Vollständige Version anzeigen : Umweltschutz
Gegen die angepasste neue Düngeverordnung demonstrieren nun einige Bauern als fast einzigsten konkreten Forderungspunkt. Ich würde zu gerne wissen, wer die Website und die aktuellen Demos finanziert und unterstützt. Ich vermute, industrielle Tiermastbetriebe, die jetzt ihre Gülle nicht mehr auf die Felder bringen können.
Das Problem ist das insgesamt ziemlich kranke System, nicht die Bauern. Wobei Bauern? Wie viele gibt's denn noch?
Die Lebensmittelpreise sind so im Keller, da ist Ertragsmaximierung bei den Bauern schlicht überlebenswichtig. Ohne die - IMHO ziemlich sinnfreien - Subventionen wäre die gesamte Branche pleite bei heutigen Preisen. Mittlerweile schmeiße ich über 1 Tonne Obst jedes Jahr auf den Kompost weil es sich selbst als Hobby nicht mehr lohnt das zu verkaufen. Für Äpfel hätte ich 7ct pro kg bekommen. Dafür sammel ich nicht und fahr das Zeugs im Anhänger 30km zum nächsten Großhändler. Bioäpfel geschenkt will irrsinnigerweise auch fast keiner ... :Nee:
Da braucht es einen grundlegenden Wandel. Die Bauern als die einzig schuldigen hinzustellen geht an der Ursache vorbei. :(
Mal ganz abgesehen davon dass wir schlicht ein Flächenproblem haben. Es ist einfach nicht möglich das was wir für 80Mio Menschen an Essen, Tierfutter, Energiepflanzen und was sonst noch auf den heimischen Flächen angebaut bekommen. Es bringt die Erde nicht weiter wenn wir einen auf öko machen und im Gegenzug mehr Fleisch aus Südamerika importieren wo Regenwald für unseren Hunger abgebrannt wird.
Mit ein paar Bio-Kühen auf der idyllischen Weide bekommen wir nunmal nicht einmal ansatzweise unseren Bedarf gedeckt.
Klugschnacker
05.11.2019, 21:37
Da braucht es einen grundlegenden Wandel. […] Es bringt die Erde nicht weiter wenn wir einen auf öko machen und im Gegenzug mehr Fleisch aus Südamerika importieren wo Regenwald für unseren Hunger abgebrannt wird.
Mit ein paar Bio-Kühen auf der idyllischen Weide bekommen wir nunmal nicht einmal ansatzweise unseren Bedarf gedeckt.
Ich stimme Dir in vielem zu. Allerdings verdient meiner Meinung nach die Tatsache erneute Erwähnung, dass die Hälfte unserer Anbauflächen in Deutschland für Tierfutter drauf geht.
Deutschland ist im Bereich Schweinefleisch der drittgrößte Exporteur der Welt. Es es ist nicht so, dass eine Reduzierung der heimischen Fleischproduktion sofort einen Import aus Südamerika zur Folge hätte. Wir produzieren weit über unseren eigenen Bedarf hinaus, und zwar so billig, dass wir dieses Fleisch weltweit konkurrenzfähig verkaufen können.
Und: Früher oder später läuft es vermutich so oder so auf eine biologische (nachhaltige) Landwirtschaft hinaus. Siehe aktuell das Insektensterben.
Deutschland ist im Bereich Schweinefleisch der drittgrößte Exporteur der Welt. Es es ist nicht so, dass eine Reduzierung der heimischen Fleischproduktion sofort einen Import aus Südamerika zur Folge hätte. Wir produzieren weit über unseren eigenen Bedarf hinaus, und zwar so billig, dass wir dieses Fleisch weltweit konkurrenzfähig verkaufen können.
Völlig richtig. Aber ändert es was in der weltweiten Umweltbetrachtung wenn das Fleisch nicht in Deutschland sondern in XYZ-Land produziert wird? :confused:
Mit der Hälfte unserer Ackerflächen für Tierfutter liegst du leider weit daneben. Die Fläche reicht bei weitem nicht aus und wir importieren noch große Mengen Tierfutter zusätzlich. Das ist ja genau das Flächenproblem das wir haben - auch weltweit.
Und ich bezweifel stark dass wir mit biologisch idyllisch toll 8 Milliarden Menschen - Tendenz zunehmend - auf unserem Planeten versorgt bekommen. Die Ansprüche steigen, der Lebensstandard steigt, die Zahl der Menschen steigt. Wie durchsetzbar dann ein "wir machen auf bio" mit weniger Produktion zu höheren Preisen, dafür aber nachhaltig ist ...
Ich sehe den mittelfristigen Weg eher in der Mitte. Weg von Bio, weg von hochintensivem Anbau - aber die vorhandenen Flächen schon möglichst effektiv nutzen. Und nicht immer gleich alles verteufeln. Gentechnik hat auch Potential viel an Unkrautvernichtern, Dünger usw.. zu vermeiden. Kritisch betrachten ja, aber das generell als böse verteufeln halte ich auch für falsch.
Das ist irgendwie typisch für die heutige Zeit. Fleisch für 4€ das Kilo ist normal, aber Massentierhaltung will man nicht. Bei der Energiewende das gleiche, billiger Strom aus der Steckdose wird erwartet, aber Stromtrassen oder irgendeine Art der Stromerzeugung vor der Haustür will man nicht.
Klugschnacker
05.11.2019, 22:09
Mit der Hälfte unserer Ackerflächen für Tierfutter liegst du leider weit daneben.
Der Bauernverband schreibt (https://www.bauernverband.de/futtermittelversorgung):
"Auf rund 10 Millionen Hektar wird Tierfutter erzeugt. Von den 11,9 Millionen Hektar Ackerland in Deutschland werden auf etwa 5,5 Millionen Hektar Futtergetreide und Silomais geerntet. Hinzu kommen 4,6 Millionen Hektar mit Weiden und Wiesen."
Wenn wir 11,9 Millionen Hektar Ackerland haben, und etwa 5,5 Millionen Hektar auf Futtergetreide und Silomais entfallen, dann kann man doch grob von der Hälfte des Ackerlandes sprechen, oder nicht?
:)
Klugschnacker
05.11.2019, 22:16
Und ich bezweifel stark dass wir mit biologisch idyllisch toll 8 Milliarden Menschen - Tendenz zunehmend - auf unserem Planeten versorgt bekommen. Die Ansprüche steigen, der Lebensstandard steigt, die Zahl der Menschen steigt. Wie durchsetzbar dann ein "wir machen auf bio" mit weniger Produktion zu höheren Preisen, dafür aber nachhaltig ist ...
