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Klugschnacker
12.07.2024, 16:47
... wo aber das BSW z.B. höhere Mindestlöhne fordert.

Das hat meine volle Unterstützung.

happytrain
12.07.2024, 22:43
Die USA haben ein gewaltiges Investitionsprogramm für Umwelttechnologien. Dasselbe gilt für China.

Davon merkt man vielleicht als Bürger oder Bürgerin lange nichts. Bis diese Technologien plötzlich allgegenwärtig sind. Lange Zeit bekommt man zunächst nur am Rande mit, dass Windräder aufgestellt, Stromnetze gezogen und Batterien entwickelt werden. Wenn alle diese Zutaten einmal da sind, geht es ratzfatz.

Deutschland war einmal führend bei Spiegelreflexkameras. Ich bin selbst Besitzer einer mechanischen Leica für Negativfilme. Der gesamte Markt dafür ist innerhalb weniger Jahre verschwunden. So ging es auch der Schreibmaschine, dem Walkman und der Pferdekutsche, und so wird es auch dem Verbrennungsmotor gehen.

Glaube ich nicht, das mit dem Verbrenner. Vielleicht für den Bürger und Teile der Wirtschaft. ABER, Rettungskräfte, Katastrophenschutz, Bundeswehr,... werden sicher nicht zu 100% auf Strom umstellen. Was machst den bitte bei globalem Stromausfall. Soviel Batterien wie du für einen normalen 30 kW Dieselgenerator flächendeckend benötigen würdest um einen langfristigen Katastrophenfall abzudecken, ist unrealistisch. Auch die Landwirtschaft ist nicht 100% auf Strom umzustellen.

StefanW.
13.07.2024, 06:34
Was machst den bitte bei globalem Stromausfall.
Ein globaler Stromausfall ist so wahrscheinlich wie die Übernahme der Weltherrschaft durch Mondmännchen.

qbz
13.07.2024, 08:22
Wer verdreht hier die Fakten (Wagenknecht bei Illner)?. 1min. (https://www.youtube.com/watch?v=OhxOQWOw_fE)

Klugschnacker
13.07.2024, 08:28
Auch die Landwirtschaft ist nicht 100% auf Strom umzustellen.

Zunächst vielleicht nicht. Allerdings haben landwirtschaftliche Fahrzeuge nicht das Reichweitenproblem wie ein LKW. Außerdem verfügen Landwirte über jede Menge Flächen, um Solarstrom selbst herzustellen. Früher oder später wird die Technik soweit sein, dass Landwirte die benötigte Energie für ihre Maschinen selbst herstellen, anstatt Dieselkraftstoff teuer einzukaufen. Den Überschuss verkaufen sie ins Netz.

Davon abgesehen: Das Klimaschutzgesetz bindet den Gesetzgeber. Solange dieses Gesetz gilt, muss er den Klimaschutz verfassungsgemäß durchsetzen. Ich wüsste nicht, warum ausgerechnet Landwirte davon ausgenommen sein sollten.

Klugschnacker
13.07.2024, 08:42
Wer verdreht hier die Fakten (Wagenknecht bei Illner)?. 1min. (https://www.youtube.com/watch?v=OhxOQWOw_fE)

Frau Wagenknecht betrachtet eine Zunahme der Verteidigungsausgaben als Aufrüstung.

Beides ist nicht dasselbe. Man kann den Verteidigungshaushalt erhöhen, ohne zusätzliche Waffen zu kaufen, also ohne im eigentlichen Sinn aufzurüsten. Etwa, indem der Etat für die Verwaltung der Bundeswehr erhöht wird – das ist nur ein Beispiel zur Veranschaulichung.

Auf diesen Unterschied hat die Expertin Claudia Major hingewiesen und die Zahlen, mit denen Frau Wagenknecht argumentierte, korrigiert.

keko#
13.07.2024, 08:47
In Ergänzung meines vorigen Kommentars möchte ich noch ergänzen, dass Wagenknecht im Fach Volkswirtschaftslehre promoviert hat mit einer Arbeit über "Sparverhalten", was oft vergessen wird. Von ihrem Studium her bringt sie mehr Qualifikationen mit als der gegenwärtige Minister.

Ich halte sie für recht gescheit. Ich freue mich, dass ich mit ihr ein paar Belanglosigkeiten austauschen konnte ;-)
Bzgl. dem Klimawandel geht das BSW einen sozial verträglicheren und wirtschaftlicheren Weg. Im Vergleich zur klassischen grünen Politk liegt der Fokus mehr auf sozialen Aspekten und weniger auf radikalen Umweltmaßnahmen.
Eigentlich wäre der klassische grüne Weg der richtige. Ich befürchte aber, dass dieser von der Bevölkerung nicht mitgetragen wird. Wir reden ja über Gesetze und nicht über Naturgesetze. Erstere kann man ändern. Aktuelle Wahlergebnisse stützen meine Befürchtungen. Nicht nur das: dem einen oder anderen wird schon aufgefallen sein, dass der Klimwandel medial längst nicht mehr Thema #1 ist. Um den Green New Deal, mit dem Frau vdL angetreten ist, ist es medial auch ruhig geworden.

qbz
13.07.2024, 09:13
Frau Wagenknecht betrachtet eine Zunahme der Verteidigungsausgaben als Aufrüstung.

Beides ist nicht dasselbe. Man kann den Verteidigungshaushalt erhöhen, ohne zusätzliche Waffen zu kaufen, also ohne im eigentlichen Sinn aufzurüsten. Etwa, indem der Etat für die Verwaltung der Bundeswehr erhöht wird – das ist nur ein Beispiel zur Veranschaulichung.

Auf diesen Unterschied hat die Expertin Claudia Major hingewiesen und die Zahlen, mit denen Frau Wagenknecht argumentierte, korrigiert.

Danke! Ich tue mir keine Talk-Shows an, deswegen kann ich zum Kontext nichts sagen.

Ich weiss nur, dass auch SIPRI z.B. bei den Ausgaben für Verteidigung immer die Gesamtverteidigungshaushalte der Staaten vergleicht (und kein Personal oder Gebäude usf. rausrechnet) und wenn diese überproportional steigen, diese auch pauchal mit dem Begriff weltweite "Aufrüstung" oder weltweite wachsende "Rüstungsspirale" bezeichnet.

Das scheint so allgemeiner Usus zu sein. Vermutlich, weil die Budget Zahlen als offizielle, bestätigte Zahlen zur Verfügung stehen. Natürlich kann man unter dem Begriff "Aufrüstung" / "Abrüstung" im engeren, spezifischen Sinne auch einzelne oder nur Waffenbereiche zusammenfassen wie z.B. die von der NATO und DE geplante neue Stationierung der USA Raketen in DE und das mit Raketenaufrüstung benennen. Ich vermute aber, Frau Major hat genau verstanden, dass Sahra Wagenknecht über den bei der NATO gemeldeten Verteidigungshalt mit den 90 Milliarden redet, was übrigens auch jeder andere Politiker tut, wenn er auf das 2 % NATO-Ziel hinweist. Dieser Etat hat sich in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt, DE hat militärisch aufgerüstet!

Wird z.B. der Verwaltungsetat der Bundeswehr erhöht, liegt es logischerweise daran, dass sie die Waffenbeschaffung, Waffenlieferung, Waffenreparatur incl. Munitionslieferungen für die Ukraine organisert sowie 10 000 ukrainische Soldaten jährlich für die Front ausbildet und mit erhöhtem Bedarf und neu anzuschaffendem Waffen für die Bundeswehr (wie Erhöhung der Panzerbrigaden bzw. Auslandsstationierung) auch mehr Personal benötigt. Jetzt das Personal da rausrechnen zu wollen, macht niemand, ausser jemand, der halt noch mehr aufrüsten und die Ausgaben für die Armee öffentlich kleinrechnen will. Eigentlich bildet sogar ein leider konstant wachsender Teil des Bundeswehretats direkte Kriegskosten ab, die nicht getrennt ausgewiesen werden.

In der Regel gibt es übrigens eher deutlich mehr versteckte gesellschaftliche Verteidigungskosten bei den Staaten als die im Verteidigungsetat, wie z.B. alle Zivilschutzmassnahmen, die im Innenministerium budgetiert sind, und ebenfalls steigen, wenn sich Länder auf Kriege vorbereiten oder sich in welchen befinden.

Klugschnacker
13.07.2024, 09:31
Bzgl. dem Klimawandel geht das BSW einen sozial verträglicheren und wirtschaftlicheren Weg. Im Vergleich zur klassischen grünen Politk liegt der Fokus mehr auf sozialen Aspekten und weniger auf radikalen Umweltmaßnahmen.

Auf welche Weise will Frau Wagenknecht denn die gesetzlichen Klimaschutzziele erreichen? Oder besteht ihr Konzept am Ende darin, auf dieses Gesetz sowie die internationalen Verträge zu pfeifen, wie Donald Trump?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Dir die konkreten Konzepte von Sarah Wagenknecht zum Erreichen der Klimaneutralität nicht bekannt sind – weil es sie nicht gibt. In Deiner Überzeugung, sie könne das alles sozialverträglicher und wirtschaftlich profitabler erreichen, fällst Du auf die Populistin Wagenknecht herein. Tatsächlich hat sie kein Konzept zum Einhalten der gesetzlichen Klimaziele.

Was meinst Du konkret mit "radikalen Umweltmaßnahmen" der Grünen? Welche wären das?

Klugschnacker
13.07.2024, 09:48
Ich weiss nur, dass auch SIPRI z.B. bei den Ausgaben für Verteidigung immer die Gesamtverteidigungshaushalte der Staaten vergleicht (und kein Personal oder Gebäude usf. rausrechnet) und wenn diese überproportional steigen, diese auch pauchal mit dem Begriff weltweite "Aufrüstung" oder weltweite wachsende "Rüstungsspirale" bezeichnet.

Wenn man die Verteidigungsausgaben von Russland und beispielsweise Deutschland vergleichen will, spielt es eine Rolle, ob diese Ausgaben in die Aufstockung der Kriegswaffen geht oder in die Sanierung von Gebäuden.

Denn Frau Wagenknecht nutzt den Vergleich der Verteidigungsausgaben, um festzustellen, von welchem Land eine Bedrohung ausgeht. Nach Ansicht von Frau Major müsse man aber differenzieren, ob das Geld für Kriegswaffen ausgegeben wird oder für Gebäudesanierung, Ausbildung und so weiter.

Ich finde es oaky, wenn Frau Wagenknecht für ein möglichst schnelles Ende des Krieges durch Friedensangebote plädiert. Das ist eine legitime und respektable Position im Konzert der Meinungen, auch wenn man ihr nicht zustimmt.

keko#
13.07.2024, 10:15
Auf welche Weise will Frau Wagenknecht denn die gesetzlichen Klimaschutzziele erreichen? Oder besteht ihr Konzept am Ende darin, auf dieses Gesetz sowie die internationalen Verträge zu pfeifen, wie Donald Trump?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Dir die konkreten Konzepte von Sarah Wagenknecht zum Erreichen der Klimaneutralität nicht bekannt sind – weil es sie nicht gibt. In Deiner Überzeugung, sie könne das alles sozialverträglicher und wirtschaftlich profitabler erreichen, fällst Du auf die Populistin Wagenknecht herein. Tatsächlich hat sie kein Konzept zum Einhalten der gesetzlichen Klimaziele.

Was meinst Du konkret mit "radikalen Umweltmaßnahmen" der Grünen? Welche wären das?

Du gehst immer davon aus, dass die aktuellen gesetzliche Ziele eingehalten werden können oder müssen, weil sie gesetzlich sind. In vielen deiner Posting steht "gesetzlich". Es sind aber keine Naturgesetze, das weißt du doch.

Beispiel: in den USA herrschen die gleichen Naturgesetze bzgl. dem Klimwandel wie hier. Auf den Highways gibt es aber i.d.R. Geschwindikgeitsbegrenzungen, die z.T. konsequent umgesetzt werden. In DE haben wir das so nicht.

Es wäre von einem Tag auf den anderen möglich, die Gesetze aus den USA nach DE zu übertragen und umgekehrt. Bei Naturgesetzen müssen wir darüber nicht reden.

Weiteres Bsp:
"Ab 2035 sollen Fahrzeuge mit Verbrennermotor zugelassen werden können, die mit klimaneutralen Kraftstoffen (eFuels) betrieben werden".

Betonung auf "sollen". Man kann das von heute auf morgen kippen.

Um Mißverständisse vorzubeugen: ich heiße das nicht gut, aber das muss man doch mit einbeziehen.

qbz
13.07.2024, 10:29
Wenn man die Verteidigungsausgaben von Russland und beispielsweise Deutschland vergleichen will, spielt es eine Rolle, ob diese Ausgaben in die Aufstockung der Kriegswaffen geht oder in die Sanierung von Gebäuden.

Denn Frau Wagenknecht nutzt den Vergleich der Verteidigungsausgaben, um festzustellen, von welchem Land eine Bedrohung ausgeht. Nach Ansicht von Frau Major müsse man aber differenzieren, ob das Geld für Kriegswaffen ausgegeben wird oder für Gebäudesanierung, Ausbildung und so weiter.

Ich finde es oaky, wenn Frau Wagenknecht für ein möglichst schnelles Ende des Krieges durch Friedensangebote plädiert. Das ist eine legitime und respektable Position im Konzert der Meinungen, auch wenn man ihr nicht zustimmt.

Frau Major kann doch gar nicht die Etats Russland-Deutschland nach ihren bzw. den von Dir angeführten Bewertungskriterien vergleichen, weil sie die differenzierte Etatbudgetierung Russlands gar nicht kennt und dazu keinen Zugang hat. Analoges für andere Länder.

Schau Dir einfach mal die Grössenordnungen an: Nur die militärischen Unterstützungsleistungen (genannt Militärhilfe) DE betragen für den Ukrainekrieg nach offiziellen Angaben bisher 28 Milliarden Euro. Die Sanierung 1 Bundeswehr-Kaserne kostet im untersten Bereich etwa zweistellige Millionenbeträge. (Der wirtschaftliche Schaden des Ukrainekrieges beträgt ca. 200 Milliarden Euro für DE.).

Es erstaunt doch niemand, wenn infolge eskalierender Kriege auch die Verteidigungsausgaben der Länder pauschal steigen (incl. Gebäude / Ausbildung, Stützpunkte, "Auslandseinsätze" usf.) und es besteht ein unmittelbarer direkter Zusammenhang zwischen Abnahme / Zunahme von Spannungen, politischen und militärischen Konflikten bzw. Kriegen und Verteidigungsausgaben der Länder. Durch den Gazakrieg steigen die Kosten im Armee-Etat Israels und wächst auch die Bedrohung für den Libanon (genauso analog im Ukrainekrieg bei Russland, der Ukraine und Unterstützerstaaten.). Umgekehrt wächst z.B. die Bedrohung durch den Iran oder durch Saudi-Arabien auf Nachbarländer (Jemen), wenn deren Budget steigt.

SIPRI fasst das so zusammen:

Militärische Ausgaben in allen Regionen steigen

Die weltweiten Militärausgaben stiegen zum neunten Mal in Folge auf ein Allzeithoch von 2443 Milliarden Dollar. Zum ersten Mal seit 2009 stiegen die Militärausgaben in allen fünf geografischen Regionen, die von SIPRI definiert wurden, mit besonders großen Steigerungen in Europa, Asien und Ozeanien und dem Nahen Osten.

"Der beispiellose Anstieg der Militärausgaben ist eine direkte Antwort auf die globale Verschlechterung von Frieden und Sicherheit", sagte Nan Tian, leitender Forscher des Militärausgaben- und Waffenproduktionsprogramms von SIPRI. „Die Staaten priorisieren die militärische Stärke, aber sie riskieren eine Aktions-Reaktionsspirale in der zunehmend volatilen geopolitischen und sicherheitspolitischen Landschaft.“
https://www.sipri.org/media/press-release/2024/global-military-spending-surges-amid-war-rising-tensions-and-insecurity

Ps.
Ich betrachte Frau Major als eine Waffen- und Natolobbyistin und nicht als unabhängige Expertin.

Klugschnacker
13.07.2024, 11:08
Du gehst immer davon aus, dass die aktuellen gesetzliche Ziele eingehalten werden können oder müssen, weil sie gesetzlich sind. In vielen deiner Posting steht "gesetzlich". Es sind aber keine Naturgesetze, das weißt du doch.

Das Klimaschutzgesetz bindet den Staat. Es ist ein vom Verfassungsgericht gut begründetes Gesetz, das auch die Interessen der kommenden Generationen berücksichtigt.

Sicher können wir uns manches leichter machen, wenn uns die Lebenswirklichkeit unserer Kinder und Enkel am Gesäß vorbei geht. Die Kosten tragen dann andere. Ob man das als "sozialverträglich" und "wirtschaftlich" bezeichnen kann? Ich würde es eher als asozial und kurzsichtig bezeichnen.

sabine-g
13.07.2024, 11:21
Ich habe schon mal geschrieben.
Keko ist ja nicht doof, ich vermute plumpe Provokation.

DocTom
13.07.2024, 12:20
Ich habe schon mal geschrieben.
Keko ist ja nicht doof, ich vermute plumpe Provokation.

Sabine, wohlwollende Betrachtungen und Äußerungen erscheinen mir nicht so 'Deines' zu sein.
Ich halte ihn eher nicht für einen Provokateur, sondern jemand mit einer komplett eigenen Meinung....
Die kann, muss man aber nicht teilen. Genau wie die Sicht von Frau Wagenknecht. Demokratische Wahlen werden zeigen, wieviele ihr in D folgen wollen.
:Blumen:
NmpM
T.

keko#
13.07.2024, 12:22
Ich habe schon mal geschrieben.
Keko ist ja nicht doof, ich vermute plumpe Provokation.

Definitiv nicht als Provokation gedacht.
Es geht ja nicht darum, dass wir etwas tun müssen. Das Thema Klimawandel ist für mich längst durch. Ich frage mich lediglich, was langfristig der vielversprechende Weg ist.

Wie interpretierst du das Abschneiden der Grünen bei der Europawahl und der Parteien, die einen entgegengestzten Kurs fahren? In Ostdeutschland ist die Afd mit großem Abstand stärkste Kraft.

Willst du das Wahlverhalten ignorieren?

sabine-g
13.07.2024, 12:32
Wie interpretierst du das Abschneiden der Grünen bei der Europawahl und der Parteien, die einen entgegengestzten Kurs fahren? In Ostdeutschland ist die Afd mit großem Abstand stärkste Kraft.

Es ist pure Dummheit und Ignoranz der Leute.
Dazu kommt Bequemlichkeit.

Willst du das Wahlverhalten ignorieren?
Geht ja leider nicht.
Ich bin bei Arne: es ist uns vom Verfassungsgericht vorgeschrieben, damit nachfolgende Generationen noch eine Lebensgrundlage haben.
Es ist schon ein bisschen pervers, dass man so einen Satz raushauen kann oder muss.

Deshalb kann ich dich als mutmaßlich intelligenten Menschen auch nicht verstehen.

dr_big
13.07.2024, 12:43
Definitiv nicht als Provokation gedacht.
Es geht ja nicht darum, dass wir etwas tun müssen. Das Thema Klimawandel ist für mich längst durch. Ich frage mich lediglich, was langfristig der vielversprechende Weg ist.


Was sagst du dazu, dass China alleine in diesem Jahr mehr Solar-/Windenergie installiert als Deutschland an Gesamt-Kraftwerksleistung hat?
China baut damit einen gewaltigen Vorsprung an sehr preiswerter zukunftsträchtiger Energieversorgung auf, während Europa noch in exorbitant teuere AKWs investiert oder Bedenken vor der Elektrifizierung schürt.

Nogi87
13.07.2024, 13:12
Was sagst du dazu, dass China alleine in diesem Jahr mehr Solar-/Windenergie installiert als Deutschland an Gesamt-Kraftwerksleistung hat?
China baut damit einen gewaltigen Vorsprung an sehr preiswerter zukunftsträchtiger Energieversorgung auf, während Europa noch in exorbitant teuere AKWs investiert oder Bedenken vor der Elektrifizierung schürt.

China baut aber auch bis 2035 215 neue Flughäfen und es sind aktuell 26 Atomreaktoren im Bau. China baut was für China gut ist, nicht was fürs Klima oder die Welt gut ist. China hat das Geld auf alle Pferde zu setzen die es aktuell im Rennen gibt.

tandem65
13.07.2024, 14:17
China baut aber auch bis 2035 215 neue Flughäfen und es sind aktuell 26 Atomreaktoren im Bau. China baut was für China gut ist, nicht was fürs Klima oder die Welt gut ist. China hat das Geld auf alle Pferde zu setzen die es aktuell im Rennen gibt.

Die AKW die China aktuell baut werden auch ständig weniger. Sprich China baut zu ende was sie in Arbeit haben und ich gestehe ich verstehe das. Wie viele neue Planungen für AKW sind in den letzten 5 Jahren hinzu gekommen?
Wenn Du Dir Entwicklungen der Neuplanungen ansiehst sind die Pferde Windkraft & PV auf die China setzt und keineswegs AKW!

DocTom
13.07.2024, 16:39
Es ist pure Dummheit und Ignoranz der Leute.
Dazu kommt Bequemlichkeit.
...
Deshalb kann ich dich als mutmaßlich intelligenten Menschen auch nicht verstehen.

Deine Demokratieverständnis ist nicht besonders demokratisch, aber das weißt du als mutmaßlich etwas intelligenterer Mensch bestimmt selber.
Trotzdem bist du bestimmt für die Wiedereinführung des Ständewahlrechts, mutmaße ich mal. Oder für eine 'die Grünen' Autokratie, zumindest wirkt dein Geschreibsel immer so auf mich.
:Blumen:
T.

sabine-g
13.07.2024, 16:53
Urteile des Bundesverfassungsgerichtes haben nichts mit Demokratieverständnis zu tun.
Diese sind umzusetzen, ohne wenn und aber.

Ist ganz einfach zu verstehen.

keko#
13.07.2024, 17:47
Was sagst du dazu, dass China alleine in diesem Jahr mehr Solar-/Windenergie installiert als Deutschland an Gesamt-Kraftwerksleistung hat?
China baut damit einen gewaltigen Vorsprung an sehr preiswerter zukunftsträchtiger Energieversorgung auf, während Europa noch in exorbitant teuere AKWs investiert oder Bedenken vor der Elektrifizierung schürt.

Ich verstehe an der Stelle nicht, wie man auf der einen Seite China als System-Rivale bezeichnet und über Strafzölle redet, auf der anderen Seite aber meines Wissens auf dessen Technologie und Rohstoffe angewiesen ist, um die Transformation zu schaffen. Wie passt denn so was zusammen?

keko#
13.07.2024, 17:50
Urteile des Bundesverfassungsgerichtes haben nichts mit Demokratieverständnis zu tun.
Diese sind umzusetzen, ohne wenn und aber.

Ist ganz einfach zu verstehen.

Man kann das so sehen, möglicherweise ist es so einfach und du hast recht. Für mich ist das ja nur ein interessanter Meinungsaustauch hier :Blumen:

Letztendlich spannend wird es ja, wenn es einen selbst betrifft. Also man nicht mehr freiwillig einen schicken Tesla kauft, sondern unter "Zwang"/Vorgabe (oder wie immer man das nennen will) etwas nicht mehr tun kann. Wir beide sind wahrscheinlich davon aktuell noch gleich weit entfernt.

tandem65
13.07.2024, 18:20
Ich verstehe an der Stelle nicht, wie man auf der einen Seite China als System-Rivale bezeichnet und über Strafzölle redet, auf der anderen Seite aber meines Wissens auf dessen Technologie und Rohstoffe angewiesen ist, um die Transformation zu schaffen. Wie passt denn so was zusammen?

Das passt nicht wirklich zusammen, deswegen war ja Habeck unter anderem ja auch kürzlich in China.
Andererseits sind wir ja auch nicht wirklich Abhängig von der Technologie, wir könnten vieles ja selbst und sollten das auch mbMn. z.B. Chips also nicht die Knabbereien, PV, da verjagen wir gerade Mayer & Burger. Also wir drängen gerade unsere Arbeitsplätze auf für die Schuldenbremse. Ich gebe Dir Recht, da ist einiges nicht zu verstehen, aber das sind nicht die Positionen von Habeck, Baerbock die da unverständlich sind.

DocTom
13.07.2024, 18:37
Immer eine Frage des 'bis wann'...

https://www.bundesverfassungsgericht.de/DE/Verfahren/Jahresstatistiken/jahresstatistiken_node.html;jsessionid=8D8117B1C35 BDF732F59A1016723E669.internet011

Als TV Tipp; schaut euch einfach mal https://amp.focus.de/kultur/kino_tv/ausfuehrliches-schlusswort-am-ende-seiner-klimadoku-zieht-joko-ein-bitteres-fazit-luegen-uns-alle-nur-in-die-tasche_id_260130919.html
an. Mich sehr beeindruckende Doku Serie auf Amazon Prime.:Blumen:

Klugschnacker
13.07.2024, 20:30
Wie interpretierst du das Abschneiden der Grünen bei der Europawahl und der Parteien, die einen entgegengesetzten Kurs fahren?

Ich versuche es mal ganz konkret: Welche Entwicklungen wollen die rechten Parteien denn mit Hinblick auf den Klimawandel zurückdrehen?

Die E-Mobilität wird so oder so kommen. Die Autofirmen werden nicht in Brüssel nachfragen (oder in Deutschland bei Herrn Chrupalla) wie man sich das Auto der Zukunft vorstellt. Diese Entscheidung ist gefallen. E-Autos werden schon bald besser und billiger sein, als die Autos, die wir derzeit fahren.

Die Heizungsdebatte ist ebenfalls ums Eck. Gas wird immer teurer, Strom immer billiger. Die effizienten Wärmepumpen werden sich durchsetzen. Die Zahl der Menschen, die noch das Gasnetz nutzen, wird in den nächsten 20 Jahren immer kleiner werden; entsprechend teurer wird für sie die Nutzung dieser Netze, weil Instandhaltung und Betrieb auf eine immer kleinere Zahl an Haushalten umgelegt werden kann. Irgendwann macht das keinen Sinn mehr.

Energiegewinnung: Erneuerbare Energien werden so billig, dass ab 2030 Kohlekraftwerke nicht mehr rentabel sind und zunehmend abgeschaltet werden. Auch rechte Parteien können diese Entwicklung nicht aufhalten. Wozu auch? Ökostrom ist einfach besser.

Rechte Parteien könnten meinetwegen diese Entwicklungen ein wenig verzögern und Deutschland bzw. Europa im Wettbewerb um diese Zukunftstechnologien etwas zurückwerfen. Aufhalten können sie es nicht.

Nogi87
13.07.2024, 20:44
Ich versuche es mal ganz konkret: Welche Entwicklungen wollen die rechten Parteien denn mit Hinblick auf den Klimawandel zurückdrehen?

Die E-Mobilität wird so oder so kommen. Die Autofirmen werden nicht in Brüssel nachfragen (oder in Deutschland bei Herrn Chrupalla) wie man sich das Auto der Zukunft vorstellt. Diese Entscheidung ist gefallen. E-Autos werden schon bald besser und billiger sein, als die Autos, die wir derzeit fahren.

Die Heizungsdebatte ist ebenfalls ums Eck. Gas wird immer teurer, Strom immer billiger. Die effizienten Wärmepumpen werden sich durchsetzen. Die Zahl der Menschen, die noch das Gasnetz nutzen, wird in den nächsten 20 Jahren immer kleiner werden; entsprechend teurer wird für sie die Nutzung dieser Netze, weil Instandhaltung und Betrieb auf eine immer kleinere Zahl an Haushalten umgelegt werden kann. Irgendwann macht das keinen Sinn mehr.

Energiegewinnung: Erneuerbare Energien werden so billig, dass ab 2030 Kohlekraftwerke nicht mehr rentabel sind und zunehmend abgeschaltet werden. Auch rechte Parteien können diese Entwicklung nicht aufhalten. Wozu auch? Ökostrom ist einfach besser.

Rechte Parteien könnten meinetwegen diese Entwicklungen ein wenig verzögern und Deutschland bzw. Europa im Wettbewerb um diese Zukunftstechnologien etwas zurückwerfen. Aufhalten können sie es nicht.

