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Mikala
23.09.2017, 12:57
Bis.......

Vielen inhaltliche Punkte der Linken widerstreben mir deutlich, vor allen Dingen auch, was das Personal betrifft. Jedoch habe ich mich bei dieser Wahl für Die Linke entschieden, da ich das Thema der sozialen Ungleichheit/Gerechtigkeit im Bundestag stark vertreten haben will.

Die Linke entspricht nicht meiner Identität, wie gesagt widerstrebt sie mir in vielen Punkten, aber Politik auf Grund meiner Identität/Ideologie? Das ist derzeit nicht meine Vorstellung einer Demokratie und eines darauf aufbauenden sozialen Rechtsstaat.

Das sehe ich genauso.
Die Linken ist die einzige Partei, die ernsthaft soziale Ungerechtigkeit anspricht und Lösungen anbietet. Es gab mal Zeiten, da waren das Themen der SPD.

Es wird aber keine Veränderung geben, weil die CDU wieder stärkste Partei wird und bis jetzt jeder Koalitionspartner an Format verloren hat.
Frau Merkel und ihre Berater sind ziemlich klever und sie wird unterschätzt.
Sie hat bei einigen Themen , dem Gegner gleich den Wind aus den Segeln genommen (siehe Ehe) oder immer wieder die gleichen Themen bearbeitet, damit die anderen wichtigen Themen, wie soziale Schere gar nicht mehr richtig aufkamen.

Leider denken ja auch AfD-Wählr, diese Partei will was für die kleinen Leute tun, aber das ist überhaupt nicht ihre Zielsetzung....eher das Gegenteil, aber das wollen diese Menschen nicht hören.

Es wird sich nichts ändern in Deutschland...oh doch, in Zukunft müssen wir uns leider regelmäßig den braunen Müll von Herrn Gauland anhören. Ich könnte nur kotzen, wenn ich daran denke !

Bitte geht alle wählen am Sonntag.
:Huhu:

Foxi
23.09.2017, 19:03
Bitte geht alle wählen am Sonntag.
:Huhu:

Ich tue mich bei jeder Wahl ein wenig schwerer damit, aus Überzeugung eine Partei zu wählen (oder meinetwegen aus taktischen Gesichtspunkten auch zwei). Gerade, weil ich die Position unseres Ex-Bundespräsidenten teile:
Politik ist eine viel zu ernste Sache, als dass man sie allein den Politikern überlassen sollte.

Die machtpolitischen und monetären Ambitionen der meisten Berufspolitiker, ihre Skandale aller Art (unabhängig von der Parteizugehörigkeit), ihre bisweilen schreiende Verantwortungslosigkeit gegenüber denen, deren Wohl sie in erster Linie anstreben sollten etc. etc. - das alles macht mich wütend und fassungslos. :dresche Und da soll ich eine Partei wählen???

Ich habe keine Wahl. Ich muss wählen gehen. Und sei es nur, um ein wenig zu verhindern helfen, dass das eigentlich Unfassbare geschieht und wir seit 1945 zum ersten Mal wieder Leute im Bundestag sitzen haben, die diese Demokratie de facto abschaffen wollen.

Nein, ich will nicht, dass auch im Bundestag gilt:

Die Geschichte lehrt uns, dass wir nichts aus der Geschichte gelernt haben (nach Mahatma Gandhi).

Deshalb: Geht wählen !

ricofino
23.09.2017, 19:18
Wer will denn die Demokratie abschaffen?
Nicht das ich die falschen wähle.

Nobodyknows
24.09.2017, 07:34
Wer will denn die Demokratie abschaffen?
Nicht das ich die falschen wähle.

Die AfD will laut ihrem Wahlprogramm die Demokratie abschaffen.

Eine Definition zur Demokratie im Duden lautet: "Regierungssystem, in dem die vom Volk gewählten Vertreter die Herrschaft ausüben"

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Repr%C3%A4sentative_Demokratie

Aus dem Wahlprogramm der AfD (Seite 8, Punkt 1.3):
"Heimlicher Souverän in Deutschland ist eine kleine,
machtvolle politische Oligarchie, die sich in den bestehenden
politischen Parteien ausgebildet hat...Diese Oligarchie hat die Schalthebel der
staatlichen Macht, der politischen Bildung und des informationellen
und medialen Einflusses auf die Bevölkerung in
Händen...Nur das Staatsvolk der Bundesrepublik
Deutschland kann durch das Mittel der unmittelbaren
Demokratie diesen illegalen Zustand beenden."

Heimlicher Souverän??? Illegaler Zustand?
In der AfD sitzen scheinbar nur Schwachköpfe. Wer wählt so etwas? :Maso:

Siehe auch: http://www.sueddeutsche.de/politik/entwurf-zu-parteiprogramm-wie-die-afd-die-aktuelle-bundesrepublik-abschaffen-will-1.2924188

Gruß
N. :Huhu:

DocTom
24.09.2017, 07:50
Die AfD will laut ihrem Wahlprogramm die Demokratie abschaffen."

Gruß
N. :Huhu:

Typische geheule der etablierten Politiker, war schon so, als die grünen in den Bundestag eingezogen sind. Da haben SPD und CDU/Clownspartei auch behauptet, die Welt ginge unter.

Ich unterstütze jede Förderung der direkten Demokratie, z.B. wie in der Schweiz.

Natürlich behaupten unsere etablierten, das würde so in D nicht funktionieren, hätten sie doch dann nicht mehr die Möglichkeiten, direkt und einfach die Lobbyisten Gesetze selber formulieren und schreiben zu lassen, bzw die Bürger könnten dann per direkter Demokratie den potentiellen Schwachsinn weniger verhindern.

Achja, und es bestünde die Gefahr, dass Unternehmerinteressen für Bürgerinteressen geopfert werden müssten.

Und Fr.M. Könnte nicht mehr Parties im Kanzleramt für ihren Freund Hr.A. schmeissen...

Demokratie ist ein permanenter Wandel und dauernde Anpassung. Das haben die etablierten, z.B. durch die groko, nahezu zum Stillstand gebracht.

Ich hoffe, es ändert sich heute ganz viel!

Geht bitte alle wählen!

schnodo
24.09.2017, 07:57
Eine Definition zur Demokratie im Duden lautet: "Regierungssystem, in dem die vom Volk gewählten Vertreter die Herrschaft ausüben"

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Repr%C3%A4sentative_Demokratie

Du wählst für "eine Definition" der Demokratie genau die der repräsentativen Demokratie und lässt außer Acht, dass im von Dir zitierten AfD-Programm (mehr?) direkte Demokratie (https://de.wikipedia.org/wiki/Direkte_Demokratie) gefordert wird, sprich, dass nicht alle Entscheidungen von gewählten Vertretern, sondern in Abstimmungen vom Volk getroffen werden. Ein Beispiel dafür wäre die Schweiz.

Die AfD will laut ihrem Wahlprogramm die Demokratie abschaffen.

Wo genau stand das nochmal? Die Form der Argumentation, die Du gewählt hast, ist nicht redlich.

Nobodyknows
24.09.2017, 08:10
Du wählst für "eine Definition" der Demokratie genau die der repräsentativen Demokratie....


Ja, das tue ich weil Deutschland eine repräsentative Demokratie ist.
Und in diesem Thread geht es um die Bundestagswahl IN einer repräsentativen Demokratie.


Wo genau stand das nochmal? Die Form der Argumentation, die Du gewählt hast, ist nicht redlich.

"Heimlicher..." und "illegalen Zustand" ist für dich redlich? :Lachanfall:
Noch einmal für Dich:

Aus dem Wahlprogramm der AfD (Seite 8, Punkt 1.3):
"Heimlicher Souverän in Deutschland ist eine kleine,
machtvolle politische Oligarchie, die sich in den bestehenden
politischen Parteien ausgebildet hat...Diese Oligarchie hat die Schalthebel der
staatlichen Macht, der politischen Bildung und des informationellen
und medialen Einflusses auf die Bevölkerung in
Händen...Nur das Staatsvolk der Bundesrepublik
Deutschland kann durch das Mittel der unmittelbaren
Demokratie diesen illegalen Zustand beenden."

Gruß
N. :Huhu:

Nobodyknows
24.09.2017, 08:13
Typische geheule der etablierten Politiker...

Achja, und es bestünde die Gefahr, dass Unternehmerinteressen für Bürgerinteressen geopfert werden müssten.

Und Fr.M. Könnte nicht mehr Parties im Kanzleramt für ihren Freund Hr.A. schmeissen...



Sprechblasen und Textbausteine aus den Setzkästen der AfD-Anhänger.

Lächerlich!

Gruß
N. :Huhu:

schnodo
24.09.2017, 08:26
Ja, das tue ich weil Deutschland eine repräsentative Demokratie ist.
Und in diesem Thread geht es um die Bundestagswahl IN einer repräsentativen Demokratie.


Auch in einer repräsentativen Demokratie kann man sich für mehr direkte Demokratie einsetzen. Die von Dir herbeigeredete "Abschaffung der Demokratie" ist das nicht.

J"Heimlicher..." und "illegalen Zustand" ist für dich redlich? :Lachanfall:


Man kann sich schon auf den Standpunkt stellen, dass Zustände wie im NSA- oder NSU-Ausschuss oder die Übergriffe des BND nicht zu einer Demokratie passen. Ich weiß nicht, was die AfD konkret meint. Dem Anschein nach ist es deutlich redlicher als die Volten, die Du in Deiner "Argumentation" vollführst.

PS: So, jetzt geht's wählen. Nobodyknows, sei froh, dass ich kein Trotzwähler bin. Ansonsten müsste ich nach dem Motto "wenn der so dagegen wettert, dann kann das so schlecht nicht sein" abstimmen. ;)

Nobodyknows
24.09.2017, 08:33
Auch in einer repräsentativen Demokratie kann man sich für mehr direkte Demokratie einsetzen. Die von Dir herbeigeredete "Abschaffung der Demokratie" ist das nicht.


Ich stelle mir gerade das Ergebnis einer Abstimmung unter AfD-Anhängern vor.
Thema "Todesstrafe für Raser / Kinderschänder / Vergewaltiger /...."

Und ich bin dann sehr froh, dass unsere repräsentative Demokratie so ist wie sie ist.
Du nicht?

Gruß
N. :Huhu:

schnodo
24.09.2017, 08:40
Ich stelle mir gerade das Ergebnis einer Abstimmung unter AfD-Anhängern vor.
Thema "Todesstrafe für Raser / Kinderschänder / Vergewaltiger /...."

Wenn ich in die Schweiz schaue, so sehe ich, dass die verantwortungsvoll damit umgeht. Ich mache mir eigentlich keine Sorgen.

Und ich bin dann sehr froh, dass unsere repräsentative Demokratie so ist wie sie ist.
Du nicht?

Ich bin nicht komplett unzufrieden damit. Aber da ist noch einiges an Luft nach oben.

aequitas
24.09.2017, 09:25
[...]Ich unterstütze jede Förderung der direkten Demokratie, z.B. wie in der Schweiz.[...]

Das Problem an den Forderung nach mehr Dirkter Demokratie bei der AfD ist, dass es ihnen nicht um "mehr" Demokratie geht, sondern darum, dass eine vermeintliche Mehrheit sich gegenüber den Minderheiten durchsetzt. Es ist ein autoritärer Wunschd er AfD - quasi eine "Diktatur der Mehrheit".

In einer Demokratie sollte zu Entscheiden mehr als "Ja" oder "Nein" gehören. Es sollte um den Austausch vernünftiger Argumente gehen. Dabei unterstütze ich die Forderung nach "mehr Demokratie", allerdings heißt das, dass wir uns intensiv mit Themen auseinandersetzen müssen um uns in einem gesellschaftlichen Diskurs einigen zu können. Dies ist natürlich sehr voraussetzungsvoll, aber auf Länder- oder kommunaler Ebene funktioniert dies bereits, wenn es bspw. um den Ausbau regenerativer Energie geht. Dabei gilt es alle gesellschaftlichen Interessen gegeneinander abzuwägen und in einen Dialog einzubinden, da es auf allen Ebenen Betroffene gibt, die Folgen allerdings vor allen Dingen lokal zu spüren sind.

Volksentscheide wie in der Schweiz sind mMn kein gutes Beispiel für eine fortschrittliche Demokratie.

schnodo
24.09.2017, 13:35
Ich habe mir gerade überlegt, auf welchem Sender ich mir die Berichterstattung antun will. In der Vergangenheit bin ich meist bei der ARD hängen geblieben aber vielleicht habe ich mich damit unnötig gequält. ;)

Hat jemand einen Tipp, wo es weniger dröge und engstirnig zugeht? Danke schön! :Blumen:

ThomasG
24.09.2017, 18:18
Die Wahlbeteilung hat deutlich zugenommen im Vergleich zur letzten Bundestagswahl.
Diesmal sind etwa 77 % der Berechtigten wählen gegangen.
Vor vier Jahren waren es 71,5 %.
Das sind Infos vom ZDF.

tomerswayler
24.09.2017, 18:38
Interessantes Ergebnis in Bayern laut Hochrechnung von 18:28 Uhr. Die CSU kommt auf 38,5%, die AfD mit 12,2 unter dem Bundesergebnis und die Linke erstaunlich stark mit 6,6%(+2,8).

Mirko
24.09.2017, 18:41
6,5 Millionen Deutsche finden, das die AfD eine echte Alternative darstellt. :Ertrinken:

(60 Millionen Wahlberechtigte x 0,77 Wahlbeteiligung x 0,14 AfD Wähler)

ThomasG
24.09.2017, 18:42
Zitat

Wahlanalyse Bundestagswahl
Angela Merkel sichert verlustreichen CDU/CSU-Wahlsieg
SPD am Boden, FDP und AfD als Gewinner

(Mannheim, 24.09.2017)
Bei der 19. Wahl zum Deutschen Bundestag wird die Union trotz heftiger Verluste zum 16. Mal stärkste Partei, die SPD fällt auf ihr schlechtestes Ergebnis im Bund, Linke und Grüne sind relativ stabil. Der FDP gelingt nach ihrem Absturz 2013 ein starkes Parlaments-Comeback und mit der AfD erzielt erstmals seit 34 Jahren eine neue Partei Mandate.
Substanziell getragen von den Wählern der beteiligungsstarken Generation 60plus heißen die wichtigsten Gründe für den Unionswahlsieg Parteiansehen, Regierungsarbeit, Sachkompetenz und natürlich Angela Merkel. Flankiert vom Wunsch nach einer unionsgeführten Bundesregierung profitiert die CDU/CSU auch weiter von der Arbeit und Reputation einer Kanzlerin, die in einem ökonomisch starken Deutschland und global fragilem Umfeld Stabilität und Führungsstärke vermittelt. Selbst wenn Angela Merkel inzwischen partiell polarisiert, bescheinigen ihr praktisch wie im hervorragenden Schnitt der letzten zwölf Jahre 73 Prozent der Deutschen als Kanzlerin gute Arbeit.
Als Bundeskanzler/in möchten 57 Prozent der Deutschen lieber Angela Merkel und nur 33 Prozent Martin Schulz (SPD), was neben der starken Leistungsbilanz der Amtsinhaberin auch am SPD-Kandidaten liegt. Beim Image auf der +5/-5-Skala mit 1,0 zwar besser als Peer Steinbrück 2013 (0,7), bleibt Schulz weit entfernt vom hohen Ansehen Merkels (1,9; 2013: 2,1), die gegenüber Schulz als sympathischer, glaubwürdiger und vor allem kompetenter gilt. Nach Ansicht von 70 Prozent der Befragten ist Merkel für das CDU/CSU-Abschneiden hilfreich, nur 32 Prozent meinen das über Schulz und die SPD (schadet: neun bzw. 23 Prozent; weder/noch: 17 bzw. 40 Prozent).
Nachdem die Bundesbürger ihre private wie auch die allgemeine wirtschaftliche Lage bei uns so gut bewerten wie noch nie vor einer Bundestagswahl, wir aber gleichzeitig für 67 Prozent in „weltweit besonders unsicheren Zeiten leben“, sind neben den ökonomischen auch außenpolitische Aspekte hochrelevant: Bei Wirtschaft und Jobs der SPD klar überlegen, wird der CDU/CSU in der Außenpolitik ebenfalls mehr zugetraut. Für 59 Prozent kann Angela Merkel und nur für zehn Prozent Martin Schulz „Deutschland eher durch unsichere Zeiten führen“.
Nach ihren symptomatischen Defiziten beim Spitzenkandidat und ökonomischen Themen kann die SPD neben der Familienpolitik zwar mit sozialer Gerechtigkeit punkten, konkurriert hier aber noch stärker als 2013 mit der Linken. In einem Land, in dem sich für 82 Prozent aller Befragten die Unterschiede zwischen Arm und Reich in den letzten Jahren vergrößert haben, ist die Linke für 81 Prozent ihrer Wähler „die einzige Partei, die Politik für sozial Schwache macht“.
Beim Top-Thema Flüchtlinge fühlen sich 35 Prozent aller Befragten am ehesten von der CDU/CSU vertreten, nur 15 Prozent von der SPD und 13 Prozent von der AfD. Linke, Grüne und FDP bleiben einstellig. Konträr zur optimistischen Grundstimmung bezweifeln 86 Prozent der AfD-Wähler (alle Befragte: 37 Prozent), dass Deutschland die vielen Flüchtlinge verkraftet. 98 Prozent der AfD-Wähler (alle Befragte: 42 Prozent) kritisieren Merkels Flüchtlingspolitik, wobei ihnen neben der Kanzlerin auch die Bundesregierung als Projektionsfläche für ihren Unmut dient.
Als politischer Kommunikator bindet die AfD so Protest, Sorgen und Unzufriedenheit einer Wählergruppe, die – mit Parallelen zur Linken – ein erheblich gewachsenes Wohlstandsgefälle sowie eine schlechte Zukunftsvorbereitung Deutschlands reklamiert. Als Partei vom eigenen Klientel hochgeschätzt, ist die AfD für alle Deutschen inzwischen weit nach Rechtsaußen gerückt, beim Image stürzt sie auf miserable minus 2,8 (2013: minus 1,4).
Linke (minus 0,4; 2013: minus 1,4) und Grüne (0,5; 2013: 0,3) können zwar mit einem gemäßigteren bzw. etwas besserem Ansehen aufwarten, für ihre Oppositionsarbeit gibt es aber schwache Noten. Dagegen schafft die FDP diesmal ohne parlamentarischen Leistungsnachweis eine nie dagewesene Imagekorrektur (0,7; 2013: minus 0,9). Neben relativ viel Vertrauen in ihre Steuer- und Bildungspolitik profitiert sie von Christian Lindner sowie taktischen Motiven im schwarz-gelben Lager: Gut einem Drittel der FDP-Wähler gefallen als Partei CDU bzw. CSU besser.
Ihre besten Ergebnisse erzielt die Union wie gewohnt bei allen ab 60-jährigen Wählern (41 Prozent; minus acht Prozentpunkte) und hier speziell bei den ab 60-jährigen Frauen (47; minus sechs), wobei das Gender Gap auch insgesamt groß ausfällt: 37 Prozent aller Frauen, aber nur 30 Prozent der Männer haben CDU/CSU gewählt. Die AfD ist bei Männern annähernd doppelt so stark wie bei Frauen (16 bzw. neun Prozent), im Osten konkurriert sie bei allen unter 60-jährigen Männern sogar mit der CDU, die hier in dieser Gruppe zweistellig einbricht.
Die FDP, genau wie die Grünen im Westen deutlich stärker als im Osten der Republik, punktet mit 13 Prozent (plus sieben) überproportional bei unter 30-jährigen Wählern. Besonders viel Zuspruch für die Liberalen gibt es von Selbständigen (17 Prozent); bei Arbeitslosen oder Gewerkschaftsmitgliedern, wo die SPD stärkste Partei bleibt, ist die FDP schwach. Und während die Grünen in Großstädten und bei Hochschulabsolventen ihre Domänen behalten, ist die Linke im Osten mehr als doppelt so stark wie im Westen, wo ihr jetzt allerdings die AfD den Status als zweitstärkste politische Kraft streitig macht.
Nachdem mit den Erfolgen von FDP und AfD der Bundestag so stark fragmentiert sein wird wie seit sechs Jahrzehnten nicht mehr, bleiben praktisch nur zwei Bündnisoptionen. Vor die Wahl gestellt, fänden 50 Prozent der Deutschen eine große Koalition und 41 Prozent „Jamaika“ besser – in einem Parlament, das mit dem Einzug einer rechtspopulistischen Partei eine Zäsur erlebt.

Zitatende

Quelle: http://www.forschungsgruppe.de/Aktuelles/Wahlanalyse_Bundestagswahl/

Mikala
24.09.2017, 18:43
6,5 Millionen Deutsche finden, das die AfD eine echte Alternative darstellt. :Ertrinken:

(60 Millionen Wahlberechtigte x 0,77 Wahlbeteiligung x 0,14 AfD Wähler)

Ich bin auch schockiert.:Kotz: :Kotz:

Mirko
24.09.2017, 18:45
Ich bin auch schockiert.:Kotz: :Kotz:

Ich nicht. Hab das nicht anders erwartet. Viele meiner Arbeitskollegen denken so, selbst mein Vater hat die gewählt. Ich hatte befürchtet das es noch viel schlimmer ausgeht. Traurig macht mich das trotzdem!

tandem65
24.09.2017, 18:50
selbst mein Vater hat die gewählt.

Dem kannst Du ja das Besuchsrecht für die Enkel entziehen. :Cheese:

ThomasG
24.09.2017, 18:50
Schulz hat eben eine Große Koalition ausgeschlossen und zwar in einem Interview für das ZDF.

Mikala
24.09.2017, 18:52
Ich nicht. Hab das nicht anders erwartet. Viele meiner Arbeitskollegen denken so, selbst mein Vater hat die gewählt. Ich hatte befürchtet das es noch viel schlimmer ausgeht. Traurig macht mich das trotzdem!

Eigentlich sollten die Menschen hier aber kapiert haben, was los ist, wenn man so Hohlbirnen wählt.
Trump ist das selbe Kaliber.....es ist auch ein Rassist und viele haben hier geschrieben, er meint das nicht so. Lass ihn mal.Das wird schon.

Heute hat die Welt Angst, dass dieser Kerl einen Krieg anfängt, nur weil er sich selbst für einen tollen Hecht hält.
Die AfD ist nicht harmlos !!!

ricofino
24.09.2017, 18:52
Da kann man schockiert sein. Aber nur wenn man die letzten 18 Monate im Kerker saß und oder den Kopf im Sand hatte. Das die AFD so zulegt haben doch alle Tendenzen der letzten Monate angedeutet.
Und nicht die Bürger oder die AFD hat die AFD so groß gemacht, es sind die sogenannten Volksparteien die diese Partei zur dritten Kraft im Bundestag machen. Zuviel Politik am Volke vorbei die letzten acht Jahre.

drullse
24.09.2017, 18:56
Ich nicht. Hab das nicht anders erwartet.
Dito

Da kann man schockiert sein. Aber nur wenn man die letzten 18 Monate im Kerker saß und oder den Kopf im Sand hatte. Das die AFD so zulegt haben doch alle Tendenzen der letzten Monate angedeutet.
Und nicht die Bürger oder die AFD hat die AFD so groß gemacht, es sind die sogenannten Volksparteien die diese Partei zur dritten Kraft im Bundestag machen. Zuviel Politik am Volke vorbei die letzten acht Jahre.
So ist es.

LidlRacer
24.09.2017, 18:58
Interessant, dass die SPD (für mich völlig überraschend) jetzt schon erklärt, definitiv in die Opposition zu gehen.
Ist ja eigentlich nicht selbstverständlich, dass die einzig mögliche Konstellation Jamaika sich einig wird. Vielleicht wollen sie so die Verhandlungsposition der Union schwächen ...

Nicht der AFD die Führung der Opposition zu überlassen, ist aber auch kein schlechtes Argument.

Mikala
24.09.2017, 19:01
Da kann man schockiert sein. Aber nur wenn man die letzten 18 Monate im Kerker saß und oder den Kopf im Sand hatte. Das die AFD so zulegt haben doch alle Tendenzen der letzten Monate angedeutet.
Und nicht die Bürger oder die AFD hat die AFD so groß gemacht, es sind die sogenannten Volksparteien die diese Partei zur dritten Kraft im Bundestag machen. Zuviel Politik am Volke vorbei die letzten acht Jahre.

...ich bin schockiert über die Höhe.

Die AfD hat aber auch nicht vor Politik fürs Volk zu machen.
Oder reden wir nur über Zuwanderung und die subjektive Angst ?

Wenn der" kleine Mann" eine Veränderung der Sozialpolitik gewünscht hätte, hätte man der linke Spektrum wählen müssen.
Es wird es Schwarz/Gelb / Grün...also keine Veränderungen für den "Normalverdiener"

Man kann gerne auf nach Schwächer schimpfen, aber das ändert nicht die eigene Situation.

ricofino
24.09.2017, 19:08
Ich denke die große Mehrheit der AFD Wähler ist mit der Flüchtling, Einwanderungs, Migrations, Integrationspolitik und mit der leidigen Familiennachzugsdebatte nicht einverstanden. Damit haben viele deutsche Konservativdenkende ein großes Problem.

aequitas
24.09.2017, 19:18
Nicht der AFD die Führung der Opposition zu überlassen, ist aber auch kein schlechtes Argument.

Ich denke eher - oder hoffe viel eher -, dass die SPD sich langfristig wieder eindeutiger positionieren will. Das hat sie in den letzten Jahren in der GroKo nicht geschafft.

Wenn der" kleine Mann" eine Veränderung der Sozialpolitik gewünscht hätte, hätte man der linke Spektrum wählen müssen.
Es wird es Schwarz/Gelb / Grün...also keine Veränderungen für den "Normalverdiener"


Ich glaube, dass der "Normalverdiener" sich sehr wohl auf einige Veränderungen einlassen muss. Jedoch nicht in positiver Hinsicht. Der Abbau des Sozialstaats wird weiter vorangetrieben werden und damit die soziale Ungleichheit weiter ausgebaut.

ThomasG
24.09.2017, 19:26
Eben haben sie im ZDF sinngemäß in etwa gemeint, dass es Gerüchte gäbe Frauke Petry wolle evt. eine Art Abspaltungspartei von der AfD initiieren.
Gauland hat vorher in einem Interview sinngemäß in etwa gemeint Petry wäre sozusagen wenige Tage vor den Wahlen der Führungsrige der AfD in den Rücken gefallen.
Was da genau war, habe ich nicht mitbekommen.
Ich habe aber gesehen wie Petry aussah als sie auf dem Parteitag damals (ich glaube zumindest, dass es während eines solchen Tages war) sozusagen entmachtet wurde.
Das sah schon so aus, als hätte sie das arg getroffen.

Walli
24.09.2017, 19:37
Man kann ja üben die AFD denken wie man will
aber sich als grüne Parteivorsitzende sich hinstellen am Wahlabend
und die Leute der Partei als Nazis und Rassisten zu titulieren
zeugt nicht gerade von politischer Übersicht
Schließlich haben mehr als 13 Prozent aller Wahlberechtigten
die AFD gewählt
Und ich glaube nicht das wir jetzt ein Rückfall ins Dritte Reich erleben
Die allerwenigsten Menschen die diese Partei
gewählt haben sind weder Nazis noch Rassisten

Mikala
24.09.2017, 19:42
Ich glaube, dass der "Normalverdiener" sich serwohl auf einige Veränderungen einlassen muss. Jedoch nicht in positiver Hinsicht. Der Abbau des Sozialstaats wird weiter vorangetrieben werden und damit die soziale Ungleichheit weiter ausgebaut.