Ok, dann halt nicht nachhaltig. Das bedeutet aber dann: Es ist nicht nachhaltig.
Früher oder später fällt uns das auf die Füße: Es muss mehr gedüngt und gespritzt werden, die Böden werden immer schlechter, das Grundwasser belasteter, Tierarten wie derzeit die Insekten sterben aus, Flüsse, Seen und Meere werden immer leerer.
Das geht nicht endlos lange gut, meine ich. Deswegen sagte ich, früher oder später werden wir gezwungen sein, unsere Lebensmittel auf nachhaltige Weise zu produzieren.
:Blumen:
Klugschnacker
05.11.2019, 22:26
Weg von Bio, weg von hochintensivem Anbau - aber die vorhandenen Flächen schon möglichst effektiv nutzen. .
"Möglichst effektiv" ist doch dasselbe wie "hochintensiver Anbau". :Gruebeln:
Warum weg von Bio? Es wäre doch prima, wenn wir diesen nachhaltigsten Zweig der Landwirtschaft weiter ausbauen würden. Ich finde es gut, dass es ein zunehmend größeres und bezahlbares Angebot von nachhaltig produzierten Lebensmitteln gibt.
:Blumen:
Mittlerweile schmeiße ich über 1 Tonne Obst jedes Jahr auf den Kompost weil es sich selbst als Hobby nicht mehr lohnt das zu verkaufen. Für Äpfel hätte ich 7ct pro kg bekommen. Dafür sammel ich nicht und fahr das Zeugs im Anhänger 30km zum nächsten Großhändler. Bioäpfel geschenkt will irrsinnigerweise auch fast keiner ... :Nee:
Warum bringst du die Äpfel nicht zu einer Tafel???
Ich denke die wären froh darüber!
Und: Früher oder später läuft es vermutich so oder so auf eine biologische (nachhaltige) Landwirtschaft hinaus.
Ich hoffe das du Recht behältst.:Blumen:
Und ich bezweifel stark dass wir mit biologisch idyllisch toll 8 Milliarden Menschen - Tendenz zunehmend - auf unserem Planeten versorgt bekommen.
Da brauchst du nicht zweifeln.
Das wird harte Realität!
Schwarzfahrer
06.11.2019, 08:45
Das geht nicht endlos lange gut, meine ich. Deswegen sagte ich, früher oder später werden wir gezwungen sein, unsere Lebensmittel auf nachhaltige Weise zu produzieren.
...
Warum weg von Bio? Es wäre doch prima, wenn wir diesen nachhaltigsten Zweig der Landwirtschaft weiter ausbauen würden. Ich finde es gut, dass es ein zunehmend größeres und bezahlbares Angebot von nachhaltig produzierten Lebensmitteln gibt.
:Blumen:
Den Nachhaltig produzierten Anteil kann man nur begrenzt erweitern, da der Ertrag pro Fläche irgendwann zu klein wird, um aus den verfügbaren Flächen eine wachsende Zahl von Menschen zu ernähren; irgendwann muß man auch für rein vegetarische Ernährung neue Wälder roden - oder doch effizienter produzieren, auch siehe Meik weiter oben:
Das ist ja genau das Flächenproblem das wir haben - auch weltweit. ...
Mal ganz abgesehen davon dass wir schlicht ein Flächenproblem haben. Es ist einfach nicht möglich das was wir für 80Mio Menschen an Essen, Tierfutter, Energiepflanzen und was sonst noch auf den heimischen Flächen angebaut bekommen. ...
Mit ein paar Bio-Kühen auf der idyllischen Weide bekommen wir nunmal nicht einmal ansatzweise unseren Bedarf gedeckt.
.....
Da braucht es einen grundlegenden Wandel. Die Bauern als die einzig schuldigen hinzustellen geht an der Ursache vorbei. :(
......
hi Meik,
ich kann eigentlich nicht erkennen, wo ich in meinem Post Bauern als die Alleinschuldigen ausgemacht hätte. Ich kritisierte zum einen die deutsche Regierung, weil sie von der EU mit Bussgeldandrohung aufgefordert werden musste, die Düngeverordnung so zu gestalten, dass die zulässigen Nitratwerte für das Grundwasser nicht überschritten werden sowie zum anderen diejenigen Bauern, welche für sich das Recht beanspruchen, allein über die ausgebrachte Güllemenge zu entscheiden. Bekanntlich entstanden das Gülleproblem und die hohe Nitratbelastung vor allem zusammen mit den industriellen Masttieranlagen.
Deine Frage danach, was heute der Beruf des "Bauern" beinhaltet, finde ich natürlich sehr berechtigt. Konkret hat sich das Berufsbild wohl sehr gewandelt und schliesst viele unterschiedliche Arbeitsverhältnisse und Organisationsformen ein. So werden die Äcker bei mir in der nächsten Umgebung (Uckermark) von Lohnabhängigen eines Unternehmens bestellt, das einen Maschinenpark besitzt und das Land gepachtet hat und ca. 20km entfernt liegt. 2-3 Maschinen plus Fahrer kommen ein paar wenige Tage im Jahr, das war´s. Dadurch entstehen ziemlich entfremdete Verhältnisse zum bestellten Land und Boden. Die Landeigner verpachten einfach meistbietend. Ob da brütende Feldlerchen beim Umpflügen und Spritzen im Frühling vertrieben werden, interessiert und "sieht" niemanden. Gäbe es keine EU-Flächensubventionen, sondern stattdessen Subventionen für ökologische Nutzung, wie vom NABU, allen Umweltverbänden und den Verbänden der Biolandwirtschaft gefordert, sähe das schon ganz anders aus.
Auf der anderen Seite existieren natürlich auch ein paar wenige bekannte ökologische "Leuchttürme", also Biohöfe mit Hofladen, eigenem Vertrieb sowie Genossenschaften.
Ich kenne jetzt keine Zahlen, würde aber annehmen, dass insgesamt in der Landwirtschaft sich die Zahl der selbständigen Bauern stark zugunsten der lohnabhängig Beschäftigten und Bauern im Nebenerwerb veränderte.
Ps.
Wegen der weggeworfenen Äpfel: Gibt es bei Euch im Herbst keine Mostereien, wo man das Obst von den "freien" Streuobstbäumen, auch kleine Mengen, hinbringen und sich preiswerten Saft pressen lassen kann?
