Vollständige Version anzeigen : Krieg-Soldaten-Menschen?
powermanpapa
09.04.2011, 12:34
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/22555/_wupps_so_ringehalten_das_macht_spass.html
wäre es heute anders?
frechdachs
09.04.2011, 13:19
Aus welchem Grund will man sonst Soldat werden?
Süddeutsche
..........
Auf einer US-Militärbasis nahe Seattle beginnt der Mordprozess gegen Jeremy Morlock. Ihm wird vorgeworfen, Teil eines "Kill Team" in Afghanistan gewesen zu sein: Die Soldaten sollen aus Spaß Zivilisten getötet haben - und posierten grinsend neben den Leichen. Die schockierenden Bilder, veröffentlicht im aktuellen "Spiegel", erinnern an Abu Ghraib. Und bergen Sprengkraft ungeahnten Ausmaßes. .............
Thorsten
09.04.2011, 15:36
Des Weiteren habe ich Maschinenbau studiert, um Bomben zu bauen, BWL studiert, um an das Geld anderer Leute zu kommen, meinen Führerschein gemacht, um anderen die Vorfahrt zu nehmen oder sie über den Haufen zu fahren.
Schiedsrichter wollen nur rote Karten verteilen, Polizisten wollen nur Knöllchen verteilen, ...
Was ist mit den vielen Millionen Soldaten, die noch keinen anderen Menschen getötet haben? Sind das diejenigen, die in ihrem Beruf total unglücklich sind?
Ich halte diese Äußerung für plakativ und undifferenziert auf Stammtischniveau.
Es grüßt dich einer, der in den Zeiten des kalten Krieges Zeitsoldat und Offizier war, unter den heutigen Voraussetzungen aber nicht mehr Soldat werden würde, um sich bei Konflikten in "anders-zivilisierten" Ländern abknallen zu lassen.
neonhelm
09.04.2011, 18:43
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/22555/_wupps_so_ringehalten_das_macht_spass.html
wäre es heute anders?
Nein. Krieg ist Krieg und die Gräueltaten sind immer gleich. Egal wo, egal wer, egal wann.
Aus welchem Grund will man sonst Soldat werden?Das ist doch Polemik und zudem ne bodenlose Frechheit den Soldaten gegenüber. Ich kenne viele Soldaten, die ganz sicher nicht zum Spaß töten wollen. Genauer gesagt kenne ich keinen, bei dem ich glaube, dass es anders wäre.
Ist es nicht eher so, dass der Krieg die Soldaten stark abstumpfen lässt und ihnen die Menschlichkeit austreibt? Schau dir mal Band of Brothers, oder auch The Pacific an - das sind zwar nur Filme, aber nach wahren Geschichten - da kann man ganz gut die Entwicklung beobachten. Bei einigen geht's schneller, bei anderen dauert's länger, wieder andere durchleben das ganze gar nicht oder einmal hin und zurück.
Krieg ist per definition unmenschlich - kein Wunder, dass er Menschen die Menschlichkeit austreibt.
Ich bin wahrlich kein Falke und Armeefan, dennoch ist leicht erkennbarm dass eine Armee derzeit unverzichtbar ist. Anstatt mit dem Finger auf die Soldaten zu zeigen und sie als mordlustig zu verunglimpfen, könnte man umgekehrt auch dankbar dafür sein, dass es Leute gibt die einen Job ausführen, den die meisten sich nicht antun wollen.
FuXX
powermanpapa
09.04.2011, 19:01
Das ist doch Polemik.....
........................, könnte man umgekehrt auch dankbar dafür sein, dass es Leute gibt die einen Job ausführen, den die meisten sich nicht antun wollen.
FuXX
wie ist das mit Söldnern?
bisher wars ja bei uns relativ ausgeglichen......
nur welche Sorte Mensch wird jetzt noch freiwillig zum Bund gehen??
und wie lange werden sie Mensch bleiben?
@Torsten: das "Stammtischniveaugesabbel* langweilt ungeheuer
Söldner? Krieg sollte kein kapitalistischer Broterwerb sein. Klar, in der Beschaffung, also Waffenherstellung ist er das schon, weil es kaum anders geht. Aber das ist schon schlimm genug.
Nur im höchsten Notfall sind Kriege zu rechtfertigen. Selbst die Staatengemeinschaft tut sich da bei Entscheidungen schwer. Den Kapitalismus der durch Rüstungsfirmen eh schon starken Einfluss hat, sollte man nicht auch noch durch Söldner direkt an die Front bringen.
Klar, es passiert trotzdem, weil die Firmen besser zahlen und die regulären Armeen für die zu erfüllenden Aufgaben unterbesetzt sind.
Bist du darauf gekommen, weil ich von "Job ausführen" sprach? So meinte ich das eigentlich nicht. Ich wollte damit ausdrücken, dass sie Aufgaben bewältigen, die absolut notwendig sind. Klar, über so einige Einsätze kann man streiten, vll auch über alle - aber dass es prinzipiell Aufgaben gibt, für die man eine Armee braucht bestreiten nur Utopisten.
powermanpapa
09.04.2011, 19:38
auf Söldner kam ich nicht wegen dir ;-)
ich mache mir nur Sorgen welche Art von Soldat jetzt auch bei uns rangezogen wird....
---
bin aber auch im Zwiespalt
selbst war ich 81 beim Bund, das war sinnlose Zeitverschwendung und gefährlich nur, wenn der eine oder andere Besoffen gefahren ist...
meinen Söhnen habe ich versucht die Bundeswehrzeit auszureden und bin froh das die nicht müssen........einfach wegen der sinnlosen Zeitverschwendung
Vermutlich.....oder wohl sehr sicher......gehts auch und auch gerade bei uns nicht ohne Armee
Nur eben welche Sorte Mensch bewirbt sich um nen Job bei dem das Risiko Menschen zu töten, immer größer wird?
und was passiert wenn sie es zum ersten Mal getan haben??
Wird es für Jeden? Fast Jeden? zum Spass, Frauen und Kinder zu metzeln............wie eben deutlich im Spiegel Beitrag steht
titansvente
09.04.2011, 22:02
Ein Krieg verändert jeden Menschen, ob er will oder nicht.
Ich verstehe aber worauf Du raus willst.
Es ist doch klar, dass eine Freiwilligenarmee eine anderen demographischen Querschnitt hat, als eine, die den Großteil seiner Soldaten aus den Wehrpflichtigen rekrutiert.
Die Streitkräfte USA sind da ein wunderbares Beispiel.
Die meisten Freiwilligen kommen aus der gesellschaftlichen Unterschicht. Dort sind Werte wie Ethik und Moral nicht so stark ausgeprägt, wie in den oberen Gesellschaftschichten.
Das muss aber nicht bedeuten, dass die Bundeswehr in Zukunft nur noch aus Killern besteht.
Auch ich war während des kalten Krieges und während des ersten Golfkrieges, wie Thorsten, bei der Marine, bei einer, nennen wir es mal "Eliteeinheit", die nur aus Zeit- und Berufssoldaten bestand.
Ich habe erlebt, dass gestandene Soldaten, als es hiess wir sollten zur Überwachung des damaligen Waffenembargos ins Mittelmeer auslaufen, nachträglich verweigert haben, weil Ihnen der Arsch auf Grundeis ging.
Es gibt also auch Gegenbeispiele :Huhu:
frechdachs
09.04.2011, 22:41
Das ist doch Polemik und zudem ne bodenlose Frechheit den Soldaten gegenüber.
FuXX
Bist du dir ganz sicher, dass es nur Polemik ist? Lies dir die 4 Beiträge ( unter anderem auch deinen ) über diesem durch und ich stell die gleiche Frage noch einmal. ........ freiwillig, demoskopisch blabla ....... es werden die Soldaten werden, die schießen wollen oder für Geld keine Skrupel haben, dies zu tun. Frechheit den Soldaten gegenüber ist aus meiner Sicht -> massiv Waffenexport in Unruheherde um eigene Interessen durchzudrücken, Ausspielen von Nationalitäten, Religionen usw. gegeneinander und hinterher im Bedarfsfall ein Mandat von der UNO zu bekommen "Frieden zu stiften" mit genau diesen Soldaten.
neonhelm
09.04.2011, 22:41
Die meisten Freiwilligen kommen aus der gesellschaftlichen Unterschicht. Dort sind Werte wie Ethik und Moral nicht so stark ausgeprägt, wie in den oberen Gesellschaftschichten.
Darf ich mal fragen, was denn 'gesellschaftliche Unterschicht' heißt? Und woran du festmachst, dass dort 'Ethik und Moral nicht so stark ausgeprägt seien'?
Nobodyknows
10.04.2011, 07:21
wäre es heute anders?
Nein, wenn der Krieg "nur" lang genug dauert und im Umfeld eines Menschen viel grauenhaftes geschieht bekommt jeder einen an die Klatsche.
Dies und andere Risiken des Soldaten-"Berufes" kennt man allerdings bevor man seinen "Arbeitsvertrag" unterschreibt.
Gruß
N.
Nobodyknows
10.04.2011, 07:32
Darf ich mal fragen, was denn 'gesellschaftliche Unterschicht' heißt? Und woran du festmachst, dass dort 'Ethik und Moral nicht so stark ausgeprägt seien'?
Aus welcher Schicht glaubst du, stammen diejenigen, die bei der Gestaltung deines Avatar-Bildes mitgewirkt haben? Das war ja kein Kunst-Leistungskurs einer Eliteschule...
Zitat: "Bei den Rekruten sind Personen mit mittlerer Reife oder Abitur deutlich unterrepräsentiert."
http://books.google.de/books?id=JDsheZNeAWMC&pg=PA267&lpg=PA267&dq=bundeswehr+soziale+Zusammensetzung&source=bl&ots=JG86Kp1_uH&sig=YU9haoehrqLs_7rG7QEQNEG0pEI&hl=de&ei=7j-hTfzxH8nOsga_-NHiAQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CBkQ6AEwAA#v=onepage&q&f=false
Auch ohne stundenlang nach Statistiken und soziologischen Studien zu googlen, kann man schon behaupten, dass (aus gutem Grund) die geistigen und wirtschaftlichen Eliten Deutschlands in der Bundeswehr unterrepräsentiert sind.
Is halt so... :(
N.
powermanpapa
10.04.2011, 08:09
Darf ich mal fragen, was denn 'gesellschaftliche Unterschicht' heißt? Und woran du festmachst, dass dort 'Ethik und Moral nicht so stark ausgeprägt seien'?
Ich spielte damals auch kurz mit dem Gedanken mich für wenigstens 2 Jahre zu verpflichten
wollte mir das aber doch erst mal anschaun
nachdem ich mir von Hohlköpfen die nicht mal ihren Namen buchstabieren konnten, Befehle erteilen lassen sollte----nahm ich davon Abstand
ich war bei den Gebirgsjägern
damals wärs nen Spässchen gewesen, viele Möglichkeiten der Weiterbildung
heute gehts nach Afghanistan
---Keine Option mehr für jemanden der denkt
neonhelm
10.04.2011, 08:13
Is halt so... :(
N.
Das ist überall so. Hat aber halt nur sehr begrenzt etwas mit der Ausprägung von Ethik und Moral zu tun.
neonhelm
10.04.2011, 08:14
---Keine Option mehr für jemanden der denkt
Ist die Armee selten, wenn man nicht gerade im Führungsstab sitzt...
titansvente
10.04.2011, 08:40
Darf ich mal fragen, was denn 'gesellschaftliche Unterschicht' heißt?
Die "Heranwachsenden" mit gering(st)en oder keinem Bildungsniveau und Schulabschluss.
Und woran du festmachst, dass dort 'Ethik und Moral nicht so stark ausgeprägt seien'?
Weil sie meist "Kinder der Unterschicht" sind uns solche (und auch viele andere) Softskills in dieser Bevölkerungsgruppe meist leider nicht vermittelt werden. Die Strasse stellt andere Anforderungen an die Kinder und die Erwachsenen.
kuestentanne
10.04.2011, 13:49
Die "Heranwachsenden" mit gering(st)en oder keinem Bildungsniveau und Schulabschluss.
Weil sie meist "Kinder der Unterschicht" sind uns solche (und auch viele andere) Softskills in dieser Bevölkerungsgruppe meist leider nicht vermittelt werden. Die Strasse stellt andere Anforderungen an die Kinder und die Erwachsenen.
Mag ja sein, ob aber Mittelschicht und geistige und wirtschaftliche Eliten moralischer und ethischer sind? Gerade die letzen Jahre haben doch was anderes gezeigt.
Klar, so nen Zocker-Bankster haut dir nicht auf´s Maul, um dir deine Brieftasche zu klauen. Dessen Methoden sind perfider, um an dein Geld zu kommen ...
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