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Vollständige Version anzeigen : Erdbeben und Tsunami in Japan


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Nordexpress
22.03.2011, 13:12
Dass das gegenwärtige Tempo des Baus neuer Windkraftanlagen, Photovoltaik, Biogasanlagen usw. bei einem schnellen Ausstieg aus der Kernenergie bei weitem nicht ausreicht und dementsprechend noch viel stärker subventioniert werden muss, als bisher schon ist hoffentlich jedem klar.


Naja, also die Einspeisevergütungen sind jetzt nicht sooo schlecht. zumindest bei Solar und Biogas. Einen Erhöhungsbedarf sehe ich da nicht direkt. Selbst nach der Kürzung der Vergütung für Photovoltaikstrom wurden immer noch massig Anlagen gebaut (bei uns zumindest). Bei den Herstellungskosten ist immer noch Spiel drin.

Beim Biogas muss ein wenig Kreativität rein. Wenn ein Landwirt meint, er muss immer noch 700kW elektrische Leistung hinbauen ohne die Abwärme des BHKW zu nutzen, dann geht das halt nicht mehr. Und das ist richtig so, das war in der Vergangenheit nicht gut gelöst. Gut finde ich hier größere Anlagen, die das Biogas aufbereiten und ins Gasnetz bringen. So kann der Energiegehalt sehr viel besser genutzt werden. Aber versuch mal, sowas relativ schnell genehmigt zu bekommen...

Nordexpress
22.03.2011, 13:13
Mein Vorschlag: Einspeisevergütung nur bei Mehrproduktion als Eigenbedarf - kann doch nicht sein, dass ich Kohle kriege fürs Einspeisen und dann meinen eigenen Bedarf billig wieder aus der Steckdose hole.

Subvention gerne, aber doch bitte mit Augenmaß.

Das kannst Du wirtschaftlich betrachtet bei den gegebenen Einspeisevergütungen leider voll vergessen. Sorry.
(gilt für Biogas)


Edith: jetzt sind wir aber voll OT

drullse
22.03.2011, 13:17
Dass es nicht reicht ein Kernkraftwerk abzuschalten, sondern dass dieses mit hohem Kostenaufwand zurückgebaut werden muss, ist dagegen in der bisherigen öffentlichen Diskussion noch nicht so richtig durchgedrungen. Auch das wird den Strompreis auf Dauer belasten.

Och - mal die Gewinne der Stromkonzerne angeschaut? Die brauchste nur für den Rückbau nehmen und schon kannst Du jedes Jahr ein AKW zur grünen Wiese machen.

Ach so, stimmt ja, dann weinen ja die Aktionäre... Tja, na dann... Kann man das natürlich nicht machen... :Huhu:

Nordexpress
22.03.2011, 13:23
[quote=drullse;552162]Och - mal die Gewinne der Stromkonzerne angeschaut? Die brauchste nur für den Rückbau nehmen und schon kannst Du jedes Jahr ein AKW zur grünen Wiese machen.
/quote]

Also normalerweise werden Rückbaukosten in einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung einkalkuliert und es werden während der Betriebszeit entsprechende Rücklagen gebildet.
Die AKW-betreibenden Konzerne machen das sicher genauso.

FuXX
22.03.2011, 13:24
Da haste recht. Mehr als genug sogar. Und jede (deutsche) Regierung bastelt mindestens ein weiteres dazu.
Dabei geht es grundsätzlich um 2 Kernpunkte:
1.) Energieeinsparung. Das heißt aber unterm Strich nichts anderes als eine Verringerung der Lebensqualität.

2.) Ausbau der Erneuerbaren.
Das heißt unterm Strich u.a. mehr Windräder und einige tausend Kilometer Fernleitungen.
Und dagegen wird - sobald publik wird wo sowas geplant ist - protestiert, geklagt und verhindert was das Zeug hält.
Und sobald ein Projekt dann erfolgreich verhindert wurde, dreht man das Demo-Schildchen wider um und es steht AKW-nein-danke oder irgendwas mit CO2 drauf. Stimmt, finde ich auch albern. Hier gibt's viele Windraeder, mich stoeren die nicht. Es gibt ne Menge Freiflaeche in Deutschland die man nutzen kann. Und dann bleibt noch die Hoffnung auf die Kernfusion - aber ob wir das noch erleben werden...
Ohne die sachliche Diskussion über Endlager jetzt ins Detail ausweiten zu wollen: Man muß einfach sehen, daß das Thema bislang auch politisch bestimmt war.
Nachdem in der öffentlichen Wahrnehmung in Deutschland die Risiken des Betriebes als tatsächlich beherrschbar galten, hat sich die einzig verbliebene Restangst auf die Endlagerung bezogen.
Diejenigen politischen Gruppen, deren Existenzberechtigung (oder Ursprünge) in hohem Maße auf Anti-AKW beruhen hatten also ein Interesse daran, wenigstens das Thema Endlager noch als Trumph zu behalten. Und der wurde ja pünktlich zu jeder Wahl auch wieder ausgegraben.
Das war auch der Hauptgrund, warum Jürgen Trittin ein schönes Moratorium verhängt und damit de facto Stillstand angeordnet hat und nicht eine einzige Aktion unternommen hat um z.B. Alternativen zu Gorleben wenigstens mal auf den Weg zu bringen.

Insofern ist im Moment die Frage nach der politische Zukunft der Grünen höchst interessant.Sicher wird das politisch instrumentalisiert. Aber ich denke bei den Gruenen werden die meisten einfach nicht glauben, dass es eine zufriedenstellende Endlagerung ueberhaupt geben kann. Und wenn das so ist, dann kann man die Suche danach auch einstellen und sollte besser die weitere Erzeugung des Muells verhindern. Natuerlich hast du recht, man muss ne "Loesung" finden, um zumindest das Zeug was schon da ist irgendwo unterzubringen, wo es den geringstmoeglichen Schaden anrichtet. Das alles andert nichts daran, dass ich zynische Kommentare gegenueber den Atomabkassierern fuer mehr als angebracht halte.

@Drullse: Eine high-tech Abwicklung des Zeugs waere natuerlich ne tolle Sache - wenn nichts schiefgeht. Aber einfach einbuddeln, so wie die meisten Atomis sich das vorstellen, ist halt keine saubere Loesung, aber das siehst du ja sicher genauso.

FuXX

FinP
22.03.2011, 13:28
Das kannst Du wirtschaftlich betrachtet bei den gegebenen Einspeisevergütungen leider voll vergessen. Sorry.
(gilt für Biogas)


Edith: jetzt sind wir aber voll OT

Das ist ja der Punkt - rein wirtschaftlich kannst Du das halt im Moment vergessen. Daher ja auch die Subventionen um das trotzdem anzukurbeln - aber dann doch auch bitte mit Augenmaß.

Ein Bauer an der dänischen Grenze, der sich sein Nord-Dach vollpflastert, der sollte eine Ein- und keine Überweisung bekommen.

KalleMalle
22.03.2011, 13:30
Ach so, stimmt ja, dann weinen ja die Aktionäre... Tja, na dann... Kann man das natürlich nicht machen... :Huhu:

Wie sieht eigentlich Deine Altersvorsorge aus ?
Wenn Du voll und ganz auf die BfA vertraust, dann ist die Welt für Dich hoffentlich weiterhin in Ordnung.
Sollte da aber in irgendeiner Form eine Kapitalanlage mit dabei sein, dann mußt halt mal recherchieren, inwiefern Aktienkurse damit was zu tun haben.
Ich vermute mal es betrifft Dich - und wenn's um noch so viele Ecken ist....

FuXX
22.03.2011, 13:31
Also normalerweise werden Rückbaukosten in einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung einkalkuliert und es werden während der Betriebszeit entsprechende Rücklagen gebildet.
Die AKW-betreibenden Konzerne machen das sicher genauso.Aber wie sieht es mit der Endlagerung aus? Die AKW Betreiber geben was dafuer an den Staat, aber sind die Summen wirklich ausreichend? Ich hab die Vermutung, dass da immer noch reichlich hinterruecks subventioniert wird.

Was anderes: Stimmt es eigentlich, dass bei der Laufzeitverlaengerung die Summen verringert wurden, die die Betreiber fuer Sicherheitsmassnahmen aufwenden muessen?

@FinP: Ich hab sogar mal gelesen, dass unsere Subventionen hier netto eher hinderlich sind, da die ganzen Zellen eben dadurch nen hoeheren Marktwert haben und deswegen nicht dort aufgebaut werden, wo sie viel effektiver waeren - sondern im grauen Deutschland.

Nordexpress
22.03.2011, 13:35
Ein Bauer an der dänischen Grenze, der sich sein Nord-Dach vollpflastert, der sollte eine Ein- und keine Überweisung bekommen.

Korrekt. Aber aufgrund solcher Auswüchse wurde ja zum letzten Halbjahr massiv gekürzt.

Nordexpress
22.03.2011, 13:38
Aber wie sieht es mit der Endlagerung aus? Die AKW Betreiber geben was dafuer an den Staat, aber sind die Summen wirklich ausreichend? Ich hab die Vermutung, dass da immer noch reichlich hinterruecks subventioniert wird.


(Obacht, Halbwissen) die Endlagerung ist glaub ich Sache des Bundes, um unabhängig von Betreiberinteressen eine sichere Lagerung zu gewährleisten. Die ganzen Erforschungskosten etc. werden vom Bund bezahlt. genauso die Sicherung der Castortransporte (den Transport an sich zahlen denk ich die AKW-Betreiber).
ergo: klarer wirtschaftlicher Vorteil der AKW


Was anderes: Stimmt es eigentlich, dass bei der Laufzeitverlaengerung die Summen verringert wurden, die die Betreiber fuer Sicherheitsmassnahmen aufwenden muessen?

keine Ahnung. Aber es wurde wohl im Zuge der Verlängerung der Vorschlag von SPD/Grüne zu höheren Sicherheitsauflagen abgelehnt.

drullse
22.03.2011, 13:40
Also normalerweise werden Rückbaukosten in einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung einkalkuliert und es werden während der Betriebszeit entsprechende Rücklagen gebildet.
Die AKW-betreibenden Konzerne machen das sicher genauso.
Natürlich - was glaubst Du, warum die so sehr auf die Laufzeitverlängerung aus sind. Damit sinkt der Preis je kW/h deutlich (was freilich nicht an die Kunden weitergegeben wird)


Wie sieht eigentlich Deine Altersvorsorge aus ?
Wenn Du voll und ganz auf die BfA vertraust, dann ist die Welt für Dich hoffentlich weiterhin in Ordnung.
Sollte da aber in irgendeiner Form eine Kapitalanlage mit dabei sein, dann mußt halt mal recherchieren, inwiefern Aktienkurse damit was zu tun haben.
Ich vermute mal es betrifft Dich - und wenn's um noch so viele Ecken ist....
Es soll auch Varianten geben, die genau solche Engagements nicht berücksichtigen. ;)

Nordexpress
22.03.2011, 13:44
Natürlich - was glaubst Du, warum die so sehr auf die Laufzeitverlängerung aus sind. Damit sinkt der Preis je kW/h deutlich (was freilich nicht an die Kunden weitergegeben wird)


Ich wollte nur ausdrücken, dass man für den Rückbau nicht mal die Gewinne anpacken müsste, weil ja schon Rücklagen da sein müssten. Oder ich hab nen Denkfehler...

Die Laufzeitverlängerung wollten sie, weil die Kisten schon abgeschrieben sind. null Kapitaldienstkosten bei vollem Erlös. Ein Traum

KalleMalle
22.03.2011, 13:53
Sorry, aber diesen Quatsch glaubst Du selbst nicht wirklich, oder?!

Ohne Frage gibt es ein ganze Menge sinnvoller Beispiele, wo jeder Energie sparen kann, ohne sich irgendwie (großartig) einschränken zu müssen. Aber nur mit Energiesparlampen, dem Verzicht auf Standby, etc. kommst halt nicht weit.
Irgendwann - und ich meine ziemlich bald - steht die Frage "muß das sein" im Raum. Und dort fängt eben der Verzicht auf Lebensqualität an. Die Schmerzgrenze ist dabei höchst indiviuduell und letzlich wird das "muß das sein" mit "will ich mir leisten ja/nein" also mit den finanziellen Möglichkeiten beantwortet.

Da ist aber jemand sehr verbittert. :Blumen:

Ich habe noch von keiner einzigen Demo
für irgendeinen Windpark oder
für ein Pumpspeicherwerk oder
für eine Hochspannungsleitung von der Nordsee nach Philippsburg gehört.

Das wäre aber konsequent, meinst Du nicht ?

Kommt vielleicht auf die Leute an, mit denen man Umgang hat.:Huhu:

In der "öffentlichen Wahrnehmung" stimmt noch mehr nicht.:cool:

Die Leute mit denen ich mich umgebe sind diejenigen, die bei der letzten Bundestagswahl mehrheitlich eine Regierung gewählt haben, die klar einen Pro-Atom-Kurs angekündigt hat.
Und da sich die "öffentliche Wahrnehmung" ja seit einer guten Woche geändert haben dürfte, sprach ich ja auch in der Vergangenheit.


Etwas platte Reduktion der Grünen auf Atomkraftgegner, findest Du nicht?
Dann nenne doch mal ohne vorher zu googeln 3 Themen mit denen sich die Identität der heutigen Grünen eindeutig beschreiben läßt - insbesondere auch in Abgrenzung zu SPD und Linke.

KalleMalle
22.03.2011, 13:57
Es soll auch Varianten geben, die genau solche Engagements nicht berücksichtigen. ;)
Müssen dann ja genau die Varianten sein, die beim letzten Finanzcrash zuerst stabil geblieben und danach steil nach oben geschossen sind.
Mußt also steinreich sein. Ich gönne es Dir. :Blumen:

FinP
22.03.2011, 14:06
Dann nenne doch mal ohne vorher zu googeln 3 Themen mit denen sich die Identität der heutigen Grünen eindeutig beschreiben läßt - insbesondere auch in Abgrenzung zu SPD und Linke.

Hat jemand das Buch: "Krieg, Atom, Armut. Was sie reden, was sie tun: Die Grünen" gelesen?

FinP
22.03.2011, 14:10
Treffender Comic (http://www.der-flix.de/autocartoons/761.jpg)

KalleMalle
22.03.2011, 14:10
Aber wie sieht es mit der Endlagerung aus? Die AKW Betreiber geben was dafuer an den Staat, aber sind die Summen wirklich ausreichend? Ich hab die Vermutung, dass da immer noch reichlich hinterruecks subventioniert wird.