Wie kommst du darauf dass Strom billiger wird. Die Netzentgelte werden jedes Jahr durch die hohen Investitionen die Stadtwerke und Kommunenen tätigen müssen steigen. Wir müssen bei der Stadt bis 2040 unsere Wärmeplanung abgeschlossen haben und alle Heizungen umgerüstet haben. Jeden einzelnen Cent von diesen vielen Millionen die wir als Kleinstadt investieren müssen holen wir über den Strompreis über die Stadtwerke wieder rein.

tandem65
13.07.2024, 20:54
Wie kommst du darauf dass Strom billiger wird. Die Netzentgelte werden jedes Jahr durch die hohen Investitionen die Stadtwerke und Kommunenen tätigen müssen steigen. Wir müssen bei der Stadt bis 2040 unsere Wärmeplanung abgeschlossen haben und alle Heizungen umgerüstet haben. Jeden einzelnen Cent von diesen vielen Millionen die wir als Kleinstadt investieren müssen holen wir über den Strompreis über die Stadtwerke wieder rein.

Das billiger verstehst Du wenn Du bei den Stadtwerken arbeitest dann aber schon mutwillig falsch. Regenerativ erzeugter Strom wird weiter billiger als Fossil oder durch Kernkraft erzeugter Strom. Den ganzen anderen Kram müsst ihr ja auch machen bei Kernkraft/Fossilstrom. Die Netze müssen ebenso unabhängig von der Erzeugung des Stroms modernisiert werden.

happytrain
13.07.2024, 21:14
Zunächst vielleicht nicht. Allerdings haben landwirtschaftliche Fahrzeuge nicht das Reichweitenproblem wie ein LKW. Außerdem verfügen Landwirte über jede Menge Flächen, um Solarstrom selbst herzustellen. Früher oder später wird die Technik soweit sein, dass Landwirte die benötigte Energie für ihre Maschinen selbst herstellen, anstatt Dieselkraftstoff teuer einzukaufen. Den Überschuss verkaufen sie ins Netz.

Davon abgesehen: Das Klimaschutzgesetz bindet den Gesetzgeber. Solange dieses Gesetz gilt, muss er den Klimaschutz verfassungsgemäß durchsetzen. Ich wüsste nicht, warum ausgerechnet Landwirte davon ausgenommen sein sollten.

Ja, da gebe ich dir recht. Das habe ich nicht berücksichtigt. Ich bin ja absoluter Elektro-Fan. Meine PV auf dem Dach (ohne Subventionen), E-Fiat und versuche so gut es geht, nachhaltig zu wirtschaften. Das hat jetzt weniger mit Partei oder Ideologie zu tun, sondern einfach weil ich es so gelernt habe von meinen Eltern. Ich bin Landei, wir machten und machen ein, wir erzeugen Obst und Gemüse, ich pendle mit dem Rad ins Geschäft.
Aber: auch bei uns könnte ein Fahrzeug weniger stehen, habe noch immer Ölheizung, weil die noch funzt....

Aber bin deiner Meinung, langfristig wird es nur mit einem globalen Umdenken funktionieren.

happytrain
13.07.2024, 21:17
Auf den Highways gibt es aber i.d.R. Geschwindikgeitsbegrenzungen, die z.T. konsequent umgesetzt werden. In DE haben wir das so nicht.

Es wäre von einem Tag auf den anderen möglich, die Gesetze aus den USA nach DE zu übertragen und umgekehrt.

Das verstehe ich eh nicht, warum diese einfachste Maßnahme, mit so viel Wirkung in vielen Bereichen, nicht längst umgesetzt wird. Also 130 auf Autobahnen, höhere Bussgelder bei Überschreitungen, 30 in Ortschaften usw.

Einfach und effektiv

deralexxx
13.07.2024, 22:35
Das verstehe ich eh nicht, warum diese einfachste Maßnahme, mit so viel Wirkung in vielen Bereichen, nicht längst umgesetzt wird. Also 130 auf Autobahnen, höhere Bussgelder bei Überschreitungen, 30 in Ortschaften usw.

Einfach und effektiv

Weil Freiheit Freiheit Freiheit und "haben wir immer schon gemacht, so komm ich schneller zum Skifahren und bleibe dabei konzentriert"

DocTom
13.07.2024, 22:42
In Europa oder auch auf der ganzen Welt gilt halt doch nicht (für alle); meine Freiheit endet, wo ich die Freiheit anderer einschränke.
NmpM
T.

Klugschnacker
14.07.2024, 07:58
Wie kommst du darauf dass Strom billiger wird. Die Netzentgelte werden jedes Jahr durch die hohen Investitionen die Stadtwerke und Kommunenen tätigen müssen steigen. Wir müssen bei der Stadt bis 2040 unsere Wärmeplanung abgeschlossen haben und alle Heizungen umgerüstet haben. Jeden einzelnen Cent von diesen vielen Millionen die wir als Kleinstadt investieren müssen holen wir über den Strompreis über die Stadtwerke wieder rein.

Zunächst müssen wir eine neue Infrastruktur aufbauen, also Stromnetze, Windräder, Solaranlagen, Speicher. Diese Investitionen kosten Geld, da hast Du recht.

In absehbarer Zeit wird diese Infrastruktur aber stehen. Dann ist Strom aus erneuerbaren Quellen die billigste Energiequelle.

Dabei muss man auch die Preisentwicklung bei den fossilen Brennstoffen beachten. Diese werden über den Zertifikatehandel immer teurer.

Schwarzfahrer
14.07.2024, 08:38
In absehbarer Zeit wird diese Infrastruktur aber stehen. Dann ist Strom aus erneuerbaren Quellen die billigste Energiequelle.
Sorry, aber das ist eine ähnliche Täuschung wie die berühmte Kugel Eis von Trittin, die auch durch ständige Wiederholung nicht wahrer werden.

Für den Strompreis sind nicht die Stromentstehungskosten einer einzelnen Anlage entscheidend, sondern die Systemkosten: dazu gehört eben die gesamte Infrastruktur (die, auch wenn einmal erstellt, ständige Instandhaltungskosten erzeugt), sowie im Falle von Regenerativen die zusätzlich benötigte Backupstruktur (aktuell nur über konventionelle Kraftwerke, später über nicht gerade kostengünstige Speicher).

Nach jeder realistischen Schätzung können die Stromkosten für ein solches System nicht günsitger sein, als heute. Das sollte man auch ehrlich zugeben und kommunizieren: das ist eben der Preis für den Ausstieg aus fossiler Energieerzeugung. Jede andere Ansicht halte ich entweder für Mangel an technischem Verständnis oder für bewußte Täuschung.
Dabei muss man auch die Preisentwicklung bei den fossilen Brennstoffen beachten. Diese werden über den Zertifikatehandel immer teurer.Relativ zu fossiler Energieerzeugung kann natürlich der regenerative Weg günstiger sein - z.B. wenn der fossile Weg politisch verteuert wird. Das ändert aber nichts an den Absolutkosten.

tandem65
14.07.2024, 09:04
Relativ zu fossiler Energieerzeugung kann natürlich der regenerative Weg günstiger sein - z.B. wenn der fossile Weg politisch verteuert wird. Das ändert aber nichts an den Absolutkosten.

Das mit dem politisch verteuert halte ich schon mal für ein Gerücht. In Deine Gesamtrechnung gehen ja sicher der Korrektheit halber auch die Kosten einer Anpassung und Schäden ein. Ansonsten stimme ich mal zu, die Gesamtkosten regenerativer Energieerzeugung sind günstiger als die Gesamtkosten fossiler Energieerzeugung.

keko#
14.07.2024, 10:45
Ich versuche es mal ganz konkret: Welche Entwicklungen wollen die rechten Parteien denn mit Hinblick auf den Klimawandel zurückdrehen?

....
Rechte Parteien könnten meinetwegen diese Entwicklungen ein wenig verzögern und Deutschland bzw. Europa im Wettbewerb um diese Zukunftstechnologien etwas zurückwerfen. Aufhalten können sie es nicht.

Ich habe da keinen Widerspruch und sehe das ebenso. Nur laufen die Dinge halt so, wie sie laufen und das heißt, dass rechte Parteien Zulauf erfahren. Das ist auch alles andere als neu.
Vor ein paar Tagen saßen die immergleichen Personen bei Maybritt Illner und rätselten genau über solche Entwicklungen. Nach all diesen Jahren! Das läßt mich sprachlos zurück :o
Es ist die Schwäche der etablierten Parteien. Eine anwesende Person erwähnte dies immerhin nebenbei auch.
Wobei nicht Habeck oder Baerbock schwach oder gar unfähig sind, sondern ganz einfach noch andere Kräfte wirken, über die viel zu wenig gesprochen wird. (letzteres ist meine Meinung)

tandem65
14.07.2024, 11:01
Wobei nicht Habeck oder Baerbock schwach oder gar unfähig sind, sondern ganz einfach noch andere Kräfte wirken, über die viel zu wenig gesprochen wird. (letzteres ist meine Meinung)

Dann sprech doch mal darüber und vor allem zeige wie man besser handeln könnte. Ich habe übrigens nicht den Eindruck daß über/von anderen Kräften viel zu wenig gesprochen wird. Alleine Du schreibst ja ständig davon ohne eine Idee zu haben wie man besser mit diesen umgeht. Du weißt nur daß es so nichts bringt.

keko#
14.07.2024, 11:11
Dann sprech doch mal darüber und vor allem zeige wie man besser handeln könnte. Ich habe übrigens nicht den Eindruck daß über/von anderen Kräften viel zu wenig gesprochen wird. Alleine Du schreibst ja ständig davon ohne eine Idee zu haben wie man besser mit diesen umgeht. Du weißt nur daß es so nichts bringt.

Um es kurz zu machen: follow the money.

Klugschnacker
14.07.2024, 12:26
Nach jeder realistischen Schätzung können die Stromkosten für ein solches System nicht günsitger sein, als heute. Das sollte man auch ehrlich zugeben und kommunizieren: das ist eben der Preis für den Ausstieg aus fossiler Energieerzeugung. Jede andere Ansicht halte ich entweder für Mangel an technischem Verständnis oder für bewußte Täuschung.

Relativ zu fossiler Energieerzeugung kann natürlich der regenerative Weg günstiger sein - z.B. wenn der fossile Weg politisch verteuert wird. Das ändert aber nichts an den Absolutkosten.

Ich denke, Du wirst Dich damit abfinden müssen, dass sich die erneuerbaren Energien weltweit durchsetzen werden. Das ist nicht das Ergebnis eines linksgrünen Täuschungsmanövers auf allen Kontinenten, sondern folgt einfachen wirtschaftlichen Regeln.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d1/Entwicklung_des_weltweiten_Energiemixes_bis_2050.j pg

keko#
14.07.2024, 12:35
Ich denke, Du wirst Dich damit abfinden müssen, dass sich die erneuerbaren Energien weltweit durchsetzen werden. Das ist nicht das Ergebnis eines linksgrünen Täuschungsmanövers auf allen Kontinenten, sondern folgt einfachen wirtschaftlichen Regeln...

Dass sich Erbeuerbare irgendwann durchsetzen, steht für mich ausser Frage.

Aber glaubst du auch, das sie für Endkunden billiger werden?

Ein Abteilungsleiter beim Porsche meinte augenzweinkernd auf diese Frage, die ich ihm gestellt habe: du wirst dir nach wie vor keinen Porsche leisten können.

deralexxx
14.07.2024, 12:56
Sorry, aber das ist eine ähnliche Täuschung wie die berühmte Kugel Eis von Trittin, die auch durch ständige Wiederholung nicht wahrer werden.

Für den Strompreis sind nicht die Stromentstehungskosten einer einzelnen Anlage entscheidend, sondern die Systemkosten: dazu gehört eben die gesamte Infrastruktur (die, auch wenn einmal erstellt, ständige Instandhaltungskosten erzeugt), sowie im Falle von Regenerativen die zusätzlich benötigte Backupstruktur (aktuell nur über konventionelle Kraftwerke, später über nicht gerade kostengünstige Speicher).

Nach jeder realistischen Schätzung können die Stromkosten für ein solches System nicht günsitger sein, als heute. Das sollte man auch ehrlich zugeben und kommunizieren: das ist eben der Preis für den Ausstieg aus fossiler Energieerzeugung. Jede andere Ansicht halte ich entweder für Mangel an technischem Verständnis oder für bewußte Täuschung.
Relativ zu fossiler Energieerzeugung kann natürlich der regenerative Weg günstiger sein - z.B. wenn der fossile Weg politisch verteuert wird. Das ändert aber nichts an den Absolutkosten.


Hast du dafür Quellen? Ich würde schätzen, dass nach initialer Investition ins Stromnetz, der Unterhalt günstiger wird, da Strom wesentlich einfacher an alle Verbraucher zu bringen ist wie eine Kombination aus Strom + (Gas / Öl / Holz). Ja es wird vllt Backup Gaskraftwerke und co geben, aber keine Gasthermen bei jedem im Haus, keine Gasleitung in jedes Haus.

tandem65
14.07.2024, 16:14
Um es kurz zu machen: follow the money.

Bingo! Mein Schein ist voll.
Das ist Deine Idee damit umzugehen?
Kannst Du das noch konkretisieren wie das umzusetzen ist?

tandem65
14.07.2024, 16:26
Dass sich Erbeuerbare irgendwann durchsetzen, steht für mich ausser Frage.

Aber glaubst du auch, das sie für Endkunden billiger werden?

Das ist doch längst schon klar formuliert. Sie werden auch für den Verbraucher billiger als Fossil oder Atomar erzeugter Strom.
Frankreich hat letztes WE AKWs abgeschaltet weil ausreichend erneuerbarer Strom vorhanden war. Nur mal so, wie viel günstiger ist denn dein Diesel das Du tankst als vor 50 Jahren? Also absolut betrachtet?

Ein Abteilungsleiter beim Porsche meinte augenzweinkernd auf diese Frage, die ich ihm gestellt habe: du wirst dir nach wie vor keinen Porsche leisten können.

Du könntest Dir sicherlich einen Porsche leisten wenn Du es denn wolltest. An den Finanzen würde es nicht scheitern. Da wette ich drauf.

tandem65
14.07.2024, 16:34
Nach jeder realistischen Schätzung können die Stromkosten für ein solches System nicht günsitger sein, als heute. Das sollte man auch ehrlich zugeben und kommunizieren: das ist eben der Preis für den Ausstieg aus fossiler Energieerzeugung. Jede andere Ansicht halte ich entweder für Mangel an technischem Verständnis oder für bewußte Täuschung.

Eine bewusste Täuschung könnte aber auch darin liegen zu behaupten die Stromkosten erneuerbarer Energieträger müssten in Zukunft günstiger sein als Heute. Diese Behauptung stellt nämlich niemand auf der schreibt daß Strom aus erneuerbaren Energieträgern weiter günstiger wird als Strom aus fossiler oder Kernkraft. Dazu reicht es daß sich der Vorteil vergrössert.

Schwarzfahrer
14.07.2024, 17:09
Ich denke, Du wirst Dich damit abfinden müssen, dass sich die erneuerbaren Energien weltweit durchsetzen werden. Das ist nicht das Ergebnis eines linksgrünen Täuschungsmanövers auf allen Kontinenten, sondern folgt einfachen wirtschaftlichen Regeln.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d1/Entwicklung_des_weltweiten_Energiemixes_bis_2050.j pg
Ich werde mich natürlich mit vielem abfinden müssen. Deine Grafik zeigt allerdings, daß es weiterhin einen fossilen Anteil geben wird aus Gas und Öl. (vielleicht doch noch auch aus Kohle, wie unerwartete Nachfrage zeigt.. (https://www.notebookcheck.com/Verkehrswende-mal-anders-Viele-DB-Bauarbeiten-und-Lokmangel-sorgen-fuer-Reaktivierung-der-Dampflok-58-311-fuer-wichtige-Aufgaben.862071.0.html).:))

Ansonsten geht es mir allein darum, die Falschinformation "mit Erneuerbaren wird die Stromrechnung für den Verbraucher sinken" zu widerlegen (zumindest klang es so; wenn das nicht gemeint war, dann habe ich es falsch verstanden.
Eine bewusste Täuschung könnte aber auch darin liegen zu behaupten die Stromkosten erneuerbarer Energieträger müssten in Zukunft günstiger sein als Heute. Diese Behauptung stellt nämlich niemand auf der schreibt daß Strom aus erneuerbaren Energieträgern weiter günstiger wird als Strom aus fossiler oder Kernkraft. Dazu reicht es daß sich der Vorteil vergrössert.Aus einigen Beiträgen der letzten Zeit klang der Glaube heraus, daß die Stromkosten für die Endverbraucher mit zunehmendem Anteil von Erneuerbaren automatisch sinken müssen im Vergleich zu heute. Das halte ich für einen Irrtum, oder Täuschung, je nach technischem Verständnis des Kommunizierenden. Wenn derjenige nur meint, daß die reinen Stromerzeugungskosten von PV oder Wind ertst mal günstiger sind, das kann stimmen (sollte aber in dieser Einschränkung auch formuliert werden) -es nützt allerdings dem Geldbeutel des Endverbrauchers herzlich wenig.

keko#
14.07.2024, 17:58
Das ist doch längst schon klar formuliert. Sie werden auch für den Verbraucher billiger als Fossil oder Atomar erzeugter Strom.
.......

D.h. noch mehr Menschen können sich dann viele kleine E-Autos kaufen oder klimaneutral in den Urlaub fliegen? Das kann überhaupt nicht sein...
Mag sein, dass der Strom theoretisch billiger wird, aber irgendwo muss man doch wieder regulieren, also der Preis nach oben gehen, denn die fiktiven vielen kleinen eAutos fallen nicht vom Himmel, sondern müssten irgendwo produziert werden, was letztendlich auch wieder Rohstoffe verbraucht.

keko#
14.07.2024, 18:07
Bingo! Mein Schein ist voll.
Das ist Deine Idee damit umzugehen?
Kannst Du das noch konkretisieren wie das umzusetzen ist?

Follow the money? Ein guter Einstieg ist das Internet. Du kannst sehen, wer wo investiert, also sein Geld reinsteckt. Falls dir das zu mühsam ist, dann schau mal auf Youtube nach. "Die Anstalt" hatte dazu sogar satirische Beiträge.

Klugschnacker
14.07.2024, 19:09
Dass sich Erbeuerbare irgendwann durchsetzen, steht für mich ausser Frage. Aber glaubst du auch, das sie für Endkunden billiger werden?

Billiger als die zukünftigen Preise für Öl und Gas. Das ist ja der Sinn des Zertifikatehandels bzw. der CO2-Bepreisung.

Aktuell liegt der CO2-Preis für’s Fahren und Heizen bei 30 Euro je Tonne CO2. Noch in diesem Jahr soll er auf 45 Euro angehoben werden, ein Jahr später auf 55 Euro. 2026 werden es 65 Euro sein.

Diese Anhebung des CO2-Preises soll einen sanften Anschluss zum EU-Zertifikatehandel bieten, der dann ab 2027 gilt. Ab dann werden CO2-Zertifikate frei gehandelt. Der Preis bildet sich dann durch Angebot und Nachfrage.

Das bedeutet: Wenn wir sehr viel CO2 beim Fahren und Heizen in die Luft blasen, sind die verfügbaren CO2-Zertifikate schnell knapp. Dadurch steigt ihr Preis im freien Zertifikatehandel. Benzin, Öl und Gas werden entsprechend teurer. Andersherum: Je besser wir mit Elektroautos und Wärmepumpen vorankommen, desto entspannter entwickeln sich die CO2-Preise.

(Hinter dem Zertifikatehandel steckt die Idee, dass Umweltverschmutzung etwas kosten soll. Die Marktgesetze sorgen dann dafür, dass CO2 vor allem dort eingespart wird, wo es viel bringt und wenig kostet. So werden die Emissionen am effektivsten (kostengünstigsten) reduziert.)

Fossile Brennstoffe werden also teurer, wobei nicht ganz klar ist, um wie viel.

Erneuerbare Energien bilden ihren Preis durch Angebot und Nachfrage. Wenn wir mit dem Ausbau der Erneuerbaren gut vorankommen, hält das Angebot mit der steigenden Nachfrage Schritt und der Strom bleibt vergleichsweise günstig, wenn auch teurer als vor dem Ukrainekrieg. Verzögern wir den Ausbau der Erneuerbaren, sodass die Nachfrage höher ist als das Angebot, steigt der Preis.

Das sind die Grundzüge, wie ich sie verstehe. Die Details sind komplex und meine knappen Absätze sicher ergänzungsbedürftig.

tandem65
14.07.2024, 19:13
Follow the money? Ein guter Einstieg ist das Internet. Du kannst sehen, wer wo investiert, also sein Geld reinsteckt. Falls dir das zu mühsam ist, dann schau mal auf Youtube nach. "Die Anstalt" hatte dazu sogar satirische Beiträge.

Ahh, wenn wir alle die Anstalt streamen lösen wir die Probleme. Ich wusste daß es nicht so kompliziert sein kann. Oder reicht es sogar wenn ich die Anstalt streame? Wie viele Folgen muß ich Heute machen daß Morgen alles in Ordnung ist? Warum hast Du nicht früher was geschrieben?
Der Hinweis auf das Internet ist auch gut, ich werde mich da mal reinfuchsen wo ich eines finde.

keko#
15.07.2024, 08:19
Billiger als die zukünftigen Preise für Öl und Gas. Das ist ja der Sinn des Zertifikatehandels bzw. der CO2-Bepreisung.

....
Das sind die Grundzüge, wie ich sie verstehe. Die Details sind komplex und meine knappen Absätze sicher ergänzungsbedürftig.

Im Prinzip habe ich das verstanden.
Ich meinte den Effekt, dass man die eingesparte Energie oder das eingesparte Geld dann woanders verpulvert.
Bsp.: ich spare Energiekosten und kaufe mir dann einen alten 6-Zylinder und cruise mit dem sonntags umher.
Noch interessanter: bekanntlich verkauft Russland seine Energieträger vermehrt nach China, Indien und andere Länder statt in den Westen.

TriVet
15.07.2024, 08:23
Den Sechszylinder wirst du wohl billig (nicht unbedingt preiswert) kriegen, der Unterhalt wird vermutlich deine vermeintlichen Einsparungen übersteigen.

keko#
15.07.2024, 08:27
Den Sechszylinder wirst du wohl billig (nicht unbedingt preiswert) kriegen, der Unterhalt wird vermutlich deine vermeintlichen Einsparungen übersteigen.

Es wäre auch verwunderlich, würde das Leben in Zukunft billiger ;-)

Die Sache mit Russland sind aber Fakten. Wäre es nicht sogar besser, wir würden die Energieträger nutzen, gleichzeitig in Erneuerbare investieren und diese Technologie dann in Schwellenländer transferieren?

tandem65
15.07.2024, 10:07
Es wäre auch verwunderlich, würde das Leben in Zukunft billiger ;-)

Die Sache mit Russland sind aber Fakten. Wäre es nicht sogar besser, wir würden die Energieträger nutzen, gleichzeitig in Erneuerbare investieren und diese Technologie dann in Schwellenländer transferieren?

Welche Energieträger meinst Du? Regenerative Energieträger?
Wenn ich Dich richtig verstanden habe ist es das was z.B. China gerade macht. Regenerative Energieträger nutzen, darein investieren und diese Technologie in Schwellenländer transferieren.
Wenn Du aber meinst daß wir weiter Öl, Gas, Kohle verfeuern sollten dann werden wir kaum mehr Geld haben das wir investieren können in Regenerative Energietechnologie.
Zudem hast Du dann den Klimawandel entweder nicht verstanden oder leugnest ihn wissentlich.

keko#
15.07.2024, 10:13
....
Zudem hast Du dann den Klimawandel entweder nicht verstanden oder leugnest ihn wissentlich.

An der Stelle weiß ich dann, dass eine weitere Diskussion nichts mehr bringt :Huhu:

MattF
15.07.2024, 10:35
An der Stelle weiß ich dann, dass eine weitere Diskussion nichts mehr bringt :Huhu:

Und trotzdem machst du weiter :Huhu: :Huhu:

tandem65
15.07.2024, 12:17
An der Stelle weiß ich dann, dass eine weitere Diskussion nichts mehr bringt :Huhu:

Ich verstehe es dann mal mal so daß Du tatsächlich der Meinung bist es ist für das Klima besser wir verbrennen soviel wir nur können bevor das eventuell andere machen. Das müssen wir uns wirtschaftlich erst mal leisten können. Woher willst Du die Wertschöpfung nehmen wenn wir nicht selbst innovativ bei regenerativer Energie sein wollen sondern lieber weiter fossile verbrennen? Dan haben wir nichts was wir in Schwellenländer exportieren können.

keko#
15.07.2024, 12:58
Ich verstehe es dann mal mal so daß Du tatsächlich der Meinung bist es ist für das Klima besser wir verbrennen soviel wir nur können bevor das eventuell andere machen. Das müssen wir uns wirtschaftlich erst mal leisten können. Woher willst Du die Wertschöpfung nehmen wenn wir nicht selbst innovativ bei regenerativer Energie sein wollen sondern lieber weiter fossile verbrennen? Dan haben wir nichts was wir in Schwellenländer exportieren können.

Ja, es kann durchaus sein, dass es für das Klima besser sein wird, wenn wir das Zeug verbrauchen:
Ich habe das so verstanden, dass die Transformation erst mal viel Geld kostet. Geld, dass wir durch unsere starke Wirtschaft haben. Parallel dazu können wir innovative Produkt aufziehen und diesen technologischen Transfer in andere Länder begleiten. Am Ende gewinnen wir, andere Länder und vor allem das Klima.
Innovation kostet Geld - viel Geld. Wenn nun also unsere Wirtschaft nicht mehr rund läuft, passiert eben das möglichweise woanders.
Ich vermisse einfache Interessenpolitik - so wein wenig Trump a al FIGHT FIGHT ;-)

TriVet
15.07.2024, 13:15
Ja, es kann durchaus sein, dass es für das Klima besser sein wird, wenn wir das Zeug verbrauchen:
Ich habe das so verstanden, dass die Transformation erst mal viel Geld kostet. Geld, dass wir durch unsere starke Wirtschaft haben. Parallel dazu können wir innovative Produkt aufziehen und diesen technologischen Transfer in andere Länder begleiten. Am Ende gewinnen wir, andere Länder und vor allem das Klima.
Innovation kostet Geld - viel Geld. Wenn nun also unsere Wirtschaft nicht mehr rund läuft, passiert eben das möglichweise woanders.
Ich vermisse einfache Interessenpolitik - so wein wenig Trump a al FIGHT FIGHT ;-)

Nun, so wie ich das verstehe, kostet es sowieso unglaublich viel Geld.
Aber je länger wir warten, umso mehr. Exponentiell?!

Wie der Bauer, der seine Saatkartoffeln futtert statt sie zu pflanzen, nehmen wir unser Geld nicht (genug) zur Investition, sondern verbrauchen alles (bis zum bitteren ende?).

TriVet
24.08.2024, 09:18
Interview zu costume-girl auf zdf:
Historiker über BSW:"Wagenknecht möchte Wladimira Putinowa sein" (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/wagenknecht-bsw-kowalczuk-ostdeutschland-afd-putin-100.html?utm_source=pocket-newtab-de-de)

Daraus:
ZDFheute: Im Landtagswahlkampf spielt Außenpolitik die große Rolle. Sahra Wagenknecht will Friedensverhandlungen mit Russland und keine Waffenlieferungen für die Ukraine. Können Sie erklären, woher Frau Wagenknechts Positionen kommen?

Kowalczuk: Was sie an Putin faszinierend findet, das ist das autoritäre Staatsmodell, was er vertritt. Und es ist eben kein Zufall, welche Position sie innerhalb des ganzen Krieges der Russländischen Föderation gegen die freie Ukraine vertritt. Das muss ihr niemand im Kreml einflüstern, sondern das sind ihre politischen Grundüberzeugungen.
So wie ihre politische Grundüberzeugung lautet, dass Deutschland näher an Russland rücken muss, dass Deutschland wirtschaftlich eng mit Russland verflochten sein muss, auch um eine politische Verflechtung herbeizuführen. Und da steht ihr die Ukraine gewissermaßen im Wege. Und deswegen ist sie zum Beispiel auch gegen Waffenlieferungen.
Wagenknecht sagt ja immer wieder, sie träumt von einer Sicherheitsarchitektur Deutschland-Russland. Und das funktioniert nur, wenn man auch politische Affinitäten hat.
Und für mich ist die Schlussfolgerung da, sie strebt solche Verhältnisse an, und sie würde offenbar sehr gerne Wladimira Putinowa sein.

Adept
24.08.2024, 09:26
Interview zu costume-girl auf zdf:
Historiker über BSW:"Wagenknecht möchte Wladimira Putinowa sein" (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/wagenknecht-bsw-kowalczuk-ostdeutschland-afd-putin-100.html?utm_source=pocket-newtab-de-de)

Daraus:
ZDFheute: Im Landtagswahlkampf spielt Außenpolitik die große Rolle. Sahra Wagenknecht will Friedensverhandlungen mit Russland und keine Waffenlieferungen für die Ukraine. Können Sie erklären, woher Frau Wagenknechts Positionen kommen?

