Vollständige Version anzeigen : Ü-75-Unfälle
Gerade einen sehr unterhaltsamen und gleichzeitig gut recherchierten und informativen Artikel (http://www.sueddeutsche.de/auto/fahrrad-versus-auto-der-taegliche-strassenkampf-1.4003704-2) über Unfälle mit älteren Autofahrern (>75 Jahre alt), für die die Polizei intern mittlerweile einen eigenen Fachbegriff kreiert hat, gelesen, den ich mit euch teilen möchte.
Ist zwar ein SZ-Plus-Artikel, aber einen 14-tägigen-Probezugang erhält man auch als Nichtabbonent alleine mit einer beliebigen e-mail-Adresse und wenigen Mausklicks, ohne dass man eine Kontoverbindung oder Telefonnummer angeben muss.
Aus eigener Erfahrung muss ich beisteuern, dass ich meine gefährlichsten Situationen beim Radfahren auch zunehmend mit älteren Autofahrern erlebe: die mittelalten Radfahrerhasser (oft in "sportlichen" PKW-Marken unterwegs oder in typischen Handwerker- oder Außendienstler-Autos), sind zwar oft die, die es schaffen, einem die Freude am Radfahren entscheidend zu trüben, indem sie einen anhupen, absichtlich eng überholen, mit der Scheibenwischerdüse vollspritzen etc. aber sie haben meist viel zu viel Sorge um ihr heiliges motorisiertes Blech, als dass es dabei zu echten unfallträchtigen Situationen kommen würde. Das sind meistens eher (überflüssige) Machtspiele auf der Straße.
Die Senioren dagegen, mit denen es zu gefährlichen Situationen kommt, haben oft gar kein Bewusstsein dafür, wie breit ihr neuer SUV, den sie sich wegen des einfacheren Einsteigens und der rückenschonenderen Sitzposition zugelegt haben, überhaupt ist und dass man damit im Gegensatz zum alten Audi 80 früher nicht mehr ohne Lücke im Gegenverkehr an einem Radfahrer vorbeikommt oder sie schätzen an Kreuzungen und Ausfahrten die Geschwindigkeit eines vorfahrtsberechtigten Radfahrers komplett falsch ein oder übersehen diesen sogar.
Der Autor geht, wie ich finde, sehr differenziert mit dieser Problematik um, obwohl er gerade selber als Rennradler Opfer eines 77-jährigen Rentners geworden ist und blickt sorgenvoll in die Zukunft, wenn der Anteil älterer Autofahrer und zunehmend auch Autofahrerinnen Ü75 noch gravierend zunehmen wird.
Hallo Hafu,
Deine subjektive Einschätzung, teile ich nicht ganz. Hier in Berlin und Brandenburg überwiegt die Gefährdung aus Böswilligkeit. Das beginnt mit permanenten telefonieren und Türen aufreissen auf den Radweg (im Wedding Moabit und Kreuzberg machmal alle 200 m) und gipfelt bei Berufsfahrern aus Osteuropa, die mit KfZ ein Männlichkeitsgehabe ausüben, dass an die Wilden 1970er Jahre erinnert. Beim Abbiegen prinzipiell auf der Radspur stehen. Null Abstand beim Überholen und aufgrund der Position des stärkeren immer die Vorfahrt gegenüber dem Radfahrer erzwingen.
Ältere Verkehrteilnehmer machen zwar auch dei von Dir geschilderten Fehler aber leider ist bei vier von fünf Gefährdungssituationen (entspricht Weg zur Arbeit und zurück) Böswilligkeit und Ignoranz der Auslöser.
Aber natürlich ist das, wie immer bei deisem Thema sehr subjektiv .
Grüße
Lutz
schoppenhauer
09.06.2018, 10:59
Ältere Verkehrteilnehmer machen zwar auch dei von Dir geschilderten Fehler aber leider ist bei vier von fünf Gefährdungssituationen (entspricht Weg zur Arbeit und zurück) Böswilligkeit und Ignoranz der Auslöser.
Die von Hafu beschriebene Problematik korreliert stark mit den Möglichkeiten, im Alter auf den ÖPNV umzusteigen. Du kannst in Berlin, bei ausreichender Selbstreflexion der eigenen Fähigkeiten, im richtigen Moment das Auto abgeben.
Bei mir hier auf dem Land fahren die Leute mit dem immer größer werdenden Auto, bis sie tot umfallen. Keine ÖPNV oder eine enorme Hemmschwelle, die schlechten Verbindungen zu nutzen.