Jetzt hat dieser Normalverdiener gewählt, aber nicht Parteien, die für soziale Gerechtigkeit stehen.
Das muss man erst Mal verstehen.

FlyLive
24.09.2017, 19:45
Da kann man schockiert sein. Aber nur wenn man die letzten 18 Monate im Kerker saß und oder den Kopf im Sand hatte. Das die AFD so zulegt haben doch alle Tendenzen der letzten Monate angedeutet.
Und nicht die Bürger oder die AFD hat die AFD so groß gemacht, es sind die sogenannten Volksparteien die diese Partei zur dritten Kraft im Bundestag machen. Zuviel Politik am Volke vorbei die letzten acht Jahre.

Da stimme ich Dir zu ! Eine von CDU-CSU und SPD gemachte neue dritte Kraft. Herzlichen Dank GroKo.
Wenn die nächste Legislaturperiode nicht wirksam sozialer gestaltet wird, dann erlebt mE. Deutschland spätestens 2021 eine noch stärkere AfD.
Mit viel Schwarz-gelb sehe ich da sehr dunkel. Meine Hoffnung liegt in Händen der Grünen, die evtl. mitbestimmen können. Und natürlich den sozialen Parteien die glaubhafter argumentieren und agieren müssen.

drullse
24.09.2017, 19:50
Interessant, dass die SPD (für mich völlig überraschend) jetzt schon erklärt, definitiv in die Opposition zu gehen.
Ist ja eigentlich nicht selbstverständlich, dass die einzig mögliche Konstellation Jamaika sich einig wird. Vielleicht wollen sie so die Verhandlungsposition der Union schwächen ...
Kann auch taktisch sein, um die CDU unter Druck zu setzen.

Cruiser
24.09.2017, 19:53
Kann auch taktisch sein, um die CDU unter Druck zu setzen.

Habe ich mir auch gedacht.
Muss ja "jemand" stabil regieren...

Kein schöner Abend für die demokratischen Werte.

qbz
24.09.2017, 19:56
......
Der Abbau des Sozialstaats wird weiter vorangetrieben werden und damit die soziale Ungleichheit weiter ausgebaut. ....

Erwarte ich genauso. Das Ergebnis muss man als Rechtsruck bezeichnen. Abbau des Sozialstaates bedeutet auch Privatisierung der Autobahnen, Privatisierung der Bahn, Verschlechterung der Solidar-/Sozialversicherungen usf.

ThomasG
24.09.2017, 19:57
Proteste entwickeln sich aktuell in Berlin am Alexanderplatz, wo die AfD ihre Wahlparty abhält. (Infos vom ZDF inklusive bewegter Bilder)

drullse
24.09.2017, 19:58
Jetzt hat dieser Normalverdiener gewählt, aber nicht Parteien, die für soziale Gerechtigkeit stehen.
Irgendwie logisch - gibt ja keine.

Mirko
24.09.2017, 20:00
Wenn die nächste Legislaturperiode nicht wirksam sozialer gestaltet wird, dann erlebt mE. Deutschland spätestens 2021 eine noch stärkere AfD.


Weil die AfD soviel Sozialpolitik macht? Ich glaube, wenn das die Wähler wirklich beschäftigen würde, hätten die Linke das Rennen gemacht. Für mehr Personal und besserer Bezahlung in Krankenhäusern und Pflegeheime, für mehr Hartz 4, für mehr Rente steht doch (unter anderem) die Linke und nicht die AfD. Oder täusche ich mich? Ich hab das Wahlprogramm der AfD ehrlich gesagt nicht gelesen.

Wenn die Deutschen soziale Themen wichtig wären, hätten sie nicht die AfD gewählt. Vielen war doch einfach wichtig, dass nicht noch mehr "Nafris" kommen. Um mehr gings doch da nicht. :Traurig: :Kotz:

drullse
24.09.2017, 20:00
Die Zeit sagt: "Die AfD hat laut einer ARD-Analyse von Infratest dimap besonders viele Stimmen in Ostdeutschland gewonnen. Demnach holte die Partei dort 21,5 Prozent."

Heißt das frei nach Mikala jetzt, dass das Klischee vom dummen Ossi passt?

Ich glaube nicht, dass man es sich so einfach machen sollte.

Edit: bei den ostdeutschen Männern schnitt die Partei sogar am besten ab. Laut Infratest dimap machten insgesamt 26 Prozent der ostdeutschen Männer ihr Kreuzchen bei der AfD, bei den Frauen waren es 17 Prozent. (https://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/SACHSEN/AfD-bei-ostdeutschen-Maennern-staerkste-Partei-artikel10008316.php)

ricofino
24.09.2017, 20:00
Da stimme ich Dir zu ! Eine von CDU-CSU und SPD gemachte neue dritte Kraft. Herzlichen Dank GroKo.
Wenn die nächste Legislaturperiode nicht wirksam sozialer gestaltet wird, dann erlebt mE. Deutschland spätestens 2021 eine noch stärkere AfD.
Mit viel Schwarz-gelb sehe ich da sehr dunkel. Meine Hoffnung liegt in Händen der Grünen, die evtl. mitbestimmen können. Und natürlich den sozialen Parteien die glaubhafter argumentieren und agieren müssen.

Das sehe ich anders sollte es Jamaika geben. Die Grünen werden sich vehemmend dafür einsetzten den Familiennachzug für Flüchtlinge zu genehmigen. Auch für Flüchtlinge wie Nafris und aus dem Balkan stammende werden sich die Grünen stark machen. Das würde noch mehr Wähler zur AFD treiben. Mit der Umweltpolitik der Grünen können glaube ich viele leben.

Mikala
24.09.2017, 20:02
:Danke: Weil die AfD soviel Sozialpolitik macht? Ich glaube, wenn das die Wähler wirklich beschäftigen würde, hätten die Linke das Rennen gemacht. Für mehr Personal und besserer Bezahlung in Krankenhäusern und Pflegeheime, für mehr Hartz 4, für mehr Rente steht doch (unter anderem) die Linke und nicht die AfD. Oder täusche ich mich? Ich hab das Wahlprogramm der AfD ehrlich gesagt nicht gelesen.

Wenn die Deutschen soziale Themen wichtig wären, hätten sie nicht die AfD gewählt. Vielen war doch einfach wichtig, dass nicht noch mehr "Nafris" kommen. Um mehr gings doch da nicht. :Traurig: :Kotz:

Sehe ich zu genauso :Huhu:

ricofino
24.09.2017, 20:04
Die Zeit sagt: "Die AfD hat laut einer ARD-Analyse von Infratest dimap besonders viele Stimmen in Ostdeutschland gewonnen. Demnach holte die Partei dort 21,5 Prozent."

Heißt das frei nach Mikala jetzt, dass das Klischee vom dummen Ossi passt?

Ich glaube nicht, dass man es sich so einfach machen sollte.

Da stimme ich dir zu. Auch in Bayern und BaWü ist die AFD stark. Das sind sehr wohlhabende und Wirtschaftsstarke Bundesländer. Denn auch hier leben Menschen die beim Shoppen in der Stadt nicht Slalom laufen wollen durch Muslimische Mehrheiten.

drullse
24.09.2017, 20:13
Da stimme ich dir zu. Auch in Bayern und BaWü ist die AFD stark. Das sind sehr wohlhabende und Wirtschaftsstarke Bundesländer. Denn auch hier leben Menschen die beim Shoppen in der Stadt nicht Slalom laufen wollen durch Muslimische Mehrheiten.

Ingolstadt 13,25%

tandem65
24.09.2017, 20:16
Meine Hoffnung liegt in Händen der Grünen, die evtl. mitbestimmen können.

Horror! Dann sind die Grünen in 4 Jahren unter der 5% Hürde.
Meine günstigste Perspektive wäre jetzt schwarz-gelb-blau.
In der Koalition bekommt Mutti alle klein. :(

FlyLive
24.09.2017, 20:53
Um es nochmal klar zu sagen. Ich hoffe die Grünen schaffen genügend Kontraste zu den Lobbyistenparteien CDU und FDP.
Sofern es zu Jamaika kommt.

Gewählt habe ich übrigens das Gegenteil der AfD - um das unmissverständlich zu verdeutlichen.

merz
24.09.2017, 20:55
Ingolstadt 13,25%

Brilliant, kürzer treffend geht nicht

m.

Stairway
24.09.2017, 21:13
Um es nochmal klar zu sagen. Ich hoffe die Grünen schaffen genügend Kontraste zu den Lobbyistenparteien CDU und FDP.
Sofern es zu Jamaika kommt.

Gewählt habe ich übrigens das Gegenteil der AfD - um das unmissverständlich zu verdeutlichen.

Jeder soll wählen was er will ,
Afd Nö aber die Grünen nönönö
Das allerletzte.

DocTom
25.09.2017, 07:42
Ich bin mal auf den Untersuchungsausschuss "Merkel" gespannt, von dem gestern Herr G dauernd sprach.
Und Herr Kubiki hat von Frau Schwesig ordentlich ein paar Retourkutschen bekommen, als er eine erneute GroKo gefordert hat. Er und Herr Özdemir wirkten nicht sooooo glücklich, wie der Wahlkampf und das Wahlergebnis es mich jetzt hätten vermuten lassen. Jamaika ist doch offensichtlicher Bürgerwille. Und Mutti weg wohl auch, aber Sie wird wohl nicht diesen Schluss aus dem schlechtesten CDU/CSU Ergebnis seit Adenauer (Quelle ZDF(?)) ziehen.

Spielt eh alles keine Rolle, VW Manager werden auch mit den Grünen in der Regierung nicht in den Knast gesteckt oder Schadenersatz für betrogene VW Käufer durchgesetzt.
Mutti hat in diesem Wahlkampf nicht gesagt, die PKW Maut kommt nicht, dürfen wir uns jetzt wohl auch drauf freuen. Und weil die ÖPP so schlecht Wirtschaften, wird dann noch der jetzige Soli in einen ÖPP-Soli gewandelt...
Gespannte Grüsse

schnodo
25.09.2017, 07:50
CDU 36%
SPD 20%
AfD 13%
FDP 9%
Grüne 7%
Linke 10%
Sonstige 5%

Ich sehe, dass ich mit meinem Tipp (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1330654&postcount=749) nicht so schlecht lag. Vielleicht sollte ich doch für Hawaii wetten. ;)

Nur das Abschneiden der CDU habe ich ziemlich falsch eingeschätzt. Ich dachte, dass viele Merkel wählen um die AfD zu schwächen aber anscheinend ist der Zorn über ihren wenig souveränen Umgang mit der Flüchtlingskrise noch nicht verraucht.

Ich hätte nicht vermutet, dass die SPD so schnell die Rolle der Opposition einnimmt. Normalerweise ist Machterhalt die oberste Direktive. Aber vielleicht denkt man ausnahmsweise mal langfristig und will nicht in der Regierung langsam dahinwelken sondern lieber eine Erneuerung (die ich für dringend notwendig halte) à la FDP hinlegen.

Auf jeden Fall werden die Koalitionsverhandlungen spannend. Wie Göring-Eckard und Lindner sich einig werden wollen ist mir ein großes Rätsel - auch ohne, dass die CSU nur einen Mucks macht. Falls die Jamaika-Koalition zustande kommt, dann ist für die nächsten 4 Jahre Trubel angesagt, weil inhaltlich um jeden Fliegenschiss gekämpft werden wird. Interessante Zeiten. Aber vielleicht tut uns das gut.

Was die AfD angeht, so würde ich mir wünschen, dass man mit ihr fair umgeht und sie ansonsten weitestgehend ignoriert. Dann wird sie durch Aufspaltung und internen Wahnsinn in wenigen Jahren den Weg der Piraten gegangen sein und kein Mensch spricht mehr davon. 60% der AfD-Wähler haben die Partei nicht aus Überzeugung gewählt, sondern aus Unmut über die anderen Parteien (gestern irgendwo in der ARD gesehen).
Falls man die AfD weiterhin unterhalb der Gürtellinie attackiert - z.B. mit Pauschalurteilen und dem großflächigen Verteilen von Nazi- und Rassisten-Labels - wird die Trotzreaktion der Wähler sich fortsetzen. Auch da bin ich gespannt, wie es weitergeht.

Ansonsten freue ich mich, dass mal wieder eine Partei im Bundestag vertreten ist, die sich individuelle Bürgerrechte auf die Fahnen geschrieben hat. Ich hoffe, sie verraten mich dieses Mal nicht. :)

Walli
25.09.2017, 08:05
Ich sehe, dass ich mit meinem Tipp nicht so schlecht lag. Vielleicht sollte ich doch für Hawaii wetten. ;)

Nur das Abschneiden der CDU habe ich ziemlich falsch eingeschätzt. Ich dachte, dass viele Merkel wählen um die AfD zu schwächen aber anscheinend ist der Zorn über ihren wenig souveränen Umgang mit der Flüchtlingskrise noch nicht verraucht.

Ich hätte nicht vermutet, dass die SPD so schnell die Rolle der Opposition einnimmt. Normalerweise ist Machterhalt die oberste Direktive. Aber vielleicht denkt man ausnahmsweise mal langfristig und will nicht in der Regierung langsam dahinwelken sondern lieber eine Erneuerung (die ich für dringend notwendig halte) à la FDP hinlegen.

Auf jeden Fall werden die Koalitionsverhandlungen spannend. Wie Göring-Eckard und Lindner sich einig werden wollen ist mir ein großes Rätsel - auch ohne, dass die CSU nur einen Mucks macht. Falls die Jamaika-Koalition zustande kommt, dann ist für die nächsten 4 Jahre Trubel angesagt, weil inhaltlich um jeden Fliegenschiss gekämpft werden wird. Interessante Zeiten. Aber vielleicht tut uns das gut.

Was die AfD angeht, so würde ich mir wünschen, dass man mit ihr fair umgeht und sie ansonsten weitestgehend ignoriert. Dann wird sie durch Aufspaltung und internen Wahnsinn in wenigen Jahren den Weg der Piraten gegangen sein und kein Mensch spricht mehr davon. 60% der AfD-Wähler haben die Partei nicht aus Überzeugung gewählt, sondern aus Unmut über die anderen Parteien (gestern irgendwo in der ARD gesehen).
Falls man die AfD weiterhin unterhalb der Gürtellinie attackiert - z.B. mit Pauschalurteilen und dem großflächigen Verteilen von Nazi- und Rassisten-Labels - wird die Trotzreaktion der Wähler sich fortsetzen. Auch da bin ich gespannt, wie es weitergeht.

Ansonsten freue ich mich, dass mal wieder eine Partei im Bundestag vertreten ist, die sich individuelle Bürgerrechte auf die Fahnen geschrieben hat. Ich hoffe, sie verraten mich dieses Mal nicht. :)


1+++

qbz
25.09.2017, 08:13
.......
Was die AfD angeht, so würde ich mir wünschen, dass man mit ihr fair umgeht und sie ansonsten weitestgehend ignoriert. Dann wird sie durch Aufspaltung und internen Wahnsinn in wenigen Jahren den Weg der Piraten gegangen sein und kein Mensch spricht mehr davon.
.....


Sehe ich etwas anders:
Ich finde, man muss realistisch konstatieren, dass es ein nationalistisches Potential in der Bevölkerung gibt, in allen EU-Ländern und auch der Schweiz, welches die Schuld für vieles den Zugewanderten und Flüchtlingen gibt. Die Wähler sammelt die AFD von allen anderen Parteien (CDU,SPD,Linke,Grüne) und aus allen Schichten ein, als typische nationale Sammlungsbewegung, queerbeet. Durch die grosse Bundestagsfraktion wird sie finanziell und personell gestärkt. Solange sie sich nicht spaltet, könnte sie 2021 auch an Stimmen zulegen, unter anderem auch weil FDP / Grüne (spez. Özdemir z.B.) als Mitregierende mit Merkel nochmal besonders ins Fadenkreuz der AFD-Wähler geraten. Die bisherigen Flügel-/Führungskämpfe haben der AFD in der Vergangenheit nicht geschadet.

captainbeefheart
25.09.2017, 08:17
...
Ich hätte nicht vermutet, dass die SPD so schnell die Rolle der Opposition einnimmt. Normalerweise ist Machterhalt die oberste Direktive. Aber vielleicht denkt man ausnahmsweise mal langfristig und will nicht in der Regierung langsam dahinwelken sondern lieber eine Erneuerung (die ich für dringend notwendig halte) à la FDP hinlegen.
...


Hat mich auch überrascht. Ist aber sicher die beste Position angesichts des Desasters, in der strategische Optionen liegen:

(1) Jamaika kommt wirklich zustande, dann kann sich die SPD in der Opposition erneuern und profilieren
(2a) Jamaika kommt nicht zusammen, es gibt Neuwahlen, dann kann die SPD die 3 im Wahlkampf vor sich hertreiben
(2b) Jamaika kommt nicht zusammen und die SPD wird - bevor es Neuwahlen gibt - doch noch "gerufen" sich in den Dienst des Landes zu stellen - und macht es. Kann dann 2021 die 3 im Wahlkampf vor sich hertreiben

schnodo
25.09.2017, 08:26
Ich finde, man muss realistisch konstatieren, dass es ein nationalistisches Potential in der Bevölkerung gibt, in allen EU-Ländern und auch der Schweiz, welches die Schuld für vieles den Zugewanderten und Flüchtlingen gibt.

Da hoffe ich darauf, dass die neue Regierung durch eine nachvollziehbare und vernünftige Kontrolle der Zuwanderung und Rückführung abgelehnter Bewerber den Nationalisten den Wind aus den Segeln nimmt.

Ich mag einfach nicht glauben, dass quasi über Nacht 15% der Bevölkerung zu Radikalnationalisten geworden sind - viele davon selbst mit Migrationshintergrund. Sie wollen aber das Gefühl haben, dass man die Situation unter Kontrolle hat und ihnen nicht undifferenziert und nahezu unkontrolliert neue Nachbarn vor die Nase setzt, die sich als problematisch erweisen. Ich finde diesen Wunsch nachvollziehbar.

PS: Das ist natürlich für diejenigen, die alle AfD-Wähler für Rassisten halten, keine einleuchtende Argumentation aber dazu hatte ich ja schon etwas geschrieben.

qbz
25.09.2017, 08:51
Da hoffe ich darauf, dass die neue Regierung durch eine nachvollziehbare und vernünftige Kontrolle der Zuwanderung und Rückführung abgelehnter Bewerber den Nationalisten den Wind aus den Segeln nimmt.

Ich mag einfach nicht glauben, dass quasi über Nacht 15% der Bevölkerung zu Radikalnationalisten geworden sind - viele davon selbst mit Migrationshintergrund. Sie wollen aber das Gefühl haben, dass man die Situation unter Kontrolle hat und ihnen nicht undifferenziert und nahezu unkontrolliert neue Nachbarn vor die Nase setzt, die sich als problematisch erweisen. Ich finde diesen Wunsch nachvollziehbar.

PS: Das ist natürlich für diejenigen, die alle AfD-Wähler für Rassisten halten, keine einleuchtende Argumentation aber dazu hatte ich ja schon etwas geschrieben.

Das Erstarken der AFD geschah doch nicht über Nacht. Es gab den Vorlauf in den Länderparlamenten und die akademischen Tendenzen, die völkischen Ideologien wieder salonfähig zu machen. Sie wurden in DE lange nicht in Parlamenten und öffentlich-medial verbreitet wegen der besonderen Geschichte. Vorhanden in der Bevölkerung blieben sie auch nach dem 2. Weltkrieg (Hitler minus Holocaust und minus Weltkrieg wäre ganz gut gewesen, hörte man oft von der damaligen Generation)

CDU/FDP/Grüne orientieren sich bei der Zuwanderung an den Bedürfnissen der Wirtschaft und diese wünscht billige Arbeitskräfte in DE und einen EU-weiten Arbeitsmarkt. Die ethnischen Änderungen in DE schreiten fort und erreichen zunehmend ländliche Landstriche. Dieser "Hassstoff" geht der AFD nicht aus in den nächsten 4 Jahren.

Apropos Rassismus:
AFD-Wähler: Wir haben nichts gegen Ausländer. Wir sind nur dagegen, dass sie bei uns wohnen und arbeiten. (=versteckter Rassismus)

Nobodyknows
25.09.2017, 09:07
Apropos Rassismus:
AFD-Wähler: Wir haben nichts gegen Ausländer. Wir sind nur dagegen, dass sie bei uns wohnen und arbeiten. (=versteckter Rassismus)

...und für Deutschland Fussball spielen sollten Menschen mit Migrationshintergrund auch nicht!

http://www.handelsblatt.com/images/der-mittlerweile-geloeschte-tweet-von-beatrix-von-storch/13849132/2-format2010.jpg

Gruß
N. :Huhu:

schnodo
25.09.2017, 09:10
Apropos Rassismus:
AFD-Wähler: Wir haben nichts gegen Ausländer. Wir sind nur dagegen, dass sie bei uns wohnen und arbeiten. (=versteckter Rassismus)

Aber macht man es sich nicht zu einfach damit? Die Eltern vieler AfD-Wähler sind Ausländer. Die Lebensgefährtin von Frau Wieland kommt aus Sri Lanka. Da müsste doch jeder Rassist, der etwas auf sich hält, komplett am Rad drehen und würde einen Teufel tun, die Partei zu wählen. Wie deckt sich denn das alles mit dem Rassismus-Vorwurf?

qbz
25.09.2017, 09:19
Aber macht man es sich nicht zu einfach damit? Die Eltern vieler AfD-Wähler sind Ausländer. Die Lebensgefährtin von Frau Wieland kommt aus Sri Lanka. Da müsste doch jeder Rassist, der etwas auf sich hält, komplett am Rad drehen und würde einen Teufel tun, die Partei zu wählen. Wie deckt sich denn das alles mit dem Rassismus-Vorwurf?

Unter den Deutsch-Türken in DE gibt es z.B. die "grauen Wölfe", weshalb sollen die 18.500 rechtsextremen, nationalistischen Mitglieder nicht die AFD wählen? Oder die Erdogan-Anhänger?

Offenbar versteht es Frau Weidel geschickt, ihre eigenen Interessen hinter den politischen Reden zu verbergen, welche für die Wähler scheinbar mehr zählen. Sie hat auch den Wohnsitz in Biel und zahlt dort bestimmt weniger Steuern wie in DE.

schnodo
25.09.2017, 09:31
Unter den Türken in DE gibt es z.B. die "grauen Wölfe", weshalb sollen die 18.500 rechtsextremen Mitglieder nicht die AFD wählen?

Die AfD ist für den Abbruch von EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei (ich hoffe, ich erinnere mich richtig). Und nehmen wir mal an, dass die AfD tatsächlich eine rassistische Agenda verfolgt. Wären dann nicht genau diese Türken selbst das Ziel von anstehenden Säuberungsaktionen und würden sich in absurder Weise ins eigene Fleisch schneiden?

Offenbar versteht es Frau Weidel geschickt, ihre eigenen Interessen hinter den politischen Reden zu verbergen, welche für die Wähler scheinbar mehr zählen.

Was genau meinst Du damit? Ich habe Frau Weidel nur einige Male im Fernsehen reden gehört. Bei diesen Gelegenheiten konnte ich nur feststellen, dass ihr fremdenfeindliche Positionen vorgeworfen wurden und sie sich vehement gegen diesen Vorwurf gewehrt hat; ich habe nicht mitbekommen, dass sie sich rassistisch geäußert hätte.

Sie hat auch den Wohnsitz in Biel und zahlt dort bestimmt weniger Steuern wie in DE.

Hier kann ich nicht erkennen, wie das ein Argument für oder gegen das Vorhandensein einer rassistische Haltung sein soll.

schnodo
25.09.2017, 09:38
Merkel und Schulz können froh sein, dass das Karlsruher Ergebnis (http://pcwwt-khe.komwisys.de/www/2017-btw/zwe/btw-2017-zwe-ges.php?AktWahl=3&AktWahlSub=5&AktWahlRaum=1&maske=) nicht auf die ganze Republik übertragen wird; das hätte ein ganz schönes Heulen und Zähneklappern gegeben. :Cheese:

CDU: 27,9
SPD: 16,9
GRÜNE: 18,3
FDP: 11,9
AfD: 10,4
DIE LINKE: 9,6
PIRATEN: 0,6
Sonstige: 4,5

tandem65
25.09.2017, 09:40
Ich mag einfach nicht glauben, dass quasi über Nacht 15% der Bevölkerung zu Radikalnationalisten geworden sind - viele davon selbst mit Migrationshintergrund.

Das fatale ist doch daß es egal ist ob 13% Radikalnationalisten sind wie Du schreibst. Das wichtige ist daß ca. 13% eben Vertreter gewählt haben die sich entsprechend Positionieren und sei diese Positionierung nicht so Problematisch finden.

Nobodyknows
25.09.2017, 09:47
Wären dann nicht genau diese Türken selbst das Ziel von anstehenden Säuberungsaktionen und würden sich in absurder Weise ins eigene Fleisch schneiden?


Gegen Dummheit ist ja offensichtlich kein Kraut gewachsen.
Darum schneiden sich auch türkischstämmige AfD-Wähler in das eigene Fleisch.

Genau wie das bio-deutsche Langzeitarbeitslose tun die AfD wähl(t)en:

AfD-Wahlprogramm Bundestagswahl 2017:
"Die AfD setzt sich ferner für die Schaffung eines Angebots
zur Bürgerarbeit ein.
Unter Bürgerarbeit ist die Ausübung gemeinnütziger
Arbeit durch Langzeitarbeitslose zu verstehen..."

Gruß
N. :Huhu:

repoman
25.09.2017, 09:56
Aber macht man es sich nicht zu einfach damit? Die Eltern vieler AfD-Wähler sind Ausländer. Die Lebensgefährtin von Frau Wieland kommt aus Sri Lanka. Da müsste doch jeder Rassist, der etwas auf sich hält, komplett am Rad drehen und würde einen Teufel tun, die Partei zu wählen. Wie deckt sich denn das alles mit dem Rassismus-Vorwurf?

Ich kenne einen Türken, der eigentlich perfekt integriet ist aber auch zu den AfD Sympathisanten gehört. Der zählt sich zu den "Flat-Earthern" und glaubt, die Erde ist eine Scheibe! :Lachanfall: Unfassbar! :confused:

https://www.welt.de/vermischtes/article167349511/Die-Erde-ist-eine-Scheibe-und-der-Rand-wird-schwer-bewacht.html

schnodo
25.09.2017, 09:59
Das fatale ist doch daß es egal ist ob 13% Radikalnationalisten sind wie Du schreibst. Das wichtige ist daß ca. 13% eben Vertreter gewählt haben die sich entsprechend Positionieren und sei diese Positionierung nicht so Problematisch finden.