Kowalczuk: Was sie an Putin faszinierend findet, das ist das autoritäre Staatsmodell, was er vertritt. Und es ist eben kein Zufall, welche Position sie innerhalb des ganzen Krieges der Russländischen Föderation gegen die freie Ukraine vertritt. Das muss ihr niemand im Kreml einflüstern, sondern das sind ihre politischen Grundüberzeugungen.
So wie ihre politische Grundüberzeugung lautet, dass Deutschland näher an Russland rücken muss, dass Deutschland wirtschaftlich eng mit Russland verflochten sein muss, auch um eine politische Verflechtung herbeizuführen. Und da steht ihr die Ukraine gewissermaßen im Wege. Und deswegen ist sie zum Beispiel auch gegen Waffenlieferungen.
Wagenknecht sagt ja immer wieder, sie träumt von einer Sicherheitsarchitektur Deutschland-Russland. Und das funktioniert nur, wenn man auch politische Affinitäten hat.
Und für mich ist die Schlussfolgerung da, sie strebt solche Verhältnisse an, und sie würde offenbar sehr gerne Wladimira Putinowa sein.

Was ist denn das für ein gequirlter Schwachsinn. :Lachanfall:

Aber wenn man kurz nach dem Typen schaut, weiss man, woher der Wind weht: "Sein Großvater, dessen Familiennamen er trägt, war Ukrainer." (https://de.wikipedia.org/wiki/Ilko-Sascha_Kowalczuk)

Wie kann man von so jemanden eine neutrale Betrachtung erwarten?

sabine-g
24.08.2024, 09:47
Ja. Denke ich auch.
Dann lieber russischer Journalismus.
Die sind ja für neutrale Berichterstattung bekannt.

keko#
24.08.2024, 09:49
Interview zu costume-girl auf zdf:
Historiker über BSW:"Wagenknecht möchte Wladimira Putinowa sein" (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/wagenknecht-bsw-kowalczuk-ostdeutschland-afd-putin-100.html?utm_source=pocket-newtab-de-de)

Daraus:
...

Ja, wir wissen es alle: alles was nicht CDU, CSU, FDP, SPD oder Grüne ist, ist letztendlich schlecht.
Ich kann nur wiederholen: ich stand dabei, als ihr Menschen ihr Leid geklagt haben und war völlig baff. Es fehlte nur, dass sie Frau Wagenknecht ihre Kontoauszüge oder Mietkündigung vorgelegt hätten. Darauf geht man nicht ein, stattdessen arbeitet man sich an ihrer Person ab. Weiter so! Genau das ist der Weg, der BSW und AfD stärken.
Gute Politik machen und es hätte sich erledigt.

(no offense natürlich :Blumen:)

sabine-g
24.08.2024, 10:09
(no offense natürlich )

Natürlich.

Problem ist leider, dass AfD und BSW überhaupt keine Politik machen sondern nur populistische Parolen raushauen.

Hinstellen und zuhören kann jeder, dabei nett aussehen und kurze Röcke tragen fast jeder.
Dabei schlau daherreden nochmal weniger.
Aber ob das ein Grund ist für eine Wählerstimme?

Wohl eher nicht.

keko#
24.08.2024, 10:12
Natürlich.

Problem ist leider, dass AfD und BSW überhaupt keine Politik machen sondern nur populistische Parolen raushauen.

Hinstellen und zuhören kann jeder, dabei nett aussehen und kurze Röcke tragen fast jeder.
Dabei schlau daherreden nochmal weniger.
Aber ob das ein Grund ist für eine Wählerstimme?

Wohl eher nicht.

Ich habe da keine Widerrede. Nur setzen Menschen einfach Hoffnung in sie. Scheinbar trauen sie das z.B. der SPD nicht mehr zu. SPD laut Wahlumfrage bei 6% in Thüringen.
Geht´s eigentlich noch klarer? Was soll der Wähler denn noch tun?

sabine-g
24.08.2024, 10:14
Was soll der Wähler denn noch tun?

Denken und nicht Glauben.
Leider für viele eine unlösbare Aufgabe.

keko#
24.08.2024, 10:16
Denken und nicht Glauben.
Leider für viele eine unlösbare Aufgabe.

Klar, der Wähler checkt es nicht, ist doof.
Damit endet es dann meist :Cheese:

qbz
24.08.2024, 10:29
Wagenknecht sagt ja immer wieder, sie träumt von einer Sicherheitsarchitektur Deutschland-Russland. Und das funktioniert nur, wenn man auch politische Affinitäten hat.

Der Herr hat leider Null Ahnung, historisch, politisch und militärisch (Hatten Reagan, Kohl, Merkel etwa politische Affinitäten zu Gorbatschow, Jelzin, Putin? :Lachen2: ). Erst eine Sicherheitsarchitektur hat in der Vergangenheit z.B. die deutsche Einheit ermöglicht und kann wieder Lösungen für die Konflikte bringen. Hier mal ein detailiertes Interview mit einem Experten in dieser Frage, der in der Vergangenheit in der europäischen Rüstungskontrolle gearbeitet hat (KSZE-OSZE-Verträge) als Antwort auf die erfundenen Vorwürfe. Sie zeigt auf, wie wichtig eine Sicherheitsarchitektur in Europa wäre und was dazu gehört.

„Die Sicherheitskrise Europas ist mit der Schuldfrage nicht lösbar. Die Kritiker einer kooperativen Sicherheitsordnung haben die Realitäten des Kalten Kriegs und vernunftorientierte Wege zu seiner Überwindung verdrängt, sagt der Militärexperte Wolfgang Richter. (https://makroskop.eu/27-2024/die-europaische-sicherheitskrise-lasst-sich-nicht-mit-der-schuldfrage-losen/)
"Eine kooperative Sicherheitsordnung für Europa, die ein „gemeinsames Haus“ unter Einschluss Russlands errichten sollte, war die realpolitische Antwort auf die politische und militärische Dauerkonfrontation und die Gefahr einer nuklearen Eskalation im Kalten Krieg."
Ein anderer Gesichtspunkt, eigentlich skandalös, ist, dass das zdfheute sich auf diese diffamierende Weise einseitig in den Wahlkampf einmischt. Wird aber die gegenteilige Wirkung zeigen.....

sabine-g
24.08.2024, 10:47
Der Herr hat leider Null Ahnung,

Logisch.
Aber schön, dass man hier ordentlich aufgeklärt wird.

tuben
24.08.2024, 11:20
Logisch.
Aber schön, dass man hier ordentlich aufgeklärt wird.

Das ist ja der gleiche Ton, den wir hier schon lange haben.
Ironie, Sarkasmus, Herablassung helfen in keiner Diskussion, besonders, wenn es um politische Differenzen geht.
Natürlich sollte sich die Regierung ein gebildetes Volk suchen, das hat uns schon BB in das Muttiheft geschrieben, aber nein, das Volk will einfach mitreden und mitwählen und da geht es gar nicht anders, die anderen sind dumm, haben kein Programm und erst recht keine Ahnung und und und.
Es ist dieselbe Haltung, mit der wir !, das Volk, die blaue Partei auf 20-30 % gehievt haben.
BSW ist fast soweit und wir bereiten den Boden.
Natürlich nicht du und nicht du und nicht du.
Ist euch aufgefallen, dass die Nachrichtenstudios der meisten öffentlichen TV Sender seit einiger Zeit blau strahlen?
Ist das Zufall oder sehe ich schwarz ?

sabine-g
24.08.2024, 11:29
Wenn’s einem schlecht geht oder vermeintlich schlecht, dann ist meckern nicht die einzige Alternative für Dich.
Man kann auch mal die Ärmel hochkrempeln und selber was bewegen.
Wird nicht unbedingt zu 100% helfen, aber es gibt Chancen.
Chancen kann man nutzen.

Genussläufer
24.08.2024, 11:53
Der Herr hat leider Null Ahnung

Das würde ich so pauschal nicht sagen. Einige Hinweise zur Prägung der Ostdeutschen kann ich gut nachvollziehen und erkenne mich als Ossi auch wieder. Ich habe von Kind an gehört, gesehen, gelesen was die Sowjetunion für ein wichtiger Partner ist. Im Kinderfernsehen ist die Spielzeuglok mit einem roten Stern eingefahren und im Hintergrund kam das Lied: "Wir fahren in die Sowjetunion...".

Dazu kommt, dass viele meiner Generation die Russen auch im realen Leben als Freund kennengelernt haben (Schüleraustausch, gemeinsame Ferienlager, Schülerarbeit mit den russischen Soldaten gemeinsam). Hier stimme ich ihm voll und ganz zu. Und ja - das gebe ich auch zu - diese positive Prägung ist nicht vollumfänglich verloren gegangen.

Bei seinen Schlussfolgerungen kann ich ihm auch nicht folgen. In Bezug auf Wagenknecht ist da sogar echter Stuss dabei. Hier folge ich Dir voll und ganz. Ich finde es übrigens viel fataler, wenn sich Wahrheiten und Unwahrheiten unschön vermengen. Das vermittelt immer so einen Hauch von Glaubwürdigkeit, der völlig deplatziert ist :Blumen:

keko#
24.08.2024, 11:58
Wenn’s einem schlecht geht oder vermeintlich schlecht, dann ist meckern nicht die einzige Alternative für Dich.
Man kann auch mal die Ärmel hochkrempeln und selber was bewegen.
Wird nicht unbedingt zu 100% helfen, aber es gibt Chancen.
Chancen kann man nutzen.

Wie denn? Längst steht ein Thema, das hier kein Thema sein soll und von unserer Regierung als alternativlos behandelt wird, wie ein Elefant im Raum.
Wir haben z.B. eine relativ hohe Kinderarmut, ein geringes Wohneigentumsrate, eine Wirtschaft, die offensichtlich Problem bekommt.

Sorry, aber man macht es Frau Wagenknecht wirklich brutal einfach: die Themen liegen einfach da, sie muss sie nur aufsammeln, was dazu was sagen und schon wird sie gewählt.

qbz
24.08.2024, 11:58
Das würde ich so pauschal nicht sagen.

Ich habe das "Null Ahnung" mit dem Zitat in den Kontext seiner Aussagen zur europäischen Sicherheitsarchitektur und dem verlinkten Zitat von Trivet gesetzt und jetzt nicht auf den ganzen Artikel verstanden wissen wollen.

Genussläufer
24.08.2024, 12:03
Ich habe das "Null Ahnung" mit dem Zitat in den Kontext seiner Aussagen zur europäischen Sicherheitsarchitektur und dem verlinkten Zitat von Trivet gesetzt und jetzt nicht auf den ganzen Artikel verstanden wissen wollen.

Das hatte ich auch so verstanden, wollte nur hinzufügen, dass er in einigen Themen durchaus plausible Aussagen tätigt und daher auch als glaubwürdig ist. Leider färbt diese Glaubwürdigkeit auch auf andere Themenfelder ab :Blumen:

sabine-g
24.08.2024, 12:32
Wie denn? Längst steht ein Thema, das hier kein Thema sein soll und von unserer Regierung als alternativlos behandelt wird, wie ein Elefant im Raum.
Wir haben z.B. eine relativ hohe Kinderarmut, ein geringes Wohneigentumsrate, eine Wirtschaft, die offensichtlich Problem bekommt.

Sorry, aber man macht es Frau Wagenknecht wirklich brutal einfach: die Themen liegen einfach da, sie muss sie nur aufsammeln, was dazu was sagen und schon wird sie gewählt.

Ja.
Man kann aber nicht erwarten, dass die Politik alle Probleme von allen Leuten löst.
Eigeninitiative ist manchmal auch hilfreich.
Oder die Bereitschaft was zu ändern.
Das Leben ist keine Vollpension vom Staat.

keko#
24.08.2024, 12:43
Ja.
Man kann aber nicht erwarten, dass die Politik alle Probleme von allen Leuten löst.
Eigeninitiative ist manchmal auch hilfreich.
Oder die Bereitschaft was zu ändern.
Das Leben ist keine Vollpension vom Staat.

Ja.
Man kann aber bei diesen Zahlen nicht davon reden, dass sich ein paar Wähler verirrt haben. Es geht auch nicht nur darum, ob eine Partei wie die AfD oder BSW die 5% in irgendeinem Bundesland schafft.

Ich sehe es an mir: jahrzehntelange habe ich linksgrünversifft gewählt. Mittlerweile wüsste ich überhaupt nicht mehr, warum ich SPD wählen sollte. Mit meiner Satire-Partei habe ich die Vorstufe zum Nichtwähler erreicht.

qbz
24.08.2024, 13:42
Problem ist leider, dass AfD und BSW überhaupt keine Politik machen sondern nur populistische Parolen raushauen.


Was sind denn Deiner Ansicht nach konkret "populistische Parolen" von BSW. Kannst Du da mal ein paar Beispiele bringen.

BSW hat im Bundestag z.B. in diesem Jahr entsprechend einen Antrag auf einen Mindestlohn von 14.- Euro eingebracht. Ist das jetzt "populistisch"; wenn eine Partei einen höheren Mindestlohn verlangt, der z.B. eine Mindestrente garantieren kann. Mir ist schon klar, dass die allermeisten im Forum niemals für den Mindestlohn 1h arbeiten müssen und vielleicht deswegen die Mindestlohn-Erhöhungsforderungen als "populistisch" empfinden.

Seit der Einführung des Mindestlohnes hat die PdL z.B. einen höheren Mindestlohn gefordert. War das populistisch? Heute steht er da, wo die frühere Forderungshöhe lag. Bei der Einführung 2015 lag der gesetzliche Mindestlohn bei 8,50 Euro brutto pro Stunde. Über mehrere Stufen stieg der Mindestlohn zum 1. Januar 2024 auf 12,41 Euro, auch dank der Forderungen von PdL und heute BSW, weil diese als Opposition die SPD unter Druck setzten.

TriVet
24.08.2024, 14:11
Du hast es doch gerne wissenschaftlich seriös, hier zB von der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft:
Reden und Pressemitteilung der Linksfraktion (2005-2023): Wagenknecht ist die populistische Politikerin

Die Ergebnisse zeigen, dass Wagenknecht mit Abstand am meisten populistische Rhetorik unter den Abgeordneten der Linksfraktion eingesetzt hatte. Das wird noch deutlicher, wenn man die Analyse auf die laufende Legislaturperiode beschränkt. (https://www.dvpw.de/blog/das-buendnis-sahra-wagenknecht-bsw-eine-populistische-partei-ein-beitrag-von-jan-philipp-thomeczek)
Fazit:
Die Ergebnisse der Untersuchung unterstützen also die Einordnung von Wagenknecht als „Populistin“, zeigen aber auch, welch große Rolle populistische Kommunikation im eher knappen ersten Parteiprogramm von BSW spielt. Insofern scheint aktuell eine Einordnung des BSW als populistische Partei gerechtfertigt.

Eine Schippe drauf legt der Volksverpetzer:
Das ist Populismus: BSW stimmt nicht mal für seine eigenen Anträge? (https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/populismus-bsw-stimmt-nicht-eigene/)

Die neu gegründete Partei “Bündnis Sahra Wagenknecht” (BSW) hält von demokratischen Abläufen eher wenig und verhöhnt den Bundestag. In der letzten Woche stellte die Partei Anträge zur Regierungserklärung, nutzte die Bühne, um eine Rede zu halten und verließ dann den Bundestag, ohne auch nur an der Abstimmung über die eigenen Anträge (!) teilzunehmen. Ein Vorgeschmack auf den Populismus, der auf die deutsche Demokratie zukommt.

Sahra Wagenknecht ist schon länger bekannt dafür, dass sie den Bundestag, in den ihre Wähler:innen sie gewählt haben, nicht allzu ernst nimmt. Sie gehörte schon in ihrer Zeit bei der Linkspartei zu den Abgeordneten mit den meisten Fehltagen im Bundestag. Man hätte ja vorsichtig hoffen können, dass ihre Motivation, die demokratischen Prozesse ernster zu nehmen, mit der Gründung ihrer eigenen Partei (übrigens zusammen mit Sevim Dağdelen, die sogar noch häufiger fehlte) gestiegen wäre. Doch diese Hoffnung wurde schnell enttäuscht.


Die FR sieht es so:
Bühne für Populismus: Wagenknecht will überhaupt nicht regieren (https://www.fr.de/meinung/bsw-sahra-wagenknecht-ost-wahlen-thueringen-sachsen-koalition-regierung-populismus-93250736.html)

Wagenknecht und ihre Leute könnten eine Koalition etwa von aktiver Wohnungsbaupolitik, guter Gesundheitsversorgung oder Armutsbekämpfung abhängig machen. Lauter Dinge, die einen sozialen Anspruch bekunden würden und sich auf Landesebene anpacken ließen. Stattdessen fordern sie die Ablehnung von Waffenlieferungen an die Ukraine oder von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland. Mit Landespolitik hat das nichts zu tun.

Offenkundig hat das BSW eine Anführerin, die gar nicht regieren will. Ihr Erfolgsmodell besteht darin, sich als einzig wahre Opposition und Friedensengel aufzuspielen. Es sollte sich kein BSW-Wähler und keine -Wählerin wundern, wenn das am Ende nicht zu sozialer Politik, sondern zu einer Blockade des politischen Systems in den Landtagen führt

qbz
24.08.2024, 14:24
Dann auch die gleiche Frage an Dich, wo Du es mit Ablenkung durch viele Links auf meine ganz konkrete Frage versuchst. Auf die vielen Links gehe ich bei Gelegenheit und Zeit noch ein. Aber auf den 1. Blick scheinen einige von ziemlicher Unkenntnis geprägt (nicht 1.). Natürlich hat BSW auch schon ein Programm zu sozialen Forderungen, Wohnung, Bildung und Armutsbekämpfung, was für die Länder relevant ist im Unterschied zu den verlinkten zitierten Behauptungen in Deinem Kommentar. Mindestlohnanträge gehören für mich zur Armutsbekämfpung, für Euch zum "Populismus". ?

@trivet und sabine-g: Welches sind jetzt aus Deiner / Eurer Sicht die konkreten populistischen Forderungen von BSW? Nennt bitte belegte Beispiele aus dem Programm oder Reden von Sahra Wagenknecht, damit man konkret darüber diskutieren kann. Ich verstehe, dass Euch eine Antwort schwer fällt, weil die von Euch verlinkten und offenbar konsumierten Medien darüber nicht informieren und sich lieber Diffamierungskampagnen widmen.

Ps. Wie weit sind eigentlich die Grünen mit der im Wahlkampf und in der Koalitionvereinbarung für diese Legislatur geforderten "Kindergrundsicherung"?

keko#
24.08.2024, 17:20
Du hast es doch gerne wissenschaftlich seriös, hier zB von der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft:
[URL="https://www.dvpw.de/blog/das-buendnis-sahra-wagenknecht-bsw-eine-populistische-partei-ein-beitrag-von-jan-philipp-thomeczek"]Reden und Pressemitteilung der Linksfraktion (2005-2023): Wagenknecht ist die populistische Politikerin

...

Naja, hast du mal zugehört was Kamala Harris so alles von sich gegeben hat? Tolle Versprechungen, keine Erklärungen. Man gibt sogar öffentlich zu, dass man auf das damalige Erfolgsrezept von Obama aufgesprungen ist.

Immerhin war sie jahrelang Vize-Präsidentin. Man könnte sich ja mal fragen, warum sie in dieser Zeit diese tollen Dingen, von den sie nun redet, nicht längst angetriggert hatte. Sie war ja nicht in der Opposition, sondern an der Macht.
:Blumen:

qbz
24.08.2024, 17:23
Du hast es doch gerne wissenschaftlich seriös, hier zB von der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft:....

Ja, das stimmt. Der Artikel ist ein persönlicher Blog-Beitrag auf dem Portal der Vereinigung, wie ihn jedes Mitglied dort verfassen kann.

Thomeczek legt seiner Einschätzung eine Populismus Definition zugrunde, nach der alle linken und sozialistischen Parteien per Definitionem weltweit als Populisten charakterisiert werden. Dass Reden von BSW / PdL im Bundestag empirisch mehr Merkmale dieser Definition aufweisen als die anderer Parteien, ist zu erwarten, weil die Anerkennung eines realen Klassenantagonsimus bzw. die Ungleichheit der Verteilung von Macht und Reichtum Teil der Weltanschaung bzw. Markenkern einer linken oder sozialistischen Partei darstellt.

Thomeczek: Populismus Definition.
"* Bevölkerungsbezug: Populismus steht auf der Seite „der Bevölkerung“, die rhetorisch maximal breit konstruiert wird (z.B. Volk, „die kleinen Leute“) und

* Elitenkritik: starke, verallgemeinernde Kritik an „der Elite“ oder „dem Establishment“, vorzugsweise aus Politik, Wirtschaft oder Medien (z.B. „die etablierten Parteien“, „die Top-Manager“). (qbz: eher Großkonzerne, Monopole.)

Zwischen beiden Gruppen besteht ein antagonistisches Verhältnis, weswegen manche von einem „manichäistischen Weltbild“ sprechen.

Kommunikation, die durch diese Elemente gekennzeichnet ist, kann als populistische Kommunikation bezeichnet werden. Nutzt eine Partei diese Rhetorik regelmäßig, kann diese Partei als populistische Partei klassifiziert werden."

Etwas "amüsant" finde ich den Teil, wo sich Thomeczek wundert, weshalb BSW / PdL sich für den unternehmerischen Mittelstand programmatisch engagieren. (qbz: weil der eben nicht die bestimmende Macht der Monopole und ihrer Lobbies besitzt.).

Diese Populismus Definition der Politikwissenschaft gehört selbst zur herrschaftsstabilierenden Ideologie, gut bezahlt mit Unijobs, um kritische politische Konzepte zu bekämpfen, z.B. Konzepte, welche die ungleiche und wachsende Reichtumsverteilung auf der Welt kritisieren. Wer letzteres tut, ist nach der obigen Definition Populist, wer die Klassenunterschiede übergeht oder ein Programm für die Reichen vertritt, keiner.

Wer als Politikwissenschafter nun BSW / PdL in der Öffentlichkeit "Populismus" vorwirft, kennt genau die exakte (herrschafts)wissenschaftliche Definition, erhebt den Vorwurf aber meistens in diffamierender Absicht, weil er genau weiss, das alltagssprachlich "Populismus" als Synonym für "Demagogie" verstanden wird, so wie es auch "sabine-g" und Du angewendet haben.
Thomeczek:
"Zunächst ist dabei festzuhalten, dass Populismus im politikwissenschaftlichen Sinne eine relativ klare Definition besitzt, die mit dem umgangssprachlichen Gebrauch (z.B. im Sinne von Demagogie) nur bedingt etwas gemein hat. Gemäß dem sogenannten ideellen Ansatz (engl. Ideational Approach), der durch Cas Mudde, Kirk Hawkins und Margaret Canovan maßgeblich geprägt wurde, ist Populismus ein spezifisches Weltbild, ein „Ideenset“. "

Klugschnacker
24.08.2024, 21:28
Ich sehe bei Sarah Wagenknecht ebenfalls eine Nähe zum Populismus. Aber ich finde gut, wenn es in Deutschland eine linke Partei gibt. Sie muss ja nicht gleich den Kanzler stellen.

Themen wie soziale Gerechtigkeit sind aus meiner Sicht wichtig für Deutschland. Wir können als Gesellschaft nur zusammenhalten, wenn die Schere zwischen arm und reich nicht zu weit auseinander driftet.

Früher war die SPD dafür "zuständig". Sie kann aber etwas Ansporn von links gebrauchen, finde ich.

Problematisch finde ich Wagenknechts Verhältnis zum Umweltschutz. In allen praktischen Fragen scheint ihr der egal zu sein.

sybenwurz
25.08.2024, 09:13
Naja, ihre Nähe zum Populismus hast du ja erwähnt.
Wieviele Jünger du dir mit Umweltschutz einfängst und wieviele mit anderen Themen, die die persönlich und direkt mehr berühren, kannst du dir ausrechnen...

sabine-g
25.08.2024, 09:23
Problematisch finde ich Wagenknechts Verhältnis zum Umweltschutz. In allen praktischen Fragen scheint ihr der egal zu sein.

Mir scheint das mehr als problematisch.
Eine Person, die dieses Thema derartig in den Hintergrund stellt und vielleicht so tut, als ob man das nebenbei erledigen kann, der lebt nicht in dieser Welt.
Die Person und damit die Partei ist daher unwählbar und eine Gefahr für die Zukunft.
Vielleicht mögen das Leute anders sehen, die der Mauer hinterhertrauern oder das Zeitalter der Rente schon halb abgeschlossen haben.

Wer allerdings auf die Zukunft setzt, macht sich Gedanken und wählt was bzw. wen anderes.

tuben
25.08.2024, 09:39
.

Wer allerdings auf die Zukunft setzt, macht sich Gedanken und wählt was bzw. wen anderes.[/QUOTE]

Genau, wählt vor allen für sich einen Lebensstil und ein Konsumverhalten, welches Zukunft auch für alle anderen ermöglicht.

TriVet
25.08.2024, 10:01
@trivet und sabine-g: Welches sind jetzt aus Deiner / Eurer Sicht die konkreten populistischen Forderungen von BSW? Nennt bitte belegte Beispiele aus dem Programm oder Reden von Sahra Wagenknecht, damit man konkret darüber diskutieren kann.

Vielleicht würde ich das sogar tun.
Aber abgesehen davon, dass ich, anders als ich das bei Dir vermute, keinerlei rhetorische Kunstkniffe und Tricks beherrsche, haben das ja offensichtlich schon viele andere und qualifiziertere als ich getan, um mal von der DDR wegzukommen hier ein Politikwissenschaftler aus der Pfalz:
Politologe zur Wagenknecht-Partei: "Tarnt Populismus als Vernunft" (https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/professor-linden-interview-buendnis-sahra-wagenknecht-in-rlp-100.html)
Daraus:
Dabei ist die Partei vor allen Dingen negativ aufgestellt, sie hat noch kaum ein positives Programm. Die Partei zeichnet sich dadurch aus, dass sie vor allen Dingen Kritik äußert. Und im Endeffekt versucht Sahra Wagenknecht, verschiedene diffuse Protestmilieus in diesen hybriden Querfront-Populismus zu integrieren.

Aber da du gerne anderen Aufgaben gibst:
Sobald du zB belegst, dass Madame das tut, wofür sie gewählt wurde und gut bezahlt wird (die Niederungen der Parlamentsarbeit, siehe zB das verlinkte Schwänzen der Abstimmung über den eigenen Antrag), statt in ihrer Eitelkeit durch die Lande zu ziehen und gebräunt wie Donald Trump ihr spitzes Näschen in jede Kamera zu halten, kannst du bei mir vielleicht wieder ankommen... :Huhu:


Ich sehe bei Sarah Wagenknecht ebenfalls eine Nähe zum Populismus. Aber ich finde gut, wenn es in Deutschland eine linke Partei gibt. Sie muss ja nicht gleich den Kanzler stellen.
+1


Themen wie soziale Gerechtigkeit sind aus meiner Sicht wichtig für Deutschland. Wir können als Gesellschaft nur zusammenhalten, wenn die Schere zwischen arm und reich nicht zu weit auseinander driftet.
Früher war die SPD dafür "zuständig". Sie kann aber etwas Ansporn von links gebrauchen, finde ich.

Erneut +1.
Die SPD als ursprüngliche Arbeiterpartei hat mE im wesentlichen ihre (wichtigen u richtigen) Ziele erreicht, sich dadurch aber selbst "abgeschafft" im Sinne von bedeutungslos.
Ähnliches könnte übrigens imho den Grünen blühen, hoffe, die wesentlichen Umweltschutzziele sind/werden bis dahin erreicht.


Problematisch finde ich Wagenknechts Verhältnis zum Umweltschutz. In allen praktischen Fragen scheint ihr der egal zu sein.
Unter anderem...

qbz
25.08.2024, 10:30
Vielleicht würde ich das sogar tun.

Okay, Du (und sabine-g) wirfst Sahra Wagenknecht "Populismus" vor, bist aber nicht selbst in der Lage, konkret zu sagen, bei welchen Forderungen du selbiges erkennst und sie zu nennen.

Markus Linden hetzt schon lange gegen linke und / oder sozialistische Richtungen überall da, wo man ihm Spaltenplatz gibt, nichts Neues und was mich interessieren würde.

qbz
25.08.2024, 10:35
Frage: Von welcher/n Partei/en stammt der programmatische Satz: "Wir setzen auf neue und saubere Technologien statt auf Verbote." BSW, SPD, Grüne, CDU, FDP, AFD, PdL .

Wenn man diesen Thread liest, würde man glauben, von BSW. :Lachen2:

Ps. Wie sieht die Bilanz von Cem Özdemir und der Ampel für die ökologische Landwirtschaft aus? IMHO: keine Ergebnisse.

