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Vollständige Version anzeigen : Eigenheim (in Deutschland und grundlegend)


Seyan
15.02.2021, 08:18
Moin,

da wir uns mit dem Thema seit geraumer Zeit beschäftigen und die Debatte um EFH derzeit wieder etwas wärmer köchelt (aufgrund der Nicht-Zulassung in Hamburg-Nord und der weiteren Diskussion um deren Nachhaltigkeit), ich aber auch keinen entsprechenden Thread gefunden habe (falls es einen gibt, bitte verlinken und dann gerne hier zumachen), wollte ich dies einfach mal aufgreifen.

Unabhängig vom Thema, ob EFH nun nachhaltig sind in Hinblick auf Platzangebot, Klima usw. suchen wir derzeit nach der Möglichkeit, entweder ein EFH zu kaufen oder bauen oder mit den Schwiegereltern ein Generationsnhaus zu kaufen oder bauen. Man hat dabei aktuell übrigens schon den Eindruck, dass nicht das Haus selbst der Kostentreiber ist, sondern mehr das Grundstück, und da muss man auch erstmal selbst eins finden.

Da ich ja ein dummer blauäugiger Mensch bin und die Entscheidungsfindung eher bei uns liegt (bei einem EFH ja sowieso und bei einem ZFH wollen uns die Schwiegereltern die hauptsächlichen Entscheidungen überlassen), wollte ich auch mal nachfragen, was denn so wichtige Kernpunkte wären, die man bedenken sollte.

Ich meine damit also so grundsätzliche Fragen wie "Lieber hoch als breit", "Keller ja oder nein", "Wie weit raus aufs Land kann man gehen?", "LAN in allen Räumen?", "Fertig/Massivhaus vs. Architekt" usw.

Danke für euren Input, und die Diskussion darf (soll) auch über meine Fragen hinweg laufen, falls dann dafür Interesse existiert.

Gruß

Itchybod
15.02.2021, 08:33
Nur mal kurz vorweg. Die Bild nutzt mal wieder die Gelegenheit, um gegen die Grünen zu stänkern. Klar es sind ja auch bald Wahlen.

https://www.volksverpetzer.de/analyse/hofreiter-einfamilienhaeuser/

Ich bin mir nicht sicher, ob ein Triathlon Forum Dir so wichtige Entscheidungen erleichtern kann. Ich bin aber gespannt was so kommt hier.
Was übrigens noch fehlt in Deiner Auflistung ist gebraucht kaufen.
Das hat auch sein Vor- und Nachteile.
Vorteil: praktisch sofort beziehbar, Macken leichter ersichtlich, kein Risiko beim Bau
Nachteil: Nicht 100% die eigenen Wünsche, Grunderwerbssteuer auch auf Gebäude, schwerer zu finden.

su.pa
15.02.2021, 08:38
Was übrigens noch fehlt in Deiner Auflistung ist gebraucht kaufen.
Das hat auch sein Vor- und Nachteile.
Vorteil: praktisch sofort beziehbar, Macken leichter ersichtlich, kein Risiko beim Bau
Nachteil: Nicht 100% die eigenen Wünsche, Grunderwerbssteuer auch auf Gebäude, schwerer zu finden.

Ich fände das wg. Platzverbrauch total wichtig. Wir haben selbst das Elternhaus meines Mannes renoviert. Ja, die Raumaufteilung ist nicht 100%ig ideal, aber das Haus hat einfach seinen Charme. Wir haben damals alles alleine renoviert und, da energiesparend saniert, über KFW-Darlehen seeeeeehr viel Geld gespart im Vergleich zum Neubau.

Bleierpel
15.02.2021, 08:40
Ein Mehrgenerationenhaus ist sicherlich eine gute Entscheidung, muß aber auch gut bedacht sein. Wir selbst (bin AK55) suchen seit geraumer Zeit im Großraum K/Bn einen alten Hof, um dort mit anderen (Freunden, Mietern) etwas aufzubauen und geruhsam in Gemeinschaft alt werden zu können.

Das die Grundstücke die Preistreiber sind, ist eh klar. Daraus folgt auch der Entschluß Keller ja / nein. Hast Du viel Platz: kein Keller; hast Du wenig Platz: Keller = Preistreiber Nr. 2

Ich würde heute immer lieber auf einer Etage wohnen als auf 3, alleine altersbedingt. Deinen Schwiegereltern wird`s gefallen. ;)

LAN würde ich WLAN allein wg der permanenten Strahlung vorziehen. Mag übervorsichtig sein, aber sei es drum.

Fertighaus ist für mich immer noch ein NoGo! Lieber mit Ytong Stein auf Stein: gut formbar, einfach verbaubar. Auch Wienerberger Ziegel sind gute Systemziegel. Daher also eher Architekt.


Bin gespannt, was noch so als Input rum kommt :)

Seyan
15.02.2021, 08:41
Nur mal kurz vorweg. Die Bild nutzt mal wieder die Gelegenheit, um gegen die Grünen zu stänkern. Klar es sind ja auch bald Wahlen.

https://www.volksverpetzer.de/analyse/hofreiter-einfamilienhaeuser/

Die Linken springen den Grünen da aber gerade zu Seite. Und zudem haben die Grünen das wohl nicht deutschlandweit im Blick, sondern "punktuell". Wobei die Sache ist (bitte korrigieren, da ich sicher daneben liege): gibt es nicht in manchen Orten Vorschriften, wie hoch ein Gebäude maximal sein darf? Da funktioniert da "In die Höhe bauen" nicht so recht.

Zudem ist auch hohes Bauen kein Garant für Klimafreundlichkeit. Wenn ich mich an meine Reisen nach Tokyo und Osaka erinnere, führen die Hochhäuser dort dazu, dass sich die Wärme in den Städten noch mehr staut. Hohes Bauen bringt also nur was, wenn man dafür in den Städten viel, viel mehr Grünflächen als aktuell platziert.

Ich bin mir nicht sicher, ob ein Triathlon Forum Dir so wichtige Entscheidungen erleichtern kann. Ich bin aber gespannt was so kommt hier.

Es geht mir nicht um detailierte Aspekte, sondern ums grundsätzliche und auch ein wenig um das subjektive. Und die meisten Mitsportler sind da doch recht vernünftig und da wir einen doch recht kostspieligen Sport betreiben, glaube ich mal, dass es genug Leute mit Eigenheim im Forum gibt.

Was übrigens noch fehlt in Deiner Auflistung ist gebraucht kaufen.
Das hat auch sein Vor- und Nachteile.
Vorteil: praktisch sofort beziehbar, Macken leichter ersichtlich, kein Risiko beim Bau
Nachteil: Nicht 100% die eigenen Wünsche, Grunderwerbssteuer auch auf Gebäude, schwerer zu finden.

Wir haben gebraucht kaufen auch auf dem Schirm, aber die genannten Nachteile sind halt nicht von der Hand zu weisen. Wobei es im Falle eines EFH noch etwas besser ist (z.B. da ist der Markt etwas breiter als bei einem ZFH). 100% Wünsche hast du bei einem Massivhaus auch nicht (es sei denn, man zahlt wieder extra).

Aber klar, du hast mit deinen Argumenten schon recht.

Matthias75
15.02.2021, 08:41
Viele Fragen, von denen du vermutlich einige nur für dich selbst beantworten kannst. trotzdem mal ein paar Gedanken:

Lage (Land/Stadt):

Hängt sehr stark von der Verkehrsanbindung ab und davon, was "auf dem Land" vorhanden ist. Ist eine Schule vorhanden? Sind ausreichend Familien bzww. andere Kinder im Ort, mit denen die eigenen Kinder spielen können oder müssen die Kinder immer mit Auto/Bus irgendwo hin fahren? Sind Sportvereine vor Ort? Wie weit ist es zur Arbeitsstätte? kann man geg. mehr von zu Hause arbeiten? Bekomme ich alles, was ich für den täglichen Bedarf brauche in der Nähe oder muss ich für Brötchen die Orte weiter fahren?....

Haus:
Keller oder nicht hängt vom Rest des Hauses und vom Baugrund ab. Abstellraum, also Keller, Dachboden oder Garage, kann grundsätzlich nie schaden. Bei hohem Grundwasser ist die Abdichtung aufwendiger und somit teurer. Gibt sicher Gegenden, wo es ratsamer ist, keinen Keller zu bauen. Wenn z.B. ein großer Dachboden und eine Garage für die Fahrräder vorhanden ist, könnte ein Keller nicht so wichtig sein.

Hoch/Breit kommt darauf an. Hoch bedeutet mehr Treppen. Könnte im Alter beschwerlicher werden. Der eine mag lieber mit den Kindern - gerade wenn sie klein sind - auf einer Etage sein. Wen die Kinder älter sind, wollen sie genau das nicht mehr....

Fertighaus/Architekt/"Gebraucht" kommt darauf an. Fertighaus ist sicher stressfreier, wenn man den richtigen Anbieter erwischt. Hier muss man aber genau schauen, was im Preis inbegriffen ist. Auch Begriffe wie "schlüsselfertig" werden häufig sehr breit interpretiert. In der Regel sind Extrawünsche nur bedingt umsetzbar und kosten häufig viel. Beim Architekt kann man mehr eigene Wünsche einbringen. Dafür ist's teurer und natürlich sehr stark vom Architekt abhängig.

Bei beidem kann man anfangs Stress mit Baumängel haben. Hängt stark von der Bauüberwachung ab. Ich würde in dem Fall bei wichtigen Gewerken (Kellerabdichtung, Dach) einen eigenen Gutachter draufschauen lassen.

"Gebraucht" kann den Vorteil haben, dass die großen Mängel schon offen zu Tage getreten und behoben sind (feuchter Keller, Dach...) kann naber auch das Gegenteil bedeuten, dass man einiges in die Hand nehmen muss, um Mängel zu beheben. Meistens ist mehr Einsatz beim Umbau erforderlich (bei älteren Häusern Strom, LAN etc.). Unbedingt vorab mit Profis (nicht mit dem Makler!) die Kosten besprechen und realistisch planen.

Ausstattung:
Netzwerk auf jeden Fall. Steckdosen hat man auch nie genug :Cheese: Lieber einmal zuviel als sich nachher ärgern.

Soweit mal die ersten Gedanken....

M.

sabine-g
15.02.2021, 08:45
Must have:

Netzwerk (sternförmig von irgendwoher in alle Räume, in alle Ecken), das Kabel nehmen was hipp ist (lass dir nix erzählen WLAN reicht auch......)
schaltbare Steckdosen (mindestens in allen Ecken doppelt)und Schalter für ein smartes zu Hause, die beiden Kabel dafür auch alles in eine Zentrale legen, am besten nur Taster und keine Schalter nehmen, das sind erst mal kaum Mehrkosten, die entstehen erst wenn man tatsächlich Logik einbaut,
Stromkreise vernünftig trennen, erfordert halt ein paar Sicherungen mehr
Keller mit vernünftiger Deckenhöhe. (Laufband....), muss nicht zwingend 3m ausgeschachtet werden, halbe Höhe unter der Erde reicht auch
Garage oder ähnliches um Räder und Zeug abzustellen
Fertighaus ist nogo, keine Chance auf eigene Erweiterungen

Nepumuk
15.02.2021, 08:57
Hi,

du hast es schon richtig erkannt, das Problem wird das Grundstück sein. Solltest du eines finden, wird sich aus dem Bebauungsplan schon vieles bzgl. Länge, Breite, Höhe etc. ergeben. Da bleibt dir womöglich nicht so viel Wahl.
Und dann würde ich mit einem Budget Arbeiten, dass nicht überschritten werden soll. Wünsche gibt es viele, tolle Angebote auch - das kostet aber alles. Ich finde, mal sollte einen Hauskredit einigermaßen locker abbezahlen können, sonst macht es keinen Spaß.
Heute würde ich mehr in Umwelttechnik (Wärmegewinnung, Photovoltaik) investieren. Das finanziert sich, im Gegensatz zu einer tollen Küche z.B., ganz von alleine. Das Nachrüsten ist bei sowas immer schwieriger.

Schwarzfahrer
15.02.2021, 09:10
Ich meine damit also so grundsätzliche Fragen wie "Lieber hoch als breit", "Keller ja oder nein", "Wie weit raus aufs Land kann man gehen?", "LAN in allen Räumen?", "Fertig/Massivhaus vs. Architekt" usw.
Je allgemeiner die Frage, desto wenig nützen Antworten. Der Methodiker ermpfielt, daß ihr euch zuallererst hinsetzt, und überlegt, worauf es euch ankommt, welche Ziele ihr habt. Z.B. soll es (falls alles gut geht) ein Haus fürs Leben sein, oder nur für eine absehbare Periode, Wohnen auf dem Land und pendeln für niedrige Kosten, oder ist zentrale Lage wichtiger, um Zeit (und ggf. Auto) einsparen zu können, macht Gartenarbeit Spaß oder ist es eine Last, macht selber Werkeln und Planen Spaß, oder möchtet ihr alles lieber an den Fachmann delegieren, u.s.w.. Das setzt erst mal klarere Rahmenbedingungen, innerhalb derer man planen kann.

Z.b. war mir großer Garten, kurze Wege und selber gestalten/werkeln sehr wichtig: das führte zu einem 100 Jahre alten Bestandshaus mitten im gewachsenen Ort, das ich über Jahre gestalten konnte; in Neubaugebieten hätte ich das nie bekommen.
Allerdings: aktuell sind die Immobilienpreise für bestehende Gebäude unverhältnismäßig und irrational hoch - da kann man ggf. die Kosten (im Verhältnis zum Nutzen) bei Neubau günstiger halten, die überhöhten Preise schlagen sich dann nur im Grundstück nieder. Auch können Neubauten generell energetisch besser gestaltet werden, als es in Altbauten mit noch so guter Sanierung möglich ist, was sich auf die Unterhaltskosten auswirken kann - dafür muß man jetzt mehr in die Hand nehmen, und gut dahinter sein, daß die Handwerker es auch ordentlich machen (was leider allzuoft schiefgeht).

JENS-KLEVE
15.02.2021, 09:14
Es ist schwierig gute Tipps zu geben, weil Ansprüche sehr individuell, die Gegenden sehr unterschiedlich und die Zukunft schwer vorauszusagen sind.

Ich persönlich:

- möchte weder zur Miete, noch in einem Mehrfamilienhaus leben. Ich möchte ein eigenes Haus, genauso wie ich eigene Kinder haben möchte. Nachbarn über oder unter mir möchte ich nicht. Lieber ein kleines Reihenhaus, als eine große Wohnung.
- Keller brauche ich nicht, weil es sich finanziell nicht lohnt Gerümpel anzuhäufen. Lieber die Kinderausstattung 3x über eBay Kleinanzeigen rotieren lasse. Theoretisch wäre extern einlagern sogar günstiger.
- Größe/Preis: Ein Haus muss nicht nur gekauft, sondern auch wie ein PKW mit laufenden Kosten gespaßt werden. Die Kalkulation sollte sein Tilgung+Zinsen+Energiekosten+Nebenkosten sollten monatlich zusammen die Hälfte des Nettogehaltes betragen, dann kann man gut leben. Ob man das Risiko eingeht mit zwei Gehältern zu kalkulieren ist eine weitere Frage und sollte im Ehevertrag geregelt sein, solange man sich noch gut versteht.
- Lage, Lage, Lage: Der richtige Ort, eine Sackgasse oder U-Straße ohne Durchgangsverkehr ( gut für Kinder, schlecht für Einbrecher) und Ruhe sind entscheidend.
- Neu oder gebraucht ist Geschmackssache. Es ist ein häufiger Irrtum, dass gebraucht günstiger sei. Die Vorteile liegen eher woanders.

In der jetzigen Situation würde ich auf 80er Jahre Häuser schielen, weil diese Generation gute Häuser gebaut hat und sie für professionelle Immobilienkäufer etwas weniger interessant sind. Aufgrund der Altersstruktur werden diese Häuser gerade nach und nach frei. Umzug, Tod, Verkleinerung, Altenheim...

Seyan
15.02.2021, 09:21
Der Methodiker ermpfielt, daß ihr euch zuallererst hinsetzt, und überlegt, worauf es euch ankommt, welche Ziele ihr habt.

Wir haben da schon diverse Punkte, die für uns relevant sind:

a) Es ist kein "Auf Teufel komm raus"-Projekt. Wir wohnen in einer ETW, in der wir uns sehr wohl fühlen. Sie ist aber im DG und hat Dachschrägen, was Platz nimmt und im Sommer das Ganze sehr heiß macht. Zudem haben wir nur einen Anteil am Gemeinschaftsgarten. Aber allein der Aspekt DG (wenn auch nur zweites OG) führt dazu, dass die Wohnung nicht auf ewig sein wird. Und dann ist da die Hoffnung auf den Lotto-Gewinne aka zweites Kind (eine zweite med. Behandlung mit ICSI ist von unserer Seite ausgeschlossen).

b) Wenn dann so ein mögliches Umzug der letzte sein. Und die jüngsten sind wir auch nicht mehr, zu spät wollen wir das auch nicht machen. Planbar wäre ein solches Unterfangen maximal bis 2025 (lieber wäre mir aber aus diversen Gründen 2023); später ginge natürlich auch, dann aber nur durch ungeplante Ereignisse (Lottogewinn, Erbe, etc.).

c) Wir haben schon Gedanken dazu, so würden wir natürlich näher an der Stadt bleiben wollen, was aber finanziell einfach zu brutal wäre (ich bin immer noch erstaunt, wieviele Leute sich das trotzdem leisten können). Ansprechend fände ich etwas südlich von Nürnberg, so im Raum Schwabach, Roth oder Hilpoltstein. Da kann man noch halbwegs bezahlbaren Grund finden. Aber meist wird der ja nicht offen ausgeschrieben...

d) Auch was Raumaufteilung etc. betrifft, haben wir schon die eine oder andere Vorstellung, insbesondere mit den Schwiegereltern (so man das denn machen würde). Also ganz blauäugig sind wir nicht. Die allgemeinen Fragen sind aber absichtlich so gehalten, denn je enger ich die Fragen eingrenze, desto konkreter sind zwar die Antworten, aber dann bekomme ich vll. einen Blickwinkel, der interessant wäre, gar nicht zu sehen ;)

Aber es geht nicht nur um mein Vorhaben, sondern auch um die Eigenheim-Zukunft generell mit dem Thread. Eben auch wegen der Diskussion mit den Grünen / Linken. Ich finde, in Deutschland / Europa sieht es doch eigentlich noch recht gut aus. Und EFH baut man ja nicht nur für zwei Leute.