Schau mal ins Atomgesetz (http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/atg/gesamt.pdf) und in die Endlagervorleistungsverordnung. (http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/endlagervlv/gesamt.pdf)
Es stimmt nicht alles, was man in der Zeitung so liest....

FuXX
22.03.2011, 14:24
Ich sag ja die zahlen dafuer schon ein. Meine Frage war nicht ob sie zahlen, sondern ob sie genug zahlen. Kann das ueberhaupt einer abschaetzen, wie teuer das wirklich wird? Da wird mit viel Ungewissheit spekuliert - etwas das Anleger gar nicht moegen. Da das Risiko aber die Allgemeinheit traegt, ist das ja kein Problem...



Lustig ist uebrigens auch, dass die AKWs nur fuer ein paar Milliarden versichert sind, bei einem Supergau aber eine um Groessenordnungen hoehere Summe an Schaden angerichtet wuerde.

PS: Zahlen die eigentlich auch noch, wenn die AKWs irgendwann weg sind und immer noch keine Endlagerung da ist, bzw. wenn dann immer noch kosten anfallen? Das wird ja noch "ewig" weitergehen.

FinP
22.03.2011, 14:35
Lustig ist uebrigens auch, dass die AKWs nur fuer ein paar Milliarden versichert sind, bei einem Supergau aber eine um Groessenordnungen hoehere Summe an Schaden angerichtet wuerde.


Das ist doch normal. Die sind für 2 Milliarden (oder so) versichert, danach haften sie halt mit ihrem Konzernvermögen (das dann wohl insolvent wäre).

Wenn Du irgendwo einen Schaden verursachst, dann haftest Du doch auch, selbst wenn Du keine Versicherung abgeschlossen hast.

Hafu
22.03.2011, 14:36
Ich wollte nur ausdrücken, dass man für den Rückbau nicht mal die Gewinne anpacken müsste, weil ja schon Rücklagen da sein müssten. Oder ich hab nen Denkfehler...

Die Laufzeitverlängerung wollten sie, weil die Kisten schon abgeschrieben sind. null Kapitaldienstkosten bei vollem Erlös. Ein Traum

Der Rückbau der sieben alten KKW's, die vom jetzigen Moratorium betroffen sind und danach vermutlich endgültig abgeschafft werden ist sicherlich wirtschaftlich kein großes Problem, da sie bereits abgeschrieben sind.
Der Gelackmeierte ist da der Bundesfinanzminister, der einen Großteil der Mehrerlöse per Sondersteuer abgeschöpft hätte und der das Geld im Bundeshaushalt bereits verplant hatte.

Problematischer (und teurer) wird es aber, wenn (womöglich in zwei Jahren unter einer neuen Regierung) darüber nachgedacht wird, ob man die modernen KKWs die volle geplante Laufzeit durchlaufen lässt oder eben auch lieber, nach den Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit, vorzeitig abschaltet.

FinP
22.03.2011, 14:50
Wie ist das da eigentlich mit den entgangenen Gewinnen für die Kraftwerksbetreiber? Ist da der Bund irgendwie ersatzpflichtig? Schließlich hat der Betreiber ja auf Gesetze, Verordnungen etc vetraut. Quasi Bestandsschutz etc.

Pascal
22.03.2011, 15:00
Lustig ist uebrigens auch, dass die AKWs nur fuer ein paar Milliarden versichert sind, bei einem Supergau aber eine um Groessenordnungen hoehere Summe an Schaden angerichtet wuerde.



Begrenzt auf 2,5 Milliarden, lt. Atomgesetz

Dabei ist die Höhe der
Deckungsvorsorge im Rahmen einer Höchstgrenze von 2,5 Milliarden Euro zu regeln;

Dieses wirtschaftliche Risiko ist in Deutschland nur unzureichend abgesichert, nur ein Bruchteil der zu erwartenden Schäden sind durch die Betreiber abgedeckt. Diese müssen im Moment nur bis zu 2,5 Milliarden € Schadenersatzansprüche begleichen, eine Studie des Bundes geht bei einem schweren Kernschmelzunfall in Deutschland von ca. 5500 Millarden € Schäden aus. Andere Studien kommen bei der Berechnung sogar auf die doppelte Schadenshöhe. Somit trägt die Bevölkerung auch das wirtschaftliche Risiko eines Atomunfalls, obwohl sich die Bevölkerung Umfragen zufolge zum großen Teil gegen die Atomenergie stellt.

Die Bundesregierung und der Bundestag werden nun mittels einer Unterschriftenaktion dazu aufgefordert, eine volle Atomhaftpflichtversicherung für das Betreiben eines Atomkraftwerks vorzuschreiben. Diese Initiative wird getragen von der Ärzteorganisation IPPNW, der neuen Richtervereinigung NRV, dem Bund Naturschutz in Bayern und dem BUND.

Die Prognos-Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums und andere fundierte Untersuchungen beziffern die Schadenshöhe eines Super-GAU in Deutschland auf 2500 bis 5500 Milliarden Euro für Gesundheits-, Sach- und Vermögensschäden: das ist das 10- bis 20-fache des jährlichen Bundeshaushaltes. Würde man für eine Fläche von 10 000 km2, die in einem atomaren Sperrgebiet in Deutschland den Besitzern entzogen würde, einen sehr niedrigen Quadratmeterpreis für Grund und Boden von nur 50 Euro ansetzen, ergäbe das schon einen Vermögensschaden von 500 Milliarden Euro.

http://www.atomhaftpflicht.de/hintergruende.php3

KalleMalle
22.03.2011, 15:12
Wie ist das da eigentlich mit den entgangenen Gewinnen für die Kraftwerksbetreiber? Ist da der Bund irgendwie ersatzpflichtig? Schließlich hat der Betreiber ja auf Gesetze, Verordnungen etc vetraut. Quasi Bestandsschutz etc.

Das dürfte noch ziemlich spannend werden.

Schließlich fehlt und fehlte jegliche rechtliche Grundlage, mit der man das Abschalten fordern konnte. Dewegen haben einige KKWs auch auf einer schriftlichen Anweisung bestanden bevor sie ganz runtergefahren sind.

Andererseits weiß die Branche natürlich auch, welches öffentliche Echo eine solche Klage im Moment und für die nächsten paar Jahre wohl hätte.

Da macht es vielleicht mehr Sinn, sich erstmal bei ner Tasse Kaffee mit Agie über die Brennelementesteuer und die Übertragung der Reststrommengen zu unterhalten ohne das gleich an die große Glocke zu hängen. ;)

FuXX
22.03.2011, 15:13
Ich glaub du interpretierst das falsch. Gemeint ist, dass die mindestens so versichert sein muessen, dass die Versicherung im Fall der Faelle 2,5 Mrd. zahlen muss. Die duerften die schon hoeher versichern, tun das aber natuerlich nicht. Fuer den Fall, dass es schiefgeht, geht die Firma halt in die Insolvenz und der Staat traegt die Kosten.

KalleMalle
22.03.2011, 15:18
Begrenzt auf 2,5 Milliarden, lt. Atomgesetz

Begrenzt auf diese Summe ist lediglich die sog. Riskovorsorge, die über eine Haftpflicht abgedeckt werden muß.
Darüber hinaus ist die Haftung unbegrenzt.

JF1000
22.03.2011, 15:19
Ob die bei 2,5 Mrd insolvenz gehen "müssten"?:confused: Ich glaube nicht...Sie würden es dann wohl eher wollen?!


Ich glaub du interpretierst das falsch. Gemeint ist, dass die mindestens so versichert sein muessen, dass die Versicherung im Fall der Faelle 2,5 Mrd. zahlen muss. Die duerften die schon hoeher versichern, tun das aber natuerlich nicht. Fuer den Fall, dass es schiefgeht, geht die Firma halt in die Insolvenz und der Staat traegt die Kosten.

Hafu
22.03.2011, 15:32
Die Diskussion geht schon los... (http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/0,2828,752472,00.html)

Und natürlich aus Sicht der Energiekonzerne und ihrer Aktionäre nicht ganz zu Unrecht.
Zitat:
"In diesem Jahr sollen die vier deutschen Atomkonzerne im Gegenzug zur Laufzeitverlängerung eigentlich 300 Millionen Euro in diesen Ökofonds zahlen. Das Finanzministerium hatte am Montag deutlich gemacht, an der Zahlungsverpflichtung der AKW-Betreiber habe sich vorerst nichts geändert. Das Ministerium wies darauf hin, es gehe hier um eine Vorauszahlung mit Blick auf künftige Gewinne der Stromkonzerne aufgrund längerer AKW-Laufzeiten, die mit dem aktuellen Moratorium nichts zu tun habe."

Pascal
22.03.2011, 15:47
Begrenzt auf diese Summe ist lediglich die sog. Riskovorsorge, die über eine Haftpflicht abgedeckt werden muß.
Darüber hinaus ist die Haftung unbegrenzt.

Aber eben durch keine vollumfängliche Haftpflichtversicherung gedeckt. Genau deshalb gibt es doch diese Unterschriftenaktion (http://www.atomhaftpflicht.de/hintergruende.php3).

Soweit ich die Diskussionen verfolgt habe, gäbe es schon Versicherungen die bereit wären eine Versicherung abzuschließen. Aber die dann zu zahlende Prämie würde so horrend hoch sein, dass sich der wirtschaftliche Betrieb der AKWs nicht mehr lohnen würde. Genau diese Konstruktion ist doch Teil des "Märchens" vom billigen Atomstrom.

FuXX
22.03.2011, 15:52
Ob die bei 2,5 Mrd insolvenz gehen "müssten"?:confused: Ich glaube nicht...Sie würden es dann wohl eher wollen?!Ne, aber wenn die 200 Mrd. Schaden uebernehmen muessen, weil die Versicherung nur 2,5Mrd zahlt, dann schon.

FuXX

KalleMalle
22.03.2011, 15:53
Die Diskussion geht schon los... (http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/0,2828,752472,00.html)
Wo die bloß für solche Artikel immer die Bilder von diesen freundlich lächelnden Herren auskramen.
Da find ich, kann man jetzt echt mal drüber lachen....:Cheese:

FinP
22.03.2011, 16:25
Aber eben durch keine vollumfängliche Haftpflichtversicherung gedeckt. Genau deshalb gibt es doch diese Unterschriftenaktion (http://www.atomhaftpflicht.de/hintergruende.php3).

Welcher Rückversicherer könnte den seriös so eine Schadenssumme tragen?

Wenn Du mit Deinem Auto eine Schulbusladung Kinder in den Rollstuhl bringst, dann kommt Deine Haftpflichtversicherung auch über ihre Deckungsgrenze.

KalleMalle
22.03.2011, 17:17
Welcher Rückversicherer könnte den seriös so eine Schadenssumme tragen?

Genau da ist ja das "Ziel" der Aktion - über den Rückschluß, daß etwas nicht versicherbar ist den "objektiven" Beweis erbringen zu können, daß etwas zu riskant ist und damit verboten gehört.
Und da man die mögliche Schadenssumme hier beleibig auftürmen kann, wird der Beweis auch immer gelingen.

Wie hoch muß eigentlich eine Fa. wie z.B. HamburgWasser (ca. 840.000 angeschlossene Haushalte) dagegen versichert sein, daß irgendein Bösewicht das Wasser vergiftet und sich eine Epedemie oder sonstwas ausbreitet ?
Weiß keiner und kümmert wahrscheinlich auch keinen.

Letzlich läuft es bei rationaler Betrachtung auf die Frage hinaus, welche Risiken wir als gering genug annehmen um sie hinzunehmen.
Daß man diese Frage im Bezug auf die Kernkraft heute anders bewertet als noch vor zwei Wochen, darüber müssen wir uns nicht streiten.

kuestentanne
22.03.2011, 17:46
Die Endlager-Frage fand ich bisher auch als größtes Problem, je nach Müll bis zu 100000 Jahre ist ein nicht überschaubarer Zeitraum.
Allerdings könnte man mit entsprechenden, wie hier schon erwähnt wurde, Reaktoren das Ganze auf ca. 300 Jahre verkürzen, dazu ist dieser Müll dann auch noch weit weniger radioaktiv.
Es gibt auch weitaus sicherere Reaktortechnik als diese Murksdinger der 2. Generation.

Allerdings gibt es einen Punkt, der weiterhin gegen Atomkraft spricht, aber auch z.B. gegen riesige Staudämme, nämlich der Kriegsfall.
Bei allen AKW´s a la Fukushima muss der Gegner "nur" die Stromversorgung lahmlegen und schwupps steht man vor riesigen Problemen. Zum einen wegen der wahrscheinlichen radioaktiven Verseuchung und zum anderen weil dann ein großer Batzen Strom weg ist.

FinP
22.03.2011, 17:55
Allerdings gibt es einen Punkt, der weiterhin gegen Atomkraft spricht, aber auch z.B. gegen riesige Staudämme, nämlich der Kriegsfall.
Bei allen AKW´s a la Fukushima muss der Gegner "nur" die Stromversorgung lahmlegen und schwupps steht man vor riesigen Problemen. Zum einen wegen der wahrscheinlichen radioaktiven Verseuchung und zum anderen weil dann ein großer Batzen Strom weg ist.

Dann ist im Endeffekt nur dezentrale "Energiegewinnung" möglich. Aber wer will die schon vor der Haustür haben.

KalleMalle
22.03.2011, 18:20
Allerdings gibt es einen Punkt, der weiterhin gegen Atomkraft spricht, aber auch z.B. gegen riesige Staudämme, nämlich der Kriegsfall.
Bei allen AKW´s a la Fukushima muss der Gegner "nur" die Stromversorgung lahmlegen und schwupps steht man vor riesigen Problemen. Zum einen wegen der wahrscheinlichen radioaktiven Verseuchung und zum anderen weil dann ein großer Batzen Strom weg ist.

Auch wenn es sich im Moment vielleicht nach "bei uns ist alles viel sicherer" anhört, aber trotzdem: So einfach ist die Stromversorgung zum Glück nicht lahmzulegen. Auch in Japan hat es dazu erst mal ein ordentliches Beben und eine 14 Meter hohe Welle gebraucht (hat die JAIF ermittelt).

Und zweitens: Wenn der Gegner sowieso vorhat, verstrahltes Gebiet zu hinterlassen, dann kann er auch gleich ne entsprechende Rakete schicken. Dürfte logistisch einfacher sein.

Meik
22.03.2011, 20:18
Die Endlager-Frage fand ich bisher auch als größtes Problem, je nach Müll bis zu 100000 Jahre ist ein nicht überschaubarer Zeitraum.
Allerdings könnte man mit entsprechenden, wie hier schon erwähnt wurde, Reaktoren das Ganze auf ca. 300 Jahre verkürzen, dazu ist dieser Müll dann auch noch weit weniger radioaktiv.