Genussläufer
25.08.2024, 10:54
Okay, Du wirfst Sahra Wagenknecht "Populismus" vor, bist aber nicht selbst in der Lage, konkret zu sagen, in welchen Forderungen du selbiges erkennst.

Natürlich haben Sahra Wagenknecht und die BSW zumindest populistische Züge. Welche Partei hat diese denn nicht? Ein Minimum an Populismus ist wahrscheinlich sogar notwendig, um an die Wähler heranzukommen. Und natürlich hat sie ein paar Themenfelder herausgearbeitet, die viele bewegt. Sie verspricht dafür eine Lösung, die in der Rhetorik einfach anmutet, was sie natürlich nicht ist. Und natürlich fokussiert sie dann genau die Themen, der gerade das größte Erregungspotential haben und irgendwie in ihre Agenda passen. Würde sie das nicht machen, wäre sie nicht so erfolgreich.

Die Grünen waren genau so erfolgreich. Nur ist deren Hauptthema gerade i die zweite Reihe gerückt. Auch sie hatten vermeintlich einfache Lösungen. Und sie wurden von der Komplexität des Themas eingeholt. Auch sie glauben genau zu wissen, was diese Land braucht. Und wenn es jemand nicht verstanden hatte, musste man es (dem Dödel) einfach nur besser erklären.

Wir haben in allen Parteien ein hohes Maß an Populismus. Nur nennen wir den anders, wenn wir uns mit deren Antworten auf bestimmte Themen eher identifizieren können.

Edit: Ich hätte hier auch alle andere Parteien aufführen können, habe aber bewusst auf die BSW (weil konkret Thema) und die Grünen (weil hier stark supported) entschieden.

Genussläufer
25.08.2024, 11:00
Problematisch finde ich Wagenknechts Verhältnis zum Umweltschutz. In allen praktischen Fragen scheint ihr der egal zu sein.

Keine Sorge, das wird sich wieder glatt ziehen. Wir haben immer diese Bewegungen in die eine Richtung und dann starke Korrekturen dagegen. Wenn der Rauch von Heizungsgesetz & co. verflogen sind, werden diese Themen wieder deutlich an Relevanz gewinnen. Und dann müsste auch eine BSW reagieren.

Man muss ja nicht gleich so agieren wie Angie. Die hat sämtliche grünen Themen vorab selbst besetzt, um keinen Raum für die Grünen zu lassen. Leider ist dabei auf der rechten Seite ein ziemlich großes unbestelltes Feld verblieben. Da ist jetzt die AfD. Auch das wird sich wieder nivellieren. Dann wird wieder in der Ökologie mehr Raum sein.

Das kostet halt wieder ein paar Jahre. So funktioniert aber unser Wahlsystem :Blumen:

qbz
25.08.2024, 11:11
Und natürlich hat sie ein paar Themenfelder herausgearbeitet, die viele bewegt. Sie verspricht dafür eine Lösung, die in der Rhetorik einfach anmutet, was sie natürlich nicht ist. Würden die Kritiker hier konkret welche benennen, könnte man über die Lösungen diskutieren.

Wir haben in allen Parteien ein hohes Maß an Populismus. Nur nennen wir den anders, wenn wir uns mit deren Antworten auf bestimmte Themen eher identifizieren können.
Danke. Sehe ich genauso.

TriVet
25.08.2024, 11:12
Frage: Von welcher/n Partei/en stammt der programmatische Satz: "Wir setzen auf neue und saubere Technologien statt auf Verbote." BSW, SPD, Grüne, CDU, FDP, AFD, PdL .
Wenn man diesen Thread liest, würde man glauben, von BSW. :Lachen2:

Nicht nur, wenn man diesen Fred liest.
Wenn ich hier (https://www.mitmischen.de/parlament/europawahl-2024/wahlprogramme-eu-wahl-2024#klimaschutz)
die Wahlprogramme anschaue, dann steht bei BSW:
Eine Klima-, Energie- und Technologiepolitik, die Treibhausgase im Verkehrssektor durch Einsparziele technologieoffen mindert, statt mit dem Verbrenner-Aus und ruinösen Energiesanktionen den ökologischen Umbau zu erschweren.

TriVet
25.08.2024, 11:24
Würden die Kritiker hier konkret welche benennen, könnte man über die Lösungen diskutieren.

Das lohnt mit dir einfach nicht, das hatten wir hier schon zigfach.

Ad Klimaschutz, etwas polemisch zB hier:
Die wirre Klimapolitik der Sahra Wagenknecht (https://greenspotting.de/die-wirre-klimapolitik-der-sahra-wagenknecht/)
Daraus:
Klimapolitik werde auf dem Rücken der weniger Begüterten ausgetragen, heißt die unterschwellige Botschaft im BSW-Programm. Da schimmert Wagenknechts alte Klassenkampf-Rhetorik durch. Nicht einmal den totalitären Begriff vom “Umerziehen” scheut sie.
Im braunen Fahrwasser
Mit der Melodie fischt allerdings die AfD schon länger erfolgreich nach Wählern. Zwar leugnen Wagenknecht und ihre Gefolgsleute nicht, dass der Klimawandel eine ernste Herausforderung sei – anders als die braunen Kameraden. Aber wie diese will Wagenknecht der EU den wichtigsten Hebel für die Beendigung des fossilen Zeitalters entwinden: die CO2-Bepreisung und den dazugehörigen Emissionshandel.

Der Effekt wäre: Öl, Gas und Kohle würden wieder deutlich billiger und die erneuerbaren Energien massiv ausgebremst. Erst recht, weil Wagenknecht nichts dabei findet – Kriegsgreuel hin und her -, die gerade gewonnene Unabhängigkeit von russischen Energielieferungen aufzugeben. Ganz auf der Linie der AfD plädiert die ehemalige Linkenpolitikerin für den Abschluss langfristiger Verträge. Im Gegenzug stellt das Tandem Verbrauchern und Industrie sinkende Energiepreise in Aussicht. Natürlich zum Wohl auch von Arbeitsplätzen.
Klimakosten fallen unter den Tisch

Kein Wort hingegen findet sich in dem Europawahl-Papier zu den expotenziell in die Höhe schießenden Klimakosten und wer die tragen soll. Da können die Experten noch so sehr vor unkontrollierbaren Extremwettern und Gesundheitsgefahren warnen, sollte das Tempo der Erderwärmung nicht schleunigst gebremst werden.

Genussläufer
25.08.2024, 12:03
Ad Klimaschutz, etwas polemisch zB hier:
Die wirre Klimapolitik der Sahra Wagenknecht (https://greenspotting.de/die-wirre-klimapolitik-der-sahra-wagenknecht/)
Daraus:
[I]Klimapolitik werde auf dem Rücken der weniger Begüterten ausgetragen, heißt die unterschwellige Botschaft im BSW-Programm. Da schimmert Wagenknechts alte Klassenkampf-Rhetorik durch. Nicht einmal den totalitären Begriff vom “Umerziehen” scheut sie.


Wäre doch aber auch verwunderlich, wenn ihre zutiefst sozialistische DNA hier nicht durchsickern würde. Ich würde ihr hier sogar zustimmen, wenn sie den Satz etwas ergänzen würde: "Klimapolitik werde auch auf dem Rücken der weniger Begüterten ausgetragen."

Die Begüterten sind natürlich auch betroffen. Nur können diese den Effekt auf der Konsumseite besser ausgleichen, weil das Einkommen höher ist. Und die richtig Begüterten - also die Unternehmer - lagern Produktion ins Ausland aus. Dem weniger Begüterten bleiben hier weniger Optionen. Das stimme ich Ihr sogar als Kapitalismus Fanboy zu.

Erst recht, weil Wagenknecht nichts dabei findet – Kriegsgreuel hin und her -, die gerade gewonnene Unabhängigkeit von russischen Energielieferungen aufzugeben.

Diese Unabhängigkeit besteht doch gar nicht. Wir kaufen russisches Öl direkt über Indien mit einen ordentlichen Aufschlag ein. Die russische Ölproduktion hat sich nicht verändert. Warum machen wir es nicht gleich direkt? Der Effekt ist der gleiche und die Kosten wären geringer. Das ist völliger Bullshit. Die Waren- und Geldströme sich public und transparent.

Beim Gas kann man geteilter Meinung sein bzw. ist es eine Frage der Priorisierung. Hier kann Russland tatsächlich nicht so schnell substituieren. Sie haben auch hier erstaunlich nachgezogen. Aber es besteht zumindest ein negativer ökonomischer Effekt.

Angenommen wir würden NS 2 nutzen und wieder russisches Gas zu attraktiven Kosten einführen. Dann könnten wir z.B. unseren Kohleverbrauch deutlich reduzieren. Das hätte sofort einen deutlich Effekt auf unsere CO2 Bilanz. Das tun wir aber nicht. Der Grund ist, dass die aktuelle Regierung die Unterstützung der Ukraine höher gewichtet als den Klimaschutz.

Und so hat halt jeder sein Steckenpferd. Wagenknecht gewichtet Wettbewerbsfähigkeiten und niedrige Kosten höher als den Klimaschutz.

sabine-g
25.08.2024, 12:32
Die Begüterten sind natürlich auch betroffen.

Alle sind betroffen, insofern müssen auch alle zahlen.
Ich seh auch gar nicht ein, warum andere in Relation weniger zahlen sollten.
Außerdem was heißt überhaupt begütert?

Ich sehe jede Menge Leute beim Lidl, mit 2 Stangen Zigaretten im Einkaufswagen und 20 Fertigpizzen sowie 3 Kisten Bier.
Die schleppen sie dann in ihre Wohnung, öffentlich gefördert und leben ihre Woche.

Sollte ich mich zu den begüterten zählen?
Und wenn ja: Ich arbeite seit 30 Jahren jede Woche deutlich mehr als 40h, bin am WE erreichbar und reiße mir auch sonst den Arsch auf.
Vielleicht ist das ein Grund warum der eine mehr verdient als der andere.
Es gibt auch andere. Natürlich.
Trotzdem ist es nicht einzusehen dass alles auf der noch (!) wohlhabenden Mittelschicht abgeladen wird.

Nepumuk
25.08.2024, 12:47
Diese Unabhängigkeit besteht doch gar nicht. Wir kaufen russisches Öl direkt über Indien mit einen ordentlichen Aufschlag ein. Die russische Ölproduktion hat sich nicht verändert. Warum machen wir es nicht gleich direkt? Der Effekt ist der gleiche und die Kosten wären geringer. Das ist völliger Bullshit.

Bullshit ist, immer noch so viel Kohle für Öl und Gas raus zu hauen. Völlig egal, wo das her kommt.

Klugschnacker
25.08.2024, 12:48
Und so hat halt jeder sein Steckenpferd. Wagenknecht gewichtet Wettbewerbsfähigkeiten und niedrige Kosten höher als den Klimaschutz.

Es handelt sich aber nicht um eine Frage von Gewichtungen oder persönlicher Präferenzen. Es gilt das Klimaschutzgesetz, die EU-Gesetze zum Klimaschutz und das Pariser Abkommen. In Deutschland hat der Klimaschutz Verfassungsrang.

Diese Gesetze gelten natürlich auch für Frau Wagenknecht, ihre Partei und ihre Wählerinnen und Wähler. Sie gelten auch in Sachsen und Thüringen. Diese Gesetze binden den Staat und sind einklagbar.

Weder die politischen Programme der Grünen, der FDP, der CDU/CSU oder der SPD sind im Sinne dieser Gesetze wirklich ausreichend. Eine künftige Regierung kann beim Klimaschutz nicht hinter diese Programme zurückfallen, sondern wird sie übertreffen müssen. Auch Frau Wagenknecht, sofern sie Regierungsmacht erhalten sollte.

Umweltverbände wie die Deutsche Umwelthilfe sind durchaus in der Lage, den deutschen Staat zu verklagen und eine Einhaltung der gesetzlich festgelegten Klimaschutzziele durchzusetzen. Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in großen Städten hatten sie wegen der Feinstaubbelastung bereits erreicht. Auch weiter gehende Verbote sind möglich.

Das ist ja gerade der Populismus: Den Leuten nach dem Mund reden, wider besseren Wissens.

Adept
25.08.2024, 13:00
Es handelt sich aber nicht um eine Frage von Gewichtungen oder persönlicher Präferenzen. Es gilt das Klimaschutzgesetz, die EU-Gesetze zum Klimaschutz und das Pariser Abkommen. In Deutschland hat der Klimaschutz Verfassungsrang.

Diese Gesetze gelten natürlich auch für Frau Wagenknecht, ihre Partei und ihre Wählerinnen und Wähler. Sie gelten auch in Sachsen und Thüringen. Diese Gesetze binden den Staat und sind einklagbar.

Weder die politischen Programme der Grünen, der FDP, der CDU/CSU oder der SPD sind im Sinne dieser Gesetze wirklich ausreichend. Eine künftige Regierung kann beim Klimaschutz nicht hinter diese Programme zurückfallen, sondern wird sie übertreffen müssen. Auch Frau Wagenknecht, sofern sie Regierungsmacht erhalten sollte.

Umweltverbände wie die Deutsche Umwelthilfe sind durchaus in der Lage, den deutschen Staat zu verklagen und eine Einhaltung der gesetzlich festgelegten Klimaschutzziele durchzusetzen. Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in großen Städten hatten sie wegen der Feinstaubbelastung bereits erreicht. Auch weiter gehende Verbote sind möglich.

Das ist ja gerade der Populismus: Den Leuten nach dem Mund reden, wider besseren Wissens.

Heisst das neuerdings Populismus, wenn man die Meinung der Bevölkerung vertritt und versucht sie umzusetzen? Ich nenne das eine gesunde demokratische Einstellung.

Es sei denn, man denkt, die Bevölkerung ist zu dumm, um zu entscheiden was gut für sie ist. Das nennt sich dann Politik der Grünen. :Cheese:

Thomas1987
25.08.2024, 13:10
Es handelt sich aber nicht um eine Frage von Gewichtungen oder persönlicher Präferenzen. Es gilt das Klimaschutzgesetz, die EU-Gesetze zum Klimaschutz und das Pariser Abkommen. In Deutschland hat der Klimaschutz Verfassungsrang.

Diese Gesetze gelten natürlich auch für Frau Wagenknecht, ihre Partei und ihre Wählerinnen und Wähler. Sie gelten auch in Sachsen und Thüringen. Diese Gesetze binden den Staat und sind einklagbar.

Weder die politischen Programme der Grünen, der FDP, der CDU/CSU oder der SPD sind im Sinne dieser Gesetze wirklich ausreichend. Eine künftige Regierung kann beim Klimaschutz nicht hinter diese Programme zurückfallen, sondern wird sie übertreffen müssen. Auch Frau Wagenknecht, sofern sie Regierungsmacht erhalten sollte.

Umweltverbände wie die Deutsche Umwelthilfe sind durchaus in der Lage, den deutschen Staat zu verklagen und eine Einhaltung der gesetzlich festgelegten Klimaschutzziele durchzusetzen. Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in großen Städten hatten sie wegen der Feinstaubbelastung bereits erreicht. Auch weiter gehende Verbote sind möglich.

Das ist ja gerade der Populismus: Den Leuten nach dem Mund reden, wider besseren Wissens.

Der pro Kopf Verbrauch an Co2 eines europäischen Hawaii Starter beträgt übrigens ca. 5 Tonnen. Dafür kann ein alter Opa lange mit seinem Diesel fahren. Aber manche sind wohl gleicher als andere.

sabine-g
25.08.2024, 13:11
Heisst das neuerdings Populismus, wenn man die Meinung der Bevölkerung vertritt und versucht sie umzusetzen? Ich nenne das eine gesunde demokratische Einstellung.

Wir haben vor allem eine Meinung der Verfassung.
Wenn diese der Bevölkerung nicht genehm ist, dann können sie ja Parteien wählen, die die Verfassung ändern.
Mal sehen ob es dann besser wird.


Es sei denn, man denkt, die Bevölkerung ist zu dumm, um zu entscheiden was gut für sie ist. Das nennt sich dann Politik der Grünen. :

Ich fürchte es ist so.
In 20 Jahren werden alle jammern.
Warum schwimmt mein Haus in der Nordsee, wieso muss ich zum 25x in diesem Jahr meinen Keller Leerpumpen und mein Auto kann doch gar nicht schwimmen.
Warum zahlt die Versicherung nicht zum 8. Mal die neuen Dachpfannen und die neuen Fenster?

Nur mal so für dich ein paar praktische Beispiele.
Damit du dir darunter was vorstellen kannst.

Adept
25.08.2024, 13:14

Ich fürchte es ist. so.
In 20 Jahren werden alles jammern.
Warum schwimmt mein Haus in der Nordsee, wieso muss ich zum 25x in diesem Jahr meinen Keller Leerpumpen und mein Auto kann doch gar nicht schwimmen.
Warum zahlt die Versicherung nicht zum 8. Mal die neuen Dachpfannen und die neuen Fenster?

Nur mal so für dich ein paar praktische Beispiele.
Damit du dir darunter was vorstellen kannst.

Ein Offenbarungseid, was du über deine Mitmenschen denkst.

Meik
25.08.2024, 13:17
Es sei denn, man denkt, die Bevölkerung ist zu dumm, um zu entscheiden was gut für sie ist.

Ist ja in vielen Fällen auch so. Rente ist ein typisches Beispiel, das ist ja nichts anderes als staatlich verordnetes Zwangssparen für das Alter weil die Leute alleine nicht in der Lage oder Willens sind vorzusorgen. Das ist in vielen anderen Bereichen - Stichwort Vollkaskomentalität - nichts anderes. Und in vielen anderen Bereichen erstreckt sich das auch zunehmend. Rechte gelten nur für mich, Pflichten für andere.

Intakte Umwelt ist eine existenzielle Lebensgrundlage. Umweltschutz als etwas darzustellen das nur dazu da ist die kleinen Leute zu drangsalieren ist völlig weltfremd, man nutzt daber das gut gepflegte Feindbild grüner Politik um Wählerstimmen zu generieren.

Da würde im Parteiprogramm auch stehen die Erde ist eine Scheibe wenn es helfen würde. :-((

Adept
25.08.2024, 13:23
Ok, es sind also 90% der Leute (Nicht-Grünewähler) weltfremd?

Da frage ich mich, wer da wirklich weltfremd ist? :Gruebeln:

sabine-g
25.08.2024, 13:24
Ein Offenbarungseid, was du über deine Mitmenschen denkst.

ne.
Es ist die harte Realität.
Schaust du die Nachrichten?

qbz
25.08.2024, 13:30
Nicht nur, wenn man diesen Fred liest.
........

leider nur einen halben Treffer. Einen Volltreffer landest Du mit der Forderung: "Wir setzen auf neue und saubere Technologien statt auf Verbote." bei der CDU. (https://www.cdu.de/thema/umwelt-natur-und-klimaschutz)

Klugschnacker
25.08.2024, 13:39
Der pro Kopf Verbrauch an Co2 eines europäischen Hawaii Starter beträgt übrigens ca. 5 Tonnen. Dafür kann ein alter Opa lange mit seinem Diesel fahren. Aber manche sind wohl gleicher als andere.

Meinst Du mich? Ich bin nicht gleicher als andere. Ich halte mich an die Regeln, die für alle gelten.

Speziell beim Hawaii-Flug gilt, dass unabhängig von meinem Start dort immer gleich viele Menschen im Flieger sitzen. Falls ich auf einen Start verzichte, startet eben ein anderer Sportler. Die ausgestoßene Menge CO2 bleibt dieselbe. Das Problem lässt sich eben nicht auf der Ebene des einzelnen Individuums lösen.

Eine strukturelle Lösung, die über den einzelnen Menschen hinaus geht, würde ich unterstützen. Beispielsweise, dass es Hawaii nur noch alle vier Jahre und nur noch für Profis gibt. Zum Ausgleich würden wir Kontinentalmeisterschaften entwickeln, für die man sich qualifizieren muss, wie aktuell in Nizza.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass jeder Mensch ein CO2-Konto mit einem begrenzten CO2-Guthaben hätte. Für einen Flug nach Hawaii ist das Konto überzogen und man kann ein paar Jahre vorher oder nachher keine Flugreise mehr machen.

Deine Gedanken zum CO2-Ausstoß gelten nicht nur die die Hawaii-Teilnahme einer überschaubaren Zahl an Menschen, sondern grundsätzlich für den gesamten Kulturbetrieb, zu dem auch der Sport gehört. Sind Bundesligaspiele mit 50.000 Menschen im Stadion okay? Ist Wintersport auf Kunstschnee okay? Ist ein Opernhaus mit einer Aufführung des Figaro okay, wenn das Ensemble damit durch halb Europa tourt?

Als Teil des Kulturbetriebs, als der ich Sportlerinnen und Sportler auf teilweise internationale Wettkämpfe vorbereite, bin ich mir der Problematik durchaus bewusst. Auf der Ebene des Individuums sehe ich leider keine funktionierende Lösung.

Adept
25.08.2024, 13:41
Die Statements der Grünenvertreter hier zeigt doch gerade, dass die Grünen zu einer Eliten-Partei verkommen ist: Was die Leute „da unten“ denken/wollen ist Schwachsinn.

Und um den Bogen zum Thema hier zum Thread zu spannen: Die Wagenknecht Partei versucht genau diesen Eliten entgegenzuwirken und vertritt die Meinung des kleinen Mannes / der kleinen Frau. Finde das eine gute Gegenbewegung.

Klugschnacker
25.08.2024, 13:48
Heisst das neuerdings Populismus, wenn man die Meinung der Bevölkerung vertritt und versucht sie umzusetzen? Ich nenne das eine gesunde demokratische Einstellung.

Es sei denn, man denkt, die Bevölkerung ist zu dumm, um zu entscheiden was gut für sie ist. Das nennt sich dann Politik der Grünen. :Cheese:

Ach so.

Bei BSW, die sich nicht um die Gesetzeslage schert, ist es eine "gesunde demokratische Einstellung". Bei den Grünen denkst Du, sie hielten die Menschen für zu dumm.

Ich weiß nicht, in welcher Blase Du Dich bewegst. In meiner Bubble argumentiert man nicht mit so einfachen schwarz/weiß-Mustern.

Thomas1987
25.08.2024, 13:48
Es geht nur darum, dass es halt sehr problematisch ist harte Einschnitte zu fordern und gleichzeitig einem Luxussport zu fröhnen.
Erdöl ist ein klassisches Angebotsoligopol. Ob du etwas einsparst ändert Null Komma Null am Verbrauch.

sabine-g
25.08.2024, 13:49
Die Statements der Grünenvertreter .

Erkläre deine Ideen zur Entgegenwirkung des Klimawandels.
Grünenbashing ist mir da etwas zu billig.

Ist es deiner Meinung nach sinnvoll in 20 Jahren 20 Billionen Euro in Wiederaufbau zu stecken oder wäre es nicht besser jetzt 200 oder 800 Milliarden in einen Technologoiewandel zu investieren, weil nichts anderes muss passieren?

BTW: Wenn wir nichts machen, werden die, denen jetzt schon das Wasser bis zum Hals steht echtes H2O schlucken müssen.

Klugschnacker
25.08.2024, 13:50
Und um den Bogen zum Thema hier zum Thread zu spannen: Die Wagenknecht Partei versucht genau diesen Eliten entgegenzuwirken und vertritt die Meinung des kleinen Mannes / der kleinen Frau. Finde das eine gute Gegenbewegung.

Wer wird denn unter den Folgen des Klimawandels zu leiden haben, Deiner Meinung nach? Die Reichen in ihren klimatisierten Büros und Häusern – oder die "kleinen" Leute?

Adept
25.08.2024, 13:57
Ach so.

Bei BSW, die sich nicht um die Gesetzeslage schert, ist es eine "gesunde demokratische Einstellung". Bei den Grünen denkst Du, sie hielten die Menschen für zu dumm.

Ich weiß nicht, in welcher Blase Du Dich bewegst. In meiner Bubble argumentiert man nicht mit so einfachen schwarz/weiß-Mustern.

Wenn BSW gegen das Gesetz operiert, warum wird sie nicht verklagt? So lange das nicht rechtskräftig ist, stimmt diese Aussage nicht.

Kann schon sein, dass ich manches vereinfache und dadurch auch mal schwarz/weiss bin. Aber das Bewegen in einer geschlossenen Blase sehe ich eher bei den Grünen. Den Beleg habt ihr ja selbst weiter oben geliefert

qbz
25.08.2024, 13:59
Die Wahlumfragen 1 Woche vor der Wahl in Thüringen zeigen für BSW und PdL 32 %, AFD 29 %, Grüne 3.3 % . (https://dawum.de/Thueringen/)

Klugschnacker
25.08.2024, 14:01
Es geht nur darum, dass es halt sehr problematisch ist harte Einschnitte zu fordern und gleichzeitig einem Luxussport zu fröhnen.

Ich habe ein ganz normales Einkommen. Ob ich das Geld für Fahrräder ausgebe oder für Zigaretten oder Autos ist für mein Verständnis erstmal egal. Du müsstest bitte nochmal ausführen, was Du am Triathlonsport besonders problematisch findest.

Ich sehe keinen Widerspruch darin, das fortwährende Wachstum der Wirtschaft und damit unseres Verbrauchs kritisch zu sehen. Ich halte den Konsum als Ganzes und sein fortwährendes Wachstum für ein Grundproblem bei der Überlastung unseres Planeten. Was bringt es uns, wenn wir unseren Konsum in den kommenden zwei Generationen vervierfachen?

Klugschnacker
25.08.2024, 14:05
Wenn BSW gegen das Gesetz operiert, warum wird sie nicht verklagt? So lange das nicht rechtskräftig ist, stimmt diese Aussage nicht.

Sie "operiert" ja nicht, denn sie hat keine Regierungsmacht. Das Klimaschutzgesetz bindet den Staat, also die Regierung.

Kann schon sein, dass ich manches vereinfache und dadurch auch mal schwarz/weiss bin. Aber das Bewegen in einer geschlossenen Blase sehe ich eher bei den Grünen. Den Beleg habt ihr ja selbst weiter oben geliefert

Die "geschlossene Blase" enthält dann aber praktisch die gesamte Klimawissenschaft.

Adept
25.08.2024, 14:22
Sie "operiert" ja nicht, denn sie hat keine Regierungsmacht. Das Klimaschutzgesetz bindet den Staat, also die Regierung.



Die "geschlossene Blase" enthält dann aber praktisch die gesamte Klimawissenschaft.

Ich glaube, da musst du unterscheiden zwischen den wissenschaftlichen Erkenntnissen auf der einen Seite und den daraus resultierenden Aktionen auf der anderen Seite.

Ich glaube nicht, dass BSW oder auch viele andere die wissenschaftlichen Erkenntnisse völlig Frage stellen, auch wenn da bestimmt Unsicherheiten bestehen.

Es besteht Uneinigkeit, welche Massnahmen daraus resultieren sollen. Und das ist gerade NICHT rein wissenschaftlich, sondern es sind gesellschaftliche Risikoabschätzungen, die über irgendwelche Zahlen hinausgehen. Dort kommt gerade nicht „42“ raus, sondern es ergeben sich offensichtlich einige sinnvolle Szenarien. Darüber muss diskutiert und gemeinsam ein Weg vorwärts gefunden werden. :Blumen:

Klugschnacker
25.08.2024, 14:29
Es besteht Uneinigkeit, welche Massnahmen daraus resultieren sollen. Und das ist gerade NICHT rein wissenschaftlich, sondern es sind gesellschaftliche Risikoabschätzungen, die über irgendwelche Zahlen hinausgehen. Dort kommt gerade nicht „42“ raus, sondern es ergeben sich offensichtlich einige sinnvolle Szenarien. Darüber muss diskutiert und gemeinsam ein Weg vorwärts gefunden werden. :Blumen:

Gibt es dafür ein konkretes Beispiel? Wo Grüne und BSW sich für die gleichen Klimaziele einsetzen, sich aber in den bevorzugten Maßnahmen unterscheiden?

Adept
25.08.2024, 14:43
Gibt es dafür ein konkretes Beispiel? Wo Grüne und BSW sich für die gleichen Klimaziele einsetzen, sich aber in den bevorzugten Maßnahmen unterscheiden?

Sind für dich Klimaziele wissenschaftliche Erkenntnisse?

qbz
25.08.2024, 14:53
..... statt in ihrer Eitelkeit durch die Lande zu ziehen und gebräunt wie Donald Trump ihr spitzes Näschen in jede Kamera zu halten, ......



Sahra Wagenknecht zum Großspendenvorwurf von Kevin Kühnert. (https://www.youtube.com/shorts/hhRZvfeXo-E)

Thomas1987
25.08.2024, 15:39
:cool: Ich habe ein ganz normales Einkommen. Ob ich das Geld für Fahrräder ausgebe oder für Zigaretten oder Autos ist für mein Verständnis erstmal egal. Du müsstest bitte nochmal ausführen, was Du am Triathlonsport besonders problematisch findest.