Hallo Hafu,
Deine subjektive Einschätzung, teile ich nicht ganz. Hier in Berlin und Brandenburg überwiegt die Gefährdung aus Böswilligkeit. Das beginnt mit permanenten telefonieren und Türen aufreissen auf den Radweg (im Wedding Moabit und Kreuzberg machmal alle 200 m) und gipfelt bei Berufsfahrern aus Osteuropa, die mit KfZ ein Männlichkeitsgehabe ausüben, dass an die Wilden 1970er Jahre erinnert. Beim Abbiegen prinzipiell auf der Radspur stehen. Null Abstand beim Überholen und aufgrund der Position des stärkeren immer die Vorfahrt gegenüber dem Radfahrer erzwingen.
Ältere Verkehrteilnehmer machen zwar auch dei von Dir geschilderten Fehler aber leider ist bei vier von fünf Gefährdungssituationen (entspricht Weg zur Arbeit und zurück) Böswilligkeit und Ignoranz der Auslöser.
Aber natürlich ist das, wie immer bei deisem Thema sehr subjektiv .
Grüße
Lutz
Bestätige ich vollständig...
Ja, kann schon sein, dass es an dem von Schoppenhauer beschriebenen Stadt-Land-Unterschied liegt.
Ich versuch' das Ganze auch differenziert zu sehen, zumal ich in diesem Jahr die 50 vollgemacht habe, selbst auch Autofahrer bin und auch nicht die Absicht habe, in 25 Jahren den Führerschein abzugeben.
Bei vielen meiner älteren operierten Patienten spielt das Thema "ab wann darf ich wieder Autofahren?" eine gigantische Rolle und ich versuch dann oft an die Besonnenheit zu appellieren, während ich mir manchmal insgeheim denke, dass ich manchen zum Teil hochbetagten Fragesteller, von denen ich ja auch alle Begleiterkrankungen kenne undwelche Medikamente sie neben diesem und jenem Zipperlein regelmäßig einnehmen müssen, eigentlich überhaupt nicht mehr als verantwortlichen Fahrzeugführer im normalen Straßenverkehr treffen möchte, völlig unabhängig davon, wie gut die gerade durchgeführte Knie, Hüft- oder Wirbelsäulen-OP verlaufen ist.
Autofahren ist ja weitaus mehr als nur schmerzfrei Brems- und Kupplungspedal treten zu können.
Die von Hafu beschriebene Problematik korreliert stark mit den Möglichkeiten, im Alter auf den ÖPNV umzusteigen. Du kannst in Berlin, bei ausreichender Selbstreflexion der eigenen Fähigkeiten, im richtigen Moment das Auto abgeben.
Bei mir hier auf dem Land fahren die Leute mit dem immer größer werdenden Auto, bis sie tot umfallen. Keine ÖPNV oder eine enorme Hemmschwelle, die schlechten Verbindungen zu nutzen.
Mein Vater fuhr bis über die 90 mit einem Mofa 20min eine Alpenstrasse runter zum Stammtisch in die nächstgrössere Ortschaft und nach 1-3 Bierchen wieder zurück. Autoführerschein hatte er nicht. Er meinte, es ginge noch, solange er nur rechts die weisse Linie noch sieht, und niemand schaffte es, ihn zum Verzicht des Mofa´s zu überreden.
Auf mich kommt das Problem vielleicht (hoffentlich) auch zu (jetzt 71). Nachts passen sich meine Augen auf jeden Fall jetzt schon nicht mehr so schnell an den Lichtwechsel. Aber wie Du schreibst, ich bin in Brandenburg auf dem Land auf ein Fahrzeug angewiesen, um mobil zu sein. Sa./So. z.B. fahren keine Busse bei mir und werktags nur zu Schul-/Arbeitszeiten. Falls Fahrrad / Auto nicht mehr möglich sind, mache ich es wie mein Vater, nur nehme ich dann die strassengetrennten Radwege mit einem E-Bike zum Bahnhof. ;)
Helmut S
09.06.2018, 13:10
Der demographische Wandel ist schon längst im Straßenverkehr angekommen. Zusammen mit der ständig steigenden Komplexität des Straßenverkehrs ein echtes Problem. Hinzu kommt, dass manche Senioren mit der Bedienung ihrer Fahrzeuge überfordert sind. Doppelt oder mehrfach belegte Bedienelemente, Touch Eingaben, Multifunktionale Display, Spracheingaben usw. Die - aus Sicherheitsgründen - hochintegrierte Sitzposition des Fahrers tut ihr übriges zur Unübersichtlichkeit, weshalb viele Snioren auch gern ein SUV wollen. Die erhöhte Sitzposition ist ein Vorteil, die Dimensionen dieser Fahrzeuge machen sie aber in engen Verkehrssituationen doch schwieriger. Abstandspiepser und Kameras sind Ansicht gut, ich habe aber schon erlebt, dass die von Senioren abgeschaltet werden, weil „das Gepiepse nervös macht“
Eine verpflichtende Nachschulung/Gesundheitscheck ab einem gewissen Alter in einem bestimmten Zyklusist sicher sinnvoll. Vorstellbar wären auch seniorengerechte Fahrzeuge. Die wirkliche gesamtgesellschaftliche Lösung wird aber nur das vollautonohme Fahren bringen. Der Mensch ist einfach mit Abstand der allergrößte Risikofaktor im Straßenverkehr. Egal ob jung oder alt.