Ich glaube schon, dass das ein ganz wesentlicher Unterschied ist, der Anlass zur Hoffnung bietet. Ich halte es nicht für gegeben, dass alle AfD-Wähler keine Probleme mit den Inhalten haben. Vermutlich gibt es viele, die mit etlichen Punkten nicht einverstanden sind. Sie fühlen sich aber derart von den Traditionsparteien im Stich gelassen, dass sie das in Kauf nehmen um ein Signal zu senden. Die echten Rassisten kriegst du so oder so nicht mehr eingefangen aber diese Protestwähler warten doch nur darauf, dass man vernünftig mit ihnen redet (und aufhört, sie zu beschimpfen). Die sind doch nicht für alle Zeiten verloren.

So würde ich zumindest versuchen, die Dinge zu sehen.

Der zählt sich zu den "Flat-Earthern" und glaubt, die Erde ist eine Scheibe!

Natürlich gibt es solche Vögel. Aber die machen nicht die Masse aus. Ich glaube, dass der Großteil der AfD-Wähler "normale" Vorstellungen hat. Wenn man sich auf den Standpunkt stellt, das seien sowieso alles Schwachsinnige, warum versucht man dann überhaupt noch irgendwie geartet zu argumentieren?

qbz
25.09.2017, 10:06
Die AfD ist für den Abbruch von EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei (ich hoffe, ich erinnere mich richtig). Und nehmen wir mal an, dass die AfD tatsächlich eine rassistische Agenda verfolgt. Wären dann nicht genau diese Türken selbst das Ziel von anstehenden Säuberungsaktionen und würden sich in absurder Weise ins eigene Fleisch schneiden?

Ja, tun sie. Die "grauen Wölfe" fordern übrigens ebenso den Abbruch.


Was genau meinst Du damit? Ich habe Frau Weidel nur einige Male im Fernsehen reden gehört. Bei diesen Gelegenheiten konnte ich nur feststellen, dass ihr fremdenfeindliche Positionen vorgeworfen wurden und sie sich vehement gegen diesen Vorwurf gewehrt hat; ich habe nicht mitbekommen, dass sie sich rassistisch geäußert hätte.

Hier kann ich nicht erkennen, wie das ein Argument für oder gegen das Vorhandensein einer rassistische Haltung sein soll.

Ich wollte nur auf ein anderes Beispiel als Rassismus (Wohnsitz im Ausland wegen niedriger Steuern?) hinweisen, wo die persönliche, private Lebenweise und die politisch-vertretene Haltung von der AFD nicht so ganz übereinstimmen. Dass Privates und politische, berufliche Meinung oft nicht konsistent sind, scheint mir keine Seltenheit, oder ;) . Die Lebenspartnernschaft mit einer Schweizer Filmproduzentin, die aus Sri Lanka stammt, von Frau Weidel, ist in meinen Augen deswegen kein Argument gegen die rassistischen Töne, die objektiv von der AFD kommen.

Wie verstehst Du die Forderung: "Deutschland dem deutschen Volk zurückgeben" von Gauland. Özdemir in der Regierung wird das Feindbild für viele AFD-Wähler und Herr Gauland werden, glaub' mir, wenn er es nicht schon ist.

Ps.:
Eben sehe ich, dass in Sachsen die AFD 27 % erreichte. Das Potential an Stimmen für eine rechtsnationale Partei reicht leider bis ca. 20-30 % in der Bevölkerung, IMHO.

schnodo
25.09.2017, 10:23
Dass Privates und politische Meinung oft nicht konsistent sind, scheint mir keine Seltenheit, oder ;) .

Durchaus, aber es würde mich wundern wenn sich dies auch auf Rassismus erstreckt.

Die Lebenspartnernschaft mit einer Schweizer Filmproduzentin, die aus Sri Lanka stammt, von Frau Weidel, ist in meinen Augen deswegen kein Argument gegen die rassistischen Töne, die von der AFD kommen.

Du hattest explizit Frau Weidel als Beispiel genannt für den Unterschied zwischen öffentlich geäußerter und privater Meinung. Dafür, dass sie sich tatsächlich rassistisch geäußert hat, sehe ich aber keine Belege. Deswegen halte ich sie für ein schlechtes Beispiel dafür.

PS: Was den Wohnsitz angeht, so kenne ich weder die Position der AfD dazu noch Frau Weidels persönliche Meinung.

Wie verstehst Du die Forderung: "Deutschland dem deutschen Volk zurückgeben" von Gauland. Özdemir in der Regierung wird das Feindbild für viele AFD-Wähler und Herr Gauland werden, glaub' mir, wenn er es nicht schon ist.

Keine Ahnung, was Herr Gauland damit gemeint hat. Wollte ich ihm Böses, würde ich unterstellen, dass er Deutschland von Ausländern und Migranten befreien will. Wäre ich wohlwollend, könnte ich dies als Mahnung zu Transparenz in der Politik und dem Wunsch nach mehr direkter Demokratie verstehen. Ich kenne den Kontext dieser Aussage nicht, deswegen mag ich sie auch nicht bewerten.

Es werden sich aber sicher Beispiele finden, wo jemand aus dem Management der AfD unwiderlegbar fremdenfeindlich argumentiert. In diesen Fällen muss man abwarten, wie die Partei mit solchen Personen in der Zukunft umgeht.

Ich finde es nicht angemessen, die Äußerungen Einzelner 1:1 auf die Partei als Gesamtes zu projizieren. Täte man dies bei allen Parteien, könnte der Eindruck entstehen, dass überall nur Verbrecher und Wahnsinnige das Heft in der Hand halten und die Welt brennen sehen wollen...

tandem65
25.09.2017, 10:29
Wie verstehst Du die Forderung: "Deutschland dem deutschen Volk zurückgeben" von Gauland.

Besser finde ich noch: "Wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen." :confused:

Rubbl
25.09.2017, 10:35
Aus meiner Sicht wird die AFD nicht wegen Ihren Inhalten gewählt. Das rechts(radikale) Potential liegt vllt. bei 3-4%. Der überwiegende Großteil ihrer Wähler benutzt die AFD nur als Warnsignal an die etablierten Parteien mit dem Signal "Hallo - Ihr habt euren Job nicht gemacht!!"

Ich beziehe das nicht nur auf die beiden wichtigsten aktuellen Themen Digitalisierung und Flüchtlingskrise. Wir haben in den vergangen Jahren in Deutschland eine historisch einmalige Situation. Noch nie ging es dem Land so gut, Frieden, eine Wirtschaft die brummt und permanent Rekordsteuereinnahmen. Dazu mit der großen Koalition eine Regierung, die mit Ihrer Machtfülle die großen Zukunftsentscheidungen auch hätte entschließen können nein müssen.

Leider wurden dies grandios vergeigt. Eurokrise, Dragi-Politik, Bildung, Steuern -> keins der Themen, die auf dem Tisch lagen wurden richtig bearbeitet. Ich hätte als Minimum erwartet das man den Menschen, die den Aufschwung jeden Tag erwirtschaftet haben auch signifikant etwas zurückgibt. Das wäre auch als Ausgleich zu Dragi wichtig gewesen.

Dann kommt 2015 und wir tun so als ob die Flüchtlingskrise plötzlich über uns hereinfällt. Die Situation hat sich über Wochen und Monate abgezeichnet und man hätte vorbereitet sein müssen. Die Entscheidung von Frau Merkel die Flüchlinge aus Ungarn aufzunehmen mag rechtlich bedenklich sein, menschlich kann das jeder selber entscheiden. Die Menschen vor Ort haben fantastisch menschlich und hilfsbereit reagiert. Das Management auf Regierungsseite war aber definitiv dilettantisch. 2 Jahre danach haben wir weder ein Einwanderungsgesetz noch wissen wir wer hier ist. Die Helfer vor Ort ist desillusioniert. Bei der inneren Sicherheit hört einfach der Spaß auf. Das sprengt die Gesellschaft.

Weiterhin fehlt mir völlig die Frage der Finanzierung der Flüchlingskosten. Dies muss auch ursachenbezogen mind. auf europäischer Ebene diskutiert werden, besser auf UN-Ebene. Wo sind die großen Flüchtlingsgipfel? Warum wird nicht einmal der Versuch unternommen diese Themen anzugehen? Warum macht die Regierung Ihren Job nicht?

qbz
25.09.2017, 10:36
....
Keine Ahnung, was Herr Gauland damit gemeint hat. Wollte ich ihm Böses, würde ich unterstellen, dass er Deutschland von Ausländern und Migranten befreien will. Wäre ich wohlwollend, könnte ich dies als Mahnung zu Transparenz in der Politik und dem Wunsch nach mehr direkter Demokratie verstehen. Ich kenne den Kontext dieser Aussage nicht, deswegen mag ich sie auch nicht bewerten.
.....


Die AFD-Wähler verstehen den Kontext "DE dem deutschen Volk zurückgeben" so, wie z.B. ein Meuthen in der Berliner Runde sinngemäss sagt, er würde beim Gehen durch eine Strasse in X kaum mehr Deutsche antreffen. Merkel meinte darauf, offenbar würde Meuthen am Gesicht ablesen können, wer Deutscher ist.

schnodo
25.09.2017, 10:48
Die AFD-Wähler verstehen den Kontext "DE dem deutschen Volk zurückgeben" so, wie z.B. ein Meuthen in der Berliner Runde sinngemäss sagt, er würde beim Gehen durch eine Strasse in X kaum mehr Deutsche antreffen. Merkel meinte darauf, offenbar würde Meuthen am Gesicht ablesen können, wer Deutscher ist.

Das habe ich auch gesehen. Guter Konter von Merkel. Allerdings möglicherweise nicht ganz fair. So ist z.B. die Nutzung der deutschen Sprache ein Indiz dafür, dass jemand Deutscher ist. Wahrscheinliche Schweizer und Österreicher hört man trotz deutscher Sprache gut raus. ;)

Wenn jemand sich auf Türkisch unterhält, vermute ich auch zuerst, dass er Türke ist. (Ist das rassistisch? Ich hoffe nicht.)

Ich weiß aber auch nicht mehr genau, was Meuthen gesagt hat. Vielleicht hat er sich tatsächlich aufs Aussehen bezogen. Wie auch immer - einen Gefallen hat er seiner Partei damit nicht getan.

Nobodyknows
25.09.2017, 13:17
Tag 1 nach der Wahl.
Die große AfD-Show zum Wohle des deutschen Staatsvolk beginnt:

"Poggenburg fordert Petry zum Parteiaustritt auf"
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-andre-poggenburg-fordert-frauke-petry-zum-parteiaustritt-auf-a-1169713.html

Gruß
N. :Huhu:

keko#
25.09.2017, 13:35
Merkel und Schulz können froh sein, dass das Karlsruher Ergebnis (http://pcwwt-khe.komwisys.de/www/2017-btw/zwe/btw-2017-zwe-ges.php?AktWahl=3&AktWahlSub=5&AktWahlRaum=1&maske=) nicht auf die ganze Republik übertragen wird; das hätte ein ganz schönes Heulen und Zähneklappern gegeben. :Cheese:

CDU: 27,9
SPD: 16,9
GRÜNE: 18,3
FDP: 11,9
AfD: 10,4
DIE LINKE: 9,6
PIRATEN: 0,6
Sonstige: 4,5

Unser Wahlkreis:

CDU 30 (-20)!!!
SPD 24 (+1)
FDP 15 (+10)
Grüne 13 (+2)
Afd 10 (+7)

bellamartha
25.09.2017, 13:42
Unser Wahlkreis:

CDU 30 (-20)!!!
SPD 24 (+1)
FDP 15 (+10)
Grüne 13 (+2)
Afd 10 (+7)

Und die Linke? Oder wird die bei euch so wenig gewählt, dass die unter "Andere" fällt?

MattF
25.09.2017, 13:45
Unser Wahlkreis:

CDU 30 (-20)!!!
SPD 24 (+1)
FDP 15 (+10)
Grüne 13 (+2)
Afd 10 (+7)

Von den -20% sind also 13% zu gemäßigt, liberalen Parteien abgewandert.
Merkels CDU wird von 2 Seiten in die Mangel genommen, nicht nur von Rechts.

Das gibt Hoffnung.

MfG
Matthias

keko#
25.09.2017, 13:47
Und die Linke? Oder wird die bei euch so wenig gewählt, dass die unter "Andere" fällt?

4% (+1).
Andere 3%

keko#
25.09.2017, 13:57
Von den -20% sind also 13% zu gemäßigt, liberalen Parteien abgewandert.
Merkels CDU wird von 2 Seiten in die Mangel genommen, nicht nur von Rechts.

Das gibt Hoffnung.

MfG
Matthias

Ich freue mich auf die nächste Zeit. Riecht nach echter Politik mit der SPD als mögliche starke Opposition. Und die AfD kann man nicht mehr ignorieren (bzw noch besser: sie muss die Hosen runter lassen) :)
Guter Wahlausgang, hoffentlich bleibt Schulz dabei :Huhu:

Nobodyknows
25.09.2017, 14:08
+++breaking news+++breaking news+++breaking news+++

Aus aktuellen Anlaß ein Blick in die Länder:
Die Landtagsfraktion der AfD in Mecklenburg-Vorpommern hat sich gespalten. https://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/spaltung-der-afd-landtagsfraktion-id17921716.html

Wie war das?
"Hol dir dein Land zurück" :Lachanfall:

Gruß
N. :Huhu:

kullerich
25.09.2017, 14:21
+++breaking news+++breaking news+++breaking news+++

Aus aktuellen Anlaß ein Blick in die Länder:
Die Landtagsfraktion der AfD in Mecklenburg-Vorpommern hat sich gespalten. https://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/spaltung-der-afd-landtagsfraktion-id17921716.html

Wie war das?
"Hol dir dein Land zurück" :Lachanfall:

Gruß
N. :Huhu:

Ja, eine Fraktion für Mecklenburg und eine für Vorpommern, passt doch :Lachanfall:

sabine-g
25.09.2017, 14:52
Guter Wahlausgang, hoffentlich bleibt Schulz dabei


Mit Bart geht mal gar nix.

"Die meisten Wähler schauen sich den SPD-Kandidaten in diesen Tagen zum ersten Mal genauer an. Sie sehen einen freundlich lächelnden Erdkundelehrer mit einem merkwürdigen Gespinst im Gesicht, das eher an einen Teppichrest als einen Bart erinnert. Ich bin ein schlichtes Gemüt, wie meine Leser wissen, deshalb erwähne ich das. In Deutschland wurde noch nie ein Mann mit Bart ins Kanzleramt gewählt. Das Unglück von Martin Schulz ist, dass ein Gutteil der Deutschen am 24. September bei seinem Namen nicht an einen der vielen Vorschläge denken wird, sondern an seinen Bart."

ich finde auch. Er hat die Partei echt nach vorne gebracht. Wenn er dabei bleibt müssen sie in 4 Jahren um die 5% kämpfen.

keko#
25.09.2017, 14:57
ich finde auch. Er hat die Partei echt nach vorne gebracht. Wenn er dabei bleibt müssen sie in 4 Jahren um die 5% kämpfen.

Warte mal ab.... vielleicht ist in 4 Jahre Deutschland bereit für einen Mann als Bundeskanzler. :Cheese:

StanX
25.09.2017, 15:01
+++breaking news+++breaking news+++breaking news+++

Aus aktuellen Anlaß ein Blick in die Länder:
Die Landtagsfraktion der AfD in Mecklenburg-Vorpommern hat sich gespalten. https://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/spaltung-der-afd-landtagsfraktion-id17921716.html

Wie war das?
"Hol dir dein Land zurück" :Lachanfall:

Gruß
N. :Huhu:

Es wird noch besser:

http://www.tagesschau.de/inland/petry-227.html

DocTom
25.09.2017, 15:35
Ich freue mich auf die nächste Zeit. Riecht nach echter Politik mit der SPD als mögliche starke Opposition...

find ich auch echt gut! Aber nur am Schulz hängt es ja nicht. Da sind noch andere machthungrig in der SPD.

Leider scheinen die FDP und die Grünen ja schon etwas Muffen vor Muttis Übermacht zu haben. Herr Kubicki klang zumindest bei Frau Will so.

Die Schwäsig macht mir auch Hoffnung für die Zukunft der SPD, wie so und so (bis auf die Nales) im wahrsten Sinne des Wortes die Damen in der SPD eine mMn bessere Figur machen als die Herren. (für die Garnichtsrichtigversteher hier im Board; nein, nicht gemeint wie ein Brüderle (FDP) Spruch!)

Das Frau Petry die Fraktion verlässt ist natürlich schlau von Ihr. Nicht (mehr) Ihre Politik, aber den Platz vonIhrem Direktmandat behält sie, Chappaux!
Vieleicht tut sie sich ja dann noch mit dem Lukke zusammen und gründet eine ganz neue Alternative (dgnAfD).

:Cheese:
spannende und unterhaltsame Monate wünsch ich uns allen :Blumen:
Thomas

keko#
25.09.2017, 15:48
Leider scheinen die FDP und die Grünen ja schon etwas Muffen vor Muttis Übermacht zu haben. Herr Kubicki klang zumindest bei Frau Will so.

Ich gewann gestern auch den Eindruck, dass keiner so richtig Lust auf Merkel hat. Aber möglicherweise bin ich voreingenommen.
Schulz will erst gar nichts wissen vom Mitregieren und legt gleich los... Köstlich!:Cheese:

Klugschnacker
25.09.2017, 16:07
Ich finde des nicht richtig, dass die SPD-Spitze bereits vor der Aufnahme von Koalitionsverhandlungen beschließt, sich nicht an einer Regierung zu beteiligen. Schließlich wurden sie gewählt, um ihr Parteiprogramm so weit wie möglich durchzusetzen.

Um diesem Wählerauftrag gerecht zu werden, ist es Herrn Schulz und seinen Leuten durchaus zuzumuten, mit der CDU über eine Regierungsbeteiligung zu verhandeln. Danach kann man immer noch entscheiden, ob die Opposition besser geeignet ist, ihre Wähler zu vertreten.

Der aggressive Ton von Herrn Schulz gegenüber Merkel in der "Elefantenrunde" war unnötig und wirkte beleidigt.

keko#
25.09.2017, 16:14
Um diesem Wählerauftrag gerecht zu werden, ist es Herrn Schulz und seinen Leuten durchaus zuzumuten, mit der CDU über eine Regierungsbeteiligung zu verhandeln. Danach kann man immer noch entscheiden, ob die Opposition besser geeignet ist, ihre Wähler zu vertreten.

Wählerauftrag? Die Wahl kann man auch als Abwahl der Groko sehen.

edit: ich hoffe du wählst nicht eine Partei mit einem C als ersten Buchstaben ;-)

sabine-g
25.09.2017, 16:15
Der aggressive Ton von Herrn Schulz gegenüber Merkel in der "Elefantenrunde" war unnötig und wirkte beleidigt.

stimmt.
Ich bin allerdings in meinem Eindruck bestärkt worden, dass Herr Schulz offensichtlich an Realitätsverlust leidet.

schnodo
25.09.2017, 16:18
Was die AfD angeht... Dann wird sie durch Aufspaltung und internen Wahnsinn...

Ich muss mir echt mal Gedanken darüber machen, ob ich nicht in irgendeine Art von Glücksspiel einsteigen sollte... :Cheese:

Klugschnacker
25.09.2017, 16:24
Wählerauftrag? Die Wahl kann man auch als Abwahl der Groko sehen.

Ja, Wählerauftrag. Die SPD-Funktionäre handeln im Auftrag der eigenen Wähler, also der SPD-Wähler. Du bezieht Dich wohl auf das Wahlergebnis insgesamt. Für Schulz ist aber zunächst der Wille der eigenen Wähler maßgeblich, bzw. sollte es sein.

merz
25.09.2017, 16:28
die überwiegende Mehrzahl der SPD-Wähler haben - einen Aufruf auf FB folgend - "Nie Wieder GroKo" quer über den Wahlzettel geschrieben, das wirkt eben auf das Ergebnis

m.

Bleierpel
25.09.2017, 16:34
Ich finde des nicht richtig, dass die SPD-Spitze bereits vor der Aufnahme von Koalitionsverhandlungen beschließt, sich nicht an einer Regierung zu beteiligen. Schließlich wurden sie gewählt, um ihr Parteiprogramm so weit wie möglich durchzusetzen.

Um diesem Wählerauftrag gerecht zu werden, ist es Herrn Schulz und seinen Leuten durchaus zuzumuten, mit der CDU über eine Regierungsbeteiligung zu verhandeln. Danach kann man immer noch entscheiden, ob die Opposition besser geeignet ist, ihre Wähler zu vertreten.

Der aggressive Ton von Herrn Schulz gegenüber Merkel in der "Elefantenrunde" war unnötig und wirkte beleidigt.

Sorry, sehe ich anders.

In den letzten jahren der GroKo hat die SPD beständig Wähler verloren.
Die CDU steht für 'weiter so', der Wähler mag die Beständigkeit in der Politik (möglichst wenig Wandel, dann ist alles gut).

Das M. Schulz in der Elefantenrunde fauchte war in meinen Augen die Eröffnung des kommenden Wahlkampfes, nichts anderes...

Und das die SPD in die Opposition geht, ist in meinen Augen konsequent. Dort kann sich die SPD auf ihre Basis und Herkunft besinnen. Und gibt ganz nebenbei der AfD kein Erstspracherecht nach der Regierung, ergo etwas Forum weniger...

Klugschnacker
25.09.2017, 16:48
Sorry, sehe ich anders.

In den letzten jahren der GroKo hat die SPD beständig Wähler verloren.
Die CDU steht für 'weiter so', der Wähler mag die Beständigkeit in der Politik (möglichst wenig Wandel, dann ist alles gut). Das M. Schulz in der Elefantenrunde fauchte war in meinen Augen die Eröffnung des kommenden Wahlkampfes, nichts anderes... Und das die SPD in die Opposition geht, ist in meinen Augen konsequent. Dort kann sich die SPD auf ihre Basis und Herkunft besinnen.

Hätte die SPD das nicht ihren Wählern vor der Wahl mitteilen sollen?

"Hallo liebe Wählerinnen und Wähler, wenn Ihr uns jetzt wählt … naja … wir werden die Inhalte, für die Ihr uns wählt, nicht durchzusetzen versuchen. Zumindest nicht in den nächsten vier Jahren. Lieber gehen wir in die Opposition. Dort können wir zwar de facto kaum Entscheidungen in Eurem Sinne beeinflussen, aber wir können uns dort besser profilieren und außerdem der AfD den Tag versauen. Viele Grüße, Euer Martin S."

Ich käme mir da als SPD-Wähler veräppelt vor. Ich würde erwarten, dass mit offenen Karten gespielt wird.

schnodo
25.09.2017, 16:58
Ich käme mir da als SPD-Wähler veräppelt vor. Ich würde erwarten, dass mit offenen Karten gespielt wird.

Arne, jetzt aber! Es handelt sich schließlich immer noch um Politik. :Cheese:

qbz
25.09.2017, 17:35
Im Wahlkampf buhlten doch SPD / Grüne / FDP um einen Platz an Merkel's Seite im Kabinett und richteten ihre Programmatik auf den Wahlparteitagen schon darauf aus, als mögliche Juniorpartner mitzuregieren und als Grüne stärkste kleine Partei zu werden, indem sie Forderungen, die eher mit "der Linke" kompatibel gewesen wären, gar nicht ins Programm aufnahmen.

Bleiben 2021 SPD und Grüne dabei, ein mögliches Bündnis mit der Linke ähnlich wie 2017 schon vor der Wahl auszuschliessen und bieten keine echte soziale, gerechte und ökologische Alternative vor der Wahl an, setzt sich für die SPD (und evtl. mitregierende Grüne) der Abstieg möglicherweise fort.

Ich erinnere mich noch, mit welchen sozialen Wahlforderungen Rot-Grün unter Schröder antrat und dann beim Sozialabbau und Hartz IV landete. Die SPD-Stammwähler fühlten sich dadurch betrogen, ihre Bindung an die SPD nahm von Wahl zu Wahl ab, ähnlich die linken, alternativen Wähler der Grünen. Ob die Wähler SPD-Versprechungen in der Opposition wieder mehr glauben schenken werden, ich bezweifle es, und die Grünen verlieren Stimmen durch die Beteiligung in einer Regierung, welche die Massentierhaltung und intensive Landwirtschaft als erste Priorität fördert (CSU-Domäne!).

schnodo
25.09.2017, 17:48
Die Profis von der FAZ bei der Arbeit: "Die blöde Schwesig" ;)

Das Mikro ist schon an – FAZ-Fail vor dem Wahl-Livestream (https://www.youtube.com/watch?v=wwzSPoONLWI&feature=youtu.be)

qbz
25.09.2017, 18:30
Die einzige gewählte Direktmandatsabgeordnete der Grünen, Bayram, aus Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, und "Nachfolgerin" von Ströbele wird nicht für eine Jamaika-Koalition stimmen.

http://www.tagesspiegel.de/politik/gruene-in-kreuzberg-canan-bayram-ich-waehle-jamaika-koalition-nicht/20375562.html

Lutz
25.09.2017, 19:03
Zur SPD Entscheidung munkeld man hier in Berlin, es gab eine Vorgabe des Vorstandes, bei einem Ergebnis unter 23% in keinem Fall mehr in eine Groko zu gehen, um den seit fünf Wahlen andauernden Schwund der Wählerstimmen in der Opposition zu stoppen.
Frau Nahles wurde in der letzten Woche bereits in der Frankfurter Rundschau und Süddeutschen als kommende Oppositionsführerin lanciert. Das war aber wohl eher Beckmesessertum, denn auf ihren Wunsch hin. Den eigenem Kandidaten vor der Wahl in den Rücken zu springen gilt intern als Karrierekiller.
Wie sagt nicht Adenauer: "Feind, Todfeind, Parteifreund".

Das Herr Schulz Gestern mal sagte, was er wirklich fühlt, hat sicher mit seiner Enttäuschung zu tun. Nach der derben Niederlage wird er nicht, wie beabsichtigt unter Frau Merkel Aussenminister; Zur Zeit des Fernsehduells war Groko noch intern das Ziel.

sabine-g
25.09.2017, 19:35
Ich verstehe vor allem die Bürger in den "neuen" Bundesländern nicht.
Erst wählen sie die direkte Nachfolgerpartei der SED, dann die NPD, jetzt die AfD.
Na ja.

keko#
25.09.2017, 20:26
Ja, Wählerauftrag. Die SPD-Funktionäre handeln im Auftrag der eigenen Wähler, also der SPD-Wähler. Du bezieht Dich wohl auf das Wahlergebnis insgesamt. Für Schulz ist aber zunächst der Wille der eigenen Wähler maßgeblich, bzw. sollte es sein.

Kennst du den Wählerwillen? Ziel war es die Wahl zu gewinnen und nicht Juniorpartner zu werden. Wäre Juniorpartner das Ziel gewesen, könnte man Schulz seine Entscheidung nun ankreiden.