Klugschnacker
06.11.2019, 09:04
Den Nachhaltig produzierten Anteil kann man nur begrenzt erweitern, da der Ertrag pro Fläche irgendwann zu klein wird, um aus den verfügbaren Flächen eine wachsende Zahl von Menschen zu ernähren; irgendwann muß man auch für rein vegetarische Ernährung neue Wälder roden - oder doch effizienter produzieren, auch siehe Meik weiter oben:
Nein, man kann auch effizienter konsumieren. Wir müssen nicht die Hälfte unseres Anbaus den Schweinen und Rindern zum Fraß vorwerfen. Das haben wir früher ebenfalls nicht gemacht.
Schwarzfahrer
06.11.2019, 09:58
Nein, man kann auch effizienter konsumieren. Wir müssen nicht die Hälfte unseres Anbaus den Schweinen und Rindern zum Fraß vorwerfen. Das haben wir früher ebenfalls nicht gemacht.
Stimmt, Rinder waren auf der Weide und bkeamen Heu von den gemähten Wiesen (was alleswiederum viel Platz braucht, s. Argumente oben), Schweine bekamen viel Essensreste (was auch aus dem Anbau für den Menschen irgendwo kommt), oder Eicheln aus dem Wald, und beiden wurde schon immer mit speziellen Futterpflanzen Kraftfutter zugefüttert - vielleicht weniger als heute, aber ganz ohne war es früher auch nicht.
......irgendwann muß man auch für rein vegetarische Ernährung neue Wälder roden....
Blödsinn!
60% des angebauten Getreides wird an Tiere verfüutert die der Mensch dann frisst!
Finde den Fehler!!!
Trimichi
06.11.2019, 14:21
Blödsinn!
60% des angebauten Getreides wird an Tiere verfüutert die der Mensch dann frisst!
Finde den Fehler!!!
Na- ja. Bolzonaro hat ja gesagt, in dem es durch die Presse verbreitet wurde, dass 50 % der Regenwaldrodung auf das Konto von Soja-Anbau geht. Die anderen 50% für Rinderzucht.
Wobei auf den Philippinen ist der Quotient eher bei 80 - 80 %, weil ja da Schweine und Hühner vom Reis leben.
Natürlich glaube ich, dass Deine Schätzung ungefähr hinkommt. Aber ich meine, Du verallgemeinerst von Deinem Bauernhof aus zu sehr. :Huhu:
Natürlich glaube ich, dass Deine Schätzung ungefähr hinkommt. Aber ich meine, Du verallgemeinerst von Deinem Bauernhof aus zu sehr. :Huhu:
Die Zahl stammt nicht von mir.
Hat Richard David Precht in einem Interview gesagt.
Und ich denke das er dies sehr genau recherchiert hat.
Ist ja auch logisch.
Um 1 kg Rindfleisch zu erzeugen benötigt man 7 kg Soja!
Um 1 kg Tofu herzustellen benötigt man 500 gr Soja!
(Quelle: Schrot&Korn)
Also wer rechnen kann, sieht den Denkfehler der Fleischindustrie!
Ist ja auch logisch.
Um 1 kg Rindfleisch zu erzeugen benötigt man 7 kg Soja!
Um 1 kg Tofu herzustellen benötigt man 500 gr Soja!
(Quelle: Schrot&Korn)
Also wer rechnen kann, sieht den Denkfehler der Fleischindustrie!
Dazu kommt dass der Mehrverbrauch an Soja über den Umweg "durch" das Rind entweder als Gülle auf dem Feld landet (Stichwort Nitrat Belastung des Grundwassers) bzw. als Methan und damit Treibhausgas in die Atmosphäre gelangt.
Mal sehen, was die SWR Reportage um 20.15 bringt.
Thema ist der Fleischkonsum und was so dazu gehört.
Mal sehen, was die SWR Reportage um 20.15 bringt.
Thema ist der Fleischkonsum und was so dazu gehört.
Schreckliche Bilder .... und katastrophaler Eindruck des Regierungshandelns und des Landwirtschaftsministeriums. Auch die gesetzeskonforme industrielle Schweinehaltung empfinde ich als Tierquälerei, unabhängig von den gezeigten schweren Verstössen des Tierschutzgesetzes.
In der Mediathek:
Fleisch um jeden Preis - Was geschieht mit den Schweinen? (https://www.ardmediathek.de/swr/player/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzExNjg4OTU/)
Die Doku spricht auch die von mir hier kritisierte EU-Flächensubvention an, am Beispiel eines grossen Mastbetriebes, wo der Besitzer nur wegen dieser Subvention überhaupt einen Gewinn erzielt. Letztlich "finanzieren" auch Veganer über die steuerfinanzierten Subventionen indirekt solche Tierquäler-Betriebe mit.
Klugschnacker
06.11.2019, 22:57
In der Mediathek:
Fleisch um jeden Preis - Was geschieht mit den Schweinen? (https://www.ardmediathek.de/swr/player/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzExNjg4OTU/)
Deprimierend.
Es müsste aber nicht so gräßlich sein. Mit Gesetzen ließe sich das regeln, wenn man nur wollte.
Dazu kommt dass der Mehrverbrauch an Soja über den Umweg "durch" das Rind entweder als Gülle auf dem Feld landet (Stichwort Nitrat Belastung des Grundwassers) bzw. als Methan und damit Treibhausgas in die Atmosphäre gelangt.
Obendrein kommt dieser Schuh auch noch dazu.:dresche
dherrman
07.11.2019, 16:07
Und wenn da, wie heute, an den grünen Kreuzen vorbeiläufst. Hilft nur tief durchatmen...
Ziemlich entsetzt habe ich heute den nachfolgenden Beschluss des Bundestages mit den Stimmen der Koalition gelesen. Damit wird der Weg für die Ausrottung der Wölfe in DE wieder geebnet. Ich bin gespannt, ob der Beschluss nach den EU-Richtlinienen nicht angefochten werden kann, und erwarte die kritischen Stellungnahmen der Naturschutzverbände:
In Zukunft ist ein Abschuss auch dann möglich, wenn unklar ist, welcher Wolf genau zum Beispiel eine Schafherde angegriffen hat. Es dürfen so lange Wölfe in der Gegend geschossen werden, bis es keine Attacken mehr gibt - auch wenn dafür ein ganzes Rudel getötet wird.
(https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/bundestag-beschliesst-erleichterten-abschuss-von-woelfen-a-1302167.html)
Klugschnacker
24.07.2020, 16:56
Simulationsstudie
Neuer Plastikmüll im Meer könnte sich bis 2040 fast verdreifachen
Die Welt steht vor einem gewaltigen Müllproblem. Forscher haben simuliert, wie viel Plastik in den kommenden Jahrzehnten hergestellt und wie es entsorgt wird. Die Prognose ist düster.