LG H.
Eine verpflichtende Nachschulung/Gesundheitscheck ab einem gewissen Alter in einem bestimmten Zyklusist sicher sinnvoll.
Unbedingt beides - aber nicht erst ab einem bestimmten Alter, sondern regelmäßig für alle. Viele sind ja beinahe stolz darauf, dass sie heute wahrscheinlich durch eine Prüfung fallen würden. Nicht nur Senioren fahren nach einer StVO von 1980 oder dem, was sie dafür halten. Gerne auch Fahrerlaubnispflicht für Radfahrer, aber das wäre einen eigenen Thread wert.
Mein Vater fuhr bis über die 90 mit einem Mofa 20min eine Alpenstrasse runter zum Stammtisch in die nächstgrössere Ortschaft und nach 1-3 Bierchen wieder zurück.
.........
Servus - wenn ich den Lifestyle ringsherum richtig interpretiere würde Dein Vater jetzt wegen "Gefährdung und unbeugsamen, renitentem Handeln" mittels Entmündigung aus dem Verkehr gezogen werden und in eine geschlossene Anstalt/betreutes Wohnen verfrachtet werden - um z.B. an sein Vermögen heranzukommen ;)
überspitzt formuliert??
Leider Alltag - paar Reihenhäuser weiter hat sich ein älteres Ehepaar immer mehr zurückgezogen, nach ihren Angaben, schämten sie sich, weil sie von ihren Kindern zum Gesundheitscheck, ob sie noch alleine im Haus leben könnten, geschickt wurden...
leider ganz aktuell aus brandenburg: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2018/05/brandenburg-dahme-spreewald-unfall-radfahrer-ausser-lebensgefahr.html
in der diskussion im rahmen dieses falles habe ich einen interessanten vorschlag gehört.....kostenloser ÖPNV für alle ü80jährigen, die freiwillig ihren führerschein zurückgeben.....
Helmut S
09.06.2018, 14:00
Unbedingt beides - aber nicht erst ab einem bestimmten Alter, sondern regelmäßig für alle.
Ich stimme dir völlig zu! Es gibt heute Markierungen, Zeichen, Konzepte etc. davon hab ich 1982/1984 als ich Führerscheine machte nix gehört. Von Änderungen in der STVO die nicht sichtbar sind, ganz zu schweigen. Ich würde mich sofort in ein „Update“ Angebot von Fahrschulen reinsetzen, wenn es sowas gäbe.
Ich habe gerade beim Großen begleitendes Fahren hinter mir, jetzt geht’s. Aber vorher war ich uninformiert und der Große konnte mir in der Tat viele Fragen beantworten.
LG H.
Eine verpflichtende Nachschulung/Gesundheitscheck ab einem gewissen Alter in einem bestimmten Zyklus ist sicher sinnvoll.
Ich wäre auch dafür.
Ist in fast allen Ländern meines Wissens nach Pflicht.
Wäre auch kein grosses Problem die Senioren ab Renteneintrittsalter auf Reaktion und Sehfähigkeit zu testen.
Turnusmässig alle 2 Jahre, wie beim TÜV.
Natürlich kostenfrei.
in der diskussion im rahmen dieses falles habe ich einen interessanten vorschlag gehört.....kostenloser ÖPNV für alle ü80jährigen, die freiwillig ihren führerschein zurückgeben.....
Gute Idee und sollte man auch Senioren ermöglichen die schon weit vor der 80,
den berühmten "Lappen" an den Nagel hängen.
in der diskussion im rahmen dieses falles habe ich einen interessanten vorschlag gehört.....kostenloser ÖPNV für alle ü80jährigen, die freiwillig ihren führerschein zurückgeben.....
Dazu muss es aber einen funktionierenden ÖPNV geben. Da wo der Unfall passiert ist, kann man nur eingeschränkt davon sprechen...
Ich denke der Stadt/Land unterschied ist schon groß, was die Altersverteilung der Verkehrsteilnehmer angeht.
Ohne öffentliche Verkehrsmittel gibt man als älterer Mensch einen gewaltigen Teil seiner Unabhängigkeit ab, ohne PKW.
Regelmäßige Untersuchungen der Fahrtauglichkeit sind in meinen Augen absolut notwendig.