Ich sehe keinen Widerspruch darin, das fortwährende Wachstum der Wirtschaft und damit unseres Verbrauchs kritisch zu sehen. Ich halte den Konsum als Ganzes und sein fortwährendes Wachstum für ein Grundproblem bei der Überlastung unseres Planeten. Was bringt es uns, wenn wir unseren Konsum in den kommenden zwei Generationen vervierfachen?

Der durchschnittliche Deutsche verbraucht 10 Tonnen C02. Der Hawaii Teilnehmer alleine für diesen Wettkampf 5 Tonnen. Stell dir vor jeder Deutsche würde für eine eintägige Veranstaltung pro Jahr 5 Tonnen plus verfeinern. Da bräuchten wir uns wohl nicht mehr über die Einhaltung irgendwelcher Ziele unterhalten

Genussläufer
25.08.2024, 16:36
Alle sind betroffen, insofern müssen auch alle zahlen.
Ich seh auch gar nicht ein, warum andere in Relation weniger zahlen sollten.
Außerdem was heißt überhaupt begütert?

Ich sehe jede Menge Leute beim Lidl, mit 2 Stangen Zigaretten im Einkaufswagen und 20 Fertigpizzen sowie 3 Kisten Bier.
Die schleppen sie dann in ihre Wohnung, öffentlich gefördert und leben ihre Woche.

Sollte ich mich zu den begüterten zählen?

In Deiner Branche ist es sehr wahrscheinlich, dass Du zum obersten Perzentil in der Einkommensverteilung fällst. Das wird bei vielen hier nicht anders sein. Es gibt aber auch 9 andere Perzentile. Und jetzt sollten wir uns alle setzen und anschnallen... ja, die dürfen auch wählen :Cheese:

Trotzdem ist es nicht einzusehen dass alles auf der noch (!) wohlhabenden Mittelschicht abgeladen wird.

Die ist immens gebeutelt. Vor allem ist mittelfristig absehbar, dass deren Stabilität abnimmt. Das liegt aber mehr an den ungünstiger werdenden Standortfaktoren. Und auch wenn man nicht in der Chemie-, Metall- oder was auch immer -industrie tätig ist, hängt man doch an deren Tropf.

Genussläufer
25.08.2024, 16:39
Bullshit ist, immer noch so viel Kohle für Öl und Gas raus zu hauen. Völlig egal, wo das her kommt.

Was ist denn die Alternative? Wie willst Du denn sonst das Netz stabil halten? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du genügend Grüne finden wirst, die sich in der Flaute in die Windparks stellen und kräftig pusten. Was Du dann brauchst, ist schmutzig. Das wird auch noch lange Zeit so bleiben.

Genussläufer
25.08.2024, 16:41
Es handelt sich aber nicht um eine Frage von Gewichtungen oder persönlicher Präferenzen. Es gilt das Klimaschutzgesetz, die EU-Gesetze zum Klimaschutz und das Pariser Abkommen. In Deutschland hat der Klimaschutz Verfassungsrang.


Wenn dem so wäre, würden wir russisches Gas anstatt deutscher Kohle nutzen. Es gilt also doch die persönliche Präferenz :Blumen:

Meik
25.08.2024, 17:08
Wenn dem so wäre, würden wir russisches Gas anstatt deutscher Kohle nutzen. Es gilt also doch die persönliche Präferenz :Blumen:

Das tut sich erstaunlich wenig

https://epub.wupperinst.org/frontdoor/deliver/index/docId/2153/file/2153_GEPS_de.pdf

Kohle vor Ort im Tagebau gegen Gas irgendwo am anderen Ende der Welt bis hier transportiert, Energieverbrauch für Transport, Verluste der Pipelines, ...

So schmutzig wird es nicht das Netz stabil zu halten, die vielzitierte Dunkelflaute ist über das Jahr seltener als propagiert. Die Zahl der Speicher wächst immens, nur zur sinnvollen Nutzung sind wir zu doof.

Genussläufer
25.08.2024, 17:29
Das tut sich erstaunlich wenig


Wenn dem so wäre, wäre die CO2 Bilanz der USA deutlich schlechter. Deren Rückgang liegt größtenteils an der Umstellung von Kohle auf Gas.

So schmutzig wird es nicht das Netz stabil zu halten, die vielzitierte Dunkelflaute ist über das Jahr seltener als propagiert. Die Zahl der Speicher wächst immens, nur zur sinnvollen Nutzung sind wir zu doof.

Bist Du Dir da sicher? Über unsere Speicher wird viel geredet und sie werden drastisch überschätzt. Sicher sind wir auch zu doof. Wir sind aber lange nicht da, wo es technisch notwendig wäre :Blumen:

keko#
25.08.2024, 18:25
...
Sollte ich mich zu den begüterten zählen?
Und wenn ja: Ich arbeite seit 30 Jahren jede Woche deutlich mehr als 40h, bin am WE erreichbar und reiße mir auch sonst den Arsch auf.
Vielleicht ist das ein Grund warum der eine mehr verdient als der andere.
Es gibt auch andere. Natürlich.
Trotzdem ist es nicht einzusehen dass alles auf der noch (!) wohlhabenden Mittelschicht abgeladen wird.

"Begütert" ist relativ. Ich schätze dich eher zu den "Sorglosen" ein. Einen durch eigene Arbeit zu einem ertäglichen Leben Gekommenden. So wie Millionen andere unserer Generation auch, mich eingeschlossen.

Wirklich Besitzende haben einen Haufen an Optionen, die ich nicht habe: bei Hochwasser zieht man auf den Berg, wenn es ganz dumm läuft in ein anderes Land. Scheint die Sonne zu stark, rüstet man einach seine Klimaanlagen auf. Sein Vermögen schichtet man um: vom Verbrenner auf den Stromer. Man gewinnt an Kriegen und am Wiederaufbau. Man arbeitet nicht, sondern lässt arbeiten.

"Unten" ist nichts zu holen, die "oben" gewinnen immer. Ja, natürlich, die Transformation, das zahlt Hinz und Kunz, du und ich. Wer denn sonst?

:Blumen:

Klugschnacker
25.08.2024, 19:35
:cool:

Der durchschnittliche Deutsche verbraucht 10 Tonnen C02. Der Hawaii Teilnehmer alleine für diesen Wettkampf 5 Tonnen. Stell dir vor jeder Deutsche würde für eine eintägige Veranstaltung pro Jahr 5 Tonnen plus verfeinern. Da bräuchten wir uns wohl nicht mehr über die Einhaltung irgendwelcher Ziele unterhalten

Du scheinst hier einfach 10 Tonnen + 5 Tonnen = 15 Tonnen zu rechnen. Wenn also alle Deutschen nach Hawaii flögen, hätten sie im Durchschnitt 15 Tonnen pro Jahr emittiert.

Das ist aber falsch und ein typischer Fall auftrumpfender Dummheit bei einem komplexen Thema.

Ich würde Dir das gerne erklären, aber wir haben es erst vor ein paar Tagen in einem anderen Thread diskutiert. Zudem glaube ich nicht, dass es Dir um die Sache geht, als vielmehr um meine Person. Darum spare ich mir das.

Klugschnacker
25.08.2024, 19:40
Sind für dich Klimaziele wissenschaftliche Erkenntnisse?

Warum so haarspalterisch? :Blumen:

Lass’ und diesen Punkt vereinfachen, okay? Nenne doch einfach mal die Klimaschutzmaßnahme der Wagenknecht-Partei, die Du am besten oder am wichtigsten findest.

Dann können wir vergleichen, was die Grünen in diesem Punkt vorhaben. Da Du BSW wählst, aber die Grünen stark ablehnst, wäre das doch ein spannender Vergleich.
:Blumen:

sabine-g
25.08.2024, 20:06
Dann können wir vergleichen, was die Grünen in diesem Punkt vorhaben. Da Du BSW wählst, aber die Grünen stark ablehnst, wäre das doch ein spannender Vergleich.
::

Guter Vorschlag. Ich bin sehr gespannt!

sabine-g
25.08.2024, 20:07
Das ist aber falsch und ein typischer Fall auftrumpfender Dummheit bei einem komplexen Thema.

.

:Lachen2:

Adept
25.08.2024, 20:30
Warum so haarspalterisch? :Blumen:

Lass’ und diesen Punkt vereinfachen, okay? Nenne doch einfach mal die Klimaschutzmaßnahme der Wagenknecht-Partei, die Du am besten oder am wichtigsten findest.

Dann können wir vergleichen, was die Grünen in diesem Punkt vorhaben. Da Du BSW wählst, aber die Grünen stark ablehnst, wäre das doch ein spannender Vergleich.
:Blumen:

Wie kommst du denn drauf, dass ich BSW wähle?

Klugschnacker
25.08.2024, 20:34
Wie kommst du denn drauf, dass ich BSW wähle?

Hattest Du das nicht mal erwähnt – und dass Du hoffst, die Grünen mögen aus dem Bundestag fliegen?
:Blumen:

Adept
25.08.2024, 20:37
Hattest Du das nicht mal erwähnt – und dass Du hoffst, die Grünen mögen aus dem Bundestag fliegen?
:Blumen:

Ja, das habe ich mal gesagt. Aber heisst das automatisch, dass ich BSW wähle? :Blumen:

Auch wenn ich dieser Partei einiges abgewinnen kann.

Klugschnacker
25.08.2024, 20:57
Nenne doch einfach mal die Klimaschutzmaßnahme der Wagenknecht-Partei, die Du am besten oder am wichtigsten findest.

Dann können wir vergleichen, was die Grünen in diesem Punkt vorhaben. Da Du BSW gut findest, aber die Grünen stark ablehnst, wäre das doch ein spannender Vergleich.
:Blumen:

Ich habe die Formulierung angepasst. Also: Wir wär’s damit? :Blumen:

Thomas1987
25.08.2024, 21:21
Du scheinst hier einfach 10 Tonnen + 5 Tonnen = 15 Tonnen zu rechnen. Wenn also alle Deutschen nach Hawaii flögen, hätten sie im Durchschnitt 15 Tonnen pro Jahr emittiert.

Das ist aber falsch und ein typischer Fall auftrumpfender Dummheit bei einem komplexen Thema.

Ich würde Dir das gerne erklären, aber wir haben es erst vor ein paar Tagen in einem anderen Thread diskutiert. Zudem glaube ich nicht, dass es Dir um die Sache geht, als vielmehr um meine Person. Darum spare ich mir das.

Gerade das Gegenteil ist der Fall, ich schätze dich sehr, sonst wâre ich kaum auf deiner Seite. :Gruebeln: Das heißt aber nicht, dass man in einzelnen Gebieten keine andere Meinung haben darf.
Insofern würde mich das schon interessieren wo mein Denkfehler liegt.

Nepumuk
25.08.2024, 22:46
..Du genügend Grüne finden wirst, die sich in der Flaute in die Windparks stellen und kräftig pusten.

Zuviel Rotwein oder willst du jetz qbz Konkurrenz machen?

Ich gehe mal davon aus, dass du keine Antwort erwartest.

Genussläufer
25.08.2024, 23:02
Zuviel Rotwein oder willst du jetz qbz Konkurrenz machen?

Ich gehe mal davon aus, dass du keine Antwort erwartest.

Als ich das vorhin geschrieben habe, war ich vollkommen nüchtern. Jetzt nach der großen Riesling und Barbera Runde meine Antwort. Ich will qbz nicht Konkurrenz machen und habe in entscheidenden Themen andere Eistellungen als er. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, eimal richtigen Blödsinn von ihm gelesen zu haben. Ganz im Gegenteil. Das ist in der Regel gut fundiert und bis auf die Grundeinstellungen transparent. Da ich einige dieser Grundeinstellungen nicht teile, sehe ich einige Themen anders. Es ist aber nachvollziehbar.

Und natürlich hast Du recht. Ich erwarte keine Antwort. Es war ein ironischer Einwurf, dass die Deutschen Energiewende auf lustigen und eigenartigen Voraussetzung beruht.

Adept
25.08.2024, 23:04
Ich habe die Formulierung angepasst. Also: Wir wär’s damit? :Blumen:

Ja, das passt besser. :Blumen:

Nepumuk
25.08.2024, 23:27
Ich kann mich aber nicht daran erinnern, eimal richtigen Blödsinn von ihm gelesen zu haben. Ganz im Gegenteil.

In euren dümmlichen Grünen-Bashing gleicht ihr euch schon sehr an.

Genussläufer
25.08.2024, 23:35
In euren dümmlichen Grünen-Bashing gleicht ihr euch schon sehr an.

Hier tust Du qbz unrecht. Mein Bashing ist sicher (leider) gelegentlich dümmlich. Da ist qbz besser :Blumen:

Nepumuk
26.08.2024, 07:24
Hier tust Du qbz unrecht. Mein Bashing ist sicher (leider) gelegentlich dümmlich. Da ist qbz besser :Blumen:

Das stimmt natürlich. Du machst es mit Absicht, bei qbz ist es echte Verblendung.

qbz
26.08.2024, 08:44
Das stimmt natürlich. Du machst es mit Absicht, bei qbz ist es echte Verblendung.

Ich verstehe ja, dass Du und die Grüne Partei angesichts der Umfrageergebnisse der Grünen für die kommenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen, Brandenburg etwas nervös seid und die Nerven blank liegen.

Apropos Verblendung (nach Duden: "unfähig zu vernünftigem Überlegen, zu richtiger Einschätzung o. Ä."): Ich würde den Schwerpunkt an Deiner / Eurer Stelle bei der politischen Auseinandersetzung eher bei der CDU / SPD und den Nichtwählern legen als bei BSW oder PdL, um Stimmen zu erhalten / gewinnen. Bei der Europawahl wanderten von den Grünen die meisten Stimmen zur CDU und zu den Nichtwählern ab, ca. 1/2 Millionen. (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1472664/umfrage/waehlerwanderung-von-und-zu-den-gruenen-bei-der-europawahl/)

Linke Wähler haben seit BSW den Vorteil, dass sie sowohl PdL, die im Profil / Programm neben Sozialpolitik einen deutlich stringenteren Kimaschutz wie die Grünen vertritt und auch Klimastreiks von FFF unterstützt hat, oder BSW, das sich im Bereich Friedens-/Sozial-/Wirtschafts- profiliert, wählen können. Sie werden, auch angesichts der bei den Grünen fehlenden Sozial- und Friedenspolitk, kaum zu den Grünen wechseln.

sabine-g
26.08.2024, 09:34
Es wird leider ein Desaster für unsere Zukunft werden.
Wenn Sarah und Höcke irgendwann den Löffel abgeben wird die Frist, die uns verfassungsmäßig gegeben wurde, verstrichen sein.
qbz hat dann die 4. Zähne und alle anderen gucken in die Röhre.
Man kann echt nur noch schwarz sehen, es ist zum verzweifeln.

Genussläufer
26.08.2024, 09:39
Es wird leider ein Desaster für unsere Zukunft werden.


Ja, das wird es. Wir haben seit mittlerweile 2 1/2 Jahren rückläufige Auftragseingänge in der verarbeitenden Industrie. Das ist ein völliges Desaster und eine Katastrophe für die Zukunft. Und keine Sau regt sich darüber auf.

Was nun

Sarah und Höcke

damit zu tun haben, erschließt sich mir nicht. Ok, man könnte sagen, dass die aktuelle Regierung und die Regierung davor so unfähig waren, dass sie einen Markt für die Angebote der BSW und der AfD geschaffen haben.

Man kann echt nur noch schwarz sehen, es ist zum verzweifeln.

Mir wäre in der aktuellen Situation jede Farbe lieber als grün :Cheese:

sabine-g
26.08.2024, 09:47
damit zu tun haben, erschließt sich mir nicht. Ok, man könnte sagen, dass die aktuelle Regierung und die Regierung davor so unfähig

ich dachte du wärest intelligent.

Den beiden ist Klimaschutz egal, der eine leugnet den Klimawandel, die andere meint man könne trotzdem so weitermachen wie bisher.
Die Wahrheit ist, dass uns die Kosten durch den Klimawandel auffressen werden - als Gesellschaft.
Keiner wird irgendwann mehr in der Lage sein das zu kontrollieren.

Genussläufer
26.08.2024, 10:05
ich dachte du wärest intelligent.


Leider habe ich mich bei der Schlange umsonst angestellt. Als ich dran war, gab es nix mehr zu verteilen. Altes DDR-Trauma ;)

Den beiden ist Klimaschutz egal, der eine leugnet den Klimawandel, die andere meint man könne trotzdem so weitermachen wie bisher.
Die Wahrheit ist, dass uns die Kosten durch den Klimawandel auffressen werden - als Gesellschaft.

Selbst wenn dem so wäre, scheinen die Maßnahmen der aktuellen Regierungen in Deutschland, Europa und den USA keinen Effekt auf den CO2 Ausstoß zu haben. Glaubst Du nicht? Die weltweiten CO2 Emissionen steigen weiter. Sie werden peaken, wenn die Förderung am Anschlag ist. Ob Höcke das versteht, weiss ich nicht. Ich kenne ihn nicht und habe mich ehrlich gesagt nicht mit ihm auseinandergesetzt. Sarah Wagenknecht hat das mit Sicherheit vor Augen.

Wir haben also defakto keinen Effekt. Für keinen Effekt geben wir ziemlich viel Geld aus. Dazu kommt, dass wir so ziemlich das einzige Land sind, die rückläufige verarbeitende Industrie über so einen langen Zeitraum in Kauf nehmen muss. Wir haben seit Jahren die mieseste Wirtschaftsentwicklung unter den OECD Ländern. Das bedeutet, dass andere Länder vielleicht sinnvollere Wege gefunden haben könnten. Lass uns nicht vergessen, dass Weisheit nicht an ein grünes Parteibuch gekoppelt ist.

Und dann haben wir einen solch brillanten Wirtschaftsminister, der davon spricht, dass die Wirtschaftsprobleme Deutschlands hartnäckiger seien als erwartet. Wenn Du so etwas hörst, greifst Du doch jeden Strohhalm. Alles besser als das :Blumen:

TriVet
26.08.2024, 10:08
Genau, super Idee.
Hauptsache die Kohle stimmt. 🤮(schmier dir das Wortspiel sonstwohin)
Die moneten kann man dann zwar nur knietief in der scheisse stehend zählen wie Dagobert duck und braucht sie danach doppelt und dreifach, um entweder das plebs abzuwehren oder auch nur die Naturgewalten, aber hey, yolo.
Erstmal weg mit diesen grünen partycrashern, ab nach Malle ….

Genussläufer
26.08.2024, 10:16
Genau, super Idee.
Hauptsache die Kohle stimmt. 🤮(schmier dir das Wortspiel sonstwohin)


Beim Kohleverbrauch sind wir ja wieder vorn dabei ;)
Und dass andere Länder trotz progressivem Vorgehen Wirtschaftswachstum vorweisen können, ist nun mal ein Fakt.

Erstmal weg mit diesen grünen partycrashern, ab nach Malle ….

Ich fliege nicht in den Urlaub und erst recht nicht zur Party.

TriVet
26.08.2024, 10:20
War auch gar nicht unbedingt an dich persönlich gerichtet @genusslaeufer:Blumen:

Schwarzfahrer
26.08.2024, 10:25
Die Wahrheit ist, dass uns die Kosten durch den Klimawandel auffressen werden - als Gesellschaft.
Aktuell leidet die Gesellschaft unter ganz anderen Kosten; die Sozialausgaben und die Verteidigungsausgaben steigen nicht wegen des Klimawandels, der Industrie brechen die Aufträge weg und sie verlagert Standorte in den Ausland, das Bildungssystem wird zunehmend dysfunktionaler, u.ä.m.. Und die Kosten der Energiewende (die sich leider nicht mal in merklichen CO2-Reduktionen niederschlagen) kommen noch oben drauf. Das bewegt die Wähler sicher viel mehr, als potentielle zukünftige Kosten.
Keiner wird irgendwann mehr in der Lage sein das zu kontrollieren.Ist etwa jetzt jemand in der Lage, etwas zu kontrollieren? Ich sehe da keinen, der etwa den CO2-Ausstoß maßgeblich (also in globalem Maßstab effektiv) beeinflussen würde, noch jemanden an der Macht, der willens wäre, die Migration auch nur ansatzweise zu kontrollieren. Nach Mannheim und Solingen dieses Jahr darf sich keiner Wundern, wenn AfD und BSW massiv Zulauf bekommen, da sie die einzigen sind, die die zugrunde liegenden Probleme überhaupt richtig aussprechen. Ob sie oder auch andere noch eine Chance haben, das in den Griff zu bekommen, ist da gar nicht mehr entscheidend für die nächsten Wahlen.

Zum Thread-Thema: ich tue mich schwer, BSW in ihren sozialen Anliegen ernst zu nehmen (auch wenn vieles davon nicht ganz falsch klingt), wenn sie dann als Hauptkriterium für eventuelle Koalitionen gerade das (landespolitisch völlig irrelevante, ideologisch aufgeladene) Raketenstationierungsthema als KO-Kriterium für eine Koalition mit anderen Parteien postulieren. Das zeigt plötzlich Prioritäten, die in der Landespolitik völlig sekundär sind - so wird man nicht glaubhaft, daß man sich um die Anliegen des Landes kümmern möchte.

Thomas1987
26.08.2024, 10:55
Das gute am BSW könnte es sein, dass durch ihr Auftreten das völlig absurde Konzept der "Koalition" endlich über den Haufen geworfen wird.
Nirgends in der Verfassung ist von "Koalitionen" die Rede und Dinge wie ein "Koalitionsvertrag" stehen auch im krassen Widerspruch zum freien Mandat der Abgeordneten.
Die CDU wird keine z.B. "klassische" Koalition mit dem BSW eingehen und das BSW nicht mit der AFD. Was aber sicher vorstellbar ist, ist dass man such auf die gemeinsame Wahl eines Ministerpräsidenten /Ministers einigt und Mehrheiten für Gesetze dann eben frei im Parlament gefunden werden müssen. Genau so und nicht anders sieht es das GG/die Verfassungen auch vor.

Schwarzfahrer
26.08.2024, 11:25
Was aber sicher vorstellbar ist, ist dass man such auf die gemeinsame Wahl eines Ministerpräsidenten /Ministers einigt und Mehrheiten für Gesetze dann eben frei im Parlament gefunden werden müssen. Genau so und nicht anders sieht es das GG/die Verfassungen auch vor.Ja, das ist eine schöne Idealvorstellung der repräsentativen Demokratie: je nach Thema findet die Regierung eine Mehrheit im Parlament, die nicht zwingend immer aus den gleichen Protagonisten bestehen muß. So kann auch eine Minderheitenregierung gut funktionieren.

Das setzt voraus, daß die Parteien (bzw. deren Führung) auf Macht, Einfluß und Bedeutung verzichten, und der einzelne, primär seinem Gewissen und seinem Wahlkreis verpflichtete Abgeordnete an Gewicht gewinnt (Fraktionszwang muß dann natürlich verboten sein). Ich fürchte, das machen die Parteiführungen freiwillig kaum mit.

keko#
26.08.2024, 11:28
....
Zum Thread-Thema: ich tue mich schwer, BSW in ihren sozialen Anliegen ernst zu nehmen (auch wenn vieles davon nicht ganz falsch klingt), wenn sie dann als Hauptkriterium für eventuelle Koalitionen gerade das (landespolitisch völlig irrelevante, ideologisch aufgeladene) Raketenstationierungsthema als KO-Kriterium für eine Koalition mit anderen Parteien postulieren. Das zeigt plötzlich Prioritäten, die in der Landespolitik völlig sekundär sind - so wird man nicht glaubhaft, daß man sich um die Anliegen des Landes kümmern möchte.

Ich würde auch nicht wollen, dass das BSW in Regierungsverantwortung kommt. Das sollten schon die bekannten Parteien übernehmen.
Ob soziale Schere, Flüchtlingsproblematik oder das Raketenstationierungsthema, diese Theman liegen breit auf der Straße, man muss sie nur aufsammeln. Das machen eben diese Parteien.
Das Problem liegt bei den bekannten Parteien, dass sie die Themen liegen lassen oder seit Jahren keine Lösungen finden.

sabine-g
26.08.2024, 11:49
Ich würde auch nicht wollen, dass das BSW in Regierungsverantwortung kommt. .

Du hast geschrieben, dass du dir vorstellen kannst, sie zu wählen.
Was denn jetzt?
Möchtest du, dass deine Stimme die Regierungsverantwortung übernimmt oder nicht?

keko#
26.08.2024, 11:52
Du hast geschrieben, dass du dir vorstellen kannst, sie zu wählen.
Was denn jetzt?
Möchtest du, dass deine Stimme die Regierungsverantwortung übernimmt oder nicht?

Als Protest finde ich sie gut, ob ich sie wähle, weiß ich nicht. Falls es abzusehen ist, dass sie nächstes Jahr zu viele Wähler bekommt (>>5%), würde ich sie nicht wählen. Falls sie bei den 5% rumhängt, werde ich sie vielleicht wählen.

Genussläufer
26.08.2024, 12:04
Als Protest finde ich sie gut, ob ich sie wähle, weiß ich nicht. Falls es abzusehen ist, dass sie nächstes Jahr zu viele Wähler bekommt (>>5%), würde ich sie nicht wählen. Falls sie bei den 5% rumhängt, werde ich sie vielleicht wählen.

Wenn Sie unter 5% liegen, ist Deine Stimme verschenkt. Das wäre ein Protestschrei im lärmgeschützten eigenen Wohnzimmer :Blumen:

Meik
26.08.2024, 12:10
Das bewegt die Wähler sicher viel mehr, als potentielle zukünftige Kosten.

Wieso zukünftige Kosten? Sehr vieles tragen wir bereits heute, nicht nur rein monetär. Welche Auswirkungen haben Klimaveränderungen auf Lebensmittelpreise? Auf Energiepreise? Kosten für Küstenschutz, Hochwasserschutz, Folgeschäden, Sanierungs- und Ewigkeitskosten von Fehlern der Vergangenheit? Das sind Milliarden die keiner auf dem Schirm hat, aber von uns über Steuern und Abgaben zu bezahlen sind. Dass das in Zukunft weiter steigen wird ist das eine, die heute schon hohe Belastung dadurch zu ignorieren weltfremd.

Dass der Industire Aufträge wegbrechen hat leider auch damit zu tun dass wir viel zu viel Technik von gestern subventionieren und in so vielen Zukunftsmärkten kaum eine Rolle spielen. Was nutzt es noch dass wir Weltmarktführer bei Glühlampen sind? Da braucht man sich nur mal die (Nicht-)Weiterentwicklung der deutschen Autoindustrie in den letzten Jahren angucken und welche Entwicklungssprünge China, Korea und Co. machen anzugucken. Das hat schon so viele Industrien getroffen ...

Standortfaktor, Politik usw.. sind schöne Ausreden vieler Industriesparten von eigenen Entwicklungs- und Führungsfehlern abzulenken, hören die Leute ja gerne wenn irgendjemand wieder auf die "bösen da oben" schimpft.

keko#
26.08.2024, 12:24
Wenn Sie unter 5% liegen, ist Deine Stimme verschenkt. Das wäre ein Protestschrei im lärmgeschützten eigenen Wohnzimmer :Blumen:

Das ist schon jetzt der Fall, da ich eine Satire-Partei wähle. Parteien, die von Durchhalten reden und dass Kriege, auf dem Schlachtfeld entschieden werden müssen, sind für mich unwählbar. Es bleibt also kaum was übrig.

Schwarzfahrer
26.08.2024, 12:30
Ich würde auch nicht wollen, dass das BSW in Regierungsverantwortung kommt. Das sollten schon die bekannten Parteien übernehmen. Bekanntheit ist kein Qualifikationskriterium, höchstens eine Bonus bzgl. Stimmengewinn. Es müssen Leute mit konkreten Lösungsansätzen für konkrete Probleme sein in der Regierungsverantwortung - egal von welcher Partei. Und leider sehe ich davon nur sehr wenig aufblitzen, egal wo ich mich umschaue.
Das Problem liegt bei den bekannten Parteien, dass sie die Themen liegen lassen oder seit Jahren keine Lösungen finden.Und genau damit disqualifizieren sich die "bekannten" Parteien für viele.