Genau daraum darf es IMHO derzeit einfach kein Endlager geben. Die Technik ist noch keine 100 Jahre alt, wer weiß was da in weiteren 100 Jahren möglich ist. Vielleicht können wir das Zeug dann problemlos in nichtstrahlendes Material umwandeln, zigmal mehr Energie mit einer risikoarmen Technik rausholen ... wer weiß das schon? Aber einmal sinnfrei verbuddelt und wir kommen so schnell nicht wieder ran. Was ist wenn mal ein Erdbeben das Endlager beschädigt? In mehreren 100m Tiefe im Boden kommt man nie wieder dran.

Ansonsten bleibt die Diskussion irgendwie eine äußerst beschränkte. Zahlt irgendein Kohlekraftwerksbetreiber für die Umweltschäden die er verursacht? Irgendeiner von uns für das was er an schädlichen Nebenwirkungen der Umwelt zufügt durch seinen Energieverbrauch? Wir zahlen die Kosten für die Energie, die Nebenwirkungen nehmen wir da stillschweigend in Kauf. Ob es Auto, Strom, Heizung oder was auch immer ist.

Und dabei auch nicht vergessen was alles für uns irgendwo anders gefördert, produziert oder was auch immer wird.

Wie teuer müssten viele Produkte werden wenn wir damit die Neuaufforstung von Regenwald zahlen müssten um nur mal ein Beispiel zu bringen?

Damit das nicht wieder falsch verstanden wird: Die AKWs SIND ein Problem, aber eins von vielen die wir geschaffen haben. :(

Pascal
22.03.2011, 22:14
Genau daraum darf es IMHO derzeit einfach kein Endlager geben. Die Technik ist noch keine 100 Jahre alt, wer weiß was da in weiteren 100 Jahren möglich ist. Vielleicht können wir das Zeug dann problemlos in nichtstrahlendes Material umwandeln, zigmal mehr Energie mit einer risikoarmen Technik rausholen ... wer weiß das schon? Aber einmal sinnfrei verbuddelt und wir kommen so schnell nicht wieder ran. Was ist wenn mal ein Erdbeben das Endlager beschädigt? In mehreren 100m Tiefe im Boden kommt man nie wieder dran.



Ein anderer Blickwinkel würde bedeuten sich zu Fragen, was die Menscheit alles allein innerhalb der vergangenen 100 Jahre erlebt hat: zwei Weltkriege mit verherrenden Folgen, Naturkatastrophen, Klimawandel, Terrorismus usw.

Die Vorstellung einen radioaktiven Haufen Müll erklecklicher Größe bzw. Masse mittelfristig zugänglich zu halten könnte ein verstetigtes Gefahrenpotential in vielerlei Hinsicht bedeuten. Das jemand "so schnell nicht wieder ran" kommt kann also auch eine Art von Sicherheit darstellen, z.B. gegen das gegebene Mißbrauchspotential wenn das radioaktive Material in falsche Hände geräte.

Helmut S
23.03.2011, 06:38
Mir gefällt die Idee das Zeug (radioaktiver Müll) in die Sonne zu schießen. Das Kostenargument überzeugt mich nicht. Das Thema Fehlstart schon hier wäre eine Risikobetrachtung hilfreich. ;)

FuXX
23.03.2011, 08:17
Mir gefällt die Idee das Zeug (radioaktiver Müll) in die Sonne zu schießen. Das Kostenargument überzeugt mich nicht. Das Thema Fehlstart schon hier wäre eine Risikobetrachtung hilfreich. ;)

Weisst du wie oft man fliegen muesste, um das alles in die Sonne zu befoerdern? Bei den tausenden von Start wuerde unter Garantie ab und an mal einer misslingen - and then the shit really hits the fan!

Joerg aus Hattingen
23.03.2011, 10:00
Radioaktives Material ließe sich durchaus in wenigen Jahren in stabiles Material (meist Blei) umwandeln. Jedoch wären die einzelnen Schritte (Schleife: Anregung durch Neutronenbeschuss in einen hochgradig instabilen Kern) energetisch so aufwändig, dass die Energiebilanz unterm Strich negativ wäre. Ich denke aber, dass man irgendwann keine andere Wahl mehr hat, ein Endlager gibts nicht.

FuXX
23.03.2011, 10:52
LOL, das waer auch geil, erst Jahrzehnte mit AKWs 'sauberen' Strom erzeugen, dann den ganzen Driss da stehen haben und nicht wissen wohin damit und als Loesung dann mit mehr Strom aus Kohlekraft den Muell in ungefaehrlichen Muell umwandeln - so hat man dann netto Muell erzeugt und Strom dafuer verbraucht. Hoert sich so bescheuert an, dass die Geschichte einfach prima zur Menschheit passen wuerde :).

Helmut S
23.03.2011, 11:14
Weisst du wie oft man fliegen muesste, um das alles in die Sonne zu befoerdern? Bei den tausenden von Start wuerde unter Garantie ab und an mal einer misslingen - and then the shit really hits the fan!

Keine Ahnung. Schätze das kommt auf die Größe des Kofferaums an!? ;)

Wäre so ein statistisch wahrscheinlicher Fehlstart eine andere Risikoklasse als andere "Endlageralternativen"?

kuestentanne
23.03.2011, 11:50
http://www.zamg.ac.at/aktuell/index.php?seite=1&artikel=ZAMG_2011-03-22GMT13:31

Von ein bisschen radioaktiven Material kann man da wohl nicht mehr sprechen. Dazu noch das verseuchte Wasser, was in den Pazifik fließt ...

FuXX
23.03.2011, 13:21
Keine Ahnung. Schätze das kommt auf die Größe des Kofferaums an!? ;)

Wäre so ein statistisch wahrscheinlicher Fehlstart eine andere Risikoklasse als andere "Endlageralternativen"?Ich glaub schon. Denn bei der Zahl der Starts ist es mehr oder weniger sicher, dass irgendwann etwas schief geht. Man bekommt ja jedes Mal nur wenige Tonnen weg. (ich hab jetzt gerade kein Zahlen vorliegen, aber auf Fluchtgeschwindigkeit von der Erde wird ne Ariane 5 vll 5t beschleunigen koennen - dramatisch mehr sicher nicht)

Ganz davon abgesehen, dass das eben auch endlos Energie und Geld kostet - dann kann man den Muell besser gleich hier behandeln.

kuestentanne
23.03.2011, 13:40
http://www.amazon.de/Zittergas-schr%C3%A4ges-Wasser-phantastischen-Erfindungen/dp/3871447684

In dem Buch steht die Lösung drin.
In dem Buch ist ein Sammelsurium von lustigen Ideen, die theoretisch sogar machbar sind.
Darunter auch die Atommüllbeseitigung. Und zwar so, dass durch den Strahlungsdruck der Müll von alleine abhebt und die Fluchtgeschwindigkeit erreicht.

kuestentanne
23.03.2011, 14:30
http://www.gfstrahlenschutz.de/pm110323.htm

Schon komisch, dass man sich nach dem ersten Hype der Medien diese Infos quasi selbst zusammensuchen muß ...

Riversider
23.03.2011, 15:05
http://www.gfstrahlenschutz.de/pm110323.htm

Schon komisch, dass man sich nach dem ersten Hype der Medien diese Infos quasi selbst zusammensuchen muß ...

Brutal, und der Kessel dampft noch.....
Merkwürdig, wie schnell man sich an die "Sache" gewöhnt hat und die Medien kaum noch darüber berichten.
Schade, dass sich der Mensch nicht an die atomare Strahlung in der gemessenen Dosis, gewöhnen kann.

FuXX
24.03.2011, 08:25
Man fragt sich ja doch manchmal, ob der Bruederle wirklich 24/7 betrunken ist: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,752847,00.html

Nicht das mich das wundern wuerde - aber wie bloed muss der denn sein, dass auch einfach so zu formulieren?

Pascal
24.03.2011, 08:36
Das ist doch DIE Ehrlichkeit, die wir immer von Politikern erwartet haben...;) ; man sollte H. Brüderle nicht kritisieren, nur weil er die Wahrheit sagt! ;)

KalleMalle
24.03.2011, 09:00
Der Brüderle ist Jahrgang 45 und weiß vermutlich, daß er es in seiner politischen Karriere nicht mehr weiter bringen wird als bis zum BMWi. Da kann man dann schon mal Klartext reden :)

Gibt aber noch andere schön geschriebene Artikel (http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/1417769/), die sich über die spontanen Notfallmaßnahmen von schwarz/gelb wundern.

Flow
24.03.2011, 10:05
Das ist doch DIE Ehrlichkeit, die wir immer von Politikern erwartet haben...;) ; man sollte H. Brüderle nicht kritisieren, nur weil er die Wahrheit sagt! ;)
Richtig !
Eher "das Wahlvolk", daß es so gleichgültig oder manipulierbar geworden ist, daß man ihm diese Wahrheiten auch noch in's Gesicht sagen kann ...

Heute vera**che ich dich, morgen sage ich dir, daß ich dich vera**cht habe. Spielt keine Rolle, gewirkt hat es ja sowieso ...

FinP
24.03.2011, 20:48
Das schlimmste ist doch, dass "die da oben" wirklich ihr Wohlvolk für debil halten.

Erst ein Verteidigungsminister, der alle für blöd verkauft.
Und nun schieben sie es auf einen "Protokollfehler". Die glauben echt, die Wähler wären bescheuert.

Scotti
24.03.2011, 21:16
http://www.gfstrahlenschutz.de/pm110323.htm

Schon komisch, dass man sich nach dem ersten Hype der Medien diese Infos quasi selbst zusammensuchen muß ...

Von dem, der da als Autor angegeben ist, gibt es einen sehr hörenswerten Podcast von 2010 zum Thema "Tschernobyl & mehr":
http://elementarfragen.de/2010/06/ef03-tschernobyl/

Dauert zwei Stunden, und nicht nur das "Tschernobyl " sondern insbesondere auch das "mehr" ist durchgehend interessant.

Thorsten
24.03.2011, 21:42
Man fragt sich ja doch manchmal, ob der Bruederle wirklich 24/7 betrunken ist: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,752847,00.html

Nicht das mich das wundern wuerde - aber wie bloed muss der denn sein, dass auch einfach so zu formulieren?

Immerhin hat er es wohl nicht heute oder gestern so gesagt, sondern als die Meldung ganz frisch reinkam und er wohl recht überrascht war. Da ist in dem Kreis Beschwichtigung nchvollziehbar.

Haben die in Sachsen-Anhalt das eigentlich geglaubt oder hatte auch die Unglaubwürdigkeit dieses Moratoriums keinen entscheidenden Einfluss auf die Wahl?

tandem65
24.03.2011, 21:43
Die glauben echt, die Wähler wären bescheuert.

Ist dem nicht mehr so? Vielleicht verwechselst Du Dich mit der allgemeinheit der Wähler:(

3-rad
24.03.2011, 21:53
Der Brüderle hat bullshit gebaut.
Es stehen Wahlen an.
Es gibt Millionen Beispiele in allen Parteien wo andere ähnlichen Mist gebaut haben.
Jeder macht für einen Wahlsieg alles.
In jeder Partei.
Ich finde Atomkraft eigentlich immer schon beschissen, leider gab es vor 20 Jahren keine alternative außer Kohle.
Ich hoffe dass sich jetzt was bewegt.

Wer regiert ist im Grunde egal, wenn es nicht die Linken sind in irgendeiner Form.

Straik
25.03.2011, 09:11
China entdeckt Radioaktivität bei Reisenden aus Japan
Die chinesische Gesundheitsbehörde hat bei zwei Reisenden aus Japan eine hohe radioaktive Verstrahlung festgestellt. Das Paar sei auf dem Luftweg nach Wuxi in Ostchina eingereist, teilte die Behörde am Freitag mit. Die gemessene Radioaktivität liege deutlich über dem Grenzwert. Eine Gefahr für ihre Umwelt stellten die beiden jedoch nicht dar. Die japanischen Besucher seien ärztlich versorgt worden.
Quelle:Spon

Vor ein paar Tagen noch gab es riesige Aufmacher, weil verstrahlte Lebensmittel entdeckt wurden. Die Radioaktivität war aber deutlich unter den Grenzwerten, so manches Gemüse auf den Märkten ist höher belastet.
Und jetzt? Nur eine kleine Meldung, irgendwo auf Seite 2.

kuestentanne
25.03.2011, 09:49
Jo, dass was ich vor 2 Tagen schon verlinkte, ist jetzt immerhin bei der BILD angekommen.

Schlecht ist, dass die das in Fukushima nicht wie in Tschernobyl machen können und einfach zukippen den Mist.
Denn dann könnten sich die Kernschmelzen nach unten verabschieden und bei den riesigen Mengen dank Abklingbecken wäre dann die Kacke richtig am Dampfen, wenn der Mist dann mit dem Grundwasser in den Pazifik gelangt, zumal da auch noch in Reaktor 3 bis zu 6 kg Plutonium bei sind.

So kann es passieren, dass sie das noch jahrelang so kühlen müssen, wobei dann auch weiterhin Radioaktivität freigesetzt wird ...

Flow
25.03.2011, 10:40
Das schlimmste ist doch, dass "die da oben" wirklich ihr Wohlvolk für debil halten.

Erst ein Verteidigungsminister, der alle für blöd verkauft.
Und nun schieben sie es auf einen "Protokollfehler". Die glauben echt, die Wähler wären bescheuert.
Nö, das Schlimme ist, daß "sie" recht haben ... :Lachen2:

FinP
25.03.2011, 10:43
Auch wahr.

FuXX
27.03.2011, 09:17
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753398,00.html

sybenwurz
27.03.2011, 11:43
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753398,00.html

dass sich die Konzentration der radioaktiven Substanzen im Meer schnell verdünnt, so dass derzeit keine größere Gefahr für Mensch und Umwelt bestehe.

Ja nee, iss klar...

glaurung
27.03.2011, 11:51
Ja nee, iss klar...

Richtig. Diese ständige Banalisierung ist nicht zum Aushalten. :Nee:

sybenwurz
27.03.2011, 11:58
Andererseits: bei der GRS iss auf den Diagrammen n kontinuierlicher Rückgang der Radioaktivität verzeichnet (zumindest bis gestern, heute gibts noch keine Werte).
Was soll ich nu glauben?
Auf GMX gibts die gleiche Schlagzeile wie bei SpOn.
Wahlbeeinflussung?