Das fängt doch schon mit dem Eintrag im Führerschein an, ob jemand eine Brille tragen muss oder nicht.
Wer im zarten alter von 16, 17 oder 18 beim Sehtest durchkommt, wird den Eintrag nie haben, egal wie schlecht die Augen dann mit 30 oder 40 sind.
Wer im zarten alter von 16, 17 oder 18 beim Sehtest durchkommt, wird den Eintrag nie haben, egal wie schlecht die Augen dann mit 30 oder 40 sind.
Der klare Menschenverstand sollte einem aber auch sagen:
"Du siehst schlechter, also trage eine Brille, ganz besonders im Strassenverkehr"!
Ich trage meine Brille ja auch immer, ganz besonders wenn ich durch fremde Orte schlendere, so kann ich eine von weitem herannahende Dame, schon ganz genau erkennen und sehen ob sich ein weiterer Blick dann noch lohnt.:Cheese:
ritzelfitzel
09.06.2018, 15:36
Zu der Debatte um turnusmäßige Prüfungen oder Auffrischungen möchte ich ergänzen, dass man vor allem auch 1.-Hilfe Auffrischungen als verpflichtend festlegen sollte. Direkt ab bestandenem Führerschein, z.b. alle 3-5 Jahre.
Habe selbst alle 2 Jahre im Zuge einer freiwilligen Ausbildung zum Rettungsschwimmer einen 1.Hilfe Kurs und bin heilfroh im Notfall nicht komplett ahnungslos dastehen zu müssen.
Wenn ich daran denke, wie wenig verbreitet 1.Hilfe Maßnahmen bzw das Wissen dazu, sind, dann wird mir echt unwohl.
Soetwas wäre auch erstmal altersunabhängig bzw schränkt die Selbstständigkeit von Senioren nicht im Geringsten ein.
Helmut S
09.06.2018, 15:44
Das stimmt! Guter Punkt. Es hat sich ja auch geändert. Als ich den 1. Hilfe Kurs gemacht habe, war das zentrale Element „stop the bleeding“. Bei meinem letzten Kurs war das zentrale Thema Herzstillstand und Reanimation. Die typischen Verletzungen/Probleme haben sich verändert hat der Ausbilder gesagt.
LG H.
Der klare Menschenverstand sollte einem aber auch sagen:
"Du siehst schlechter, also trage eine Brille, ganz besonders im Strassenverkehr"!
Ich trage meine Brille ja auch immer, ganz besonders wenn ich durch fremde Orte schlendere, so kann ich von weitem herannahende Dame, schon ganz genau erkennen und sehen ob sich ein weiterer Blick dann noch lohnt.:Cheese:
Ich gebe dir recht.
Der klare Menschenverstand sagt einem aber ganz viele Dinge, bei manchen Menschen ist das aber leider nicht so ausgeprägt.
Sonst würden wir in einer heilen Welt leben. :)
Aber gerade der Sehtest:
Wenn sich die Augen über die Jahre langsam verschlechtern merkt man das gar nicht.
Ich hatte immer eine Top Sehstärke, habe dann aus Spass mit 25 mal einen Sehtest gemacht.
Die meisten werden lachen: 0,5 und 0,75.
Der Unterschied für mich ist nachts aber enorm groß und ich bin froh, dass ich nun beim fahren eine Brille aufhab.
Erst wenn man sieht wieviel besser die Sicht mit Brille ist, weiß man wie schlecht es davor war.
Ich denke mit der Reaktions- und Aufnahmefähigkeit verhält es sich ähnlich.
Bin erst 33, daher weiß ich es nicht. :D
Nobodyknows
09.06.2018, 16:26
Aus eigener Erfahrung muss ich beisteuern, dass ich meine gefährlichsten Situationen beim Radfahren auch zunehmend mit älteren Autofahrern erlebe...
Die Senioren dagegen, mit denen es zu gefährlichen Situationen kommt, haben oft gar kein Bewusstsein dafür
Der demographische Wandel ist schon längst im Straßenverkehr angekommen. Zusammen mit der ständig steigenden Komplexität des Straßenverkehrs ein echtes Problem
LG H.
Nach meinen Erfahrungen sind der Unwillen bzw. die Unfähigkeit von (überforderten) Autofahrern, sich auf Radfahrer einzustellen nur sehr wenig vom Alter beeinflußt.
Klar, es gibt die datterigen Senioren.