Schwarzfahrer
26.08.2024, 12:38
Wieso zukünftige Kosten? Sehr vieles tragen wir bereits heute, nicht nur rein monetär. Welche Auswirkungen haben Klimaveränderungen auf Lebensmittelpreise? Auf Energiepreise? Kosten für Küstenschutz, Hochwasserschutz, Folgeschäden, Sanierungs- und Ewigkeitskosten von Fehlern der Vergangenheit? Das sind Milliarden die keiner auf dem Schirm hat, aber von uns über Steuern und Abgaben zu bezahlen sind.Sind es nun direkte Kosten durch den Klimawandel, oder doch vor allem Steuern und Abgaben - letztere sind nicht naturgegeben, sondern sehr wohl politisch entschieden. Lebensmittelpreise waren schon immer abhängig von Wetter bzw. Ernte. Energiepreise sind weitestgehend ergebnisse von Markt und Politik, da sehe ich das Klima als marginalen Einfluß. Kosten für Küstenschutz gab es schon seit dem Schimmelreiter, Hochwasserschutz (bzw. Folgen falscher Eingriffe) ist auch ein Thema, daß lange vor dem Klimawandel relevant war. Man sollte nicht alles dem Klimawandel zuordnen, nur weil es einen (m.M.n. aktuell recht kleinen) Beitrag geben kann.
Dass der Industire Aufträge wegbrechen hat leider auch damit zu tun dass wir viel zu viel Technik von gestern subventionieren und in so vielen Zukunftsmärkten kaum eine Rolle spielen. Nein, das hat in Deutschland sehr viel mit den politisch erzeugten überhöhten Produktionskosten (Energiepreise, Abgabenlast, Überregulierung) zu tun, mit Subventionen zu allerletzt. Natürlich haben Firmen, deren Produkte nicht mehr nachgefragt werden, auch Probleme, aber das ist nicht der Hauptgrund für die wirtschaftliche Schwäche der letzten Jahre, das sind Einzelprobleme.

keko#
26.08.2024, 12:39
....Es müssen Leute mit konkreten Lösungsansätzen für konkrete Probleme sein in der Regierungsverantwortung - egal von welcher Partei. Und leider sehe ich davon nur sehr wenig aufblitzen, egal wo ich mich umschaue.
Und genau damit disqualifizieren sich die "bekannten" Parteien für viele.

Ich stelle mir manchmal vor, ich würde in meinem Beruf meinem Chef jahrelang das Problem erklären. Nicht nur das, auch unseren Kunden würde ich das erklären.

Kürzlich erklärte mir ein junger Mann, so Mitte 20 - ich kenne ihn seitdem er im Kindergarten war - den Klimwandel. Für einen Moment dachte ich, ich mach voll auf Klimwandelleugner ;-) Ich blieb aber höflich und meinte, mir wurde das auch schon erklärt, als ich jünger war als er.
:Cheese:

Klugschnacker
26.08.2024, 13:00
Aktuell leidet die Gesellschaft unter ganz anderen Kosten; die Sozialausgaben und die Verteidigungsausgaben steigen nicht wegen des Klimawandels, ...

Die Sozialausgaben steigen nur scheinbar und ohne Berücksichtigung der Einnahmenseite des Staates.

In der Realität landet ein immer kleinerer Teil des in Deutschland erwirtschafteten Wohlstands beim ärmeren Drittel der Bevölkerung und ein immer größerer bei den oberen zehn Prozent.

Diese schleichende Umverteilung des Volksvermögens von den unteren und mittleren Einkommensgruppen hin zu den Wohlhabenden und Reichen ist eine Tatsache. Sie drückt sich in der Folge in höheren Sozialleistungen des Staates aus. Teuer für unser Land in diesem Sinne sind aber die Reichen, nicht die Armen.

In Zahlen für Deutschland:


Die reichsten 10 % der Bevölkerung besitzen 66,6 % des Gesamtvermögens.
Die ärmere Hälfte der Bevölkerung (etwa 35 Mio. Personen) besitzt nur 1,4 % des Gesamtvermögens.
Die ärmere Hälfte der Bevölkerung (die oben genannten 35 Millionen Menschen) besitzen ingesamt weniger als die 10 reichsten Menschen in Deutschland.


https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5d/Anteil_der_reichsten_10_Prozent_der_Haushalte_am_G esamtvermögen.png/352px-Anteil_der_reichsten_10_Prozent_der_Haushalte_am_G esamtvermögen.png

Genussläufer
26.08.2024, 13:25
Dass der Industire Aufträge wegbrechen hat leider auch damit zu tun dass wir viel zu viel Technik von gestern subventionieren und in so vielen Zukunftsmärkten kaum eine Rolle spielen. Was nutzt es noch dass wir Weltmarktführer bei Glühlampen sind?


Wenn man sich die anderen Industrieländer anschaut und deren Entwicklung im Vergleich zu uns, kann unser relativer Nachteil so nicht erklärt werden.

Standortfaktor, Politik usw.. sind schöne Ausreden vieler Industriesparten von eigenen Entwicklungs- und Führungsfehlern abzulenken, hören die Leute ja gerne wenn irgendjemand wieder auf die "bösen da oben" schimpft.

Wenn Deutschland seit Jahren die schlechteste Entwicklung unter den OECD Staaten an den Tag legt, sich dieser Trend in den letzten Jahren nochmals deutlich manifestiert hat, könnte dies ja ggf. doch auf genau diese Punkte hinweisen.

Genussläufer
26.08.2024, 13:38
Das ist schon jetzt der Fall, da ich eine Satire-Partei wähle. Parteien, die von Durchhalten reden und dass Kriege, auf dem Schlachtfeld entschieden werden müssen, sind für mich unwählbar. Es bleibt also kaum was übrig.

Das mit der Satire Partei wollte ich auch schon schreiben, habe es mir aber verkniffen. Du sprichst hier übrigens einen weiteren wichtigen Punkt an. Wir hatten auf den vorgehenden Seiten stark auf die Unterschiede in Klima-, Sozial- und Wirtschaftspolitik verwiesen und hier die Angebote skizziert.

Mit der Positionierung im und zum Krieg ist aktuell ein weiteres Abgrenzungskriterium hinzugekommen. Die deutsche Bevölkerung ist hier zu nicht umbeachtlichen Teilen anderer Auffassung als die aktuelle Regierung. Und die Kernopposition (CDU) positioniert sich exakt wie die Regierung. Es ist nun nicht überraschend, dass dieses Thema dann von anderen Parteien besetzt wird.

Es ist nun mal ein spannendes Thema auf dem Markt der politischen Programme. Und wenn ein Thema absehbar kein Nischendasein fristen wird, wird dieses Thema auch besetzt. Politik ist auch nur Marktwirtschaft. Wenn die Nachfrage groß und lukrativ ist, wird sie bedient werden. Planwirtschaft auf dem Gebiet der politischen Ideen nennt sich übrigens Diktatur :Lachen2:

Genussläufer
26.08.2024, 13:53
Die Sozialausgaben steigen nur scheinbar und ohne Berücksichtigung der Einnahmenseite des Staates.

In der Realität landet ein immer kleinerer Teil des in Deutschland erwirtschafteten Wohlstands beim ärmeren Drittel der Bevölkerung und ein immer größerer bei den oberen zehn Prozent.


Dieser Artikel lässt zumindest in Teilen anderes vermuten:

https://www.iwd.de/artikel/mit-dem-alter-waechst-das-vermoegen-489710/

Man sieht hier sehr gut, dass auch im obersten Vermögensperzentil, das Vermögen mit steigendem Alter zunimmt. Was auch häufig vernachlässigt wird, ist die Rentensituation. Ein Unternehmer bzw. Selbstständiger muss sich um seine Altersvorsorge selbst kümmern. Jetzt hat das reichste Perzentil im Peak um die 60 Jahre ein Vermögen von 625 TEUR. Ein normaler Arbeitnehmer hat hingegen einen Rentenanspruch.

Im Schnitt hat ein Rentner bei Renteneintritt 45 Rentenpunkte. Jeder Rentenpunkt hat einen Wert von ca. 8.436,59 Euro (Marktwert). Man kann das Zeug ja kaufen, daher ist es transparent. Der durchschnittliche Rentner hat also ein Vermögen von ca. 380 TEUR allein aufgrund seines Rentenanspruchs.

Warum schließt Du diese Werte nicht in Deine Berechnung ein? Das Bild zeichnet sich dann völlig anders.

keko#
26.08.2024, 14:10
....
Mit der Positionierung im und zum Krieg ist aktuell ein weiteres Abgrenzungskriterium hinzugekommen. Die deutsche Bevölkerung ist hier zu nicht umbeachtlichen Teilen anderer Auffassung als die aktuelle Regierung. Und die Kernopposition (CDU) positioniert sich exakt wie die Regierung. Es ist nun nicht überraschend, dass dieses Thema dann von anderen Parteien besetzt wird.

...

Nach der Flüchtingskrise und Corona ist das nun das 3. Thema, wo ich mich bei den von mir über Jahrzehnte gewählten Parteien nicht wiederfinde: entweder du bist vollständig dafür oder Rassist, Impfgegner oder Putinfreund. Mit diesen 3 Begriffen wurde ich wörtlich konfrontiert. Irgendwann steht man dann nur staunend da ;)

Klugschnacker
26.08.2024, 14:10
Wenn Deutschland seit Jahren die schlechteste Entwicklung unter den OECD Staaten an den Tag legt, sich dieser Trend in den letzten Jahren nochmals deutlich manifestiert hat, könnte dies ja ggf. doch auf genau diese Punkte hinweisen.

Ich frage mich, was man mit solchen Zahlen bezwecken will. Für mich hat das eine Nähe zu Fake-News.

In der OECD sind Länder wie die Türkei, Costa Rica, Kolumbien, Chile, Mexiko. Deutschland ist diesen Ländern wirtschaftlich meilenweit überlegen. Solche Quervergleiche sind aus meiner Sicht irreführend und manipulierend. Was soll das?

deralexxx
26.08.2024, 14:23
Wie sieht denn nun der Plan von BSW für Klima aus? IMHO: wenn das Klima den Bach runter geht, gehen die Sozialausgaben erst recht durch die Decke und auch Konflikte werden drastischer (mehr Flüchtlinge und soziale Verwerfungen zwischen Ländern).

Auf https://bsw-vg.de/wp-content/uploads/2024/01/BSW_Parteiprogramm.pdf kommt das Wort Klima 7 mal vor.


Der wichtigste Beitrag, den ein Land wie
Deutschland zur Bekämpfung von Klimawandel
und Umweltzerstörung leisten kann, ist die
Entwicklung innovativer Schlüsseltechnologien
für eine klimaneutrale und naturverträgliche
Wirtschaft der Zukunft.


Das ist der Plan?

Zum Vergleich, CDU bekennt sich zu den Klimazielen: https://www.cdu.de/thema/umwelt-natur-und-klimaschutz

Genussläufer
26.08.2024, 14:27
Ich frage mich, was man mit solchen Zahlen bezwecken will. Für mich hat das eine Nähe zu Fake-News.


Entschuldige. Ich dachte es reicht, dass hier so ziemlich alle Industrieländer zusammengefasst sind. Hier mal nur der europäische Teil:

https://www.henked.de/laender/oecd.htm

Natürlich sind wir auch im Vergleich mit unseren Peers die lahmsten :Blumen:

Hier noch ein Artikel aus der Tagesschau. Da geht es um Europa und um das "Sorgenkind" Deutschland:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/konjunkturprognose-europa-abgesenkt-deutschland-100.html

Klugschnacker
26.08.2024, 14:54
Natürlich sind wir auch im Vergleich mit unseren Peers die lahmsten :Blumen:

Nein, sind wir nicht. Wir sind mit etwas Abstand die stärkste Wirtschaftsmacht in Europa.

Mir gehen solche Märchen aus der Klimaleugner-Bewegung mittlerweile auf die Nerven. Dort hat sich die Strategie geändert: Seit für jeden offensichtlich ist, dass wir mitten im Klimawandel stecken, wird er nicht mehr geleugnet. Stattdessen konzentriert man sich darauf, die Energiewende und den damit verbundenen Strukturwandel schwarz zu malen.

Deutschland ist die drittstärkste Wirtschaftsmacht der Welt und wir haben praktisch Vollbeschäftigung.

Genussläufer
26.08.2024, 15:08
Deutschland ist die drittstärkste Wirtschaftsmacht der Welt und wir haben praktisch Vollbeschäftigung.

... und verliert mehr und mehr davon. Wir können doch nicht die Augen davor verschließen, dass wir uns wirtschaftlich seit einigen Jahren lausig entwickeln und mit der Ampel nochmal beschleunigt haben.

Und auch hier könnte man die Perspektiv ändern:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/188766/umfrage/bruttoinlandsprodukt-bip-pro-kopf-in-den-eu-laendern/

Wir loben hier einen Schwergewichtsboxer, der sich im Fliegengewicht behauptet.

Das ist kein Märchen. Und echte Klimaleugner kenne ich eigentlich nicht. Mag sein, dass es den einen oder anderen gibt, der den menschlichen Einfluss nicht eingestehen mag. Der Drops ist aber gelutscht. Es ist völlig klar, dass es hier ein zu lösendes Problem gibt.

Unsere Dissens liegt darin, dass ich den Effekt des deutschen Weges als teuer und ineffektiv ansehe.

sabine-g
26.08.2024, 15:10
Mir gehen solche Märchen aus der Klimaleugner-Bewegung mittlerweile auf die Nerven.

Mir gehen die Klimaleugner auf die Nerven.

Genussläufer
26.08.2024, 15:12
Mir gehen die Klimaleugner auf die Nerven.

Kennst Du welche?

Schwarzfahrer
26.08.2024, 15:15
Ich stelle mir manchmal vor, ich würde in meinem Beruf meinem Chef jahrelang das Problem erklären. Nicht nur das, auch unseren Kunden würde ich das erklären.Dem Chef sollte man es einmal erklären; entweder er begreift, oder nicht. Im ersten Fall ist es dann seine Entscheidung, ob er das Problem ernst nimmt, oder nicht. Dafür ist er Chef. Der zweite Fall sollte bei einem richtigen Chef nicht vorkommen können.

Dem Kunden sollte man gar nicht das Problem erklären. Dem Kunden muß man zuhören, um sein Problem zu verstehen und zu lösen - das kennt er am Besten. Sonst geht er zu einem anderen Dienstleister.

Schwarzfahrer
26.08.2024, 15:30
Die Sozialausgaben steigen nur scheinbar und ohne Berücksichtigung der Einnahmenseite des Staates.

In der Realität landet ein immer kleinerer Teil des in Deutschland erwirtschafteten Wohlstands beim ärmeren Drittel der Bevölkerung und ein immer größerer bei den oberen zehn Prozent.

Diese schleichende Umverteilung des Volksvermögens von den unteren und mittleren Einkommensgruppen hin zu den Wohlhabenden und Reichen ist eine Tatsache. Sie drückt sich in der Folge in höheren Sozialleistungen des Staates aus. Teuer für unser Land in diesem Sinne sind aber die Reichen, nicht die Armen.
Nein, sie steigen nicht scheinbar, sondern tatsächlich (inzwischen über 30 % des BIP (https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Finanzierung/Datensammlung/PDF-Dateien/abbII1a.pdf)).

Sorry, aber das klingt für mich nach Klassenkampf-Parolen aus meiner Jugend. Die Sozialausgaben steigen nicht, weil die Reichen reicher werden, sondern weil z.B. immer weniger Angestellte immer mehr Rentner versorgen müssen, weil der Anteil der Bürgergeldempfänger/berechtigten gestiegen ist dank der Ampel (https://biaj.de/archiv-kurzmitteilungen/1915-arbeitslosengeld-ii-sozialgeld-und-buergergeld-ausgaben-2005-bis-2023-2024.html), weil die Ausgaben der Kranken- und Pflegekassen enorm steigen (nicht nur wegen Alterung der Gesellschaft dank guter medizinischer Versorgung, sondern u.a. wegen überbordenden bürokratischen Hyperregulierung), weil wegen hoher Abgaben hierzulande weniger Menschen sich fürs Alter etwas ansparen können, als in vielen anderen, auch ärmeren europäischen Ländern (Stichwort Altersarmut) u.ä.m.

Und zum Problem wird es nicht, weil 10 % der Menschen hierzulande sehr wohlhabend sind (ich bin übrigens sicher, daß die meisten hier im Forum zu den bestverdienenden 20 % des Landes gehören), sondern weil das Steuer- und Sozialabgaben-Aufkommen trotz europaweit hervorragenden Höhe nicht mehr ganz ausreicht, um alle Staatsausgaben zu decken.

Übrigens, die reicheren tragen auch nicht ganz unwesentlich zu der Finanzierung der Sozialausgaben bei: So zahlen 2,3 Prozent aller steuerpflichtigen Personen mehr als 25.000 Euro im Jahr und tragen damit insgesamt rund ein Viertel zu den Einnahmen aus der Einkommensteuer bei (https://www.iwkoeln.de/presse/pressemitteilungen/martin-beznoska-reiche-tragen-den-loewenanteil.html#:~:text=Mit%20%C3%BCber%20sieben %20Millionen%20sind,Prozent%20der%20Erwachsenen%20 keine%20Einkommensteuer.)Oder ebenda aus einem anderen Diagramm: über 50 % des Steueraufkommens kommt von den top 10 % der Steuerpflichtigen.

MattF
26.08.2024, 15:32
... und verliert mehr und mehr davon. Wir können doch nicht die Augen davor verschließen, dass wir uns wirtschaftlich seit einigen Jahren lausig entwickeln und mit der Ampel nochmal beschleunigt haben.



Ich verstehe schon seit 40 Jahren nicht, wie weniger entwicklete Ländern aufholen sollen, wenn die am besten entwickelten Länder immer die besten Wirtschaftsdaten haben?

Dazu:
Wie Arne sagt, wir haben praktisch Vollbeschäftigung, wenn unsere Wirtschaftsleistung sinkt oder gleich bleibt, hängt das vielleicht mit der Bevölkerungsentwicklung zusammen?
Oder mit weniger Bock auf (Billig-)Konsum und CO2 Verschwendung?

Schwarzfahrer
26.08.2024, 15:39
Auf https://bsw-vg.de/wp-content/uploads/2024/01/BSW_Parteiprogramm.pdf kommt das Wort Klima 7 mal vor.
Der wichtigste Beitrag, den ein Land wie
Deutschland zur Bekämpfung von Klimawandel
und Umweltzerstörung leisten kann, ist die
Entwicklung innovativer Schlüsseltechnologien
für eine klimaneutrale und naturverträgliche
Wirtschaft der Zukunft.

Das ist der Plan?

Zum Vergleich, CDU bekennt sich zu den Klimazielen: https://www.cdu.de/thema/umwelt-natur-und-klimaschutz
Das eine ist so legitim als Ansatz wie das andere, man kann jedes Thema unterschiedlich angehen.

Ich bin persönlich auch eher bei der BSW-Formulierung, weil ich der Ansicht bin, daß damit die Stärken dieses Landes effektiver genutzt werden können. Global gesehen ist es am effektivsten, wenn jeder Euro oder Dollar dort eingesetzt wird, wo es am meisten bewirkt. In Deutschland sind manche Maßnahmen viel teuer und teilweise weniger Effktiv, als anderswo, dafür ist Innovation, technische Entwicklung eine traditionelle Stärke, die genutzt werden sollte.

Hehre Klimaziele klingen natürlich konkreter und edler- nur ist deren Umsetzbarkeit und der Preis dafür hohen Risiken unterworfen, ohne einen sicheren Nutzen dagegenstellen zu können. Das ist der Top-oder-Hopp-Weg; ich bevorzuge den BSW-Ansatz, weil der erst mal (global) mit höherer Wahrscheinlichkeit voranbringt, wenn auch evtl. nicht ganz bis ans Ende des Weges.

keko#
26.08.2024, 15:48
...
Deutschland ist die drittstärkste Wirtschaftsmacht der Welt und wir haben praktisch Vollbeschäftigung.

Das ist richtig. DE ist ein gutes Land, zum Glück wurde ich hier geboren.

Es geht aber um die Zukunft und leichte Veränderungen beim Wirtschatswachtum kann große Auswirkungen haben, da alles sehr eng genäht.

keko#
26.08.2024, 15:56
Dem Chef sollte man es einmal erklären; entweder er begreift, oder nicht. Im ersten Fall ist es dann seine Entscheidung, ob er das Problem ernst nimmt, oder nicht. Dafür ist er Chef. Der zweite Fall sollte bei einem richtigen Chef nicht vorkommen können.

Dem Kunden sollte man gar nicht das Problem erklären. Dem Kunden muß man zuhören, um sein Problem zu verstehen und zu lösen - das kennt er am Besten. Sonst geht er zu einem anderen Dienstleister.

Übertragen auf die Politik: ich bekomme die gleichen Probleme bis zum Umwinken erklärt. Nicht nur das: nicht selten bekomme ich das Gefühl, als sei ich das Problem und hätte die Lösung in der Hand.

Klugschnacker
26.08.2024, 15:59
Übrigens, die reicheren tragen auch nicht ganz unwesentlich zu der Finanzierung der Sozialausgaben bei: So zahlen 2,3 Prozent aller steuerpflichtigen Personen mehr als 25.000 Euro im Jahr und tragen damit insgesamt rund ein Viertel zu den Einnahmen aus der Einkommensteuer bei (https://www.iwkoeln.de/presse/pressemitteilungen/martin-beznoska-reiche-tragen-den-loewenanteil.html#:~:text=Mit%20%C3%BCber%20sieben %20Millionen%20sind,Prozent%20der%20Erwachsenen%20 keine%20Einkommensteuer.)Oder ebenda aus einem anderen Diagramm: über 50 % des Steueraufkommens kommt von den top 10 % der Steuerpflichtigen.

Zunächst einmal: Die von Dir verlinkte Quelle gehört einer Lobbyorganisation an, welche unter anderem "eine Abschwächung klimapolitischer Maßnahmen" zum Ziel hat (Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Institut_der_deutschen_Wirtschaft#Lobbyismus_und_P ublizistik_im_Auftrag_der_Wirtschaft)).

Zur Sache: Wir haben in Deutschland eine Steuerprogression: Hohe Einkommen werden stärker besteuert als kleine. Das soll sozialen Ausgleich schaffen. De facto geht in Deutschland die Schere zwischen Arm und Reich jedoch immer weiter auseinander.

Wollte man dieses gesellschaftliche Auseinanderdriften verringern, müssen entweder die Steuerlasten nachjustiert werden. Oder die Transferleistungen des Staates zugunsten einkommensschwächerer Bevölkerungsteile müssen zunehmen.

qbz
26.08.2024, 16:26
Wie sieht denn nun der Plan von BSW für Klima aus? IMHO: wenn das Klima den Bach runter geht, gehen die Sozialausgaben erst recht durch die Decke und auch Konflikte werden drastischer (mehr Flüchtlinge und soziale Verwerfungen zwischen Ländern).

Auf https://bsw-vg.de/wp-content/uploads/2024/01/BSW_Parteiprogramm.pdf kommt das Wort Klima 7 mal vor.

Das ist der Plan?

Zum Vergleich, CDU bekennt sich zu den Klimazielen: https://www.cdu.de/thema/umwelt-natur-und-klimaschutz

Etwas ausführlichere Infos incl. der Kritik an den Vorgehensweisen der Regierung, welche vor allem die ärmeren Schichten belasten, findest Du im Europawahlprogramm von BSW unter dem Punkt: "Für eine vernünftige Energiepolitik und
Klimaschutz."
https://bsw-vg.de/wp-content/uploads/2024/02/BSW_Europawahlprogramm_2024.pdf

Sicher wird zur Bundestagswahl noch detailiertes kommen.

Meik
26.08.2024, 16:27
Zur Sache: Wir haben in Deutschland eine Steuerprogression: Hohe Einkommen werden stärker besteuert als kleine. Das soll sozialen Ausgleich schaffen. De facto geht in Deutschland die Schere zwischen Arm und Reich jedoch immer weiter auseinander.

Das eine hat aber mit dem anderen wenig zu tun. Die wirklich Reichen sind keine Angestellte und zahlen keine Einkommenssteuer.

Höhere Einkommen höher zu besteuern bringt also keine Abhilfe, da wo richtig Geld ist müsste man Kapitaleinkünfte usw.. höher besteuern. Aber leider mit dem Problem dass in der Vermögensliga ein Standortwechsel leicht ist, besteuert man zu hoch hat man nichts gewonnen weil dann einfach ins Ausland abgewandert/ausgelagert wird.

Entwicklung von Schlüsseltechnologien, schönes Blabla von BSW um nichts zu machen. Wichtige Technologien sind da, wir müssen sie nur endlich mal umsetzen. Ja, Veränderung ist böse, ich weiß. Aber das kann nicht ewig Ausrede sein um nichts zu tun wie es BSW will.

Das ist genauso eine hirnrissige Logik wie Probleme meinem Chef zu erklären. Mein Chef ist BWLer, das ist in seiner Position auch richtig so. Wie soll ich dem ein Ingenieurproblem erklären? Genau, gar nicht. Ich bin angestellt um das zu Lösen, ich sage meinem Chef dann nur welcher Aufwand an Arbeit und Geld dafür nötig ist, darauf gibt es ein Angebot für den Kunden und fertig. Je größer die Firma desto weniger kann sich die Chefetage um die Probleme "da unten" kümmern, dafür sind dann einfach die Etagen darunter zuständig. In der Politik nicht anders, ein Bundeskanzler kann sich nunmal nicht um jedes Problem irgendwo in der Lokalpolitik kümmern, das funktioniert nicht.

Genussläufer
26.08.2024, 16:48
Höhere Einkommen höher zu besteuern bringt also keine Abhilfe, da wo richtig Geld ist müsste man Kapitaleinkünfte usw.. höher besteuern.

Nehmen wir mal die zwei wichtigsten Kapitaleinkünfte. Auf der privaten Seite hat man Wertsteigerungen von Aktien bzw. Dividenden und auf der anderen Seite Zinseinkünfte. Bei Zinseinkünften kann ich Deiner Logik folgen. Bei Dividenden nicht. Auf der betrieblichen Seite werden Erträge bereits durch Körperschafts- und Gewerbesteuer belastet. Das dann bereits versteuerte Geld fließt in die Substanz oder wird als Dividende ausgeschüttet. Gehen wir mal im Schnitt von 30% Besteuerung aus. Die restlichen 70% werden dann bei Ausschüttung mit der Abgeltungsteuer begleichen. Diese liegt bei knapp über 26%. Es gehen als erst 30% ab und dann nochmals 70%*26%=18,2%. In Summe gehen also >48% weg. Das ist nun wahrlich nicht nix.

Bei Zinsen ist das anders. Ob hier die 26% angemessen sind, kann man hinterfragen.

Da die wirklich Reichen das Geld in Stiftungen oder vermögensverwaltende GmbHs einfließen lassen, ergeben sich natürlich ganz andere Möglichkeiten. Jeder Ansatz wird als in erster Linie, die treffen, die nicht "fliehen" können. Das ist nicht schlüssig :Blumen:

Schwarzfahrer
26.08.2024, 16:58
Übertragen auf die Politik: ich bekomme die gleichen Probleme bis zum Umwinken erklärt. Nicht nur das: nicht selten bekomme ich das Gefühl, als sei ich das Problem und hätte die Lösung in der Hand.Ja, genau da liegt das Problem. Wir sind der Kunde der Politik, die sollen uns nicht das Problem erklären, oder gar uns zum Problem erklären, sondern unsere Probleme lösen. Ich bekomme schon Pickel, wenn ich wieder mal nach einer Wahlniederlage lese, man hätte die Politik den Menschen nur nicht richtig erklärt. Das ist so, wie wenn ein Händler seien Verluste damit erklärt, daß die Kunden seien zu blöd seien, um seine Ware zu kaufen, nicht seine Ware erfüllt die Kundenbedürfnisse nicht.

svenio
26.08.2024, 17:15
Ja, genau da liegt das Problem. Wir sind der Kunde der Politik, die sollen uns nicht das Problem erklären, oder gar uns zum Problem erklären, sondern unsere Probleme lösen. Ich bekomme schon Pickel, wenn ich wieder mal nach einer Wahlniederlage lese, man hätte die Politik den Menschen nur nicht richtig erklärt. Das ist so, wie wenn ein Händler seien Verluste damit erklärt, daß die Kunden seien zu blöd seien, um seine Ware zu kaufen, nicht seine Ware erfüllt die Kundenbedürfnisse nicht.


In einer Demokratie bist Du nicht Kunde der Politik, sondern Du bist unmittelbarer oder mittelbarer Teilhaber.

Schwarzfahrer
26.08.2024, 17:15
Zunächst einmal: Die von Dir verlinkte Quelle gehört einer Lobbyorganisation an, welche unter anderem "eine Abschwächung klimapolitischer Maßnahmen" zum Ziel hat (Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Institut_der_deutschen_Wirtschaft#Lobbyismus_und_P ublizistik_im_Auftrag_der_Wirtschaft)). Es geht hier um eine bekannte Zahl, die nicht allein auf dieser Seite zu finden ist. Daher spielt die zufällig bei google als erstes auftauchende Quelle keine große Rolle, finde ich.