TobiBi
15.02.2021, 09:24
Auf deine Fragen wirst du keine allgemeingültigen Antworten finden, jeder hat seine eigenen Prioritäten.

Ich denke nur, dass im Moment ein ziemlich schlechter Zeitpunkt für den Erwerb einer Immobilie ist, weil (zumindest bei uns in der Gegend - nördliches Ba-Wü) die Preise sich in eine extrem perverse Richtung entwickelt haben. Vielleicht gibt es in ein paar Jahren einen Ausschlag in die andere Richtung, wenn manchen, die spitz auf Knopf kalkuliert haben auf Grund der Corona-Nachwirkungen die Finanzierung um die Ohren fliegt.
Wir haben 2014 gebaut und könnten im Moment "locker", das 1,5 fache des Anschaffungspreises bei einem Verkauf verlangen. Dieser Verkaufspreis wäre aber objektiv meiner Meinung nach nicht angemessen. Aber wohin mit dem Geld, wohnen muss man ja auch wo?

Die ersten beiden Punkte, die Sabine aufgezählt hat, sind für mich total unwichtig und Schnickschnack, aber für ihn/sie anscheinend wichtig.
Dafür stimme ich im Punkt "Keller" komplett zu.

L, B, H gibt vielerorts der Bebauungsplan vor, da hat man dann nicht mehr viele Möglichkeiten. Wenn man unterkellert wird das Buddeln in die Erde auch mal sehr teuer. Von der Grundfläche her ist unser Haus nicht sehr groß, 80qm aber alleine die Entsorgung des Erdreichs hat uns fast 10.000 € gekostet.
Bekannte haben einen Bungalow gebaut, die haben fast 50.000 € (!!!) für die Entsorgung (!!!) des Erdaushubes bezahlt.

trina
15.02.2021, 09:36
Ich meine damit also so grundsätzliche Fragen wie "Lieber hoch als breit", "Keller ja oder nein", "Wie weit raus aufs Land kann man gehen?", "LAN in allen Räumen?", "Fertig/Massivhaus vs. Architekt" usw.

Danke für euren Input, und die Diskussion darf (soll) auch über meine Fragen hinweg laufen, falls dann dafür Interesse existiert.

Gruß

Meiner Meinung nach immer mit Keller!
Wir wohnen zu Viert auf 112 m2, also nicht unbedingt riesig, aber dadurch, dass wir einen Keller haben, funktioniert das.

Von der Funktionalität der wichtigste Bestandteil des Hauses bei uns!

Schwarzfahrer
15.02.2021, 09:47
a) Es ist kein "Auf Teufel komm raus"-Projekt. Wir wohnen in einer ETW, in der wir uns sehr wohl fühlen. Sie ist aber im DG und hat Dachschrägen, was Platz nimmt und im Sommer das Ganze sehr heiß macht. Zudem haben wir nur einen Anteil am Gemeinschaftsgarten. ...
b) Wenn dann so ein mögliches Umzug der letzte sein.
Das läßt Euch Zeit, etwas zu finden, was wirklich zusagt, was bei dieser Perspektive wichtig ist. Schaut Euch möglichst vieles an, auch was evtl. auf ersten Blick nicht so passend klingt. Vieles wird erst bewußt, wenn man ein paar konkrete Sachen angeschaut hat.
c) Wir haben schon Gedanken dazu, so würden wir natürlich näher an der Stadt bleiben wollen, was aber finanziell einfach zu brutal wäre (ich bin immer noch erstaunt, wieviele Leute sich das trotzdem leisten können). Ansprechend fände ich etwas südlich von Nürnberg, so im Raum Schwabach, Roth oder Hilpoltstein. Da kann man noch halbwegs bezahlbaren Grund finden. Aber meist wird der ja nicht offen ausgeschrieben...
In der Stadt ist Neubau wohl wirklich die Ausnahme. Aber viele Städte haben sehr wohl Stadtviertel, die weniger "attraktiv" (im Sinne von Kosten-Hype, Image) sind, und trotzdem gute Wohnqualität bieten - in solchen Vierteln können auch gebrauchte Immobilien bezahlbar sein (oder abrißbereite Altbauten, die man fast für den Preis des Grundstücks bekommt).
Aber es geht nicht nur um mein Vorhaben, sondern auch um die Eigenheim-Zukunft generell mit dem Thread. Eben auch wegen der Diskussion mit den Grünen / Linken. Ich finde, in Deutschland / Europa sieht es doch eigentlich noch recht gut aus. Und EFH baut man ja nicht nur für zwei Leute.
Ich glaube auch, daß das Bedürfnis der Menschen nach einem eigenen Nest groß genug ist, auch verschiedene Moden zu überstehen. Ansonsten gibt es auch je nach Land große kulturellen Unterschiede. Ungarn hat z.B. im Vergleich zum eigenen Wohnbesitz einen viel kleineren Mieter-Anteil, als Deutschland - obwohl die Leute dort sicher nicht wohlhabender sind. Aktuell ist es in Deutschland wegen der ständig steigenden Baukosten allerdings zunehmend schwieriger, sich ein Eigenheim zu leisten. Das liegt aber nicht nur am Immobilien-boom, sondern auch stark an der zunehmenden Überregulierung und extremer Steigerung von Baustandards (statisch, energetisch, ...). Und man baut zwar ein Haus meistens nicht für zwei -zumindest direkt nach dem Erstellen. Aber ein großer Teil der Nutzung ist man häufig trotzdem zu zweit, sobald die Kinder aus dem Haus sind. Andererseits ist ein großes Haus auch ein Ort, wo sich die Familie doch über Generationen hinweg immer wieder zumidnest zu gewissen Anlässen sammelt - lohnt sich also irgendwie schon.

tridinski
15.02.2021, 09:59
in meinem Vorort von Frankfurt kosten nicht sehr sexy Reihenhäuschen aktuell 700-900k, Grundstücksgröße minimal größer als Hausgrundfläche. Je weiter du rausgehst, desto mehr Fläche (Grundstück und Wohnfläche) bekommst du, "zahlst" dafür natürlich einen längere Anfahrt in die Stadt ins Büro (falls das mal wieder so wird dass man ins Büro muss/darf/soll)

Viele Ideen und Idealvorstellungen die man so haben könnte beim Träumen von der neuen Hütte lösen sich in der Realität leider schnell auf und viele die ich kenne sind am Ende froh, wenn sie überhaupt irgendwas finden was noch finanzierbar ist.

Komplett anders stellt es sich nur dar wenn du auf dem platten Land unterwegs bist. Da kannst du in die Fläche gehen und dich austoben. In Rhein/Main, und das dürfte im Großraum Nürnberg/Erlangen auch nicht viel anders sein, gibt es
1. keine Grundstücke zum freien Bebauen (geht alles an Bauträger, von denen kannst du dann das Reihenhaus kaufen)
2. kostet der qm Grundstück schnell hohe dreistellige Beträge

Mein Vorschlag wäre also gucken was es gibt und dann die Wünsche an die Realität anpassen.

Matthias75
15.02.2021, 10:30
in meinem Vorort von Frankfurt kosten nicht sehr sexy Reihenhäuschen aktuell 700-900k, Grundstücksgröße minimal größer als Hausgrundfläche. Je weiter du rausgehst, desto mehr Fläche (Grundstück und Wohnfläche) bekommst du, "zahlst" dafür natürlich einen längere Anfahrt in die Stadt ins Büro (falls das mal wieder so wird dass man ins Büro muss/darf/soll)

Viele Ideen und Idealvorstellungen die man so haben könnte beim Träumen von der neuen Hütte lösen sich in der Realität leider schnell auf und viele die ich kenne sind am Ende froh, wenn sie überhaupt irgendwas finden was noch finanzierbar ist.

Komplett anders stellt es sich nur dar wenn du auf dem platten Land unterwegs bist. Da kannst du in die Fläche gehen und dich austoben. In Rhein/Main, und das dürfte im Großraum Nürnberg/Erlangen auch nicht viel anders sein, gibt es
1. keine Grundstücke zum freien Bebauen (geht alles an Bauträger, von denen kannst du dann das Reihenhaus kaufen)
2. kostet der qm Grundstück schnell hohe dreistellige Beträge.

Kann ich aus dem Frankfurter und dem Münchener Raum bestätigen. Alles mit halbwegs brauchbarer Verkehrsanbindung an die Großstädte ist extrem teuer. billig wird's da, wo der Verkehrsanschluss fehlt.

Hier gibt es zwar gelegentlich noch freie Grundstücke, die sich aufgrund der Größe nicht für Bauträger lohnen. Wer hier in der Gegend noch so ein unbebautes Grundstück bzw. ein Grundstück mit einem abrißreifen Haus im Besitz hat, weiß aber um den Wert des Grundstücks. Entweder kommt man da gar nicht ran oder die Grundstücke sind mit Bau- und Erschließungskosten auch nicht günstiger als ein Grundstück mit fertigem Haus, allenfalls, wenn es um die Erwerbsnebenkosten geht.

Hier geht man übrigens mittlerweile häufig zu einem Bieterverfahren über, um die Höchstpreis herauszuholen: 1. Runde, jeder gibt eine Preisvorstellung ab, alle werden über das Höchstgebot informiert, 2. Runde. Jeder kann noch ein weiteres Angebot abgeben ("blind, ohne Kenntnis der andere Angebote), der Höchstbietende gewinnt.

Im Rhein-Main-Gebiet ist geht es mittlerweile bei vielen, die ein Haus suchen häufig innerhalb des Suchzeitraums relativ schnell von "Das wäre unser Traumhaus!" über "damit wären wir ja schon zufrieden!" zu "Eine Wohnung reicht uns auch schon!".

Also langen Atem haben und definieren, was wirklich wichtig ist und was "nice-to-have" wäre.

Zudem am Besten schonmal vorab mit der Bank den finanziellen Rahmen klären. Gegebenenfalls schonmal besprechen, welche Unterlagen erforderlich sind und diese zusammentragen bzw. der Bank übergeben. Sollte eine interessante Immobilie auftauchen, kann es auch sein, dass es schnell gehen muss. Dann kann es nicht schaden, wenn man schon etwas vorgeplant hat und zeit sparen kann.

M.

ironmansub10h
15.02.2021, 10:41
Wir haben da schon diverse Punkte, die für uns relevant sind:

a) Es ist kein "Auf Teufel komm raus"-Projekt. Wir wohnen in einer ETW, in der wir uns sehr wohl fühlen. Sie ist aber im DG und hat Dachschrägen, was Platz nimmt und im Sommer das Ganze sehr heiß macht. Zudem haben wir nur einen Anteil am Gemeinschaftsgarten. Aber allein der Aspekt DG (wenn auch nur zweites OG) führt dazu, dass die Wohnung nicht auf ewig sein wird. Und dann ist da die Hoffnung auf den Lotto-Gewinne aka zweites Kind (eine zweite med. Behandlung mit ICSI ist von unserer Seite ausgeschlossen).

b) Wenn dann so ein mögliches Umzug der letzte sein. Und die jüngsten sind wir auch nicht mehr, zu spät wollen wir das auch nicht machen. Planbar wäre ein solches Unterfangen maximal bis 2025 (lieber wäre mir aber aus diversen Gründen 2023); später ginge natürlich auch, dann aber nur durch ungeplante Ereignisse (Lottogewinn, Erbe, etc.).

c) Wir haben schon Gedanken dazu, so würden wir natürlich näher an der Stadt bleiben wollen, was aber finanziell einfach zu brutal wäre (ich bin immer noch erstaunt, wieviele Leute sich das trotzdem leisten können). Ansprechend fände ich etwas südlich von Nürnberg, so im Raum Schwabach, Roth oder Hilpoltstein. Da kann man noch halbwegs bezahlbaren Grund finden. Aber meist wird der ja nicht offen ausgeschrieben...

d) Auch was Raumaufteilung etc. betrifft, haben wir schon die eine oder andere Vorstellung, insbesondere mit den Schwiegereltern (so man das denn machen würde). Also ganz blauäugig sind wir nicht. Die allgemeinen Fragen sind aber absichtlich so gehalten, denn je enger ich die Fragen eingrenze, desto konkreter sind zwar die Antworten, aber dann bekomme ich vll. einen Blickwinkel, der interessant wäre, gar nicht zu sehen ;)

Aber es geht nicht nur um mein Vorhaben, sondern auch um die Eigenheim-Zukunft generell mit dem Thread. Eben auch wegen der Diskussion mit den Grünen / Linken. Ich finde, in Deutschland / Europa sieht es doch eigentlich noch recht gut aus. Und EFH baut man ja nicht nur für zwei Leute.

Keller oder nicht? Also ich wollte nie auf meinen Keller verzichten, Habe dort Kraftraum, Lagerfläche (alleine die Räder nehmen immens Platz ein. Dann Wäscheraum, Heizung und Werkstatt.
Bin aber in dr glücklichen Lage Landei zu sein, Haus wurde 1975 fertig gestellt. Umbau damals von uns bei Überschreibung. Wir haben das Glück, dass meinVater damals selbst Maurer war. Er hätte nie ohne Keller gebaut.
Wir haben zu dritt, 230 qm Fläche nutzbar, Garten, Carport und Garage . Sohnemann hat seit letztes Jahr ne eigene Wohnung mit unserer Unterstützung gekauft. Somit geht er den selben Weg des Eigenheims. Unsere eigene ETW haben wir damals vermietet und ist imHintergrund vorhanden, wenn wir zu alt sein werden um unser Haus zu versorgen. Viele um uns rum kaufen derzeit die Häuser, in welchen die Älteren eben raus sterben (darf man das sagen?) aber verschulden sich immens. Was man braucht und letztendlich nutzt ist relativ, zeigt sich meist erst mit den Jahren. So kam auch unser Carport erst dazu als wir nen Wohnwagen , jetzt Kastenwagen hatten.

Itchybod
15.02.2021, 10:51
Das noch niemand den guten Herrn Hörhan ausgegraben hat.

https://www.youtube.com/watch?v=WVHNUWkK7a0

Grobe Zusammenfassung für die Leute die nicht schauen wollen:

Er warnt vor dem Eigenheim auf Pump in der Pampa.
Betriebskosten hoch, Pendeln frisst Zeit und Geld, oft bricht die Beziehung bevor das Haus ab bezahlt ist, Pendeln frisst Zeit und Geld, unflexibel....

Sein Modell ist, sich mit dem Geld gut vermietbare Immobilien zu kaufen. Selber wohnt man zur Miete und ist flexibel. Alle Kosten der vermieteten Immobilie kann man von der Steuer absetzten. Bei der vermieteten Immobilie solle man lieber zwei günstige niederwertige Immobilien in guter Lage kaufen, als das eine große schwer vermietbare Edel-Loft.

Bockwuchst
15.02.2021, 10:54
Das noch größere Problem als die hohen Preise ist oft schlicht der leer gekauft Markt, auf dem so gut wie nichts (brauchbares) angeboten wird. Wir haben 4 Jahre gesucht, obwohl wir sowohl für Neubau als auch Bestandsimmoblie offen waren und einer meiner besten Freunde Immobilienmakler ist.

Ich empfehle dir das hausbauforum.de da gibt es endlose Fäden zu den Grundsatzfragen, die du dir stellst.

Bockwuchst
15.02.2021, 11:00
Das noch niemand den guten Herrn Hörhan ausgegraben hat.

https://www.youtube.com/watch?v=WVHNUWkK7a0

Grobe Zusammenfassung für die Leute die nicht schauen wollen:

Er warnt vor dem Eigenheim auf Pump in der Pampa.
Betriebskosten hoch, Pendeln frisst Zeit und Geld, oft bricht die Beziehung bevor das Haus ab bezahlt ist, Pendeln frisst Zeit und Geld, unflexibel....

Sein Modell ist, sich mit dem Geld gut vermietbare Immobilien zu kaufen. Selber wohnt man zur Miete und ist flexibel. Alle Kosten der vermieteten Immobilie kann man von der Steuer absetzten. Bei der vermieteten Immobilie solle man lieber zwei günstige niederwertige Immobilien in guter Lage kaufen, als das eine große schwer vermietbare Edel-Loft.

Das beschränkt sich halt rein auf das wirtschaftliche und lässt alle sonstigen Aspekte außen vor. Ein eigenes Haus zeichnet sich eben auch durch (gefühlte) Freiheit aus.
Ich soll mich um den ganzen Hausmeister-Kram für meine Mieter kümmern und kann dann da wo ich selber wohne nicht mal allein entscheiden, ob ich am Haus was umbaue oder im Garten den Baum fälle, der mir Schatten macht wo ich ihn nicht haben will (je nach dem wie das im Einzelfall geregelt ist)? Äh nein, danke.

Plasma
15.02.2021, 11:06
Mal so als Anstoß:

https://frugalisten.de/gluecklicher-wohnen-mit-so-klein-wie-moeglich-meine-rationale-alternative-zum-quadratmeter-wahnsinn/

dasgehtschneller
15.02.2021, 11:15
Wir haben uns für die Variante "Neubau schlüsselfertig" entschieden und sind sehr glücklich damit.

Hier in Dorf wurden eine Handvoll Häuser neu gebaut die man zum Fixpreis kaufen konnte. 2 waren schon fertig, 2 dann im Anschluss geplant.

So konnten wir uns die ersten beiden anschauen, an einigen Stellen noch ein paar Verbesserungs- und Individualisierungs Wünsche anbringen, mussten uns aber nur um sehr weniges selber kümmern.

Viele unsere Freunde haben selber gebaut aber wenn ich denen jeweils zugehört habe was es alles zu entscheiden gab und was beim Bauen alles schief gehen kann, bin ich froh dass wir uns für diese Variante entscheiden haben.
Man muss aber auch immer Glück haben und ein passendes Angebot finden.


Wenn man neu baut auf jeden Fall auf aktuelle und ggf. zukünftige Standards achten.
Also ausreichend Isolation, Photovoltaik auf dem Dach, Wärmepumpe, ausreichend Strom für Elektroauto in der Garage, LAN in jedem Zimmer...