Meik
27.03.2011, 12:04
Richtig. Diese ständige Banalisierung ist nicht zum Aushalten. :Nee:

Die teilweise verbreitete Panikmache ist nichts besser. Was ich kaum zum Aushalten finde ist die immer noch grausame Informationspolitik. Wie wenig gesicherte Informationen es gibt sieht man z.B. hier:

http://www.grs.de/sites/default/files/Status%20KKW%20Fukushima%20Daiichi%20Uhr%20am%2026 -03-2011_1200.pdf

"Meerwasserproben vom Küstenwasser in der Umgebung der Anlage ergaben Nachweise radioaktiven Jods, Cäsiums, Ruthenium und Tellur."

War klar dass bei Meerwasserkühlung auch Stoffe ins Meer gelangen. Die Frage - wie bei jedem Gilft - ist aber die nach der Menge. Ist es so wenig dass es in der Verdünnung im mehr wirklich harmlos ist oder doch deutlich mehr? Nichts genaues weiss man nicht. :(

Wenn man den Stand der halbwegs gesicherten Fakten auf der GRS-Seite anguckt ist der Zustand aber immer noch alles andere als gefahrlos. Die meisten anderen Medien lese ich zu dem Thema gar nicht mehr, das ist zum großen Teil immer noch Müll den die von sich geben. :Nee:

Meik
27.03.2011, 12:08
Andererseits: bei der GRS iss auf den Diagrammen n kontinuierlicher Rückgang der Radioaktivität verzeichnet

Aber am Haupttor. Die Messung sagt nicht viel darüber aus ob und wie viel radioaktive Stoffe bei der Meerwasserkühlung ins Meer gelangt sind.

Eins der Dinge die in den Medien ständig durcheinandergewürfelt werden. Die direkte Strahlung aus den KKW ist "relativ" unproblematisch, das ernste Problem ist die Freisetzung radioaktiver Stoffe die in die Nahrungskette gelangen.

sybenwurz
27.03.2011, 12:32
Aber am Haupttor.

Wie weit muss das Haupttor dann aber entfernt sein, dass ein zehnmillionenfacher Anstieg dort messtechnisch nicht erfasst wird...:Gruebeln:

Oder gehe ich (fälschlicherweise) davon aus, dass Radioaktivität, die in die ausm Reaktor und in die Nahrungskette gelangt, auch strahlen und demnach messbar sein müsste?

Meik
27.03.2011, 12:44
Wie weit muss das Haupttor dann aber entfernt sein, dass ein zehnmillionenfacher Anstieg dort messtechnisch nicht erfasst wird...:Gruebeln:

Ca. 1km von der Anlage entfernt lt. GRS. Von 1m auf 1km Messentfernung sind wir schon beim Faktor 1 Mio. Der war ja angeblich im Meerwasser direkt vor der Anlage gemessen.

Da aber bei den meisten Pressemitteilungen nichts steht wie und was genau gemessen wurde ...

Flow
27.03.2011, 13:57
Richtig. Diese ständige Banalisierung ist nicht zum Aushalten. :Nee:
Diese Boulevard-Pressen-mäßige Superlativierung bis hin in spiegel.de und sueddeutsche.de aber auch nicht ... :Kotz:

"zehnmillionenfach erhöht" ... http://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/a060.gif ..."dramatisch gestiegen" ...

Ohne tatsächliche Werte und nüchterne, sachliche Einschätzung ist das auch nur ein Spiel mit den Emotionen ...

Flow
27.03.2011, 14:02
Andererseits: bei der GRS iss auf den Diagrammen n kontinuierlicher Rückgang der Radioaktivität verzeichnet (zumindest bis gestern, heute gibts noch keine Werte).
Was soll ich nu glauben?
Spiegel mißt im Kühlwasser des Reaktors :
Die Strahlung sei Sonntag in dem verseuchten Wasser gemessen worden, das im Turbinengebäude des Reaktorblocks steht
... daß man da nicht mehr baden will, ist wohl klar ...

Stefan
27.03.2011, 14:29
Diese Boulevard-Pressen-mäßige Superlativierung bis hin in spiegel.de und sueddeutsche.de aber auch nicht ...

Die Störfälle laufen seit dem 11. März. Wenn man jetzt liest, dass nicht ausreichend Pumpen...... zur Verfügung stehen, dann unterstelle ich, dass das Krisenmanagement zu Beginn darin bestand, möglichst viel zu verharmlosen. In weit weniger als den vergangenen 16 Tagen hätte man Containeschiffe voller Equipment von überall her nach Fukushima transportieren können.

Unabhängig davon, was vor dem Tsunami verbockt wurde......... danach wurden offensichtlich sehr viele Chancen vertan.

Stfan

Flow
27.03.2011, 14:44
Die Störfälle laufen seit dem 11. März. Wenn man jetzt liest, dass nicht ausreichend Pumpen...... zur Verfügung stehen, dann unterstelle ich, dass das Krisenmanagement zu Beginn darin bestand, möglichst viel zu verharmlosen.
Das mag sein ...
Ohne klare Daten und Informationen bleibt es für uns aber Spekulation.

Der oben verlinkte Spiegel-Artikel hat kaum mehr Wert und Relevanz als ein beliebiger Katastrophenfilm ...
Und das nervt !
Sowas ist kein seriöser Journalismus !

Meik
27.03.2011, 14:58
Spiegel mißt im Kühlwasser des Reaktors :


"sei gemessen worden" - wie üblich konjunktiv. Hat man die Werte? Wurde gemessen? Vermutet? Irgendwo gehört?

Unabhängig davon, was vor dem Tsunami verbockt wurde......... danach wurden offensichtlich sehr viele Chancen vertan.

Wobei die Frage ist ob es "nur" mit dem Pumpentausch getan ist. Wo sind die, in verstrahlten Bereichen? Kann man die eben tauschen? Gibt´s andere passende überhaupt? Wo bekommt man den Strom her? Ist der Kühlkreislauf noch dicht? Hinterher ist man immer schlauer.

Der oben verlinkte Spiegel-Artikel hat kaum mehr Wert und Relevanz als ein beliebiger Katastrophenfilm ...

Sowas ist kein seriöser Journalismus !

+1 :(

Flow
27.03.2011, 15:16
Da aber bei den meisten Pressemitteilungen nichts steht wie und was genau gemessen wurde ...
Sueddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/politik/japan-atomkatastrophe-in-fukushima-us-experten-toedliche-strahlung-in-reaktor-1.1077827) schreibt :
Die von Tepco im Reaktor gemessenen mehr als 1000 Millisievert pro StundeWie weit muss das Haupttor dann aber entfernt sein, dass ein zehnmillionenfacher Anstieg dort messtechnisch nicht erfasst wird...:Gruebeln:
GRS (http://www.grs.de/informationen-zur-lage-den-japanischen-kernkraftwerken-fukushima-onagawa-und-tokai) meldete für's Haupttor zuletzt :
Am 25.03.2011 zeigte sich am Messpunkt Haupttor gegen 10:30 Uhr ein Anstieg der ODL auf 540 µSv/h, bis 15:30 Uhr gingen die Messwerte auf ca. 205 µSv/h zurück. ... und derzeit keine Veränderung.
Das ist ein zwei- bis fünftausendfach niedrigerer Wert.

Weiterhin liest man bei sueddeutsche.de, daß es sich aktuell wohl um zerfallendes Jod handeln soll.
Dies sendet beim Zerfall in der Regel β-Strahlung aus (http://de.wikipedia.org/wiki/Betastrahlung), die relativ leicht abgeschirmt wird (dünnes Metallblech).

Das aktuelle Problem ist also, daß im Gebäude (wo genau ?) gerade nicht weitergearbeitet werden kann.

Ferner hat Jod abhängig vom Isotop (http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Isotope/5._Periode#53_Iod) eine relativ kurze Halbwertszeit.
Tepco betonte, dass das radioaktive Jod aber eine Halbwertszeit von weniger als einer Stunde habe. Das bedeutet, dass es innerhalb eines Tages zerfällt.Das würde bedeuten, daß die Strahlung möglicherweise schnell wieder zurückgehen könnte, und die Arbeiten wieder aufgenommen werden könnten.

Bei Jod131, von dem gelegentlich die Rede ist, beläuft sich die Halbwertszeit allerdings auf etwa 8 Tage.


Ähnliches gilt laut dieser Meldung (sueddeutsche.de) für die Meerwasserbelastung :

Die radioaktive Verseuchung des Meerwassers vor der havarierten Anlage stieg aber noch einmal: Tests der japanischen Atomaufsicht ergaben eine um das 1850-fache erhöhte Belastung durch radioaktives Jod.Handelt es sich um schnell zerfallendes Jod, wäre die Belastung kurzfristiger Natur.
Mit zunehmender Entfernung vom "Auslaufort" und der Zeit tritt natürlich auch rasche Verdünnung und damit deutlich niedrigere Belastung auf.
Insofern wäre ohne genauere Angabe des Meßpunktes "vor der havarierten Anlage" selbst ein genauer Wert nicht einzuordnen.
Die Werte "100m vor der Anlage" und "10km vor der Anlage" sollten sich um Welten unterscheiden !
Genauso "1850-fach" ... von was ?
Ohne tatsächlichen, einschätzbaren Wert bleibt das nur eine Permutation von 08/15 ... :Lachen2:

Scotti
27.03.2011, 15:33
http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/atomarer_notstand_in_japan_teil_2/
(http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/atomarer_notstand_in_japan_teil_2/)darin:
"14:55 Uhr: Verwirrung um Tepco-Messwerte: AKW-Betreiber Tepco hat seine eigenen Angaben über millionenfach erhöhte Strahlenwerte im Wasser von Reaktor 2 zurückgezogen. Die Messung sei falsch gewesen, erklärte ein Sprecher. (dapd)"

Bevor man sich über die Presse aufregt, sollte man sich vielleicht über die Verursacher der falschen Meldung aufregen, gelle Mike und Flow.

und vielleicht sollte man sich auch darüber aufregen:
"11.25 Uhr: Die Arbeiter, die am Donnerstag durch kontaminiertes Wasser im Reaktorblock 3 gingen, waren einer Strahlung von 2.000 bis 6.000 Millisievert ausgesetzt. Diese Strahlenbelastung kann bei Menschen, die ihr mit ganzem Körper ausgesetzt sind, innerhalb kurzer Zeit zu Strahlenkrankheit und Tod führen. Die japanische Atomsicherheitsbehörde NISA teilte mit, der Kraftwerksbetreiber Tepco habe von hohen Strahlenwerten in Block 3 gewusst, bevor die beiden Arbeiter dort verstrahlt worden seien. (N 24)"

Die Atomlobby in Japan weiß doch gar nicht was sie tut. Die sind völlig ahnungs- und hilflos. Hier würde es nicht anders aussehen.

Flow
27.03.2011, 15:43
Bevor man sich über die Presse aufregt, sollte man sich vielleicht über die Verursacher der falschen Meldung aufregen, gelle Mike und Flow.
Issoejal ... Hauptsache man regt sich auf, gelle Scotti ... :Huhu:

Flow
27.03.2011, 15:56
[/URL]
Mit zunehmender Entfernung vom "Auslaufort" und der Zeit tritt natürlich auch rasche Verdünnung und damit deutlich niedrigere Belastung auf.
Insofern wäre ohne genauere Angabe des Meßpunktes "vor der havarierten Anlage" selbst ein genauer Wert nicht einzuordnen.
Die Werte "100m vor der Anlage" und "10km vor der Anlage" sollten sich um Welten unterscheiden !
Genauso "1850-fach" ... von was ?
Ohne tatsächlichen, einschätzbaren Wert bleibt das nur eine Permutation von 08/15 ... :Lachen2:
[URL="http://www.sueddeutsche.de/politik/atomkatastrophe-in-japan-extrem-hohe-verstrahlung-im-pazifik-1.1077615"]>Hier< (http://www.sueddeutsche.de/politik/japan-atomkatastrophe-in-fukushima-us-experten-toedliche-strahlung-in-reaktor-1.1077827) liest man :

Die Proben wurden 330 Meter südlich des Kraftwerks entnommen
Einen genauen Wert habe ich allerdings auch nicht gelesen.
Dafür wurde wieder Jod131 erwähnt, das eine Habwertszeit von etwa 8 Tagen hat.

Meik
27.03.2011, 16:18
und vielleicht sollte man sich auch darüber aufregen:
"11.25 Uhr: Die Arbeiter, die am Donnerstag durch kontaminiertes Wasser im Reaktorblock 3 gingen, waren einer Strahlung von 2.000 bis 6.000 Millisievert ausgesetzt.

" drei Arbeiter beim Kabellegen im Maschinenhaus bei Block 3 Strahlungsdosen von mehr als 170 mSv ausgesetzt. Bei zwei von ihnen wurde bestätigt, dass Haut an den Beinen kontaminiert wurde. "

So liest sich die gleiche Meldung bei der GRS. Ok, 6000 sind auch mehr als 170. Im Gegensatz zu anderen Artikeln steht da auch immer bei woher die Info kommt, ob direkt vom Betreiber, über Nachrichtenagenturen oder woher auch immer.

Die 1850fach bezogen sich angeblich auf irgendeinen Grenzwert. Welchen auch immer.

Scotti
27.03.2011, 16:50
" drei Arbeiter beim Kabellegen im Maschinenhaus bei Block 3 Strahlungsdosen von mehr als 170 mSv ausgesetzt. Bei zwei von ihnen wurde bestätigt, dass Haut an den Beinen kontaminiert wurde. "

So liest sich die gleiche Meldung bei der GRS. Ok, 6000 sind auch mehr als 170. Im Gegensatz zu anderen Artikeln steht da auch immer bei woher die Info kommt, ob direkt vom Betreiber, über Nachrichtenagenturen oder woher auch immer.

Die 1850fach bezogen sich angeblich auf irgendeinen Grenzwert. Welchen auch immer.