Es ist also völlig legitim in die Opposition zu gehen, wenn man nicht den Bundeskanzler stellt, so wie man das vorhatte.
Ganz davon abgesehen lebt Demokratie (auch) von einer starken Opposition und es ist fraglich, ob er DE einen Gefallen tut, wenn er die SPD wieder zum Juniorpartner macht.
Es ist konsequent, dass die SPD wenige Minuten nach Veröffentlichung der ersten Prognosen den Gang in die Opposition angekündigt hat. Das war für mich das eigentlich Positive an der Wahl.

keko#
25.09.2017, 20:38
Zur SPD Entscheidung munkeld man hier in Berlin, es gab eine Vorgabe des Vorstandes, bei einem Ergebnis unter 23% in keinem Fall mehr in eine Groko zu gehen, um den seit fünf Wahlen andauernden Schwund der Wählerstimmen in der Opposition zu stoppen.

Es wurde schon vor Wochen offen in Talkshows diskutiert, ob es für die SPD unter bestimmten Umständen nicht besser wäre in die Opposition zu gehen. Im Sommer sah ich Thomas Opperman (auf phoenix??) in eine derartige Diskussion verwickelt. An seinen Reaktionen konnte man erkennen, dass ihm diese Gedanken nicht fremd waren.

Klugschnacker
25.09.2017, 20:47
Es ist also völlig legitim in die Opposition zu gehen, wenn man nicht den Bundeskanzler stellt, so wie man das vorhatte.

Ja, das kam wohl sehr überraschend für Martin Schulz, dass es nicht zur Kanzlerschaft gereicht hat!
:Cheese:

Mal ehrlich: Das wusste jeder bereits Wochen vor der Wahl. Also hätte man den Wählerinnen und Wählern reinen Wein einschenken können, dass man in die Opposition gehen wird. Und sich nicht darum zu kümmern gedenkt, was in Koalitionsverhandlungen vielleicht an SPD-Positionen umsetzbar gewesen wäre.

Ich sehe keinen vernünftigen Grund, die eigenen Wählerinnen und Wähler bis zur Schließung der Wahllokale darüber im Unklaren zu lassen.

schnodo
25.09.2017, 22:07
ZEIT ONLINE befragt ihre Leser: Warum haben Sie die AfD gewählt? (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-09/wahlentscheidung-warum-afd-gewaehlt#comments)

Und die Leser antworten.

merz
25.09.2017, 22:29
In gewisser Weise coole / interessante Aktion, einfach mal durchrauschen lassen wird aber bald monoton, ausgerechnet die ZEIT - ich nehme einfach mal an dass ist nicht die klassische go to page für diese Mitbürger und Mitbürgerinnen

m.

JENS-KLEVE
25.09.2017, 22:53
Ich fühle mich bestätigt: Je mehr man die AFD und ihre potentielle Wählerschaft beschimpft, verunglimpft, als "dumm", "Rassisten", Nazis usw. betitelt, desto mehr kann sich die AFD locker verteidigen und kontern.

Menschen, die wegen irgendeinem Like auf Facebook von Suchfiltern gefunden werden und Freunde damit ihre Freundeslisten "bereinigen", diese Menschen wählen aus Trotz erstrecht die AFD. Wir haben hier im Thread ja interessante Beispiele zu dem Umgang mit der heissen Ware erlebt.

Nun ist es also passiert: Die GROKO hat voll auf die Fresse bekommen, profitieren konnten die FDP und die AFD. Und wie wird reagiert? Facebook ist voll mit überraschten Leuten, die wieder gefakete Wahlprogrammauszüge und aus dem Gesamtzusammenhang herausgerissene Zitate posten, Freunde werden genötigt sich zu outen, um evtl. gelöscht zu werden.

Ja Leute so wird das nichts, entweder man nimmt die AFD richtig verbal auseinander, so wie es Lindner mit Gauland gemacht hat, oder man macht sie nur noch stärker. Begreift es doch endlich!

Es sind nämlich keine dummen Skinheadnazis mit Hitlerbüste im Keller. Nehmt den Gegner endlich ernst!

Klugschnacker
25.09.2017, 23:32
Nun ist es also passiert: Die GROKO hat voll auf die Fresse bekommen...

Ich stimme Dir in einigen Punkten zu. Aber man darf nicht vergessen, dass die AfD bundesweit eine kleine Partei ist, über die unverhältnismäßig viel gesprochen wird.

Deine Meinung zu dem Thema kann ich heute besser nachvollziehen als vor einem Jahr. Ich verstehe, warum sich einige Mitbürger gegen die Aufnahme von geflüchteten Menschen stellen, zumindest in der Form, wie es nunmal geschehen ist. Ich teile deren Meinung nicht, aber ich verstehe sie.

Die AfD halte ich für eine "berechtigte" Partei, in dem Sinne, dass sie berechtigte Interessen* ihrer Wähler vertritt. Dazu sind Parteien in einer Demokratie da. Gleichwohl halte ich einige der Parteivorderen, wie auch manche ihrer Anhänger, für Rechtsradikale. Viele Wähler dieser Partei sind es nach meiner Überzeugung jedoch nicht, oder in weit geringerem Ausmaß. Ich sehe eine gute Chance, die Wähler der AfD wieder zurückzuholen. Denn sie stehen nicht wirklich hinter dieser Partei.

Die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Aufnahme der geflüchteten Menschen habe ich unterschätzt. Trotzdem ist und bleibt es eine gute Sache, anderen zu helfen.

*) Beispiel aus dem Buch von Boris Palmer, "Wir können nicht allen helfen": In Tübingen gab es bereits vor der Ankunft der geflüchteten Menschen eine Warteliste, auf der ca. 500 Einwohner standen, die eine Sozialwohnung suchten, aber in Tübingen keine finden konnten. Als die Kriegsflüchtlinge kamen, wurden Unterkünfte für sie gebaut – keine Container, sondern einfache Wohnungen.

Der Versuch des Bürgermeisters, die Einheimischen 500 von der Liste in die Neubauten einzuquartieren, und die geflüchteten Menschen in die dadurch freigewordenen älteren Unterkünfte, scheiterte an den Gesetzen und Verordnungen: Denn Zuschüsse vom Land gab es nur für den Fall, dass Flüchtlinge in den neuen Unterkünften wohnen. Kein Wunder, dass die Menschen da einen Hals bekommen und die AfD wählen.

schnodo
25.09.2017, 23:40
Es sind nämlich keine dummen Skinheadnazis mit Hitlerbüste im Keller.

Interessant finde ich, wie sich nach der Wahl die Auswahl der "AfD-Stimmen aus dem Volk" in den Medien ändert. Vorher hatte man sich überwiegend Dumpfbacken ausgesucht, die man gut als Dorfdeppen vorführen konnte; vermutlich um zu illustrieren, wie bescheuert man sein muss, wenn man sein Kreuz bei der AfD machen möchte.

Nun, da das Kind im Brunnen liegt, kommen tatsächlich eher verhaltensunauffällige Leute zu Wort, die mit vielen Inhalten der AfD nichts anfangen können und angeben, diese quasi aus Notwehr gewählt zu haben. Wer weiß, wie die Sache ausgegangen wäre, hätte man sich um diese "knallharten Rassisten" im Vorfeld etwas ernsthafter bemüht.

Klugschnacker
25.09.2017, 23:51
Wer weiß, wie die Sache ausgegangen wäre, hätte man sich um diese "knallharten Rassisten" im Vorfeld etwas ernsthafter bemüht.

Oder wenn sie sich ihrerseits etwas mehr bemüht hätten. Es liegt an ihnen, sich verständlich zu machen – nicht nur am großen Rest der Bevölkerung, sie zu verstehen.

schnodo
26.09.2017, 00:05
Oder wenn sie sich ihrerseits etwas mehr bemüht hätten. Es liegt an ihnen, sich verständlich zu machen – nicht nur am großen Rest der Bevölkerung, sie zu verstehen.

Ich kann mich an Geschichten erinnern, wo durch Aktionen in den sozialen Netzwerken AfD-Anhänger ihre Jobs verloren haben. Man kann den Leuten schlecht vorwerfen, dass sie sich vor öffentlicher Hetze fürchten und nicht als Nazis und Rassisten durchs Dorf getrieben werden wollen.

LidlRacer
26.09.2017, 00:17
Ich kann mich an Geschichten erinnern, wo durch Aktionen in den sozialen Netzwerken AfD-Anhänger ihre Jobs verloren haben

Gibt's dazu konkrete Infos schwarz auf weiß?

drullse
26.09.2017, 00:18
Deine Meinung zu dem Thema kann ich heute besser nachvollziehen als vor einem Jahr. Ich verstehe, warum sich einige Mitbürger gegen die Aufnahme von geflüchteten Menschen stellen, zumindest in der Form, wie es nunmal geschehen ist. Ich teile deren Meinung nicht, aber ich verstehe sie.
DAS mein lieber Arne, freut mich sehr zu lesen. Du weißt warum. :Blumen:

(ich habe den letzten Satz des Absatzes bewußt mit gequotet, weil es darum schon vor einem Jahr ging)

schnodo
26.09.2017, 00:28
Gibt's dazu konkrete Infos schwarz auf weiß?

Bestimmt; ich kann mich erinnern, dass darüber in der Presse berichtet wurde. Ich verspüre aber keinen Drang, jetzt danach zu suchen.

Es steht Dir frei, meine Aussage als nicht belegt und damit wertlos zu klassifizieren. :)

LidlRacer
26.09.2017, 00:46
Es steht Dir frei, meine Aussage als nicht belegt und damit wertlos zu klassifizieren. :)

Das tue ich - insbesondere, weil ich beim Googeln mehrere Fälle gefunden habe, die zwar grob in diese Richtung gehen, wo die Leute aber NICHT wegen ihrer AFD-Anhängerschaft sondern wegen weitergehender Aktionen entlassen wurden.
http://www.huffingtonpost.de/2016/11/05/lehrer-afd-entlassen-rechte_n_12812122.html
http://www.n-tv.de/politik/Rechts-gepostet-Job-verloren-article15668816.html

Nobodyknows
26.09.2017, 07:04
Leute das driftet jetzt etwas ab.

Ich fühle mich bestätigt: Je mehr man die AFD und ihre potentielle Wählerschaft beschimpft, verunglimpft, als "dumm", "Rassisten", Nazis usw. betitelt, desto mehr kann sich die AFD locker verteidigen und kontern.


Ach? Und wie kontert sie? Ein Beispiel bitte.
Dumm ist wer dummes tut. Da ist so und bleibt so. Auch bei Rassisten und Nazis.
Da kann niemand etwas daran deuten.


Menschen, die wegen irgendeinem Like auf Facebook von Suchfiltern gefunden werden und Freunde damit ihre Freundeslisten "bereinigen", diese Menschen wählen aus Trotz erstrecht die AFD. Wir haben hier im Thread ja interessante Beispiele zu dem Umgang mit der heissen Ware erlebt.

Gib es hier im Thread ein Beispiel?
Mimimi-Gewinsel aus der Opferrolle heraus. Ich dachte das ist nach der Wahl vorüber...



Facebook ist voll mit überraschten Leuten, die wieder gefakete Wahlprogrammauszüge und aus dem Gesamtzusammenhang herausgerissene Zitate posten...

Wurde das hier im Forum gemacht?


Ja Leute so wird das nichts, entweder man nimmt die AFD richtig verbal auseinander, so wie es Lindner mit Gauland gemacht hat, oder man macht sie nur noch stärker. Begreift es doch endlich!
Es sind nämlich keine dummen Skinheadnazis mit Hitlerbüste im Keller. Nehmt den Gegner endlich ernst!

:Lachanfall: Aktuell nimmt sich die AfD selbst auseinander.
Ich empfehle den Besuch der Facebook-Seite von Frauke Petry. Voll geil!

Ich kann mich an Geschichten erinnern, wo durch Aktionen in den sozialen Netzwerken AfD-Anhänger ihre Jobs verloren haben.

Auf welcher Grundlage sollen die denn welchen Job verloren haben?

Wie sagt mein Freund Ali? Heult doch Ihr Opfer! :Lachen2:

Gruß
N. :Huhu:

Schwarzfahrer
26.09.2017, 07:09
...dass die AfD bundesweit eine kleine Partei ist, über die unverhältnismäßig viel gesprochen wird.
Stimmt, das war aber in der Anfangszeit der Grünen nicht viel anders. Das Neue, das auch noch aneckt (anecken will) gibt nun mal mehr Stoff für die Medien her, als das Bekannte.

Die AfD halte ich für eine "berechtigte" Partei, in dem Sinne, dass sie berechtigte Interessen* ihrer Wähler vertritt. Dazu sind Parteien in einer Demokratie da. Gleichwohl halte ich einige der Parteivorderen, wie auch manche ihrer Anhänger, für Rechtsradikale. Viele Wähler dieser Partei sind es nach meiner Überzeugung jedoch nicht, oder in weit geringerem Ausmaß. Ich sehe eine gute Chance, die Wähler der AfD wieder zurückzuholen. Denn sie stehen nicht wirklich hinter dieser Partei.

Stimme ich auch zu, bis auf zwei Punkte:
Nicht nur einige der Parteivorderen, sondern recht viele dürften für mich etwas zu weit nach rechts orientiert sein.
Aber bedenke auch die Möglichkeit, daß viele Wähler der AfD nicht "zurückgeholt" werden möchten, sondern ihre Interessen einfach von einer "normalen" Partei ohne Nazis vertreten sehen möchten. Ihre Interessen sind erst mal um nichts weniger berechtigt, als Deine oder Meine, auch wenn sie sich unterscheiden.

Triathlonator
26.09.2017, 07:10
...

Ich empfehle den Besuch der Facebook-Seite von Frauke Petry. Voll geil!

...

Meinst du die hier? (https://de-de.facebook.com/Sexy-Frauke-Petry-524864084350269/)

Ich persönlich finde Alice Weidel, mit ihrem unterschwellig aufgestautem Hass ja viel sexier. Die steht bestimmt auf Lack und Leder...quasi Sadomaso...wenn ich die reden höre, werd ich immer so geil, dass ich ihr grad eine schmieren möchte...obwohl, das ist generell bei allen AFD-Mitgliedern so...:dresche

Schwarzfahrer
26.09.2017, 07:17
Gibt's dazu konkrete Infos schwarz auf weiß?

Nun, das Thema "weg mit den Berufsverboten (http://www.berufsverbote.de/index.php/Startseite.html)" dürfte ausdiskutiert sein.

Praktisch gibt es aber schon Möglichkeiten, unliebsame Mitarbeiter loszuwerden, und es wurde auch wiederholt praktiziert, siehe z.B. den Bericht in der Welt (https://www.welt.de/print/die_welt/politik/article157239009/AfD-beklagt-latente-Berufsverbote-fuer-Mitglieder.html). Richtig krass wird es erst,Wenn SPD und AFD verheiratet sind (http://www.achgut.com/artikel/wenn_spd_und_afd_verheiratet_sind) (wie sich das auch immer verträgt).

JENS-KLEVE
26.09.2017, 07:21
...und für Deutschland Fussball spielen sollten Menschen mit Migrationshintergrund auch nicht!

http://www.handelsblatt.com/images/der-mittlerweile-geloeschte-tweet-von-beatrix-von-storch/13849132/2-format2010.jpg

Gruß
N. :Huhu:

Hier z.B. ging es eigentlich nur darum, dass man neuerdings bei der Deutschen Nationalmannschaft nur von "Die Mannschaft" spricht. Und darüber gab es eine Diskussion, die (absichtlich) missverstanden wurde. Es ging nie darum, dass Özil etc. dort nicht mitspielen sollte.

Ähnlich war es bei Boateng. Es ging nie darum ihn zu verunglimpfen, sondern um die Doppelmoral von manchen Leuten, die so tun als ob sie z.B. Flüchtlinge ganz toll fänden, außer sie wohnen nebenan. Also ähnlich wie bei Winkraftanlagen. Das Zitat wurde dann natürlich völlig anders präsentiert.

Über ihre eigene Kanäle konnte die AFD dann immer gut kontern, aber in der Öffentlichkeit kam das nicht an und man dachte, man hätte der AFD eins ausgewischt.

Soviel zur Erklärung.

Ansonsten halte ich es wie Arne. Ich verstehe sehr viele AFD-Wähler, aber ich teile trotzdem ihre Meinung nicht. Ich hoffe, dass sie sich weiter für Politik interessieren und zu anderen Parteien finden, die nicht (vereinzelt) rechtsradikale Spinner beherbergen.

keko#
26.09.2017, 07:24
Mal ehrlich: Das wusste jeder bereits Wochen vor der Wahl. Also hätte man den Wählerinnen und Wählern reinen Wein einschenken können, dass man in die Opposition gehen wird.

Es ist doch ein Unterschied, ob man 20% bekommt oder 25%. Das muss man erst mal abwarten. So viel Zeit muss sein.

Es war eine Abwahl der Groko und Schulz hat es verstanden. Merkel erinnert mich an ihren Ziehvater Kohl in seiner Spätphase.

schnodo
26.09.2017, 07:26
Das tue ich - insbesondere, weil ich beim Googeln mehrere Fälle gefunden habe, die zwar grob in diese Richtung gehen, wo die Leute aber NICHT wegen ihrer AFD-Anhängerschaft sondern wegen weitergehender Aktionen entlassen wurden.

Ich habe ja auch nicht behauptet, dass die AfD-Anhängerschaft als Grund angegeben wurde, sondern nur, dass es AfD-Anhänger waren, die betroffen waren. Ähnlichen Eifer erlebt man sonst nur wenn es um feministische Belange geht.

http://www.huffingtonpost.de/2016/11/05/lehrer-afd-entlassen-rechte_n_12812122.html
http://www.n-tv.de/politik/Rechts-gepostet-Job-verloren-article15668816.html

Das reicht doch schon. Danke fürs Raussuchen. :Blumen:

Die Schule habe nichts von Paulis politischer Einstellung gewusst. Auch soll er verschwiegen haben, Mitglied der AfD zu sein.

Die Mitgliedschaft in einer zur Wahl zugelassenen Partei sei jedoch kein Grund, jemandem zu kündigen, sagte Stiftungs-Vorstand Olie der "Bild". Bei Sympathien für rechte Bewegung hat Olie jedoch eine klare Meinung:

"Wir hatten erhebliche Zweifel an der pädagogischen Eignung. Wir stehen für Offenheit und Toleranz und sind gegen Ausgrenzung."

Gleich mehrere Blogs und Facebook-Seiten dokumentieren die Hass-Parolen mit Klarnamen und veröffentlichen zum Teil gleich den Namen des Arbeitgebers mit. Denn nicht jeder, der sich in dieser Form äußert, ist so umsichtig, den Namen der Firma, in der er arbeitet, auf seinem Facebook-Profil nicht zu nennen.

Es steht außer Zweifel, dass z.B. der 19-jährige einen Denkzettel braucht. Dafür wäre eine Strafanzeige sehr geeignet. Das reicht dem Mob aber nicht. Seine Existenz muss vernichtet werden, weshalb man ihn beim Arbeitgeber anschwärzt. Und das soll keinen chilling effect haben, der auch die zulässige Meinungsäußerung mit erfasst?

Wie sagt mein Freund Ali? Heult doch Ihr Opfer! :Lachen2:

Deine Reaktion zeigt, wie dünn die Zivilisationsdecke ist. Gegen den Unmensch ist jedes Mittel recht - Denunziation, Pranger, Gewalt, alles halb so wild solange es nur den Nazi trifft. Oder Leute, die Nazis mögen. Oder solche, von denen man denkt, sie könnten Nazis mögen. Oder Leute, die die Kanzlerin nicht genauso toll finden wie man selbst. Oder die, die sich im Kampf gegen Rechts nicht ordentlich engagieren wollen...

aequitas
26.09.2017, 07:29
Interessant finde ich, wie sich nach der Wahl die Auswahl der "AfD-Stimmen aus dem Volk" in den Medien ändert. Vorher hatte man sich überwiegend Dumpfbacken ausgesucht, die man gut als Dorfdeppen vorführen konnte; vermutlich um zu illustrieren, wie bescheuert man sein muss, wenn man sein Kreuz bei der AfD machen möchte.

Nun, da das Kind im Brunnen liegt, kommen tatsächlich eher verhaltensunauffällige Leute zu Wort, die mit vielen Inhalten der AfD nichts anfangen können und angeben, diese quasi aus Notwehr gewählt zu haben. Wer weiß, wie die Sache ausgegangen wäre, hätte man sich um diese "knallharten Rassisten" im Vorfeld etwas ernsthafter bemüht.

Du bist doch sonst so reflektiert und trotzdem bringst du hier so eine naive Medienschelte. Es gab auch im Vorhinein genug differenzierte Medienberichte zur AfD, der neuen Rechten und den Veränderungen der rechten Szene. Jeder ist frei, sich dieser Information zu bedienen und sein eigenes Urteil zu fällen. Kritik an der Programmkoordination der ÖR ist hier allerdings trotzdem vonnöten. Mit einem Bericht hängt allerdings auch immer eine Fragestellung zusammen. Diese ist vor der Wahl natürlich eine andere als danach.

Die Partei ist auch nicht mit ihren Wähler/-innen gleichzusetzen. Es handelt sich nunmal bei der AfD um eine rechtskonservative/nationalistische Partei. Einzelne Mitglieder mögen von dieser Klassifizierung abweichen, genauso wie auch einige Wähler/-innen, an der Klassifizierung der Partei ändert das vorerst aber nichts. Mit der AfD steigt demnach auch der Anteil "knallharter Rassisten" im Bundestag und damit auch der (rassistische) Einfluss der AfD auf die öffentliche Diskussion.


Das Ergebnis der AfD kann nicht überraschen. Es gibt in Deutschland nunmal ein äußerst rechtes Potential, welches von verschiedenen Seiten seit Jahren auf ungefähr 10% geschätzt wird. Mit dem Einzug einer eindeutig rechtskonservativen/nationalistischen Partei in den Bundestag wird die Notwendigkeit einer politischen/demokratischen Erwachsenen- und Jugendbildung deutlicher als je zuvor. Hier muss auch klar gesagt werden, dass der Umgang mit der AfD von einigen eher "suboptimal" ist. Die Amadeo Antonio Stiftung hat dazu eine lesenswerte Broschüre veröffentlicht:

„Nachfragen, Klarstellen, Grenzen setzen. Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD." (http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktuelles/2016/afd-1/)

schoppenhauer
26.09.2017, 07:44
Ein Bekannter von mir ist Richter in Dresden, aber nicht mehr lange. Die Arbeit wird für ihn immer unerträglicher, der rechtsapparat ist dort fest in der Hand von AFD'lern. In seinem Bereich (Strafrecht) wird er da permanent mit konfrontiert, jetzt mag er nicht mehr.....

schnodo
26.09.2017, 07:50
Du bist doch sonst so reflektiert...

Zumindest dafür mal danke! Ich habe leider nicht immer Erfolg. :)

Ich bin ja nicht aufgewacht und dachte: So, heute ist ein Tag, um über die Medien herzuziehen. ;)
Das, was ich beschrieben habe fiel mit tatsächlich beim Fernsehen auf, ich glaube, es war eine Nachrichtensendung bei den Öffentlich-Rechtlichen. Die Interviewten haben sich normal geäußert, ihre Position begründet und sahen nicht irre aus.

Ich kann mich an Zeiten erinnern, in denen bei einer Pegida-Demo ein ARD-Mann jemanden interviewt hat, der von RTL beauftragt war. Letzterer hat dann irgendwelche braunen Parolen abgesondert. Erst zwei Tage später kam die Sache raus; insgesamt wenig schmeichelhaft für die Beteiligten. Ich hatte schon das Gefühl, dass man versucht hat, genau das zu senden, was die durchgeknalltesten Gestalten zu sagen hatten. Macht ja auch Sinn, ein langer nachvollziehbarer Monolog eines Normalbürgers ist nicht sehr spannend.

Der Umgang mit der AfD heute ist ein krasser Gegensatz zu solchen Auswüchsen. Findest Du es denn nicht auffällig, wie sich der Tenor geändert hat? Was ist denn nach der Wahl anders als vor der Wahl? Das Ergebnis steht nun auf dem Papier aber ansonsten haben die Menschen doch die gleichen Gedanken.

qbz
26.09.2017, 07:59
Ein Bekannter von mir ist Richter in Dresden, aber nicht mehr lange. Die Arbeit wird für ihn immer unerträglicher, der rechtsapparat ist dort fest in der Hand von AFD'lern. In seinem Bereich (Strafrecht) wird er da permanent mit konfrontiert, jetzt mag er nicht mehr.....

Kann ich gut verstehen. Man überlegt sich schon, ob man in Sachsen austeigen soll, fährt man mit dem Auto von Berlin in den Süden ;)

Ps.
In der AFD-Bundestagsfraktiion befinden sich auch viele Juristen, Staatsanwälte, Anwälte und andere Akademiker.

aequitas
26.09.2017, 08:00
Der Umgang mit der AfD heute ist ein krasser Gegensatz zu solchen Auswüchsen. Findest Du es denn nicht auffällig, wie sich der Tenor geändert hat? Was ist denn nach der Wahl anders als vor der Wahl? Das Ergebnis steht nun auf dem Papier aber ansonsten haben die Menschen doch die gleichen Gedanken.

Ich habe es bisland nicht als so krass empfunden wie du das beschreibst. Ich habe eher das Gefühl, dass deine Sicht auf selektiver Wahrnehmung beruht. Ich halte es weiterhin für Vernünftig die Spinner zu zeigen, genauso wie die "Rechtsintellektuellen".

Der Vorfall mit dem RTL-Reporter war natürlich furchtbar. Aber der ÖR-Reporter hat sich mit ihm ja nicht verabredet, sondern ist auf die Demo um mit den Demonstrierenden zu sprechen. Der Beitrag wurde ja auch ungekürzt veröffentlicht. Es geht dabei auch viel um öffentliche Wahrnehmung und zu je spezifischen Zeitpunkten stechen eventuell andere Details ins Auge (/die öffentliche Berichterstattung).

Ich teile durchaus Teile der Kritik der Kritik an der AfD. Hierzu lohnt wie gesagt auch die Lektüre der Broschüre der Amadeo Antonio Stiftung.

maotzedong
26.09.2017, 08:06
Ps.
In der AFD-Bundestagsfraktiion befinden sich auch viele Juristen, Staatsanwälte, Anwälte und andere Akademiker.


Ebenso eine Spitzenkandidatin, die in der Schweiz gemeldet ist und keine deutschen Steuern zahlt, mit einer Frau aus Sri Lanka stammend zusammenlebt und sich unser Land zurückholen will. Alleine da stellen sich meine Nackenhaare auf. :confused:

Ob man diese Partei aus Protest, oder wegen ihrer Gesinnung wählt macht für mich keinen Unterschied und auf keinen Fall intelligenter. :Blumen:

keko#
26.09.2017, 08:13
Ps.
In der AFD-Bundestagsfraktiion befinden sich auch viele Juristen, Staatsanwälte, Anwälte und andere Akademiker.

Eine formale Bildung schützt vor Dummheit nicht :Lachen2:

Nobodyknows
26.09.2017, 08:19
Hier z.B. ging es eigentlich nur darum, dass man neuerdings bei der Deutschen Nationalmannschaft nur von "Die Mannschaft" spricht. Und darüber gab es eine Diskussion, die (absichtlich) missverstanden wurde. Es ging nie darum, dass Özil etc. dort nicht mitspielen sollte.


