Vollständige Version anzeigen : Wir brauchen ARD und ZDF - aber nicht so!
Bleierpel
29.10.2017, 05:41
Sehr guter Artikel!
http://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/wir-brauchen-ard-und-zdf-aber-nicht-so-a-1174375.html
Sehr guter Artikel!
http://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/wir-brauchen-ard-und-zdf-aber-nicht-so-a-1174375.html
Für Hintergründe gibt es Phönix , 3Sat, Tagesschau24, ZDF Info und mehr. Alles Sparten der ARD und ZDF.
Ich weiß gar nicht was der Mann hat ! Über den Senderbelegungsplatz auf der Fernbedienung entscheidet wieder der Freund lustiger Katzenvideos.
Konservative Schlagershows gab es auch schon immer in der ersten Reihe.
Ich weiß gar nicht was der Mann hat ! Über den Senderbelegungsplatz auf der Fernbedienung entscheidet wieder der Freund lustiger Katzenvideos.
Ich weiß schon, was er hat: Recht. :Lachen2:
Ich bin auch prinzipiell für eine irgendwie staatlich finanzierte Grundversorgung. (Effektiv handelt es sich bei der Rundfunkgebühr bereits um eine Steuer, welcher sich der Großteil der Bürger unter Strafandrohung zu leisten hat. Diese Steuer nicht Steuer zu nennen ist eine reine Propagandamaßnahme - "Demokratieabgabe".)
Diese Grundversorgung sollte aber nicht so aussehen, dass für endlose Kohorten in den Landesrundfunkanstalten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen organisiert werden und dort hundertfach das Gleiche mit dem identischem Ausgang getan wird.
Und man muss auch nicht alles abdecken, was die Zuschauer auch nur ansatzweise interessieren könnte. "Die Gebührengelder reichen schon wieder nicht aus: Wir brauchen dringend für jedes Bundesland zusätzliche Katzenvideo-Sender."
Konservative Schlagershows gab es auch schon immer in der ersten Reihe.
Dass etwas schon immer so war, ist kein besonders guter Maßstab für die Zukunft. Ich mag nun hier keine Beispiele anführen, weil alle, die mir einfallen, zu drastisch wären. ;)
PS: Weil ich vor gar nicht langer Zeit meine Ansicht schon mal an anderer Stelle zum Besten gegeben habe:
Wenn wir schon dabei sind: Ich bin auch für eine Abschaffung der Rundfunkgebühr und eine Finanzierung einer echten Grundversorgung aus Steuergeldern. So wie die öffentlich-rechtlichen Gremien mit abgehalfterten Politikern und Parteisoldaten durchsetzt sind, muss mir niemand das Märchen von der Staatsferne erzählen, die man durch ein gebührenfinanziertes Fernsehen angeblich garantiert.
Ich halte aber eine Grundversorgung, die nicht von Kapitalinteressen abhängt, für wichtig. Ich fände es deshalb eine fantastische Leistung, wenn man es hinbekäme, diese Grundversorgung ohne Wenn und Aber aus Steuermitteln zu garantieren und gleichzeitig empfindliche strafrechtliche Sanktionen für versuchte Einflussnahme einzuführen. Ich weiß aber auch, dass ich diesen Tag, an dem sich die Politik selbst solche Fesseln anlegt, nicht mehr erleben werde. (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1329997&postcount=681)
Moin Schwimmkumpel :Huhu:
ich verstehe und teile deine Ansicht. Auch ich würde mir eine unabhängige Berichterstattung über gesellschaftliche, soziale, zwischenmenschliche und politische Themen wünschen. Und natürlich möchte ich die Schlagergala eigentlich nicht bezahlen müssen.
Dennoch erscheint mir die Schlagergala ( Katzenvideos) eine Wichtigkeit zu haben um den Sender überhaupt noch auf den heimischen Fernbedienungen einen Platz zu sichern.
Ich glaube, es gibt sehr viele Menschen die echte Infos und Nachrichten nur aufnehmen, weil man diese in Ihr Programm presst.