Auch wenn man heute vielleicht noch nicht an ein Elektroauto denkt, wird man in ein paar Jahren kaum mehr drumherum kommen. Beim Bau einfach etwas dickere Leitungen zu verlegen kostet kaum was, die bestehenden Kabel in wenigen Jhren rauszureissen und durch dickere zu ersetzen aber schon.

Wenn man gebraucht kauft, sollte man vor allem schauen was man noch investieren muss und ob das sofort nötig ist oder auch noch ein paar Jahre warten kann.
Ich kenne mehrere Leute deren Umbau nur unwesentlich weniger gekostet hat als ein Neubau, allerdings zusätzlich zum Preis des Hauses.

Stefan
15.02.2021, 11:20
Wenn man gebraucht kauft, sollte man vor allem schauen was man noch investieren muss und ob das sofort nötig ist oder auch noch ein paar Jahre warten kann.

Und selbst wenn es noch ein "paar Jahre warten kann" sollte man schauen, ob man bis dahin die Gebrauchtkauffinanzierung abgeschlossen hat um dann z.B. wieder Geld für ein neues Dach, eine neue Heizung.... zu haben. Nicht selten belügen sich Menschen diesbezüglich selbst bzw. fällt dann das neue Dach ins zweite Jahr der Verrentung und die Finanzierung wird schwierig.

Seyan
15.02.2021, 11:24
Und selbst wenn es noch ein "paar Jahre warten kann" sollte man schauen, ob man bis dahin die Gebrauchtkauffinanzierung abgeschlossen hat um dann z.B. wieder Geld für ein neues Dach, eine neue Heizung.... zu haben. Nicht selten belügen sich Menschen diesbezüglich selbst bzw. fällt dann das neue Dach ins zweite Jahr der Verrentung und die Finanzierung wird schwierig.

Was ja theoretisch wieder einer der Vorteile von Neubau ist. Zumindest in meiner naiven Annahme hätte man für einen gewissen Zeitraum (10-15 Jahre) "Ruhe" vor großen Renovierungsarbeiten. Alles was vorher kommt, dürfte ja schon direkt ein Baumangel sein...

Matthias75
15.02.2021, 11:25
Das noch niemand den guten Herrn Hörhan ausgegraben hat.

https://www.youtube.com/watch?v=WVHNUWkK7a0

Grobe Zusammenfassung für die Leute die nicht schauen wollen:

Er warnt vor dem Eigenheim auf Pump in der Pampa.
Betriebskosten hoch, Pendeln frisst Zeit und Geld, oft bricht die Beziehung bevor das Haus ab bezahlt ist, Pendeln frisst Zeit und Geld, unflexibel....

Sein Modell ist, sich mit dem Geld gut vermietbare Immobilien zu kaufen. Selber wohnt man zur Miete und ist flexibel. Alle Kosten der vermieteten Immobilie kann man von der Steuer absetzten. Bei der vermieteten Immobilie solle man lieber zwei günstige niederwertige Immobilien in guter Lage kaufen, als das eine große schwer vermietbare Edel-Loft.

Eigentum ist auch auf eine gewisse Weise Stressfreiheit. Ich selbst bestimme, wann und auch welche Weise etwas gemacht wird. Ich muss mich zwar um alles selbst kümmern, kann aber auch selbst entscheiden, wie es gemacht wird.

Also vermietender Mieter habe ich den Stress gleich doppelt: Ich muss mich um meine eigenen Immobilien kümmern und habe gleichzeitig den Stress mit der Hausverwaltung meiner gemieteten Wohnung/meines gemieteten Hauses.

Gerade die Arbeit an/mit der vermieteten Immobilie wird denke ich häufig unterschätzt. Entweder mache ich die Arbeit selbst, dann kostet es Zeit und Nerven. Jeder Mieter ist ja mittlerweile auch Hobbyjurist. Oder ich lasse das durch eine Hausverwaltung machen, dann zahle ich die Hausverwaltung und muss mich mit denen rumärgern. Nebenbei hatte ich in den letzten Jahren vor dem Eigentum keine einzige Nebenkostenabrechnung, die korrekt war. Muss man also als Vermieter alles prüfen oder sich damit rumärgern. Von Absprachen mit andere Miteigentümern mal abgesehen.

Nebenbei: Bei der Finanzierung kann man sich die Zinsen über einen längeren Zeitraum (bis zu 20 Jahre) festschreiben lassen. Man bekommt dann zwar nicht den günstigsten Zinssatz, hat aber über diesen Zeitraum planbare Ausgaben, idealerweise, bis die Immobilie abbezahlt ist.

Miete wird über denselben Zeitraum selten konstant bleiben. Gilt natürlich auch für die vermietete Immobilie. Aber ob sich das gegenseitig aufrechnet?

M.

Schwarzfahrer
15.02.2021, 11:38
Was ja theoretisch wieder einer der Vorteile von Neubau ist. Zumindest in meiner naiven Annahme hätte man für einen gewissen Zeitraum (10-15 Jahre) "Ruhe" vor großen Renovierungsarbeiten. Alles was vorher kommt, dürfte ja schon direkt ein Baumangel sein...
...oder ein Planungsfehler. Das Risiko für beides kann man durch ein gewisses Eigenengagement senken. Aber gerade was die zeitgemäßen Anforderungen an Wärmedämmung angeht, sind Baufehler sehr häufig, da eine richtig ausgeführte Bauweise viel physikalisches Verständnis verlangt, was die meisten Bauarbeiter udn auch viele Handwerker nicht haben. Es gibt auch Altbauten mit mieser Qualität, aber die Bauweisen von früher waren weniger anfällig auf Kleinigkeiten.

Eigene Erfahrung: ohne eine tägliche Bauaufsicht ist das Risiko von eingebauten, bei der Abnahme nicht mehr sichtbaren Baufehlern sehr hoch (wir hatten mindestens 10 mal Fehler beheben müssen - wir wohnten aber auch glücklicherweise auf der Baustelle, da wir nur an- und umgebaut haben, und ich bin selbst als Ingenieur und Handwerker sehr interessiert und engagiert, schaue mir also alles sehr genau an. Unser Architekt meinte, im Schnitt hat jeder Neubau 18 Baumängel, die nicht alle bei der Abnahme erkennbar sind.
Edit, gerade gefunden: 20 Mängel gebe es im Schnitt bei einem Bauvorhaben, das ergab eine Studie des BSB und des Instituts für Bauforschung aus dem Jahr 2015; inzwischen dürfte diese Zahl höher sein. (https://www.zeit.de/2018/16/bauen-handwerk-boom-mangel-ausbildung/seite-2)

MattF
15.02.2021, 11:38
Man sollte immer nicht nur die aktuelle Situation betrachten.

Z.b. schriebst du ihr habt 1 Kind, je nach Alter ist das in spätestens 18 Jahren aus dem Haus. Dann wird Platz frei und die Zeit geht sehr schnell rum, kann ich aus eigener Erfahrung berichten.

Wenn man sich auch mal umschaut, wie viele alte Menschen leben in 200 qm Häusern komplett allein und am Schluss wächst ihnen das Ganze über den Kopf. (Weiterer Aspekt, viele haben gebaut in der Pampa und die Häuser sind dort oft unverkaufbar [Stichwort Lage, Lage, Lage vergessen])

Genauso der Garten, ganz nett mit Kindern, wenn die springen können, irgendwann nur noch eine Last.

Du hast auch geschrieben, dann willst du nur noch 1 mal umziehen für den Rest des Lebens, so hab ich das verstanden. In meinen Augen der falsche Ansatz.

Also ich oder wir überlegen durchaus, bei Renteneintritt auch woanders wieder hin zu gehen. Vielleicht ans Meer oder in die Berge. Kleiner Wohnung mit weniger Stress usw. usw.. Also das Leben ist nicht zu Ende , wenn man ein EFH gebaut hat.

Deshalb war uns wichtig die Variabilität.
Wobei wenn ihr mit den Schwiegereltern einziehen wollt, plant ihr ja denke ich mal schon mit 2 abgeschlossenen Einheiten, dann könnte man die 2. Einheit wenn die Schwiegereltern mal nicht mehr sind ja auch vermieten.

Wir haben ein Haus gekauft, was wir aktuell allein nutzen, vor der Geburt der Kinder haben wir ein Stockwerk vermietet, was eine komplett eigenen Wohnung ist und wenn alle Kinder dann aus dem Haus sind, könnten wir die größere oder die kleinere Wohnung auch wieder vermieten. Evtl. die kleinere Wohnung nur noch als Basislager nehmen und die meisten Zeit des Jahre irgendwo am Meer oder in den Bergen verbringen :-)

Man könnte auch das ganze Haus vermieten oder ein Kind könnte hier weiter wohnen, wenn es in der Gegend bleibt.

Als zweites war mir wichtig, nicht zu weit weg von der Arbeit zu wohnen, klar ist das evtl. schwierig weil es dort evtl. teuer ist aber ich hätte niemals Bock jeden Tag 1h oder mehr mit dem Auto auf die Arbeit zu fahren. Das hätte ich nie gemacht.

Wir haben es beide 4-5 km auf die Arbeit, dafür war das Haus um einiges teuerer (gebraucht) als vielleicht 50 km weiter. Trotzdem aber damals noch bezahlbar.

Stichwort bezahlbar. Ich würde keine Finanzierung über 30 Jahre planen, wo man am Ende noch in Rente am Abzahlen ist.
Wobei die Sicht darauf änder sich sicher: Bei den sehr niedrigen Zinsen nehmen viele halt sehr hohe Kredite auf die auch zahlbar sind, aber das Abbezahlen rückt an 2. Stelle. Die Raten an die Bank zählen praktisch als Miete aber für mich macht das nicht wirklich Sinn. Wir waren nach 15 Jahren schuldenfrei und seitdem wohnen wir (von den nicht unerheblichen Nebenkosten abgesehen natürlich) "umsonst".

So meine Gedanken :Huhu:

MattF
15.02.2021, 11:50
Das noch niemand den guten Herrn Hörhan ausgegraben hat.

https://www.youtube.com/watch?v=WVHNUWkK7a0

Grobe Zusammenfassung für die Leute die nicht schauen wollen:

Er warnt vor dem Eigenheim auf Pump in der Pampa.
Betriebskosten hoch, Pendeln frisst Zeit und Geld, oft bricht die Beziehung bevor das Haus ab bezahlt ist, Pendeln frisst Zeit und Geld, unflexibel....

Das Stichwort ist hier ja "Pampa"

Und das halte ich für absolut richtig. Zusätzlich zu den genannten Problemen am Schluss des Lebens.

Das Ding wird zum unverkaufbaren Klotz am Bein, zuerst für den alten Menschen der wg. Unverkäuflichkeit daran gebunde ist und danach für die Erben, die dort in die Pampa nicht ziehen wollen. Viele solcher Objekte stehen irgendwann leer rum und kosten.

Das Eigenen muss man sich halt leisten können, in einer gescheiten Lagen, sonst Finder weg. Und wenn man kein Vermieter sein will, dann halt in Aktien investieren.

Schwarzfahrer
15.02.2021, 11:53
Wenn man sich auch mal umschaut, wie viele alte Menschen leben in 200 qm Häusern komplett allein und am Schluss wächst ihnen das Ganze über den Kopf. (Weiterer Aspekt, viele haben gebaut in der Pampa und die Häuser sind dort oft unverkaufbar [Stichwort Lage, Lage, Lage vergessen])

Genauso der Garten, ganz nett mit Kindern, wenn die springen können, irgendwann nur noch eine Last.
Völlig richtig. Wenn man vorhat, möglichst lange selbständig im eigenen Haus zu leben, muß dieser auch im Alter gut begehbar, pflegbar sein - möglichst auf einer etage wohnen können, pflegeleichter Garten, gute Lage zur Versorgung, u.s.w. sind dann wichtig.
Also ich oder wir überlegen durchaus, bei Renteneintritt auch woanders wieder hin zu gehen. Vielleicht ans Meer oder in die Berge. Kleiner Wohnung mit weniger Stress usw. usw..
Das ist natürlich auch ein Ansatz - je nach persönlicher Präferenz. Für mich ist mein Haus, in das ich so viel eigene Arbeit und Kreativität gesteckt hat, schon hoffentlich das, wo ich möglichst lange bleibe. Zur Not kann ich ein Teil vermieten, und mir evtl. Hilfeins Haus holen. Ich würde nur wegziehen, wenn ich es körperlich wirklich nicht mehr schaffe. Andere sehen aber möglicherweise einen Gewinn im Ortswechsel. Das muß jeder selbst wissen.
Als zweites war mir wichtig, nicht zu weit weg von der Arbeit zu wohnen, klar ist das evtl. schwierig weil es dort evtl. teuer ist aber ich hätte niemals Bock jeden Tag 1h oder mehr mit dem Auto auf die Arbeit zu fahren. Das hätte ich nie gemacht.
War für uns auch entscheidend. Die Lebenszeit, die ich mir an Pendeln spare (und die Kosten, weil keine zwei Autos nötig sind) ist unbezahlbar. Wobei, mit dem Fahrrad bin ich jetzt ähnlich unterwegs, wie viele mit dem Auto (40 -50 Minuten), aber ich habe natürlich mehr davon.
Stichwort bezahlbar. Ich würde keine Finanzierung über 30 Jahre planen, wo man am Ende noch in Rente am Abzahlen ist.
Sehe ich ähnlich. Wir haben am Anfang jeden übriggebliebenen cent in Tilgung gesteckt (allerdings ohne auf Urlaub oder sonstwas zu verzichten), und waren relativ schnell schuldenfrei - und ab da finanziell höchst flexibel. Ich habe aber auch einen Kollegen, der argumentiert, daß die Geldentwertung für eine möglichst lange Laufzeit spricht: er zahlt ja praktisch nur Zinsen, und bis er anch 30 - 40 Jahren abbezahlt hat, ist das Geld ja viel weniger wert, also kostet es ihn dann weniger. Kann ich nicht nachvollziehen, aber jeder Jeck tickt anders.

sybenwurz
15.02.2021, 11:55
Meiner Meinung nach immer mit Keller!

Das würde ich mal nicht verallgemeinern.
Wie oben schon jemand schrieb, ist der Keller generell schonmal n ordentlicher Kostenfaktor, ein Kumpel in Flussnähe nannte ihn mal 'teuerste Abstellkammer der Welt' und hat drauf verzichtet.
Je nach alleine Grundwasserspiegel muss dat Dingen komplett in ne Wanne, da machts definitiv mehr Sinn, n paar Quadratmeter in der Grundfläche anzuhängen oder, wie früher üblich, ein Nebengebäude hinzustellen.
Wird natürlich bei aktuellen Grundstückspreisen (und Grössen von den Ausmassen von wenig mehr als ner Briefmarke) auch nicht immer ganz unproblematisch sein.

Schwarzfahrer
15.02.2021, 11:56
Das Ding wird zum unverkaufbaren Klotz am Bein, zuerst für den alten Menschen der wg. Unverkäuflichkeit daran gebunde ist und danach für die Erben, die dort in die Pampa nicht ziehen wollen. Viele solcher Objekte stehen irgendwann leer rum und kosten.
Das ist ein generelles Problem der Landflucht; es gibt ja nicht insgesamt zu wenig Wohnraum, es steht nur dort, wo keiner wohnen will. Manche prophezeien einen Rückwärtstrend wegen Corona (raus aus der Stadt mit hohem Infektionsrisiko), aber ich glaube nicht, daß dauerhaft so viele aus den Städten wegziehen - da müssten die Arbeits- und Freizeitangebote ja mitgehen. Es werden eher Stadt-Büroflächen in Wohnraum umgewandelt, wenn Homeoffice um sich greift.

Matthias75
15.02.2021, 11:59
Wenn man gebraucht kauft, sollte man vor allem schauen was man noch investieren muss und ob das sofort nötig ist oder auch noch ein paar Jahre warten kann.
Ich kenne mehrere Leute deren Umbau nur unwesentlich weniger gekostet hat als ein Neubau, allerdings zusätzlich zum Preis des Hauses.

Stimmt, auf jeden Fall vorher mit Profis sprechen. Eigentümer und Makler rechnen Folgekosten gerne klein, um die Immobilie attraktiver zu machen oder weil sie keine Ahnung haben, wie teuer das werden kann.

Was ja theoretisch wieder einer der Vorteile von Neubau ist. Zumindest in meiner naiven Annahme hätte man für einen gewissen Zeitraum (10-15 Jahre) "Ruhe" vor großen Renovierungsarbeiten. Alles was vorher kommt, dürfte ja schon direkt ein Baumangel sein...

Ruhe vor Renovierungsarbeiten, ja, wenn alles korrekt abgelaufen ist.

Gewährleistung bis zu 10-15 Jahren, nein! Die Fristen sind meines Wissens mittlerweile deutlich kürzer. Zudem musst du dich im Gewährleistungsfall um die Durchsetzung kümmern, was ja nach Bauträger auch nicht einfach ist.

M.

Seyan
15.02.2021, 12:00
Als zweites war mir wichtig, nicht zu weit weg von der Arbeit zu wohnen, klar ist das evtl. schwierig weil es dort evtl. teuer ist aber ich hätte niemals Bock jeden Tag 1h oder mehr mit dem Auto auf die Arbeit zu fahren. Das hätte ich nie gemacht.

Den Punkt kann ich sehr gut verstehen und den haben wir auch auf dem Schirm, aber sowas kann man halt auch nicht planen. Man arbeitet ja selten sein ganzes Leben lang in derselben Firma. Und selbst dann kann sich da was ändern. Bei meiner aktuellen Arbeit hatte ich vorher einen "kurzen" Arbeitsweg von 30min mit dem ÖPNV, bin aber dabei im Stadtkern umgestiegen, konnte also spontan in die Stadt gehen, wenn ich wollte. Dann hat unsere Firma selbst gebaut, am Stadtrand weit weg von uns. Ende vom Lied: mit dem ÖPNV wäre ich nun 1h unterwegs, mit dem Rad sinds ca. 40min und mit dem Auto so 20min.

Wer also die Planbarkeit seines Arbeitswegs mit einbeziehen will, der dürfte halt auch nicht bauen, weil man dadurch unflexibel wird.

Weiter raus macht für mich auch nur dann "Sinn", wenn die aktuelle Regelung mit Home Office auch über die aktuelle Situation hinaus Bestand hat, und zumindest bei unserer Firma ist das sehr realistisch.