Und daher hat die unverstandene braune Trulla ihren Tweet gelöscht und schrieb dazu „Ich nenne sie weiter Nationalmannschaft. Denn das ist sie, mit allen ihren Spielern. Und wenn Bild & Co das Bedauern über den politisch korrekten, weil entnationalisierten Namen als rassistische Hetze abtut, dann ist denen nicht mehr zu helfen."?

Ja. Nee. Ist klar. Und die Erde ist eine Scheibe.
Entnationalisiert?! :Lachanfall:

Das es AfD-Anhänger (ich meine ausdrücklich nicht dich Jens!) nicht immer leicht haben Äußerungen im entsprechenden Kontext zu sehen, sieht man auf Facebook an den sich ständig wiederholenden dummen Kommentaren im Zusammenhang mit Deniz Yücel und seiner in der TAZ erschienenen Glosse "Super, Deutschland schafft sich ab!"

Gruß
N. :Huhu:

schnodo
26.09.2017, 08:30
Ich habe es bisland nicht als so krass empfunden wie du das beschreibst. Ich habe eher das Gefühl, dass deine Sicht auf selektiver Wahrnehmung beruht.

Normalerweise habe ich für Muster ein ziemlich gutes Auge. Aber ich kann es natürlich nicht vollständig ausschließen. Vielleicht war es ja das rechte Auge, das versagt hat. :Cheese:

Ich halte es weiterhin für Vernünftig die Spinner zu zeigen, genauso wie die "Rechtsintellektuellen".

Vielleicht verstehen wir uns auch falsch - in der Vergangenheit wurden aus meiner Sicht die Spinner gezeigt, dann noch Opas mit extremem sächsischen Dialekt und eben das Führungspersonal der AfD, welches sich unterschiedlich erfolgreich aber überwiegend zivilisiert geäußert hat. Woran ich mich gar nicht erinnern kann, sind die normalen Leute auf der Straße, die etwas Nachvollziehbares von sich gegeben hätten. Vielleicht hatte ich einfach immer nur das falsche Programm eingeschaltet. :)

Nobodyknows
26.09.2017, 08:37
Deine Reaktion zeigt, wie dünn die Zivilisationsdecke ist. Gegen den Unmensch ist jedes Mittel recht - Denunziation, Pranger, Gewalt, alles halb so wild solange es nur den Nazi trifft. Oder Leute, die Nazis mögen. Oder solche, von denen man denkt, sie könnten Nazis mögen. Oder Leute, die die Kanzlerin nicht genauso toll finden wie man selbst. Oder die, die sich im Kampf gegen Rechts nicht ordentlich engagieren wollen...

Gegen Nazis in Deutschland ist so ziemlich jede Art der Wortwahl recht.
Denn deren "Leistungsbilanz" gebietet es den Nicht-Nazis jeglicher Coleur sie permanent zu kritisieren.

Nochmal der Ort der Finishline des IM Frankfurt im Jahr 1944:
http://www.hist-chron.com/2wk/b/1944-03-22-Frankfurt-am-Main-feuerorkan-d/004-Irv042-Frankfurt-am-Main-in-ruinen-1944ca.jpg

Welche Leute mögen denn Nazis? Und warum?
Weil mal wieder so richtig durchgegriffen werden muß? Weil die einem das Land zurückgeben?

Und wer keine Nazis mag, der ist ja nicht angesprochen...muß sich aber dennoch ggf. die Frage gefallen lassen warum er eine Partei wählt, die Nazis in ihren Reihen duldet.

Wenn ich die vegane Yogapartei wähle oder Nichtwähler bin muß ich mir ein "Warum?" auch gefallen lassen, oder?

Der "Kampf gegen Rechts" ist m. E. nichts ehrenrühriges.

Gruß
N. :Huhu:

schnodo
26.09.2017, 08:40
Der "Kampf gegen Rechts" ist m. E. nichts ehrenrühriges.

Der Kampf nicht, aber die eingesetzten Mittel. Die sind eines Demokraten nicht würdig.

Nobodyknows
26.09.2017, 08:51
Der Kampf nicht, aber die eingesetzten Mittel. Die sind eines Demokraten nicht würdig.

Aber gab es nicht diese Forderung, die politische Korrektheit auf dem Müllhaufen der Geschichte zu entsorgen?

Jetzt begibt man sich sehr weit nach unten um mit der AfD auf gleicher Augenhöhe zu sein und dann ist es auch wieder nicht o.k.? ;)

Gruß
N. :Huhu:

schnodo
26.09.2017, 08:55
Aber gab es nicht diese Forderung, die politische Korrektheit auf dem Müllhaufen der Geschichte zu entsorgen?

Du orientierst Dich besser an meinen Forderungen als an denen der AfD. :Lachen2:

keko#
26.09.2017, 09:19
Die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Aufnahme der geflüchteten Menschen habe ich unterschätzt. Trotzdem ist und bleibt es eine gute Sache, anderen zu helfen.

Es ist eine gute Sache, aber man hätte einfach mal unsere Nachbarn in Frankreich oder England fragen können, die diesbezüglich mehr Erfahrungen haben. Meine französischen Bekannten schlugen damals (2015) die Hände über den Kopf zusammen, die Verwandten aus England waren entsetzt. Aber der Deutsche macht und weiß ja alles besser....
Jetzt haben wir den Salat in Form der AfD. Und wenn ich Merkel so sehe, die da gestern (sinngemäß) sagt, dass sie gar nicht weiß, was sie in Zukunft ändern soll, muss die AfD eigentlich nur warten, bis ihr die Wähler von selbst in die Fänge gehen.

Klugschnacker
26.09.2017, 09:35
Es ist eine gute Sache, aber man hätte einfach mal unsere Nachbarn in Frankreich oder England fragen können, die diesbezüglich mehr Erfahrungen haben.

Was wäre denn der Rat der Franzosen und Engländer gewesen?

noam
26.09.2017, 09:46
Aber gab es nicht diese Forderung, die politische Korrektheit auf dem Müllhaufen der Geschichte zu entsorgen?

Jetzt begibt man sich sehr weit nach unten um mit der AfD auf gleicher Augenhöhe zu sein und dann ist es auch wieder nicht o.k.? ;)

Gruß
N. :Huhu:

In der Elefantenrunde nach der Wahl oder bei Anne Will danach wurde etwas meiner Meinung nach etwas interessantes gesagt. Ich glaube Özdemir wars, bin mir aber nicht sicher:

In den prominent platzierten Sendungen zur Wahl, sei es das Kanzlerduell oder andere Talkrunden mit prominenter politischer Besetzung, wurde einfach zu viel Wahlwerbung für die AFD gemacht. Es wurde meistens ein Großteil der Sendezeit entweder darauf verschwendet sich über die verkorkste Flüchtlingspolitik zu duellieren oder die AFD auf diesem Gebiet anzugreifen. Dabei hätte man sehr viel mehr die eigenen Vorstellungen und Ideen vorstellen und bewerben sollen, anstatt sich in das Fahrwasser der AFD zu begeben. So fanden viele Themen im Wahlkampf einfach nur sehr untergeordnet statt und man hat sich viel zu sehr mit der AFD beschäftigt.

Ich hätte mir gewünscht, dass man ähnlich wie Lindner das fehlende Rentenkonzept und damit den Finanzpolitischen Teil der AFD angegriffen hat, die LINKE oder die SPD die Umverteilungstendenzen der AFD von arm zu noch reicher, die GRÜNEN hätten die AFD umweltpolitisch angreifen müssen und die CDU/CSU den innenpolitischen Sektor gezielt angreifen können. So hätte man sich inhaltlich mit der AFD beschäftigt und hätte seine eigene Kernkompetenz in den Mittelpunkt stellen können, anstatt die AFD auf die Flüchtlingspolitik zu beschränken und dadurch versuchen zu dämonisieren. Aber das Kind ist jetzt im Brunnen. Ich hoffe, dass diese Partei alsbald entzaubert wird. AFD intern wird damit ja schon angefangen.

captain hook
26.09.2017, 11:12
Es ist eine gute Sache, aber man hätte einfach mal unsere Nachbarn in Frankreich oder England fragen können, die diesbezüglich mehr Erfahrungen haben. Meine französischen Bekannten schlugen damals (2015) die Hände über den Kopf zusammen, die Verwandten aus England waren entsetzt. Aber der Deutsche macht und weiß ja alles besser....
Jetzt haben wir den Salat in Form der AfD. Und wenn ich Merkel so sehe, die da gestern (sinngemäß) sagt, dass sie gar nicht weiß, was sie in Zukunft ändern soll, muss die AfD eigentlich nur warten, bis ihr die Wähler von selbst in die Fänge gehen.

Die Franzosen kennen sich da bestimmt gut aus wie man eine AFD entzaubert. Deshalb wird da eine LePen ja fast Regierungschefin. Und deshalb haben die brutale Einwanderungsprobleme und brennende "Ghetto"Vororte schon seit sehr langer Zeit.

Die Engländer bekommen von Populisten einen Brexit hingezimmert, der ihnen Tränen in die Augen treibt wenn sie anfangen darüber nachzudenken.

In Ö, NL etc haben Parteien vom rechten Rand nochmals wesentlich mehr Zulauf als die AFD. So gesehen sind wir hier ja fast noch mit einem blauen Auge davongekommen.

keko#
26.09.2017, 11:21
Was wäre denn der Rat der Franzosen und Engländer gewesen?

Eine Französin fragte mich, warum es bei uns in DE mit den Muslimen besser laufen sollte als in Frankreich. Das zu glauben, sei einfach arrogant. Ich wußte keine Antwort.
Man kann nicht so viele Menschen in so kurzer Zeit aufnehmen und integrieren, wie vor 2 Jahren. (Meines Wissens waren es 1 Mio in einem Jahr und bis zu 200.000 in einem Monat.) Gabriel träumte von 500.000 pro Jahr für einige Jahre. Das hat die AfD groß gemacht.
Mal sehen wie das mit dem Familiennachwuchs gereglt wird. Das wurde ja bis auf nach die Wahl vertagt. Meuthen legt schon mal vor und sagt "2018 werde nach allen Berechnungen das schwärzeste Jahr in der deutschen Asylkrise". Ein kleiner Ausblick auf das, was uns im Bundestag erwartet.

keko#
26.09.2017, 11:32
Die Franzosen kennen sich da bestimmt gut aus wie man eine AFD entzaubert. Deshalb wird da eine LePen ja fast Regierungschefin. Und deshalb haben die brutale Einwanderungsprobleme und brennende "Ghetto"Vororte schon seit sehr langer Zeit.


Es ist aber umgekehrt der Fall: LePen profitiert letztendlich von den Einwanderungsproblemen. Und die Franzosen wissen längst, dass man die Vororte nicht wegbekommt. Wenn Emmanuel Macron nicht liefert, hat sie bei der nächsten Wahl sehr gute Chancen. Meine Befürchtung ist es, dass uns die Franzosen nur einen Schritt voraus sind (in die falsche Richtung, aber egal :Cheese:) . Schau dir doch mal Alice Weidel an. Das ist eine intelligente Frau, nicht mal 40 Jahre alt. Warum sollte sie nicht mal als Kanzlerin kandidieren?

stevo
26.09.2017, 11:38
Merkel erinnert mich an ihren Ziehvater Kohl in seiner Spätphase.

Genau aus dieser Zeit (1994) stammt auch der von den Grünen herausposaunte Spruch "Wir werden den Kanzler jagen (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13683714.html)".

Doch gab es damals keine künstliche Empörung oder Aufregung von anderen Parteien oder in den Medien zu finden.

schnodo
26.09.2017, 11:39
Und die Franzosen wissen längst, dass man die Vororte nicht wegbekommt.

Wenigstens kommen dabei unterhaltsame Filme raus. Ich erinnere mich z.B. an Banlieue 13 (https://www.youtube.com/watch?v=UPxQDM9KenM). :Cheese:

Sorry fürs Abschweifen! :Blumen:

drullse
26.09.2017, 11:53
Eine Französin fragte mich, warum es bei uns in DE mit den Muslimen besser laufen sollte als in Frankreich. Das zu glauben, sei einfach arrogant.
Recht hat die gute Frau.

Mosh
26.09.2017, 12:04
Recht hat die gute Frau.

Wovon wir immer noch keine Lösung für die Probleme dieser Welt haben. Und die Asylsuchenden sind kein deutsches Problem, sondern ein Problem aller.

Mosh

qbz
26.09.2017, 12:33
chau dir doch mal Alice Weidel an. Das ist eine intelligente Frau, nicht mal 40 Jahre alt. Warum sollte sie nicht mal als Kanzlerin kandidieren?

Kandidieren kann sie jetzt schon im Bundestag, sie bekommt nur nicht die notwendige Mehrheit. Solange keine der anderen Parteien mit der AFD eine Koalition eingeht, wird die AFD nie die Kanzlerin stellen. Sie bräuchte Steigbügelhalter aus dem bürgerlichen Lager.

Sobald allerdings die Option einer Linksregierung besteht, wird das bürgerliche Lager immer auch mit der AFD in's Bett gehen, darüber sollte man sich keinen Illusionen hingeben.

hanse987
26.09.2017, 12:34
Das Ergebnis der AfD kann nicht überraschen. Es gibt in Deutschland nunmal ein äußerst rechtes Potential, welches von verschiedenen Seiten seit Jahren auf ungefähr 10% geschätzt wird. Mit dem Einzug einer eindeutig rechtskonservativen/nationalistischen Partei in den Bundestag wird die Notwendigkeit einer politischen/demokratischen Erwachsenen- und Jugendbildung deutlicher als je zuvor. Hier muss auch klar gesagt werden, dass der Umgang mit der AfD von einigen eher "suboptimal" ist. Die Amadeo Antonio Stiftung hat dazu eine lesenswerte Broschüre veröffentlicht:

„Nachfragen, Klarstellen, Grenzen setzen. Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD." (http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktuelles/2016/afd-1/)

Dann bitte aber keine Jugend- und Erwachsenenbildung mit der Amadeo Antonio Stiftung. Weiter links kann man ja gar nicht angesiedelt sein!

hanse987
26.09.2017, 12:47
Es ist eine gute Sache, aber man hätte einfach mal unsere Nachbarn in Frankreich oder England fragen können, die diesbezüglich mehr Erfahrungen haben. Meine französischen Bekannten schlugen damals (2015) die Hände über den Kopf zusammen, die Verwandten aus England waren entsetzt. Aber der Deutsche macht und weiß ja alles besser....


Ich hatte auch einige Gespräche mit Kollegen bzw. Kunden aus dem europäischen Ausland. Die haben über die Deutschen und vor allem über unsere Kanzlerin nur den Kopf geschüttelt und gefragt warum wir sie noch nicht aus dem Amt gejagt haben.

Der Tenor war allgemein macht die Grenzen dicht. Ein Osteuropäer meinte sogar, warum wir nicht mit der MG an der Grenze stehen!

qbz
26.09.2017, 12:56
Ich hatte auch einige Gespräche mit Kollegen bzw. Kunden aus dem europäischen Ausland. Die haben über die Deutschen und vor allem über unsere Kanzlerin nur den Kopf geschüttelt und gefragt warum wir sie noch nicht aus dem Amt gejagt haben.

Der Tenor war allgemein macht die Grenzen dicht. Ein Osteuropäer meinte sogar, warum wir nicht mit der MG an der Grenze stehen!

Wieviel deutsche Flüchtlinge aus dem Deutschen Reich haben noch mal die Schweiz, Skandinavien, England, die USA und andere Staaten aufgenommen? Vielleicht hätten England und die USA einfach die Flüchtlingsboote mit Deutschen nicht in die Häfen lassen sollen.

Wieviel Flüchtlinge leben zur Zeit in Jordanien, der Türkei, dem Libanon unter miesesten Umständen und wie hoch ist das Bruttosozialprodukt dieser Staaten im Vergleich zu DE und der EU?

Ehrlich gesagt, mir wird immer übel, wenn ich solche Ansichten wie oben höre, egal von wem.

drullse
26.09.2017, 12:57
Wovon wir immer noch keine Lösung für die Probleme dieser Welt haben. Und die Asylsuchenden sind kein deutsches Problem, sondern ein Problem aller.

Mosh
Natürlich, das ist aber doch auch gar nicht die Frage. Es ging um die deutschen Träumereien, hier würde das alles gaaaanz anders laufen.

captain hook
26.09.2017, 12:58
Ich hatte auch einige Gespräche mit Kollegen bzw. Kunden aus dem europäischen Ausland. Die haben über die Deutschen und vor allem über unsere Kanzlerin nur den Kopf geschüttelt und gefragt warum wir sie noch nicht aus dem Amt gejagt haben.

Der Tenor war allgemein macht die Grenzen dicht. Ein Osteuropäer meinte sogar, warum wir nicht mit der MG an der Grenze stehen!

Und warum haben die Länder, die sich da so restriktiv positionierten die größten Anteile an "rechten" in ihren Parlamenten? Österreich, Ungarn, Polen...

@Keko, ja, da haben die Franzosen ihr Problem wohl erkannt, aber selbst keine Lösung dafür.

Vermutlich liegt es an der fehlenden Einsicht, dass das Problem nicht die echten Asylsuchenden sind, sondern die Umstände, die sie zum fliehen zwingen an denen der Rest der Welt ja teilweise fleißig mit dran schuld ist. Die betrügerischen oder kriminellen Dinge in diesem Zusammenhang vermischt sich natürlich zusätzlich mit den Fluchbewegungen in diesem Zusammenhang. Das macht es ja so kompliziert.

Nobodyknows
26.09.2017, 13:00
Meine französischen Bekannten schlugen damals (2015) die Hände über den Kopf zusammen...

Eine Französin fragte mich, warum es bei uns in DE mit den Muslimen besser laufen sollte als in Frankreich. Das zu glauben, sei einfach arrogant.

Es ist aber umgekehrt der Fall: LePen profitiert letztendlich von den Einwanderungsproblemen. Und die Franzosen wissen längst, dass man die Vororte nicht wegbekommt

Recht hat die gute Frau.

Ach wenn die Welt doch immer so schön einfach wäre...
Aber man kann die Situation in Frankreich nur bedingt mit der in Deutschland vergleichen:

Kriege, Aufruhr und Terror – diese Begriffe gehören seit Jahrzehnten(!) zu den Beziehungen Frankreichs mit Teilen Afrikas, insbesondere zu ehemaligen Kolonialgebieten im Maghreb und in Westafrika
...
Halb Afrika spricht Französisch, aber viele in Afrika haben auch gegen Frankreich gekämpft.
...
Allein in Algerien fielen dem Kolonialkrieg der französischen Armee gegen die nationale Befreiungsfront etwa 300.000 Zivilisten zum Opfer
...
Eine Folge der Kolonialkriege auf dem Weg zur Unabhängigkeit waren mehrere Millionen Einwanderer aus den ehemals französischen Gebieten.
...
Die Verwicklung Frankreichs in die Kriege und Bürgerkriege im Nahen Osten und in Afrika führten in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder auch zu Anschlägen im Land selbst. So explodierten bei einer Terrorserie zwischen Dezember 1985 und September 1986 elf Bomben...
...
usw
Das ist daher in Frankreich eine komplett andere Kiste.
Vollständiger Artikel: http://www.faz.net/aktuell/politik/kampf-gegen-den-terror/land-der-hoffnung-einwanderer-in-frankreich-13913307.html

Vor allem im Zusammenhang mit dem Algerienkrieg (1954–1962) und der darauffolgenden Unabhängigkeit Algeriens im Jahr 1962 kam es zu einer umfangreichen Zuwanderung französischer Siedler und pro-französischer Algerier nach Frankreich.
http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/laenderprofile/246828/historische-entwicklung

"Das Integrationsversprechen Frankreichs besteht darin, die Gleichheit aller französischen Bürger im Staatsbürgerschaftsrecht und den staatlichen Institutionen zu garantieren – unabhängig von sozialen, religiösen, ethnischen oder territorialen Unterschieden.

Angesichts der Diskriminierungen, Stigmatisierung und sozialräumlichen Ausgrenzung in den Banlieues kann der Staat dieses Versprechen jedoch nicht einlösen. "
http://www.bpb.de/internationales/europa/frankreich/152511/problemgebiet-banlieue

Genug geklugschnackt... :Cheese:

Gruß
N. :Huhu:

trithos
26.09.2017, 13:12
Und warum haben die Länder, die sich da so restriktiv positionierten die größten Anteile an "rechten" in ihren Parlamenten? Österreich, Ungarn, Polen...

@Keko, ja, da haben die Franzosen ihr Problem wohl erkannt, aber selbst keine Lösung dafür.

Vermutlich liegt es an der fehlenden Einsicht, dass das Problem nicht die echten Asylsuchenden sind, sondern die Umstände, die sie zum fliehen zwingen an denen der Rest der Welt ja teilweise fleißig mit dran schuld ist. Die betrügerischen oder kriminellen Dinge in diesem Zusammenhang vermischt sich natürlich zusätzlich mit den Fluchbewegungen in diesem Zusammenhang. Das macht es ja so kompliziert.

Ich gebe Dir grundsätzlich völlig Recht, möchte aber darauf hinweisen, dass Österreich hier nicht in einer Reihe mit Ungarn oder Polen genannt werden sollte. Natürlich positionieren sich in Ö einige Parteien mit "rechten" bzw. restriktiven Ansichten zur Flüchtlingspolitik.

Entweder haben die aber (noch) nichts zu sagen (FPÖ) oder sie sind vor allem Maulhelden (die neu-Türkisen fka ÖVP). In den Jahren 2015/16 hat Österreich aber sehr viele Flüchtlinge aufgenommen. Das heißt, die praktische Flüchtlingspolitik ist in Österreich alles andere als restriktiv - zumindest wenn man als Vergleich Ungarn, Polen oder auch die Slowakei heranzieht.

Aber natürlich bringen viele fremde Menschen auch Probleme, um die man (also v.a. die Politik) sich kümmern muss.

Maschinengewehre an den Grenzen halte ich allerdings für eine unfassbar menschenverachtende und arrogante Idee von Menschen, die glauben, es sei ihr Verdienst, dass sie in einer wohlhabenden und halbwegs funktionierenden Weltgegend geboren worden sind.

Nobodyknows
26.09.2017, 13:40
Petry und Pretzell kündigen Austritt aus AfD an.

http://www.fr.de/politik/afd-petry-und-pretzell-kuendigen-austritt-aus-afd-an-a-1358062?utm_campaign=Echobox&utm_medium=Social&utm_source=Facebook#link_time=1506422160

Gruß
N. :Huhu:

TriCarlos
26.09.2017, 15:22
Natürlich, das ist aber doch auch gar nicht die Frage. Es ging um die deutschen Träumereien, hier würde das alles gaaaanz anders laufen.

Dir geht es also nur um die Kommunikation zu dem Thema und nicht um die sachliche Haltung?
Wir sind uns also einig, dass man mit menschlich vertretbaren Mitteln nicht dafür hätte sorgen können, dass weniger Flüchtlinge zu uns gekommen wären?

Und wäre es dann besser gewesen, wenn Frau Merkel (oder andere wichtige Politiker) nicht so "geträumt" hätten? Also z.B. so: "Es gibt keine Alternative dazu diese geflüchteten Menschen bei uns aufzunehmen und ihnen zu helfen. Die Integration allerdings wird sehr schwierig werden und ich befürchte, dass wir uns damit Probleme einhandeln".

Sorry, aber mir fehlt die Vorstellungskraft, dass das irgendetwas besser gemacht hätte.

DocTom
26.09.2017, 15:25
...
Deine Reaktion zeigt, wie dünn die Zivilisationsdecke ist. Gegen den Unmensch ist jedes Mittel recht - Denunziation, Pranger, Gewalt, alles halb so wild solange es nur den Nazi trifft. Oder Leute, die Nazis mögen. Oder solche, von denen man denkt, sie könnten Nazis mögen. Oder Leute, die die Kanzlerin nicht genauso toll finden wie man selbst. Oder die, die sich im Kampf gegen Rechts nicht ordentlich engagieren wollen...

https://www.t5net-forum.de/forum/uploads/emoticons/default_KieTrolls.gif

Der Nobody... könnte mMn auch Spahn (http://www.bild.de/politik/inland/bundestagswahl2017/wahlradar-jens-spahn-facebook-panne-53269694.bild.html) heissen oder Tauber.
Ich halte es eher mit dem besten im Bundestag der letzten Legislaturperiode, Herrn Lammert:" klickmich (http://www.t-online.de/nachrichten/id_82280552/lammert-einzug-der-afd-wird-eine-herausforderung.html)"

Und ich habe, falls es neben meinen Kindern jemanden interessiert, die Grünen gewählt und halte es humanistisch mit "keine Toleranz den Intoleranten" (Zitat nicht von D.Nuhr!) ...jedweder couleur!

:Blumen:
Thomas

drullse
26.09.2017, 15:53
Und wäre es dann besser gewesen, wenn Frau Merkel (oder andere wichtige Politiker) nicht so "geträumt" hätten? Also z.B. so: "Es gibt keine Alternative dazu diese geflüchteten Menschen bei uns aufzunehmen und ihnen zu helfen. Die Integration allerdings wird sehr schwierig werden und ich befürchte, dass wir uns damit Probleme einhandeln".

Sorry, aber mir fehlt die Vorstellungskraft, dass das irgendetwas besser gemacht hätte.

Ja, es wäre besser gewesen. Das unsäglich "Wir schaffen das" hat doch niemand, der klar bei Verstand war geglaubt.

keko#
26.09.2017, 15:54
Ach wenn die Welt doch immer so schön einfach wäre...
Aber man kann die Situation in Frankreich nur bedingt mit der in Deutschland vergleichen:

...



Die Umstände sind verschieden, aber ich befürchte die gleichen Auswirkungen:
Sehr viele Einwanderer --> Ghettoisierung --> Frust --> Abschottung/Radikalisierung.
Da DE (fast) keine Kolonien hatte, kennen wir dieses Problem nicht wie die Franzosen.

keko#
26.09.2017, 16:05
Aber macht man es sich nicht zu einfach damit? Die Eltern vieler AfD-Wähler sind Ausländer.

Das ist für mich kein Widerspruch. Manche Ausländerfamilien kommen aus kaputten Ländern und schätzen, was sie an DE haben. Sie kennen auch die Schwierigkeiten der Integration. Ich kenne einige stockkonservative Eingebürgerte. Das sind dann nicht die Rassisten, aber Protestwähler.

captain hook
26.09.2017, 16:11
Dir geht es also nur um die Kommunikation zu dem Thema und nicht um die sachliche Haltung?
Wir sind uns also einig, dass man mit menschlich vertretbaren Mitteln nicht dafür hätte sorgen können, dass weniger Flüchtlinge zu uns gekommen wären?.

Mit menschlich vertretbaren Mitteln hat man die letzten Jahrzehnte verschlafen dafür zu sorgen, dass Menschen auf dieser Welt nicht aus ihren Ländern fliehen müssen. Und zwar die genannten schlauen Franzosen, die Engländer, die USA und alle anderen "reichen" Industrienationen inkl. Deutschland.

Mal ganz ehrlich: Glaubt irgendjemand, dass sich jahrhundertelang Teile der Welt finanziell abkoppeln lassen ohne dass diese Teile der Welt irgendwann ausrasten? Dass man Geschäfte mit Diktatoren machen kann, ohne dass diese irgendwann größenwahnsinnig werden? Diese Liste lässt sich problemlos erweitern.