Vielleicht veröffentlichst Du mal eine Liste von erlaubten Quellen, wenn Dir solche Details wichtiger sind, als der Inhalt. Ich habe besseres zu tun, als die Klimapolitische Gesinnung jeder Quelle vor dem Zitieren zu überprüfen.
Zur Sache: Wir haben in Deutschland eine Steuerprogression: Hohe Einkommen werden stärker besteuert als kleine. Das soll sozialen Ausgleich schaffen. De facto geht in Deutschland die Schere zwischen Arm und Reich jedoch immer weiter auseinander. Ja, d.h. das auseinanderdriften wird zumindest gedämpft. Ansonsten ist eine perfekte "Gerechtigkeit" eh eine Illusion, da sich darüber keine Einigung aller Beteiligten erzielen läßt. Ob jemand einen angemessenen Anteil seiner Einkünfte hat, und ob er davon angemessen leben und vorsorgen kann, hängt eh überhaupt nicht davon ab, ob andere mehr haben oder mehr anhäufen. Diese Neiddebatte ist hierzulande zwar stark ausgeprägt, ich halte sie aber für eine Ablenkung davon, daß der Staat allen überzogene Abgabelasten aufbürdet.
Wollte man dieses gesellschaftliche Auseinanderdriften verringern, müssen entweder die Steuerlasten nachjustiert werden. Oder die Transferleistungen des Staates zugunsten einkommensschwächerer Bevölkerungsteile müssen zunehmen.Natürlich kann man vieles an der Verteilung von Steuerlasten verbessern. Mehr Transferleistungen halte ich aber für einen Irrweg. Es muß weniger Komplexität, weniger Ausnahmen und Abschreibungen und eine geringere Zahl von Transferleistungen geben - einfach, übersichtlich, möglichst ohne Ausnahmen und Sonderfälle. Eine solche Reform wäre in Jahrhundertwerk, ist aber ohne einen Totalzusammenbruch des Systems leider nicht zu erhoffen.

Schwarzfahrer
26.08.2024, 17:22
In einer Demokratie bist Du nicht Kunde der Politik, sondern Du bist unmittelbarer oder mittelbarer Teilhaber.
Das gilt in einem Kibbuz mit max. ein paar 100 Mitgliedern, in dem ich kontinuierlich an Entscheidungen beteiligt bin.

Die repräsentative Parteiendemokratie ist eher wie Marktwirtschaft (hat gerade einer hier schon geschrieben): die Parteien bieten ihre Dienstleistung, also Vertretung meiner Interessen in Parlamenten und bestenfalls in der Regierung an; die Dienstleistung wird in den Wahlprogrammen beschrieben. Die Kunden sind wir, und wir "kaufen" über unsere Stimme das uns genehme Programm. Wäre ich Teilhaber, könnte ich ja während der Legislaturperiode stetig auf die Politiker einwirken (das gibt es ansatzweise in der Schweiz mit den Volksabstimmungen). Ansonsten habe ich nur die Möglichkeit, meine Meinung zu äußern, aber kaum ein Druckmittel mehr, die Dienstleistung zu beeinflussen, außer mit Stimmenentzug nach 4 Jahren. Im Gegensatz zu anderen Dienstleistungen fehlt ein Mittel, bei schlechter Leistung die Zahlung zu verweigern, die Diäten kassieren die alle, unabhängig vom Geleisteten.

Genussläufer
26.08.2024, 17:27
Die repräsentative Parteiendemokratie ist eher wie Marktwirtschaft (hat gerade einer hier schon geschrieben): die Parteien bieten ihre Dienstleistung, also Vertretung meiner Interessen in Parlamenten und bestenfalls in der Regierung an; die Dienstleistung wird in den Wahlprogrammen beschrieben.

Interessenvertretung klar, aber Dienstleistung?

Im Gegensatz zu anderen Dienstleistungen fehlt ein Mittel, bei schlechter Leistung die Zahlung zu verweigern, die Diäten kassieren die alle, unabhängig vom Geleisteten.

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qbz
26.08.2024, 18:08
Neben den vielen Fremdsichtweisen mal die Selbstbeschreibung der BSW Politik in einem aktuellen Interview mit Sahra Wagenknecht in der Berliner Zeitung:

Sahra Wagenknecht: „Als Stimme Russlands diffamiert zu werden, weil man für Frieden wirbt, ist krank“. Die etablierten Parteien hätten nicht damit gerechnet, dass das BSW so viel Rückhalt hat, sagt Wagenknecht im Interview. Und erklärt, wie sie in Landesregierungen die Außenpolitik prägen will. (https://archive.ph/bnlqr)

"Im Januar dieses Jahres gegründet, übertrifft das Bündnis Sahra Wagenknecht kurz vor den Landtagswahlen am 1. September in Sachsen und Thüringen laut Meinungsumfragen SPD, Linke und Grüne. In Sachsen liegt das Bündnis bei rund 14 Prozent, in Thüringen bei 18, hinter der AfD (30 Prozent) und der CDU (21 Prozent).

Damit hat die Wagenknecht-Partei nicht nur gute Aussichten auf eine Regierungsbeteiligung, sondern könnte, wenn sie die CDU noch überholen sollte, sogar die künftige Ministerpräsidentin in Erfurt stellen. Und das will sie auch. Eine Entwicklung, die die etablierten politischen Parteien und die Medien in helle Aufregung versetzt. Die Beschimpfungen Wagenknechts werden, je näher die Landtagswahlen rücken, immer heftiger. Was sagt sie dazu? Warum ist ihre Partei im Osten so beliebt? Und wie ostdeutsch ist sie, die mit ihrem Ehemann Oskar Lafontaine im Saarland lebt, eigentlich noch? Zum Interview erreichen wir die BSW-Chefin im Auto auf dem Weg zu einem Wahlkampftermin in Thüringen."

Meik
26.08.2024, 18:16
Nehmen wir mal die zwei wichtigsten Kapitaleinkünfte.

Da die wirklich Reichen das Geld in Stiftungen oder vermögensverwaltende GmbHs einfließen lassen, ergeben sich natürlich ganz andere Möglichkeiten.

Bei Aktien hat es aber nicht nur Dividenden als Gewinn, auch Kursgewinne. Dazu kommt bei allen Kapitaleinkünften dass wir "nur" über Steuern reden, da gibt es keine Sozialabgaben, keine Krankenkasse, keine Rentenkasse. Letztlich gegenüber Arbeit deutlich bevorteilt. Von den ganzen Steuervermeidungsszenarien die existieren gar nicht erst zu reden.

Andererseits auch trauriges Bild für die "Arbeiterklasse" wenn man sich die Statistiken anguckt wie viele keine Steuererklärung machen und bares Geld liegen lassen. Einer der großen Unterschiede zwischen Arm und Reich, Reich befasst sich weitaus mehr mit dem Thema Geld, Möglichkeiten der Steuerreduzierung, Fördermöglichkeiten usw..

Meik
26.08.2024, 18:26
Neben den vielen Fremdsichtweisen mal die Selbstbeschreibung der BSW Politik in einem aktuellen Interview mit Sahra Wagenknecht in der Berliner Zeitung

Außer dass sie mit Fake-News aufwartet, was steht da sinnvolles drin? Dass sie die Abhängigkeit von russischem Gas erhalten will (gut dass wir mittlerweile Alternativen haben), blabla von wegen Frieden, als wenn das andere Politiker nicht auch wollen, ...

Ist ja nicht so als wenn es nicht genug Versuche gab Putin an den Verhandlungstisch zu kriegen, da ist noch nicht genug Druck dahinter dass er das auch muss. Ist ja nicht so als wenn es da nicht genug Versuche gab. Stumpf gelogen wenn man behauptet es hätte keine diplomatischen Versuche gegeben. Ebenso stumpf gelogen dass der ukrainische Staat für die NS-Anschläge verantwortlich ist, dafür gibt es bis heute keine Beweise.

https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/nordstream-172.html

Aber andere Verwicklungen die da merkwürdig sind, z.B. das Verhalten Polens oder die frühen Einstellungen der Untersuchungen anderer beteiligter Länder.

qbz
26.08.2024, 18:48
Stumpf gelogen wenn man behauptet es hätte keine diplomatischen Versuche gegeben. Ebenso stumpf gelogen dass der ukrainische Staat für die NS-Anschläge verantwortlich ist, dafür gibt es bis heute keine Beweise.


1. Seit Beginn des Ukrainekrieges gab es ausser den Verhandlungen im Frühling 2022 zwischen Russland-Ukraine bekanntlich keine Friedensgespräche mehr zwischen Nato-Ländern und Russland. Die Initiativen von Scholz und Baerbock sind seit 2022 diesbezüglich Null. Allein Orban hat die Möglichkeiten vor ca. 4 Wochen in Gesprächen mit Selensky, Putin, Xi bei heftiger Ablehnung der EU / NATO ausgelotet. Wenn Du anderes weisst, ergänze mich gerne.

2. Lese diesen Report im Wallstreet Journal über die Nordstream Sabotage. (https://archive.ph/k2zVY) (und widerlege ihn, falls Du andere Informationen hast und es besser weisst als das Wallstreet Journal.)

Klugschnacker
26.08.2024, 18:52
Es geht hier um eine bekannte Zahl, die nicht allein auf dieser Seite zu finden ist. Daher spielt die zufällig bei google als erstes auftauchende Quelle keine große Rolle, finde ich.

Google kennt Dein Surfverhalten, Deine Einstellungen und Interessen. Google wertet aus, auf welchen Websites Du surfst und welche Cookies Du Dir dabei abholst. Gemäß dieser persönlichen Informationen zeigt Google auf Dich zugeschnittene Ergebnisse auf Deine Suchanfragen an.

Wenn auf Deine Suchanfragen sehr häufig Artikel erscheinen, die aus der Klimaleugner-Szene kommen oder von solchen Lobbys platziert wurden, ist das also möglicherweise nicht "zufällig", wie Du oben schreibst.

Vielleicht veröffentlichst Du mal eine Liste von erlaubten Quellen, wenn Dir solche Details wichtiger sind, als der Inhalt. Ich habe besseres zu tun, als die Klimapolitische Gesinnung jeder Quelle vor dem Zitieren zu überprüfen.

Kann ich verstehen. Aber gerade beim hier diskutierten Thema ist das eben keine neutrale Quelle. Sondern "sie verfolgt das Ziel, durch Öffentlichkeitsarbeit ihre politischen Botschaften bei Entscheidern und in der Bevölkerung zu verankern." (Wikipedia). Ich denke, auf solche Machenschaften darf man schon hinweisen.

Adept
26.08.2024, 20:39
...

2. Lese diesen Report im Wallstreet Journal über die Nordstream Sabotage. (https://archive.ph/k2zVY) (und widerlege ihn, falls Du andere Informationen hast und es besser weisst als das Wallstreet Journal.)

Das Beste ist noch: Da greift das nicht-NATO Land Ukraine die Infrastruktur eines NATO Landes, nämlich Deutschland an.

Wenn es tatsächlich von der Ukraine approved wurde, dann hätte man einen NATO-Bündnisfall gegen die Ukraine.

Was eine Ironie! :Huhu:

Genussläufer
26.08.2024, 21:00
Bei Aktien hat es aber nicht nur Dividenden als Gewinn, auch Kursgewinne.


Was sind denn Kursgewinne in der Realität? Wenn ein Unternehmen Gewinne erzielt, zahlt es erstmal Steuern. Ein Teil des dann verfügbaren Geldes kann in Form von Dividenden ausgeschüttet werden. Der verbleibende Teil geht in die Kapitalrücklage und vergrößert so die Substanz des Unternehmens. Das Geld kann zur Tilgung von Schulden, für neue Investionen, einfach als Puffer für schlechte Zeiten, etc. verwendet werden. Natürlich bewegt sich der Kurs nicht 1:1. Du hast immer etwas Noise. Aber letztendlich spiegelt der Kurs die Fähigkeit des Unternehmens wieder, Gewinne zu erzielen. Natürlich bewegt sich das nicht geradlinig. Aber der Kurs folgt den Gewinnen. Die Gewinne sind wie das Herrchen. Der Hund (Kurs) bewegt sich mal etwas vor dem Herrchen und läuft auch mal hinterher.

Dazu kommt bei allen Kapitaleinkünften dass wir "nur" über Steuern reden, da gibt es keine Sozialabgaben, keine Krankenkasse, keine Rentenkasse. Letztlich gegenüber Arbeit deutlich bevorteilt. Von den ganzen Steuervermeidungsszenarien die existieren gar nicht erst zu reden.

Du hast in der KV und Rentenversicherung Höchstgrenzen. Die sollen bei dem von Dir beschriebenen Klientel durchaus überschritten sein.


Andererseits auch trauriges Bild für die "Arbeiterklasse" wenn man sich die Statistiken anguckt wie viele keine Steuererklärung machen und bares Geld liegen lassen. Einer der großen Unterschiede zwischen Arm und Reich, Reich befasst sich weitaus mehr mit dem Thema Geld, Möglichkeiten der Steuerreduzierung, Fördermöglichkeiten usw..

Und dann kommt noch so ein Quark wie die Angst vorm Zocken. Wohlwissend, dass langfristig nichts an die Renditen von Produktivkapital herankommt. Das verstehe wer will. Am wenigsten kann ich hier den Linken folgen. Die warnen einerseits vor der Aktientente und wollen andererseits die Kapitaleinkünfte höher besteuern, weil hier soviel Asche gemacht wird. Das wirkt auf mich schizophren :Blumen:

Klugschnacker
26.08.2024, 21:11
Dieser Artikel lässt zumindest in Teilen anderes vermuten:

https://www.iwd.de/artikel/mit-dem-alter-waechst-das-vermoegen-489710/

Auch Du verlinkst hier einen Artikel einer Lobbyorganisation. Die gesamte "Redaktion" wird von Wirtschaftsverbänden und Unternehmen finanziert. Das gibt diese Redaktion auf der eigenen Website selbst zu. Wess' Brot ich ess, dess' Lied ich sing.

Eine besondere Kompetenz der Redaktion sei die Suchmaschinen-Optimierung, damit die Artikel bei Google gut gefunden werden. Es sind Lobbyisten, die bestimmte Anschauungen verbreiten wollen.

qbz
26.08.2024, 21:18
Bei Zinsen ist das anders. Ob hier die 26% angemessen sind, kann man hinterfragen.


Bis 2008 mussten die Zinserträge mit den anderen Einkünften versteuert werden. D.h. sie unterlagen der Steuerprogression der Einkommen. Bis zu Kohl´s Zeiten war der Spitzensteuersatz deutlich über 26 % und die Spanne viel grösser wie heute. Die Abgeltungssteuer bzw. Kapitalertragssteuer wurde erst 2008 von Rot-Grün unter Schröder als Geschenk an sehr vermögende Personen in DE beschlossen und hat sich natürlich auch auf die Reichtumsverteilung ausgewirkt.

Genussläufer
26.08.2024, 21:52
Auch Du verlinkst hier einen Artikel einer Lobbyorganisation. Die gesamte "Redaktion" wird von Wirtschaftsverbänden und Unternehmen finanziert. Das gibt diese Redaktion auf der eigenen Website selbst zu. Wess' Brot ich ess, dess' Lied ich sing.


Kein Problem. Hier die gleichen Zahlen von einer anderen Seite:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1182531/umfrage/altersspezifische-verteilung-der-haushaltsvermoegen/

Oder ist Statista jetzt auch eine Lobbyorganisation, weil sie die gleichen Zahlen zeigen? Ich finde das etwas albern. Diese Zahlen lügen nicht.

Genussläufer
26.08.2024, 21:54
Bis 2008 mussten die Zinserträge mit den anderen Einkünften versteuert werden. D.h. sie unterlagen der Steuerprogression der Einkommen. Bis zu Kohl´s Zeiten war der Spitzensteuerstatz deutlich über 26 % und die Spanne viel grösser wie heute. Die Abgeltungssteuer bzw. Kapitalertragssteuer wurde erst 2008 von Rot-Grün unter Schröder als Geschenk an sehr Vermögende Personen in DE beschlossen und hat sich natürlich auch auf die Reichtumsverteilung ausgewirkt.

Wie oben geschrieben, kann man bei bei den Zinserträgen in der Tat streiten. Bei den Eigenkapitalbeteiligungen sehe ich das anders und habe es auch erörtert.

Klugschnacker
26.08.2024, 21:59
Bis 2008 mussten die Zinserträge mit den anderen Einkünften versteuert werden. D.h. sie unterlagen der Steuerprogression der Einkommen.

So ist es.

Kapitaleinkünfte (das Geld arbeitet) wird seither mit der niedrigen Kapitalertragssteuer besteuert. Diese beträgt pauschal 26%.

Einkünfte aus normaler Arbeit (der Mensch arbeitet) wird progressiv besteuert mit bis zu 42%.

Sehr reiche Menschen leben ganz überwiegend von Kapitalerträgen (ihr Geld arbeitet) und zahlen dadurch nur wenige Steuern.

Genussläufer
26.08.2024, 22:09
So ist es.

Kapitaleinkünfte (das Geld arbeitet) wird seither mit der niedrigen Kapitalertragssteuer besteuert. Diese beträgt pauschal 26%.


Ich habe doch hier den Unterschied zwischen der Besteuerung von Aktien- und Zinserträgen dargelegt. Deine Aussage ist pauschal falsch:

Nehmen wir mal die zwei wichtigsten Kapitaleinkünfte. Auf der privaten Seite hat man Wertsteigerungen von Aktien bzw. Dividenden und auf der anderen Seite Zinseinkünfte. Bei Zinseinkünften kann ich Deiner Logik folgen. Bei Dividenden nicht. Auf der betrieblichen Seite werden Erträge bereits durch Körperschafts- und Gewerbesteuer belastet. Das dann bereits versteuerte Geld fließt in die Substanz oder wird als Dividende ausgeschüttet. Gehen wir mal im Schnitt von 30% Besteuerung aus. Die restlichen 70% werden dann bei Ausschüttung mit der Abgeltungsteuer begleichen. Diese liegt bei knapp über 26%. Es gehen als erst 30% ab und dann nochmals 70%*26%=18,2%. In Summe gehen also >48% weg. Das ist nun wahrlich nicht nix.

Bei Zinsen ist das anders. Ob hier die 26% angemessen sind, kann man hinterfragen.

Klugschnacker
26.08.2024, 22:25
Oder ist Statista jetzt auch eine Lobbyorganisation, weil sie die gleichen Zahlen zeigen? Ich finde das etwas albern. Diese Zahlen lügen nicht.

Die Zahlen gehen am Thema vorbei. Es ging um die Tatsache, dass in Deutschland die Schere zwischen dem Vermögen der normalen Bevölkerung und dem einer einer reichen Oberschicht seit Jahrzehnten immer weiter auseinander driftet.

Das reichste Prozent der deutschen Haushalte sitzt auf einem Drittel des Volksvermögens – Tendenz steigend.

Schwarzfahrer
26.08.2024, 22:28
Google kennt Dein Surfverhalten, Deine Einstellungen und Interessen. Google wertet aus, auf welchen Websites Du surfst und welche Cookies Du Dir dabei abholst. Gemäß dieser persönlichen Informationen zeigt Google auf Dich zugeschnittene Ergebnisse auf Deine Suchanfragen an.

Wenn auf Deine Suchanfragen sehr häufig Artikel erscheinen, die aus der Klimaleugner-Szene kommen oder von solchen Lobbys platziert wurden, ist das also möglicherweise nicht "zufällig", wie Du oben schreibst.Ich kenne diese Mechanismen; ich weiß auch, daß Google bestimmte Inhalte gezielt wegläßt, bzw. bei den Treffern weit hinten anordnet, damit sie nicht gefunden werden - das ist perfider, als Sachen besonders hervorzuheben.

Hier ging es allerdings um eine Frage, die überhaupt nichts mit dem Klima zu tun hat, daher ist es auch egal, welche Klimainteressen oder Hobbies die Quelle unterstützt. Die Zahlen sind an sich korrekt - da ist es völlig schnuppe, ob sie die Bundeszentrale für politische Bildung (https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61772/einkommensteueranteile/) oder eine andere Lobbyorganisation oder ein Kinderschänder postet. Wer die Zahlen bezweifelt, kann selber mit zwei Klicks prüfen, ob sie stimmen, sowas wird zigfach kopiert durch alle Medien. Sie einfach abzulehnen ohne eigene Prüfung ist verbohrt im Schwarz-Weiß-Denken von Freund und Feind.

Auch Du verlinkst hier einen Artikel einer Lobbyorganisation. Die gesamte "Redaktion" wird von Wirtschaftsverbänden und Unternehmen finanziert. Das gibt diese Redaktion auf der eigenen Website selbst zu. Wess' Brot ich ess, dess' Lied ich sing.

Eine besondere Kompetenz der Redaktion sei die Suchmaschinen-Optimierung, damit die Artikel bei Google gut gefunden werden. Es sind Lobbyisten, die bestimmte Anschauungen verbreiten wollen.Ja, es gibt für alles Lobbyisten, und fast alles im Internet wird mit einer Absicht gepostet. Ich kann deshalb doch nicht alles ablehnen, nur weil es die "Falschen" schreiben. Was man aber selber für richtig hält, hält man wohl für "neutral". Entscheidend ist aber erst mal der Inhalt, besonders wenn es um Zahlen und Fakten geht - Zahlen sind immer neutral. Deren Bewertung kann dann jeder selbst denkende Mensch selber vornehmen.

Genussläufer
26.08.2024, 22:34
Die Zahlen gehen am Thema vorbei.


Nichts sagt mehr als eine Zahl :Blumen:

Es ging um die Tatsache, dass in Deutschland die Schere zwischen dem Vermögen der normalen Bevölkerung und dem einer einer reichen Oberschicht seit Jahrzehnten immer weiter auseinander driftet.

Da kann man streiten. Wenn Du jetzt das reichste Promill betrachtest, würde ich Dir zustimmen. Beim reichsten Perzentil ist das nicht so klar. Du machst es Dir hier viel zu leicht. Warum rechnest Du z.B. die Rentenansprüche nicht zum Barwert ein?

Wenn Du das nicht tust, brauchen wir auch keine Rente. Sie hat ja keinen Wert. Wir haben in Deutschland diverse Ansprüche gegen den Staat. Die gehören zur Bilanz. Wenn Sie keinen Wert hätten, würde der Streit darum nicht so hart ausgefochten werden.

Wir vergleichen das Barvermögen einen Amerikaners mit dem Barvermögen eines Deutschen und tun so, als ob wir damit einen realen Vergleich hätten. Das ist aber Unsinn. Die Ansprüche gegen den Staat haben einen Wert. Dieser muss zwingend für die persönliche Vermögensbilanz berücksichtigt werden.

TriVet
26.08.2024, 22:38
Nichts sagt mehr als eine Zahl .

Doch.
Taten.


Zahlen kann dagegen jeder finanzheini drehen und wenden wie es ihm passt…

Schwarzfahrer
26.08.2024, 22:40
Sehr reiche Menschen leben ganz überwiegend von Kapitalerträgen (ihr Geld arbeitet) und zahlen dadurch prozentual weniger Steuern.Ich habe das etwas präzisiert. Absolut bezahlen sie trotzdem einen sehr großen Anteil des Steueraufkommens. Und ja, ich wäre für die Abschaffung der Abschreibungsmöglichkeiten, um ein einfaches und damit gerechteres System zu schaffen. Würde nur Steuerberater arbeitslos machen.
Die Zahlen gehen am Thema vorbei. Es ging um die Tatsache, dass in Deutschland die Schere zwischen dem Vermögen der normalen Bevölkerung und dem einer einer reichen Oberschicht seit Jahrzehnten immer weiter auseinander driftet.

Das reichste Prozent der deutschen Haushalte sitzt auf einem Drittel des Volksvermögens – Tendenz steigend.Das Auseinanderdriften ist irrelevant; es kommt darauf an, wie sich die Realeinkommen und Vermögensverhältnisse der Menschen im Einzelnen entwickeln. Es ändert nichts an diesen Verhältnissen Einzelner, wenn es ein Prozent der Menschen gibt, die viel reicher sind, oder wenn diese Reichen ärmer werden.

Der Begriff "Volksvermögen" suggeriert in etwa, daß es um ein Gemeinschaftsbesitz handelt, um dessen Verteilung es geht - das befeuert Neid und Mißgunst. Praktisch kann damit einfach nur die rechnerische Summe aller Vermögen gemeint sein, denn niemand hat einen Anspruch auf ein Teil des Vermögens anderer. Natürlich kann man dafür sorgen, daß hohe Vermögen und Einkommen angemessen an Steuern, Solidarsystemen etc. beteiligt werden, und über den Begriff "angemessen" läßt es sich trefflich streiten. Aber jedes Einkommen und jedes Vermögen ist erst mal ein persönlicher Besitz und kein Volksvermögen, den es zu verteilen gilt.

Genussläufer
26.08.2024, 22:44
Doch.
Taten.


Zahlen kann dagegen jeder finanzheini drehen und wenden wie es ihm passt…

Auch Taten müssen sich letztlich an Ihren Folgen messen lassen. Und in den hier diskutierten Feldern kann man die Folgen exzellent in Zahlen darstellen. Wir diskutieren hier über sehr banale Zusammenhänge und keine Finanzakrobatik. Keine Ironie :Blumen:

Genussläufer
26.08.2024, 22:49
Sehr reiche Menschen leben ganz überwiegend von Kapitalerträgen (ihr Geld arbeitet) und zahlen dadurch nur wenige Steuern.

Geld arbeitet nicht. Menschen arbeiten. Sie nutzen Maschinen und Energie. Geld finanziert dies. Bei Zinserträgen wird im einfachsten Fall Unternehmen oder dem Staat Geld zur Verfügung gestellt, dass diese diverse Investitionen tätigen können. Der Zins ist die Entschädigung dafür, dass der Anleger sein Geld nicht sofort ausgeben kann. Gegebenenfalls kommt noch ein Risikozuschlag dazu, weil ein Gläubiger auch ausfallen kann.

Die Eigenkapitalfinanzierung funktioniert ein wenig anders. Aber belassen wir es dabei.

Klugschnacker
26.08.2024, 23:17
Der Begriff "Volksvermögen" suggeriert in etwa, daß es um ein Gemeinschaftsbesitz handelt, um dessen Verteilung es geht - das befeuert Neid und Mißgunst. Praktisch kann damit einfach nur die rechnerische Summe aller Vermögen gemeint sein, denn niemand hat einen Anspruch auf ein Teil des Vermögens anderer. Natürlich kann man dafür sorgen, daß hohe Vermögen und Einkommen angemessen an Steuern, Solidarsystemen etc. beteiligt werden, und über den Begriff "angemessen" läßt es sich trefflich streiten. Aber jedes Einkommen und jedes Vermögen ist erst mal ein persönlicher Besitz und kein Volksvermögen, den es zu verteilen gilt.

Niemand kann sein Geld wirklich alleine erwirtschaften. Fast immer sind viele Leistungen dafür nötig, die wir als Gemeinschaft erbringen und ermöglichen.

Schulen und Universitäten werden von uns allen bezahlt. Die Ausbildung von Wissenschaftlern und Experten ist eine Gemeinschaftsleistung. Verkehrswege bauen wir mit gemeinsamem Geld. Der Staat fördert massiv die Forschung und Entwicklung neuer Technologien, die von Unternehmen und Unternehmen genutzt werden können. Das Rechtssystem haben wir als Gesellschaft erschaffen, Polizei und Gerichte bezahlen wir gemeinsam. Handelsysteme, national wie international, entwickeln wir als Gesellschaft.

Insofern denke ich, dass praktisch jedes erwirtschaftete Vermögen einen großen Teil Gemeinschaftsleistung enthält. Das bedeutet dann auch: Ein Teil des erwirtschafteten Vermögens gehört uns allen.

Dieser Satz:

Aber jedes Einkommen und jedes Vermögen ist erst mal ein persönlicher Besitz und kein Volksvermögen, den es zu verteilen gilt.

enthält daher aus meiner Sicht einen Egoismus und eine Selbstüberschätzung, die ich nicht teilen würde. Es ist eben eine Mischung aus Eigen- und Gemeinschaftsleistung.

Klugschnacker
26.08.2024, 23:19
Die Eigenkapitalfinanzierung funktioniert ein wenig anders. Aber belassen wir es dabei.

Ja. Um 5:30 Uhr klingelt der Wecker.
:Ertrinken:

:quaeldich:

qbz
26.08.2024, 23:30
Aber jedes Einkommen und jedes Vermögen ist erst mal ein persönlicher Besitz und kein Volksvermögen, den es zu verteilen gilt.