Matthias75
15.02.2021, 12:05
Das Stichwort ist hier ja "Pampa"

Und das halte ich für absolut richtig. Zusätzlich zu den genannten Problemen am Schluss des Lebens.

Das Ding wird zum unverkaufbaren Klotz am Bein, zuerst für den alten Menschen der wg. Unverkäuflichkeit daran gebunde ist und danach für die Erben, die dort in die Pampa nicht ziehen wollen. Viele solcher Objekte stehen irgendwann leer rum und kosten.

Schwer einzuschätzen. Das, was vor 30 Jahren noch Pampa war, zählt ja in vielen Regionen mittlerweile zum Einzugsgebiet der nächsten Großstädte inkl. deutlich gestiegener Nachfrage und Preise. Wenn ich mir z.B. bei München und Frankfurt anschaue, wie groß deine Einzugsgebiet mittlerweile ist....

M.

MattF
15.02.2021, 12:05
Wer also die Planbarkeit seines Arbeitswegs mit einbeziehen will, der dürfte halt auch nicht bauen, weil man dadurch unflexibel wird.


Korrekt bauen mach unflexibel.

Das sollte man halt nicht einfach ausser Acht lassen und dann kann in einer Gesamtbetrachtung am Schluss die Lösung auch sein: Ich baue nicht und hab kein selbstbwohntes Eigenheim. :Huhu:

Zu dem Schluss kann man aber nicht kommen, wenn man mit der Fragestellung ran geht: Wie bekomme ich ein Haus?

Das machen viele schon falsch.

Das ist jetzt nicht gegen dich, es ging ja um die generelle Hausfrage :liebe053:

MattF
15.02.2021, 12:07
Schwer einzuschätzen.

Korrekt, schwer einzuschätzen.

Gehst du gerne unkalkulierbare Risiken ein?


Das, was vor 30 Jahren noch Pampa war, zählt ja in vielen Regionen mittlerweile zum Einzugsgebiet der nächsten Großstädte inkl. deutlich gestiegener Nachfrage und Preise. Wenn ich mir z.B. bei München und Frankfurt anschaue, wie groß deine Einzugsgebiet mittlerweile ist....

Und wenn sich Homeoffice durchsetzt hast du in 15 Jahren wieder den kompletten Rollback, und die Heute teuer gekauften Hütten sind nur noch die Hälfte Wert.

iChris
15.02.2021, 12:21
Ich fände das wg. Platzverbrauch total wichtig. Wir haben selbst das Elternhaus meines Mannes renoviert. Ja, die Raumaufteilung ist nicht 100%ig ideal, aber das Haus hat einfach seinen Charme. Wir haben damals alles alleine renoviert und, da energiesparend saniert, über KFW-Darlehen seeeeeehr viel Geld gespart im Vergleich zum Neubau.

Das kommt halt auch stark drauf an wo das zu kaufende Haus steht. In der kompletten Grenzregion zur Schweiz beispielsweise, sind die Immobilienpreise völlig überteuert. Da zahlst du für das 80er Jahre Haus schon annähernd den gleichen Betrag wie ein Neubau auf einem von der Kommune erworbenen Grundstücks. Hast dann aber weder ein Haus nach deinen Vorstellungen, musst noch Arbeit reinstecken und hast energietechnisch in der Regel eine deutlich schlechtere Bausubstanz.

Hi,

du hast es schon richtig erkannt, das Problem wird das Grundstück sein. Solltest du eines finden, wird sich aus dem Bebauungsplan schon vieles bzgl. Länge, Breite, Höhe etc. ergeben. Da bleibt dir womöglich nicht so viel Wahl.

Mittlerweile wird da ja noch viel mehr vorgeschrieben beispielsweise Dachform, Baulinie,...

TobiBi
15.02.2021, 12:30
Gewährleistung bis zu 10-15 Jahren, nein! Die Fristen sind meines Wissens mittlerweile deutlich kürzer. Zudem musst du dich im Gewährleistungsfall um die Durchsetzung kümmern, was ja nach Bauträger auch nicht einfach ist.

M.

Genau, es sind 5 Jahre beim Neubau.

Matthias75
15.02.2021, 12:43
Korrekt, schwer einzuschätzen.

Gehst du gerne unkalkulierbare Risiken ein?

Natürlich will man das eigene Risiko möglichst minimieren. Ich wollte lediglich anmerken, dass der Punkt "Wiederverkaufswert" in beide Richtungen ausschlagen kann. Andererseits gehe ich ja im Idealfall davon aus, dass ich in dem Haus alt werde, so dass das Thema Wiederverkauf nicht an erster Stelle steht.

Und wenn sich Homeoffice durchsetzt hast du in 15 Jahren wieder den kompletten Rollback, und die Heute teuer gekauften Hütten sind nur noch die Hälfte Wert.

Würde das nicht eher dafür sprechen, in die "Pampa" zu ziehen? Dass man eben nicht mehr jeden Tag Fahrkosten hat?

Ich rechne allerdings in naher Zukunft nicht mit einer deutlich Verschiebung im Immobilienmarkt. Die Großstädte und deren Einzugsgebiet werden teuer bleiben bzw. nicht günstiger werden. Die restlichen Regionen werden langsam nachziehen, weil eben viele nicht mehr ortsgebunden sind.

M.

JENS-KLEVE
15.02.2021, 13:50
Für ein Triathlon Forum wundert mich die Sichtweise mit der Pampa. Ihr habt Angst, Zeit durchs Pendeln zur Arbeit zu verlieren? Ich hätte Angst Zeit durchs Pendeln zu meinen Freizeitaktivitäten zu verlieren. Ich erinnere gerne an die Forumskollegin aus Düsseldorf, die fast nur noch indoor radelt, weil es ihr zu viele Ampeln und gefährliche Straßen sind, bis sie in der Natur ist. Ich wohne mitten im Fahrradparadies. 400m bis zum Streckennetz. Und 600m zu einem der größten Waldgebiete NRWs. Mich kriegt nichts in eine große Stadt.

Matthias75
15.02.2021, 14:01
Für ein Triathlon Forum wundert mich die Sichtweise mit der Pampa. Ihr habt Angst, Zeit durchs Pendeln zur Arbeit zu verlieren? Ich hätte Angst Zeit durchs Pendeln zu meinen Freizeitaktivitäten zu verlieren. Ich erinnere gerne an die Forumskollegin aus Düsseldorf, die fast nur noch indoor radelt, weil es ihr zu viele Ampeln und gefährliche Straßen sind, bis sie in der Natur ist. Ich wohne mitten im Fahrradparadies. 400m bis zum Streckennetz. Und 600m zu einem der größten Waldgebiete NRWs. Mich kriegt nichts in eine große Stadt.

Zwischen Land und Großstadt gibt es ja noch etliche Zwischenstufen. Zudem wird "Pampa" ja auch unterschiedlich definiert. Was der eine als Pampa bezeichnet ist für den andere das ruhige Idyll. Für den einen reicht es, wenn die nächste Großstadt in einer halbe Stunde mit dem auto erreichbar ist, für den andere ist es ein Alptraum, wenn er nach 15min mit der S-Bahn noch nicht m Zentrum ist.

Großstadt wäre für mich auch nichts, absolutes Land aber auch nicht, gerade mit Blick auf die Kinder. Fände ich blöd, wenn man alleine nirgends hinkommt und immer auf Fahrer angewiesen ist. Ist aber für jeden anders. Was im Einzelfall am besten passt, muss jeder für sich entscheiden.

Das spielt natürlich dann in die anderen Planungsaspekte hinein. Zentrumsnah mit 1000qm Grundstück und absolut ruhige Lage wird z.B. nicht oder nur mit einem größeren finanziellen Polster klappen....

M.

Seyan
15.02.2021, 14:08
Zwischen Land und Großstadt gibt es ja noch etliche Zwischenstufen. Zudem wird "Pampa" ja auch unterschiedlich definiert. Was der eine als Pampa bezeichnet ist für den andere das ruhige Idyll. Für den einen reicht es, wenn die nächste Großstadt in einer halbe Stunde mit dem auto erreichbar ist, für den andere ist es ein Alptraum, wenn er nach 15min mit der S-Bahn noch nicht m Zentrum ist.

Großstadt wäre für mich auch nichts, absolutes Land aber auch nicht, gerade mit Blick auf die Kinder. Fände ich blöd, wenn man alleine nirgends hinkommt und immer auf Fahrer angewiesen ist. Ist aber für jeden anders. Was im Einzelfall am besten passt, muss jeder für sich entscheiden.

Das spielt natürlich dann in die anderen Planungsaspekte hinein. Zentrumsnah mit 1000qm Grundstück und absolut ruhige Lage wird z.B. nicht oder nur mit einem größeren finanziellen Polster klappen....

M.

Wäre denn Roth oder Schwabach noch groß genug, wenn es flott erreichbar ist, oder reden wir bei Großstadt schon eher von Nürnberg oder Erlangen?

Ich fände z.B. Eckersmühlen ganz schick, ist nicht weit von Roth weg, aber klein genug und Anbindungen dort gibts genug.

MattF
15.02.2021, 14:29
Für ein Triathlon Forum wundert mich die Sichtweise mit der Pampa. Ihr habt Angst, Zeit durchs Pendeln zur Arbeit zu verlieren?


Ich muss zugeben, ich hätte es manchmal durchaus auch gerne ein bisschen weiter als die 4 km zur Arbeit. Als Training kann man das nicht bewerten :Cheese: (und es sind nicht mal 15 min für ein Punkt beim WP :Lachanfall: :Lachanfall: )

Allerdings wohnt man ja meist auch nicht allein in so einem Haus und die Mitbewohner sind nicht so die Radler. Dazu die Frage des Wiederverkaufswertes/Nachnutzung, entweder für einen selber (z.b. wenn man in eine Pflegeheim umziehen muss oder doch mal woanders hin ziehen will) und die Erben, nicht ganz unerheblich.

TriVet
15.02.2021, 14:40
Zähl dein dein Geld und überlege dir, was dir wichtig ist, was du brauchst und was du willst.
Alles andere ist doch völlig individuell.

TTTom
15.02.2021, 15:20
Nachdem ich nun lange genug verheiratet bin um gelernt zu haben, dass das nicht zwinged ein Konzept für die Ewigkeit ist, bin ich ganz froh kein Vermögen für das Eigenheim vergraben zu haben.
Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, wo ein Scheidungshaus den Ruin bedeutete.

Momentan lebe ich in einem (Reihen)Haus mit 4 Stockwerken (Keller mit Homeoffice/Fitness, EG, OG, DG) und alle Stockwerke werden benutzt. Zum Teil zeigt mir meine Garmin 20! Stockwerke pro Tag an. Noch sehe ich das sportlich, aber mit 70 will ich das nicht mehr.

Ich kann jeden verstehen, der keine Nachtbarn unter oder über sich will.
Wo meine Eltern langsam in ein Alter kommen wo man sich um die Wohnsituation der nächsten 10 Jahre schon mal Fragen stellt, stell auch ich mir die Frage ob die eigene Burg hinter der Hecke das einzig wahre ist.
Inzwischen bin ich da sozialer geworden und kann mir ein Zusammenleben mit (mir grundsätzlich halbwegs lieben) Menschen vorstellen. Ich meine jetzt keine WG, aber evtl ein kleines MFH, Vierseithof mit Gleichgesinnten.

Was ich sagen will, ein Eigenheim ist eine Entscheidung für eine bestimme Lebensart und Lebensarten ändern sich.

tridinski
15.02.2021, 15:26
Wäre denn Roth oder Schwabach noch groß genug, wenn es flott erreichbar ist, oder reden wir bei Großstadt schon eher von Nürnberg oder Erlangen?

Ich fände z.B. Eckersmühlen ganz schick, ist nicht weit von Roth weg, aber klein genug und Anbindungen dort gibts genug.

Das kannst nur du für dich selber entscheiden, für den einen ist 20.000 Einwohner schon ein Moloch, international ist alles unter 5mio aber eher Kleinstadt :Cheese:

Nürnberg und auch Frankfurt würde ich persönlich als urban bezeichnen aber beides nicht als Großstadt. Egal wo du wohnst kannst du dich dort überall sofort aufs Rad schwingen und bist selbst an Werktagen auf verkehrsarmen Wegen/Sträßchen in kurzer Zeit aus dem Stadtbereich raus. Ich brauch 20min mit der Bahn nach FFM-City, bin aber andererseits in 5min mit dem Rad oder Laufschuhen am Fluss oder im Wald. Für mich ne Top-Kombi. Haus ist allerdings "Stapelware", also DHH mit 4Stockwerken vom Keller bis zum DG. Wenn ich 45min-1h Anfahrt in die Stadt in Kauf nehme bekomme ich in RheinMain für deutlich weniger Geld was freistehendes.

Musst du wissen was DIR/EUCH am wichtigsten ist.

(Unsere Hütte ist ein EnergiePlus-Haus, dank zweier Wärmepumpen und großflächig Photovoltaik produziert das Haus übers Jahr mehr Energie als es verbraucht, auch das ist ein Aspekt den man bei der Entscheidung berücksichtigen kann, technisch heute kein Problem)

MatthiasR
15.02.2021, 15:45
Unabhängig vom Thema, ob EFH nun nachhaltig sind in Hinblick auf Platzangebot, Klima usw. suchen wir derzeit nach der Möglichkeit, entweder ein EFH zu kaufen oder bauen ...

Okay, es wurde zwar schon fast alles gesagt, aber noch nicht von jedem :Lachen2:

Falls es denn zum neu gebauten Eigenheim kommen sollte, fällt mir dazu noch Folgendes ein:

- Zwischen den Extremen "Fertighaus" und "Stein auf Stein mit Plastik-Dämmung" gibt es durchaus noch überlegenswerte Zwischenstufen. Wir haben z.B. ein vom Architekten (und uns) individuell geplantes Haus in Holzständerbauweise, das imho wesentlich ökologischer, rationeller erbaubar (Vorfertigung beim Holzbauer) und zeitgemäßer als "Stein auf Stein" ist. Das würde ich jetzt nach 20 Jahren darin wieder genauso machen.
- Heutzutage auf jeden Fall mit Photovoltaik vollmachen und das bei der Planung schon berücksichtigen (Ausrichtung, Dachform, Dachneigung, ...), incl. Lademöglichkeit fürs E-Auto.
- Gleich einen Fitnessraum / eine Paincave mit einplanen, ebenso Stellplätze für n+1 Fahrräder

Gruß Matthias

Matthias75
15.02.2021, 15:54
Wäre denn Roth oder Schwabach noch groß genug, wenn es flott erreichbar ist, oder reden wir bei Großstadt schon eher von Nürnberg oder Erlangen?

Ich fände z.B. Eckersmühlen ganz schick, ist nicht weit von Roth weg, aber klein genug und Anbindungen dort gibts genug.


Wie schon von anderen geschrieben: Das kommt darauf an. Von Roth kenne ich nur den Festplatz, von Eckersmühle nur die Ortsdurchfahrt, wobei die Sicht auf die Ort meist durch Bierbänke eingeschränkt ist :Cheese: . :Huhu:

Was ist dir wichtig? Was muss vor Ort sein? Für was bist du bereit weiter zu fahren? Wie ist die Bevölkerungsstruktur/das menschliche Klima im Ort? wie ist die Umgebung?...

Ich geniesse es z.B. fast alles für den täglichen Bedarf zu Fuß/mit dem Fahrrad besorgen zu können, dass das Kind zu Fuß zur Schule laufen kann, der Wald fußläufig erreichbar ist etc..

Ich kenne aber auch andere, die in der Großstadt glücklich sind oder auf ganz kleinen Dörfern, auf denen man für alles ins Auto steigen muss.

M.

MattF
15.02.2021, 16:20
Ich kann jeden verstehen, der keine Nachtbarn unter oder über sich will.
Wo meine Eltern langsam in ein Alter kommen wo man sich um die Wohnsituation der nächsten 10 Jahre schon mal Fragen stellt, stell auch ich mir die Frage ob die eigene Burg hinter der Hecke das einzig wahre ist.
Inzwischen bin ich da sozialer geworden und kann mir ein Zusammenleben mit (mir grundsätzlich halbwegs lieben) Menschen vorstellen. Ich meine jetzt keine WG, aber evtl ein kleines MFH, Vierseithof mit Gleichgesinnten.


Sehe ich ähnlich. So ein Alterswohnprojekt könnte mir auch gefallen.
Jeder sollte sein Eigenes haben aber viele Sachen kann man ja auch gemeinsam nutzen:

-Fahradwerkstatt/-keller
-Fitnessraum
-Grill
.....

:Huhu:

Schlafschaf
15.02.2021, 17:46
Sehe ich ähnlich. So ein Alterswohnprojekt könnte mir auch gefallen.
Jeder sollte sein Eigenes haben aber viele Sachen kann man ja auch gemeinsam nutzen:

-Fahradwerkstatt/-keller
-Fitnessraum
-Grill
.....

:Huhu:

Ich melde Interesse an! Können wir uns was auf halben Weg zwischen Lautern und Hassloch suchen, an der A6 gelegen damit ich noch zur Arbeit komm? :Cheese:

Aber im Ernst: ich fände das auch sehr cool und hoffe ich kann das mit meinen Kindern irgendwann umsetzen. Aktuell sind meine Kinder noch voll dafür, dass wir irgendwann in einem großen Mehrfamilienhaus zusammen wohnen. Mal schauen ob ich die Stimmung noch 15 Jahre erhalten kann bis es umsetzbar wäre :o

Ansonsten: Wie Sabine schon sagte würde ich das Haus komplett Smart planen mit jedem Technikquatsch den es gibt oder zumindest die Möglichkeiten zu schaffen es irgendwann nutzen zu können.

Ich würde mein Haus wohl so planen, dass ich möglichst unabhängig von Strom und Gas bin. Also super isoliert, das Dach voll mit Solar, Erdwärme und was man sonst noch machen kann. (Ich bin da jetzt nicht auf dem neusten Stand, aber ihr wisst ja was ich meine). Besser für die Umwelt und damit ist man wohl am besten gerüstet gegen alles was die Klimakrise noch bringen kann.

Seyan
16.02.2021, 11:56
Wir haben gestern erstmal ein erstes, loses Telefonat mit einer Immobilienexpertin geführt, die uns erst darauf verweisen wollte, dass wir für 2023 zu früh dran sind, aber bei der Erwähnung, dass noch kein Grundstück vorhanden ist, fand sie es richtig, schon jetzt mit den Planungen bzw. Überlegungen zu beginnen.