Auf Deutsch - ein anspruchsvolleres Fernsehprogramm würden nach unseren Wünschen langsam aber ziemlich sicher in der Allgemeinbevölkerung verschwinden.
Die Rundfunkgebühr ist doch von der großen Allgemeinheit angenommen und ....ist halt so....akzeptiert. Kaum jemand spricht von ARD und ZDF - Kosten - dafür viele von TV Gebühren und damit von allen Sendern.
Wie hoch schätzt Du die Überlebenschance von den ÖR, wenn anspruchsvolles und neutral informatives gesendet wird ?
Ich glaube die Quoten wären bescheiden - die Sender würden von Wirtschaft und Konsorten geschnitten und am Ende hätte man weniger als jetzt. Aktuell bekomme ich ja informative Sendungen z.B. bei Phönix.
Ich versuche das Thema realistisch einzuordnen und mir nicht etwas zu wünschen. Das klappt meistens eh nicht. Daher wenigstens der Versuch die Strategie zu verstehen.
Ich war schwimmen - 3,7km und es funzt noch nicht viel. Aber die Kacheln sind noch im Bad an Ort und Stelle. ;)
Grüße FlyLive
Moin Schwimmkumpel :Huhu:
Mahlzeit! :Lachen2:
Wie hoch schätzt Du die Überlebenschance von den ÖR, wenn anspruchsvolles und neutral informatives gesendet wird ?
Ich glaube die Quoten wären bescheiden - die Sender würden von Wirtschaft und Konsorten geschnitten und am Ende hätte man weniger als jetzt. Aktuell bekomme ich ja informative Sendungen z.B. bei Phönix.
Weniger als jetzt ist genau das, was ich für wünschenswert halte. Ich glaube, der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat sehr gute Chancen seine Bedeutung zu bewahren, wenn man sich auf Klasse statt Masse konzentriert.
Diejenigen, die kein Interesse an Information haben, schalten doch nach der Schlagerparade sowieso weg. Ich halte es für Wunschdenken, anzunehmen, dass sie sich eine Dreiviertelstunde lang eine politische Reportage reintun, weil sie auf den Beginn der nächsten Unterhaltungssendung warten. ;)
Wenn man bei den Öffentlich-Rechtlichen eine Qualität fände, die nirgendwo anders existiert, wäre das eine Bestandsgarantie. Und inwiefern sollte es einen wirtschaftlichen unabhängigen Sender kümmern, wenn er von der Wirtschaft geschnitten wird?
Ich war schwimmen - 3,7km und es funzt noch nicht viel. Aber die Kacheln sind noch im Bad an Ort und Stelle. ;)
Dann passt doch das Wichtigste schon mal! Ich mache mich in den nächsten Minuten auf den Weg ins Bad. :)
Mahlzeit! :Lachen2:
Weniger als jetzt ist genau das, was ich für wünschenswert halte. Ich glaube, der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat sehr gute Chancen seine Bedeutung zu bewahren, wenn man sich auf Klasse statt Masse konzentriert.
Diejenigen, die kein Interesse an Information haben, schalten doch nach der Schlagerparade sowieso weg. Ich halte es für Wunschdenken, anzunehmen, dass sie sich eine Dreiviertelstunde lang eine politische Reportage reintun, weil sie auf den Beginn der nächsten Unterhaltungssendung warten. ;)
Wenn man bei den Öffentlich-Rechtlichen eine Qualität fände, die nirgendwo anders existiert, wäre das eine Bestandsgarantie. Und inwiefern sollte es einen wirtschaftlichen unabhängigen Sender kümmern, wenn er von der Wirtschaft geschnitten wird?
Für den Mensch der sich seriöse Nachrichten wünscht, sicher richtig und eine Verbesserung. Wünsche ich mir auch.
Und natürlich schaltet die Frau zum Bauern nach dem Katzenfernsehen.
Wenn aber gar nichts mehr kommt, das den Katzenfreund interessiert, dann ist ein Aufstand mit einem Aus der ÖR wahrscheinlich. Dann brauchen wir Staatsfernsehen, das wiederum kaum unabhängig wäre.