Das gesamte Vermögen entsteht letztlich durch den gemeinsam erarbeiteten Reichtum einer Gesellschaft, der halt immer ungleicher verteilt wird.

Auch der Zins muss übrigens erarbeitet werden, wie jeder Unternehmer oder Hauseigentümer weiss. und ist nur eine andere Form von Geld u. Kapital.

keko#
27.08.2024, 07:45
Das Beste ist noch: Da greift das nicht-NATO Land Ukraine die Infrastruktur eines NATO Landes, nämlich Deutschland an.

Wenn es tatsächlich von der Ukraine approved wurde, dann hätte man einen NATO-Bündnisfall gegen die Ukraine.

Was eine Ironie! :Huhu:

Russland ist wohl raus. Übrig bleibt wahrscheinlich USA und Ukraine. Beide Fälle wären "interessant" für Deutschland. Frau Wagenknecht hat kürzlich einen Untersuchungsaussuss gefordert. Immerhin wurde in einem terroristischen Akt eine wichtige Energieversorgung unseres Landes weggesprengt. Den Umgang damit finde ich recht entspannt.

:Blumen:

TriVet
27.08.2024, 08:25
Das gesamte Vermögen entsteht letztlich durch den gemeinsam erarbeiteten Reichtum einer Gesellschaft, der halt immer ungleicher verteilt wird.

"Hinter jedem (sehr) großen Vermögen steht ein Verbrechen." (Balzac)

keko#
27.08.2024, 08:30
...

Ist ja nicht so als wenn es nicht genug Versuche gab Putin an den Verhandlungstisch zu kriegen, da ist noch nicht genug Druck dahinter dass er das auch muss. Ist ja nicht so als wenn es da nicht genug Versuche gab. Stumpf gelogen wenn man behauptet es hätte keine diplomatischen Versuche gegeben. Ebenso stumpf gelogen dass der ukrainische Staat für die NS-Anschläge verantwortlich ist, dafür gibt es bis heute keine Beweise.
....

Die entscheidende Person hat sich meines Wissens noch nicht um Verhandlungen bemüht. Wenn diese Person in Erscheinung tritt, wird es interessant. BK Scholz kann genaus wenig bewirken wie Frau Wagenknecht. Frau Wagenknecht gibt immerhin Millionen besorgten Bürgern eine Stimme, mich eingeschlossen.

:Blumen:

Helmut S
27.08.2024, 08:33
Immerhin wurde in einem terroristischen Akt eine wichtige Energieversorgung unseres Landes weggesprengt. Den Umgang damit finde ich recht entspannt.

Das (Unterstrichene) ist m.E. normal. Der dir sicher bekannte Pareto (der Typ mit der 80-20 Regel) hat sich als Soziologe der er war, auch mit Handlungstheorie beschäftigt. Er hat als nicht teilbare Grundlage der Handlungen sog. Residuen identifiziert. Das sind präreflexive (im Sinne von: vor der Reflexion des Selbst bzw. eines Themas) Strukturen, die dann durch sogenannte Derivationen (schein-logische Erklärungen) gerechtfertigt werden. Jegliche Gesinnung rechtfertigt sich so: Angefangen von Religion bis hin zu beliebigen moralische/ethischen Konstrukten. Das ist u.a. auch der Grund, warum Weltbilder so extrem schwer durch Argumente zu verschieben sind.

Würde die Ampel nun feststellen, dass man entweder einen möglichen Aggressor (Ukraine) gegen das eigene Land unterstützt hat oder dass der transatlantische Freund (USA) dessen Agenda man bis zur außenpolitischen Unbedeutsamkeit übernommen hat, tatsächlich für die NS2 Sprengung verantwortlich war, dann wäre das ein Schock. Die erste Reaktion wäre dann wohl in eine Starre zu verfallen und es zu verdrängen.

Ich denke aber schon, dass da im Hintergrund gearbeitet wird bzw. das die parlamentarische Demokratie hier ihr Tagwerk verrichtet.

Letztlich werden sich die Medien auch der Sache annehmen. Die Belohnung einer solchen "Enthüllung" wäre zu groß, um sie einem Wettbewerber zu überlassen. Hier ist den Redaktionen das Hemd (wirtschaftlicher Erfolg) näher als die Jacke (sowas wie "Parteibuch"). Sollten sich die Dinge also bewahrheiten, dann wird sich das medial-moralische Zentrum verändern. Ähnlich wie es bei der Impflichtdebatte zu Covid Zeiten war.

Am Ende bin ich also zuversichtlich, denn Lügen haben kurze Beine. Auf der einen und der anderen Seite. :Lachen2:

Anyways ... eine etwas ältere, aber wie ich finde zeitlose Lektüre die in eine ähnliche Richtung geht ist "Die Torheit der Regierenden. Von Troja bis Vietnam" (https://www.amazon.de/Die-Torheit-Regierenden-Troja-Vietnam/dp/3596153948/) von Barbara Tuchman.

:Blumen:

keko#
27.08.2024, 08:58
....
Würde die Ampel nun feststellen, dass man entweder einen möglichen Aggressor (Ukraine) gegen das eigene Land unterstützt hat oder dass der transatlantische Freund (USA) dessen Agenda man bis zur außenpolitischen Unbedeutsamkeit übernommen hat, tatsächlich für die NS2 Sprengung verantwortlich war, dann wäre das ein Schock. Die erste Reaktion wäre dann wohl in eine Starre zu verfallen und es zu verdrängen.

Ich denke aber schon, dass da im Hintergrund gearbeitet wird bzw. das die parlamentarische Demokratie hier ihr Tagwerk verrichtet.

....

Aussagekrätiger ist ja manchmal, über was nicht gesprochen wird oder dass über etwas nicht gesprochen wird. Ich sehe das so: gäbe es klare Hinweise, dass die Russen das waren, wäre das Thema präsent.
In Zeiten wie diesen erfährt man als gemeiner Zusschauer eben nur das, was man erfahren soll.

:Blumen:

sabine-g
27.08.2024, 09:07
Ich versteh nicht wie hier jemand ernsthaft das Gas von einem Massenmörder verfeuern will.
Ist doch super, dass die Pipeline kaputt ist.

Speedies
27.08.2024, 09:12
Ich versteh nicht wie hier jemand ernsthaft das Gas von einem Massenmörder verfeuern will.
Ist doch super, dass die Pipeline kaputt ist.

Seh ich genau so!

keko#
27.08.2024, 09:23
Ich versteh nicht wie hier jemand ernsthaft das Gas von einem Massenmörder verfeuern will.
Ist doch super, dass die Pipeline kaputt ist.

Dagegen ist nichts zu sagen.

Bleibt die Frage nach dem Umgang z.B. mit Saudi Arabien. Das Land ist am Jemen-Krieg beteiligt mit hundertausenden Toten. Wir liefern Waffen dazu.

Genussläufer
27.08.2024, 09:32
Insofern denke ich, dass praktisch jedes erwirtschaftete Vermögen einen großen Teil Gemeinschaftsleistung enthält. Das bedeutet dann auch: Ein Teil des erwirtschafteten Vermögens gehört uns allen.


Das wird doch oftmals gewollt. Man kann ausreichend variable Komponenten in die Vergütung einbauen. Dann muss aber auch die Bereitschaft dabei sein, die Downside mitzunehmen :Blumen:

qbz
27.08.2024, 09:37
Dagegen ist nichts zu sagen.

Bleibt die Frage nach dem Umgang z.B. mit Saudi Arabien. Das Land ist am Jemen-Krieg beteiligt mit hundertausenden Toten. Wir liefern Waffen dazu.

Beim völkerrechtswidrigen zweiten Irakkrieg gab es ca. 1/2 Million Opfer. (WIKI: "Wie viele Iraker starben, ist bis heute umstritten. Schätzungen reichen von 100.000 Toten bis hin zu mehr als einer Million Opfer zwischen 2003 und dem Abzug der US-Kampftruppen 2011. Die US-Studie „Der Irak-Krieg 2003 und vermeidbare menschliche Opfer“ geht in einer niedrigen Schätzung davon aus, dass der Irakkrieg etwa eine halbe Million Menschen das Leben gekostet hat.") In Folge dieses Krieges entstand der IS, der Syrienkrieg. Und später der Krieg in Afghanistan. Europa bekam das Flüchtlingsproblem aus Syrien / Irak / Afghanistan.

Zu glauben, Europa verwendet jetzt moralisch sauberes Öl und Fracking Gas, setzt eine gehörige Portion Verdrängung voraus.

Genussläufer
27.08.2024, 09:41
Ich versteh nicht wie hier jemand ernsthaft das Gas von einem Massenmörder verfeuern will.
Ist doch super, dass die Pipeline kaputt ist.

Dass die Pipeline kaputt ist, ist eine Katastrophe. Das kann man nicht nur im Kontext Deines ersten Satzes interpretieren. keko hat Saudi Arabien angesprochen. Es ist doch aber noch deutlich komplexer. Wenn Du Dir anschaust, wie die Rohstoffkomponenten Deines Smartphones, unserer gesamten technologischen Entwicklung, etc. herkommt, wirst Du - sicher nicht überrascht - feststellen, dass wir hier unzählige "Schurkenstaaten" oder ganz banal und dezentral diverse Warlords oder mafiöse Strukturen bezahlen. Mit Deinem Anspruch wirst Du arge Probleme im täglichen Leben haben. Natürlich nur dann, wenn Du das auch ernst meinst.

An jedem Solarmodul oder Windrad klebt ebenfalls Blut.

keko#
27.08.2024, 09:44
...

Zu glauben, Europa verwendet jetzt moralisch sauberes Öl und Fracking Gas setzt eine gehörige Portion Verdrängung voraus.

Verdrängt werden geopolitische Interessen oder Abhängigkeiten. Nur wenn man die mitdenkt, kommt man zu Einsichten.

Nepumuk
27.08.2024, 09:51
Würde die Ampel nun feststellen, dass man entweder einen möglichen Aggressor (Ukraine) gegen das eigene Land unterstützt hat oder dass der transatlantische Freund (USA) dessen Agenda man bis zur außenpolitischen Unbedeutsamkeit übernommen hat, tatsächlich für die NS2 Sprengung verantwortlich war, dann wäre das ein Schock. Die erste Reaktion wäre dann wohl in eine Starre zu verfallen und es zu verdrängen.

Ich denke aber schon, dass da im Hintergrund gearbeitet wird bzw. das die parlamentarische Demokratie hier ihr Tagwerk verrichtet.


So theoretisch würde ich die Sache gar nicht angehen. Spätestens seit dem 24.2.22 war jedem in verantwortlicher Position in der Politik (nicht nur der Regierung) klar, dass NS2 eine ganz schlechte Idee war und mit Sicherheit einen Teil zur Vorbereitung des Angriffskrieges von Russland auf die Ukraine beigetragen hat. Da kommt es doch ganz gelegen, dass irgendwer das Teil in die Luft sprengt, da sind alle Diskussionen über eine Inbetriebnahme hinfällig. Ich denke, die Ampel war heilfroh, dass das so gekommen ist.
Die Grünen waren übrigens von Anfang an gegen das Projekt und hatten völlig recht damit.

Schwarzfahrer
27.08.2024, 09:54
"Hinter jedem (sehr) großen Vermögen steht ein Verbrechen." (Balzac)
Ich habe da auch noch das Gegenstück fürs Phrasenschwein:

"Steuern sind Raub". :Cheese:


Das eine ist so (un)wahr, wie das andere.

DocTom
27.08.2024, 10:01
Ich...
Das eine ist so (un)wahr, wie das andere.

Hmm, evtl passt aktuell besser, Verbrechen generieren aktuell die meisten in der Gesellschaft akzeptierten Vermögenden.
Steuerhinterzieheung ist doch bei entsprechender Summe (Zumwinkel) schon lange akzeptiert. Wenn vom Bürgermeister, hier HH, unterstützt, dann wird es ja fast legal.
Stichworte Warburg und Scholz und CumEx.

Naja, vieleicht geht ja eine Zweitkarriere als Drogenbaron.

qbz
27.08.2024, 10:18
.....
Ich denke, die Ampel war heilfroh, dass das so gekommen ist. Die Grünen waren übrigens von Anfang an gegen das Projekt und hatten völlig recht damit.

Die Grünen haben in der Regierungskoalition Schröder (SPD-Grüne) dem 2005 geschlossenen Vertrag mit Russland betreffs Bau von NS1 und dem Baubeginn von Nordstream vernünftigerweise zugestimmt. Grüne Minister waren damals: Fischer, Trittin, Künast. (Erdgas sollte für die Energiewende benutzt werden und das weg von der Kohle, auch später dann unter Merkel.)

Schon etwas absurd, finde ich, wenn Grüne und die Ampel incl. CDU heute teueres mit mehr CO2-Emissionen behaftetes und in der Förderung problematisches Frackinggas mit langen Transportwegen befürworten als Ersatz für das Pipeline-Erdgas. Statt zu diversifizieren, wird eine Abhängigkeit durch die andere, ökologisch schlechtere Variante ersetzt.

Fragt mal die Wähler in Mecklenburg-Vorpommern, die von der Infrastrukturinvestition bei NS1 und NS2 profitiert haben, was sie von der Sprengung NS1/2 und der Stilllegung des intakten NS2-Stranges halten. Bei der Europawahl bekam die AFD dort 28 %, BSW 16 %, SPD 10 %, Grüne 4,8 % .

sabine-g
27.08.2024, 10:21
keko hat Saudi Arabien angesprochen............dass wir hier unzählige "Schurkenstaaten" oder ganz banal und dezentral diverse Warlords oder mafiöse Strukturen bezahlen. ........
An jedem Solarmodul oder Windrad klebt ebenfalls Blut.

Ich bin nicht ganz verblödet.
Putins Massenmord hat aber eine andere Qualität als das von Dir angesprochene

sabine-g
27.08.2024, 10:27
Fragt mal die Wähler in Mecklenburg-Vorpommern.

Ich möchte am liebsten überhaupt Niemanden aus den "neuen" Bundesländern dazu befragen.
Das Abstimmungsverhalten und die Antwort auf die Frage "warum eindeutig rechtsextremen Parteien und Menschen die Stimmen gegeben werden" ist mir nicht zu erklären.

Nepumuk
27.08.2024, 10:31
Ich möchte am liebsten überhaupt Niemanden aus den "neuen" Bundesländern dazu befragen.
Das Abstimmungsverhalten und die Antwort auf die Frage "warum eindeutig rechtsextremen Parteien und Menschen die Stimmen gegeben werden" ist mir nicht zu erklären.

Der Begriff des Antifaschistischen-Schutzwalls wird nach den Landtagswahlen zum ersten Mal stimmen.

qbz
27.08.2024, 10:35
Der Begriff des Antifaschistischen-Schutzwalls wird nach den Landtagswahlen zum ersten Mal stimmen.

Scheint aber ziemlich löchrig zu sein. :Lachen2: , auch in Richtung Österreich und Schweiz.

Leider eine verhängnisvolle Denkweise, wie die politische Entwicklungen der letzten Jahre zeigen.

keko#
27.08.2024, 10:39
.... Wenn Du Dir anschaust, wie die Rohstoffkomponenten Deines Smartphones, unserer gesamten technologischen Entwicklung, etc. herkommt, wirst Du - sicher nicht überrascht - feststellen, dass wir hier unzählige "Schurkenstaaten" oder ganz banal und dezentral diverse Warlords oder mafiöse Strukturen bezahlen. Mit Deinem Anspruch wirst Du arge Probleme im täglichen Leben haben. Natürlich nur dann, wenn Du das auch ernst meinst.

An jedem Solarmodul oder Windrad klebt ebenfalls Blut.

Du hast die tollen eAutos und ihre Batterien vergessen. Der Abbau der Rohstoffe für Elektroauto-Batterien, insbesondere Lithium und Kobal: Arbeitsbedingungen usw.

TriVet
27.08.2024, 10:41
Du hast die tollen eAutos und ihre Batterien vergessen. Der Abbau der Rohstoffe für Elektroauto-Batterien, insbesondere Lithium und Kobal: Arbeitsbedingungen usw.

Gähn…..
Schau mal in den emobilitaetsfaden und lerne.

TriVet
27.08.2024, 10:44
An jedem Solarmodul oder Windrad klebt ebenfalls Blut.

Vielleicht.
Aber sicher nicht so kniehoch oder mehr.
Und vor allem nicht permanent.
Einmal installieren und dann hat man Ruhe.
Egal ob opec paar neue Luxusyachten braucht oder putin neue panzer

Ich mag meine Photovoltaik.

Helmut S
27.08.2024, 10:47
Ich möchte am liebsten überhaupt Niemanden aus den "neuen" Bundesländern dazu befragen.

Du meinst frei nach Winston Churchill: "Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durchschnittlichen Wähler." :Lachen2:

:Blumen:

keko#
27.08.2024, 10:49
Gähn…..
Schau mal in den emobilitaetsfaden und lerne.

Da muss ich nicht in einen Triathlonforumthread. Im Internet gibt es genug Berichte.

Genussläufer
27.08.2024, 10:53
Ich bin nicht ganz verblödet.
Putins Massenmord hat aber eine andere Qualität als das von Dir angesprochene

Das würde ich Dir auch nicht unterstellen. Einen Bias aber durchaus.

Meik
27.08.2024, 11:07
Mal gut dass Diesel von der guten deutschen Tankstelle kommt. :liebe053:

DocTom
27.08.2024, 11:15
...
Putins Massenmord hat aber eine andere Qualität als das von Dir angesprochene

Deiner Meinung nach auch gegenüber dem Problem der Tibetaner und Uiguren in China?
Deine Apfelprodukte kommen alle von Foxconn...
:Huhu:

...
Aber sicher nicht so kniehoch oder mehr.
...

das ist für Dich relevant???

StefanW.
27.08.2024, 11:45
Deine Apfelprodukte kommen alle von Foxconn...
:Huhu:
Eine Behauptung ins Blaue hinaus.

Schwarzfahrer
27.08.2024, 12:32
Insofern denke ich, dass praktisch jedes erwirtschaftete Vermögen einen großen Teil Gemeinschaftsleistung enthält. Das bedeutet dann auch: Ein Teil des erwirtschafteten Vermögens gehört uns allen. Wenn das so ist, stellen sich Fragen:
Wie quantifiziert sich, was privat ist und welcher Anteil "allen" gehört? Wer entscheidet darüber, nach welchen Kriterien?
Was genau soll mit dem Anteil geschehen, das "allen gehört"?
"Was allen gehört, wird von keinem geschätzt"; das Thema (auch unter dem Problem der Allmende bekannt) ist uralt, wie z.B. hier (https://uni.de/redaktion/tragedy-of-the-commons) diskutiert.
Die letzte Frage führte mich via Google gar zur Jungen Welt (sicher nicht mein übliches Medium): Nur was keinem gehört, kann allen gehören - Weiterführendes zur Idee der Enteignung – Handreichung auch für Jungsozialisten (https://www.jungewelt.de/artikel/354604.debatte-nur-was-keinem-geh%C3%B6rt-kann-allen-geh%C3%B6ren.html) - da gehe ich den Weg zu "das erwirtschaftete Vermögen gehört allen" nicht mehr mit.

Nepumuk
27.08.2024, 12:43
Wenn das so ist, stellen sich Fragen:
Wie quantifiziert sich, was privat ist und welcher Anteil "allen" gehört? Wer entscheidet darüber, nach welchen Kriterien?
Was genau soll mit dem Anteil geschehen, das "allen gehört"?


Die Frage stellt sich nicht, die ist rechtlich doch längst geregelt. Öffentliche Infrastruktur, Schulen, Straßen, öffentliche Gebäude, sämtlicher Besitz von Städten, Ländern usw. gehört dem Staat und damit eben "allen". Privater Besitz ist eben alles was in der Hand von natürlichen oder juristischen Personen ist.

Das Erhaltung, Erneuerung und Ausbau des öffentlichen Besitzes erfolgt über die einnommenen Steuern. Ist doch ganz einfach und überhaupt nichts Rätselhaftes und schon gar nichts Solzialistisches.

Klugschnacker
27.08.2024, 13:14
"Was allen gehört, wird von keinem geschätzt"; das Thema (auch unter dem Problem der Allmende bekannt) ist uralt, wie z.B. hier (https://uni.de/redaktion/tragedy-of-the-commons) diskutiert.
Die letzte Frage führte mich via Google gar zur Jungen Welt (sicher nicht mein übliches Medium): Nur was keinem gehört, kann allen gehören - Weiterführendes zur Idee der Enteignung – Handreichung auch für Jungsozialisten (https://www.jungewelt.de/artikel/354604.debatte-nur-was-keinem-geh%C3%B6rt-kann-allen-geh%C3%B6ren.html) - da gehe ich den Weg zu "das erwirtschaftete Vermögen gehört allen" nicht mehr mit.

Wirf doch nicht alles in einen Topf. Eine gerechtere Verteilung des Volkseinkommens und -vermögens hat mit der Allmende überhaupt nichts zu tun. Von Enteignung ist ebenfalls keine Rede. Steuern sind keine Enteignung.

Wie quantifiziert sich, was privat ist und welcher Anteil "allen" gehört? Wer entscheidet darüber, nach welchen Kriterien? Was genau soll mit dem Anteil geschehen, das "allen gehört"?

Das erste Kriterium ist, dass alle nach Möglichkeit genug haben, um vernünftig existieren zu können.

Das zweite Kriterium besteht darin, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich nicht immer weiter öffnen sollte. Wenn 50% der Bevölkerung zusammengenommen nur 1.3% des Volksvermögens besitzen, ist es Zeit, etwas gegenzusteuern.

Schwarzfahrer
27.08.2024, 13:32
Wirf doch nicht alles in einen Topf. Eine gerechtere Verteilung des Volkseinkommens und -vermögens hat mit der Allmende überhaupt nichts zu tun. Von Enteignung ist ebenfalls keine Rede. Steuern sind keine Enteignung.
Steuern sind natürlich Enteignung, nur eben eine mit gesetzlicher Grundlage, und zu der die Meisten zustimmen, weil es gute Argumente dafür gibt, und man dafür auch etwas erwartet. Allerdings gibt es Steuern und Abgaben, die keine ungeteilte Zustimmung finden.
Und unter einer (gerechten) Verteilung verstehe ich nicht, daß irgend etwas allen gehört, sondern daß etwas, was vorher A gehört hat, danach B gehört.
Von mir aus gehörten die Steuern zuerst mir, danach dem Staat, und damit indirekt allen - vor Steuern gehört aber gar nichts "allen".
Das erste Kriterium ist, dass alle nach Möglichkeit genug haben, um vernünftig existieren zu können. Einverstanden. Nach meiner Einschätzung ist dies in diesem Land weitestgehend erfüllt für die meisten Menschen, für den Kreis hier im Forum vermutlich eher übererfüllt.
Das zweite Kriterium besteht darin, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich nicht immer weiter öffnen sollte. Wenn 50% der Bevölkerung zusammengenommen nur 1.3% des Volksvermögens besitzen, ist es Zeit, etwas gegenzusteuern.Hierfür sehe ich keine zwingende Logik. Wenn Kriterium 1 erfüllt ist, kann es jedem egal sein, was andere haben (geht mir zumindest so). Bei diesem Kriterium stellt sich auch die Frage, was eine "akzeptable" Spreizung ist, und wer das festlegt.

Ich fände z.B. ein Kriterium besser, nach dem ein bestimmter Anteil des Gesamtvermögens in einem Land für öffentliche Zwecke/staatliche Investitionen/soziale Aufgaben, etc. (also nicht für rein private Zwecke des Einzelnen) eingesetzt werden sollte. Das kann dann aber ebenso durch selbst bestimmte zweckgebundene Spenden (s. Dietmar Hopp) erfüllt werden, und muß nicht alle in eine zentrale Umverteilung einbeziehen.
Man kann natürlich auch über bestimmte spezifische Besteuerung hoher Einkommen und Vermögen agieren. Aber die Spreizung als solches reduzieren zu wollen ist Selbstzweck, der noch lange nicht dazu führt, daß das Geld auch gerechter verteilt wird.

Edit: nicht zu vergessen, den Anteil der 50 % kann man auch erhöhen, in dem man diesen die Möglichkeiten zur Vermögensaufbau erleichtert, indem man Steuer- und Abgabenlasten reduziert; da hat dieses Land noch viel Spielraum.

Klugschnacker
27.08.2024, 16:07
Hierfür sehe ich keine zwingende Logik. Wenn Kriterium 1 erfüllt ist, kann es jedem egal sein, was andere haben (geht mir zumindest so).

Sobald das Existenzminimum erfüllt ist, spielt eine gerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand keine Rolle mehr?

Andag007
27.08.2024, 17:00
Sobald das Existenzminimum erfüllt ist, spielt eine gerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand keine Rolle mehr?

Arne, kannst du vielleicht mal ganz konkret darstellen, wie du dir das Ganze in der Realität vorstellst? Wie, falls das dein Gedankengang ist, sollte eine „Umschichtung“ von Vermögen im Detail erfolgen? Ich sehe die Hebel eher in der Abgabenlast wie Steuern etc. Aber dadurch bleiben die Vermögensverhältnisse der „Top-Verdiener“ erstmal unverändert.
Daher würde ich gerne verstehen, durch welche Maßnahmen Du glaubst, die erwähnte „Schere“ schließen zu können.

Auch würde mich deine Definition von „Vermögen der Allgemeinheit (so ähnlich hattest du es wohl bezeichnet) sehr interessieren. Die, von Nepumuk, erwähnten öffentlichen Einrichtungen etc. können damit wohl nicht gemeint sein, denn einem „armen“ Menschen in D geht’s ja kein Stück besser wenn Schulen oder Brücken saniert werden.

Danke vorab

Nepumuk
27.08.2024, 17:11
Arne, kannst du vielleicht mal ganz konkret darstellen, wie du dir das Ganze in der Realität vorstellst? Wie, falls das dein Gedankengang ist, sollte eine „Umschichtung“ von Vermögen im Detail erfolgen? Ich sehe die Hebel eher in der Abgabenlast wie Steuern etc. Aber dadurch bleiben die Vermögensverhältnisse der „Top-Verdiener“ erstmal unverändert.
Daher würde ich gerne verstehen, durch welche Maßnahmen Du glaubst, die erwähnte „Schere“ schließen zu können.
Ich bin zwar nicht Arne, aber Erbschaftsteuer und Vermögenssteuer sind die Klassiker hier.


Auch würde mich deine Definition von „Vermögen der Allgemeinheit (so ähnlich hattest du es wohl bezeichnet) sehr interessieren. Die, von Nepumuk, erwähnten öffentlichen Einrichtungen etc. können damit wohl nicht gemeint sein, denn einem „armen“ Menschen in D geht’s ja kein Stück besser wenn Schulen oder Brücken saniert werden.

Doch gerade die Schulen sind ein gutes Beispiel. Wohlhabende Eltern können die vorhandenen Schwächen des Schulsystems, z.B. durch Nachhilfe ausgleichen. Weniger wohlhabende Eltern können das nicht. Mehr Investitionen in Schulung und Bildung kämen gerade dem weniger wohlhabenden Teil der Bevölkerung zu Gute. Und eine gute Bildung ist dann doch der Schlüssel zu mehr Wohlstand.

Andag007
27.08.2024, 18:03
Ich bin zwar nicht Arne, aber Erbschaftsteuer und Vermögenssteuer sind die Klassiker hier.


Doch gerade die Schulen sind ein gutes Beispiel. Wohlhabende Eltern können die vorhandenen Schwächen des Schulsystems, z.B. durch Nachhilfe ausgleichen. Weniger wohlhabende Eltern können das nicht. Mehr Investitionen in Schulung und Bildung kämen gerade dem weniger wohlhabenden Teil der Bevölkerung zu Gute. Und eine gute Bildung ist dann doch der Schlüssel zu mehr Wohlstand.

Nein, sorry, aber es ging um das tatsächliche Vermögen. Zumindest habe ich Arne so verstanden. Also reales Geld fürs tägliche Leben, Investitionen etc.

Schwarzfahrer
27.08.2024, 18:03
Sobald das Existenzminimum erfüllt ist, spielt eine gerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand keine Rolle mehr?
Kriterium 1 ist nach meinem Verständnis deutlich über dem Existenzminimum, daher für die Mehrheit erfüllt; vielleicht definierst Du dieses Kriterium anders. Mich würde auch interessieren, worin genau für Dich eine "gerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand" besteht? Insbesondere wie "gerecht" definiert wird, und wie diese Teilhabe durch die Differenz des eigenen Vermögens zu den wenigen sehr Reichen (deren Leben das von Normalos kaum je tangiert) eingeschränkt wird?

Ich würde eher "eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben" als wesentliches Ziel sehen, das ist nicht zwingend vom Monetären allein abhängig, aber in meinen Augen wichtiger.