Der Markt ist echt krass (krank).

hanse987
16.02.2021, 12:57
Für mich gibt es am Anfang 3 Sachen.

Was ist mein max. Budget, was sich zusammensetzt aus Eigenkapital und was mir die Bank gibt. Dies kann man im Vorfeld schon mal abklopfen.

Was will ich? Ein Raumbuch aller gewünschter Räume mit Größen erstellen. Dies ist nur eine Aufstellung noch ohne Grundriss.

Schauen ob und wo es Grundstücke gibt. Kosten?

Mit den drei Daten würde ich in die Vorkalkulation gehen:
Max. Budget - Grundstück und Nebenkosten - Wohnfläche (2000-2500€/m²) - Außenanlagen - Nebengebäude wie Garage oder Carport - Baunebenkosten
So erkennt man ob man sich das Haus überhaupt leisten kann.

Das Grundstück wenn möglich aus Eigenkapital kaufen. Dadurch ist anschließend die Hausfinanzierung etwas einfacher, weil man z.B. keine Bereitstellungszinsen zahlen muss.

Erst wenn man ein Grundstück hat geht die Hausplanung los.

El Stupido
16.02.2021, 13:51
Wurde das Thema Eigenleistungen schon angesprochen?
Muss man sich auch überlegen, was man ggfs. selbst machen kann / will / darf und wieviel sich hierdurch sparen lässt.
Das kann finanziell schon eniges ausmachen, kann aber auch monatelang eine ziemliche Bürde sein neben Job, Familienleben usw.

Schwarzfahrer
16.02.2021, 13:55
Was ist mein max. Budget, was sich zusammensetzt aus Eigenkapital und was mir die Bank gibt. Dies kann man im Vorfeld schon mal abklopfen..
Zu diesen Summen gehört unbedingt noch zu wissen, welche Summe ich in Tilgung + Zinsen stecken kann über längere Zeit: Untergrenze, falls z.B. ein Einkommen wegfällt, Obergrenze, bei der ich noch keine wesentlichen Abstriche in meinem sonstigen Leben machen muß. Das bestimmt, was ich als Kredit bereit bin, aufzunehmen -.unabhängig davon, was die Bank mir bereit ist, zu geben..

Nepumuk
16.02.2021, 14:00
Der Markt ist echt krass (krank).

Allerdings. Das wird auch viele Träume zunichte machen. Guckt euch doch einfach mal an, was in eurer Region so angeboten wird - erstmal egal, ob neu oder gebraucht, groß oder klein. Und dann siehst du doch, ob überhaupt was dabei ist, was für euch in Frage kommt.
Hab ich vor 3 Jahren auch so gemacht. Wollte eigentlich mein Haus verkaufen und stadtnäher eine Wohnung kaufen. Im Endeffekt habe ich es gelassen, weil die Preise so absurd sind, dass das einfach nicht in Frage kommt.
Ich kenne den Markt in eurer Region nicht. Hier im Rhein-Main-Gebiet geht das angedachte Mehrgenerationenhaus vielleicht bei 500k€ los.

MattF
16.02.2021, 14:04
Für mich gibt es am Anfang 3 Sachen.

Was ist mein max. Budget, was sich zusammensetzt aus Eigenkapital und was mir die Bank gibt. Dies kann man im Vorfeld schon mal abklopfen.

Die Bank gibt dir aktuell mehr als dir lieb ist * SCNR :Cheese:



*zumindes dem dem sie überhaupt was gibt. Es gibt 2 Gruppen, gute und schelchte Risiken, die einen bekommen fast unendlich, die anderen (z.b. Selbständige) bekommen gar nichts.

Und um nochmal ernsthaft zu werden, das aktuell niedrige Zinsniveau animiert halt, wenn man nur danach geht was kann ich bezahlen im Monat (z.b. 1000 € ), viel zu viel Geld aufzunehmen.

FinP
16.02.2021, 16:29
Wurde das Thema Eigenleistungen schon angesprochen?
Muss man sich auch überlegen, was man ggfs. selbst machen kann / will / darf und wieviel sich hierdurch sparen lässt.
Das kann finanziell schon eniges ausmachen, kann aber auch monatelang eine ziemliche Bürde sein neben Job, Familienleben usw.

Da wäre ich, zumindest wenn man selbst kein Handwerker ist oder Erfahrung hat, sehr zurückhaltend.

Ja, das spart ein bisschen, man braucht aber: Zeit, Nerven, Materialbezugsquellen, Ahnung, Zeit, Werkzeug und nochmal Zeit. Und da man vor allem Zeit braucht, sollte man dies sehr klar mit den anderen Gewerken und auch einer eventuellen Bauherrin kommunizieren. Für einen Handwerker ist es wohl die Höchststrafe, wenn man auf den Bauherren warten muss, der seine kleine Eigenleistung nicht fertig bekommt.

Von Qualitätseinbußen will ich gar nicht anfangen. Aber das ist ja die Frage der eigenen Gewichtung. Ob der finale Anstrich nun deckend ist oder nicht, ist ja reparabel.

Schwarzfahrer
16.02.2021, 17:02
Da wäre ich, zumindest wenn man selbst kein Handwerker ist oder Erfahrung hat, sehr zurückhaltend.

Ja, das spart ein bisschen, man braucht aber: Zeit, Nerven, Materialbezugsquellen, Ahnung, Zeit, Werkzeug und nochmal Zeit. Und da man vor allem Zeit braucht, sollte man dies sehr klar mit den anderen Gewerken und auch einer eventuellen Bauherrin kommunizieren. Für einen Handwerker ist es wohl die Höchststrafe, wenn man auf den Bauherren warten muss, der seine kleine Eigenleistung nicht fertig bekommt.

Von Qualitätseinbußen will ich gar nicht anfangen. Aber das ist ja die Frage der eigenen Gewichtung. Ob der finale Anstrich nun deckend ist oder nicht, ist ja reparabel.
Sehe ich nicht ganz so einseitig. Ich finde, Eigenleistung kann sehr hilfreich und sinnvoll sein -vorausgesetzt man kann das, was man tut, und man arbeitet auch gerne selbst am Bau. Wenn man es nur muß, aber nicht gerne tut, sollte man die Finger von lassen.
Ich habe gerade die Sachen, die mir wichtig waren, vor allem im Innenausbau, lieber selbst gemacht; da wurde es eher so, wie ich es wollte, als wenn man es einem lustlosen Handwerker überläßt. 60 % der Handwerker haben Arbeiten abgeliefert, wo ich immer wieder nachbessern mußte, oder zumindest nachbessern lassen. Qualität ist also nicht das schlagende Argument. Und auch die Abstimmung mit Handwerkern hat immer gut geklappt; die Guten würdigen ggf. sogar, wenn man als Bauherr kleinere, pfriemeligere Arbeiten abnimmt, und sie mehr Zeit für lukrativere Projekte haben.

canoeist
16.02.2021, 17:21
Nach meiner ganz persönlichen Erfahrung: Nie wieder einen Keller. Die klitzekleine Senke, in der unser Reihenhaus liegt, haben wir leider total unterschätzt. In den letzten drei Jahren mussten wir mindestens einmal jährlich den gefluteten Keller wieder in Ordnung bringen; laut Nachbarn war das früher praktisch nie ein Problem. Klimawandel lässt grüßen. Einer der Nachbarn hat seine Kellertür inzwischen zugemauert, wir anderen konnten uns zu diesem radikalen Schritt noch nicht durchringen. Also vor dem (Keller-)bau SEHR genau die Lage checken.

Zum Thema Eigenleistung: Ein gewisses handwerkliches Talent sollte schon vorhanden sein. Am Haus gibt's einfach immer was zu tun; wenn man da jedes Mal einen Handwerker kommen lässt, wird's arg teuer. Wie meinte ein Kumpel so schön: “Es gibt Leute, die sollten einfach kein Eigenheim bewohnen“.

FinP
16.02.2021, 17:47
Sehe ich nicht ganz so einseitig.

Du hast Dich irgendwo anders als Handwerker und Ingenieur bezeichnet. Du fällst also in meine Adressatengruppe der Normalos nicht rein.

Der Normalo unterschätzt meiner Meinung nach den Aufwand und überschätzt seine Fähigkeiten und dann wird es erst richtig teuer/nervig.

Matthias75
16.02.2021, 17:54
Da wäre ich, zumindest wenn man selbst kein Handwerker ist oder Erfahrung hat, sehr zurückhaltend.

Ja, das spart ein bisschen, man braucht aber: Zeit, Nerven, Materialbezugsquellen, Ahnung, Zeit, Werkzeug und nochmal Zeit. Und da man vor allem Zeit braucht, sollte man dies sehr klar mit den anderen Gewerken und auch einer eventuellen Bauherrin kommunizieren. Für einen Handwerker ist es wohl die Höchststrafe, wenn man auf den Bauherren warten muss, der seine kleine Eigenleistung nicht fertig bekommt.

Von Qualitätseinbußen will ich gar nicht anfangen. Aber das ist ja die Frage der eigenen Gewichtung. Ob der finale Anstrich nun deckend ist oder nicht, ist ja reparabel.

Sehe ich nicht ganz so einseitig. Ich finde, Eigenleistung kann sehr hilfreich und sinnvoll sein -vorausgesetzt man kann das, was man tut, und man arbeitet auch gerne selbst am Bau. Wenn man es nur muß, aber nicht gerne tut, sollte man die Finger von lassen.
Ich habe gerade die Sachen, die mir wichtig waren, vor allem im Innenausbau, lieber selbst gemacht; da wurde es eher so, wie ich es wollte, als wenn man es einem lustlosen Handwerker überläßt. 60 % der Handwerker haben Arbeiten abgeliefert, wo ich immer wieder nachbessern mußte, oder zumindest nachbessern lassen. Qualität ist also nicht das schlagende Argument. Und auch die Abstimmung mit Handwerkern hat immer gut geklappt; die Guten würdigen ggf. sogar, wenn man als Bauherr kleinere, pfriemeligere Arbeiten abnimmt, und sie mehr Zeit für lukrativere Projekte haben.

Wie so oft: kommt darauf an.

Auf jeden fall sollten an realistisch planen, was man sich selbst zutraut und wie lange man dafür braucht. In die Rechnung kommt ja eben zu Material, das meistens im Baumarkt teurer ist als der Handwerker es im Großhandel bekommt, noch Werkzeug dazu, dass man entweder besorgen oder leihen muss. Dazu Zeit und Nerven... kritisch wird es, wenn andere Gewerke von den Eigenleistungen abhängig sind. Man kommt doch mal schnell durch Job, Krankheit o.ä. zeitlich in Verzug....

Qualitätseinbußen bei Handwerker kann ich nicht bestätigen. Die, die wir ins Haus gelassne haben, haben alle erstklassige Arbeit abgeliefert. Tip: Handwerker vor Ort suchen. Die wollen häufig nur Aufträge in der näheren Umgebung annehmen und können sich keine schlechte Mundpropaganda leisten. Ist halt dann nicht immer der günstigste... ruhig mal zwei, drei Handwerker kommen lassen und ein Angebot machen lassen. Häufig bekommt man dabei schon ein Gefühl, wie die so arbeiten würden....

M.

crazy
16.02.2021, 19:11
Für ein Triathlon Forum wundert mich die Sichtweise mit der Pampa. Ihr habt Angst, Zeit durchs Pendeln zur Arbeit zu verlieren? Ich hätte Angst Zeit durchs Pendeln zu meinen Freizeitaktivitäten zu verlieren. Ich erinnere gerne an die Forumskollegin aus Düsseldorf, die fast nur noch indoor radelt, weil es ihr zu viele Ampeln und gefährliche Straßen sind, bis sie in der Natur ist. Ich wohne mitten im Fahrradparadies. 400m bis zum Streckennetz. Und 600m zu einem der größten Waldgebiete NRWs. Mich kriegt nichts in eine große Stadt.

Sehe ich ähnlich.
Ja, jeden Arbeitstag pendle ich 2x 55min nach Aachen, aber dafür setze ich mich daheim auf's Rad und habe die komplette Eifel vor der Tür. Außerdem bin ich zugunsten der Lebensqualität auf 4 Tage / Woche runtergegangen.
Stadt ist eine tolle Sache, aber ich brauche weder Kino, noch Bar, noch Theater, für die paar Male im Jahr kann man einen Meter fahren.
Dafür Schnee, Wald, Natur und Garten vor der Tür.
Unser Haus hat 100k gekostet, mit allem, was man braucht.
Im Januar war ich 200m vor der Haustür langlaufen.


Beim Neubau stimme ich Sabine und den anderen zu: Die paar Leitungen, Leerrohre etc in die Wand einlassen kosten nicht mehr als Material, späteres aufreissen und erstverlegen umso mehr.

Noch ein Tip: In jede relevante Raumecke ein Elektro-Leerrohr einputzen lassen.
Kostet nix extra (ausser die paar Cent Rohre), kannst ja auch komplett uP verschwinden lassen. In 5 Jahren einen Lautsprecher, eine Lampe, eine Steckdose da oben? Zack, oben und unten öffnen, Kabel durch, fertig.

Wenn es sich konstruktiv einrichten lässt die Wasserversorgung auf eine zentrale Stelle beschränken, so dass Küche, Bad etc aus der gleichen Wandseite beziehen. Wenn Du ewig Platz hast, eventuell sogar minimalst begehbar. Ja, ich habe intensive Erfahrung mit Wasserschäden. ;)

Wenn ein Trainingsraum auch nur im entferntesten angeplant wird, dort zusätzliche Steckdosen (Decke!) einbringen. Auch hier wieder: Im Neubau ein Lochelement in die Wand zu übernehmen kostet Dich nur dieses Element, der Einbau ist mit dem Mauern vollzogen. Aussen, innen Platte davor, Überputzen, optisch weg. Fällt Dir in 5 Jahren ein, dass der eventuell angedachte Trainingsraum eine Belüftung braucht....

Tragende Elemente im Innenraum eher auf Säulenart basieren, mit langen Stürzen verbinden und trocken ausmauern, dann kann man später die Aufteilung ohne Statiker ändern.

Ihr habt Kinder und plant einen Keller? Wäscheabwurf!

Genug Steckdosen kann man nicht in einem Raum haben.
Genug Leerrohre entlang der Fußleisten, Ecken und der Zufahrt auch nicht.

Ein zentrales Staubsaugersystem ist ziemlich sexy.

Schwarzfahrer
16.02.2021, 19:57
Tip: Handwerker vor Ort suchen. Die wollen häufig nur Aufträge in der näheren Umgebung annehmen und können sich keine schlechte Mundpropaganda leisten. Ist halt dann nicht immer der günstigste... ruhig mal zwei, drei Handwerker kommen lassen und ein Angebot machen lassen. Häufig bekommt man dabei schon ein Gefühl, wie die so arbeiten würden....
Dachte ich mir auch so. Aber gerade der Installateur vor Ort hat z.B. die Dämmung aller Rohrleitungen so vermurkst (keine Ahnung von EnEV), daß wir ihn mitten im Projekt feuern mußten. :dresche
Und bei manchen Gewerken mußt Du froh sein, überhaupt einen zu finden, der zeitnah bereit ist, ein Angebot zu erstellen. Einfamilienhäuser sind beim aktuellen Bauboom für viele nicht so lukrativ, wie Großprojekte, das bleibt schon mal lange liegen. Schlosser für Geländer und Fliesenleger haben wir z.B. monatelang gesucht, und mußten nehmen, was wir bekamen. Hilfreich ist, wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt...Nach vier Jahren habe ich jetzt immerhin eine gute Handwerkerpalette. :)

hanse987
16.02.2021, 20:47
Zu diesen Summen gehört unbedingt noch zu wissen, welche Summe ich in Tilgung + Zinsen stecken kann über längere Zeit: Untergrenze, falls z.B. ein Einkommen wegfällt, Obergrenze, bei der ich noch keine wesentlichen Abstriche in meinem sonstigen Leben machen muß. Das bestimmt, was ich als Kredit bereit bin, aufzunehmen -.unabhängig davon, was die Bank mir bereit ist, zu geben..

Du hast schon recht, dass man wissen sollte was man monatilich zahlen kann bzw. dazu bereit ist. Da hilft auf jeden Fall ein Haushaltsbuch über längere Zeit zu führen um seine Einnahmen und Ausgaben genau zu kennen.

Mal ein Tipp wenn man mal in der Planung ist. Ich empfehle sich in das Thema Heizungsplanung selbst etwas einarbeiten. Von dem was ich da in letzter Zeit alles gelesen habe stehen einem die Haare zu Berge, weil viele Heizis immer noch nach Pi mal Daumen arbeiten. Vor allem Wärmepumpen verzeihen fast keine fehler wenn sie effizient laufen sollen. Ein Punkte bei Wärmepumpe wären:
- Wunschthemperaturen der einzelen Räume festlegen
- Raumweise Heislastberechnung nach DIN - am besten durch externes Fachbüro
- Vorlauftemperatur für FBH max. 30°C
- Wärmepumpe nicht überdimensionieren und darauf achten das diese modulierend arbeitet
- Alle Heizkreise ungefähr gleich lang, keiner länger als 100 Meter
- HKV Rohrdurchmesser groß genug anbinden lassen
- Kein Heizkreispufferspeicher
- Prolemraum ist meist das Bad. Hier FBH auch unter Wanne und Dusche machen. Wenn die Heizfläche am Boden nicht reicht dann um Wandheizung erweitern
- Keinen Handtuchheizkörper an die FBH anbinden

Zu guter letzt kann man die vom Gesetz geforderte Einzelraumregelung ausser Betrieb nehmen und das ganze über einen termische Abgleich abstimmen. So bekommt man eine effiziente Wärmepumpe.

Durch die Dichtheit der heutigen Gebäude auch an eine Lüftungsanlage denken. Dezentral ist halt günstiger, dafür aber der Zentralen KWL in vielen Punkten unterlegen.