Solange auf der Welt x Millionen Menschen leben wie sie leben wird "Bedarf" an "Flüchten" bestehen.

Und solange Massen flüchten müssen, werden die Trittbrettfahrer dranhängen und Extremisten versuchen die unsichere Situation auszunutzen (in alle Richtungen - seien es Terroristen, die versuchen solche Menschen zu radikalisieren oder Vaterlandsretter, die die vielen Fremden als Gefahr sehen).

Solange die Gründe zum Flüchten da sind, wird geflüchtet werden. Außer man hält die Leute mit Gewalt fern. Und dann wird sich die Situation nur noch weiter zuspitzen. Irgendwann "muss" es also in irgendeiner Richtung eskalieren so lange einfach weitergemacht wird wie immer.

DocTom
26.09.2017, 16:22
...eskalieren so lange einfach weitergemacht wird wie immer.

Hat doch schon ein bekannter deutscher Aussenminister (finde das gerade nicht, denke aber es war Genscher) vor vielen Jahren gesagt: (aus der Erinnerung zitiert)
"wenn wir in Afrika nicht Hilfe zur Selbsthilfe leisten, wird sich die Bevölkerung Afrikas irgendwann zu Fuß auf den Weg machen, um nach Europa zu gelangen."

Soweit sind wir dann jetzt wohl. Und warum man alle Flüchtlinge in die Sozialsysteme drängt, statt sie sich sofort Arbeit suchen zu lassen (Fachkräftemangel?) hab ich eh nie verstanden...

Muss mal das Wetter nutzen und zum Sport raus.

Thomas

TriCarlos
26.09.2017, 18:41
Ja, es wäre besser gewesen. Das unsäglich "Wir schaffen das" hat doch niemand, der klar bei Verstand war geglaubt.

Da gebe ich Dir schon Recht. „Wir schaffen das... ohne dass sich etwas ändert“ konnte natürlich nicht funktionieren. Das hat aber auch niemand gesagt.

Wenn man es versteht im Sinne von „Wir schaffen das... ohne dass die Sozialsysteme kollabieren oder Schlimmeres passiert“, dann konnte man es schon glauben und es hat sich auch bewahrheitet.

Nicht falsch verstehen, die Kommunikationsstrategie war sicher unglücklich. Das ist aber imho kein Grund ein solches Fass aufzumachen oder die AfD zu wählen.

Mir fehlt es an ganz konkreten Vorschlägen was man hätte anders machen sollen. Eine Obergrenze kann man definieren, aber wie soll die umgesetzt werden? Die Menschen sind einfach da...

Aber es ist ja auch kein Flüchtlings-Thread, zumindest nicht unmittelbar.

TriCarlos
26.09.2017, 18:45
Mit menschlich vertretbaren Mitteln hat man die letzten Jahrzehnte verschlafen dafür zu sorgen, dass Menschen auf dieser Welt nicht aus ihren Ländern fliehen müssen. Und zwar die genannten schlauen Franzosen, die Engländer, die USA und alle anderen "reichen" Industrienationen inkl. Deutschland.

Mal ganz ehrlich: Glaubt irgendjemand, dass sich jahrhundertelang Teile der Welt finanziell abkoppeln lassen ohne dass diese Teile der Welt irgendwann ausrasten? Dass man Geschäfte mit Diktatoren machen kann, ohne dass diese irgendwann größenwahnsinnig werden? Diese Liste lässt sich problemlos erweitern.

Solange auf der Welt x Millionen Menschen leben wie sie leben wird "Bedarf" an "Flüchten" bestehen.

Und solange Massen flüchten müssen, werden die Trittbrettfahrer dranhängen und Extremisten versuchen die unsichere Situation auszunutzen (in alle Richtungen - seien es Terroristen, die versuchen solche Menschen zu radikalisieren oder Vaterlandsretter, die die vielen Fremden als Gefahr sehen).

Solange die Gründe zum Flüchten da sind, wird geflüchtet werden. Außer man hält die Leute mit Gewalt fern. Und dann wird sich die Situation nur noch weiter zuspitzen. Irgendwann "muss" es also in irgendeiner Richtung eskalieren so lange einfach weitergemacht wird wie immer.

Stimmt alles. Aber was ist der konkrete Lösungsvorschlag?

Ich habe keinen, was nicht heißen soll, dass man einfach weitermachen soll ohne nachzudenken...

Ich sehe aber auch keinen Lösungsvorschlag seitens der AfD oder zumindest keinen, der sich mit meinem Menschenrechtsverständnis vereinbaren lässt.
Daher kann ich verstehen, dass man die Entwicklung beim Thema Flüchtlinge mit Sorge betrachtet, kann aber nicht verstehen warum offensichtlich 6 Mio. Menschen die Konsequenz gezogen haben und die AfD gewählt haben.

Nobodyknows
26.09.2017, 18:54
Der Nobody... könnte mMn auch Spahn (http://www.bild.de/politik/inland/bundestagswahl2017/wahlradar-jens-spahn-facebook-panne-53269694.bild.html) heissen oder Tauber.

:Blumen:
Thomas

Welcher Nobody... unter einem Zitat von Schnodo ist denn gemeint?

Icke? Dont feed the troll? Spahn? Tauber?
Ich stehe gerade auf dem Schlauch. Erklärst Du es mir?

Gruß
N. :Huhu:

drullse
26.09.2017, 18:54
Da gebe ich Dir schon Recht. „Wir schaffen das... ohne dass sich etwas ändert“ konnte natürlich nicht funktionieren. Das hat aber auch niemand gesagt.

Wenn man es versteht im Sinne von „Wir schaffen das... ohne dass die Sozialsysteme kollabieren oder Schlimmeres passiert“, dann konnte man es schon glauben und es hat sich auch bewahrheitet.

Nicht falsch verstehen, die Kommunikationsstrategie war sicher unglücklich. Das ist aber imho kein Grund ein solches Fass aufzumachen oder die AfD zu wählen.
Das sagst Du und das sage ich und Arne und Jens und...

Aber es gibt genügend Menschen, die eben genau DAS anders sehen

Mir fehlt es an ganz konkreten Vorschlägen was man hätte anders machen sollen. Eine Obergrenze kann man definieren, aber wie soll die umgesetzt werden? Die Menschen sind einfach da...

Aber es ist ja auch kein Flüchtlings-Thread, zumindest nicht unmittelbar.
Alles richtig und auch dass dies kein Flüchtlings-Thread ist. Wenn Du aber als wenn Du aber z.B. als Geringverdiener vom Berliner Wohnungsmarkt ausgespuckt wirst und der Senat Dir mit wehleidigem Gesicht erklärt, dass es nunmal nicht mehr Wohnungen aktuell gibt, im gleichen Atemzug dann aber vor Deinem Haus ein neuer Wohnblock für 500 Flüchtlinge, die man (richtiger- und notwendigerweise) aus den Notunterkünften rausholen muss und DU gehst wieder leer aus... Wenn Du dann latent eh Fehler bei Anderen suchst, dem Senat eine reindrücken willst und sowieso eigentlich genug Ausländer in Deiner Gegend leben - dann hast Du für Dich (!) genug Gründe, die AfD zu wählen. Denn bis in die Tiefen des Parteiprogramms bist Du nicht vorgedrungen.

Und genau in so einer Situation ist ein Spruch wie "Wir schaffen das" OHNE konkrete Aussagen, wie genau das denn zu schaffen ist, Wasser auf die Mühlen einer AfD.

Die Bürger sind nicht so dumm, wie die Politik dies oftmals glaubt und sie halten mehr aus und akzeptieren mehr als man gemeinhin denkt. Um das allerdings zu wissen, muss man sich mit seinem Volk beschäftigen und nicht hauptsächlich mit denen, die per Parteispenden den Laden finanzieren.

qbz
26.09.2017, 21:47
Gerade heute berichtete das Brandenburger TV darüber, dass 55 Flüchtlinge an der Uni Potsdam (alles Lehrer in ihrem Heimatland) in Intensivcrashkursen als Lehrer für die Brandenburger Schulen ausgebildet wurden, weil dem Bundesland dringend Lehrer fehlen.
http://mediathek.rbb-online.de/tv/Brandenburg-aktuell/Gefl%C3%BCchtete-Lehrer-f%C3%BCr-Brandenburg/rbb-Fernsehen/Video?bcastId=3822126&documentId=46284504

In einem weiteren Bericht efährt man, dass es in der Lausitz X-unbesetzte, freie Lehrstellen gibt, in die jetzt teilweise Flüchtlinge vermittelt werden sollen.

Kliniken wie Schwedt-Oder mit einem regionalen Herzzentrum beschäftigen zahlreiche Migranten als Ärzte, worauf man natürlich sofort hingewiesen wird, fragt man Patienten von dort. ;)

Der ethnische Wandel schreitet auch in ländlichen Gegenden voran. Ich finde das positiv. Wer die Prognosen über die Landflucht beklagt und gleichzeitig Migranten als Arbeitskräfte da ablehnt und vergrault, hat nicht verstanden, wie man dem Aussterben von ganzen Landstrichen begegnen kann.

drullse
26.09.2017, 23:14
Der ethnische Wandel schreitet auch in ländlichen Gegenden voran. Ich finde das positiv. Wer die Prognosen über die Landflucht beklagt und gleichzeitig Migranten als Arbeitskräfte da ablehnt und vergrault, hat nicht verstanden, wie man dem Aussterben von ganzen Landstrichen begegnen kann.

Nun ja - man könnte natürlich auch mal dran arbeiten, die eigentlich dort wohnende Bevölkerung davon abzuhalten, in die übervollen Städte zu ziehen, bevor man die verödenden Landstriche wieder auffüllen muss... ;)

FlowJob
27.09.2017, 06:50
Nun ja - man könnte natürlich auch mal dran arbeiten, die eigentlich dort wohnende Bevölkerung davon abzuhalten, in die übervollen Städte zu ziehen, bevor man die verödenden Landstriche wieder auffüllen muss... ;)

Konstrruktive Ideen wie?

Wenn man ein bischen gemein sein will könnte man sagen, dass faktisch nichts gegen die überteuerten Mieten getan wird ist doch ein Schritt in die von dir gewünschte Richtung. So richtig zu klappen scheint das aber nicht...

keko#
27.09.2017, 07:42
Mal ganz ehrlich: Glaubt irgendjemand, dass sich jahrhundertelang Teile der Welt finanziell abkoppeln lassen ohne dass diese Teile der Welt irgendwann ausrasten? Dass man Geschäfte mit Diktatoren machen kann, ohne dass diese irgendwann größenwahnsinnig werden? Diese Liste lässt sich problemlos erweitern.

Funktionierte doch bisher ganz gut. Warum sollte sich das ändern? Ich sehe keine ernsthafen Anzeichen dafür.

qbz
27.09.2017, 07:58
Nun ja - man könnte natürlich auch mal dran arbeiten, die eigentlich dort wohnende Bevölkerung davon abzuhalten, in die übervollen Städte zu ziehen, bevor man die verödenden Landstriche wieder auffüllen muss... ;)

Das stimmt. Auf gezielte, geplante regionale Infrastruktur-/Wirtschaftspolitik verzichtet ein neoliberaler Staat, erst recht eine Jamaika-Koalition. ;)

Das ändert nichts daran, dass ingesamt ein Bevölkerungsrückgang in DE und der EU zu verzeichnen ist, der auf dem Land faktisch grösser ausfällt.

Manche Handwerker, Köche, Pflegekräfte usf. vom Land arbeiten aber auch lieber für Schweizer Firmen im Ausland, weil sie da deutlich mehr verdienen als im Sägewerk, in der Forstwirtschaft oder der Gastronomie um die Ecke.

schnodo
27.09.2017, 08:01
Ich stelle gerade fest, dass ich ziemlich unkritisch bin. Lindner sagt, dass die FDP eine Jamaika-Koalition nur eingeht (https://www.welt.de/politik/deutschland/article169070025/FDP-Chef-Lindner-daempft-Hoffnungen-auf-Jamaika.html) wenn wesentliche Punkte (er nennt ein paar Beispiele) des eigenen Programms sich umsetzen lassen.

...und ich bin so naiv, ihm das tatsächlich zu glauben. Wenn ich nicht aufpasse, wird das ein unschönes Erwachen. :Lachen2:

keko#
27.09.2017, 08:06
...und ich bin so naiv, ihm das tatsächlich zu glauben. Wenn ich nicht aufpasse, wird das ein unschönes Erwachen. :Lachen2:

Spannend wird die Sache mit den Flüchtlingen bleiben. In Bayern sind nächstes Jahr Landtagswahlen und Seehofer steht somit unter Druck. Die Grünen sind ja gegen eine Obergrenze und nächstes Jahr steht das verschobene Problem mit dem Familiennachzug an.

aequitas
27.09.2017, 08:27
Die Umstände sind verschieden, aber ich befürchte die gleichen Auswirkungen:
Sehr viele Einwanderer --> Ghettoisierung --> Frust --> Abschottung/Radikalisierung.
Da DE (fast) keine Kolonien hatte, kennen wir dieses Problem nicht wie die Franzosen.

Nein, keko# du vereinfachst hierbei zu sehr. Integration und Stadtplanung wurde in Deutschland seit Jahren grundlegend verschieden im Vergleich zu Frankreich betrieben. Daraus ergeben sich auch unterschiedliche Probleme. Die Banlieus in Frankreich haben eigene Dynamiken entwickelt, welche so in Deutschland nicht beobachtet werden konnten/können. Frankreich taugt in dieser Hinsicht leider nicht als Vergleich. Was deren Verständnis des Staatsbürgers betrifft, daran könnte man sich hier noch etwas abgucken.

Das ist für mich kein Widerspruch. Manche Ausländerfamilien kommen aus kaputten Ländern und schätzen, was sie an DE haben. Sie kennen auch die Schwierigkeiten der Integration. Ich kenne einige stockkonservative Eingebürgerte. Das sind dann nicht die Rassisten, aber Protestwähler.

Es ist sowieso ein Irrglaube zu behaupten, dass "Ausländer" ja nicht "ausländerfeindlich"/rassistisch sein könnten. Hier in Mannheim merkt man das durch den verstärkten Zuzug aus Osteuropa sehr stark. Migranten der ersten Generationen (aus der Türkei und Italien) haben rassistische Vorurteile gegenüber neuen Migranten und greifen dabei teilweise auf NPD-Rhethorik zurück.

keko#
27.09.2017, 08:55
Nein, keko# du vereinfachst hierbei zu sehr. Integration und Stadtplanung wurde in Deutschland seit Jahren grundlegend verschieden im Vergleich zu Frankreich betrieben. Daraus ergeben sich auch unterschiedliche Probleme. Die Banlieus in Frankreich haben eigene Dynamiken entwickelt, welche so in Deutschland nicht beobachtet werden konnten/können. Frankreich taugt in dieser Hinsicht leider nicht als Vergleich. Was deren Verständnis des Staatsbürgers betrifft, daran könnte man sich hier noch etwas abgucken.


Korrekt! Ich bin schon mehrmals durch die entsprechenden Viertel in Paris, Marseille oder Nizza gefahren und musste jedesmal an meine Vermieterin in Detroit denken, die mir morgens vor der Fahrt ins Büro mein Lunchpaket in die Hand drückte und dabei sagte "And make sure the doors are locked when you stop at the light". Ich möchte einfach, dass wir in DE nicht auch dahin kommen.
Warum habe ich keine muslimischen Freunde? Warum keine muslimischen Nachbarn? Warum sind in den Klassen meiner Töchter keine Muslime? Weil die Trennung längst da ist und eine Einwanderung wie in 2015/16 diese nur Verfestigen würde mit Folgen mittel- und langfristig wie in Frankreich.

Vicky
27.09.2017, 09:31
Konstrruktive Ideen wie?

Wenn man ein bischen gemein sein will könnte man sagen, dass faktisch nichts gegen die überteuerten Mieten getan wird ist doch ein Schritt in die von dir gewünschte Richtung. So richtig zu klappen scheint das aber nicht...

Naja... die Menschen ziehen natürlich dort hin, wo es Jobs gibt oder die Chancen auf einen Job besser sind. Das ist dann eben leider nicht auf dem Dorf.

Die Unternehmen gehen dort hin, wo sie Personal bekommen (Uninähe, Speckgürtel Großstädte). Das führt zu überteuerten Mieten. Hier sind wir fast auf Münchener Niveau bei Neuvermietung ohne irgendeinen Lohnausgleich. (Nicht jeder arbeitet schließlich bei Daimler oder Bosch... ) Ich bin gespannt, wie lange das noch gut gehen soll. Schon bald wird es niemanden mehr geben, der die schlechter bezahlten Jobs überhaupt noch macht. Das war für mich übrigens eines der wichtigsten Themen vor der Wahl. Da kam leider nicht viel...

Lebt man auf dem Dorf, hat man sehr lange Wege, die die günstigere Miete nie ausgleichen können.

Es gibt also irgendwie keinen Grund für die Menschen, auf dem Dorf zu leben. Warum sollte das für Flüchtlinge gelten? Sie haben auf dem Dorf ja noch weniger bis gar keine Chancen auf Integration in den Arbeitsmarkt.

Im Übrigen hat sich die Zahl der Flüchtlinge (http://www.rp-online.de/politik/deutschland/migration-im-schnitt-kommen-2017-2700-fluechtlinge-pro-monat-nach-nrw-aid-1.6969650)in diesem Jahr entspannt. Aktuell geht es also nicht so weiter, wie 2015...

DocTom
27.09.2017, 09:35
?.. Die Grünen sind ja gegen eine Obergrenze und nächstes Jahr steht das verschobene Problem mit dem Familiennachzug an.

Herr Lindner und Herr Kubicki haben ja auch schon Ihre Sicht dazu geäussert und ein kanadisches Modell des Zuzuges gefordert. Ist das nicht faktisch auch eine Obergrenze?
Also 2:2 in den Verhandlungen.

Ich glaube aber auch immer mehr, dass Herr Seehofer es auf Neuwahlen ankommen lassen wird. Letztendlich haben Protestwähler dann Ihren Protest zum Ausdruck gebracht und kehren zu Ihrem normalen Wahlverhalten zurück.

Nur mein Eindruckt aus den ersten Tagen nach der Wahl.
Thomas

captainbeefheart
27.09.2017, 09:40
... Ich glaube aber auch immer mehr, dass Herr Seehofer es auf Neuwahlen ankommen lassen wird. ...

Ist auch meine Hypothese, Jamaika geht nicht zusammen, weil CSU und Grüne nicht zusammenkommen. Minderheitsregierung ist unwahrscheinlich und die SPD kann nicht mehr zurück.

Vicky
27.09.2017, 09:49
<glaskugel>
Ich glaube nicht, dass da Neuwahlen riskiert werden. Das wäre momentan zu heikel. Ich vermute eher, dass im NOTFALL die SPD dann doch noch einspringt... um eben genau diese Neuwahlen zu vermeiden. Die Leute, die eine Proteststimme abgegeben haben, werden sich nicht in so kurzer Zeit umentscheiden.

Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.
</glaskugel>

schnodo
27.09.2017, 09:54
Herr Lindner und Herr Kubicki haben ja auch schon Ihre Sicht dazu geäussert und ein kanadisches Modell des Zuzuges gefordert. Ist das nicht faktisch auch eine Obergrenze?

Sie differenzieren zwischen "individuell politisch Verfolgten, Kriegsflüchtlingen und dauerhaften Einwanderern". Das sog. kanadische Modell betrifft nur die letzte Gruppe.
Das Grundrecht auf Asyl für individuell politisch Verfolgte ist für uns unantastbar. Für Kriegsflüchtlinge wollen wir einen eigenen Status schaffen, einen vorübergehenden humanitären Schutz, der auf die Dauer des Krieges begrenzt ist. (https://www.fdp.de/forderung/80-1)

Klugschnacker
27.09.2017, 09:57
"And make sure the doors are locked when you stop at the light". Ich möchte einfach, dass wir in DE nicht auch dahin kommen.

Du sagst damit sinngemäß, dass es in Deutschland um so krimineller zugeht, je mehr Menschen hier einwandern. Schuld daran ist vor allem eine bestimmte Gruppe an Einwanderern, nämlich solche muslimischen Glaubens:

Warum habe ich keine muslimischen Freunde? Warum keine muslimischen Nachbarn? Warum sind in den Klassen meiner Töchter keine Muslime? Weil die Trennung längst da ist und eine Einwanderung wie in 2015/16 diese nur Verfestigen würde mit Folgen mittel- und langfristig wie in Frankreich.

Wir haben fünfeinhalb Prozent Muslime in Deutschland. Die Hälfte davon hat türkische Wurzeln. Ungefähr ein Prozent der Gesamtbevölkerung zählt zu den Muslimen aus Nahost, über die wir hier vor allem sprechen.

Eine Studie hat untersucht (http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/neue-studie-deutsche-ueberschaetzen-anteil-muslimischer-bevoelkerung-enorm-14573677.html), wie groß der Unterschied zwischen dem geschätzten und dem tatsächlichen Anteil muslimischer Menschen in Deutschland ist. Dabei zeigt sich, dass die Deutschen den Anteil muslimischer Menschen um das vierfache überschätzen. Sie meinen, dass etwa 20% der Bürger in Deutschland Muslime seien. Tatsächlich sind es aber nur 5.5 %.

qbz
27.09.2017, 10:15
......


Es gibt also irgendwie keinen Grund für die Menschen, auf dem Dorf zu leben. Warum sollte das für Flüchtlinge gelten? Sie haben auf dem Dorf ja noch weniger bis gar keine Chancen auf Integration in den Arbeitsmarkt.
....


Das stimmt so allgemein gesprochen nicht. Brandenburg z.B. hat ein höheres Pro Kopf Einkommen als Berlin und weniger Hartz IV-Empfänger, auch in dünn besiedelten Regionen wie der Uckermark. Und es gibt einen Mangel in bestimmten Berufsgruppen in solchen Gegenden. Vor allem die Vorurteile 1/4 - 1/3 der Bevölkerung stellen Hindernisse dar.

captainbeefheart
27.09.2017, 10:17
... Herr Seehofer ...

Sehr schöne Überschrift: "Soibert Seehofer".

Bin gespannt, ob Seehofer das Debakel politisch überlebt. Leider ist ein potenzieller Nachfolger Söder (aus dessen fränkischen Reihen es "stoibert") der Beelzebub, mit dem der Teufel ausgetrieben wird ...

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/horst-seehofer-angezaehlter-csu-chef-vor-der-landtagsfraktion-a-1170047.html

Vicky
27.09.2017, 10:20
Das stimmt so allgemein gesprochen nicht. Brandenburg z.B. hat ein höheres Pro Kopf Einkommen als Berlin und weniger Hartz IV-Empfänger, auch in dünn besiedelten Regionen wie der Uckermark. Und es gibt einen Mangel in bestimmten Berufsgruppen in solchen Gegenden. Vor allem die Vorurteile 1/4 - 1/3 der Bevölkerung stellen Hindernisse dar.

Klar, das ist doch eine Folge der Abwanderung in die Städte...

Die Abwanderung gibt es doch schon lange. Das ist nichts, was uns noch überraschen dürfte.

keko#
27.09.2017, 10:22
Du sagst damit sinngemäß, dass es in Deutschland um so krimineller zugeht, je mehr Menschen hier einwandern. Schuld daran ist vor allem eine bestimmte Gruppe an Einwanderern, nämlich solche muslimischen Glaubens:



Wir haben fünfeinhalb Prozent Muslime in Deutschland. Die Hälfte davon hat türkische Wurzeln. Ungefähr ein Prozent der Gesamtbevölkerung zählt zu den Muslimen aus Nahost, über die wir hier vor allem sprechen.

Eine Studie hat untersucht (http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/neue-studie-deutsche-ueberschaetzen-anteil-muslimischer-bevoelkerung-enorm-14573677.html), wie groß der Unterschied zwischen dem geschätzten und dem tatsächlichen Anteil muslimischer Menschen in Deutschland ist. Dabei zeigt sich, dass die Deutschen den Anteil muslimischer Menschen um das vierfache überschätzen. Sie meinen, dass etwa 20% der Bürger in Deutschland Muslime seien. Tatsächlich sind es aber nur 5.5 %.

Du sprichst vom aktuellen Stand, ich rede über (eine mögliche) Zukunft. In 2015/16 kamen in hoher Zahl viele Analphabeten oder Menschen mit geringer oder schlechter Schulausbildung. Du weißt doch selbst, welches hohe Niveau wir in DE haben. Wie willst du diese Menschen in einen Job bringen, wo sie nicht neidisch auf andere sind?
Zudem rede ich von Ballungszentren. In Stuttgart gibt es Stadteile, wo man als Deutscher nicht hinzieht und Stadtteile, in denen Wohnungen nicht an Muslime vermietet werden. Denkst du, das wird sich bessern durch Zuzug?

Vicky
27.09.2017, 10:34
In Stuttgart gibt es so gut wie überhaupt keine bezahlbaren Wohnungen. Egal für wen. Was ich alles für Unterlagen vorlegen musste und Fragen beantworten musste, die eigentlich NIEMANDEN etwas angehen... Aber beantwortet man das nicht, bekommt man die Wohnung nicht. Klares Mangelproblem von Angebot und Nachfrage und dem Wunschdenken der Vermieter... JEDER arbeitet hier schließlich bei Daimler oder Bosch (not!).

2015/2016 war eine Krisensituation von wirklich riesigem Ausmaß. Das ist also nichts alltägliches. Natürlich müssen wir schauen, dass sich das nicht wiederholt. Aber Keko... Du redest Dir da die "Islamisierung des Abendlandes" herbei. Sei mir nicht sauer... aber auch in Stuttgart ist es noch nicht so weit.

Klugschnacker
27.09.2017, 10:38
Du sprichst vom aktuellen Stand, ich rede über (eine mögliche) Zukunft. In 2015/16 kamen in hoher Zahl viele Analphabeten oder Menschen mit geringer oder schlechter Schulausbildung. Du weißt doch selbst, welches hohe Niveau wir in DE haben. Wie willst du diese Menschen in einen Job bringen, wo sie nicht neidisch auf andere sind?

Zudem rede ich von Ballungszentren. In Stuttgart gibt es Stadteile, wo man als Deutscher nicht hinzieht und Stadtteile, in denen Wohnungen nicht an Muslime vermietet werden. Denkst du, das wird sich bessern durch Zuzug?

Das sind alles berechtigte Einwände, die ich nicht klein reden will. Man sollte die Situation aber auch nicht überdramatisieren, auch nicht an der Kulturgrenze Muslim/Nichtmuslim. Deutschland ist eines der sichersten und lebenswertesten Länder der Welt. Teilweise wird so getan, als stünden wir kurz vor einem Abgrund.

Trotzdem gebe ich Dir zu, dass die Aufnahme einer hohen Zahl an geflüchteten Menschen innerhalb sehr kurzer Zeit Probleme macht.

qbz
27.09.2017, 10:43
Klar, das ist doch eine Folge der Abwanderung in die Städte...



Wenn die Landflucht dazu führt, dass auf dem Land das Pro Kopf Einkommen grösser ist als in der Stadt Berlin, es weniger Hartz IV Bezieher und einen höheren Lebensstandard gibt, wird es auch wieder zu einer Gegenbewegung, der Stadtflucht, führen. ;) Auf jeden Fall gibt es in den dünn besiedelten Gegenden Existenzmöglichkeiten für Flüchtlinge.

