passiert?!

Die Urkunde ist auf einmal da...:liebe053:

und auch noch rückwirkend! nein, nicht ab september 2013 - ab februar 2014!!!:Lachanfall: