Vollständige Version anzeigen : Akzeptanz sexueller Vielfalt im Bildungsplan BW 2015
phonofreund
09.01.2014, 17:49
Völliger Schwachsinn (http://www.sueddeutsche.de/bildung/petition-gegen-homosexualitaet-im-unterricht-wider-die-toleranz-1.1859429)
Ein christlicher Oberlehrer, der wahrscheinlich auch noch denkt, Schwulsein ist eine Krankheit. Und wie sich 68000 "Mitmenschen" derartigem geistigen Dünnschiß anschliessen können, läßt mich mal wieder am gesunden Menschenverstand zweifeln......:confused: :(
Wenn hier für jeden Vollidioten ein eigener Fred aufgemacht wird, dann bleibt für Triathlon nicht mehr viel Platz übrig.
anneliese
09.01.2014, 17:55
No brain, no head ache. :(
Deswegen rennen so viele Menschen glücklich durchs Leben.
Hier die Petition (https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens).
tomerswayler
09.01.2014, 18:00
Und die Gegenpetition (https://www.openpetition.de/petition/statistik/gegenpetition-zu-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens)
Ohne mich mit dem Thema ansatzweise in nennenswerter Tiefe beschäftigt zu haben, muss ich mich doch fragen, ob es wünschenswert ist, "Akzeptanz sexueller Vielfalt" in der Schule zu vermitteln? Mal schauen, ob dann auch Befürworter von Varianten, die etwas weniger Mainstream sind als Homo- und Bisexualität, ihr Recht bekommen.
Wenn es sich nicht vermeiden lässt, Wissensvermittlung noch mehr durch Indoktrination zu ersetzen, dann sollte man die dafür aufgewendete Zeit zumindest dadurch kompensieren, dass man die Kirchenvertreter aus den Schulen wirft.
Hier mal die Petition selbst (https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens), falls jemand erstmal lesen möchte, worüber er herzieht ... :)
tomerswayler
09.01.2014, 18:23
Das widerum ist auch ziemlich krass, find ich.
Aus dem SZ Artikel:
"Die Petition hatte dem Verfasser eine Strafanzeige wegen Verunglimpfung einer bestimmten Personengruppe und Volksverhetzung eingetragen - inzwischen ist diese aber wieder vom Tisch, wie die Stuttgarter Zeitung meldet. Die Prüfung habe ergeben, dass die Äußerungen von der Meinungsfreiheit umfasst seien, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Tübingen dem Blatt.
Anhängig soll demnach jedoch noch eine Dienstaufsichtsbeschwerde beim Regierungspräsidium Karlsruhe sein. Die Beschwerdeführer werfen dem Initiator der Petition - einem Lehrer - vor, er verbreite falsche Inhalte und verstoße gegen das Mäßigungsgebot der Beamten, schreibt die Stuttgarter Zeitung. Fraglich sei auch, ob er die Loyalität zu seinem Dienstherrn wahre. Nun werde geprüft, ob ein Disziplinarverfahren eingeleitet werden solle, sagte der Sprecher des Regierungspräsidiums dem Bericht zufolge."
photonenfänger
09.01.2014, 19:37
Wetten, Gabriel würde auch gern mal jemandem am Stängle rumspielen?
FidoDido
09.01.2014, 21:45
Bei den Kommentaren unter der Petition bekomme ich Atemnot.. ich musste es schnell weg klicken. Solche Leute leben hier bei uns?
Vermutlich sehe ich von denen hunderte täglich, zum Glück erkennt man sie nicht direkt.
Beispiele:
"Man sollte das Volk nicht homosexuell erziehen"
"Weil das nichts mehr Diskriminierung zu tun hat, sondern nur noch reine Schwulenpropaganda ist!"
"Weil unsere Kinder nicht schon in frühester Jugend mit absolut irrem, gesellschaftszersetzendem Gedankengut " umerzogen " und buchstäblich " versaut "werden dürfen."
Der letzte Kommentar könnte direkt aus 1936 stammen (jaja, godwin's law, aber der Wortlaut ist exakt derselbe) :(
Ohne mich mit dem Thema in ansatzweise in nennenswerter Tiefe beschäftigt zu haben, muss ich mich doch fragen, ob es wünschenswert ist, "Akzeptanz sexueller Vielfalt" in der Schule zu vermitteln? Mal schauen, ob dann auch Befürworter von Varianten, die etwas weniger Mainstream sind als Homo- und Bisexualität, ihr Recht bekommen.
Ist halt ein schwieriges Thema. Wie wäre es das ganze "Beziehungswesen" einfach komplett aus der Schule herauszuhalten und Sexualität als Fortpflanzungstätigkeit rein "wissenschaftlich" auf der Sachebene zu behandeln. Ich finde für Beziehungsfragen sind Lehrer die falschen Ansprechpartner.
Vor allem müsste man bei unfassender Sexualkunde jegliche Art Sexualität und sei es noch so "pervers" (Sodomie, Pädophilie, Nekrophilie,...) beleuchten und ich behaupte die meisten Schüler kennen sich da weitaus besser aus als die meisten Lehrer denken :)
Ich habe das Gefühl, dass man sich in Deutschland zu sehr mühe gibt Minderheiten zu schützen bzw. zu bevorteilen. Oder Vernachlässigung aus vergangenen Tagen überzukompesieren und ad absurdum zu führen zB wenn die Frauenquote dazu führt, dass jemand mit schlechterer Qualifikation einen Posten bekommt, nur weil man ein anderes Geschlecht hat. Oder wie es bei Behörden sehr oft der Fall ist, dass Personalentwicklungsmaßnahmen nur für Frauen vorgesehen sind.
Ist halt ein schwieriges Thema. Wie wäre es das ganze "Beziehungswesen" einfach komplett aus der Schule herauszuhalten und Sexualität als Fortpflanzungstätigkeit rein "wissenschaftlich" auf der Sachebene zu behandeln. Ich finde für Beziehungsfragen sind Lehrer die falschen Ansprechpartner.
Punkt 3 der Petition (https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens) geht meiner Meinung nach in diese Richtung :
3. Wir sind für eine wissenschaftlich orientierte Pädagogik in Schule, Unterricht und Lehrerbildung und gegen ideologische Theoriekonstrukte. Wir widersprechen den Plänen der Landtagsfraktion der Grünen (6), die Geschlechtserziehung aus dem Biologieunterricht in die sozialwissenschaftlichen Fächer zu verschieben, um so Sexualpolitik im Sinne der LSBTTIQ zu implementieren und die Geschlechter von Mann und Frau durch Gendertheorien infrage zu stellen.
Der hetzerische Thread-Titel ist meinen Augen mal wieder reichlich daneben.
Die Thematik wird kontrovers und aufgeregt genug diskutiert. Eine besonnene Auseinandersetzung mit einem weiterem Thema unserer Zeit wäre eventuell wünschenswert. Das Unterbieten des Boulevard-Blatt-Niveaus bereits im Titel scheint mir diesbezüglich nicht förderlich.
Der hetzerische Thread-Titel ist meinen Augen mal wieder reichlich daneben.
Die Thematik wird kontrovers und aufgeregt genug diskutiert. Eine besonnene Auseinandersetzung mit einem weiterem Thema unserer Zeit wäre eventuell wünschenswert. Das Unterbieten des Boulevard-Blatt-Niveaus bereits im Titel scheint mir diesbezüglich nicht förderlich.
Allerdings. +1
Klugschnacker
10.01.2014, 12:15
Vorschläge zur Umbenennung? :Blumen:
Vorschläge zur Umbenennung? :Blumen:
Hmm ... "Petition zum Aspekt 'Akzeptanz sexueller Vielfalt' der Bildungsplanreform BW" ... :Gruebeln:
"Akzeptanz sexueller Vielfalt im Bildungsplan BW 2015" tut es vielleicht auch, wenn man die Petition nicht in den Mittelpunkt rücken will ...
Aus der Einleitung der Petition (https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens) :
Die Leitprinzipien des Bildungsplans 2015
Im Jahr 2015 tritt in Baden-Württemberg der neue Bildungsplan für die allgemeinbildenden Schulen in Kraft. Seit gut einem Jahr arbeiten die Bildungsplankommissionen an dessen Erstellung. Im November 2013 wurde in dem Arbeitspapier „Bildungsplanreform 2015 - Verankerung der Leitprinzipien“ (1) die Verankerung von fünf Leitprinzipien dargelegt: Berufliche Orientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Medienbildung, Prävention & Gesundheitsförderung sowie Verbraucherbildung. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass jedes dieser Leitprinzipien unter dem Gesichtspunkt der „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ umgesetzt werden soll. In der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ soll dies so aussehen, dass Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Formen des Zusammenlebens von/mit Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, Transsexuellen und Intersexullen (LSBTTI) kennen und reflektieren sollen, wie schwule, lesbische, transgender Kultur und deren Begegnungsstätten. Wir reden also von "Leitprinzipien des Bildungsplans BW 2015 unter dem Gesichtspunkt 'Akzeptanz sexueller Vielfalt' "
phonofreund
10.01.2014, 12:43
Vorschläge zur Umbenennung? :Blumen:
Dummerweise steht da die Wahrheit, zumindest aus meiner Betrachtungsweise. Sicher kann man das auch anders formulieren, aber bei solchen "Mitbürgern" reißt mir manchmal die Hutschnur. Wenn ich mir vorstelle, daß meine Tochter solch einen Lehrer hätte....
Dummerweise steht da die Wahrheit, zumindest aus meiner Betrachtungsweise. Sicher kann man das auch anders formulieren, aber bei solchen "Mitbürgern" reißt mir manchmal die Hutschnur. Wenn ich mir vorstelle, daß meine Tochter solch einen Lehrer hätte....
Diese "Wahrheit" ist halt erstmal "deine Meinung", die natürlich auch geäußert werden soll.
Die Thematik selbst läßt sich mit anderen Worten vielleich etwas treffender umreißen ... :Huhu:
phonofreund
10.01.2014, 12:56
umreißen ... :Huhu:
Sag ich doch: So reißerisch wie möglich.:Huhu: :Lachanfall:
Dummerweise steht da die Wahrheit, zumindest aus meiner Betrachtungsweise. Sicher kann man das auch anders formulieren, aber bei solchen "Mitbürgern" reißt mir manchmal die Hutschnur. Wenn ich mir vorstelle, daß meine Tochter solch einen Lehrer hätte....
Mir stellen sich dabei noch folgende Fragen :
Hast du die Petition gelesen ?
Hast du dich mit dem Bildungsplan befaßt ?
"Kennst" du diesen besagten Lehrer ?
Oder ist die Hutschnur vorher schon gerissen ?
:)
KalleMalle
10.01.2014, 12:56
Dummerweise steht da die Wahrheit, ..
Dummerweise ist bereits der erste Satz des von Dir verlinkten SZ-Artikels schlichtweg falsch.
Dort steht: Mehr als 68.000 Menschen haben eine Online-Petition unterzeichnet, die sich gegen Homosexualität als Unterrichtsthema wendet. (http://www.sueddeutsche.de/bildung/petition-gegen-homosexualitaet-im-unterricht-wider-die-toleranz-1.1859429)
In der Petition selber steht:
Wir unterstützen das Anliegen, Homosexuelle, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und Intersexuelle nicht zu diskriminieren. Bestehende Diskriminierung soll im Unterricht thematisiert werden. (https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens)
Bei allem Respekt vor Deiner Meinung/Betrachtungsweise, aber da hat die Autorin der SZ ganz schwer was verdreht. :Huhu:
FidoDido
10.01.2014, 13:00
und die Geschlechter von Mann und Frau durch Gendertheorien infrage zu stellen.
Jetzt lässt es mir doch keine Ruhe. Allein dieser Satz schon..
Das impliziert es gäbe bereits allgemein und für immer und ewig gültige Geschlechterrollen und jegliches Infragestellen (!) soll gefälligst unterlassen werden? Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, noch ideologischer geht es ja kaum.
Soll sich doch jeder selbst ein Bild machen, die Welt ist nicht nur schwarz-weiß.
Was kommt denn als nächstes? Petition zur Abschaffung der Elternzeit für Väter, weil es die Geschlechterrolle in Frage stellt..?
Bei allem Respekt vor Deiner Meinung/Betrachtungsweise, aber da hat die Autorin der SZ ganz schwer was verdreht. :Huhu:
Ja, enttäuschende "journalistische Leistung" ... :Nee:
Ich mußte auch eine ganze Weile suchen, bis ich die Petition selbst (https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens) ausfindig machen konnte ...
Das impliziert es gäbe bereits allgemein und für immer und ewig gültige Geschlechterrollen und jegliches Infragestellen (!) soll gefälligst unterlassen werden? Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, noch ideologischer geht es ja kaum.
Man könnte damit beginnen, über den Unterschied zwischen (biologischen) Geschlechtern und (soziokulturellen) Geschlechterrollen nachzudenken ... :Huhu:
FidoDido
10.01.2014, 13:15
Man könnte damit beginnen, über den Unterschied zwischen (biologischen) Geschlechtern und (soziokulturellen) Geschlechterrollen nachzudenken ... :Huhu:
Was wieder im impliziert, dass es "Geschlechterrollen" gibt. Klar gibt es deutliche Tendenzen, aber nicht jede Frau hat Bock, die fürsorgliche Mutti zu sein und es gibt sicher auch Männer, die gern zu Hause bleiben, stricken und Kuchen backen, um jetzt mal gleich Klischees aufzufahren (oder nennt man das schon Geschlechterrollen? :Lachen2: ).
Allein "Geschlechterrollen" so zu unterrichten, wie du das jetzt meintest, würde doch den Eindruck vermitteln, dass es eine Norm gibt und Abweichungen per se anormal sind.
Oder habe ich dich da jetzt falsch verstanden?
Ich finde, der ganze Grundsatz á la "so und so ist eigentlich normal, aaaber dann gibt's da noch die anderen, die sind irgendwie komisch" ist grundlegend falsch und bin mehr für ein "es kann jeder machen, wie er mag, solange niemand zu Schaden kommt und das ist ok so".
Oder habe ich dich da jetzt falsch verstanden?
Ja, mir scheint, du hast erstmal "selbständig drauflosphantasiert" ... :Cheese:
Was ich eher meinte :
Was wieder im impliziert, dass es "Geschlechterrollen" gibt.
... oder (im erweiterten Sinne) auch Gender (http://de.wikipedia.org/wiki/Gender) genannt.
Der Begriff Gender [ˈdʒɛndɐ] bezeichnet als Konzept die soziale, gesellschaftlich konstruierte (somit herrschaftlich positionierte) oder psychologische Seite des Geschlechts einer Person im Unterschied zu ihrem biologischen Geschlecht (engl. sex). Der Begriff wurde aus dem Englischen übernommen, um auch im Deutschen eine Unterscheidung zwischen sozialem („gender“) und biologischem („sex“) Geschlecht treffen zu können, da das deutsche Wort Geschlecht in beiden Bedeutungen verwendet wird. Er dient vor allem als Terminus technicus in den Sozial- und Geisteswissenschaften.
Allein "Geschlechterrollen" so zu unterrichten, wie du das jetzt meintest, würde doch den Eindruck vermitteln, dass es eine Norm gibt und Abweichungen per se anormal sind.
Ich finde, der ganze Grundsatz á la "so und so ist eigentlich normal, aaaber dann gibt's da noch die anderen, die sind irgendwie komisch" ist grundlegend falsch
Eben diese Unterrichtung von Geschlechterrollen wird im Punkt 3 der Petition thematisiert
Wir sind für eine wissenschaftlich orientierte Pädagogik in Schule, Unterricht und Lehrerbildung und gegen ideologische Theoriekonstrukte.
... und der diesebzügliche Entwurf der Grünen in Frage gestellt :
Wir widersprechen den Plänen der Landtagsfraktion der Grünen (6), die Geschlechtserziehung aus dem Biologieunterricht in die sozialwissenschaftlichen Fächer zu verschieben
und bin mehr für ein "es kann jeder machen, wie er mag, solange niemand zu Schaden kommt und das ist ok so".
Als Unterrichts- und Bildungsinhalt vielleicht etwas "dünn", oder nicht ... ? ;)
Ich habe das Gefühl, dass man sich in Deutschland zu sehr mühe gibt Minderheiten zu schützen bzw. zu bevorteilen. Oder Vernachlässigung aus vergangenen Tagen überzukompesieren
Was überkompensation ist, das ist halt auch eine Frage vom Standpuntkt. Der eine sieht das so der andere so.
Wenn man z.b. das Adoptionsrecht für Homosexuelle sieht, dann ist da noch lange nichts überkompensiert, solange nicht jeder die gleichen Rechte hat (ohne jetzt schon wieder zu diskutieren ob das für die Kinder schlecht ist),
Ansonsten kannst du nie einen Ausgleich erreichen ohne Überkompensation, das kann dir jeder Regelungstechnik erzählen oder es dauert unendlich lange.
Wenn z.b. in einem Bereich jedes Jahr 5% der Beschäftigten ausgetauscht werden und ich tausche dann 2.5 % Männer 2.5% Frauen aus, kann man sich ausrechnen wie lange das dauert bis man bei halbe halbe ist, nämlich 20 Jahre (und dann ist ja noch lange nichts überkompensiert). Wenn man aber z.b. sagt 4% Frauen, 1% Männer kommen natürlich die Männer die sagen ihre Karrierechancen gehen den Bach runter. Tja...... Dann bedankt Euch mal bei Euren Vätern.
In meinen Augen ist da auch viel gefühlte Überkompensation, bzw. wenn ein best. Thema angegangen wird, dann fühlen sich andere natürlich sofort nicht mehr beachtet, auch wenn es für sie ja ganz normal weiter läuft wie immer. Es sind halt nur die Themen in den Medien die sich ändern und nicht die dir ihren Status Quo erhalten.
FidoDido
10.01.2014, 13:40
Als Unterrichts- und Bildungsinhalt vielleicht etwas "dünn", oder nicht ... ? ;)
Deswegen schrieb ich ja auch Grundgedanke und nicht Lehrplan oder Unterrichtsstoff :)
Wieso überhaupt etwas verschoben werden soll, verstehe ich auch nicht. Man kann doch problemlos die biologischen Unterschiede der Geschlechter weiterhin in Biologie erklären und den Rest (Geschlechterrollen, Partnerschaften usw.) in den sozialwissenschaftlichen Fächern thematisieren :confused:
@Matt
Ich denke, Frauenquoten in Jobs ist nochmal einen eigenen Thread wert (falls es den nicht schon gibt).
Ich warte ja immer noch auf den Tag, an dem jemand 50% Frauen in Stahlwerken, auf dem Bau, unter Tage oder bei Fernkraftfahrern fordert. Komischerweise geht es aber irgendwie immer nur um Aufsichtsräte oder Führungspositionen, wo die bösen Patriarchen mit aller Kraft verhindern wollen, dass die Heerscharen an Frauen, die liebend gern einen solchen 80-Stunden-Job hätten, einen Fuß in die Tür bekommen... :Huhu:
(Und ja, das war Ironie)
Deswegen schrieb ich janauch Grundgedanke und nicht Lehrplan oder Unterrichtsstoff :)
Merken wir uns als liberalen Grundsatz ... ;)
Wieso überhaupt etwas verschoben werden soll, verstehe ich auch nicht.Um das vertiefend zu diskutieren, müssten wir uns wohl erstmal mit dem Bildungsplan selbst auseinandersetzen.
Man kann doch problemlos die biologischen Unterschiede der Geschlechter weiterhin in Biologie erklären und den Rest (Geschlechterrollen, Partnerschaften usw.) in den sozialwissenschaftlichen Fächern thematisieren :confused:
Das sagst du so einfach ... :cool:
Ich denke es existiert die Problematik, daß durch allzu dominierende Gendertheorien die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den biologischen Unterschieden der Geschlechter in den Hintergrund gedrängt wird, bzw. diese im Zuge eines ideologisch geprägten Egalitarismus gar komplett verleugnet werden.
HendrikO
10.01.2014, 14:03
Ich habe die Petition quergelesen, nicht jedes Wort genau studiert.
Als Lehrer möchte ich aber mal auf einen ganz grundlegenden Fakt hinweisen: Es gibt unter Menschen leider Rassismus, Homophobie, Diskriminierung wegen des Glaubens, schwere Defizite im Sozialverhalten und, und, und... Es gibt deshalb seit Jahrzehnten eine Tendenz, als das in Lehrpläne aufzunehmen und zu thematisieren. Wir überfordern Schule (und Lehrer) aber, wenn wir sie zum Reparaturbetrieb unserer Gesellschaft machen. Die Aufgabe von Schule ist die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen. Wertevermittlung tritt noch hinzu. Wir können aber - bei eh schon berechtigten Beschwerden über übervolle Lehrpläne - nicht jede Aufgabe des Elternhauses und der Gesellschaft in die Schule abschieben.
FidoDido
10.01.2014, 14:21
Ich denke es existiert die Problematik, daß durch allzu dominierende Gendertheorien die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den biologischen Unterschieden der Geschlechter in den Hintergrund gedrängt wird, bzw. diese im Zuge eines ideologisch geprägten Egalitarismus gar komplett verleugnet werden.
Und was befürchtest du als Folgen, wenn das der Fall sein sollte?
silbermond
10.01.2014, 14:38
Es gibt deshalb seit Jahrzehnten eine Tendenz, als das in Lehrpläne aufzunehmen und zu thematisieren. Wir überfordern Schule (und Lehrer) aber, wenn wir sie zum Reparaturbetrieb unserer Gesellschaft machen. Die Aufgabe von Schule ist die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen. Wertevermittlung tritt noch hinzu. Wir können aber - bei eh schon berechtigten Beschwerden über übervolle Lehrpläne - nicht jede Aufgabe des Elternhauses und der Gesellschaft in die Schule abschieben.
Moin Moin,
1+
Und zusätzlich erhälst Du auch noch die Verantwortung - ugs. Schuld - wenns nicht klappt!
Bin froh diese Tendenzen für mich rechtzeitig erkannt zu haben um mich dann gegen ein Lehramtsstudium zu entscheiden.
Lese ich dann dies hier:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/homosexualitaet-im-unterricht-debatte-weitet-sich-aus-a-942835.html
werde ich in meiner Meinung erneut bestärkt endlich die Trennung von Staat und Kirche zu vollenden und keinen Religionsunterricht (egal welcher Religion) an staatlichen Schulen anzubieten.
Die Religionen können dann ihrem "Bildungsauftrag", so sie denn einen haben, ausserhalb der Schulen nachkommen.
Heinrich
Matthias75
10.01.2014, 14:42
Wie nicht anders zu erwarten, mischt sich die Kirche auch ein:
Die Kirchen lehnen die geplante Leitlinie ab - Begründung: Schüler würden indoktriniert. (http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/homosexualitaet-im-unterricht-debatte-weitet-sich-aus-a-942835.html)
Die Kirche muss es wissen, in Sachen Indoktrination macht denen ja keiner was vor :Huhu: .
"Die Debatte um Toleranz für homosexuelle Lebensentwürfe müsse "auch in Bildungsprozessen kontrovers dargestellt werden". "
Wie, muss man jetzt diskutieren, ob man tolerant sein soll oder nicht? :Nee:
Matthias
FidoDido
10.01.2014, 14:58
Werde ich in meiner Meinung erneut bestärkt endlich die Trennung von Staat und Kirche zu vollenden und keinen Religionsunterricht (egal welcher Religion) an staatlichen Schulen anzubieten.
Die Religionen können dann ihrem "Bildungsauftrag", so sie denn einen haben, ausserhalb der Schulen nachkommen.
+1 :)
KalleMalle
10.01.2014, 15:11
Wäre es dann nicht irgendwie konsequent die Schule auch vom Staat respektive vom Einfluß der jeweiligen Regierung zu trennen ?
Ich meine, wenn man schon eine ideologiefreie Bildung will....
Die Kirche muss es wissen, in Sachen Indoktrination macht denen ja keiner was vor :Huhu: .
Die Dreistigkeit der Kirchenvertreter ist nahezu bewundernswert. Für eine solche nonchalante Unverfrorenheit muss man wohl Jahrhunderte geübt haben.
Dabei wird seitens der Kirchen allerdings übersehen, dass es für einen nicht zu vernachlässigenden Teil des Klerus durchaus von Vorteil sein könnte wenn den Kindern früh aktive Toleranz gegenüber möglichst vielen sexuellen Spielarten anerzogen wird. ;)
SCNR.
Wie nicht anders zu erwarten, mischt sich die Kirche auch ein:
Die Kirchen lehnen die geplante Leitlinie ab - Begründung: Schüler würden indoktriniert. (http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/homosexualitaet-im-unterricht-debatte-weitet-sich-aus-a-942835.html)
Die Kirche muss es wissen, in Sachen Indoktrination macht denen ja keiner was vor :Huhu: .
"Die Debatte um Toleranz für homosexuelle Lebensentwürfe müsse "auch in Bildungsprozessen kontrovers dargestellt werden". "
Wie, muss man jetzt diskutieren, ob man tolerant sein soll oder nicht? :Nee:
Matthias
Hier verquirlt der Spiegel allerdings einiges zu jenem zitierten Satz. Im Original lautet der vollständige Satz :
"Was in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft kontrovers ist, muss nach Überzeugung der Kirchen auch in Bildungsprozessen kontrovers dargestellt werden: Die evangelischen Landeskirchen und die katholische Kirche in Baden-Württemberg treten für Weltoffenheit, Toleranz sowie Respekt vor jedem Menschen und seiner unantastbaren Würde ein. " (http://www.elk-wue.de/aktuell/detailansicht-pressemitteilung/?tx_ttnews[tt_news]=50809&tx_ttnews[backPid]=98&no_cache=1)
DragAttack
10.01.2014, 15:32
Vorschläge zur Umbenennung? :Blumen:
Ich fand den Ursprünglichen Titel sehr passend. Man braucht sich nur die Kommentare der Unterzeichner durchzulesen um zu erkennen, dass es sich hierbei nicht um eine sachliche Diskussion zum Thema Lehrinhalte sondern um eine gezielte Anti-Homohetze handelt. Was aktuell auf openpetition.de zu lesen ist ist übrigends schon ein weichgespühlter zweiter Entwurf. Der erste wurde wegen klar diskriminirenden Inhaltes von openpetition.de nicht angenommen.
In der Petition selber steht:
Wir unterstützen das Anliegen, Homosexuelle, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und Intersexuelle nicht zu diskriminieren. Bestehende Diskriminierung soll im Unterricht thematisiert werden. (https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens)
Sind wir uns einig, dass Sätze, die mit "Ich bin kein Rassist, aber ..." beginnen fast immer rassistisch enden? Im übertragenen Sinne gilt dieses auch für besagte Petition. Hierbei ist schon die Sprache verräterisch, die Ständige Kombination von Homesexualität (etc) und Idiologie. Als wäre Homosexualität eine Ideologie für die man werben könnte. Die Sprachliche Nähe zur russischen ant-gay-propaganda Gesetzgebung ist mit Sicherheit kein Zufall.
Gruß Torsten
werde ich in meiner Meinung erneut bestärkt endlich die Trennung von Staat und Kirche zu vollenden und keinen Religionsunterricht (egal welcher Religion) an staatlichen Schulen anzubieten.
Ich wollte das gerade schreiben. Man sollte Religionsunterricht an Schulen abschaffen.
KalleMalle
10.01.2014, 16:11
Die Sprachliche Nähe zur russischen ant-gay-propaganda Gesetzgebung ist mit Sicherheit kein Zufall.
Gruß Torsten
Das kann ich nicht beurteilen, da ich kein russisch kann.
Aber aufgrund deines postes hab' ich nochmal etwas nachgebohrt und komme zur Feststellung, daß man sich die Hintergründe zur Petition schon auch etwas genauer anschauen muß.
Das BW-Kultusmisterium (http://www.kultusportal-bw.de/,Lde/771645) hat u.a. eine Stellungnahme zur Petition veröffentlicht.
Das Arbeitspapier_Verankerung der Leitprinzipien.pdf (http://www.kultusportal-bw.de/site/pbs-bw/get/documents/KULTUS.Dachmandant/KULTUS/kultusportal-bw/Bildungsplanreform/Arbeitspapier_Leitprinzipien.pdf) ist hier zu finden.
Schau' ich mir in Ruhe mal an. Sieht aber auf den ersten Blick so aus, daß sich die Petition wohl auf ein Thema stürzt, das nicht umbedingt das zentrale Anliegen der Bildungsreform ausmacht.
Insofern rudere ich dann gerne etwas zurück.
Joerg aus Hattingen
10.01.2014, 16:22
...
Die Religionen können dann ihrem "Bildungsauftrag", so sie denn einen haben, ausserhalb der Schulen nachkommen.
Heinrich
Um dann unkontrolliert ihre Art der Weltanschauung weiterzugeben? Denke doch nur mal an die ganzen Koranschulen und daran, dass einzelne Bundesländer versuchen, den Religionunterricht für Moslems an die Schulen zu holen, weil dort kontrolliert werden kann, was unterrichtet wird.
Es muss endlich mal mit der Vorstellung schluss sein, Homosexualität sei anerzogen oder eine Entscheidung oder erlernbar.
Unsere sexuelle Orientierung - ob hetero, bi, homo oder asexuell - ist genetisch determiniert, das kann man sich nicht aussuchen und auch nicht unterdrücken. Selbst die katholische Kirche der Vergangenheit mit ihrer schier unglaublichen Machtfülle und auch nicht die Nazis mit Morden und KZs konnten schwule Männer und lesbische Frauen vom Ausleben ihrer Sexualität abbringen.
Es ist kaum erträglich, wenn die Folgen der Stigmatisierung wie erhöhte Suizidrate und Drogenabhängigkeit in der Petition als Folgen der Homosexualität umgedeutet werden.
"Nicht der Schwule ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt." gilt leider oft immer noch.
tomerswayler
10.01.2014, 16:51
Das Arbeitspapier_Verankerung der Leitprinzipien.pdf (http://www.kultusportal-bw.de/site/pbs-bw/get/documents/KULTUS.Dachmandant/KULTUS/kultusportal-bw/Bildungsplanreform/Arbeitspapier_Leitprinzipien.pdf) ist hier zu finden.
Wenn ich dann aber mal in dieses Arbeitspapier reinschau und mir auf Seite 5-9 die Tabelle zur beruflichen Orientierung anseh, dann frag ich mich schon, was der unmittelbar nach der Tabelle folgende Teil zur sexuellen Vielfalt denn mit der beruflichen Orientierung zu tun hat. Ist das für irgendeinen Beruf wichtig?
Sexuelle Orientierung könnte ich im Zusammenhang mit Biologie/Sexualkunde/Sozialkunde behandeln.
silbermond
10.01.2014, 18:29
Um dann unkontrolliert ihre Art der Weltanschauung weiterzugeben? Denke doch nur mal an die ganzen Koranschulen und daran, dass einzelne Bundesländer versuchen, den Religionunterricht für Moslems an die Schulen zu holen, weil dort kontrolliert werden kann, was unterrichtet wird.
Moin Moin!
Auch, oder gerade, die christlichen Kirchen - welcher Glaubensrichtung auch immer, dazu zählen auch die ev. und kath. Kirche - bringen unkontrolliert ihre Art der Weltanschauung unters Volk.
Wenn eine Kontrolle dieser Art von Dir gewünscht ist, dann sollte sie bei allen vorgenommen werden oder wer entscheidet nach guter und nach schlechter Religion?
Deutschland hat keine "Staatsreligion/Staatskirche" die dann davon ausgenommen wäre.
Heinrich
Moin Moin!
Auch, oder gerade, die christlichen Kirchen - welcher Glaubensrichtung auch immer, dazu zählen auch die ev. und kath. Kirche - bringen unkontrolliert ihre Art der Weltanschauung unters Volk.
Es geht hier um den Religionsunterricht an Schulen.
Den meisten die die Abschaffung des Religionsunterrichtes fordern scheint gar nicht klar zu sein, dass es sich hierbei um ein Grundrecht handelt (Artikel 7 Grundgesetz).
Es ist nicht zutreffend von "unkontrollierten" Zuständen im Religionsunterricht zu sprechen. Die entsprechenden Lehrpläne werden von den Religionsgemeinschaften zusammen mit den Kultusministerien der Länder entwickelt. Die Kontrolle des Religionsunterrichts, der Teil des Schulwesens ist, ergibt sich ebenfalls aus Artikel 7 Grundgesetz ("Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates.").
Den meisten die die Abschaffung des Religionsunterrichtes fordern scheint gar nicht klar zu sein, dass es sich hierbei um ein Grundrecht handelt (Artikel 7 Grundgesetz).
Das verstehe ich nicht was Grundrecht damit zu tun hat, dass der Christliche Glaube an Schulen Unterrichtet wird. Ich bin auf jeden Fall froh, ass ich nie Religionsunterricht erleiden musste:Cheese:
Den meisten die die Abschaffung des Religionsunterrichtes fordern scheint gar nicht klar zu sein, dass es sich hierbei um ein Grundrecht handelt (Artikel 7 Grundgesetz).
Danke für diese Erinnerung. Dann wird es mit der tatsächlichen Trennung von Staat und Kirche doch nicht so schnell was werden. Ich werde es vermutlich nicht mehr erleben, dass die kritische Masse zur Abschaffung dieses Grundrechts erreicht wird.
silbermond
10.01.2014, 19:45
Den meisten die die Abschaffung des Religionsunterrichtes fordern scheint gar nicht klar zu sein, dass es sich hierbei um ein Grundrecht handelt (Artikel 7 Grundgesetz).
Moin Moin!
Das ist mir schon klar.
Religionsunterricht an öffentlichen Schulen hiess bis vor kurzem ausschliesslich - und heute in aller Regel immer noch - evangelischer oder katholischer, also christlicher Religionsunterricht.
Die Ausrichtung der Glaubensrichtung hingegen findet im GG überhaupt keine Berücksichtigung.
In 7.3 GG steht: ...Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt.
De facto nimmt der Staat diese Kontrolle nicht war, bzw. verzichtet wohlwissend auf sie.
Heinrich
Es geht hier um den Religionsunterricht an Schulen.
Den meisten die die Abschaffung des Religionsunterrichtes fordern scheint gar nicht klar zu sein, dass es sich hierbei um ein Grundrecht handelt (Artikel 7 Grundgesetz).
Grundrecht für wen?
Was steht genau im Gesetz?
Art 7 (3) Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach. (http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_7.html)
Das heißt, an "bekenntnisfreien" Schulen ist es kein ordentliches Lehrfach.
Beispiele:
"Man sollte das Volk nicht homosexuell erziehen"
"Weil das nichts mehr Diskriminierung zu tun hat, sondern nur noch reine Schwulenpropaganda ist!"
"Weil unsere Kinder nicht schon in frühester Jugend mit absolut irrem, gesellschaftszersetzendem Gedankengut " umerzogen " und buchstäblich " versaut "werden dürfen."
Der letzte Kommentar könnte direkt aus 1936 stammen (jaja, godwin's law, aber der Wortlaut ist exakt derselbe) :(
Die Antragssteller und Unterzeichnenden gehen anscheinend davon aus, dass Menschen erst zur Heterosexualität erzogen werden müssen. Und dass jedes Wissen der Menschen über Homosexualität diese Erziehung erschweren würde. :confused:
Der Gedanke, dass sich damit alle diese Unterzeichner selber als bisexuell mit starker Tendenz zur Homosexualität outen, hat richtig was Erheiterndes :Lachanfall:
Jetzt weiß ich auch, warum die Jungs in der katholischen Kirche mit dem offenem Umgang mit Homosexuellen solche Probleme haben.
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DragAttack
11.01.2014, 13:28
Und das sagt der Landesschülervertreter zum Thema
Wir finden das gut und halten das Thema Sexualität in der Schule für sehr wichtig. Schön, dass das mal thematisiert wird.
[...]
Das ist Quatsch, ich sehe überhaupt keine Gefahr. Die sexuelle Vielfalt ist doch ein Teil unserer Gesellschaft, warum sollte sie nicht im Unterricht vorkommen? Und überhaupt: Eine sexuelle Identität hat man, die findet man nicht in der Schule. Niemand wird wegen des Bildungsplans schwul oder hetero. Die Pubertät ist die Zeit zum Ausprobieren, und da ist es doch befreiend zu wissen, dass alle Richtungen okay sind. Ich finde die Argumente realitätsfern und noch schlimmer: Solche Ablehnung fördert Homophobie.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/christian-staerk-landesschuelerbeirat-ueber-den-bildungsplan-in-bawue-a-942891.html
Gruß Torsten
Klugschnacker
11.01.2014, 17:33
Gut gesprochen! :Blumen:
FidoDido
12.01.2014, 20:12
Was mir diese Woche beim GA1-Strampeln noch aufgefallen ist:
Das Hauptargument der Gegner ist ja, dass Kinder ein "Leitbild" benötigen würden, welches bei uns nunmal die "normale" Heterofamilie mit zwei Kindern sei, deshalb sei so ein Aufklärungsunterricht fehl am Platz.
Aber wieso sehe ich die gleichen Leute nirgendwo fordern, dass in Politik über keine anderen Staatsformen, in Religion über keine anderen Weltanschauungen mehr gesprochen werden darf?
Erziehen wir unsere Kinder etwa alle zu buddistisch-muslimischen, kommunistischen Nazi-Diktatoren und niemand bemerkt es? :confused:
Wir sollten sofort eine Petition starten!
Hier ein Link zu einem Beitrag über den ich gerade gestolpert bin - von jemandem verfasst, der die Petition unterschrieben hat:
Warum ich die Petition unterschrieben habe (http://stadtfuchsensbau.wordpress.com/2014/01/12/warum-ich-die-petition-unterschrieben-habe/)
photonenfänger
14.01.2014, 13:33
Das wird unter Lehrern auch schon heftig diskutiert. Daran hängt zwar nicht das Grundthema, aber die Google-Bildersuche ist einfach eine Katastrophe. Eigentlich sind sich alle einig, dass man es ganz einfach im "Sexualkundeunterricht" mit ansprechen sollte, eben als etwas ganz normales, aber es nicht zu einem riesigen Thema aufbauschen darf.
DragAttack
14.01.2014, 14:30
Hier ein Link zu einem Beitrag über den ich gerade gestolpert bin - von jemandem verfasst, der die Petition unterschrieben hat:
Warum ich die Petition unterschrieben habe (http://stadtfuchsensbau.wordpress.com/2014/01/12/warum-ich-die-petition-unterschrieben-habe/)
Habe mich durch den Text mal durchgearbeitet.
Zunächst distanziert der Autor sich von der "erzreligösen Ecke", aus der die Petition stamm, von der "unterschwellig homophoben" Begründung der Petition sowie den Kommentaren anderer Mitpetitenten. Seine Unterschrift unter die Petition begründet er dann mit der "der amerikanischen Methode [...]: Der Feind Deines Feindes ist Dein Freund".
Eigentlich hätte ich an dieser Stelle aufhören können zu lesen. Im innenpolitischen diskurs hat IMO der Feindes-Begriff nichts verlorenund ich habe noch nicht erlebt, dass diesem noch sinnvolle Argumente folgten. Entsprechend wirr ist die folgene Argumentation:
Wie viele Trans- und Intersexuelle in Deutschland gibt es, mit deren Lebensweise sich Schüler nun unbedingt auseinandersetzen sollen, um zu lernen, sie als “normal” zu akzeptieren? Meines Wissens deutlich weniger als ein Promille. Zum Vergleich: Die Prävalenz für primäre Pädophile bei Männern liegt etwa bei einem halben Prozent.
Zunächst reduziert er das Thema der Sexuellen Vielfalt auf den Bereich der Trans- und Intersexualität um anschließend eine statistische Irrelevanz begründen zu können. Der Vergleich mit Pädophilie kommt dann auch nicht mehr überraschend.
Tatsächlich betrifft die Thematik LGBTI etwa 5-10%, also aus jeder Klasse durchschnittlich 1-3 Schüler_innen.
Im folgenden lässt schon die Sprache eine eindeutige Anknüpfung an den Feidnesbegriff erkennen:
[...]Politkommissare aus dem Gendertröten-Pool [...] baden-württembergische Allesaußermännerministerium [...] Hauptschützlinge der Genderlobby[...] die von der Gendertrötenmafia Betüttelten [...]
Zum Schluss verweist der Autor auf andere Minderheiten, die seiner Meinung nach wichtiger seien. Ich stimme ja sogar, dass z.B. der Umgang mit Behinderungen im Untericht zu kurz kommt, ich würde sogar soweit gehen, es als Skandal zu bezeichnen, dass noch immer die meisten Kinder mit Behinderungen nicht an normalen Schulen unterrichtet werden. In diesem Zusammenhang jedoch sehe ich lediglich den plumpen Versuch, eine Minderheit gegen andere auszuspielen.
Gruß Torsten
Na ja es wird der Versuch gemacht dem denkenden Normalbürger die Petition auch noch schmackhaft zu machen und nicht nur den konservativ fühlenden.
Interessant find ich auch den Satz:
Immerhin geht’s gegen die Kommunisten.
Irgendwie scheint mir das meint er Ernst, auch wenn er vielleicht hinterher sagen wird das wäre offensichtlich übertrieben wie die Taliban.
Im übrigen hat die USA mit der Methode:
Der Feind Deines Feindes ist Dein Freund.
die überwiegende Probleme im Nahen und Fernen Osten selber gezüchtet.
DragAttack
16.01.2014, 13:02
Wie schon erwänt ist der aktuelle Peditionstext eine weichgespühlte Version des ursprünglichen Textes. Auf campact.de habe ich die konkreten Änderungen dokumentiert gefunden. Eine kleine Textprobe aus dem Originaltext
Die Arbeitsfassung in den Klauen von Lobbyisten
Die grün-rote Landesregierung lässt den neuen Bildungsplan 2015 nach dem Interesse der LSBTTIQ-Lobbyisten schreiben. Als Ziel dafür wird die „Verhinderung von Diskriminierung“ angegeben. Die Pläne schießen jedoch weit über das Ziel der Verhinderung von Diskriminierung hinaus. Der „Kampf gegen Homophobie“, in die Schule hineingetragen werden soll, fördert trotz aller Akzeptanzfloskeln ausschließende, exklusive Tendenzen und strukturelle Gewalt.
Feindbilder und Umerziehungskampagne
Die LSBTTIQ-Vertreter verfolgen eine pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung an den allgemein bildenden Schulen. Werden LSBTTIQ-Menschen nicht in allem positiv anerkannt, wird dies von den Lobbygruppen kategorisch als „diskriminierend“ oder „homophob“ bezeichnet. Dagegen wollen sie vorgehen und leiten daraus das Anrecht einer Kampagne zur Umerziehung von Schülerinnen und Schülern ab, die im Bildungsplan 2015 mit der sexualpädagogischen Politik dieser Lobbygruppen konfrontiert werden sollen.
Noch irgentwelche Zweifel an der Geisteshaltung des Autoren?
Gruß Torsten
Sehr schön ist das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=2dXARZfuYmk&feature=youtu.be
Aus der Sendung Quer (BR).
DragAttack
01.02.2014, 19:28
Gestern in der heute-show ... http://www.youtube.com/watch?v=cRr1k0hCb04
Gestern in der heute-show ... http://www.youtube.com/watch?v=cRr1k0hCb04
Ich kann mir gut vorstellen, dass bestimmte Lehrer echt einen schweren Stand hätten, wenn sie im Unterricht über Homosexualität reden müssten.
Das habe ich mir zumindest gedacht als ich den Petitionsersteller in einer Talkshow vor einiger Zeit gesehen habe und dann auch noch den Namen gehört habe.
Welke deutet das ja auch an.
Vielleicht sollte man in dem Bildungsplan ja vorsehen, dass in begründeten Einzelfällen, ein anderer Lehrer den Part übernimmt.
anneliese
09.02.2014, 12:56
Kurzbericht in der ARD. Es geht weiter. (http://www.ardmediathek.de/swr-fernsehen/kunscht/sexuelle-vielfalt-als-unterrichtsstoff?documentId=19549744)
Ein hilfreicher ZEIT-Artikel vom 10.02.2014:
Homophob? Muss nicht sein (http://www.zeit.de/wissen/2014-02/homophobie-ursachen-folgen-akzeptanz/komplettansicht)
DragAttack
11.02.2014, 16:51
Ein hilfreicher ZEIT-Artikel vom 10.02.2014:
Homophob? Muss nicht sein (http://www.zeit.de/wissen/2014-02/homophobie-ursachen-folgen-akzeptanz/komplettansicht)
Ich behaupte ja schon seit Jahren, dass Homophobie vielfach Ausdruck unterdrüchter homosexueller Neigungen ist. Diese These jetzt wissenschaftlich bewiesen zu sehen macht Spaß :bussi:
Gruß Torsten
gollrich
11.02.2014, 17:27
Ein hilfreicher ZEIT-Artikel vom 10.02.2014:
Homophob? Muss nicht sein (http://www.zeit.de/wissen/2014-02/homophobie-ursachen-folgen-akzeptanz/komplettansicht)
Wer nicht für mich ist, ist Geisteskrank.... interessante Diskussionsweise.... vlt. hätten der Verfasser dieses Schandtextes, vorher einmal in die Petition schauen gesollt, da werden genau diese Verunglimpfungen angeführt die von der "LSBTTIQ Lobby" zur Beeinflussung der Kinder genutzt werden sollen... perfekte Argumentationshilfe für die Gegner des Lehrplans....