Ok, hast wahrscheinlich recht. Die IAEA (http://de.wikipedia.org/wiki/IAEA), die es anscheinend verbreit hat, weiß wahrscheinlich auch nicht was sie tut:


FAZ: (http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~ED98136EF628A4BC5995DF6D4513BE4B3~ATpl~Ecommon ~Sspezial.html)
"Seit Beginn der Krise in dem Atomkraftwerk wurden 17 Arbeiter verstrahlt. Zwei kamen mit Verbrennungen ins Krankenhaus, weil sie in dem verseuchten Wasser gestanden waren. Die beiden Arbeiter waren einer Strahlung von 2000 bis 6000 Millisievert ausgesetzt. Das teilte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA mit. Nach amtlichen Angaben kann diese Strahlenbelastung bei Personen, die ihr mit ganzem Körper ausgesetzt sind, innerhalb kurzer Zeit zum Tod führen.
Die japanische Atomsicherheitsbehörde NISA teilte mit, Kraftwerksbetreiber Tepco habe von den hohen Strahlenwerten in Reaktorblock 3 gewusst, bevor die beiden Arbeiter dort verstrahlt worden seien. Tepco räumte ein, dass drei am dritten Reaktorblock verstrahlte Arbeiter nicht vor dem radioaktiven Wasser im Turbinen-Gebäude gewarnt worden waren. „Wenn der Informationsaustausch ordentlich funktioniert hätte, wäre der Zwischenfall möglicherweise verhindert worden“, sagte ein Tepco-Manager der Zeitung „Yomiuri“. Regierungssprecher Edano forderte Tepco deshalb zu mehr Transparenz auf. NISA verlangte, Tepco müsse mehr für die Sicherheit seiner Mitarbeiter in der Anlage tun. Im Schichtbetrieb arbeiten rund 600 Techniker in Fukushima." Hervorhebung von mir.

Meik
27.03.2011, 16:57
Ok, hast wahrscheinlich recht. Die IAEA (http://de.wikipedia.org/wiki/IAEA), die es anscheinend verbreit hat, weiß wahrscheinlich auch nicht was sie tut:


Vorrangig weiß wohl eher Tepco nicht was die so von sich geben. Das ist ja wohl vorrangig das was zu so vielen Vermutungen und Spekualtionen führt. Das was man wirklich an Fakten hat ist ja sehr überschaubar. :Nee:

Scotti
27.03.2011, 17:10
Vorrangig weiß wohl eher Tepco nicht was die so von sich geben. Das ist ja wohl vorrangig das was zu so vielen Vermutungen und Spekualtionen führt. Das was man wirklich an Fakten hat ist ja sehr überschaubar. :Nee:

Ach nee, für die GRS und die IAEA findeste wieder Entschuldigungen. :Lachen2:


Edit:
Bin mal gespannt was sich in der Berichtserstattung ab morgen alles so ändert.

Meik
27.03.2011, 19:04
Ach nee, für die GRS und die IAEA findeste wieder Entschuldigungen. :Lachen2:

Naja, in gewisser Weise ist das eine Entschuldigung für die gesamte Presse. Alle wollen was schreiben, nur vernünftige Informationen gibt es wenige. Auch die GRS oder IAEA können sich derzeit nur auf Informationen der japanischen Nachrichtenagenturen oder Angaben von Tepco stützen. Eigene Leute haben die ja nicht im Reaktor.

GRS und IAEA geben aber zumindest die Quellen an und ob die Angaben bestätigt sind oder nicht. Und versuchen beide halbwegs sachlich die Situation zu beschreiben ohne Panikmache oder Verharmlosungen. Beruhigend finde ich die derzeitige Einschätzung der GRS nicht, trotzdem verzichten die auf billige Panikmache und liefern noch vernünftige Hintergrundinformationen:

http://www.grs.de/sites/default/files/Status%20KKW%20Fukushima%20Daiichi%20Uhr%20am%2027 -03-2011_1200.pdf

Kiwi03
27.03.2011, 19:26
Was machat man eigentlich mit dem radioaktiv verseuchtem Wasser indden Anlagen? Abpumpen und ins Meer leiten ist ja wohl kaum die richtige Lösung, oder?

powermanpapa
27.03.2011, 19:34
Was machat man eigentlich mit dem radioaktiv verseuchtem Wasser indden Anlagen? Abpumpen und ins Meer leiten ist ja wohl kaum die richtige Lösung, oder?

Verbrennen?
in den Keller pumpen?

----
Dafür existiert kein Plan!

Meik
27.03.2011, 19:41
Dafür existiert kein Plan!

Doch, stark verdünnen ...

Thorsten
27.03.2011, 19:45
War in #304 verlinkt, dass es in Japan alles ganz easy ist ;): http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/jetzt_auf_deutsch_warum_ich_ueber_die_kernkraftwer ke_in_japan_nicht_beunruh/ :


Wo stehen wir also? Meine Einschätzung:

§ Die Anlagen sind jetzt sicher und werden sicher bleiben.

...

§ Das Seewasser, welches zur Kühlung genutzt wurde, wird in gewissem Maße aktiviert. Da die Steuerstäbe voll eingefahren sind, findet die Uran-Kettenreaktion nicht statt. Das bedeutet, daß die hauptsächliche nukleare Reaktion nicht stattfindet, also nicht mehr zur Aktivierung des Seewassers beiträgt. Die radioaktiven Zwischenelemente sind auch so gut wie verschwunden, weil der Uranzerfall vor langer Zeit gestoppt wurde. Dies reduziert die Aktivierung weiter. Zum Schluß bleibt ein gewisser Grad an Aktivierung des Seewassers, die ebenfalls durch die Behandlungseinrichtungen entfernt wird.

§ Nach und nach wird das Seewasser dann durch “normales” Kühlwasser ersetzt.

§ Der Reaktorkern wird dann demontiert und zu einer Wiederaufbereitungsanlage transportiert, genau wie bei einem regulären Austausch der Brennelemente.

§ Die gesamte Anlage wird auf mögliche Schäden untersucht. Das wird etwa 4 bis 5 Jahre dauern.
Also in Kürze wird abgebaut und nachgeguckt :Nee:.

powermanpapa
27.03.2011, 19:46
Doch, stark verdünnen ...

also doch einfach ins Meer

die paar Fischchen die werden damit doch wohl klarkommen

Flow
27.03.2011, 19:49
War in #304 verlinkt, dass es in Japan alles ganz easy ist ;): http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/jetzt_auf_deutsch_warum_ich_ueber_die_kernkraftwer ke_in_japan_nicht_beunruh/ :


Also in Kürze wird abgebaut und nachgeguckt :Nee:.
Kannst ihnen ja eine Spende zukommen lassen, dann klappt's das nächste mal vielleicht etwas besser mit der Einschätzung ... ;)

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und auszubauen!

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3-rad
27.03.2011, 19:50
also doch einfach ins Meer

die paar Fischchen die werden damit doch wohl klarkommen

haste mal Godzilla gesehen?

Also ich kann gar nicht so viel essen wie ich :Kotz: könnt.

Thorsten
27.03.2011, 20:01
Kannst ihnen ja eine Spende zukommen lassen, dann klappt's das nächste mal vielleicht etwas besser mit der Einschätzung ... ;)
Wenn der Autor nicht so dermaßen die Fresse aufgerissen und alle anderen als Dilletanten
Dieser Text ist zwar lang, aber wenn Sie ihn gelesen haben, wissen Sie mehr über Atomkraftwerke als aller Journalisten auf dem Planeten zusammen.
bezeichnet hätte, könnte ich ja mit einer geäußerten Fehleinschätzung leben.

FuXX
28.03.2011, 08:30
Verbrennen?Good one, erinnert mich an eine Anekdote die mir ein Thermodynamik Professor vor kurzem erzaehlt hat - der wurde von nem Journalisten gefragt, warum man das schaedliche CO2 nicht einfach verbrennt ;)

sybenwurz
28.03.2011, 08:37
GMX meldet:

Im Unglücksreaktor 2 ist es teilweise zum GAU gekommen.

Scheint mir, als wenn das wie "ein bisschen schwanger" wär...

TriVet
28.03.2011, 16:22
Die neun Gemeinplätze des Atomfreunds (http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E02AA44CC26634CBDB7322680CADEA714~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

So manches davon hatten wir hier im Fred auch schon...

TriVet
28.03.2011, 16:26
Ein animiertes Tschernobyl-Video, das mich sprachlos macht (übrigens aus Frankreich):
http://www.youtube.com/watch?v=ay73ezX7HKc&feature=related

FuXX
28.03.2011, 19:46
Die neun Gemeinplätze des Atomfreunds (http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E02AA44CC26634CBDB7322680CADEA714~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

So manches davon hatten wir hier im Fred auch schon...
Sehr guter Artikel!

Meik
28.03.2011, 20:32
Sehr guter Artikel!

Ansichtssache, aber eins haben die gut auf den Punkt gebracht:
"Die Heuristik, die Menschen anwenden, um derartige Risiken zu bewerten, hat Gerd Gigerenzer in anderem Zusammenhang definiert: „Vermeide Situationen, in denen viele Menschen zu einem Zeitpunkt ums Leben kommen."

Deswegen haben auch viele Leute viel mehr Angst vor einem Flugzeugabsturz als morgens über die Straße zu gehen. Obwohl das Risiko bei zweiterem erheblich höher ist. Dazu kommt der Entfernungsfaktor, was interessiert die Ölpest in Amerika, abgeholzte Regenwälder, Kriege um Öl, ... aber das böse XXX vor der Haustür geht gar nicht.

Dabei kann das XXX von Windrad über Stromleitung bis zum AKW alles mögliche sein. Gucken wir mal wo die rot-grünen in BaWü und RLP ihren Strom in ein paar Jahren herbekommen. Solange es nicht auf eine Augenwischerei wie im "atomkraftfreien" Österreich hinausläuft ...

Wenn man sich dann jeden Tag anguckt wie sorglos mit Energie umgegangen wird glaube ich immer noch nicht dass Fukushima mal als Anlass genommen wird auch das eigene Verhalten zu überdenken. :Nee:

anna_1990
01.04.2011, 14:49
Wenn man sich dann jeden Tag anguckt wie sorglos mit Energie umgegangen wird glaube ich immer noch nicht dass Fukushima mal als Anlass genommen wird auch das eigene Verhalten zu überdenken. :Nee:

In diesem Punkt würde ich mit Dir übereinstimmen, mit anderen Aussagen nicht so ganz. Direkt bekommen wir hier in Deutschland vom Reaktorunfall in Japan auf der anderen Seite der Welt kaum etwas zu spüren. Die Bilder und Nachrichten sind sicher dramatisch, aber direkte Auswirkuunge hat das jetzt nicht.
Um es mal zynisch zu formulieren: hier wird sich erst etwas ändern, wenn die Bundesregierung sich genötigt sieht, die Menschen aufzufordern, doch bitte keine Kinder mehr zu zeugen, da diese in Folge der Schädigung des Erbgutes durch Strahlung, praktisch keine Chance mehr haben, auch nur halbwegs gesund auf die Welt zu kommen. Ich denke, dann würde sich etwas ändern. Die Vereinigung von Ärzten für die Verhütung eines Atomkrieges hat einen interessanten Beitrag mit zahlreichen Literaturhinweisen bereitgestellt (http://www.ippnw.de/atomenergie/atom-gesundheit/tschernobylfolgen/artikel/b885ac0447/genetische-schaeden-und-fehlbildunge.html).

Am sinnvollsten wäre es sicher, zu versuchen, so viel Energie wie möglich einzusparen, beim gegenwärtigen Stromverbrauch können wie wohl kaum auf die Atomenergie verzichten, wenn wir unseren Lebensstandard und unsere Ansprüche aufrechterhalten wollen. Es ist immer leicht mit dem Finger auf andere zu zeigen, ob das nun die bösen Stromkonzerne sind, oder die energiehungrige Industrie. Wir sollten lieber mal vor unserer eigenen Haustüre kehren. Jeder Einzelne kann den Stromverbrauch im eigenen Haus senken (http://www.energiesparen-im-haushalt.de/energie/tipps-zum-energiesparen/strom-sparen-im-haushalt.html), ohne gleich alle elektrischen Geräte herauswerfen zu müssen.

Vegatu
01.04.2011, 15:09
Wir sollten lieber mal vor unserer eigenen Haustüre kehren. Jeder Einzelne kann den Stromverbrauch im eigenen Haus senken (http://www.energiesparen-im-haushalt.de/energie/tipps-zum-energiesparen/strom-sparen-im-haushalt.html), ohne gleich alle elektrischen Geräte herauswerfen zu müssen.

Dieses Kehren vor der eigenen Haustüre sollte aber nicht nur der Gewissenserleichterung dienen, wie dies viele mit ähnlichen Dingen wie Stressabbau durch Putzen zB praktizieren.
Dies würde nicht zu Veränderung, sondern zur verzögerten Rückkehr zu alten Gewohnheiten führen.

Immer wieder bewusstmachen, um was es wirklich geht.
Kein parasitäres Leben, sondern mithelfen etwas Grossartiges zu errichten.

Diver
03.04.2011, 10:02
NRW vermisst 2285 Brennelementekugeln :Nee:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,754719,00.html

KernelPanic
04.04.2011, 21:59
Hat die schon jemand gepostet?

http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp/daiichi-photos.htm
http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp2/daiichi-photos2.htm

Krass.

FinP
04.04.2011, 23:25
Mal ne andere Frage: Warum sitzen eigentlich Kirchenvertreter in der Ethik-Kommission?

neonhelm
05.04.2011, 07:17
Mal ne andere Frage: Warum sitzen eigentlich Kirchenvertreter in der Ethik-Kommission?

Du weißt doch, Hüter der Moral und so....

FinP
05.04.2011, 08:26
Dann hätte ich aber wirklich Religionsvertreter erwartet und nicht nur Katholiken und einen evangelischen Landeskirchler. Gibt schließlich noch ein paar mehr.

Pascal
05.04.2011, 09:36
Dann hätte ich aber wirklich Religionsvertreter erwartet und nicht nur Katholiken und einen evangelischen Landeskirchler. Gibt schließlich noch ein paar mehr.

Welche Religionen sollten den zusätzlich vertreten werden? Die Katholische Kirche und die Evangelischen Landeskirchen repräsentieren jeweils ca. 30 % der Deutschen Bevölkerung. Ob jetzt die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche zwingend mit am Tisch sitzen muss kann man sicher anzweifeln.

FinP
05.04.2011, 09:39
Repräsentieren die wirklich jeweils 30% der Bevölkerung? Das sind doch hauptsächlich Karteileichen.

Und wenn es darum ginge, wer am meisten repräsentiert, dann müssten der DFB und der ADAC da mit am Tisch sitzen.

Ich finde diese Zusammensetzung einfach willkürlich (edit: und nicht mehr zeitgemäß) - wofür haben wir denn ein Parlament?

Meik
05.04.2011, 10:00
Und wenn es darum ginge, wer am meisten repräsentiert, dann müssten der DFB und der ADAC da mit am Tisch sitzen.

Genau, und Arne als Vertreter der Triathlon-Gläubigen :Lachen2:

Nobodyknows
05.04.2011, 10:05
Ich finde diese Zusammensetzung einfach willkürlich (edit: und nicht mehr zeitgemäß) - wofür haben wir denn ein Parlament?