» Spiegel Online (https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/plastikmuell-entsorgung-im-meer-koennte-sich-bis-2040-fast-verdreifachen-a-5b1f977f-64b7-4102-8d47-552ea90de0ef)
Wir richten uns mit Versprechen zur Besserung zugrunde. Augsburger Puppenkiste im großen Format ohne Happy End:
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-10/mikroplastik-kunststoff-meer-gesundheit-ernaehrung-tiere-gefahren
https://www.aerzteblatt.de/archiv/198237/Arzneimittelrueckstaende-im-Wasser-Vermeidung-und-Elimination
https://www.mdr.de/nachrichten/osteuropa/land-leute/russische-atom-u-boote-verrotten-100.html
El Stupido
25.07.2020, 11:24
Als ich sah, dass der Thread oben ist wähnte ich - nachdem ich gestern die Tagesschau sah - dies hier als Grund:
https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-38247.html
(ab Minute 9:55)
Öltanker vor Jemen, UN warnt vor Umweltkatastrophe.
Erschrecken, beschämend und beänstigend :(
Mein Vater (RIP) war 1/2 seiner beruflichen Tätigkeit Kapitän im Offshore Bereich (Bohrinselversorgung) und weltweit im Einsatz. Eine der größten Sauereien ist das Abfackeln von Ergölbegleitgas. Kennt fast keiner. Das findet nicht nicht nicht nur bei Bohrinseln statt, sondern auch auf den Ölfeldern der 3.Welt und in Russland.
http://www.bmz.de/rue/de/publikationen_aktuelles/publikationen_neu/themen/klima_umwelt_energie/Nutzen_statt_Abfackeln_von_Erd__lbegleitgas.pdf
Eine der größten Sauereien ist das Abfackeln von Ergölbegleitgas. Kennt fast keiner. Das findet nicht nicht nicht nur bei Bohrinseln statt, sondern auch auf den Ölfeldern der 3.Welt und in Russland.
http://www.bmz.de/rue/de/publikationen_aktuelles/publikationen_neu/themen/klima_umwelt_energie/Nutzen_statt_Abfackeln_von_Erd__lbegleitgas.pdf
Das kommt leider nicht in die Berechnung von den achso "umweltfreundlichen, neuen, hocheffizienten Verbrennermotoren."
Da werden seitens der Automobilindustrie (Verbrennerlobby), die E-Mobilität ja immer noch als Sackgasse bezeichnet.
In der breiten Gesellschaft MUSS ein Umdenken stattfinden und zwar möglichst schnell.
Denn sonst ist Essig mit allem.
Aber solange man nur so zum Spass mit dem "Muslce-Car" vor die Eisdiele fährt oder mit seinen 8 Kumpels auf dem Motorrad durch das bergische Land oder anderswo knättert, solange wird sich nichts ändern.
Zum Glück hat Corona ein klein wenig, den Flugverkehr und den Kreuzfahrtscheiss eingedämmt.
Gut so.
Wasserstoffantrieb kenne ich seit etwa 30 Jahren . Wurde zuerst in Bussen eingesetzt. Die Elektromobilität ist ... mehr als grenzwertig . Akku Herstellung ist auch Energie intensiv. Ich blende meistens alles aus, weil es sich nicht lohnt. Generiert nur Stress und man ärgert sich.Stress ist die Pest des 21. Jahrhunderts. Keinen Bock einen Schlaganfall zu bekommen.
Cogi Tatum
26.07.2020, 15:04
Aber solange man nur so zum Spass mit dem "Muslce-Car" vor die Eisdiele fährt oder mit seinen 8 Kumpels auf dem Motorrad durch das bergische Land oder anderswo knättert, solange wird sich nichts ändern.
Da bemüht aber jemand die altbewährten Schubladen.
Dinge wandeln sich und ein Teil der o. g. acht Kumpels hat das Gefährt gewechselt.
Das führt jetzt zu neuen Problemen:
https://twitter.com/BR_quer/status/1150080697006059520
https://www.youtube.com/watch?v=qxBILOhlWYA
Sehe das auch anders, fahre aktiv Offroad als Sport. Auf einem gepachteten Vereinsgelände unter Beachtung der geltenden Umweltrichtlinien. Auch gerne Cabrio und ATV . Das macht Spaß und über Wartung, Steuern und Versicherung trage ich zur Arbeitsplatzerhaltung bei. Neopren herstellen oder Kettenblätter ... (Rennrad Reifen) Raucher ... wo fängt es an und wo hört es auf?
Ergänzung: Anreise in die Fußballstadien... wieviel Benzin wird da in die Luft gepustet - für eine Randsportart!
Da bemüht aber jemand die altbewährten Schubladen.
Die "alte Scheisse" stapelt sich mittlerweile in den altbewährten Schubladen meterhoch.
Trimichi
09.08.2020, 07:19
Wie das Corona-Virus den Umweltschutz überlagert. Was hatten wir uns hier ereifert und engagiegert im Forum, aber nun? Nur noch dieses leidige Thema Covid-19-Gequacksalber.
Was gibt es neues von unserer Protagonistin? I want you to panik, das hastse ja jetzt geschafft. Was macht Greta Thunberg? Nichts? Hausaufgaben? Hat sie nun schon den alternativen Nobelpreis gewonnen?
Leider hatte ich es nicht geschafft im Juni nach Schweden zu radeln wegen eines Autogramms. Schlechtwetter (Unwetter mit Blitzeinschlägen) und eine Konferenz in Suhl machten mir einen Strich durch die Rechnung, sowie die damaligen Reisebestimmungen.
Grüße,
M.:Blumen:
Was macht Greta Thunberg? Nichts? Hausaufgaben? Hat sie nun schon den alternativen Nobelpreis gewonnen?
Sie streikt weiter, jeden Freitag. Mittlerweile ist sie bei Woche 103 angelangt.
Sie hat immer noch sehr viele Follower und das ist auch gut so.
Dünn ist sie geworden, fast schon beängstigent dünn. Ich hoffe das es nicht noch schlimmer wird.
Vegan ist ja ok, aber das ist schon extrem.
Vor einigen Tagen veröffentlichte das BGE ein erstes Zwischenergebnis zur Endlagersuche des Atommülls aus den Kernkraftwerken. Interessant an dem Bericht ist, dass die Gegner des Standortes Gorleben sowie die Bürgerintiativen sowie Gutachter im nachhinein Recht bekommen, weil sie die Sicherheit der Lagerung bei Gorleben als ungenügend erachteten.
"Wir haben alle gleich behandelt, auch vorbelastete Standorte wie Gorleben", erklärte der CDU-Politiker und Geschäftsführer der BGE, Steffen Kanitz. "Gorleben hat zwar alle Mindestanforderungen erfüllt, war aber in der geowissenschaftlichen Gesamtschau nicht ausreichend." Das hätte vor allem am "mangelhaften Rückhaltevermögen" und dem Deckgebirge gelegen, das nicht vollständig intakt gewesen sei."