Vicky
27.09.2017, 10:50
Wenn die Landflucht dazu führt, dass auf dem Land das Pro Kopf Einkommen grösser ist als in der Stadt Berlin, es weniger Hartz IV Bezieher und einen höheren Lebensstandard gibt, wird es auch wieder zu einer Gegenbewegung, der Stadtflucht, führen. ;)

Das kann ich schwer einschätzen. Die Zahl der Pendler ist inzwischen ja auch recht hoch, die Strecken zum Arbeitsplatz immer länger.

Es gibt sicher mehrere Ursachen für das höhere Pro Kopf Einkommen. Nun ist Berlin etwas speziell... Meiner bescheidenen Meinung nach strömten schon lange viele gut qualifizierte Leute nach Berlin, weil es so hipp ist. Das führte zu einem Überangebot an Fachkräften. Drumherum gibt es gar nicht soooo viel Industrie oder andere Alternativen. In Berlin gibt es bestimmt eine "Berlin-Flucht" :Cheese: Ich bezeichne mich selbst als "Berlin Flüchtling"... Grüße in die Heimat! :Huhu:

keko#
27.09.2017, 11:05
Aber Keko... Du redest Dir da die "Islamisierung des Abendlandes" herbei. Sei mir nicht sauer... aber auch in Stuttgart ist es noch nicht so weit.

Ich lege meine Sorgen für die Zukunft dar und begründe sie mit Entwicklungen und Erfahrungen im Ausland. So komisch es klingt, meine Motivation ist es, meinen Töchtern (also deren Generation) ein noch besseres DE zu hinterlassen.
Du schmetterst das mit Hinweis auf "Islamisierung des Abendlandes" ab. Sei nicht sauer, aber da muss man sich nicht über die 13% der AfD wundern.

MattF
27.09.2017, 11:39
Korrekt! Ich bin schon mehrmals durch die entsprechenden Viertel in Paris, Marseille oder Nizza gefahren und musste jedesmal an meine Vermieterin in Detroit denken, die mir morgens vor der Fahrt ins Büro mein Lunchpaket in die Hand drückte und dabei sagte "And make sure the doors are locked when you stop at the light". Ich möchte einfach, dass wir in DE nicht auch dahin kommen.

Deswegen müssen wir die Flüchtlinge integrieren.
Oder willst du Flüchtlinge die aufgrund div. Menschrechte nach D kamen und kommen in großen Lagern leben lassen? Dann hast du genau das was wir nicht haben wollen.
Man kann von den Franzosen lernen, es halt genau so nicht zu machen.


Warum habe ich keine muslimischen Freunde? Warum keine muslimischen Nachbarn? Warum sind in den Klassen meiner Töchter keine Muslime? Weil die Trennung längst da ist und eine Einwanderung wie in 2015/16 diese nur Verfestigen würde mit Folgen mittel- und langfristig wie in Frankreich.

1. 2015 und 2016 will keiner mehr.

2. Keine Ahnung wieso du keine muslimschen Bekannten hast. Ich hab genug und wohne in einer ganz normalen bürgerlichen Gegend.
Im Sportverein meines Sohne sind Muslime in seiner Klasse usw. usw..

tandem65
27.09.2017, 11:48
und musste jedesmal an meine Vermieterin in Detroit denken, die mir morgens vor der Fahrt ins Büro mein Lunchpaket in die Hand drückte und dabei sagte "And make sure the doors are locked when you stop at the light".

Und das wegen der muslimischen Mitbürger in Detroit!?

drullse
27.09.2017, 12:06
Man kann von den Franzosen lernen, es halt genau so nicht zu machen.
Momentan haben wir aber nur den Konjunktiv: man könnte von den Franzosen lernen...

Der Berliner Senat zumindest arbeitet fleißig daran, die gleichen Fehler wie anderswo auch zu machen. Und wundert sich dann in Gestalt seines komplett farblosen Bürgermeisters über die Wahlergebnisse (zumindest öffentlich, ich denke im privaten wundert sich da niemand).

keko#
27.09.2017, 12:14
Und das wegen der muslimischen Mitbürger in Detroit!?

Nein, hauptsächlich Afroamerikaner. Zentralverriegelung von innen zu. Nie nach dem Weg fragen, nicht mit Straßenkarte rumlaufen. An manchen Ecken bin ich auch mal bei rot über die Ampel, um nicht stehen bleiben zu müssen.

blaho
27.09.2017, 12:21
Nein, hauptsächlich Afroamerikaner. Zentralverriegelung von innen zu. Nie nach dem Weg fragen, nicht mit Straßenkarte rumlaufen. An manchen Ecken bin ich auch mal bei rot über die Ampel, um nicht stehen bleiben zu müssen.

Könnte man hier auch hinbekommen. Nach US-Vorlage machen wir Schulen, Parkbänke, Toiletten, Sitzplätze in Bus und Bahn etc. nur für weiße Christen.

Und dann kotzen wir mal richtig über diese Ausländerghettos ab, in denen aufrechte weiße Christen nicht mal bei Nacht über die Straße gehen können.

Vicky
27.09.2017, 12:22
Detroit ist die gefährlichste Stadt der USA. Auch dort ist sie außergewöhnlich.

Ein netter Artikel darüber (http://globusliebe.com/detroit/)

Du vergleichst immer wieder ein Extrem mit einem anderen... Schwarz / weiß.

Dazwischen gibt es aber schon noch so einige Schattierungen.

keko#
27.09.2017, 12:40
Detroit ist die gefährlichste Stadt der USA. Auch dort ist sie außergewöhnlich.

Ein netter Artikel darüber (http://globusliebe.com/detroit/)

Du vergleichst immer wieder ein Extrem mit einem anderen... Schwarz / weiß.

Dazwischen gibt es aber schon noch so einige Schattierungen.

Ich war auch ein paar Wochen in New York, das war noch viel krasser. Wir haben überlegt, ob wir in Amerika bleiben. Aber dieser völlige ethnische Wahn und Rassenwahn der Amerikaner war ausschlaggebend für DE, weil das hier im Vergleich zu den USA in den Kinderschuhen steckt. Da gebe ich dir recht, da ist Stuttgart harmlos und ich sehe Gespenster ;) Ich hoffe einfach, dass es so bleibt. DE ist toll :)

Vicky
27.09.2017, 14:03
Ich war auch ein paar Wochen in New York, das war noch viel krasser. Wir haben überlegt, ob wir in Amerika bleiben. Aber dieser völlige ethnische Wahn und Rassenwahn der Amerikaner war ausschlaggebend für DE, weil das hier im Vergleich zu den USA in den Kinderschuhen steckt. Da gebe ich dir recht, da ist Stuttgart harmlos und ich sehe Gespenster ;) Ich hoffe einfach, dass es so bleibt. DE ist toll :)

Es tut mir sehr leid für Dich, dass Deine Welt so schlecht ist. Wahrscheinlich wird sie wohl auch nicht mehr besser. Tja... was soll ich sagen... ich habe Mitleid. Viel davon.

keko#
27.09.2017, 14:38
Es tut mir sehr leid für Dich, dass Deine Welt so schlecht ist. Wahrscheinlich wird sie wohl auch nicht mehr besser. Tja... was soll ich sagen... ich habe Mitleid. Viel davon.

:Cheese: Ja danke, meine negative Sichtweise ist im katholischen Glauben verwurzelt. Ich lauf rum und suche Sünde und Verderbnis :Lachen2:

schnodo
27.09.2017, 15:28
Wenn's mit dem Koalieren nicht klappt, warum denn nicht ganz ohne Regierung? ;)

Vergesst Jamaika & Co. – ohne Regierung geht’s viel besser (https://www.welt.de/wirtschaft/article169077767/Vergesst-Jamaika-Co-ohne-Regierung-geht-s-viel-besser.html)

Dirtyharry
27.09.2017, 16:14
Wenn's mit dem Koalieren nicht klappt, warum denn nicht ganz ohne Regierung? ;)

Vergesst Jamaika & Co. – ohne Regierung geht’s viel besser (https://www.welt.de/wirtschaft/article169077767/Vergesst-Jamaika-Co-ohne-Regierung-geht-s-viel-besser.html)

Hi,
wie in der Firma.
Wenn der Chef in Urlaub ist, geht's auch weiter:Lachanfall:

dirtyharry

MattF
27.09.2017, 17:12
:Cheese: Ja danke, meine negative Sichtweise ist im katholischen Glauben verwurzelt. Ich lauf rum und suche Sünde und Verderbnis :Lachen2:

Erkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. :Huhu:

MattF
27.09.2017, 17:13
Momentan haben wir aber nur den Konjunktiv: man könnte von den Franzosen lernen...

Der Berliner Senat zumindest


Berlin ist nicht Deutschland.

Es dürfte fast überall besser laufen, z.b. bei uns in der Pfalz sind mir keinerlei Probleme bekannt.

Berlin ist halt überfordert mit allem, da kam die Flüchtlingsproblematik wirklich zur Unzeit.

schnodo
27.09.2017, 19:09
Ich wurde letztlich im Forum wegen Medienschelte zurechtgewiesen (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1331155&postcount=868) - ich wusste momentan gar nicht mehr worüber ich gemosert habe und musste es gerade nachschauen. ;)

Warum wühle ich in alten Beiträgen? Ich habe mich daran erinnert weil ich gestern zufällig auf Tagesschau 24 einen großen Teil der Wiederholung von Hart aber fair (http://www.ardmediathek.de/tv/Hart-aber-fair/Die-gerupfte-Kanzlerin-wie-regieren-na/Das-Erste/Audio-Podcast?bcastId=561146&documentId=46259128) gesehen habe. Mein lieber Mann, da haben CSU und SPD in seltener Einigkeit den Öffentlich-Rechtlichen ordentlich eingeschenkt. Eine Breitseite nach der anderen (http://meedia.de/2017/09/26/medien-bashing-bei-hart-aber-fair-wie-viel-schuld-haben-die-medien-am-aufstieg-der-afd/): Quotengeilheit, Lancieren von Skandalen, Einseitigkeit, Beinflussbarkeit - es war für jeden was dabei. ;)

Im Zusammenhang mit der Wahl war das eine der spannenderen Sendungen, weil Plasberg und Nikolaus Bender herzhaft dagegen hielten und beide Seiten brauchbare Argumente hatten. Das eigentliche Thema der Sendung "Die gerupfte Kanzlerin - wie regieren nach dem Debakel der Volksparteien?" ging dabei aus meiner Sicht komplett unter, wohl auch, weil es zum Stand der Ding von allen Beteiligten wenig Erhellendes zu berichten gab.

captainbeefheart
27.09.2017, 19:40
Ich wurde letztlich im Forum wegen Medienschelte zurechtgewiesen (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1331155&postcount=868) - ich wusste momentan gar nicht mehr worüber ich gemosert habe und musste es gerade nachschauen. ;)

Warum wühle ich in alten Beiträgen? Ich habe mich daran erinnert weil ich gestern zufällig auf Tagesschau 24 einen großen Teil der Wiederholung von Hart aber fair (http://www.ardmediathek.de/tv/Hart-aber-fair/Die-gerupfte-Kanzlerin-wie-regieren-na/Das-Erste/Audio-Podcast?bcastId=561146&documentId=46259128) gesehen habe. Mein lieber Mann, da haben CSU und SPD in seltener Einigkeit den Öffentlich-Rechtlichen ordentlich eingeschenkt. Eine Breitseite nach der anderen (http://meedia.de/2017/09/26/medien-bashing-bei-hart-aber-fair-wie-viel-schuld-haben-die-medien-am-aufstieg-der-afd/): Quotengeilheit, Lancieren von Skandalen, Einseitigkeit, Beinflussbarkeit - es war für jeden was dabei. ;)

Im Zusammenhang mit der Wahl war das eine der spannenderen Sendungen, weil Plasberg und Nikolaus Bender herzhaft dagegen hielten und beide Seiten brauchbare Argumente hatten. Das eigentliche Thema der Sendung "Die gerupfte Kanzlerin - wie regieren nach dem Debakel der Volksparteien?" ging dabei aus meiner Sicht komplett unter, wohl auch, weil es zum Stand der Ding von allen Beteiligten wenig Erhellendes zu berichten gab.

Das ist Dein Ernst, dass es brauchbare Argumente gegen die ör Medien gab? Das war für mich an den Haaren herbeigezogen und eine simple Externalisierung der "Schuld" - bevor sich die Parteien mal mit ihren eigenen Versäumnissen beschäftigen. So simpel und falsch, wie vorhersehbar.

noam
27.09.2017, 19:52
:Cheese: Ja danke, meine negative Sichtweise ist im katholischen Glauben verwurzelt. Ich lauf rum und suche Sünde und Verderbnis :Lachen2:

Das ist doch des eigentlichen Pudels Kern. Jeder von uns hat nunmal eine rein subjektive Wahrnehmung der Welt in der wir leben. Diese ist geprägt von ureigenen Erfahrungen bzw. den Erfahrungsberichten absolut vertrauensvoller Personen aus dem nahen persönlichen Umfeld.

Wenn ein Kind in den Brunnen gefallen ist, dann das Vertrauen in ehrliche Berichterstattung. Ich möchte jetzt nicht das Unwort "Lügenpresse" in den Mund gelegt bekommen, allerdings habe ich vor kurzem erst einmal wieder erlebt, wie die Medien entsprechend steuern. Ich weiß nun nicht, wo die Information unter den Tisch gekehrt wurde, aber da ich beruflich vor Ort war und einschreiten musste, bin ich mir absolut sicher die richtigen Informationen zu haben. Tatsächlich haben sich zwei Gruppen unbegleiteter jugendlicher Asylbewerber geprügelt. Ursache der Prügelei waren ausstehende Zahlungen für Einnahmen aus dem Betäubungsmittelverkauf von der einen Gruppe an die andere. Da dies eine doch größere Schlägerei war, die Öffentlichkeitswirksamkeit generierte, wurde in der Presse auch darüber berichtet. Hier haben sich eine Jugendgruppe aus A und eine aus B geprügelt. Ich meine, dass man den Grund der Prügelei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennt, mag ja in Ordnung sein aber warum wird in den Medien die Tatsache, dass es sich um UnFs handelt verschwiegen? Das ist hier in Ostfriesland so und es war in Osnabrück, wo ich vorher gearbeitet habe ähnlich. Mich dolcht, dass es wohl in ganz Deutschland so sein wird. Leider wurde vergessen, dass wir hier auf dem Land sind und auf dem Land wird noch miteinander geredet. Ergo weiß jeder, dass es sich eben um diese Flüchtlingsgruppen handelte. Kann man hier jemanden böse sein, wenn man in dieser Frage das Vertrauen in die Medien als ganzes verliert? Ich nicht...

Und so schwindet das Vertrauen in vermeintlich unabhängige Berichterstattung und man vertraut eher Gerede. Ein Teufelskreis der trotz aller statistischer Erhebungen kaum noch umzukehren ist, nachdem die Büchse der Pandora geöffnet wurde.

So erwartet der Bürger nun, dass Probleme erkannt, benannt und behandelt werden. Über die Art der Behandlung kann man nun je nach politischer Gesinnung demokratisch streiten. Was der Bürger einer etwaigen Regierung nicht zugestehen wird, ist das Totschweigen der Problem. Vor allem ist es an der Politik, klarzustellen, dass zB der Familiennachzug und die schnelle Eingliederung dieser Menschen in den Arbeitsmarkt einer solchen Entwicklung Einhalt gebieten könnte bzw wird. Sollte es nicht zu Jamaika kommen und die SPD zu ihrem Wort oder dem von Martin Schulz stehen, dann stehen wohl Wiederwahlen an. Nehmen wir an Petry und Petzell schaffen es in der Zwischenzeit eine neue Partei im Sinne einer konservativen aber entnazifizierten AFD auf die Beine zustellen, dann wird die Regierungsbildung noch schwieriger. Dann haben wir plötzlich 8% AFD 8% AFD neu 20% SPD 26% CDU/CSU Rest wird ähnlich bleiben. Und dann? Dann reicht es nicht mal mehr für Jamaika...


Was haltet ihr von Nahles als SPD Fraktionschefin?

schnodo
27.09.2017, 20:23
Das ist Dein Ernst, dass es brauchbare Argumente gegen die ör Medien gab?

Absolut.

Ich fand es zum Fremdschämen, wie im Vorfeld der Wahl Politiker mit intimen Fragen belästigt wurden, bei denen selbst friedliche Naturen wie ich überlegen würden, ob eine Ohrfeige eine angemessene Antwort wäre.* Es ist mir speziell bei Lindner aufgefallen (Die Frage nach Tinder - bei einem verheirateten Mann; "eitelster Politiker Deutschlands" etc.). In der Sendung hat Frau Bär darum geben, auf politische Inhalte angesprochen zu werden und nicht auf "Tattoos und Piercings".

Und ich teile auch die Meinung, dass es besser gewesen wäre, nicht wegen jedem feuchten Pups eines AfD-Regionalpolitikers eine Sondersendung anzusetzen.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Kritik den Zweck hatte, die Schuld am eigenen Scheitern den Öffentlich-Rechtlichen in die Schuhe zu schieben, sondern einen Appell darstellte, der AfD die Medienpräsenz nicht auch noch hinterherzutragen, insgesamt weniger auf die Quote zu schielen und das Stochern im Privatleben etwas zurückzufahren. Da liege ich vielleicht falsch aber so habe ich es empfunden.

*Natürlich nicht. Gewalt ist keine Lösung. ;)

schnodo
27.09.2017, 20:28
Was haltet ihr von Nahles als SPD Fraktionschefin?

Meinetwegen. Mir ist es nicht so wichtig, wer die Fraktion einer Splitterpartei anführt. :Lachen2:

captainbeefheart
27.09.2017, 20:37
...
Und ich teile auch die Meinung, dass es besser gewesen wäre, nicht wegen jedem feuchten Pups eines AfD-Regionalpolitikers eine Sondersendung anzusetzen.

....

Vielleicht hab ich ja was verpasst, welche Sondersendungen?

schnodo
27.09.2017, 20:39
Vielleicht hab ich ja was verpasst, welche Sondersendungen?

Das war eine Hyperbel. Oder so ähnlich... ;)

PS: Gibt es eine deutsche Entsprechung zum englischen "hyperbole"? Die Hyperbel scheint mir spezifischer zu sein.

Klugschnacker
27.09.2017, 20:43
Was haltet ihr von Nahles als SPD Fraktionschefin?

Aus dem Bauch heraus: Nicht viel. Allerdings sage ich das aus der veralteten Perspektive eines Menschen heraus, der noch Bundestagsdebatten angeschaut hat – als Brennpunkt demokratischer Meinungsbildung.

Wenn ich Frau Nahles am Rednerpult erlebe, überkommt mich ein schläfriges, narkotisierendes Gefühl von geradezu lebensbedrohlichem Ausmaß. Ihre Meinung interessiert mich nicht sonderlich, denn sie kontrastiert zu wenig mit anderen Meinungen; mich reißt da nichts mit.

Als Gegenbeispiel führe ich Sahra Wagenknecht an, deren Meinung ich zwar in vielen wesentlichen Fragen nicht teile, aber sie brennt und ist mitgerissen von ihren Überzeugungen, und kann daher auch mitreißend auf andere wirken.

Sicherlich hat eine Fraktionschefin andere Aufgaben, als die Wählerinnen und Wähler direkt zu überzeugen. Sondern sie organisiert die Fraktion im Bundestag. Ob sie dazu geeignet ist, kann ich nicht beurteilen.

LidlRacer
27.09.2017, 20:51
Ich fand es zum Fremdschämen, wie im Vorfeld der Wahl Politiker mit intimen Fragen belästigt wurden ...

In welcher Sendung von wem?

drullse
27.09.2017, 20:51
Berlin ist halt überfordert mit allem, da kam die Flüchtlingsproblematik wirklich zur Unzeit.
Das ist wohl wahr, aber auch hier wurde gewählt...

schnodo
27.09.2017, 20:56
In welcher Sendung von wem?

Das mit Lindner war bei SAT.1

Sat.1 fragt Kipping, ob sie Lindner scharf findet - die Antwort muss Deutschland Sorgen machen (http://www.huffingtonpost.de/2017/08/31/kipping-lindner-sat1-wahl2017_n_17874352.html)

captainbeefheart
27.09.2017, 20:59
Das mit Lindner war bei SAT.1

Sat.1 fragt Kipping, ob sie Lindner scharf findet - die Antwort muss Deutschland Sorgen machen (http://www.huffingtonpost.de/2017/08/31/kipping-lindner-sat1-wahl2017_n_17874352.html)

Wir sprachen von den ör, oder? Strunz ist unsäglich, vorhersagbarer Boulevard.

Was jetzt genau bei den ör?

ThomasG
27.09.2017, 21:06
Das mit Lindner war bei SAT.1

Sat.1 fragt Kipping, ob sie Lindner scharf findet - die Antwort muss Deutschland Sorgen machen (http://www.huffingtonpost.de/2017/08/31/kipping-lindner-sat1-wahl2017_n_17874352.html)
Unverschämt so was :-O!
Die hätten mal lieber die Sahra gefragt, was sie an dem Oskar so scharf findet! ;-)

LidlRacer
27.09.2017, 21:15
Das mit Lindner war bei SAT.1

Sat.1 fragt Kipping, ob sie Lindner scharf findet - die Antwort muss Deutschland Sorgen machen (http://www.huffingtonpost.de/2017/08/31/kipping-lindner-sat1-wahl2017_n_17874352.html)

Ich ahnte, dass es so ein Privatsendermüll war.
Warum bringst Du das in Zusammenhang mit den Öffentlichrechtlichen?

noam
27.09.2017, 21:24
Ich ahnte, dass es so ein Privatsendermüll war.
Warum bringst Du das in Zusammenhang mit den Öffentlichrechtlichen?

Glaubt ihr, dass der Durchschnittsbürger hier wirklich trennt und nicht alle Medien in einen Topf wirft? Ich glaube in der Ähnlichkeit der Sendeformate wird im Nachhinein, allerspätestens in der Erinnerung eh alles in einen Topf geworfen.

Das soll auch ein Vorwurf an die ÖR sein, die es doch über Jahre geschafft haben, sich im Niveau doch stark den Privaten anzugleichen. Das einzige, was noch fehlt, ist doch scripted reality

captainbeefheart
27.09.2017, 21:28
Glaubt ihr, dass der Durchschnittsbürger hier wirklich trennt und nicht alle Medien in einen Topf wirft? ...

Nein, aber schnodo, der alles andere als Dirchschnitt ist, sollte es, insb. wenn er sich explizit auf ör bezieht :-)

LidlRacer
27.09.2017, 21:40
Das soll auch ein Vorwurf an die ÖR sein, die es doch über Jahre geschafft haben, sich im Niveau doch stark den Privaten anzugleichen. Das einzige, was noch fehlt, ist doch scripted reality

Ich habe noch nie ein derartig peinliches Fremdschämzeug wie von dem Strunz auf den ÖRs gesehen.

Ich schaue ja auch gerne die eine oder andere Unterhaltungssendung auf den Privaten, aber Politik und Nachrichten never! (Ok, reine Nachrichten wie auf n-tv schon gelegentlich.)

merz
27.09.2017, 21:45
da fällt mir gerade auf, daß ich mit DBV-T "neu irgendetwas" und reinem gratis Streamingschauen von den Private seit langer Zeit abgeschnitten war und es garnicht gemerkt haben :), also so garnicht
Ich dachte, die finanzieren sich durch Werbung für die Massen, alle somit auf Kabel und Satellit?

m.

captainbeefheart
27.09.2017, 21:54
...

Was haltet ihr von Nahles als SPD Fraktionschefin?

Ist für mich konsequent in der Opposition eine eher Linke in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken, wenn insb. das Thema "soziale Gerechtigkeit" weiter besetzt werden soll. Vermutlich wird sie eher mit den nicht ganz unwichtigen Symphatiewerten Probleme bekommen.

merz
27.09.2017, 23:07
Immerhin ist sie Mrs. Mindestlohn, ob das aber für supra20 %reicht? Charisma geht irgendwie anders

m.

schnodo
27.09.2017, 23:30
Wir sprachen von den ör, oder? Strunz ist unsäglich, vorhersagbarer Boulevard.

Was jetzt genau bei den ör?

Ich ahnte, dass es so ein Privatsendermüll war.
Warum bringst Du das in Zusammenhang mit den Öffentlichrechtlichen?

Jaja, Ihr habt ja Recht. Ich habe den Strunz den Öffentlich-Rechtlichen untergejubelt; hatte es im Eifer nicht mehr parat, dass das bei SAT.1 war. Der talentierte Mr. Strunz war auch in der ARD zu sehen, aber eben nicht als er Lindner malträtiert hat.

Ähnliche Kracher wie diesen müsste ich nun in den öffentlich-rechtlichen Programmen vermutlich lange suchen (ich kann mich spontan an keinen erinnern). Nur um sagen zu können, dass ich doch Recht hatte lohnt sich das nicht. Vielleicht schicke ich Frau Bär mal eine Mail, eventuell könnte sie mir weiterhelfen. ;)

Was grundsätzliche qualitative Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern angeht, so schließe ich mich noam an. Ich sehe statt echter Verschiedenheit eher nostalgische Verklärung und Wunschdenken. Wenn man in der Kindheit mit drei Programmen auskommen musste, wachsen die einem schon irgendwie ans Herz. :)

captainbeefheart
28.09.2017, 07:28
Jaja, Ihr habt ja Recht. Ich habe den Strunz den Öffentlich-Rechtlichen untergejubelt; hatte es im Eifer nicht mehr parat, dass das bei SAT.1 war. Der talentierte Mr. Strunz war auch in der ARD zu sehen, aber eben nicht als er Lindner malträtiert hat.

Ähnliche Kracher wie diesen müsste ich nun in den öffentlich-rechtlichen Programmen vermutlich lange suchen (ich kann mich spontan an keinen erinnern). Nur um sagen zu können, dass ich doch Recht hatte lohnt sich das nicht. Vielleicht schicke ich Frau Bär mal eine Mail, eventuell könnte sie mir weiterhelfen. ;)

Was grundsätzliche qualitative Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern angeht, so schließe ich mich noam an. Ich sehe statt echter Verschiedenheit eher nostalgische Verklärung und Wunschdenken. Wenn man in der Kindheit mit drei Programmen auskommen musste, wachsen die einem schon irgendwie ans Herz. :)

Ein Kommentar dazu, den ich weitgehend teile:

http://www.sueddeutsche.de/medien/bundestagswahl-sind-die-medien-schuld-am-erfolg-der-afd-1.3682373

Insbesondere:

"Reinemann sagt: "Die AfD-Anhänger, die ein kulturell und religiös homogenes Deutschland wollen, die auf eine vermeintlich einheitliche, traditionelle deutsche Identität pochen, die wird man nicht erreichen." Anders formuliert könnte man sagen: Diese Menschen brauchen nicht das ZDF, um die AfD gut zu finden."