Parlamentarier können wir nicht für die Ethikkommision nutzen.
Bei denen geht's um die Sicherung der Pfründe und um Machterhalt und nicht um Ethik.

Gruß
N.

neonhelm
05.04.2011, 10:20
Parlamentarier können wir nicht für die Ethikkommision nutzen.
Bei denen geht's um die Sicherung der Pfründe und um Machterhalt und nicht um Ethik.

Ist das bei Kirchens anders...?

FinP
05.04.2011, 10:21
Dann guck Dir mal an, was wir für Leute in den verschiedenen Gremien sitzen haben. Rürup-Kommission etc. war doch auch dafür da, um hinterher groß abzusahnen.

Pascal
05.04.2011, 11:03
Repräsentieren die wirklich jeweils 30% der Bevölkerung? Das sind doch hauptsächlich Karteileichen.

Und wenn es darum ginge, wer am meisten repräsentiert, dann müssten der DFB und der ADAC da mit am Tisch sitzen.



Der Vollständigkeit halber: Katholische und Evangelische Kirche jeweils ca. 25 Millionen Mitglieder, ADAC 17 Millionen

Und zum Kriterium der Zugehörigkeit eines Ethikrates gehört schon ein wenig die Thematische Nähe ;)

FinP
05.04.2011, 11:06
Und zum Kriterium der Zugehörigkeit eines Ethikrates gehört schon ein wenig die Thematische Nähe ;)
Und genau den bezweifel ich hier. Was haben die mit Energieversorgung am Hut?

Nobodyknows
05.04.2011, 11:08
Der Vollständigkeit halber: Katholische und Evangelische Kirche jeweils ca. 25 Millionen Mitglieder, ADAC 17 Millionen


Ja....aber....Ich wette, dass die Mitglieder in der Ethikkommision die nicht die Kirchen in der Kommision repäsentieren zumindest teilweise Kirchen- und/oder ADAC-Mitglieder sind. Dann stimmt das Verhältnis doch wieder...oder :Gruebeln:

Gruß
N. :Lachen2:

Flitzetina
06.04.2011, 10:54
Ich kenne Professor Kleiner (einer der Vorsitzenden der Ethikkommission) persönlich und der ist da sicher nicht, um sich persönlich zu bereichern.
Habe mich sehr gefreut als ich hörte, dass er dort mitmischt, weil ich ihn als absolut integeren Menschen kenne, der eine wahnsinnig hohe Auffassungsgabe hat und anderen Menschen mit grosser Fairness und Respekt gegenüber tritt.
Ich habe Vertrauen, dass er dafür sorgen wird, dass die richtige Mischung zwischen technischem Sachverstand und menschlichen Aspekten gefunden werden wird.
:)

FuXX
06.04.2011, 13:37
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,754931,00.html

Mal eine etwas andere Betrachtungsweise. Allerdings aeussert der sich nicht zum Endlagerungsproblem und auf wessen payroll er steht weiss ich auch nicht.

Hafu
06.04.2011, 13:48
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,754931,00.html

Mal eine etwas andere Betrachtungsweise. Allerdings aeussert der sich nicht zum Endlagerungsproblem und auf wessen payroll er steht weiss ich auch nicht.

Sein Wikipedia-Profil (http://en.wikipedia.org/wiki/Robert_Peter_Gale) (Onkologe, Experte für Knochenkrebserkrankungen = häufigste Spätfolge von Strahlenopfern, international gesuchter Experte bei Nuklearunfällen in der Vergangenheit) deutet nicht darauf hin, dass er primär ein Lobbyist ist.

Ohne seine Meinung im Detail zu teilen ist es auf alle Fälle ein ernst zu nehmender Debattenbeitrag.

Die ungelöste Endlagerproblematik halte ich auch für das größte Problem im Zusammenhang mit Atomkraft, mehr als das GAU-Risiko. Wie sicher hinsichtlich GAUs ein Kernkraftwerk ist, ist letzten Endes eine Frage des Geldes. Auch Fukushima hätte sich Tsunami-sicher konstruieren bzw. umrüsten lassen: es war den Betreibern im Vergleich zur Eintrittswahrscheinlichkeit eines derart hohen Tsunamis nur zu teuer.

Bei der Endlager-Debatte spielt oft auch der zeitliche Horizont eine Rolle: ist ein Lager, das heute sicher zu sein scheint auch noch in 200 oder 500 Jahren sicher? Dabei wird dann gelegentlich auch ausgeblendet, dass bei dem gegenwärtigen Tempo in denen die nach wie vor rasant wachsende Weltbevölkerung ihre fossilen Energieträger verbrennt, es durchaus nicht sicher ist, dass wir eine solche ferne Zukunft überhaupt noch erleben.

Die CO2-Debatte ist seit ein bis zwei Jahren weitgehend eingeschlafen.

Flitzetina
06.04.2011, 14:00
Beim Thema Endlager verweise ich noch mal auf diese hervorragende Doku zum Finnischen Endlager Onkalo:

http://www.youtube.com/watch?v=6XygsveIwfk

Angucken, wirklich, es lohnt sich!

Straik
06.04.2011, 14:04
Die am schwersten wiegenden Langzeitfolgen eines Atomunfalls sind meist nicht medizinischer, sondern politischer, ökonomischer und psychologischer Natur.


Mag ja sein, aber wirklich besser macht es das auch nicht.

Straik
06.04.2011, 14:20
Bei der Endlager-Debatte spielt oft auch der zeitliche Horizont eine Rolle: ist ein Lager, das heute sicher zu sein scheint auch noch in 200 oder 500 Jahren sicher?

Bisher haben wir es nicht einmal hinbekommen, für 40 Jahre Sicherheit für ein Endlager abzuschätzen, so war es zumindest bei der Asse.

Klaus von Dohnanyi: Das Eindringen von Wasser kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.

Das Problem damals wie heute ist, dass Sicherheit
1. politisch
2. wirtschaftlich und erst
3. technisch
definiert wird.

Hafu
14.04.2011, 15:06
Gewagte These auf Zeit-online:

"Männlichkeit im Abklingbecken
Zur alternden Gesellschaft gehört die Angst vor riskanten Techniken.

...
Der Atompilz als Metapher männlicher Sexualität
...

Das Reden über die Atomkraft ist unverkennbar eines über die männliche Sexualität..." (http://www.zeit.de/2011/16/kernenergie-sexualitaet-gesellschaft)

Nach dem Lesen der durchaus provozierenden Thesen (die vermutlich auch so gemeint sind) unbedingt noch die dazugehörigen erregten Kommentare mit studieren!

Flow
14.04.2011, 15:20
Nach dem Lesen der durchaus provozierenden Thesen (die vermutlich auch so gemeint sind) unbedingt noch die dazugehörigen erregten Kommentare mit studieren!
Die meisten sind ja schon entfernt ... :Lachen2:
Haste vielleicht noch was unzensiertes vorliegen ?

Die orgasmische Entladung im Atompilz verschiebe ich mal auf später.
(Die Lektüre der Theorie der ...)
Solange lege ich sie mal in die Ecke der "größten Kuntwerk"-Äußerungen von Stockhausen bzgl. des World-Trade-Center-Einsturzes ... :cool:

Flow
14.04.2011, 15:35
Gewagte These auf Zeit-online:
Da's recht kurz ist, dann doch noch schnell gelesen ...
Fazit : CRAP ... :Kotz:

Klar, als echter Mann fände ich es natürlich auch richtig geil, von Zeit zu Zeit mal 'ne Pershing auf den Nachbarkontinent zu jagen ... http://www.cosgan.de/images/smilie/frech/k020.gif
... und ein paar Streubomben durch die Gegend zu spritzen ... http://www.cosgan.de/images/smilie/frech/k020.gif


Da ich diesbezüglich noch nicht ganz so potent bin, bleibe ich vorerst allerdings bei richtigem Sex ... :Huhu:

Scotti
14.04.2011, 20:33
... Ich halte das Abklingbecken von Block 4 für die eigentliche Zeitbombe....

Außer Kontrolle: Die brisanten Interna zu Fukushima (http://www.wdr.de/tv/monitor//sendungen/2011/0407/fukushima.php5)

in diesem Zusammenhang auch interessant:
Riskante Manöver: Luftkampf überm Atomkraftwerk (http://www.wdr.de/tv/monitor//sendungen/2011/0407/luftkampf.php5)

Scotti
02.05.2011, 22:18
FAZ, 02. Mai 2011 : Fukushima, Regierungsberater tritt unter Tränen zurück (http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~E4B35199962C74DA5ABB107643AA3299B~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

Daraus:
...
Aus Protest gegen seiner Ansicht nach zu hoch angesetzte Grenzwerte nach der Atomkatastrophe von Fukushima erklärte unterdessen Regierungsberater Toshiso Kosako seinen Rücktritt. Er könne es nicht vertreten, dass die Regierung den unangemessenen Grenzwert von 20 Millisievert pro Jahr für Grundschulen in der Nähe von Fukushima festgesetzt habe, erklärte Kosak am Freitagabend. Der Professor für atomare Strahlung an der Universität Tokio war im März von Ministerpräsident Kan als Berater ernannt worden.

Regierungsberater genießen in Japan großen Respekt. Es kommt äußerst selten vor, dass Wissenschaftler ihren Beraterposten aus Protest gegen die Regierungspolitik räumen. „Ich kann das als Wissenschaftler nicht zulassen“, sagte Kosako während einer tränenreichen Pressekonferenz am Freitagabend. „Es erscheint mir, als ziele die Reaktion der Regierung lediglich darauf ab, sich Zeit zu verschaffen.“ Kosako habe auch mangelnde Transparenz bei der Strahlungsmessung rund um den Meiler und die Anhebung der Grenzwerte für Arbeiter in der Anlage kritisiert, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
...

Scotti
20.05.2011, 01:03
Vielleicht interessiert es ja noch jemanden:

Fukushima - eine Bestandsaufnahme: Die Wahrheit findet ihren Weg (http://www.n-tv.de/panorama/Die-Wahrheit-findet-ihren-Weg-article3365931.html)

Fukushima-Ventile auch in den USA im Einsatz (http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,763321,00.html)

TriVet
26.09.2011, 16:51
schon wieder lange her....

In Japan soll es jetzt das Handy als Geigerzähler geben:
http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5jdouzzRdBCOiaM7hUwfmCU8pklgA?docId=CNG.71c8e 9190d4baa63572feda5154bed28.191

Kässpätzle
24.10.2011, 20:49
Falls es wen interessiert, der es nicht gesehen hat:

WDR: Leben in der Todeszone - Alltag nach Fukushima (http://www.wdr.de/tv/weltweit/sendungsbeitraege/2011/1018/index.jsp)

Kässpätzle
08.12.2011, 22:44
Tepco will kontaminiertes Wasser ins Meer pumpen (http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,802408,00.html)

kupferle
09.12.2011, 06:26
Wirklich erstaunlich, dass man von dieser Sache so wenig liest...aber dafür haben wir ja jetzt die Euro-Krise:( :Nee:

9 Monate sind schon wieder rum...und ne Lösung ist immer noch nicht absehbar

Nepumuk
09.12.2011, 07:36
Wirklich erstaunlich, dass man von dieser Sache so wenig liest...aber dafür haben wir ja jetzt die Euro-Krise:( :Nee:

9 Monate sind schon wieder rum...und ne Lösung ist immer noch nicht absehbar

Was willst du dazu auch groß schreiben. Die werden noch Jahrzehnte an der Ruine arbeiten müssen.

Flitzetina
09.12.2011, 08:54
Hier hast du gute 100 Seiten dazu zu lesen :Huhu:

http://www.nei.org/filefolder/11_005_Special_Report_on_Fukushima_Daiichi_MASTER_ 11_08_11_1.pdf

Nordexpress
09.12.2011, 09:16
Wirklich erstaunlich, dass man von dieser Sache so wenig liest...aber dafür haben wir ja jetzt die Euro-Krise:( :Nee:

9 Monate sind schon wieder rum...und ne Lösung ist immer noch nicht absehbar

Oder hört... so manches gerät halt schnell in Vergessenheit wie's scheint.

Mir sind heut morgen fast die Ohren abgefallen, als ich im Auto Nachrichten gehört hab:

EU macht sich laut SZ für neue Atomkraftwerke stark (http://www.br.de/themen/aktuell/inhalt/nachrichten/nachrichten-bayerischer-rundfunk100.html) :Nee:

Flitzetina
09.12.2011, 09:26
Oder hört... so manches gerät halt schnell in Vergessenheit wie's scheint.

Mir sind heut morgen fast die Ohren abgefallen, als ich im Auto Nachrichten gehört hab:

EU macht sich laut SZ für neue Atomkraftwerke stark (http://www.br.de/themen/aktuell/inhalt/nachrichten/nachrichten-bayerischer-rundfunk100.html) :Nee:

Der Grund ist, dass wir tatsächlich ein Energieproblem haben. Die EU ist einfach aus geopolitischer Sicht gut beraten, sich nicht noch mehr von fossilen Brennstoffen abhängig zu machen. Und die alternativen Energievarianten erreichen leider immer noch nicht ein Niveau um die Gesamtversorgung zu sichern.
Ich will nun wahrlich keine AKW's - vor allem keine Laufzeitverlängerung für olle Klapperkisten, aber ich kann verstehen, dass die Herren Politiker im Moment ein klein wenig ratlos dastehen.

Flitzetina
09.12.2011, 09:30
http://www.sueddeutsche.de/panorama/neun-monate-nach-atomkatastrophe-in-fukushima-militaer-beginnt-mit-dekontaminierung-1.1228545

http://www.sueddeutsche.de/wissen/zerstoertes-atomkraftwerk-fukushima-tepco-pumpt-verstrahltes-wasser-in-den-pazifik-1.1229467

Nordexpress
09.12.2011, 09:39
Der Grund ist, dass wir tatsächlich ein Energieproblem haben. Die EU ist einfach aus geopolitischer Sicht gut beraten, sich nicht noch mehr von fossilen Brennstoffen abhängig zu machen. Und die alternativen Energievarianten erreichen leider immer noch nicht ein Niveau um die Gesamtversorgung zu sichern.
Ich will nun wahrlich keine AKW's - vor allem keine Laufzeitverlängerung für olle Klapperkisten, aber ich kann verstehen, dass die Herren Politiker im Moment ein klein wenig ratlos dastehen.

Das sehe ich prinzipiell anders. Wir haben kein Energiebereitstellungsproblem, sondern ein Energieverbrauchsproblem. Sparen wäre die Devise der Wahl, wenn man mich fragt.