SPON: atommuell-diese-regionen-kommen-als-endlager-standorte-infrage (https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/atommuell-diese-regionen-kommen-als-endlager-standorte-infrage-a-9887d66d-8cd3-4c8c-9ecf-1bc5392aa4af)
sowie
Freitag: "es-war-immer-klar" (https://www.freitag.de/autoren/michael-jaeger/es-war-immer-klar)
pikpikolymic
01.10.2020, 11:39
Sehe das auch anders, fahre aktiv Offroad als Sport. Auf einem gepachteten Vereinsgelände unter Beachtung der geltenden Umweltrichtlinien. Auch gerne Cabrio und ATV . Das macht Spaß und über Wartung, Steuern und Versicherung trage ich zur Arbeitsplatzerhaltung bei. Neopren herstellen oder Kettenblätter ... (Rennrad Reifen) Raucher ... wo fängt es an und wo hört es auf?
Ergänzung: Anreise in die Fußballstadien... wieviel Benzin wird da in die Luft gepustet - für eine Randsportart!
Ich bin einverstanden! Während dieser Zeit bin ich viel Rad gefahren, was ich vorher noch nie gemacht habe. Wir sind letzte Woche für 4 Tage nach Zürich gefahren, mit dem Zug und dem Fahrrad. Und wir hatten eine unglaubliche 100 km lange Fahrt, es ist wunderbar.
Mit dem Fussball ist es wirklich umweltschonend...
sybenwurz
01.10.2020, 13:07
Sehe das auch anders, fahre aktiv Offroad als Sport. Auf einem gepachteten Vereinsgelände unter Beachtung der geltenden Umweltrichtlinien. Auch gerne Cabrio und ATV . Das macht Spaß und über Wartung, Steuern und Versicherung trage ich zur Arbeitsplatzerhaltung bei. Neopren herstellen oder Kettenblätter ... (Rennrad Reifen) Raucher ... wo fängt es an und wo hört es auf?
Ergänzung: Anreise in die Fußballstadien... wieviel Benzin wird da in die Luft gepustet - für eine Randsportart!
Ich bin nicht ernsthaft gegen Motorsport, bin selbst lang genug Enduro(rennen) gefahren, aber die Argumentation, damit Arbeitsplätze zu erhalten/schaffen hinkt gewaltig.
Das wird dauerhaft nicht funktionieren, das sehen wir schön bei den Automobilbauern, die natürlich ins gleiche Horn blasen.
Der Weg zu nem gesunden Planeten wird eher nicht über ne ausreichende Zahl von Arbeitsplätzen im Privatverkehrsektor zu bewerkstelligen bzw. sondern über Umweltschutz und der beinhaltet halt nicht, aus privatem Plaisir mit irgendnem Vehikel im Kreis zu fahren, sieben Stunden mit nem Flieger ohne Ziel (und Muss) nen Flug nach 'Nirgendwo' zu buchen und ja, auch nicht mitm Privatfahrzeug zu Tausenden ins Stadion zu fahren.
"Das Rebhuhn wiegt weniger als ein halbes Kilo, hat grau-braunes Gefieder und einen rötlichen Kopf, es lebt im Ackerland, brütet am Boden, in Hecken, an Rändern von Wäldern oder Feldern, etwas geschützt. Vor wenigen Jahrzehnten war es sehr häufig, vor wenigen noch häufiger, heute ist es viel seltener geworden. Der Mensch macht dem Rebhuhn zu schaffen.
Das Rebhuhn könnte seinerseits der deutschen Politik und deutschen Bauern in nicht allzu ferner Zukunft zu schaffen machen - denn der Naturschutzbund (Nabu) legt wegen des Zustands des Rebhuhn-Bestands bei der EU-Kommission eine Beschwerde gegen Deutschland ein."
SPON: naturschutzbund-legt-bei-eu-kommission-beschwerde-gegen-deutschland-wegen-rebhuhn-ein (https://www.spiegel.de/politik/naturschutzbund-legt-bei-eu-kommission-beschwerde-gegen-deutschland-wegen-rebhuhn-ein-a-1d820fd2-edb6-4c71-b3a7-ffbaa75f4be0)
SPON: naturschutzbund-legt-bei-eu-kommission-beschwerde-gegen-deutschland-wegen-rebhuhn-ein (https://www.spiegel.de/politik/naturschutzbund-legt-bei-eu-kommission-beschwerde-gegen-deutschland-wegen-rebhuhn-ein-a-1d820fd2-edb6-4c71-b3a7-ffbaa75f4be0)
Immerhin, keine schlechte Idee.
Zum Glück gibts die hier noch ohne Ende.:Huhu:
Na und das Foto passt auch noch ganz gut.
https://www.facebook.com/photo?fbid=3630668296966460&set=a.102654766434515
Cogi Tatum
06.10.2020, 12:12
Die Staatsmedien :Cheese: , genauer das ZDF Heute Journal, machten mich gestern auf den Film Vergiftete Wahrheit (https://de.wikipedia.org/wiki/Vergiftete_Wahrheit) aufmerksam. In dem Film (Trailer) (https://www.youtube.com/watch?v=gYkEKJgD_Gc) geht es um die wahre Geschichte und den Kampf des Anwalt Robert Bilott (https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Bilott) gegen das Chemieunternehmen DuPont.
In den frühen 1980er-Jahren erwarb DuPont Land von einem Landwirt in Parkersburg, West Virginia, um es für die Deponierung seiner Produktionsabfälle zu verwenden. Bilott stellte später fest, dass das Trinkwasser in der Gegend mit Perfluoroctansäure kontaminiert war, was zu Tier- und Krebserkrankungen führte. Er plädierte dafür, dass sich die 70 000 Einwohner über sieben Jahre einer toxikologischen Studie unterziehen mussten.
Robert Billot wurde 2017 mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet.
Sein Kampf gegen DuPont dauerte 19 Jahre.
Die mit dem Right Livelihood Award 2019 ausgezeichnete Greta Thunberg ist überhaupt noch keine 19 Jahre alt. Thunberg wurde ausgezeichnet da sie ein paar Monate ein Pappschild hochhielt und eine extrem hohe mediale Aufmerksamkeit und Popularität (u. a. unter Führungskräften wie Merkel, Juncker, Obama, Papst Franziskus, etc.) erreichte.