Superpimpf
16.02.2021, 21:29
Es wurde bestimmt schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem :) deswegen hier noch mein Senf:


Nutzungskonzepte und "Workflows", speziell beim Neubau aber auch bei Sanierung überlegen und entsprechend planen. Was meine ich damit:

Bei uns sind an den Kinderzimmern bodentiefe Doppelfenster mit Absturzsicherung. Jetzt hat die Architektin aber einen Flügel als fest geplant und wir haben uns gedacht "ja, ein Flügel zum Lüften reicht". --> Putze mal Fenster, wenn du dank Absturzsicherung und Festelement nicht rankommst...
Gleiches Problem bei sehr breitem und schmalem Fenster, was bloß kippbar und nicht als Normalflügel zu öffnen ist.
Wo ist z.B. die Waschmaschine. Es ist sehr leicht nach Platz zu planen, dass sie im Bad, im Heizraum, im Keller, ... ist. Wenn aber der Ort des Ausziehens, der Waschmaschine, des Aufhängens (Trockner?) und des wieder Wegräumens weit auseinander sind habt ihr immer diese zu umständlichen/langen Wege.
Aus dem gleichen Grund Einzelbereiche nicht zu groß planen. Eine Designerküche entlang einer 8m Wand mag toll aussehen. Wenn ich beim Kochen für jedes Utensil erst 5m laufen muss...

Zu viele Steckdosen planen! Und dann nochmal mehr. Auch wenn jetzt feststeht wie ihr Räume nutzen wollt, das wird sich in den nächsten Jahrzehnten ändern.
Bei Sachen die ihr jeden Tag anfasst nicht zu knausrig sein. Türen + Türgriffe, Armaturen, Lichtschalterserie, .... --> kann man alles wechseln, macht man aber wenn man einmal drin wohnt seltenst. Und man ärgert sich jeden Tag über die gesparten 5 € (okay, können auch 50 oder 500 pro Teil sein) wenn man nicht das genommen hat, was einem optimal gefallen hat.
Leerrohre! Bei mir im Wohnzimmer sieht man kein einziges Kabel zu Fernseher/Beamer/Lautsprecher/etc. Diese großzügig planen (Elektriker nehmen gerne 30 mm, ich empfehle mindestens 50 mm) und vernünfitg verlegen lassen (große Radien! Ziehe mal 3 dicke Lautsprecherkabel + HDMI + optisch durch ein 7m langes Leerrohr mit mehreren engen Kurven...). Bei uns hat er Elektriker ein Leerrohr auf 6m Länge parallel direkt am Stromkabel verlegt --> Wenn da ein Kleinsignalkabel drinliegt hast du garantiert Brummprobleme.
Bei "Das geht nicht" vom Bauträger/Architekt/Handwerker nicht klein bei gegen. Bei uns sollte ein sehr offenes Wonzimmer nicht gehen, weil Traglast/Spannweite Decke nicht reicht. Es ging dann doch, auch wenn sich Statiker und Prüfstatiker danach nicht mehr verstanden haben.
Glück mit Handwerkern haben :Cheese: Wir hatten einen Elektriker, der jede 50 cm mehr verlegte Kabel berechnet hat - aber wenn man mit etwas unzufrieden war war es am nächsten Tag in Ordnung. Dagegen waren andere, die sich ständig nur rausgeredet haben --> Ein Baugutachter kann je nach eigenem Kenntnisstand und Wollen nicht schaden.
Keine Gipswände wenn es nicht sein muss. Wir haben die als Trennung der beiden Kinderzimmer (Gipssteine, nicht Gipskarton). Und der Schallschutz im Gegensatz zu einer massiven/tragenden Wand ist mißerabel.
Location, Location, Location - angepasst auf euch! Wir wohnen direkt in der Stadt was für vieles phänomenal ist. Die mindestens 5 km Rad rein und raus sind es nicht.


Super-so viel auf die Schnelle-pimpf

EDIT, weil ich gerade ein paar Kommentare in die Richtung gelesen habe: Bei der Finanzierung nicht mit den minimal 1 % Tilgung planen und dann 35 Jahre abzahlen müssen. Ruhig höher reingehen (natürlich im realistischen Rahmen bleiben). Mit der Rente das Haus fertig abgezahlt haben sollte IMHO kein Ziel sein. Dann war es ggf. zu teuer.

Seyan
17.02.2021, 08:32
Da ja das Thema Bestandsimmobilie kaufen auch kam, da habe ich die Tage dank der Medien das hier gesehen:

https://scoperty.de/home

Ich finde das schon sehr frech, da einfach Schätzpreise für quasi alle Immobilien in Deutschland reinzustellen, ohne vorher die Eigentümer zu informieren. Ob das mit dem DSGVO im Einklang steht?

tridinski
17.02.2021, 08:51
Ob das mit DSGVO vereinbar ist weiss ich auch nicht, die Werte die die angeben empfinde ich als so belastbar als ob ich mich hinstelle und einfach mal ne Zahl raushaue.

Einige Immobilien die ich kenne habe ich mal angeschaut, da ist der Wert um ca. Faktor 2 zu hoch (auf dem Land) oder Faktor 2 zu niedrig (im Ballungsraum). Was man damit anfangen soll ist mir schleierhaft. Insbesondere da 99,99% der Immobilien ja gar nicht zum Verkauf stehen.

HerrMan
17.02.2021, 09:01
Finanztipp: ein paar Tausender mehr Kredit aufnehmen als man bei knapper Kalkulation brauchen würde. Diesen Notgroschen bekommt man nur jetzt und nur beim Immobilienkauf für fast umsonst.

crazy
17.02.2021, 09:05
Da ja das Thema Bestandsimmobilie kaufen auch kam, da habe ich die Tage dank der Medien das hier gesehen:

https://scoperty.de/home

Ich finde das schon sehr frech, da einfach Schätzpreise für quasi alle Immobilien in Deutschland reinzustellen, ohne vorher die Eigentümer zu informieren. Ob das mit dem DSGVO im Einklang steht?



DSGVO ist kein Thema, sind ja alles öffentliche Daten, die Seite ist ein Algorithmus.

Die Flächendaten, Parzellengrößen etc holt man sich von https://www.tim-online.nrw.de/tim-online2/

das kombiniert man mit den Bodenrichtwerten, Anzahl & Größe der Wohneinheiten von https://www.boris.nrw.de/borisplus/?lang=de

Fertig.

Klar, die Beispiele sind jetzt NRW, aber gibt's ja auch für andere Länder.

MattF
17.02.2021, 09:09
Finanztipp: ein paar Tausender mehr Kredit aufnehmen als man bei knapper Kalkulation brauchen würde. Diesen Notgroschen bekommt man nur jetzt und nur beim Immobilienkauf für fast umsonst.

Der Spruch meiner Arbeitskollegen damals in deren Bauphase war: "Beim Hausbau muss min. noch ein Auto rausspringen."

Das sollte man nicht übertreiben, weil Geld was man hat gibt man auch aus und man muss es ja auch zurück zahlen.

Und der letzte Satz stimmt im Grunde auch nicht ganz, man kann den Kredit immer anpassen. Natürlich ist ein Baukredit kein Dispo wo ich mir jeden Monat mal 1000 € holen kann und dann wieder einzahle aber im Grunde kann man sich auf eine laufende Baufinanzierung schon auch mal wieder Geld holen. Selbst lange abgezahlte Kredite, wenn man die Grundschuld nicht gelöscht hat, kann man reaktivieren und so an billiges Geld kommen. Haben wir auch schon gemacht.

Stefan
17.02.2021, 09:13
scopery:
Wenn man auf "mehr erfahren" klickt, dann schreiben sie dort was zu den Inputparametern, dem Algorithmus.....

HerrMan
17.02.2021, 09:35
DNatürlich ist ein Baukredit kein Dispo wo ich mir jeden Monat mal 1000 € holen kann und dann wieder einzahle aber im Grunde kann man sich auf eine laufende Baufinanzierung schon auch mal wieder Geld holen. .

Stimmt. Aber keiner weiss was passiert, wenn nach Corona mit Spanien und Italien in Brüssel verhandelt wird, wer das alles bezahlen soll. Das kann böse enden.

Heute bekommst du 20.000 € Sicherheit für 15 € im Monat, auf 20 Jahre fix. Ich fände das sehr interessant für eine junge Familie.

FinP
17.02.2021, 09:37
Der Spruch meiner Arbeitskollegen damals in deren Bauphase war: "Beim Hausbau muss min. noch ein Auto rausspringen."


Ich weiß nicht, was bei uns falsch lief, aber wir haben die Darlehensbeträge immer jeweils gegen Verwendungsnachweis bekommen, eine Rechnung für ein Auto hätten wir nicht einreichen können.

Der nicht verwendete Restbetrag ging dann automatisch in die Tilgung.

MattF
17.02.2021, 09:41
Stimmt. Aber keiner weiss was passiert, wenn nach Corona mit Spanien und Italien in Brüssel verhandelt wird, wer das alles bezahlen soll. Das kann böse enden.

Heute bekommst du 20.000 € Sicherheit für 15 € im Monat, auf 20 Jahre fix. Ich fände das sehr interessant für eine junge Familie.

War vielleicht falsch ausgedrückt, du bekommst auf den Immokredit aber immer billigeres Geld als wenn du z.b. einen Konsumentenkredit nimmst, auch in 20 Jahren.

Und wie gesagt, was machst du mit den 20.000 €? Wenn du es für Konsum ausgibst (*größeres Auto kaufen als man sich eigentlich leisten kann), hast du in meinen Augen was falsch gemacht.

Wenn man das Geld wirklich sinnvoll einsetzt OK.

Beachten sollte man auch noch, je höher der Beleihungswert desto teurer ist der Zins auch wieder, das kann also nach hinten los gehen.

Und ..... wenn man davon ausgeht, dass man 25% Eigenkapital hat, kann man ja auch vom Eigenkapital was zurück halten, dann muss man nicht mehr Kredit aufnehmen.

:Huhu:

MattF
17.02.2021, 09:46
Ich weiß nicht, was bei uns falsch lief, aber wir haben die Darlehensbeträge immer jeweils gegen Verwendungsnachweis bekommen, eine Rechnung für ein Auto hätten wir nicht einreichen können.

Der nicht verwendete Restbetrag ging dann automatisch in die Tilgung.

Das hängt auch vom Eigenkapital ab. Wenn das knapp ist klar, dann schaut die Bank ganz genau hin, weil sie muss ja schauen, dass bei einer möglichen Zwangsversteigerung das Geld wieder rein kommt, bzw. in der Bauphase müssen die auch schauen, dass das Geld wirklich in den Bau fließt und nicht irgendwohin und der Bau still steht.

Wenn du aber genug Eigenkapital hast, dann ist die Sicherheit so hoch, dass die nicht mehr ganz genau hin schauen.

Als wir unseren Kredit wieder aufgestockt haben um die Heizung und Solar zu bezahlen, haben die gar nichts gewollt. Die Restschulden lagen aber auch nur noch bei 15%.

P.s.: Ganz ernst ist der Spruch auch nicht zu nehmen :-)

qbz
17.02.2021, 10:05
Als ich nach der Rente von Berlin weg auf das Land ziehen wollte, noch mit einem anderen Paar, erstellte ich mir für die Suche einen kleinen Kriterienkatalog sowohl Standort wie Grundstück, Haus / Hof, Finanzierung. Jeh klarer und präziser der ist, umso einfacher fällt die Umsetzung.

Als Beispiel für unsere Standortkriterien: Dorf, kein Strassendorf, keine Autodurchgangslandesstr., keine Autobahngeräusche, See(n) in der Nähe, Bahnanschluss in der Nähe, bis ca. 100km im Umkreis von Berliner Stadtgrenze, keine Autobahngeräusche, Wald in der Umgebung, Abstand zu Nachbargrundstück.
Grundstück: => 1000m2, eigener Gemüse-/Obstgarten möglich
etc.

Erstellt für alle wichtigen Aspekte einen solchen Kriterienkatalog, dann klärt sich ganz vieles von selbst.

TriVet
17.02.2021, 10:29
Da ja das Thema Bestandsimmobilie kaufen auch kam, da habe ich die Tage dank der Medien das hier gesehen:https://scoperty.de/home

was es alles gibt.
hier bei mir, wo ich zumindest halbwegs die Preise einschätzen zu können glaube, sind bei einigen die Spanne der Hauspreise teils bei mehreren 100T-Euro (zB von 550 - 850), teils vllig unrealistisch unter- als auch überbewertet.

Schätzeisen ohne allzuviel Nutzwert.

eik van dijk
17.02.2021, 10:30
Interessante Diskussion hier, hat ja auch Vorteile wenn keine WK stattfinden.

Hätte da eine Frage die eher die Finanzierung betrifft. Gibt es für die von der Bank geforderte Lebensversicherung, ist zumindest in unserem Fall so, noch einen anderen Weg? Beispielsweise eine Versicherung die mir die Summe absichert, aber auch eine Ansparung beinhaltet? Oder komme ich da nicht herum das monatlich einfach zu zahlen?

LG

Schwarzfahrer
17.02.2021, 10:45
was es alles gibt.
hier bei mir, wo ich zumindest halbwegs die Preise einschätzen zu können glaube, sind bei einigen die Spanne der Hauspreise teils bei mehreren 100T-Euro (zB von 550 - 850), teils vllig unrealistisch unter- als auch überbewertet.

Schätzeisen ohne allzuviel Nutzwert.
aktuell ja. Die Seite ist aber ziemlich neu. Wenn mit der Zeit immer mehr Besitzer die Schätzung zu verbessern helfen (Du kannst Dich einloggen, und deinen Eintrag mit genaueren Daten füttern), dann könnte das in 5 -10 Jahren schon einen gewissen Nutzen haben.

Matthias75
17.02.2021, 10:46
Da ja das Thema Bestandsimmobilie kaufen auch kam, da habe ich die Tage dank der Medien das hier gesehen:

https://scoperty.de/home

was es alles gibt.
hier bei mir, wo ich zumindest halbwegs die Preise einschätzen zu können glaube, sind bei einigen die Spanne der Hauspreise teils bei mehreren 100T-Euro (zB von 550 - 850), teils vllig unrealistisch unter- als auch überbewertet.

Schätzeisen ohne allzuviel Nutzwert.

+1!

Wenn man auf ein Objekt drauf klickt, bekommt man einige Infos angezeigt, auf denen die Schätzung beruht (Wohnfläche, €/qm, Baujahr). Zumindest bei mir bekannten Immobilien stimmen diese Werte schon nicht immer.

Interessante Diskussion hier, hat ja auch Vorteile wenn keine WK stattfinden.

Hätte da eine Frage die eher die Finanzierung betrifft. Gibt es für die von der Bank geforderte Lebensversicherung, ist zumindest in unserem Fall so, noch einen anderen Weg? Beispielsweise eine Versicherung die mir die Summe absichert, aber auch eine Ansparung beinhaltet? Oder komme ich da nicht herum das monatlich einfach zu zahlen?

Die Bank verlangt eine (zusätzliche) Lebensversicherung abzuschließen, die die Kreditsumme abdeckt? Da würde ich auf jeden Fall mal bei ein zweites Angebot von einer andere Bank einholen...

M.

crazy
17.02.2021, 10:54
Interessante Diskussion hier, hat ja auch Vorteile wenn keine WK stattfinden.

Hätte da eine Frage die eher die Finanzierung betrifft. Gibt es für die von der Bank geforderte Lebensversicherung, ist zumindest in unserem Fall so, noch einen anderen Weg? Beispielsweise eine Versicherung die mir die Summe absichert, aber auch eine Ansparung beinhaltet? Oder komme ich da nicht herum das monatlich einfach zu zahlen?

LG

Eine Bank fordert eine LV?
Es kann eine optionale Sicherheit sein, Forderung wäre mir neu.

Sehr wichtig: Unbedingt abklären, dass die Banken KEINE direkten Schufa-Abfragen tätigen!
Damit sind wir auf die Nase gefallen, die Sparkasse hatte nämlich schon die Abfrage getätigt, letzten Endes sind wir aber bei der DSL gelandet.

Aus Schufa-Sicht stellt es sich nämlich so dar, dass wenn mehrere Anfragen zu einem Kredit eintreffen dies Deine Kreditwürdigkeit senkt (weil der Kredit potentiell abgelehnt wurde, sonst müsstest Du ja nicht bei mehreren Banken fragen).

Hat uns 0,2% gekostet.

El Stupido
17.02.2021, 10:58
Bzw. ich würde auch anderswo mal ein Angebot zur Risiko-Lebensversicherung anfragen.
Die Tarife unterscheiden sich z.T. ja immens.
Es gibt ja auch Risiko-LV mit sinkendem Versicherungsschutz, eben an eine sinkende Restschuld angepasst.
Klar würde die finanzierende Bank direkt in einem auch die LV verkaufen aber du musst es ja nicht da machen.
Alternativ kannst du ja auch eine kapitalbildende LV abschließend, also nicht nur reiner Todesfallschutz. Aber je nach Eintrittsalter und welche Versicherungssumme abgedeckt werden soll ist das schon keine günstige Sache.

TriVet
17.02.2021, 11:00
Hätte da eine Frage die eher die Finanzierung betrifft. Gibt es für die von der Bank geforderte Lebensversicherung, ist zumindest in unserem Fall so, noch einen anderen Weg? Beispielsweise eine Versicherung die mir die Summe absichert, aber auch eine Ansparung beinhaltet? Oder komme ich da nicht herum das monatlich einfach zu zahlen?

Naja, eine RISIKO-LV ist einfach viel billiger als eine KAPITAL-LV.
Deck Dein Risiko ab (als ggfls. Alleinverdiener zusätzlich so hoch, dass deine Familie nicht in den Schuldenturm muss, wenn Du ausfällst) und wenn Geld übrig ist, sparst du das ganz banal und/oder machst Sondertilgungen.

Ansonsten fragen Sie Ihren Steuerberater und Finanzprofi, so lange, bis man es zumindest verstanden zu haben glaubt.;) :cool:

eik van dijk
17.02.2021, 11:05
Naja, eine RISIKO-LV ist einfach viel billiger als eine KAPITAL-LV.
Deck Dein Risiko ab (als ggfls. Alleinverdiener zusätzlich so hoch, dass deine Familie nicht in den Schuldenturm muss, wenn Du ausfällst) und wenn Geld übrig ist, sparst du das ganz banal und/oder machst Sondertilgungen.