Diese Diskussion ist aber (irgendwo hier?) schon ausgiebig geführt worden, da steig ich jetzt nicht tiefer ein.

und was das Niveau der alternativen Energien angeht, könnte ich Dir Schwänke aus dem Genehmigungsalltag erzählen (bei mir: Biogasanlagen). Es ist erschütternd, wieviel Zeit es braucht, ein Projekt zu realisieren. Unter 2-3 Jahren geht da praktisch nix. Mich wundert nicht, dass es mit den alternativen gefühlt langsam vorangeht...

Flitzetina
09.12.2011, 09:51
Das sehe ich prinzipiell anders. Wir haben kein Energiebereitstellungsproblem, sondern ein Energieverbrauchsproblem. Sparen wäre die Devise der Wahl, wenn man mich fragt.

Diese Diskussion ist aber (irgendwo hier?) schon ausgiebig geführt worden, da steig ich jetzt nicht tiefer ein.

und was das Niveau der alternativen Energien angeht, könnte ich Dir Schwänke aus dem Genehmigungsalltag erzählen (bei mir: Biogasanlagen). Es ist erschütternd, wieviel Zeit es braucht, ein Projekt zu realisieren. Unter 2-3 Jahren geht da praktisch nix. Mich wundert nicht, dass es mit den alternativen gefühlt langsam vorangeht...

Dass wir sparen "sollten" ist klar. Aber das funktioniert momentan einfach nicht.

Und bei den Alternativen Energien meinte ich auch nicht, dass sie technisch zu schlecht sind (was aber teilweise schon auch stimmt), sondern einfach immer noch zu wenig verbreitet sind.

Ein grosses Problem bei der Windkraft besteht beispielsweise darin, dass zwar an den Küsten Windparks entstehen, die Verteiler-Netze aber nur schleppend und gar nicht ausgebaut werden im Moment, da jedes Kuh-Kaff den Bau von Überlandleitungen wegen des ach so gefährlichen "Elektro-Smogs" behindert. Vielleicht sollte man dort die Powerbalance Armbänder verschenken als Gegenmittel. :Lachen2:

Nopogobiker
09.12.2011, 10:13
Ein grosses Problem bei der Windkraft besteht beispielsweise darin, dass zwar an den Küsten Windparks entstehen,

Aber leider gibt es auch gegen die Offshore Windparks jeden möglichen Widerstand. Die Fischerei fürchtet um ihre Fanggründe, Tourisumus um die Kunden, Naturschutz hat Angst um die Fische und Vögel.... Ich habe ja mal einige Zeit bei einem Unternehmen gearbeitet, das diese Turbinen bauen - egal wo die die Dinger hinstellen wollen, irgendwer ist immer dagegen.

Bisher habe ich immer noch kein Konzept gesehen, mit dem man die gesamte Atomkraft durch regenerative Energien ersetzen kann. Im Moment sieht es doch so aus, als ob man statt dessen noch einige Kohle und Gaskraftwerke bauen will, ob das die bessere Lösung ist, wage ich mal zu bezweifeln.
Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass unsere französischen Nachbarn noch einige EPRs bauen werden, während wir alle AKWs demontieren.

Nopogobiker

Ortsschildkönig
09.12.2011, 12:21
http://nachrichten.rp-online.de/politik/japan-investiert-tsunami-hilfen-in-den-walfang-1.2633533

Flitzetina
09.12.2011, 14:19
http://nachrichten.rp-online.de/politik/japan-investiert-tsunami-hilfen-in-den-walfang-1.2633533


Der rheinischen Pest stehe ich tendenziell skeptisch gegenüber. Mal sehen, ob ich dazu woanders noch was finde. Solange läuft das für mich unter Gerücht.

Edith:
Jo, stimmt anscheinend:
http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/japan_walfang_1.13563481.html

Osso
09.12.2011, 17:21
Aber leider gibt es auch gegen die Offshore Windparks jeden möglichen Widerstand. Die Fischerei fürchtet um ihre Fanggründe, Tourisumus um die Kunden, Naturschutz hat Angst um die Fische und Vögel.... Ich habe ja mal einige Zeit bei einem Unternehmen gearbeitet, das diese Turbinen bauen - egal wo die die Dinger hinstellen wollen, irgendwer ist immer dagegen.

Bisher habe ich immer noch kein Konzept gesehen, mit dem man die gesamte Atomkraft durch regenerative Energien ersetzen kann. Im Moment sieht es doch so aus, als ob man statt dessen noch einige Kohle und Gaskraftwerke bauen will, ob das die bessere Lösung ist, wage ich mal zu bezweifeln.
Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass unsere französischen Nachbarn noch einige EPRs bauen werden, während wir alle AKWs demontieren.

Nopogobiker

Genau so ist es. Von weiteren Irritationen über die Infrastruktur in der Ostsee nicht zu reden.

powermanpapa
09.12.2011, 20:58
Der Grund ist, dass wir tatsächlich ein Energieproblem haben. .....

die Lösung wäre ganz einfach

Energie EINSPARUNG!!

es wird nach wie vor unglaublich viel unnütz verbraucht und noch furchtbar viel mehr verschwendet


wie beim Sprit

unglaubliches Gemecker weil Sprit zu teuer
trotzdem keine wirklich neue wirklich sparsame Fahrzeuge

FinP
09.12.2011, 22:24
Gegen Atomstrom geht es noch einfacher. Einfach vom fachkundigen Fachmann des Vertrauens (zB PMP) einen Nucleo-Stop (http://www.nucleostop.de/) einbauen lassen. Und schon hat man Ruhe vorm Atomstrom. Auf lange Sicht spart das sogar Geld, weil man keinen teuren Öko-Tarif braucht und trotzdem keinen Atomstrom verwenden muss!

powermanpapa
09.12.2011, 22:37
Gegen Atomstrom geht es noch einfacher. Einfach vom fachkundigen Fachmann des Vertrauens (zB PMP) einen Nucleo-Stop (http://www.nucleostop.de/) einbauen lassen. Und schon hat man Ruhe vorm Atomstrom. Auf lange Sicht spart das sogar Geld, weil man keinen teuren Öko-Tarif braucht und trotzdem keinen Atomstrom verwenden muss!

willst du mich beleidigen?

auf dumme Anmache reagier ich sehr allergisch

FinP
09.12.2011, 22:42
Ich wollte nur neue Kunden für Dich gewinnen, die sich einen einbauen lassen. Du bist für mich einfach der Elektro-Fachmann hier im Forum. :Blumen:

Durch Deine Antwort hast Du jetzt bestimmt Leute abgeschreckt, die erstmal ins Grübeln kommen, ob das funktioniert...

powermanpapa
09.12.2011, 22:44
Ich wollte nur neue Kunden für Dich gewinnen, die sich einen einbauen lassen. Du bist für mich einfach der Elektro-Fachmann hier im Forum. :Blumen:

Durch Deine Antwort hast Du jetzt bestimmt Leute abgeschreckt, die erstmal ins Grübeln kommen, ob das funktioniert...



solche hochtechnische Dinge überlasse ich den Akademikern

ich kann nur Strippen ziehen

FinP
09.12.2011, 22:49
solche hochtechnische Dinge überlasse ich den Akademikern

ich kann nur Strippen ziehen

Das kann ich zB in der Regel nicht und vertraue auf ausgebildete Handwerker. Trial and Error ist mir mit Strom- und Gasleitung zu heiß.

powermanpapa
09.12.2011, 22:55
.............und vertraue auf ausgebildete Handwerker. ................

na da haste aber mut!
die gibts nicht wie Sand am Meer
oder Atom im Strom

FinP
09.12.2011, 22:56
Aber ausgebildete Handwerker haben meistens einen Lehrling, der für sie an die Kontakte fasst....

P.S.: Könntest Du beim nächsten Kundenkontakt mal oben genanntes Gerät seriös anpreisen und dann über die Reaktionen berichten? :Cheese:

Kässpätzle
12.12.2011, 12:00
Jetzt basteln die nicht nur in Fukushima rum.

Radioactive water leaks at Genkai (http://www.japantimes.co.jp/text/nn20111211a2.html)

Rhing
12.12.2011, 13:05
die Lösung wäre ganz einfach

Energie EINSPARUNG!!

es wird nach wie vor unglaublich viel unnütz verbraucht und noch furchtbar viel mehr verschwendet


wie beim Sprit

unglaubliches Gemecker weil Sprit zu teuer
trotzdem keine wirklich neue wirklich sparsame Fahrzeuge

... und Motor aus beim Warten zu lästig ist. Da wartet der Herr Gemahl auf seine Frau, die beim Einkaufen ist, die Karre läuft und wenn ich von Einkaufen zurück bin (ich kauf ja nur nach Zettel), läuft der Motor immer noch. Genau das gleiche vorm Schwimmbad, wenn Taxi Mama auf die lieben Kleinen wartet, die vom Schwimmen kommen. Von "Zu Fuß oder mit'm Rad zum Bäcker" mal gar nicht zu reden.
Der Sprit ist offensichtlich zu billig.

FinP
12.12.2011, 13:09
Der Sprit ist offensichtlich zu billig.

Sehe ich genauso.

schmiddi_LL
12.12.2011, 13:11
Der Sprit ist offensichtlich zu billig.

Meine Meinung! Ich ärgere mich jeden Sonntag über die vielen Autos vor dem Bäcker.
Und solange es für die Fimen rentabel ist Produkte wie Trinkwasser per LKW in ganz Europa zu verteilen läuft einiges schief. Wofür brauchen wir in Deutschland Wasser aus Frankreich oder Italien??

drullse
12.12.2011, 13:12
Sehe ich genauso.
Ich nicht. Denn diejenigen, die jetzt die Kiste laufen lassen, tun das dann auch. Die trifft der Spritpreis nämlich eher nicht.

Gekniffen sind dann wie immer diejenigen, die auf das Auto angewiesen sind und trotzdem rückläufiger Einkommen immer mehr dafür zahlen müssen.

schmiddi_LL
12.12.2011, 13:16
Es gibt viele Möglichkeiten, um z.B. Berufspendler zu entlasten und die zur Kasse zu bitten, die aus Bequemlichkeit ins Auto steigen.

Wenn die Staßen leerer wären, und wir nicht so viel im Stau stehen würden, würde sich ein höherer Spritpreis durch kürzere Fahrtzeiten und geringeren Verbrauh relativieren.

drullse
12.12.2011, 13:24
Es gibt viele Möglichkeiten, um z.B. Berufspendler zu entlasten und die zur Kasse zu bitten, die aus Bequemlichkeit ins Auto steigen.

Wenn die Staßen leerer wären, und wir nicht so viel im Stau stehen würden, würde sich ein höherer Spritpreis durch kürzere Fahrtzeiten und geringeren Verbrauh relativieren.

Nur zu, ich bin ganz Ohr für Deine (realistischen) Vorschläge.

Faul
12.12.2011, 13:25
Ich nicht. Denn diejenigen, die jetzt die Kiste laufen lassen, tun das dann auch. Die trifft der Spritpreis nämlich eher nicht.

Gekniffen sind dann wie immer diejenigen, die auf das Auto angewiesen sind und trotzdem rückläufiger Einkommen immer mehr dafür zahlen müssen.

Stimmt, sind vermutlich vielfach Firmenwagenfahrer und denen ist das sowas von wurscht, was der Sprit kostet. Anderer Leute Geld ausgeben tut halt nicht weh.

schmiddi_LL
12.12.2011, 13:27
Es gibt schon seit Jahren verschiedene Vorschläge um dem Problem entgegen zu wirken. Das Hindernis ist die Politik, die im Sinne der Wirtschaft und nicht aus Umweltschutzgründen entscheidet. Deutschland wird von Lobbyisten regiert. Deren einziges Interesse ist es noch mehr Geld zu verdienen.

schmiddi_LL
12.12.2011, 13:32
Ich nicht. Denn diejenigen, die jetzt die Kiste laufen lassen, tun das dann auch. Die trifft der Spritpreis nämlich eher nicht.

Gekniffen sind dann wie immer diejenigen, die auf das Auto angewiesen sind und trotzdem rückläufiger Einkommen immer mehr dafür zahlen müssen.

Ganz nebenbei erwähnt ist es gar nicht erlaubt den Motor grundlos laufen zu lassen. Das "Warmlaufenlassen" ist auch Verboten. Nur leider interessiert das keine Sau. Ist ein gesellschaftliches Problem.

drullse
12.12.2011, 13:43
Es gibt schon seit Jahren verschiedene Vorschläge um dem Problem entgegen zu wirken. Das Hindernis ist die Politik, die im Sinne der Wirtschaft und nicht aus Umweltschutzgründen entscheidet. Deutschland wird von Lobbyisten regiert. Deren einziges Interesse ist es noch mehr Geld zu verdienen.
Das beantwortet meine Frage nicht mal ansatzweise. Welche Vorschläge sind das konkret?

Ganz nebenbei erwähnt ist es gar nicht erlaubt den Motor grundlos laufen zu lassen. Das "Warmlaufenlassen" ist auch Verboten. Nur leider interessiert das keine Sau. Ist ein gesellschaftliches Problem.
Richtig - hat aber mit der oben gestellten Frage auch nix zu tun... ;)

schmiddi_LL
12.12.2011, 14:08
Die einfachste und schnellste Möglichkeit ist die Pendlerpauschale zu erhöhen. Gleichzeitig müsste die Minealölsteuer erhöht oder eine zusätliche Steuer auf Diesel/Super eingeführt werden. Somit wären die Kosten für Berufspendler gleich oder niedriger, der Hobbyfahrer müsste tiefer in die Tasche greifen.

Eine Reform der KFZ-Steuer ist schon lange überfällig. Kleinwagen müssen bevorteilt werden, SUVs sollten unrentabler werden. Mit Kleinwagen meine ich ein 3 Liter Autos. Technisch ist das kein Problem. Die Autobauer haben nur kein Interesse daran. Gleichzeitig müsste die steuerliche Absetzbarkeit von Dienstwägen reformiert werden. 2 von 3 SUVs und anderen Straßenkreuzern sind Firmenwägen. Ist das notwendig oder nur eine versteckte Subvention deutscher Autobauer?

Eine allgemein niedriger KFZ-Steuer in Verbindung mit einer Autobahnmaut würde zusätzliches Geld in die Kassen spielen. Wir zahlen ja auch auf ausländischen Autobahnen. Soll der Durchreiseverkehr also auch bei uns bezahlen. Die Kosten für den deutschen Autofahrer bleiben bei Ausführung beider Maßnahmen in gleicher Höhe gleich. Die Mehreinnahmen können anderweitig (z.B. Förderung Elektroautos) verwendet werden.