So viel zur wechselnden Wertigkeit von zugesprochenen Preisen (das ist ja bei den Nobelpreisen ähnlich). Mir ist nicht bekannt ob Robert Billot jemals ein Fotoshooting mit einem US-Präsidenten bekam. Finde dazu nichts im Netz.
Ich mag Dinge die Substanz haben und die nicht auf Effekte angewiesen sind.
Ich glaube ich gehe demnächst mal wieder ins Kino. Aber nicht in den Film von Nathan Grossman.
LidlRacer
06.10.2020, 12:23
Ich mag Dinge die Substanz haben und die nicht auf Effekte angewiesen sind.
Robert Bilott hat für 70.000 Menschen gekämpft.
Greta kämpft für mehr als 7 Milliarden - und auch für alle folgen Generationen.
Beides ist m.E. sehr ehrenwert und Abwertungen sind hier nicht angebracht.
Robert Bilott hat für 70.000 Menschen gekämpft.
Greta kämpft für mehr als 7 Milliarden - und auch für alle folgen Generationen.
Beides ist m.E. sehr ehrenwert und Abwertungen sind hier nicht angebracht.
Bin ja eher selten deiner Meinung, aber diesmal zu 100% bei dir.
Weise Worte.:bussi: :Blumen:
pikpikolymic
06.10.2020, 15:43
https://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/gastkommentar-die-energiepolitik-setzt-falsche-anreize/26245098.html
aber jetzt gibt es auch eine Menge Unternehmen, die sagten, dass es die Welt schützen soll, aber jetzt ist es nur noch das Schlagwort. Ich hoffe wirklich, dass viele Menschen bei Greta sind...
Cogi Tatum
06.10.2020, 16:48
Robert Bilott hat für 70.000 Menschen gekämpft.
Greta kämpft für mehr als 7 Milliarden - und auch für alle folgen Generationen.
Am, wie es so schön heißt Ende des Tages hatte Robert Billot etwas vorzuweisen.
Der "Test of time" wird zeigen was -sagen wir einmal in 19 Jahren- Greta Thunberg neben gut ins Licht gerückten, schönen Bildern präsentieren kann.
Wird sie es schaffen von der engagierten Mahnerin zur Macherin zu werden?
Mit der herannahenden Volljährigkeit stehen ihr die entsprechenden Türen offen.
Wir sie ein Teil der sieben Milliarden zu ihrer, durch eine Wahl legitimierten Führerin machen?
Mit dem Fahrrad (möglichst) viele/alle Wege zurückzulegen ist aktiver und gelebter Umweltschutz.
Hier könnt Ihr mit Eurem Feedback mithelfen, die Fahrrad-Infrastruktur und -Politik in Euren Städten und Gemeinden mit zu gestalten und weiter zu verbessern: :Blumen:
Die große Umfrage zur Fahrradfreundlichkeit in Deutschlands Städten und Gemeinden läuft noch bis zum 30. November 2020. Mitmachen können alle, die vor Ort Rad fahren. Bislang haben schon 200.000 Menschen ihre Städte und Gemeinden bewertet
https://www.adfc.de/neuigkeit/endspurt-beim-adfc-fahrradklima-test-2020-1
Brandenburg will den Abschuss von Wölfen erleichtern. Einen entsprechenden Antrag haben die Koalitionsfraktionen von SPD, CDU und Grünen am Dienstag im Landtag vorgestellt. Danach sollen die bisherigen Regelungen in der Brandenburgischen Wolfsverordnung geändert werden.
Geplant ist, dass für einen Abschuss nicht mehr gezielt der Wolf identifiziert werden muss, der für Risse bei Nutztieren verantwortlich ist. Künftig können im Wiederholungsfall auch Tiere aus einem Rudel abgeschossen werden, wenn die Schäden keinem bestimmten Wolf zugeordnet werden können. (https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2021/01/brandenburg-woelfe-abschiessen-redmann-koalitionsfraktionen.html)
Damit geben die CDU, SPD und nota bene die Grünen in Brandenburg den Artenschutz für die Wölfe in Brandenburg auf. Werden Tiere aus einem Wolfsrudel geschossen, zerstört man deren Familienstruktur. Wird der Leitwolf oder die Leitwölfin getötet - die jagderfahrensten Tiere im Rudel - , kann sich ein vorher sesshaftes Rudel zerstreuen und geht auf Wanderschaft, was das Risiko erhöht, dass diese dann unterwegs auch Weidetiere schlagen, oder es fehlen die jagderfahrensten Tiere, weshalb dann sich die Risiken für Weidetiere erhöhen. Im Durchschnitt schätzt man aufgrund von Kotuntersuchungen, dass bei den hiesigen Wölfen nur ca. 0,8 % der gesamten Nahrung Weidetiere sind.
Vor wenigen Jahren erhöhte man wegen der Forstwirtschaft die Abschusszahlen für Reh- und Damwild in Brandenburg. Das Schwarzwild soll wegen der Schweinepest fast komplett reduziert werden. Ca. 1/4 essen Wölfe Wildschwein. Möglicherweise spielt das, ein Rückgang der Nahrungsquellen und eine schwierigere Jagd, auch eine Rolle, sollten die Wölfe vermehrt Weidetiere schlagen. Eine niedrigere Wildabschussquote würde Weidetiere besser schützen.
Brandenburg will den Abschuss von Wölfen erleichtern. Einen entsprechenden Antrag haben die Koalitionsfraktionen von SPD, CDU und Grünen am Dienstag im Landtag vorgestellt. Danach sollen die bisherigen Regelungen in der Brandenburgischen Wolfsverordnung geändert werden.
Geplant ist, dass für einen Abschuss nicht mehr gezielt der Wolf identifiziert werden muss, der für Risse bei Nutztieren verantwortlich ist. Künftig können im Wiederholungsfall auch Tiere aus einem Rudel abgeschossen werden, wenn die Schäden keinem bestimmten Wolf zugeordnet werden können. (https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2021/01/brandenburg-woelfe-abschiessen-redmann-koalitionsfraktionen.html)
Damit geben die CDU, SPD und nota bene die Grünen in Brandenburg den Artenschutz für die Wölfe in Brandenburg auf. ......
Ich habe deswegen die Landtagsfraktionen angeschrieben und die Abgeordneten gebeten, die geplante Gesetzesänderung abzulehnen. Nun habe ich eine ausführliche Antwort der Grünen aus dem Brandenburger Landtag erhalten. Sie beziehen sich darauf, dass sie "nur" die Wolfsverordnung an die Bestimmung im Bundesnaturschutzgesetz ( § 45 ) anpassen. Darauf schrieb ich Ihnen folgende Mail zurück:
Sehr geehrte Abgeordnete der Grünen Landtagsfraktion,
vielen Dank für Ihre detaillierte Antwort.
Als im Bundestag die Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes ( § 45 ) zur Abstimmung stand, stimmte die Grüne Fraktion gegen die Änderung, welche den Abschuss beliebiger Wölfe erlauben soll. Die Grünen Abgeordnete Frau Steffe Lemke begründete in ihrer Rede ausführlich das Votum der Fraktion. Dabei wies sie darauf hin, dass die rechtliche Formulierung für einen Abschuss unzureichend sei, die Änderung jetzt den Abschuss eines ganzen Rudels erlaube, der Individuenbezug aus dem europäischen Recht aufgegeben würde und deswegen die Änderung dem EU-Recht widerspräche, weil ein präventiv Abschuss im EU-Recht nicht vorgesehen sei. Schauen Sie sich und bitte auch die Abgeordneten Ihrer Fraktion die Rede von Frau Lemke im Bundestag vor der Abstimmung am 28.1 im Landtag an. Sie finden diese in dem untenstehend zitierten Link, im Video ab Min. 23:40 . Sollen jetzt die von der Grünen Fraktion im Dez. 2019 im Bundestag vorgetragenen Argumente und das Abstimmungsverhalten der Bundestagsfraktion nicht mehr gelten, einfach weil ein Jahr vergangen ist?
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2019/kw51-de-bundesnaturschutzgesetz-673952
Ich bitte Sie und die Abgeordneten der Grünen-Fraktion die Anpassung den Änderungsantrag abzulehnen, insbesondere die Anpassung an den § 45a des Bundesnaturschutzgesetzes, und so wie im Bundestag 2019 abzustimmen.
Ich finde es schon etwas enttäuschend, dass die Grünen jetzt sogar bei einer Frage aus ihrem Kernbereich das Fähnlein einfach um 180 Grad drehen, sobald sie mitregieren.
Zu wenig Wildnis – Deutschland setzt Vorschriften nicht um. Zwei Prozent der Landesfläche soll eigentlich Wildnis sein – komplett der Natur überlassen. Medienberichten zufolge hat Deutschland bei der Schaffung solcher Oasen versagt. (https://www.spiegel.de/wissenschaft/zu-wenig-wildnis-deutschland-setzt-vorschriften-nicht-um-a-01776f09-eb4a-4e24-8113-6288d69e34c4)
In einem früheren Bericht zum gleichen Thema wurde darüber informiert, dass ein europäisches Gericht deswegen auch ein Verfahren gegen DE eröffnet hat.
Trimichi
04.06.2021, 08:08
"80% der Kronen der Bäume in den Wäldern Bayerns sind dürr/krank wegen Trockenstress", hieß es gestern im Radio, wie auch: "dem dt. Wald geht es so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr."
Und nun? Der Freistaat gibt den Waldbesitzern mit 1,4 Mrd Euro Anreize trockenheitsresistente Baumarten zu pflanzen, wie die wegen dieser Info nun wieder vergnügte Radiomoderatorin den Beitrag ausleitete. Wie lange es braucht bis ein Wald wächst wurde explizit nicht erwähnt...
Ist eben die Frage, ob Corona als "einen vor den Latz knallen" oder "auf den Pelz brennen" gereicht hat. Gestern Schlangen an den Tankstellen, der Flughafen in NBG hat seinen Betrieb wieder aufgenommen, es rattert wieder in der Luft und der Unfallbericht im Radio von wegen wo Unfall auf welcher Autobahn hat gar nicht mehr aufgehört.
(...)
Im unteren Odertal führt der Grenzzaun zu Polen, der Wildschweine wegen der Schweinepest und zum Schutz der industriellen Schweinemassenzuchtanlagen zurückhalten soll, dazu, dass die Wildtiere wie Rehe vom Hochwasser eingekesselt werden und entweder im Zaun verenden oder ertrinken, was Anfang Januar passiert ist. Deshalb hat eine Intitiave mit Unterstützung des Nationalparks unteres Odertal eine Petition gestartet, damit der Grenzzaun so versetzt wird, dass die Wildtiere bei Hochwasser in ihre gewohnten Rückzugsgebiete flüchten können.
Wer daran interessiert ist und die Petition unterstützen möchte:
www.change.org/p/karina-dörk-katastrophe-im-brandenburgischen-nationalpark-unteres-odertal-bei-schwedt (https://www.change.org/p/karina-d%C3%B6rk-katastrophe-im-brandenburgischen-nationalpark-unteres-odertal-bei-schwedt)
UN-Artenschutzkonferenz COP 15:
Was die Arten nicht schützt. Rettet die Artenvielfalt! Ja, klar. Aber nicht alles, was Naturschutz heißt, weist in die richtige Richtung, schreibt Carola Rackete. Manches ist sogar gefährlich (https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/un-artenschutzkonferenz-cop-15-in-montreal-was-die-arten-nicht-schuetzt)
UN-Artenschutzkonferenz COP 15:
Was die Arten nicht schützt. Rettet die Artenvielfalt! Ja, klar. Aber nicht alles, was Naturschutz heißt, weist in die richtige Richtung, schreibt Carola Rackete. Manches ist sogar gefährlich (https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/un-artenschutzkonferenz-cop-15-in-montreal-was-die-arten-nicht-schuetzt)
Daraus:
Wer in New South Wales durch ein Bauprojekt einen Koala tötet, zahlt 600 australische Dollar. Wer einen alten Wald abholzt, muss anderswo junge Bäume pflanzen, doch der alte Wald ist damit nicht ersetzt. Solches Offsetting, grüngewaschen als „nature-based solutions“, droht die gescheiterte REDD+-Agenda zur Vermeidung von Abholzung zu beerben.
Genauso ist das. Auch z.b. Kompensationen für Flüge, verhindern ja nicht die Umweltverschmutzung durch den Flug. Der Flug findet trotzdem statt und die Umwelt wird verschmutzt.
Umweltschutz wäre, nicht zu Fliegen und die Kompensation trotzdem durchzuführen. Dazu wäre es sogar noch billiger (was auch wieder zeigt, dass Umweltschutz nicht an Geld scheitert).
Schwarzfahrer
08.12.2022, 09:54
Auch z.b. Kompensationen für Flüge, verhindern ja nicht die Umweltverschmutzung durch den Flug. Der Flug findet trotzdem statt und die Umwelt wird verschmutzt.Ja, das hat mal eine böse Kabarettistin etwa so auf den Punkt gebracht: Kompensation für Flugreisen sei etwa so, wie wenn einer sagt: ich schlage zwar meine Frau, aber zahle ja auch die Krankenhausrechnung. :-((
500 Jahre nach Luther ist der Ablaßhandel wieder zurück.
Klugschnacker
25.04.2024, 07:52
Umweltverschmutzung
56 Großkonzerne sind für die Hälfte des weltweiten Plastikmülls verantwortlich
Ein Großteil des weltweiten Plastikmülls geht auf wenige Konzerne zurück, zeigt eine neue Studie. Der mit Abstand größte Umweltsünder: Coca-Cola.