Aber sie sind
neben strunzdummen Tussis, die ihren Kleinwagen zum Abi von Opa bekommen haben,
neben übernächtigten osteuropäischen Bauarbeitern, die z. B. aus den Karpaten stammend, nicht einen Hauch Ahnung von der Komplexität des Straßenverkehr in deutschen Ballungsräumen haben,
neben den planlosen Fahrer von so genannten "Polen-Sprintern" die, während der Fahrt mit ihrer Schulter das Handy am Ohr festklemmen und gleichzeitig auf ihrem Navi herumtatschen (und beides im Idealfall mit Restalkohol),
neben -um es kurz zu machen- Tuningfreaks, neben A6- und 5er-Businessfuzzis mit eingebauter Vorfahrt und neben Dönerverkäufern mit ihren abgeranzten 3ern
nur ein Teil des Problems
Und wenn sich demnächst noch ein paar Flüchtlinge aus z. B. Afghanistan und dem Irak ein Auto leisten können....wird dies die Lage im Straßenverkehr auch nicht entspannen. Und ich persönlich mag garnicht daran denken was in den sozialen Hetzwerken los sein wird wenn einem Iraker vor dem Spielplatz ein blondes Mädchen vor's Auto rennt und er nicht mehr rechtzeitig bremsen kann.
Ich bin unter der Woche kaum noch mit dem Rad auf Straßen unterwegs (zum Glück gibt's viele Radwege in meiner Gegend). Samstags suche ich mir ruhige Straßen und sonntags bin ich auf den "normalen" Straßen unterwegs, starte allerdings ziemlich früh am Morgen.
Gruß
N. :Huhu:
Trillerpfeife
09.06.2018, 17:48
Wundert mich nur, dass Hafu nicht noch eine bestimmte Automarke benennen kann. BMW Ironman z. B. :Cheese:
Vermute aber, die von ihm hier als Gefärder ausgemachte Gruppe auch die sind die bei Ironman Abzocke Rennen Windschatten lutschen, Streckenlängen vergessen und sich auch als 14 + Stunden Finisher stolz als Ironman bezeichnen.
meine gefährlichsten Situationen beim Radfahren auch zunehmend mit älteren Autofahrern erlebe...
"Durchaus öfter" sozusagen? Etwa genauso oft wie das Risiko hoch ist nach einer Langdistanz an einer Infusion zu krepieren.
Wenn sich die Augen über die Jahre langsam verschlechtern merkt man das gar nicht.
Ich hatte immer eine Top Sehstärke, habe dann aus Spass mit 25 mal einen Sehtest gemacht.
Die meisten werden lachen: 0,5 und 0,75.
Der Unterschied für mich ist nachts aber enorm groß und ich bin froh, dass ich nun beim fahren eine Brille aufhab.
Erst wenn man sieht wieviel besser die Sicht mit Brille ist, weiß man wie schlecht es davor war.
Ich denke mit der Reaktions- und Aufnahmefähigkeit verhält es sich ähnlich.
Bin erst 33, daher weiß ich es nicht. :D
So fing es bei mir auch an, heute ist es etwas mehr geworden. Ich trage freiwillig die Brille beim Fahren, auch auf dem Rad, allerdings da mit Sonnenschutz.
Ich kanns nicht ab, wenn ich was verschwommen sehe.
Reaktionsvermögen ist noch gut, liegt wahrtscheinlich auch daran, das ich halt immer noch sehr knifflige trails fahre, da muss man reagieren können und zwar in kürzester Zeit.
Allerdings fahre ich heute wesentlich entspannter Auto, sprich wesentlich langsamer als früher. Da habe ich einfach mehr Zeit gut zum reagieren.
Hätte aber kein Problem wenn ich Fahrtests machen müsste.
Macht ja dann jeder.
hanse987
09.06.2018, 18:20
Das Problem vieler älterer Personen ist oft nicht das Alter sondern die fehlende Fahrpraxis. Wenn man nur noch ein mal die Woche im Auto zum einkaufen oder Arzt sitzt, wo soll diese auch her kommen. Mittwochs ist bei uns Markttag und da fährt man am besten nicht um 8:00 Uhr zu Arbeit. Da sieht man Sachen die man nicht sehen möchte.
Egal ob Stadt oder Land wer nicht mehr sicher ein Auto führen kann, gehört nicht mehr auf die Straße. Klingt zwar hart, für mich aber der einzige richtige Weg.
Wundert mich nur, dass Hafu nicht noch eine bestimmte Automarke benennen kann. BMW Ironman z. B. :Cheese:
Vermute aber, die von ihm hier als Gefärder ausgemachte Gruppe auch die sind die bei Ironman Abzocke Rennen Windschatten lutschen, Streckenlängen vergessen und sich auch als 14 + Stunden Finisher stolz als Ironman bezeichnen.
Respekt!
Du machst Deiner Signatur wirklich alle Ehre.
In 20 Jahren, wenn ich 75 bin, wird es das Autofahren, wie wir es heute kennen, nicht mehr geben. Abgesehen davon, das ich schnellstmöglich wieder ganz ohne Auto leben möchte, werden die Autos dann in einem regulierten Verkehr autonom fahren. Egal, ob telefonierende Tussen, aggressive Anatolen und planlose Opis. Alle fahren gleich. Ich freue mich drauf.
Trillerpfeife
09.06.2018, 19:03
Ich stehe nun mal auf seine schwammigen Verallgemeinerungen und Vorurteile.
Oscar0508
09.06.2018, 19:05
..... sich auch als 14 + Stunden Finisher stolz als Ironman bezeichnen.
OFF TOPIC: Doch... auch 14h + Stunden Finisher sind Ironman und dürfen stolz darauf sein. Ihnen dieses abzusprechen halte ich für Unsinn.
Trillerpfeife
09.06.2018, 19:29
OFF TOPIC: Doch... auch 14h + Stunden Finisher sind Ironman und dürfen stolz darauf sein. Ihnen dieses abzusprechen halte ich für Unsinn.
Sehe ich auch so. Und ich kenne auch welche. Zwei davon sind über 70 und fahren noch sicher Auto und Fahrrad. :)
OFF TOPIC: Doch... auch 14h + Stunden Finisher sind Ironman und dürfen stolz darauf sein. Ihnen dieses abzusprechen halte ich für Unsinn.
:confused:
Bin ja auch öfter mal Offtopic, aber von einem verlnkten Artikel der Sueddeutschen Zeitung über einen Unfall eines 77-jährigen Autofahrers mit einem Rennradler direkt auf +14h-Finisher bei Langdistanzen zu kommen ist ein außerordentlich weiter Bogen.;) (ich weiß, dass das nicht du warst, Oscar0508, aber wenn du nicht drauf eingegangen wärst, wäre die Entgleisung schon wieder vom Tisch.)
Zu deiner OT-Aussage: vor Jahren gab es hier mal eine Diskussion in einem ganz anderen Zusammenhang, wer eigentlich sich Ironman nennen darf. Rein historisch ist das nämlich nur der Sieger des alljährlichen Rennens auf der Pazifikinsel, aktuell also Patrick Lange und in den Jahren davor Jan Frodeno.
... and whoever finish first we will call him the IRONMAN (http://eu.ironman.com/triathlon/history.aspx#axzz5Hx72CIWL)
Schon der zweitplazierte und alle anderen Finisher eines Ironman-WEttkampfes sind, wenn man die Entstechungsgeschichte des Rennens in Kona betrachtet "Ironman-Finisher" und eben nicht "the Ironman". Das hat mit der Finish-Zeit, also 10h, 12h oder 14h überhaupt nichts zu tun, sondern es kommt alleine auf die Plazierung an ("whoever finish first")
Seit ich dieses Zitat mal etwas klugscheißerisch verlinkt habe, ist ein damals ziemlich neuer User namens Trillerpfeife persönlich sauer auf mich, weil er sich nicht mehr sicher ist, ob er sich immer noch Ironman nennen darf und trollt bei jeder Gelegenheit in diversen Forumsthreads, in denen ich aktiv bin.
Und jetzt kommen wir aber vielleicht doch besser wieder auf das eigentliche Threadthema zurück oder schließen diesen Thread hier.
Trillerpfeife
09.06.2018, 23:23
Seit ich dieses Zitat mal etwas klugscheißerisch verlinkt habe, ist ein damals ziemlich neuer User namens Trillerpfeife persönlich sauer auf mich, weil er sich nicht mehr sicher ist, ob er sich immer noch Ironman nennen darf
Wie niedlich. Woher willst du denn wissen ob und vorallem warum ich sauer bin?
Sicher nicht, weil ich mich eventuell nicht Ironman nennen dürfte. Schon wieder, wie leider durchaus öfter, postest du deine Interpretationen und Vorurteile als ob du Gedanken lesen könntest.
Nein mein Lieber, mir persönlich ist es wurscht ob und wie ich mich nennen kann. Dein selbstgefälliges, bei jeder besseren Gelegenheit, Herziehen über Ironman Akler das finde ich unverschämt.
Und das du bei unbequemen Gegenfragen nicht mehr antwortest finde ich auch nicht besonders mutig.
Bei so spannenden Themen wie Rolle oder draussen fahren oder QUO vadis Dtu, ist mir das eher egal, aber wenn du im Zusammenhang mit Infusionen nach einem Langdistanz Rennen behauptest, es kommt da durchaus öfter zu medizinischen Problemen und Todesfällen, dann erwarte ich schon eine Antwort auf meine Frage nach Belegen.
Das ist auch ein Grund warum ich auf deine, durchaus öfters, schwammigen Aussagen, z.b. auch dieser Vorurteils Tread, so reagiere wie ich es tue.