Flitzetina
12.12.2011, 14:20
Der ÖPNV gehört gestärkt und der Bahn auf die Finger gehauen.
Ich weiss, die Schweiz ist ein kleines Land, aber hier wird vorgemacht, wie gut öffentlicher Nahverkehr funktionieren kann.
Wenn ich nicht gerade wirklich Gepäck oder Lasten in grösseren Mengen zu transportieren habe, käme ich hier nie auf die Idee das Auto zu nehmen.
Die Züge sind pünktlich und sauber und mit vernünftigem Takt sogar in abgelegenere Gegenden.
Dann fällt es auch leichter, die Karre stehen zu lassen.
In Deutschland ist der Nahverkehr dagegen ziemlich erbärmlich ausserhalb grosser Ballungsräume.

drullse
12.12.2011, 14:20
Die Pendlerpauschale zu erhöhen ist so ziemlich das Dümmste, was man machen kann, wenn man den Verkehr eindämmen will. Wie ich sehe: keine innovativen Gedanken.

Rhing
12.12.2011, 14:58
Ich nicht. Denn diejenigen, die jetzt die Kiste laufen lassen, tun das dann auch. Die trifft der Spritpreis nämlich eher nicht. ....

Das sind bei weitem nicht "die Ackermänner", die den Motor laufen lassen. Weitermachen und meckern ist die Devise. Hat schon ne Parallele zum Rauchen. Wenn Du vor 10 Jahren mal jemand gefragt hättest, ob er 12 DM für ne Schachtel Kippen ausgibt, hätte er gesagt: Ich höre auf. Merk ich aber nix davon.

Klar sind die Pendler die gekniffenen. Und dass, obwohl Flexibilität heute verlangt wird. Ob da ein verbesserter OPNV helfen würde, weiß ich nicht und ne tolle innovative hab ich auch nicht. Ich bin kein Pendler, nutze aber beruflich für lange Strecken die Bahn häufig. Die ist nicht super, aber so schlecht, wie sie gemacht wird, ist sie auch nicht. Problem sind dann immer die Verbindungen vor Ort im Nahbereich. Hab da mal ne Idee irgendwo gelesen, die ich für gut halte: Mit nem Smart am nächsten größeren Bahnhof quer auf die Bahn und die lange Strecke bis zum größeren Bahnhof im Zielgebiet im Auto "auf der Bahn" gefahren. Die restlichen 20-40 km kann man dann wieder flexibel mit dem eigenen Wagen fahren. Quer drauffahren ist notwendig, um die "Einsteigezeiten" kurz zu halten. Dann paßt natürlich keine S-Klasse.

schmiddi_LL
12.12.2011, 15:23
Die Pendlerpauschale zu erhöhen ist so ziemlich das Dümmste, was man machen kann, wenn man den Verkehr eindämmen will. Wie ich sehe: keine innovativen Gedanken.

Tut mir leid, aber ich muss Dir leider bescheinigen, dass Du weder Ahnung vom Thema, noch meine Ausführungen aufmerksam gelesen hast.

Ich erkläre es gerne nochmal:
Die Benzin-/Dieselpreise müssen steigen um Bequemlichkeitsfahren zu verhindern. Dadurch sinkt das Verkehrsaukommen. Um diejenigen, die auf das Auto angewiesen sind nicht in die Pfanne zu hauen, kann ein Ausgleich über die Pendlerpauschale erfolgen.

drullse
12.12.2011, 15:29
Tut mir leid, aber ich muss Dir leider bescheinigen, dass Du weder Ahnung vom Thema, noch meine Ausführungen aufmerksam gelesen hast.

Ich erkläre es gerne nochmal:
Die Benzin-/Dieselpreise müssen steigen um Bequemlichkeitsfahren zu verhindern. Dadurch sinkt das Verkehrsaukommen. Um diejenigen, die auf das Auto angewiesen sind nicht in die Pfanne zu hauen, kann ein Ausgleich über die Pendlerpauschale erfolgen.
Ok, ich erkläre es Dir auch gerne nochmal:

schau mal auf die Straßen und überlege Dir, wann denn die Straßen wirklich voll sind und wieviele Fahrzeuge davon Bequemlichkeitsfahrer sind und dann kannst Du nochmal für die Pendlerpauschale votieren.

Ich kann aber gerne helfen: richtig voll sind die Straßen entweder im Berufsverkehr (und das dann erst Recht, wenn die Pendlerpauschale angehoben wird - diejenige, die aus Bequemlichkeit das Auto nehmen sind dann nämlich erst Recht damit unterwegs) oder zu Ferienzeiten - und in dem Fall änderst Du nix.

Die Pendlerpauschale ERZEUGT signidifkant Autoverkehr. Eine Erhöhung der Kraftstoffsteuern verhindert ihn erst dann, wenn sie Schmerzgrenzen übertritt. Ob Du in einer Gesellschaft wie der unseren ein weitere soziale Spaltung haben möchtest, die sich an der möglichen Mobilität orientiert, kannst Du nur selbst wissen. :Huhu:

Edit sagt noch: wo lebst Du? Stadt? Land? Arbeitsweg? Familie und deren Wege? Einkommen? ;)

schmiddi_LL
12.12.2011, 17:15
So, war grad mal ne Runde an der frischen Luft :-)

Ich gebe Dir auf jeden Fall Recht, dass beim Benzinpreis eine Schmerzgrenze überschritten werden muss. Von den einst so verschrien und verpöhnten 5 DM für den Liter Sprit sind wir ja nicht mehr weit entfernt. Warum also nicht...

Zu den überfüllten Straßen zu Stoßzeiten:
Mit dem Auto nach Italien in den Urlaub ist Luxus. Wer sich in den Stau stellt und viele Euro für alle möglichen Arten von Maut bezahlt darf auch gerne mehr für den Sprit hin blättern. Mit der Pendlerpauschale hat das ja nichts zu tun und hält vielleicht den ein oder anderen davon ab die Straßen zu verstopfen und die Luft zu verpesten. Es gibt genug Alternativen zu "Bella Italia". Niemand muss auf seinen Urlaub verzichten.

Man sollte es sich nicht so einfach machen und nur Pendlerpauschale "ja" oder "nein" schreien. Das Thema darf gerne etwas komplexer ausgearbeitet werden. Der Ansatz mit der inzw. wieder abgeschafften 20 km Regelung war ja nicht schlecht. Nur wurde das völlig falsch geregelt. Jemand der 10 km in die Arbeit mit dem Auto fährt, obwohl auch ein Bus zur Verfügung steht, sollte keine Pendlerpauschale bekommen. Jemand aus ländlicher Gegend, der in die Stadt zum Arbeiten muss, sollte hingegen entlastet werden.

Außerdem meine ich mich erinnern zu können, dass es die Pendlerpauschale nicht fürs Autofahren, sondern für den Weg zur Arbeit gibt. Wie dieser dann zurückgelegt wird steht auf einem anderen Blatt Papier.
Wenn öffentiche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder ein Elektroauto attraktiv, und die 1500 kg Metall zum Transport von 70 kg Mensch uninteressant gemacht wird, regelt sich der Markt von selbst.

Lediglich die beschränkte Denkweise und die miserable Kommunikation unserer Politiker verhindert eine besserer Regelung.

Kässpätzle
12.12.2011, 17:18
Auch wenn Energiesparen im Allgemeinen zu weniger AKWs führen könnte, so hat doch die ganze Diskussion hier nichts mit Japan zu tun und ist ziemlich off topic :Huhu:

FuXX
12.12.2011, 17:27
Man sollte es sich nicht so einfach machen und nur Pendlerpauschale "ja" oder "nein" schreien. Das Thema darf gerne etwas komplexer ausgearbeitet werden. Der Ansatz mit der inzw. wieder abgeschafften 20 km Regelung war ja nicht schlecht. Nur wurde das völlig falsch geregelt. Jemand der 10 km in die Arbeit mit dem Auto fährt, obwohl auch ein Bus zur Verfügung steht, sollte keine Pendlerpauschale bekommen. Jemand aus ländlicher Gegend, der in die Stadt zum Arbeiten muss, sollte hingegen entlastet werden.Stimmt, ist ja alles noch nicht kompliziert genug.

Ich haette gerne ne Stadtwohner Pauschale um beim Mietpreis entlastet zu werden, der ist ja auf dem Land geringer.

Drullse hat voellig recht, die Pendlerpauschale gehoert gestrichen - und der Benzinpreis trotzdem erhoeht, bringt aber nichts, wenn das nur hier passiert. Auf so ne bloede Idee wie ne Pendlerpauschale ist man anderswo allerdings glaub ich noch nicht gekommen, daher muessen wir da schon alleine den Schritt gehen.

drullse
12.12.2011, 18:17
Auch wenn Energiesparen im Allgemeinen zu weniger AKWs führen könnte, so hat doch die ganze Diskussion hier nichts mit Japan zu tun und ist ziemlich off topic :Huhu:
Ja, sorry...

Drullse hat voellig recht, die Pendlerpauschale gehoert gestrichen - und der Benzinpreis trotzdem erhoeht, bringt aber nichts, wenn das nur hier passiert.
DAS habe ich NICHT gesagt. Und es wäre auch in höchstem Maße ungerecht.

Aber wie die Käsenudel schon sagte: OT hier... ;)

FinP
12.12.2011, 18:28
Wenn die Pendlerpauschale dazu genutzt wird, dass Leute aus der Stadt aus Land ziehen, dann ist das grundfalsch.

Daher habe och grundlegendes Unbehagen gegen diese Regelung.

Desweiteren würde ich Geschäftswagen nur in solcher Form steuerlich priviligieren, wie sie benötigt werden. Also als solides, sicheres etc. Fortbewegungsmittel. ZB die Kosten von einem VW Passat. Alles was darüber hinaus geht, muss dann halt selbst getragen werden.

Zudem sollten Geschäftswagen ein anderes Kennzeichen bekommen als Privatwagen. Beispielsweise ein gelbes (wie ähnlich in skandinavischen Ländern).

Wenn der Unternehmer gerne S-Klasse, Cayenne oder Hummer fährt, dann darf er das natürlich. Er soll die Kosten aber nicht größtenteils steuerlich abziehen dürfen.

Osso
12.12.2011, 19:26
Die Pendlerpauschale zu erhöhen ist so ziemlich das Dümmste, was man machen kann, wenn man den Verkehr eindämmen will. Wie ich sehe: keine innovativen Gedanken.

Wenn man nicht die "Freiheit" des einzelnen bzw. das was viele darunter verstehen einschränken will, wird man wohl keine Lösng finden.

Kässpätzle
10.03.2012, 22:45
Regierung wusste früh von drohender Kernschmelze (http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,820499,00.html)

Scotti
18.06.2013, 03:38
CATTENOM - Im AKW Cattenom wurde bei Wartungsarbeiten ein potenziell schwerwiegender technischer Fehler festgestellt. Auswirkungen hatte die Panne keine. (http://www.lessentiel.lu/de/news/dossier/cattenom/story/--30884130)



Die Experten in CATTENOM ist nach 34 Betriebsjahren aufgefallen, dass sie die Borsäure Einspeisung nur von einem der beiden, für den Notfall redundant ausgelegten, Steuerstände auslösen konnten.

Das Einspeisen von Borsäure in en Reaktor ist die allerletzte Möglichkeit die man hat, wenn die Steuerstäbe bei einer Reaktorschnellabschaltung klemmen oder aus einem anderen Grund nicht wie vorgesehen einfahren.

Wie wir alle seit Fukushima wissen, muss ein Reaktor nach einer Reaktorschnellabschaltung (oder Flutung mit Borsäure) noch Tage bis Wochen sicher gekühlt werden.

Ironmarkus
18.06.2013, 07:48
So, war grad mal ne Runde an der frischen Luft :-)

Ich gebe Dir auf jeden Fall Recht, dass beim Benzinpreis eine Schmerzgrenze überschritten werden muss. Von den einst so verschrien und verpöhnten 5 DM für den Liter Sprit sind wir ja nicht mehr weit entfernt. Warum also nicht...

Zu den überfüllten Straßen zu Stoßzeiten:
Mit dem Auto nach Italien in den Urlaub ist Luxus. Wer sich in den Stau stellt und viele Euro für alle möglichen Arten von Maut bezahlt darf auch gerne mehr für den Sprit hin blättern. Mit der Pendlerpauschale hat das ja nichts zu tun und hält vielleicht den ein oder anderen davon ab die Straßen zu verstopfen und die Luft zu verpesten. Es gibt genug Alternativen zu "Bella Italia". Niemand muss auf seinen Urlaub verzichten.

Man sollte es sich nicht so einfach machen und nur Pendlerpauschale "ja" oder "nein" schreien. Das Thema darf gerne etwas komplexer ausgearbeitet werden. Der Ansatz mit der inzw. wieder abgeschafften 20 km Regelung war ja nicht schlecht. Nur wurde das völlig falsch geregelt. Jemand der 10 km in die Arbeit mit dem Auto fährt, obwohl auch ein Bus zur Verfügung steht, sollte keine Pendlerpauschale bekommen. Jemand aus ländlicher Gegend, der in die Stadt zum Arbeiten muss, sollte hingegen entlastet werden.

Außerdem meine ich mich erinnern zu können, dass es die Pendlerpauschale nicht fürs Autofahren, sondern für den Weg zur Arbeit gibt. Wie dieser dann zurückgelegt wird steht auf einem anderen Blatt Papier.
Wenn öffentiche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder ein Elektroauto attraktiv, und die 1500 kg Metall zum Transport von 70 kg Mensch uninteressant gemacht wird, regelt sich der Markt von selbst.

Lediglich die beschränkte Denkweise und die miserable Kommunikation unserer Politiker verhindert eine besserer Regelung.

ich bin für ein verbot von Individualverkehr bzw starke Einschränkung. die meisten Entfernungen 3-15km lassen sich mit dem rad erledigen

Maris
18.06.2013, 14:50
ich bin für ein verbot von Individualverkehr bzw starke Einschränkung. die meisten Entfernungen 3-15km lassen sich mit dem rad erledigen

Na, dann bring mal den Wocheneinkauf für ´ne 5-köpfige Familie mit dem Rad nach Hause ...
... oder die IKEA-Schrankwand,
... oder 40 kg Rindenmulch,
... oder, oder, oder

;)

Was allerdings den Berufsverkehr angeht, bin ich Deiner Meinung.

Kässpätzle
03.05.2014, 00:18
Fukushima - Chronik eines Desasters (https://www.youtube.com/watch?v=TFD0VJPIKmU)