Ansonsten fragen Sie Ihren Steuerberater und Finanzprofi, so lange, bis man es zumindest verstanden zu haben glaubt.;) :cool:

Ja das stimmt, bei der Risiko LV kommt man schon mit 30 - 40 Euro weg.
In unserem Fall wird das von 2 Banken gefordert um die Kreditsumme abzusichern. Die Rate sinkt natürlich dann mit der Zeit und fallender Kreditsumme.

eik van dijk
17.02.2021, 11:08
+1!

Die Bank verlangt eine (zusätzliche) Lebensversicherung abzuschließen, die die Kreditsumme abdeckt? Da würde ich auf jeden Fall mal bei ein zweites Angebot von einer andere Bank einholen...

M.

Bei 3 Angeboten war das 3 Mal der Fall. Wir reden hier von keiner großen Rate, 30 - 40 Euro und diese sinkt mit der zurückgezahlten Summe. Mir kommt es einfach spanisch vor weil ich nicht damit gerechnet habe.

Helios
17.02.2021, 11:35
Bei 3 Angeboten war das 3 Mal der Fall. Wir reden hier von keiner großen Rate, 30 - 40 Euro und diese sinkt mit der zurückgezahlten Summe. Mir kommt es einfach spanisch vor weil ich nicht damit gerechnet habe.

das forderte damals (1990) die Bausparkasse, bzw. hat sie gleich mitversichert, damals war der normale Hypotheken-Zinssatz bei 9% - die Bausparkasse hat 3,5% "genommen" - es gab damals Berichte aus Australien, dort hat man den Leuten 16% für Hypothekenzinsen aufgebrummt (seitdem hat das Land bei mir verschissen - und da bin ich langlebig nachtragend).

Vorteil beim Bauspardarlehen war - nach 11 Jahren ist man fertig (Nachteil ist hohe monatliche Belastung, da sehr hoher Tilgungsanteil). Sondertilgungen unbegrenzt jederzeit möglich (war damals so).

TTTom
17.02.2021, 13:51
Bei 3 Angeboten war das 3 Mal der Fall. Wir reden hier von keiner großen Rate, 30 - 40 Euro und diese sinkt mit der zurückgezahlten Summe. Mir kommt es einfach spanisch vor weil ich nicht damit gerechnet habe.

In der Risikoberwertung muss die Bank den Tod des Hauptverdieners einpreisen.
Je Jünger der Darlehensnehmer und je geringer die Tilgungsdauer desto weniger ist das ein Problem.
Wenn das Risiko nicht versichert wird, werden die Konditionen schlechter.

Eine Risiko-LV kostet nicht viel. Problematischer wird das nur ab ungefähr 300.000 Versicherungssumme - dann werden die Versicherungen kritischer was Gesundheitszustand und Risiko des vorzeitigen Ablebens anbelangt.

Zu einer Kapiallebensversicherung kann man hier kaum raten, AUSNAHME man möchte sowieso eine (aus mir nicht begreiflichen Gründen im aktuellen Zinsumfeld).

Superpimpf
17.02.2021, 14:31
Thema LV: Wir haben damals auch eine Risiko-LV gegenseitig abgeschlossen, deren Auszahlbetrag über die Jahre sinkt. Gerade so, dass der verbleibende Partner die Finanzierung des Hauses los ist. Die Bank hatte da am Anfang auch Zugriff drauf (auf einen Teil) als Sicherheit. Hab mir nie Gedanken drüber gemacht.

Was mir noch eingefallen ist (ohne Gewähr auf rechtliche Richtigkeit - ist alles paar Jahre her):

Generell ist/war es so, dass Banken das Recht auf deine Grundschuld verkaufen können. Da wurde 2008 etwas geändert, dass der neue Gläubiger nicht einfach die Grundschuld vollstrecken kann. Wir fanden es trotzdem doof, dass ohne unser Wissen die Bank die Grundschuld "weiterverkaufen" kann.
Deswegen haben wir die Bank dazu bekommen, dass explizit auszuschließen und das wurde auch ins Grundbuch eingetragen. Somit ist ein "Verkauf/Weitergabe" unserer Grundschuld ohne unser beider Zustimmung nicht möglich. (Der Kollege im Grundbuchamt würde/muss es ablehnen die Grundschuld umzuschreiben - irgendwie so. Kann auch sein, dass das in dem Pfandbrief steht...)


Super-wie erwähnt gefährliches Halbwissen, aber der Sinn sollte ungefähr stimmen-pimpf

MatthiasR
17.02.2021, 14:45
In der Risikoberwertung muss die Bank den Tod des Hauptverdieners einpreisen.

Eigentlich ist die Restschuldversicherung (so heißt das eigentlich) hauptsächlich für den Partner und die Kinder sinnvoll, weil die sonst wahrscheinlich beim Tod des Hauptverdieners die Immobilie nicht halten könnten.

Die Bank ist ja eigentlich schon über die Grundschuld abgesichert.

Gruß Matthias

Helios
17.02.2021, 15:02
In der Beamtenausbildung kam ich vorübergehend zu einem Herrn ins Zimmer, der kurz vor der Verrentung war.
Eines Morgens gab er mir seinen Kontoauszug mit der Abbuchung seiner Bank - "das war die letzte Rate" ....????..... "ab jetzt bin ich wieder ein freier Mensch und kein Sklave der Bank mehr" - "früher gab es die Peitsche, dass du funktionierst und heutzutage Bankdarlehen", war sein Kommentar.

Es hat lang gedauert bis ich kapiert hab, was er mir sagen wollte.

;)

qbz
17.02.2021, 15:10
In der Beamtenausbildung kam ich vorübergehend zu einem Herrn ins Zimmer, der kurz vor der Verrentung war.
Eines Morgens gab er mir seinen Kontoauszug mit der Abbuchung seiner Bank - "das war die letzte Rate" ....????..... "ab jetzt bin ich wieder ein freier Mensch und kein Sklave der Bank mehr" - "früher gab es die Peitsche, dass du funktionierst und heutzutage Bankdarlehen", war sein Kommentar.

Es hat lang gedauert bis ich kapiert hab, was er mir sagen wollte.

;)

Solange die Monatsrate höher als eine Monatsmiete ist, würde ich ihm zustimmen.

Thomas W.
17.02.2021, 15:29
Solange die Monatsrate höher als eine Monatsmiete ist, würde ich ihm zustimmen.

Selbst dann nicht.
Beim Mieten wird das Geld ja verbrannt , beim Kaufen wird´s angelegt.

JENS-KLEVE
17.02.2021, 16:35
Ich habe damals sogar 9 Banken verglichen. Unterschiede von 3,45 - 4,91%. Die teuersten waren meine eigene Bank und die Bank wo ich es gekauft hatte. Daher rate ich dazu mehr als 3 Banken anzufragen.
Ich bin im Nachhinein auch froh statt 15 Jahren nur 10 Jahre Zinsbindung vereinbart zu haben. So konnte ich diesen Winter den einen Vertrag ganz auflösen und den anderen neu aushandeln. Wenn es weiterhin so läuft bin ich in ein paar Jahren komplett fertig und dann bin ich 50:liebe053:

tridinski
17.02.2021, 16:59
Ich bin im Nachhinein auch froh statt 15 Jahren nur 10 Jahre Zinsbindung vereinbart zu haben. So konnte ich diesen Winter den einen Vertrag ganz auflösen und den anderen neu aushandeln.

Da hast du wohl einfach Glück gehabt. Denn du konntest sicher genauso wenig wie sonst jemand die Zinsentwicklung vorhersehen. Wenn es in die andere Richtung gegangen wäre hättest du dich geärgert, im schlimmsten Fall hättest du keine Anschlussfinanzierung bekommen und die Hütte wäre zwangsversteigert worden.

Stefan
17.02.2021, 17:04
Das mit den Zinsen war natürlich ein Glücksspiel.
Aber warum sollte er als Person mit sicherem Job und 2/3 abbezahltem Haus keine Anschlussfinanzierung bekommen?

MattF
17.02.2021, 17:06
aktuell ja. Die Seite ist aber ziemlich neu. Wenn mit der Zeit immer mehr Besitzer die Schätzung zu verbessern helfen (Du kannst Dich einloggen, und deinen Eintrag mit genaueren Daten füttern), dann könnte das in 5 -10 Jahren schon einen gewissen Nutzen haben.

Wieso sollte man das tun? Ich beschreibe/bewerte doch nicht mein Haus und stell das der Öffentlichkeit zur Verfügung?

Matthias75
17.02.2021, 17:13
Ich habe damals sogar 9 Banken verglichen. Unterschiede von 3,45 - 4,91%. Die teuersten waren meine eigene Bank und die Bank wo ich es gekauft hatte. Daher rate ich dazu mehr als 3 Banken anzufragen.
Ich bin im Nachhinein auch froh statt 15 Jahren nur 10 Jahre Zinsbindung vereinbart zu haben. So konnte ich diesen Winter den einen Vertrag ganz auflösen und den anderen neu aushandeln. Wenn es weiterhin so läuft bin ich in ein paar Jahren komplett fertig und dann bin ich 50:liebe053:

Kann natürlich auch so laufen, dass das Zinsniveau 10 Jahre später niedriger ist. Glück gehabt und alles richtig gemacht.

Beim aktuellen Zinsniveau würde ich mir die Frage stellen, ob und wie weit das noch fallen kann und wieviel man dadurch im besten Fall einsparen würde. Demgegenüber steht das Risiko, wenn zum Ende der Zinsbindung die Zinsen deutlich höher sind.

Eine Kristallkugel wäre hilfreich. :Huhu:

Solange ch die nicht habe, würde ich die Alternativen mit dem Bankberater besprechen bzw. durchrechnen und überlegen, wie wichtig mir Planungssicherheit oder das Sparen des letzten Cents ist. Das ist allerdings eine Entscheidung, die jeder für sich treffen muss. Zudem gibt es ja immer auch Mittelwege....

M.

Helios
17.02.2021, 17:15
Da hast du wohl einfach Glück gehabt. Denn du konntest sicher genauso wenig wie sonst jemand die Zinsentwicklung vorhersehen. Wenn es in die andere Richtung gegangen wäre hättest du dich geärgert, im schlimmsten Fall hättest du keine Anschlussfinanzierung bekommen und die Hütte wäre zwangsversteigert worden.

Schaut man sich den Zins-Chart der letzten 10 Jahre an, dann fällt der von ca. 4% ziemlich linear runter - Bekloppte wie ich Einer bin, würden eine Linie ziehen, die unter Umständen sogar negativ werden könnte :Cheese:

Damals im Kollegenkreis herumgefragt - fast jeder hatte am Anfang eine 30ig-jährige Finanzierung vor der Brust, aber um die 18 Jahre tatsächlich abbezahlt - außer unser Oberhirni mit Spezial-Lebensversicherungsfinanzierung, bei der er ziemlich alleine da stand und nur er für gut befand. Es gab bei ner Dienstfahrt sogar Streß im Auto (und ich war nicht dabei- kopf an die Wand hau), er und Kollege mussten beim "Alten" antreten :Lachanfall: - und der "Alte" hat gesagt, er habe auch nur knapp 20 Jahre abbezahlt :Lachanfall: .

Matthias75
17.02.2021, 17:18
Das mit den Zinsen war natürlich ein Glücksspiel.
Aber warum sollte er als Person mit sicherem Job und 2/3 abbezahltem Haus keine Anschlussfinanzierung bekommen?

ich habe die Details nicht mehr im Kopf, meine mich aber zu erinnern, dass vor einigen Jahren die Regeln für die Kreditvergabe geändert wurden. Die Banken müssen jetzt anders und umfangreicher prüfen, welche Risiken für die Rückzahlung des Kredits bestehen.

Zudem kann es auch sein, dass zum Zeitpunkt der Anschlussfinanzierung die Zinsen höher sind, also man zwar einen Kredit bekommt, dieser insgesamt aber teurer kommt. Kann aber auch, wie bei Jens, andersrum laufen.



M.

tridinski
17.02.2021, 17:19
Schaut man sich den Zins-Chart der letzten 10 Jahre an, dann fällt der von ca. 4% ziemlich linear runter - Bekloppte wie ich Einer bin, würden eine Linie ziehen, die unter Umständen sogar negativ werden könnte :Cheese:


aus heutiger Sicht kannst du das leicht sagen, sag mir doch mal wo die Zinsen in 10 Jahren sind. Wenn du das weisst positionier dich entsprechend am Anleihemarkt und dein Konto wird überlaufen. Weisst du aber nicht, von daher hast du einfach auch Glück gehabt.

Als ich Ende der 90er angefangen habe zu arbeiten in der Finanzbranche war der Bund-Future bei 110, das war unfassbar hoch (demnach die Zinsen unfassbar niedrig), eine dramatische Übertreibung der Märkte, der Rückfall würde furchtbar sein usw.
Heute ist der Bundfuture bei 175.

Stefan
17.02.2021, 17:26
iDie Banken müssen jetzt anders und umfangreicher prüfen, welche Risiken für die Rückzahlung des Kredits bestehen.
Er hatte zu dem Zeitpunkt ja bereits einen ordentlichen Betrag bezahlt, d.h. das Risiko für die Banken ist deutlich geringer. Wenn ich mich richtig erinnere, ist er verbeamtet, d.h. da ist auch kein Risiko. Natürlich hätten sich die Lebensumstände sonstwie geändert haben können (Scheidung mit entsprechenden Folgen).....

Zudem kann es auch sein, dass zum Zeitpunkt der Anschlussfinanzierung die Zinsen höher sind, also man zwar einen Kredit bekommt, dieser insgesamt aber teurer kommt.
Klar, deswegen meine Aussage, dass es ein Glücksspiel war.

Eigentlich ist ein Hausbau eine riesen Wettte auf die Zukunft. Ausgerechnet bei der wichtigsten Kaufentscheidung im Leben gibt es sehr viele Unbekannte.

Helios
17.02.2021, 18:15
tjah - Immobilien gehören zu den "alternativen" Investments, da meist das Eigenkapital niedrig und die Verschuldung hoch ist, hat man noch einen irren Kredithebel, dieser kann sich negativ auswirken bei sinkenden Immobilienpreisen.

Da ist ein Faktorzertifikat mit 8er Hebel auf den Dax nur Pillepalle :) - da ist maximal das eingesetzte Kapital futsch.

tandem65
17.02.2021, 19:50
Ich bin im Nachhinein auch froh statt 15 Jahren nur 10 Jahre Zinsbindung vereinbart zu haben. So konnte ich diesen Winter den einen Vertrag ganz auflösen und den anderen neu aushandeln.

Vollig unnötiges Risiko!
Du hättest auch für 20Jahre Zinsbindung vereinbaren können.
Es gibt per Gesetz für den Verbraucher nach 10Jahren die Möglichkeit den Vertrag zu kündigen.;) :Cheese:
Also zuhören im Beratungsgespräch ;)

tandem65
17.02.2021, 19:54
ich habe die Details nicht mehr im Kopf, meine mich aber zu erinnern, dass vor einigen Jahren die Regeln für die Kreditvergabe geändert wurden. Die Banken müssen jetzt anders und umfangreicher prüfen, welche Risiken für die Rückzahlung des Kredits bestehen.

Sicher?
Die Bank bei meiner Frau will von der Selbstständigen nicht mal mehr den EKSt.-Bescheid sehen. Das bei 2 finanzierten Immobilien.
Klar, die Kredite sind bereits vergeben.

tandem65
17.02.2021, 19:57
Das mit den Zinsen war natürlich ein Glücksspiel.
Aber warum sollte er als Person mit sicherem Job und 2/3 abbezahltem Haus keine Anschlussfinanzierung bekommen?

Wo schrieb er daß er 2/3 abbezahlt hatte?
Ohne Sondertilgungen ist er nach 10 Jahren nicht bei 1/3 Restschuld wenn das ganze auf 15 Jahre angelegt war.

deralexxx
17.02.2021, 21:01
Was ich noch erwähnen würde: Sondertilgung mit reinschreiben lassen.

Bei manchen Darlehen (KfW) ist das eher schwer und es kostet vllt ein Bruchteil % höheren Zins, aber trotzdem nett die Möglichkeit zu haben.

Stefan
17.02.2021, 21:10
Wo schrieb er daß er 2/3 abbezahlt hatte?
Ohne Sondertilgungen ist er nach 10 Jahren nicht bei 1/3 Restschuld wenn das ganze auf 15 Jahre angelegt war.
Falls Du darauf anspielst, dass die Beträge für Zins und Tilgung sich im Zeitverlauf ändern: Es sollte eine ganz grobe Hausnummer sein.

Thorsten
17.02.2021, 23:20
Schaut man sich den Zins-Chart der letzten 10 Jahre an, dann fällt der von ca. 4% ziemlich linear runter - Bekloppte wie ich Einer bin, würden eine Linie ziehen, die unter Umständen sogar negativ werden könnte :Cheese:
Wenn du das beim sinkenden Blutalkoholpegel genauso hältst, kannst du dich darauf freuen, dass du bald Schnaps nachkippen musst, nur um nüchtern zu bleiben :Lachen2:.

Helios
18.02.2021, 07:18
Ich bin solche Reaktionen gewohnt :)

Als der Ölpreis von 80 auf 40 $/barrel runterrutschte und die Fracking-Industrie noch Produktionskosten von 60$ hatte, waren alle der Meinung, das wars, Tief erreicht.

Nein - die Linie geht weiter, dann unter Null und weil bei 40$ eine heftige Reaktion in allen Medien und Foren waren - mein Ziel: -40$ :Cheese:

letztes Jahr - done.

Die Umlaufrendite (edit: satz ist verkehrt) soll ein Maß für die Refinanzierung der Banken in Hypothekendarlehen sein, so wurde mir das Mitte der 90iger erklärt - also Umsatzrendite in der Zeitung suchen, dann 1% Marge für die Bank draufhauen und ich hätt meinen Marktzinssatz (grob).

Gestern die Umlaufrendite (edit: -satz- ist verkehrt) mit -0,4% im Teletext gefunden, 1% draufgeschlagen macht Marktzins von 0,6% => passt also immer noch.

Was spricht dagegen, dass die Umlaufrendite (auch edit) auf -4% fällt???

erklärs mir!!