Auch wenn ich für die Leute die die Petition unterschrieben haben nicht unterstütze würde ich nie auf die Idee zu kommen als Argument deren erstmal eine "verschobene" Sexualität und der damit verbunden Psychischestörung vorzuwerfen.... das hat dann schon stark wieder etwas von deren Arguemtationskette und spielt stark in Ihre Arme...
zu mal, es in einer Demokratie nun auch erlaubt sein muss Homophob zu sein, das fällt genauso unter Meinungsfreiheit wie der Glaube an Aliens oder andere Abstruse Ideen....
photonenfänger
11.02.2014, 17:34
Finde den Artikel auch schlecht, und bleibe bei meiner Theorie, dass es einfach die Angst vor dem Unbekannten ist. Nur weil man "die" im Fernsehen sieht, sind sie eben nicht persönlich bekannt. Wer einen oder mehrere Homosexuelle im Freundeskreis hat, ist in 99% der Fälle nicht homophob. Beim verbleibenden Prozent mag DragsAttacks These greifen.
Gruß
Alex
DragAttack
11.02.2014, 18:37
zu mal, es in einer Demokratie nun auch erlaubt sein muss Homophob zu sein, das fällt genauso unter Meinungsfreiheit wie der Glaube an Aliens oder andere Abstruse Ideen....
Natürlich ist es erlaubt homophob zu sein, ebenso wie mir keine Gesetzesnorm einfiele, die es verbietet rassistisch, antisemitisch, sexistisch, fremdenfeindlich oder einfach nur ein Arschloch zu sein.
Gut finden braucht man's dennoch nicht :Huhu:
Gruß Torsten
KalleMalle
12.02.2014, 08:32
...keine Gesetzesnorm einfiele, die es verbietet rassistisch, antisemitisch, sexistisch, fremdenfeindlich...
Die zugehörige Gesetzesnorm heißt Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/agg/gesamt.pdf).
Die gilt zwar nicht unbedingt für Internetforen und auch von Axxlöchern ist da nicht die Rede. Wohl aber von Benachteiligung aufgrund von Rasse, ethnischen Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter und last but not least aufgrund der sexuellen Identität.
Vor diesem Hintergrund muß doch zumindest die Frage erlaubt sein, warum ausgerechnet die Akzeptanz der sexuellen Vielfalt in den zentrale Leitprinzipien im Bildungsplan besonders berücksichtigt werden muß.
Ist eine Benachteiligung/Diskriminierung aus einem der anderen aufgeführten Gründe weniger schlimm ?
Finde den Artikel auch schlecht, und bleibe bei meiner Theorie, dass es einfach die Angst vor dem Unbekannten ist. Nur weil man "die" im Fernsehen sieht, sind sie eben nicht persönlich bekannt. Wer einen oder mehrere Homosexuelle im Freundeskreis hat, ist in 99% der Fälle nicht homophob. Beim verbleibenden Prozent mag DragsAttacks These greifen.
Gruß
Alex
Angst sicher aber man schottet sich doch auch bewusst ab. Gerade religiös motivierte Gruppen schotten sich gegen jeden liberalen Einfluss ab (insbesondere die eigenen Kinder) damit dir erst garnicht auf so andere Ideen kommen. Darauf fusst ja auch die Homeschooling Welle, wenn sie denn religiös motiviert ist. Ich will nicht dass meine Kinder mit liberalem Gedankengut und Andersdenkenden in Kontakt kommen, genau damit die auch die Vorurteile behalten die sie schon haben.
(Homeschoolling muss nicht schlecht sein, allerdings ist es wie gesagt für die Fundamentalisten Vorwand sich abzugrenzen)
Auch in der Schweiz wurde dort wo es die wenigsten Ausländer gibt, am meisten für diese Initiative zur Zuwanderungsbeschränkung gestimmt.
DragAttack
12.02.2014, 12:45
Finde den Artikel auch schlecht, und bleibe bei meiner Theorie, dass es einfach die Angst vor dem Unbekannten ist. Nur weil man "die" im Fernsehen sieht, sind sie eben nicht persönlich bekannt. Wer einen oder mehrere Homosexuelle im Freundeskreis hat, ist in 99% der Fälle nicht homophob. Beim verbleibenden Prozent mag DragsAttacks These greifen.
Gruß
Alex
Der Artikel benennt mehrere Faktoren, die zu einem erhöhten Homophobie-Risiko führen. Auch die von dir erwähnte kenn_ich_nicht-mag_ich_nicht-Fraktion ist darunter. Zahlenmäßig ist das sicherlich eine wesentliche Gruppe, nach meinem Erleben jedoch weitgehend harmlos. kenn_ich_nicht-mag_ich_nicht ist in den meisten Fällen keine ausreichende Motivation, um sich in dem Thema ernsthaft zu engagieren. Daher bleibe ich bei meiner These, dass gerade die Marktführer in Homophobiefragen hier noch weitergehende persönliche Motive haben - sei es religiös motiviert oder aus eigener sexueller Verunsicherung.
Die zugehörige Gesetzesnorm heißt Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/agg/gesamt.pdf).
Das Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz verbietet bestimmte Handlungen. Gollrich jedoch hat postuliert, dass Homophobie selber erlaubt bleiben müsse. Ein solches Verbot gibt es nicht und kann es IMO sinnvoll auch nicht geben.
Vor diesem Hintergrund muß doch zumindest die Frage erlaubt sein, warum ausgerechnet die Akzeptanz der sexuellen Vielfalt in den zentrale Leitprinzipien im Bildungsplan besonders berücksichtigt werden muß.
Ist eine Benachteiligung/Diskriminierung aus einem der anderen aufgeführten Gründe weniger schlimm ?
Natürlich ist die Frage erlaubt. Soweit ich mich an meine Schulzeit erinnere,wurde bereits in den 80er/90er Jahren über und Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus diskutiert, Sexuelle Vielfalt jedoch kam höchstens in Form schlechter Witze - auch von Lehrer_innen - vor. Insofern könnte die Antwort in einem besonderen Nachholbedarf liegen.
Außerdem halte ich wenig davon, eine Minderheit gegen die andere auszuspielen. Anstatt Sexuelle Vielfalt aus dem Bildungsplan zu streichen, würde ich daher eher schauen, ob man andere Gruppierungen noch mit hinein nimmt. Nach meiner Wahrnehmung wäre z.B. Inklusion von Menschen mit Behinderungen auch ein Thema mit besonderem Nachholbedarf.
Gruß Torsten
KalleMalle
12.02.2014, 13:44
Das Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz verbietet bestimmte Handlungen. Gollrich jedoch hat postuliert, dass Homophobie selber erlaubt bleiben müsse. Ein solches Verbot gibt es nicht und kann es IMO sinnvoll auch nicht geben.
Volle Zustimmung. Aber die Brücke zum AGG war einfach zu verführerisch für mich.
Natürlich ist die Frage erlaubt. Soweit ich mich an meine Schulzeit erinnere,wurde bereits in den 80er/90er Jahren über und Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus diskutiert, Sexuelle Vielfalt jedoch kam höchstens in Form schlechter Witze - auch von Lehrer_innen - vor. Insofern könnte die Antwort in einem besonderen Nachholbedarf liegen.
Das hat aber imho keineswegs dazu geführt, daß Ausländer und ethnische Minderheiten jetzt besser akzeptiert wären als in den 80ern. Lediglich der Diskussionstil darüber hat sich hin zur political correctness verschoben.
Bezogen auf sexuelle Vielfalt denke ich eher, daß jetzt schlichtweg die Zeit reif genug ist um homophile Positionen öffentlich bekunden und Forderungen stellen zu können ohne großartig was zu riskieren.
Ob man das Thema deswegen gleich derart inflationär in einen Bildungsplan einbringen muß ist eine andere Frage.
Außerdem halte ich wenig davon, eine Minderheit gegen die andere auszuspielen. Anstatt Sexuelle Vielfalt aus dem Bildungsplan zu streichen, würde ich daher eher schauen, ob man andere Gruppierungen noch mit hinein nimmt. Nach meiner Wahrnehmung wäre z.B. Inklusion von Menschen mit Behinderungen auch ein Thema mit besonderem Nachholbedarf.
Gruß Torsten
Falls meine Aussage als "gegeneinander ausspielen" verstanden worden ist, dann ist das eine Fehlinterpretation.
Den Rest - meine ich - kann man durchaus als eine der Absichten aus der Petition herauslesen.
Und mit ein bißchen gutem Willen ließe sich imho der gleiche besondere Nachholbedarf für alle im AGG genannten Benachteiligungsgründe herleiten. Um entsprechende Defizite aufzuzeigen muß man ja noch nicht einmal außerhalb des Forums nach Beispielen suchen.
DragAttack
12.02.2014, 19:38
Das hat aber imho keineswegs dazu geführt, daß Ausländer und ethnische Minderheiten jetzt besser akzeptiert wären als in den 80ern. Lediglich der Diskussionstil darüber hat sich hin zur political correctness verschoben.
Schwierige Frage. Seit 2001 lässt sich IMO ein bedrohlich zunehmender Antiislamismus beobachten. Für Menschen aus entsprechenden Herkunftsländern dürfte sich die Situation seither tatsächlich eher verschlechtert haben (ob damit ein Rückschritt hinter das Niveau der 80er verbunden ist wage ich nicht zu beurteilen). Abgesehen davon glaube ich (vielleicht hoffe ich auch nur) dass sich die Situation tatsächlich gebessert hat.
Bezogen auf sexuelle Vielfalt denke ich eher, daß jetzt schlichtweg die Zeit reif genug ist um homophile Positionen öffentlich bekunden und Forderungen stellen zu können ohne großartig was zu riskieren.
Nach eigener Beobachtung - mein Coming Out liegt etwa 20 Jahre zurück - kann ich sagen, dass sich seither erstaunlich viel verbessert hat. Dennoch fehlt mir noch der gesellschaftliche Konsenz - wie es ihn z.B. im Bezug auf Rassismus und Antisemitismus gibt, dass manche Positionen einfach indiskutabel sind und dass man den Verfechtern keine Platform bieten sollte.
Kannst du dir z.B. vorstellen, dass zu einer Talkrunde im Öffentlichrechtlichen Fernsehen zu religiöser Vielfalt jemand eingeladen wird, der regelmässig zur Judenmissionierung aufruft? Gestern bei Maischberger war der Generalsekretär einer evangelikalen Vereinigung geladen, die regelmäßig Homosexualität als Krankheit darstellt und entsprechende "Therapien" anbietet.
Falls meine Aussage als "gegeneinander ausspielen" verstanden worden ist, dann ist das eine Fehlinterpretation.
Den Rest - meine ich - kann man durchaus als eine der Absichten aus der Petition herauslesen.
Und mit ein bißchen gutem Willen ließe sich imho der gleiche besondere Nachholbedarf für alle im AGG genannten Benachteiligungsgründe herleiten.
Das was aktuell und auch schon zum der Threaderstellung auf openpetition.de zu lesen ist, ist nicht die ursprüngliche Fassung der Petition. Die ursprüngliche Fassung wurde überarbeitet, weil die Petition wegen eindeutig diskriminierenden Inhalts gelöscht zu werden drohte - hast du sie mal gelesen?
In einem älteren Post (Nr.21) (http://triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=999752&postcount=21) hattest du aus der überarbeiteten Version zitiert um den Vorwurf der LGBT-Feindlichkeit zu widerlegen. Der von dir zitierte Abschnitt war in der ursprünglichen Version nicht vorhanden. An selber Stelle stand ursprünglich folgendes:
Die Arbeitsfassung in den Klauen von Lobbyisten
Die grün-rote Landesregierung lässt den neuen Bildungsplan 2015 nach dem Interesse der LSBTTIQ-Lobbyisten schreiben. Als Ziel dafür wird die „Verhinderung von Diskriminierung“ angegeben. Die Pläne schießen jedoch weit über das Ziel der Verhinderung von Diskriminierung hinaus. Der „Kampf gegen Homophobie“, in die Schule hineingetragen werden soll, fördert trotz aller Akzeptanzfloskeln ausschließende, exklusive Tendenzen und strukturelle Gewalt.
Feindbilder und Umerziehungskampagne
Die LSBTTIQ-Vertreter verfolgen eine pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung an den allgemein bildenden Schulen. Werden LSBTTIQ-Menschen nicht in allem positiv anerkannt, wird dies von den Lobbygruppen kategorisch als „diskriminierend“ oder „homophob“ bezeichnet. Dagegen wollen sie vorgehen und leiten daraus das Anrecht einer Kampagne zur Umerziehung von Schülerinnen und Schülern ab, die im Bildungsplan 2015 mit der sexualpädagogischen Politik dieser Lobbygruppen konfrontiert werden sollen.
Dem Autor der Petition geht es nicht darum, das richtige Maß bei der Aufklärung über Sexuelle Vielfalt zu finden. Ihm geht es darum, das Thema ganz verschwinden zu lassen. Ich weiß nicht, ob seine Einstellung zu Angehörigen anderer Minderheiten weniger feindselig ist. In der Petition zumindest instrumentalisiert er sie in seinem Kreuzzug gegen sogenante "LSBTTIQ-Lobbyisten"
Gruß Torsten
DragAttack
17.02.2014, 11:28
Und noch ein guter Artikel - ausnahmsweise mal aus der FAZ
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/sexualitaet-und-gesellschaft-das-ende-der-toleranz-12803599-p3.html
Taunusschnecke
17.02.2014, 12:15
So ein wenig habe ich hier nun mal geguckt...
Ich glaube die Kinder und Jugendlichen haben doch mittlerweile eine recht gelassene Einstellung zu andern sexuellen Einstellungen oder einfach Lebensformen.
Da kann der Herr Stängel Petitionen machen wie er will.
Es gibt mehr als "heterogen" , gab es und wird es immer geben.
Ich habe die Erfahrung gemacht , wenn jemand nen dummen Spruch über Schwule ablässt, ich ihn gleich mal aufkläre was ich für einen prima schwulen Sohn habe.:Lachen2:
Und immer habe ich dann eine "Wendereaktion" bekommen!
also: ja ja ist ja in Ordnung , hab ja nix gegen Schwule.
Manch Mal denke ich viele haben einfach keine Ahnung und keine Meinung dazu, grad die "Mittelalterleute". Und wenn sie sehen ich stehe fest zu meinem Sohn...dann kippen sie um .
Ich war sowieso überrascht wie offen meine Kinder hier nach ihrem Outing aufgenommen wurden.
Immerhin bin ich ja auf dem Land!
Mein anderer Sohn ist ein Transman und grad heute Morgen haben wir uns unterhalten und doch gewundert wie einfach alles war. Es wurde einfach akzeptiert von den Mitschülern und Lehrern.
Vielleicht ist es auch , wenn man feste hinter sich selbst steht.
Trotzdem war das Coming out doch schon aufregend.
Dank Internet wird alles offener, da können sie sich verschließen wollen und Petitionen schreiben...
Leben und leben lassen..vielleicht klappt das ja mal...
Axo hab ich denn nun was in der Erziehung was falsch gemacht?
ich habe noch zwei hetero Kinder???;)
Frag ich immer wenn einer mit der falschen Erziehung kommt....
FidoDido
17.02.2014, 12:17
Weil die FAZ sonst nicht gut ist? :confused:
Bis auf die Kolumnen von diesem komischen Typ mit Adelstitel (von irgendwas, komm grad nicht drauf) finde ich die ganz gut
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