Irgendwer muss Fernsehen finanzieren und der wird seine Interessen einbringen wollen. Unabhängig wird echt schwierig.
Ich befürworte die Bildung der Allgemeinheit, in der Hoffnung auf ein Volksinteresse, wenn etwas total daneben geht. Es bringt mir nichts, wenn ich weiß wie beschixxen etwas läuft, aber kaum öffentliches Interesse an Veränderung besteht, weil die Katze nur noch in RTL2 läuft und 25 MIO das anschauen.
Dann lieber Häppchen in ein blödes Programm einstreuen als komplett gedisst zu werden.
Eine Arbeitskollegin schaut zum Beispiel keine Nachrichten, weil diese ihr Angst machen - Bummms, keine Information und keine Meinung.
Aber ich verstehe deine Ansicht natürlich gut.
Viel Vergnügen beim Baden :Blumen:
...bewiesen, dass Fernsehen besser sein kann, wenn es nicht vom Fernsehen kommt.
Da ist schon was dran. Ich gebe zu, dass ich gelegentlich zum seichten TV-Konsum neige, wenn der Tagesstress zu groß war. ABER: Ich bin dankbar, wenn ich dann beim Zappen bei einem Hintergrundbericht hängenbleibe, der sich mit der Frauensituation in Somaliland beschäftigt oder mit dem Hungerstreik der Ärzte in Polen oder mit deutschen Waffenfabrikanten in den USA.
Davon hatte ich trotz allen Medienkonsums bislang nichts (oder zuwenig) gewusst, aber es weitet meinen Horizont und hoffe, dass es anderen auch so geht. Nur so kann der Weg zu Veränderungen beschritten werden.
Aber ich verstehe deine Ansicht natürlich gut.
Zum Glück verträgt die Welt mehr als eine Meinung. Es wäre ja fad, wenn alle immer das gleiche denken würden. :Lachen2:
Viel Vergnügen beim Baden :Blumen:
Danke! Zumindest das war erquicklich so schön im Sonnenschein. :)
sybenwurz
29.10.2017, 21:53
Ich widerspreche mal dem Eingangsbeitrag.
Ich persönlich brauche weder ARD noch ZDF.
Und zwangsfinanziert schon gleich mal gar nicht.
Hier noch eine interessante Kleinigkeit: Eine Serie, die mit Gebührengeldern finanziert wurde, ist zuerst nur bei den Privaten zu sehen. Es dauert ein Jahr, bis sie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gezeigt werden darf.
40 Millionen soll "Babylon Berlin" gekostet haben. Am Donnerstag feierte er in Berlin Premiere, ab 13. Oktober läuft er bei Sky. Es ist die teuerste deutsche Serie aller Zeiten, die nur durch die riskante Kooperation des Bezahlsenders Sky und der öffentlich-rechtlichen Anstalt ARD entstehen konnte (Lesen Sie hier ein ausführliches Interview mit ARD-Programmdirektor Volker Herres über das umstrittene und schwierige Finanzierungskonzept .) Gerade in den Massenpartyszenen zeigt sich das Geld - und gerade hier lösen sich die Filmemacher am stärksten von historischen Vorgaben und führen direkt in die Berliner Gegenwart: Das Moka Efti mit seinen unterirdischen Sex-Separees erinnert an das Berghain und seine Darkrooms, in den Bars tummelt sich queeres Leben wie heute in Kreuzberg oder Neukölln. (http://www.spiegel.de/kultur/tv/babylon-berlin-von-tom-tykwer-serienmeisterwerk-ueber-die-weimarer-republik-a-1170044.html)
Von den 40 Millionen Produktionskosten zahlt die ARD zwölf Millionen, Sky fünf Millionen, zwölf Millionen Euro kommen über verschiedene Förderungen zusammen, Beta Film wird sich seine elf Millionen Euro über den bereits sehr gut laufenden Weltvertrieb mehr als zurückverdienen. (http://www.tagesspiegel.de/medien/tv-serie-warum-babylon-berlin-erst-im-pay-tv-laeuft/20413182.html)
Hier noch eine interessante Kleinigkeit: Eine Serie, die mit Gebührengeldern finanziert wurde, ist zuerst nur bei den Privaten zu sehen. Es dauert ein Jahr, bis sie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gezeigt werden darf.