[…] Der Großteil des gesammelten Mülls bestand aus Einwegverpackungen für Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren. […] ein Viertel des Mülls stammte gar von nur fünf Unternehmen.
Größter Umweltsünder war Coca-Cola, mit einem Anteil von elf Prozent. Die Tabakkonzerne Altria und Philip Morris machten zwei Prozent des gefundenen Markenplastikmülls aus, Danone und Nestlé produzierten drei Prozent davon, PepsiCo war für fünf Prozent der weggeworfenen Verpackungen verantwortlich.
SPON (https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/56-grosskonzerne-sind-fuer-die-haelfte-des-weltweiten-plastikmuells-verantwortlich-a-a445011c-1a6c-468c-a607-52809cf8d757)
Ich muss schon mal fragen:
Hat Coca Cola die Flaschen selbst in die Umwelt geschmissen oder waren es nicht eher die Verbraucher?
Wieso führen die Regierung kein Pfandsystem ein, damit die Falschen zu den Firmen zurück kommen und fachgerecht entsorgt werden können? (Wie bei uns).
Siebenschwein
25.04.2024, 13:21
...
Wieso führen die Regierung kein Pfandsystem ein, damit die Falschen zu den Firmen zurück kommen und fachgerecht entsorgt werden können? (Wie bei uns).
Warum nicht die Richtigen??
Naja, dafür hätte ich keine Studie gebraucht um zu sagen, dass Coca Cola und McDonalds für mehr Müll verantwortlich sind als Fritz Cola und der kleine Bäcker neben an.
Was mehr verkauft wird landet öfter auf der Straße.
Warum nicht die Richtigen??
Wer wären denn die Richtigen?
Dass jeder Firma ihr Privatsystem einführt halte ich nicht für zielführend.
Das ist eine typsiche staatliche Aufgabe, die gesetzlichen Regeln dafür zu schaffen.
Schwarzfahrer
25.04.2024, 13:58
Wieso führen die Regierung kein Pfandsystem ein, damit die Falschen zu den Firmen zurück kommen und fachgerecht entsorgt werden können? (Wie bei uns).
Warum nicht die Richtigen??
Wer wären denn die Richtigen? Geht es nicht nur um ein Autokorrekturfehler? Ich schätze, Siebenschwein hat sein Ironiesmiley vergessen. Ich war auch schon dran, ähnliches zu fragen.
Klugschnacker
25.04.2024, 14:02
Wieso führen die Regierung kein Pfandsystem ein, damit die Falschen zu den Firmen zurück kommen und fachgerecht entsorgt werden können? (Wie bei uns).
Ich vermute keck, dass sich in jedem Land, welches ein Pfandsystem für Plastikflaschen und Getränkedosen einführen will, die Wirtschaftslobby und die wirtschaftsnahen Parteien mit allen Mitteln dagegen wehren. So war das ja bei uns auch.
Offiziell hört man von den Firmen dann, jaja, man sei sehr für Umweltschutz und unterstütze sogar eine eigens gegründete Stiftung zur Evaluierung der vorläufigen Möglichkeiten zur Erfassung der Optionen im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für Rücknahmestrategien von Kleingebinden in Togo (oder war es Thurgau?).
Siebenschwein
25.04.2024, 14:17
... für Rücknahmestrategien von Kleingebinden in Togo (oder war es Thurgau?).
Ich fürchte, Togo ist uns in dieser Hinsicht mit seinem Plastiktütenverbot um Lichtjahre voraus. Das Beispiel war daher etwas unglücklich gewählt. Zeigt aber, dass wir eben nicht überall die glänzenden Vorreiter einer strahlend sauberen Zukunft sind.
Ich fürchte, Togo ist uns in dieser Hinsicht mit seinem Plastiktütenverbot um Lichtjahre voraus. Das Beispiel war daher etwas unglücklich gewählt. Zeigt aber, dass wir eben nicht überall die glänzenden Vorreiter einer strahlend sauberen Zukunft sind.
Naja, Tansania hat auch ein Plastiktütenverbot. Allerdings verbrennen die Menschen ihren restlichen Plastikmüll direkt auf der Straße.
Siebenschwein
25.04.2024, 15:24
Naja, Tansania hat auch ein Plastiktütenverbot. Allerdings verbrennen die Menschen ihren restlichen Plastikmüll direkt auf der Straße.
Aber immerhin verbrennen sie ihn und kippen ihn nicht einfach in den Fluss.
Aber immerhin verbrennen sie ihn und kippen ihn nicht einfach in den Fluss.
Ob giftige Plastikasche auf dem Boden und CO2 durch die Verbrennung in der Luft so viel besser sind?
Schwarzfahrer
25.04.2024, 16:42
Ob giftige Plastikasche auf dem Boden und CO2 durch die Verbrennung in der Luft so viel besser sind?
Wenn Plastik im Kamin verbrannt wird, ist CO2 noch das harmloseste, was dabei so in die Luft gelangt. Da waren meine Großeltern in Rumänien noch nachhaltiger: sie haben Plastiktüten vielfach weiterverwendet, regelmäßig gespült (auch wenn vorher das eingefrorene Hähnchen drin war), gehegt und gepflegt - bevor die wenigen kaputten dann doch im Kamin gelandet sind :(. Die Menge war damals in Rumänien (70-er) allerdings eine ganz andere, als was heute so anfällt.
Siebenschwein
25.04.2024, 16:57
Ob giftige Plastikasche auf dem Boden und CO2 durch die Verbrennung in der Luft so viel besser sind?
Ich glaube, wir sind uns grundsätzlich einig. Nichtsdestotrotz sollte man schon seriös diskutieren. "Giftige Plastikflasche" ist gerade bei PET eine Aussage, die einen angreifbar macht. Giftig ist daran exakt nichts. Nichtdestotrotz gehört das nicht in die Umwelt und ist eigentlich ein Wertstoff, der heutzutage 100% recycled werden sollte. Offensichtlich ist der Kram immer noch zu billig, ein Pfandsystem wäre die Lösung und würde schnellstens grosse Teile des Problems der Vermüllung lösen. Gerade PET lässt sich wunderbar sortenrein sammeln und recyceln. :Blumen:
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