(vor 10 jahren war auch eine heftige Marktreaktion bei 4% und alle Experten und Medien haben suggeriert, das wars, tiefer gehts nicht mehr - und es ging tiefer und aufgehört hat es noch nicht, aber die Dauer ist schon sehr extrem)

JENS-KLEVE
18.02.2021, 08:28
Vollig unnötiges Risiko!
Du hättest auch für 20Jahre Zinsbindung vereinbaren können.
Es gibt per Gesetz für den Verbraucher nach 10Jahren die Möglichkeit den Vertrag zu kündigen.;) :Cheese:
Also zuhören im Beratungsgespräch ;)

Du ( und der ein oder andere hier) irrst dich. Ich habe sehr gut zugehört. Zur Debatte standen 10 oder 15 Jahre. Die meisten empfahlen mir 15 Jahre, weil die Zinsen aus damaliger Sicht „gerade günstig waren“.
Der Berater, bei dem ich unterschrieben habe, gab mir einen genialen Tipp:

Wenn ich nur 10 Jahre statt 15 nehme, bekomme ich etwas günstigere Zinsen. Wenn ich dieses Geld diszipliniert auf Seite lege und jedes Jahr eine kleine Sondertilgung mache, dann habe ich nach 10 Jahren so viel getilgt, dass ich nach diesen 10 Jahren sogar bei deutlich höheren Zinsen unterm Strich günstiger wäre.
Er hat recht behalten. Beim Bankkredit habe ich nachher dank sondertilgungen nur noch eine Restsumme von 8000 Euro gehabt. Beim KFW Kredit konnte ich keine Sondertilgungen machen. Aber dadurch, dass ich den Bankkredit nun ganz los bin, konnte ich hier ganz entspannt umschulden.

Ich hab lieber eine kleine Restsumme mit hohen Zinsen, als eine hohe Restsumme mit sportlich niedrigen Zinsen.

Helmut S
18.02.2021, 08:34
ich habe die Details nicht mehr im Kopf, meine mich aber zu erinnern, dass vor einigen Jahren die Regeln für die Kreditvergabe geändert wurden. Die Banken müssen jetzt anders und umfangreicher prüfen, welche Risiken für die Rückzahlung des Kredits bestehen.

Ja, dass stimmt im Wesentlichen. Seit 2013 gibt es einen Prozess, in dem die sog. Basel II Richtlinien durch Basel III abgelöst wurden. Dabei geht es im wesentlich um die Stabilität der Banken, Eigenkapital und Risikorücklagen usw. Vereinfacht gesagt müssen Banken für jeden Kredit den sie ausgeben je nach Risikoklasse eine bestimmte Menge an Eigenkapital zurücklegen. Der gesamte Prozess eines Mindesteigenkapitals bei Banken geht im Wesentlichen auf die sog. Herstatt-Krise Mitte der 70er zurück.

-----

Eine Bank ist ein Geschäftspartner. Geschäftspartner sollte man sich mit Sorgfalt aussuchen. Nicht immer ist der preiswerteste Geschäftspartner der Beste. Eine guter Banker lässt einen auch nicht bei Problemen im Regen stehen. Dazu muss man aber eine gute Beziehung zur Bank pflegen. Wer nicht weiß wie sowas geht, findet einen guten Startpunkt in der Überlegung: Was würde ich alles wissen wollen und wie oft und wie genau, wenn ich einem Fremden Geld leihen sollte?

:Blumen:

Neoprenmiteingriff
18.02.2021, 08:35
Die Kündigung nach BGB ( 10 Jahre ) hat allerdings noch die Bedingungen dass eine 6 Monatsfrist der Kündigung vorhanden ist. Und die 10,6 Jahre erst ab Vollvalutierung beginnen zu laufen.

Und bei der kfw gibt es nichts zu verhandeln....

Seyan
18.02.2021, 08:40
Natürlich ist das Thema Restschuld mit Vorsicht zu genießen, weil die aktuellen Zinsen wohl nicht ewig so bleiben (wobei wir vor acht Jahren beim Kauf unserer ETW schon einen recht niedrigen Zins bekommen haben und der heute nochmal niedriger ausfallen würde - kann also in beide Richtungen gehen).

Ich sehe aktuell eher das Problem, wie das mit dem Grundstückskauf aussehen würde. Wie gesagt, unser Eigenkapital ist halt primär nicht sofort verfügbar (weil unsere ETW und das Haus der Schwiegereltern), was für den Grundstückskauf natürlich nachteilig wäre.

Diese Woche hatte ich zumindest mal ein kurzes Telefonat mit einem potenziellen Bauträger. Quintessenz für mich war, dass...
- bis zum Baubeginn die Preise naturgemäß nochmal steigen werden (okay, damit war zu rechnen)
- die Firma auch nach Grundstücken Ausschau hält, sich aber vertraglich absichert (d.h. wenn man ein Grundstück von der Firma gefundenes Grundstück kauft, man sich auch verpflichtet, über die Firma zu bauen)
- Finanzierung und Verkauf der Bestandsimmobilien auch über die Firma abgewickelt werden können, wenn man will

Kompliziert sehe ich immer noch mehrere Sachen:
- beim Bau zahlt man ja nicht erst am Ende die komplette Summe, sondern immer Teilsummen (wofür man wieder einen höheren Kredit braucht, weil man seine Bestandsimmobilien ja noch nicht verkauft hat -> höhere Belastung bis zum Einzug)
- selbiges gilt ja auch für das Grundstück selbst
- Übergangszeit für den Umzug

Ich mein, es bringt halt nix, wenn man ca. 60% der Gesamtkosten eigentlich selber tragen kann, es aber nicht liquide ist, man also doch mehr oder weniger den kompletten Betrag leihen muss und dann das ganze daran scheitert, weil man die Zinsen im Übergangszeitraum nicht bedienen kann.

Oder sehe ich da irgendwas völlig falsch?

tandem65
18.02.2021, 08:44
Du ( und der ein oder andere hier) irrst dich. Ich habe sehr gut zugehört. Zur Debatte standen 10 oder 15 Jahre. Die meisten empfahlen mir 15 Jahre, weil die Zinsen aus damaliger Sicht „gerade günstig waren“.
Der Berater, bei dem ich unterschrieben habe, gab mir einen genialen Tipp:

1. Mir ging es vor allen Dingen darum daß Du als Verbraucher auch bei 15 Jahren Zinsbindung, nach 10 Jahren ein Sonderkündigungsrecht hast.
Dieses wird meine Frau vorraussichtlich in 2 Jahren nutzen können um ohne Sondertilgungskosten umzuschulden/neu zu verhandeln.
2. Das bei der kürzeren Zinsbindung die Zinsen niedriger sind ist schon klar.
Schliesslich haben sie die Chance Dir nach 10 Jahren ein höheres Zinsniveau zu verkaufen. Bei den 15 Jahren Zinsbindung bleibt ihr Zins wie er ist oder ist niedriger.
In beiden Fällen kann es natürlich sein daß Du gar keinen Kredit mehr bei Ihnen brauchst. ;)

Nepumuk
18.02.2021, 08:54
Ich mein, es bringt halt nix, wenn man ca. 60% der Gesamtkosten eigentlich selber tragen kann, es aber nicht liquide ist, man also doch mehr oder weniger den kompletten Betrag leihen muss und dann das ganze daran scheitert, weil man die Zinsen im Übergangszeitraum nicht bedienen kann.

Oder sehe ich da irgendwas völlig falsch?

Ja. Es gibt spezielle kurz laufende Übergangsdarlehen genau für solche Themen. Hatte ich mich mal darüber informiert, wäre kein größeres Problem gewesen. Allerdings hast du während der Bauzeit und danach schon eine doppelte Belastung, die musst du mit einkalkulieren. Viel hängt davon ab, wie schnell ihr eure Bestandsimmobilien verkaufen könnt.

Stefan
18.02.2021, 08:57
Ich mein, es bringt halt nix, wenn man ca. 60% der Gesamtkosten eigentlich selber tragen kann

Bedeutet das, dass Ihr nach dem Verkauf des EFH und der ETW etwa 60% EK für das ZFH habt? Für mich hört sich das nach schlaflosen Nächten an.

Helmut S
18.02.2021, 08:57
Ich mein, es bringt halt nix, wenn man ca. 60% der Gesamtkosten eigentlich selber tragen kann, es aber nicht liquide ist, man also doch mehr oder weniger den kompletten Betrag leihen muss und dann das ganze daran scheitert, weil man die Zinsen im Übergangszeitraum nicht bedienen kann.

Oder sehe ich da irgendwas völlig falsch?


Ohne überhaupt alle Beiträge gelesen zu haben und ich will dir auch nix raten ohne deine persönliche Situation zu kennen, dennoch das Offensichtliche: Solche Übergangsfinanzierungen werden oft durch variable, endfällige Darlehn recht einfach gelöst. Dazu solltest du bei entsprechender Bonität bei deiner Hausbank sehr gute Konditionen bekommen. Hast du allerdings die monatliche Kapazität nicht, die entsprechenden Zinsen zu bezahlen, musst du dir nen anderen Plan überlegen. Wird nix helfen. :Blumen:

Seyan
18.02.2021, 09:03
Bedeutet das, dass Ihr nach dem Verkauf des EFH und der ETW etwa 60% EK für das ZFH habt? Für mich hört sich das nach schlaflosen Nächten an.

Das Haus meiner Schwiegereltern wurde vor ein paar Jahren mal professionell auf Wert geschätzt und bei unserer ETW gehe ich davon aus, dass der Wert seit unserem Kauf nicht gefallen ist, weshalb ich annehme, dass wir etwa 60% EK für das ZFH (also das Haus plus Grundstück) hätten. Und das halte ich für konservativ.

Ich hatte eigentlich angenommen, dass das jetzt nicht wenig ist, daher verstehe ich den Verweis auf schlaflose Nächte nicht. Zudem sind wir wie angemerkt nicht in der Situation, bauen zu müssen.

Stefan
18.02.2021, 09:08
Sorry, mit "schlaflose Nächte" wollte ich nicht andeuten, dass Ihr fürchten müsst, dass Ihr unter der Brücke landet.
Mich würde sehr beschäftigen, ob ich die beiden Immobilien zu den Preisen verkaufen kann, zu denen ich sie verkaufen möchtet und das ganze Timing mit den Auszügen und dem Bau und dem Einzug ins neue Haus auch funktioniert. Mich beschäftigt sowas gerne am Abend, deswegen die "schlaflosen Nächte".

Running-Gag
18.02.2021, 09:26
Freunde von uns haben ein Ähnliches "Problem" Seyan. Sie haben das Haus verkauft und mit dem Käufer ausgemacht, dass dieser erst in einem Jahr einziehen kann... Das ist vielleicht nicht leicht zu finden und vielleicht muss man das Haus dafür etwas niedriger verkaufen, aber eine Möglichkeit wäre es ja schon.
Ansonsten hast du ja 12 Monate bereitstellungsfreie Zeit und du könntest mit 5% Sondertilgung (je nach Kredit auch mehr vorher aushandeln) relativ schnell den Kredit wieder abzahlen, was für große Sicherheit bei der Bank sorgt und du mit sehr niedrigen Zinsen rechnen kannst...
Wir für uns haben herausgefunden, je höher die aufgenommene Summe, desto geringer der Zinssatz...

JENS-KLEVE
18.02.2021, 10:41
1. Mir ging es vor allen Dingen darum daß Du als Verbraucher auch bei 15 Jahren Zinsbindung, nach 10 Jahren ein Sonderkündigungsrecht hast.
Dieses wird meine Frau vorraussichtlich in 2 Jahren nutzen können um ohne Sondertilgungskosten umzuschulden/neu zu verhandeln.
2. Das bei der kürzeren Zinsbindung die Zinsen niedriger sind ist schon klar.
Schliesslich haben sie die Chance Dir nach 10 Jahren ein höheres Zinsniveau zu verkaufen. Bei den 15 Jahren Zinsbindung bleibt ihr Zins wie er ist oder ist niedriger.
In beiden Fällen kann es natürlich sein daß Du gar keinen Kredit mehr bei Ihnen brauchst. ;)

Dann sind wir uns ja einig, man muss nur die Disziplin haben die bei 10 Jahren niedrigeren Zinsen wirklich für die Sondertilgungen zu verwenden, nur dann funktioniert unser Trick und man wäre auch bei gestiegenen Zinsen mit einem 10 Jahresvertrag günstiger.

hanse987
18.02.2021, 12:57
Ich kenne es auch von einem der erst sein Haus verkauft hat und dann aber in Art Miete noch etwa ein Jahr darin gewohnt hat. Dafür war der Verkaufspreis etwas geringer.

Immer aufpassen wenn der Bauunternehmer bzw. GU das Grundstück vermittelt. Da wird dann oft nicht nur die Grunderwerbssteuer für das Grundstück fällig, sondern für Grundstück incl. Haus. Verkäufer des Grundstücks und der BU bzw. GU dürfen nix miteinander zu tun haben. Die Finanzämter sind da mittlerweile ganz schön dahinter.

Auf der anderen Seite bei Angeboten mit Grundstücksservice sehr vorsichtig sein. Oft wollen die Firmen gleich eine Unterschrift, mit dem Hinweis man kommt ja aus dem Vertrag wenn kein Grundstück gefunden wird. Der Streit geht dann los wenn man ein paar Grundstücke gezeigt bekommt, da man aber nicht möchte. Die Firma sagt dann, ich hab dir was bebaubares angeboten, du wolltest aber nicht, somit kommst du nicht kostenlos wieder raus und bist ein paar Tausender scharf.

Bockwuchst
18.02.2021, 13:01
Ich kenne es auch von einem der erst sein Haus verkauft hat und dann aber in Art Miete noch etwa ein Jahr darin gewohnt hat. Dafür war der Verkaufspreis etwas geringer.

Immer aufpassen wenn der Bauunternehmer bzw. GU das Grundstück vermittelt. Da wird dann oft nicht nur die Grunderwerbssteuer für das Grundstück fällig, sondern für Grundstück incl. Haus. Verkäufer des Grundstücks und der BU bzw. GU dürfen nix miteinander zu tun haben. Die Finanzämter sind da mittlerweile ganz schön dahinter.

Auf der anderen Seite bei Angeboten mit Grundstücksservice sehr vorsichtig sein. Oft wollen die Firmen gleich eine Unterschrift, mit dem Hinweis man kommt ja aus dem Vertrag wenn kein Grundstück gefunden wird. Der Streit geht dann los wenn man ein paar Grundstücke gezeigt bekommt, da man aber nicht möchte. Die Firma sagt dann, ich hab dir was bebaubares angeboten, du wolltest aber nicht, somit kommst du nicht kostenlos wieder raus und bist ein paar Tausender scharf.

Dazu gibt es etliche Threads im hausbauforum.de
Viele der Anbieter drängen dich sofort zu ner Unterschrift, haben aber nur so ein paar Ladenhüter an Grundstücken. Gerade in den Gegenden, wo Grundstücke eh schwer zu bekommen sind. Wenn du davon keins haben willst kommst du nur gegen Zahlung einer Entschädigung wieder aus dem Vertrag. Auch diese Firmen können können keinen Baugrund herbeizaubern wo es keinen gibt.
Auch der Hinweis mit der Grunderwerbssteuer ist wichtig. Nennt sich Koppelgeschäft. Oft wird auich versucht, das über 2 getrennte Firman zu verschleiern, ist dann im Zweifel Steuerhinterziehung. Auch wenn da nur zusammengearbeitet wird läuft das in der Regel auf ein Koppelgeschäft hinaus.

TriVet
19.02.2021, 10:00
Kleine historische Belustigung, wusste doch, dass irgendwo in meinen alten Ordnern sowas zu finden sei...

MattF
19.02.2021, 10:22
Nur mal so, meine Eltern haben 2 Häuser gebaut zu Zeiten wo man 8-10% Zinsen gezahlt hat. Wie das wohl ging? :Huhu:

Running-Gag
19.02.2021, 10:28
Nur mal so, meine Eltern haben 2 Häuser gebaut zu Zeiten wo man 8-10% Zinsen gezahlt hat. Wie das wohl ging? :Huhu:
Starke Information die uns bahnbrechende Erkenntnis bringt...


Generell gilt doch immer aufpassen und vorsichtig sein, ich denke, das wird auch fast jeder hier so machen.

Matthias75
19.02.2021, 10:36
Nur mal so, meine Eltern haben 2 Häuser gebaut zu Zeiten wo man 8-10% Zinsen gezahlt hat. Wie das wohl ging? :Huhu:

Das war sicher noch zu DM-Zeiten, da war alles noch billiger :Cheese: :Cheese:

Mal im Ernst: Es gibt doch sicher Statistiken, die die durchschnittlichen Finanzierungskosten für Wohneigentum und das Durchschnittseinkommen eines Haushalts gegenüber stellen. Rein gefühlt gibt es viele Regionen, in denen die Preise für Wohneigentum deutlich schneller steigen als das Durchschnittsgehalt. Wenn ich nur mal den Immobilienmarkt in meiner Region anschaue, wie sich der in den letzten 5-10 Jahren entwickelt hat....

M.

MattF
19.02.2021, 10:49
Das war sicher noch zu DM-Zeiten, da war alles noch billiger :Cheese: :Cheese:



Halb so teuer :Cheese: :Cheese:

JENS-KLEVE
19.02.2021, 13:04
80er Jahre hatten hohe Zinsen, aber:

Eigenheimzulage
Subventionierte Grundstücke für junge Familien
Günstige Baumaterialien
Niedrige Lohnkosten
Verbreitete Schattenwirtschaft und Schwarzarbeit
Geringere Nebenkosten
...

Schwarzfahrer
19.02.2021, 15:28
80er Jahre hatten hohe Zinsen, aber:

Eigenheimzulage
Subventionierte Grundstücke für junge Familien
Günstige Baumaterialien
Niedrige Lohnkosten
Verbreitete Schattenwirtschaft und Schwarzarbeit
Geringere Nebenkosten
...

+ deutlich geringere Pflicht-Anforderungen an Baudetails (20 - 30 % weniger Stahl im Beton, weniger Material in Dämmung, einfachere Fenster, Türen, niedrigere Entsorgungskosten für Aushub, u.v.a.m.)

Nils
19.02.2021, 17:34
https://www.capital.de/immobilien/immobilienpreise-kann-ich-mir-das-noch-leisten/3

Hab es nur überflogen. Aber im Verhältnis zum Nettoeinkommen sind die Immobilienpreise seit den 80er Jahren nicht (kaum) gestiegen. Sind halt in den letzten 10 Jahren nach oben gegangen....davor aber runter.