Aber gerne können wir zu dem spannenden Thema " Ü75 Unfälle" zurückkehren.
Brennt mir auch unter den Nägeln hier zu posten wie ich das Alter eines Autofahrers innerhalb von Sekunden genau schätzen kann. Du als Arzt kannst das sicher, genau wie Gedanken lesen, sehr gut.
.... werden die Autos dann in einem regulierten Verkehr autonom fahren. Egal, ob telefonierende Tussen, aggressive Anatolen und planlose Opis. Alle fahren gleich. Ich freue mich drauf.
Vermutlich blüht dann aber das Geschäftsmodell der inCar Käufe von Zusatzfeatures wie:
- linke AutobahnSpur frei für 1 Stunde 50€
- mit quietschenden Reifen durch die Einkaufsmeile 25€
- 1x Vorfahrt an der nächsten Kreuzung 0,79€
....:Lachanfall:
Nach meinen Erfahrungen sind der Unwillen bzw. die Unfähigkeit von (überforderten) Autofahrern, sich auf Radfahrer einzustellen nur sehr wenig vom Alter beeinflußt.
Gilt aber auch umgekehrt:
...
sind der Unwillen bzw. die Unfähigkeit von (überforderten) Radfahrer, sich auf Autofahrer einzustellen ....
Nobodyknows
10.06.2018, 06:03
Gilt aber auch umgekehrt:
...
sind der Unwillen bzw. die Unfähigkeit von (überforderten) Radfahrer, sich auf Autofahrer einzustellen ....
Hey! Wir sind hier doch nicht in einem Fernfahrerforum!;)
Natürlich mache ich als Radfahrer mit meiner Erfahrung aus abertausenden Trainingskilometern NIEMALS Fehler!;) ;) ;)
Gruß
N. :Huhu:
Natürlich mache ich als Radfahrer mit meiner Erfahrung aus abertausenden Trainingskilometern NIEMALS Fehler!;) ;) ;)
Latürnich nicht. :Blumen:
Aber im Ernst: es gibt schon "Fehler" und "Fehler". Die einen passieren einfach trotz aller Umsicht und sind schon rein statistisch nicht zu vermeiden, die anderen jedoch werden begangen.
Ich kann nicht versehentlich mit zu geringem Seitenabstand überholen, mit dem Rad auf dem Gehweg fahren, beim Laufen den benutzungspflichtigen Radweg missbrauchen, über Rot laufen oder fahren, mit dem Rad über den Fußgängerüberweg heizen, als hätte ich Vorrang wie ein Fußgänger. Das ist alles absichtliches Fehlverhalten, das billigend in Kauf nimmt, anderen zu schaden. :(
Auch ist der Umgang mit eingetretenen Fehlern wieder für sich eine potenzielle Fehlerquelle. Wenn ich tatsächlich jemanden vermeidbar und/oder rechtswidrig behindert oder gar gefährdet habe, kann dieser sicher sein, dass ich um Entschuldigung bitte und zu meinem Fehler stehe. Umgekehrt zeige ich niemanden an, der sich bei mir entschuldigt, solange kein Schaden eingetreten ist. Wenn mir jedoch jemand Unrecht tut und sich dann noch aufführt, als sei mein Verhalten das Problem, gibt es allen Gegenwind, der rechtlich zulässig ist. :dresche
Dritte, z. B. die Tagespresse, sind häufig ebenfalls schräg drauf.
Ich kann z. B. beim Schreiben einen Tippfehler übersehen, ich kann beim Putzen etwas Staub übersehen, aber wenn ich eine Vorfahrt oder ein Rotlicht missachtet habe, ist es eine abstoßende Verharmlosung, zu behaupten, ich hätte etwas oder jemanden übersehen; insbesondere, wenn über Todesopfer berichtet wird.
kullerich
10.06.2018, 10:13
Bei mir hier auf dem Land fahren die Leute mit dem immer größer werdenden Auto, bis sie tot umfallen. Keine ÖPNV oder eine enorme Hemmschwelle, die schlechten Verbindungen zu nutzen.
Kein ÖPNV auf dem Land ist unter anderem genau so eine Folge davon, dass die jetzt 70-plus-Generation ihn nie genutzt hat, wie "kein Bäcker mehr im Ort"...
Vermutlich blüht dann aber das Geschäftsmodell der inCar Käufe von Zusatzfeatures wie:
- linke AutobahnSpur frei für 1 Stunde 50€
- mit quietschenden Reifen durch die Einkaufsmeile 25€
- 1x Vorfahrt an der nächsten Kreuzung 0,79€
....:Lachanfall:
;) die idee kam mir auch schon. Rechte Spur für lau, musst halt hinter dem LKW bleiben. Mittlere Spur kostet etwas und links ist richtig teuer. Die A5 wird zur Goldgrube. Die Leute, die Geld für Zigaretten haben und den ganzen Tag Red Bull trinken, die zahlen das sicher auch gerne.
Helmut S
10.06.2018, 16:32
Wenn der gesamte Verkehr autonom fließt, wird unsere Verkehrsinfrastruktur deutlich mehr Durchsatz haben. Es wird nicht nötig sein zu überholen und trotzdem ist man schneller am Ziel. So hoch sind - gerade in den Städten - die Durchschnittsgeschwindigkeiten gar nicht. Das Problem ist auch hier der Mensch. Unlängst war dazu auf’m DLF eine interessante Sendung.
Die gesellschaftliche Veränderung wird sein müssen, dass der fetischisierte Individualverkehr aufgegeben wird. Die Zukunft wird geil! :Blumen:
LG H.
Kein ÖPNV auf dem Land ist unter anderem genau so eine Folge davon, dass die jetzt 70-plus-Generation ihn nie genutzt hat, wie "kein Bäcker mehr im Ort"...
Das ist ein Problem. Aber auch da wo es den gibt. Wenn du bspw in meiner Heimatstadt nicht im Zentrum wohnst, können sich 8km Luftlinie zu einer 2h-Busreise hin und zurück auswachsen. Dagegen besitze ich in meiner Wahlheimat Zürich gar kein Auto, weil ich im Alltagsverkehr mit ÖV schneller, flexibler (so unglaublich das klingt) und stressfreier unterwegs bin. Und wenn ich noch flexibler sein will, nehme ich das Rad.
Die Beobachtung mit älteren Verkehrsteilnehmern kann ich als Radfahrer auch nicht bestätigen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man sich regelmässig hinterfragen sollte, ob man noch fit genug ist für das Auto. Statt, wie üblich, nach streng regulierten und verpflichtenden Kontrollen zu rufen, würde ich eher preiswerte Checks oder Onlinenachschulungen* anbieten, von denen der Patient noch einen Nebennutzen hat. Keine Ahnung wie der aussehen könnte, aber ich bin ja kein Verkehrspolitiker ;)
*es wäre doch eigentlich einfach: man hat ein eLearning-Portal, in denen man selbständig Inhalte erlernen/erneuern kann und zwar wenn man Zeit dafür hat. Für die Zertifizierung reicht ein Raum mit 3 PC's und Internetzugang in jeder Behörde, wo man den Test dann unter Aufsicht erledigt. In eine Fahrschule würde ich bspw ohne Zwang auch nicht extra gehen wollen..
hanse987
10.06.2018, 20:40
An Online oder E-Lerning kann man in 15-20 Jahren mal denken. Viele in der Altersgruppe haben zwar das Wort Computer mal gehört, sind aber noch nie davor gesessen.
die Fahrschulen würde sicher eine Zwangsnachschulung alle zwei Jahre freuen.
Ich wäre auf alle Fälle auch dafür. :Blumen:
An Online oder E-Lerning kann man in 15-20 Jahren mal denken. Viele in der Altersgruppe haben zwar das Wort Computer mal gehört, sind aber noch nie davor gesessen.
Ich habe nicht geschrieben, dass dieses Angebot nur an eine bestimmte Altersgruppe gehen sollte. Auch jemand mit 50, der vor 30 Jahren seinen Führerschein gemacht hat, könnte das theoretische Wissen durchaus mal auffrischen.
Aber mal davon abgesehen, dass in der ü60 heute 75% regelmässig das Internet nutzen, was glaubst du denn, wie lange es dauern würde, solch ein Vorhaben auf die Beine zu stellen :Cheese:
schoppenhauer
11.06.2018, 08:29
Kein ÖPNV auf dem Land ist unter anderem genau so eine Folge davon, dass die jetzt 70-plus-Generation ihn nie genutzt hat, wie "kein Bäcker mehr im Ort"...
Der Vergleich mit dem Bäcker hinkt, den hat man selbst aus dem Dorf gejagt.
Bei Infrastruktur und ÖPNV hast du ja eher das Henne-Ei-Problem. Hier in meiner Stadt ist Radfahren ein absolutes Elend und es wird auch kaum geradelt. Fahren jetzt so wenige, weil die Infrastruktur dafür miserabel ist, oder macht die Politik nix, weil ja eh keiner radelt....?
Fahren jetzt so wenige, weil die Infrastruktur dafür miserabel ist, oder macht die Politik nix, weil ja eh keiner radelt....?
Beides und es kommt noch dazu, das viele Menschen einfach zu faul sind.
Soll Menschen geben die sehr kurze Wege haben (weniger als 5 km) und trotzdem mit dem Auto fahren.
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