Es gibt Dinge die ich eigentlich nicht bezahlen möchte - diese Serie zum Beispiel. :(
Ich weiß aber, das es Menschen gibt, die sich Bue-Rays, DVDs und Sky etc. gönnen. Die finden das vielleicht gut und denken sich: endlich mal die Kohle in etwas gescheites investiert. Ich könnte heulen, andere jubeln.
www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_82644358/eilmeldung-der-ard-waehrend-tatort-loest-shitstorm-aus.html
Und wenn dann in der ARD eine Meldung das Programm durchkreuzt .....
www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_82644358/eilmeldung-der-ard-waehrend-tatort-loest-shitstorm-aus.html
Und wenn dann in der ARD eine Meldung das Programm durchkreuzt .....
Ich will jetzt nicht das ganz große Fass aufmachen - und das Angesprochene ist auch kein Markenzeichen der Öffentlich-Rechtlichen - aber da sieht man schon noch die Reste des Kolonialismus durchschimmern: Wenn in Afrika oder Asien Hunderte sterben, ist das eine Randnotiz wert, bei 25 Amerikanern kann man nicht bis zur nächsten Nachrichtensendung warten. Ein afrikanisches oder asiatisches Menschenleben ist halt dann doch nur die Hälfte - oder ein Viertel? - wert...
Ich meine auch, man sollte sich solche Einblendungen generell sparen. Wer hat denn etwas davon, wenn man den Leuten auch noch den Spaß am Tatort am Sonntag versaut?
Wenn das Ereignis so dringend ist, dann muss man eben den Tatort abbrechen und live darüber berichten. Vor diese Entscheidung gestellt, würden die Verantwortlichen dann sehr schnell zu einer angemessenen Einschätzung der Dringlichkeit kommen.
@Schnodo
da gebe ich Dir recht - auch für mich muss man in Anbetracht vieler ähnlicher Vorkommnisse, das Programm nicht stören. Zumal eine Abstufung zu anderen Vorfällen dadurch entsteht.
Ich habe es hier in den Faden gesetzt, weil die Vielzahl der Menschen ihre Bequemlichkeit und Unterhaltung wichtiger nehmen als reale Nachrichten, die sie mit etwas Aufwand oder einer Meinung künftig in positivere Nachrichten verändern könnten.
Ich will das nicht beklagen, stelle das nur als realistisch fest.
Und genau deshalb zahlen auch die allermeisten Menschen die Gebühren der ÖR ohne ihr Recht einzufordern, das zu zahlen was sie zahlen möchten. Mit einem echten Nationenaufschrei ließe sich auch bei den ÖR-Gebühren etwas ändern. Die Wählerstimme hat die Macht. ;)
Das aber ist zu aufwendig, zumal die kontinuierliche Debatte darüber in der Öffentlichkeit ausbleibt.
So nutzt mann eben das Programm und schaut was einen unterhält bzw. interessiert , schaltet um wenn es nicht mehr passt.
Mir persönlich wäre das verärgerte Twittern oder Kommentieren viel zu mühsam.
Mir persönlich wäre das verärgerte Twittern oder Kommentieren viel zu mühsam.
Mir auch, deswegen schreibe ich lieber hier. :Lachanfall:
Und ich muss zugeben, dass wir uns diesen Sonntag bewusst gegen den Tatort entschieden hatten weil wir von der Vorwoche noch schwer traumatisiert (http://www.rp-online.de/panorama/fernsehen/tatort-fuerchte-dich-zu-viel-grusel-fuer-den-sonntagabend-aid-1.7175013) waren. ;)
(Uns war der nicht zu gruselig sondern zu bescheuert. Wenn ich für einen Krimi einschalte und Geisterklamauk bekomme, erweckt das kein wohliges Gefühl.)
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