Die "letzten" Ursachen für den AfD Erfolg liegen zunächst bei den Politikern selbst, die zum einen für Probleme (mit-)verantwortlich sind, aus denen Themen für die AfD entstanden sind. Und es dann zum anderen nicht geschafft haben im konkreten klein-klein des politischen Tagesgeschäfts mit konkreten Argumenten den Populismus zu konfrontieren.

Die Konsequenz dieser Versäumnisse einfach den Medien anzulasten ist deutlich zu simpel. Auch wenn es in der Enttäuschung und Wut über das Ergebnis erst einmal eine nachvollziehbare Handlung ist.

Neginroeb
28.09.2017, 08:07
Ein Kommentar dazu, den ich weitgehend teile:

http://www.sueddeutsche.de/medien/bundestagswahl-sind-die-medien-schuld-am-erfolg-der-afd-1.3682373


Die Konsequenz dieser Versäumnisse einfach den Medien anzulasten ist deutlich zu simpel. Auch wenn es in der Enttäuschung und Wut über das Ergebnis erst einmal eine nachvollziehbare Handlung ist.

Naja, dass die Süddeutsche das jetzt anders sieht, verwundert nicht wirklich. Genau das ist das Problem, dass wir den Medien-Einheitsbrei haben.

Es ist aber in der Tat zu einfach, jetzt dort die Schuldigen zu suchen. Aus meiner Sicht fehlte es an inhaltlichen Auseinandersetzungen außerhalb des Flüchtlingsthemas, um den Leuten klarzumachen, dass die AfD eigentlich nur in dieser Nische sitzt und sonst nichts Konstruktives anzubieten hat. Dann hätte man sicher die Radikalen nicht erreicht (die vielleicht diesen Diskussionen gar nicht folgen können oder wollen), aber zumindest der eine oder andere Protestwähler hätte es sich nochmal überlegt.

captainbeefheart
28.09.2017, 09:21
.. Genau das ist das Problem, dass wir den Medien-Einheitsbrei haben.

...

Ich finde schon bemerkenswert, wie die Trump-Fake-News und AfD-Lügenpresse Behauptungen unsere Wahrnehmungen auf "die Medien" verändert hat. "Die Medien" und "das Medium xy" machen / macht bestimmt nicht alles richtig und im Mainstream gibt es bestimmt auch einen Einheitsbrei. Ich sehe aber eine so ausdifferenzierte Medienlandschaft (mindestens mal bei uns in Westeuropa), wie wir sie noch nie hatten, mit jedweder Nische und besten Zugriffsmöglichkeiten zu jedem Zeitpunkt, von jedem Ort. Und ich sehe auch qualitativ sehr gute journalistische Arbeit, ebenso wie billigen Boulevard.

schnodo
28.09.2017, 09:26
Die Konsequenz dieser Versäumnisse einfach den Medien anzulasten ist deutlich zu simpel. Auch wenn es in der Enttäuschung und Wut über das Ergebnis erst einmal eine nachvollziehbare Handlung ist.

Natürlich haben in erster Linie die anderen Parteien Schuld, die nicht willens oder in der Lage waren, bei den von der AfD besetzten Themen inhaltlich Paroli zu bieten. Aber das alleine macht es nicht aus. Ich will nur zwei andere Gedanken anführen, weil ich finde, dass sie für den Wahlausgang relevant gewesen sein könnten:

Ich mag es jetzt nicht nochmal anschauen, um es wörtlich wiedergeben zu können, aber in "Hart aber Fair" hat Werner Patzelt sinngemäß darauf hingewiesen, dass viele Kritiker (er nannte als Beispiel Pegida-Demonstranten der ersten Stunde) ihre Haltung nur verzerrt dargestellt in den Medien wiederfanden und sich pauschal als Nazis und Rassisten denunziert fanden.

Ich hatte in der Berichterstattung zum gesamten Komplex "Rechtsruck" viel zu oft den Eindruck, dass die Journalisten ihre gebotene Zurückhaltung aufgegeben hatten und um jeden Preis versuchten, z.B. aus Vertretern der AfD möglichst gewagte Aussagen herauszukitzeln, um diese dann zugespitzt zu paraphrasieren. Ich erinnere an die Sache mit dem "Schießbefehl (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1253327&postcount=306)".

Wenn jemand auch nur ansatzweise darüber nachdenkt, AfD zu wählen, dann ist es die Summe solcher zweifelhafter Aktionen, die den Ausschlag geben kann.

Ich meine, dass man eine Chance hat, die Menschen zu überzeugen, indem man - ohne Griffe in die journalistische Trickkiste - sauber, aufrichtig und fair argumentiert. Und da sehe ich in weiten Teilen der Medienlandschaft Nachbesserungsbedarf.

noam
28.09.2017, 10:33
Ich hatte in der Berichterstattung zum gesamten Komplex "Rechtsruck" viel zu oft den Eindruck, dass die Journalisten ihre gebotene Zurückhaltung aufgegeben hatten und um jeden Preis versuchten, z.B. aus Vertretern der AfD möglichst gewagte Aussagen herauszukitzeln, um diese dann zugespitzt zu paraphrasieren. Ich erinnere an die Sache mit dem "Schießbefehl (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1253327&postcount=306)".

Zu dem kommt als totaler Kontrast dann die völlige Aufgabe journalistischer Interessen bei entsprechenden Audienzen bei der Kanzlerin oder anderen hochgestellten Politikerin in verschiedenen Interviews, wo die zu stellenden Fragen oft erst im Vorhinein genehmigt werden müssen und die Antworten wie auswendig gelernte Phrasendrescherei oder Hinhalten wirkt und dies von den Journalisten hingenommen wird, anstatt nach konkreten Antworten zu bohren, wie man das bei anderen Politikern ebenfalls machen würde. Und das schlimme daran finde ich immer noch, dass man hingeht und die Schuld beim Konsumenten sucht, anstatt sich selber auch nur ansatzweise in Frage zu stellen.

Wir sind halt durch die Gleichmacherei seit Schröder auch keinen wirklichen politischen Diskurs auf großer Bühne mehr gewohnt. Schröder hat die SPD sehr in die Mitte gebracht. In manchen Bereichen auch deutlich darüber hinaus mit der Agenda 2010. Merkel hat wiederum durch die Aufnahme vieler Umweltpolitischer Ziele nach Fukushima oder spätestens mit dem "Wir schaffen das"- Programm die CDU ebenfalls weit nach links driften lassen, so dass man in der GroKo teilweise gar keine Unterschiede zwischen CDU und SPD ausmachen konnte. Die Grünen sind/ waren als ehemalige Regierungspartei eh schon eingefangen und auf Kurs, zu dem ist / war die Partei in einer Findungsphase nach dem Abgang Fischers mit dem neues Heilsbringer Kretschmann. Die LINKEN verwickeln sich auf Bundesebene verlässlich immer dann in Grabenkämpfe, wenn es darauf ankommt und sind anstatt die Regierung zu jagen (um es einmal mit Gaulands Worten zu sagen), eher damit beschäftigt, wer welchen Posten einnehmen darf / kann / soll.


Ich finde es gut, wenn sich eine Partei wie die Grünen in ihren Anfängen oder die AFD nun hinstellt und sagt, dass sie die Regierung jagen werden. Denn dies bedeutet für mich nämlich, dass eine etwaige Regierung ihre Vorhaben wirklich durchdenken und auch rechtfertigen muss, anstatt sie einfach nur durch ihre Stimmenübermacht (wie es in der letzten Legislaturperiode war) einfach durchzuwinken. Das ist doch genau die Oppositionsarbeit die in der letzten Legislaturperiode gefehlt hat, da die Opposition viel zu schwach und einseitig war. Hier hat Seehofer als Teil einer Regierungspartei ja zumeist mehr Opposition geliefert als Grüne und Linke zusammen.



Zu Nahles:
Ich sehe dies als verpasste Chance eines Neuanfangs der SPD. Nun könnte man alte Zöpfe abschneiden und sich mit neuen Gesichtern neu aufstellen und mit Inhalten Politik zu machen, anstatt mit Personen. Frau Nahles ist zu lange in einer Machtposition in der SPD. Als glaubhafte Sprecherin des Linken Flügels hat sie dadurch schon keine Strahlkraft mehr, dass sie schon unter Schröders letzter Amtszeit die Agenda 2010 zwar zähneknirschend aber mitgetragen hat. ich hätte mir gewünscht, dass zB Martin Schulz diese Ämter kommissarisch übernimmt und dann glaubhaft neue frische und auch junge Gesichter präsentiert werden und die alte Garde, endlich Verantwortung für den Stimmenschwund übernimmt und sich in die zweite oder dritte Reihe zurückzieht. Dann hätten diese Leute 4 Jahre Zeit gehabt sich entsprechend zu positionieren und man hätte als starker Oppositionsführer in die neue Wahl gehen können. Diese Chance hat man nun vertan und platziert eine verbrauchte in der Bevölkerung ziemlich unbeliebte Politikerin (zumindest hier) dort.

FlyLive
28.09.2017, 10:51
Ich hatte in der Berichterstattung zum gesamten Komplex "Rechtsruck" viel zu oft den Eindruck, dass die Journalisten ihre gebotene Zurückhaltung aufgegeben hatten und um jeden Preis versuchten, z.B. aus Vertretern der AfD möglichst gewagte Aussagen herauszukitzeln, um diese dann zugespitzt zu paraphrasieren. Ich erinnere an die Sache mit dem "Schießbefehl (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1253327&postcount=306)".



Gestern Abend wurde Petry bei Maischberger wieder mit dem Schießbefehl konfrontiert und einer Auslegung gegenübergestellt, die AfD Gegner gerne festigen würden. Aufklären durfte Petry nicht - die Klarstellung wurde zuvor abgewürgt, so das dieser Schießbefehl im Raum stehen blieb. Das ist gelenkter Journalismus.
Soweit ich mich erinnere, steht der Schießbefehl sogar im Gesetzesbuch und sieht mehrmaliges Ansprechen und Notwehr voraus.

https://www.youtube.com/watch?v=X1mRG6KDcBM

bei 50:35 min.
https://www.youtube.com/watch?v=RRpN9dAkavk

keko#
28.09.2017, 12:07
Gestern Abend wurde Petry bei Maischberger wieder mit dem Schießbefehl konfrontiert und einer Auslegung gegenübergestellt, die AfD Gegner gerne festigen würden. Aufklären durfte Petry nicht - die Klarstellung wurde zuvor abgewürgt, so das dieser Schießbefehl im Raum stehen blieb. Das ist gelenkter Journalismus.

Man muss tatsächlich aufpassen, dass man nicht in AfD-Slang verfällt. Die Groko wurde krachend abgewählt. Was soll der Wähler denn noch tun? 40% AfD? Stattdessen wird überlegt, wie man "verlorene Wähler zurückgewinnt". Wie wär´s mal mit Taten statt Worten? Ich befürchte, es wird sich nicht viel ändern und die AfD gewinnt noch mehr. Und bald haben wir unseren eigenen Trump.

tandem65
28.09.2017, 12:46
Hi Keko#

Stattdessen wird überlegt, wie man "verlorene Wähler zurückgewinnt".

ja wie, sollen sie nicht um die Wähler kämpfen?

Wie wär´s mal mit Taten statt Worten? Ich befürchte, es wird sich nicht viel ändern und die AfD gewinnt noch mehr. Und bald haben wir unseren eigenen Trump.

Ja, Taten statt Worte wäre tatsächlich schön. So wie es Frau Merkel vor 2 jahren gemacht hat. Da ist ihr ja unter anderem der Herr Seehofer in die Quere gekommen. Der nun den Wählern klarmachen möchte daß er verstanden hat. Ich frage mich halt nur WAS hat er verstanden. Nicht einmal das kleidet er in Worte.:Huhu:

Neginroeb
28.09.2017, 12:56
Und ich sehe auch qualitativ sehr gute journalistische Arbeit, ebenso wie billigen Boulevard.

Geb ich Dir völlig recht. Mir ging es aber um den Umgang mit der AfD und da habe ich bis auf einige sehr gute Artikel in der ZEIT immer das Gleiche gelesen. Und die meisten Leute holen sich die Infos über das Fernsehen, wo ich keine großen Differenzierungen erkennen konnte.

qbz
28.09.2017, 13:31
Ich finde es gut, wenn sich eine Partei wie die Grünen in ihren Anfängen oder die AFD nun hinstellt und sagt, dass sie die Regierung jagen werden. Denn dies bedeutet für mich nämlich, dass eine etwaige Regierung ihre Vorhaben wirklich durchdenken und auch rechtfertigen muss, anstatt sie einfach nur durch ihre Stimmenübermacht (wie es in der letzten Legislaturperiode war) einfach durchzuwinken. Das ist doch genau die Oppositionsarbeit die in der letzten Legislaturperiode gefehlt hat, da die Opposition viel zu schwach und einseitig war. Hier hat Seehofer als Teil einer Regierungspartei ja zumeist mehr Opposition geliefert als Grüne und Linke zusammen.



Das kannst Du doch, was die Linke betrifft, nicht ernsthaft glauben, sie hätte im Parlament und den Ausschüssen keine inhaltlich-aktive Oppositionsarbeit geleistet und sich nicht für die Ideen von einer sozialen, gerechten, ökologischen und friedlichen Gesellschaft engagiert, in und ausserhalb des Parlamentes. Dass die Medien jeden Furz über Seehofer und die AFD berichten, heisst nicht, dass die Linke im Parlament pennt, sondern nur, dass den Mächtigen mediale Werbung für Seehofer und die AFD lieber sind als für die Linke!

Aktuell protestiert die Fraktion der Linken dagegen, dass die Bundesregierung die Auslandseinsätze der Bundeswehr ohne Parlamentsbeschluss stillschweigend einfach bis März ohne Bundestagsmandat weiterführen will. Darüber berichtet natürlich ausser der Presse der Linken niemand.

https://www.linksfraktion.de/presse/pressemitteilungen/detail/bundesregierung-will-parlamentsbeteiligung-aushebeln/

Und ähnlich abgegriffen und unsinnig kommt bei mir diese Deine Kritik an, die von der "Bunten" abgeschrieben sein könnte: "Die LINKEN verwickeln sich auf Bundesebene verlässlich immer dann in Grabenkämpfe, wenn es darauf ankommt und sind anstatt die Regierung zu jagen (um es einmal mit Gaulands Worten zu sagen), eher damit beschäftigt, wer welchen Posten einnehmen darf / kann / soll."


Sie bietet mit Wagenknecht, Bartsch, Kippling nach Gysi ein verlässliches Trio als Führungsmannschaft, einen zuverlässigen Ministerpräsidenten (Ramelow) und besitzen ausserdem mit Gysi, Pau, Lötzsch langjährige bekannte und erfahrene Abgeordnete aus Berlin.

Da sowohl Grüne, FDP wie auch SPD während des Wahlkampfes allein um eine Koaltion mit der CDUCSU buhlten und wegen der Prognosen, gab es diesmal auch kaum Kontroversen in der Linken über die Frage Opposition versus RRG-Regierungsbeteiligung, die ansonsten verständlicherweise auftreten und per Mehrheitsbeschluss auf einem Parteitag entschieden werden, wie bei jeder anderen Partei genauso.

captainbeefheart
28.09.2017, 14:25
Sehr gutes Interview zum Thema Umgang mit Provokationen, hier AfD:

http://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2017-09/andreas-zick-provokation-rechtspopulismus-interview

keko#
28.09.2017, 14:31
Ja, Taten statt Worte wäre tatsächlich schön. So wie es Frau Merkel vor 2 jahren gemacht hat.

Ja, genau, mal was tun. "Ab morgen in die Fresse". Das wäre mal was von Merkel.

schnodo
28.09.2017, 15:30
Sehr gutes Interview zum Thema Umgang mit Provokationen, hier AfD:

http://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2017-09/andreas-zick-provokation-rechtspopulismus-interview

Gleichzeitig ein tolles Beispiel für unsauberen Journalismus. Gerade hatten wir es davon:
ZEITmagazin ONLINE: Frauke Petry forderte, im Notfall müsste an Grenzen auch Gebrauch von der Schusswaffe gemacht werden, um unregistrierten Flüchtlingen die Einreise nach Deutschland zu verwehren.

Zick: Auch das war eine kalkulierte Provokation.
Selten eine "kalkulierte Provokation" gesehen, bei der sich der Provokateur so windet um genau diese zu vermeiden. Hier von einer Forderung zu reden, ist lachhaft.

Trimichi
30.09.2017, 13:50
Muttis Wiederwahl freut vor allem die "zionistischen Großkapitalfinanzzigeuner" (Establishment), Wachkomawirkung verstärkt sich. Solange bis nur noch Nullen übrig sind? Denn nur die Null hat keine Ecken und Kanten.....................

Nobodyknows
01.10.2017, 06:49
Muttis Wiederwahl freut vor allem die "zionistischen Großkapitalfinanzzigeuner" (Establishment)...

Na wenn man Dich so liest, freuen sich auch die den Untergang des Abendlandes herbeischwafelnden Verschwörungstheoretiker.

Ich glaube mit Beiträgen dieser Güteklasse bist Du auf Facebook besser aufgehoben.

Gruß
N. :Huhu:

Trimichi
01.10.2017, 12:47
Na wenn man Dich so liest, freuen sich auch die den Untergang des Abendlandes herbeischwafelnden Verschwörungstheoretiker.

Ich glaube mit Beiträgen dieser Güteklasse bist Du auf Facebook besser aufgehoben.

Gruß
N. :Huhu:

Alle Menschen stolpern im Laufe ihres Lebens über die Wahrheit. Die meisten rennen entsetzt davon. (W. Churchill).

drullse
01.10.2017, 13:26
Alle Menschen stolpern im Laufe ihres Lebens über die Wahrheit. Die meisten rennen entsetzt davon. (W. Churchill).

Deshalb ist es gut, dass wir DICH hier haben, der uns erleuchten wird. :Huhu:

Nobodyknows
02.10.2017, 05:52
Alle Menschen stolpern im Laufe ihres Lebens über die Wahrheit. Die meisten rennen entsetzt davon. (W. Churchill).

"Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz." (Martin Luther)

Gruß
N. :Huhu:

PS: @drullse +1 :Blumen:

Jimmi
02.10.2017, 09:53
Nichts vereinfacht das Leben so nachhaltig wie eine Dikatur (Lenin)

Bleibt bunt!

captainbeefheart
02.10.2017, 10:03
Und ich erzog mir die Sprache zum Bösewicht. (Herbert Achternbusch)

MattF
02.10.2017, 10:32
Alle Menschen stolpern im Laufe ihres Lebens über die Wahrheit. Die meisten rennen entsetzt davon. (W. Churchill).

Am schlimmsten sind die, die glauben die Wahrheit erkannt zu haben.
(M. Frank)

FlowJob
02.10.2017, 13:40
Können wir das schaffen? Yo, wir schaffen das! (Bob der Baumeister)

FlyLive
02.10.2017, 14:28
:Blumen: :Lachanfall:
Können wir das schaffen? Yo, wir schaffen das! (Bob der Baumeister)

ThomasG
02.10.2017, 20:54
Es gibt mehr Ding’ im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt, Horatio.
Hamlet, 1. Akt, 5. Szene, Hamlet, William Shakespeare

:-P

merz
02.10.2017, 21:01
"Die Welt ist alles was The Fall ist." (Spex, 1987)

m.
oh Gott, 30 Jahre her ....

ThomasG
02.10.2017, 21:20
"Das Wasser ist trüb, die Luft ist rein, Franz-Josef muss ertrunken sein!"
Otto Waalkes :Cheese:

:-O https://www.youtube.com/watch?v=pvfyjLj0IVY&t=1s
https://www.youtube.com/watch?v=23xtl3iV7-0&t=1s

schnodo
02.10.2017, 22:11
Das Münchner Amtsgericht hat eine 52-jährige Frau zu einer Geldbuße von 150 Euro verurteilt, weil sie mit Dashcam-Aufnahmen die Schuldigen für Sachbeschädigungen an ihrem parkenden Fahrzeug dokumentieren wollte. Das Gericht sah darin eine unbefugte Erhebung personenbezogener Daten und damit einen Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz (Urteil vom vom 09.08.2017, Aktenzeichen 1112 OWi 300 Js 121012/17). (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Datenschutz-Geldbusse-wegen-Dashcam-Einsatz-im-Auto-3848679.html)
Hat das nun direkt mit der Bundestagswahl zu tun? Eher nicht. Aber das ist eine Sache, derer sich die nächste Regierung mal annehmen könnte: Ich finde es nicht in Ordnung, dass einerseits staatliche Stellen massenhaft anlasslos überwachen, andererseits aber dem Bürger das Recht vorenthalten wird, Straftaten zu dokumentieren um sein Eigentum zu schützen.

Nobodyknows
03.10.2017, 06:09
...Aber das ist eine Sache, derer sich die nächste Regierung mal annehmen könnte: Ich finde es nicht in Ordnung, dass einerseits staatliche Stellen massenhaft anlasslos überwachen, andererseits aber dem Bürger das Recht vorenthalten wird, Straftaten zu dokumentieren um sein Eigentum zu schützen.

Die nächste Regierung wird sich nach dem Gejammer "des (AfD)-Volkes" welches sich -nach vielfacher eigener Aussage in den (a)sozialen Hetzwerken- nicht mehr in Freibäder und auf Volksfeste traut, wohl kaum von der anlasslosen Überwachung verabschieden. So stark sind die entsprechenden Kräfte in der FDP und bei den Grünen dann auch nicht...leider. :(

Und mit der im Artikel genannten Begründung für die Ablehnung des Widerspruchs gegen den Bußgeldbescheid "Es geht nicht an, dass 80 Millionen Bundesbürger mit Kameras herumlaufen, um irgendwelche Situationen aufnehmen zu können, die eine Straftat aufdecken könnten“ hast Du ja -hoffe ich- kein Problem, oder?

Gruß
N. :Huhu:

schnodo
03.10.2017, 07:45
Und mit der im Artikel genannten Begründung für die Ablehnung des Widerspruchs gegen den Bußgeldbescheid "Es geht nicht an, dass 80 Millionen Bundesbürger mit Kameras herumlaufen, um irgendwelche Situationen aufnehmen zu können, die eine Straftat aufdecken könnten“ hast Du ja -hoffe ich- kein Problem, oder?

Ich muss momentan davon ausgehen, dass ich im öffentlichen Raum sowieso permanent gefilmt werde. Deswegen stellt sich mir die Frage so: Habe ich etwas dagegen, dass auch andere das Recht haben, in der Öffentlichkeit jederzeit "anlasslos" Aufnahmen zu machen? Meine Antwort ist: Nein.

Ich finde es z.B. auch notwendig, Übergriffe seitens des Staates festhalten zu können, damit diese im Nachgang geahndet werden können. Wenn nur noch der Staat das Recht hat, im öffentlichen Raum Aufnahmen zu machen, kann man sich vorstellen wie das ausgeht.

Wogegen ich etwas habe, ist die Veröffentlichung von Aufnahmen ohne meine Zustimmung. Und dafür gibt es bereits einen gesetzlichen Schutz, auf den ich im Zweifelsfall zurückgreifen kann.

Wenn ich einen Schritt weitergehe und mir vorstelle, dass der Staat nicht das Recht hätte, Aufnahmen zu machen, dann würde ich vermutlich trotzdem dazu tendieren, dies dem Bürger nicht zu untersagen. Aber auch da bin ich für gute Argumente immer zugänglich, vielleicht habe ich einfach nicht lange genug darüber nachgedacht. :)

ThomasG
03.10.2017, 08:17
Ich habe mich mit dem Thema zugegebenermaßen noch nicht allzu intensiv beschäftigt und verhalte mich eher sehr unsvorsichtig, aber es geht wahrscheinlich relativ vielen Menschen ganz ähnlich wie mir.
Es ist uns immer klarer geworden, dass wir oft bzw. eher dauernd "beobachtet" werden, sei es im Internet oder sie es anderswo.
Zwar gibt es Möglichkeiten sich und seine Daten zu schützen bzw. eine gewisse Anonymität vor allem im Internet zu wahren, aber die werden oft nicht genutzt.
Je länger man diesbezüglich sich unvorsichtig verhalten hat, desto unwahrscheinlicher wird ein Wandel.
Wir haben ja schließlich nichts zu verbergen, sagen wir uns und wir haben keine bösen Absichten.
Tja - wenn man aber richtige Profile von Menschen fabrizieren kann und diese anderen zugänglich machen, dann kann es sich eines schlechten Tages eben herausstellen, dass wir besser doch mehr von uns verborgen hätten.
Wer weiß (ich weiß es jedenfalls nicht) inwiefern das heutzutage schon eine Rolle spielt.
Vielleicht kriegen ja z.B. manche Leute einfach keinen guten Job, weil ihre Profile für bestimmte Arbeitgeber so sind, dass sie als eine Art Ausschlußkriterium fungieren.
Vielleicht gibt es schon oder bald andere Bereiche, wo das eine Rolle spielt.
Da das Netz ja bekanntlich nie vergisst, können wir uns eigentlich nie sicher sein, dass da wer aufkreuzt und Big Brother spielt.
In Foren ist das Wahren der Anonymität denke ich eher ziemlich unüblich.
Man will sich ja mit Gleichgesinnten austauschen.
Man möchte den ein oder anderen auch mal real treffen.
Usw. usf.
Das Netz und die ganzen Geräte, die ähnliche Signale versenden haben Möglichkeiten geschaffen Menschen auszuspionieren und zwar massenhaft, von denen die DDR geträumt hätte.
Wir haben ja heute den Tag der Deutschen Einheit.
Insofern passt das ja ein bisschen.
Und ich gehe jetzt Laufen und dann sende ich wahrscheinlich wieder Daten von mir durch das Netz, was es nie vergisst und das auch noch freiwillig.
So blöd muss man erst mal sein bzw besser gesagt werden :Maso: :Gruebeln: ;).
Aber ICH habe ja nix zu verbergen :liebe053: - oder?
In diesem Sinne - die Laufschuhe sind schon halb angezogen.

aequitas
04.10.2017, 16:04
In der SZ ist ein äußerst lesenswertes Interview mit Wilhelm Heitmeyer erschienen. Neben einer Zeitdiagnose wird auch das Ergebnis der AfD, sowie die dahinterliegenden Tendenzen besprochen.

"Die AfD steht für einen autoritären Nationalradikalismus" (http://www.sueddeutsche.de/politik/soziologe-zur-afd-erwachen-aus-wutgetraenkter-apathie-1.3687762)

Das Interview könnte auch im Flüchtlings-Thread gepostet werden, da hier auch teilweise darauf eingegangen wird, genauso wie die Entwicklungen hin zu einem wirtschaftlichen Denken, statt humanistischer Beweggründe.

schnodo
04.10.2017, 16:33
In der ZEIT ist ein äußerst lesenswertes Interview mit Wilhelm Heitmeyer erschienen. Neben einer Zeitdiagnose wird auch das Ergebnis der AfD, sowie die dahinterliegenden Tendenzen besprochen.

"Die AfD steht für einen autoritären Nationalradikalismus" (http://www.sueddeutsche.de/politik/soziologe-zur-afd-erwachen-aus-wutgetraenkter-apathie-1.3687762)


Da liegt ein Fehler vor. Der Link geht nicht zur ZEIT, sondern auf eine Adblock-Landingpage der Süddeutschen Zeitung. :Huhu: