Vollständige Version anzeigen : Das ägyptische Volk lehnt sich gegen seinen Diktator auf
Nach Tunesien versucht nun Ägypten sich von den Fesseln seines Blutsaugers zu befreien.
Mubarak hat aus dem Land am Nil einen Selbstbedienungsladen für seinen Clan gemacht, während die breite Masse der Bevölkerung unter immer erbärmlicheren Bedingungen leben muß. Dies hat in den letzten Jahren auch immer mehr für Zulauf bei radikalen islamistischen Vereinigungen gesorgt.
Das Regime antwortet auf die in den großen Städten aufkeimenden Proteste mit brutaler Härte, das Vorgehen erinnert eher an die grüne Revolution im Iran, als an Tunis vor Wochen.
Kann sich der alte Machthaber behaupten, wird es eine demokratische Entwicklung geben und welchen Einfluss werden die Islamisten nehmen? Wohin geht Ägypten?
ironlollo
28.01.2011, 15:24
Das hat man ja nach den Vorkommnissen in Tunesien schon als mögliches Szenario heraufbeschworen.
powermanpapa
28.01.2011, 15:25
nehmen wir mal an, Mubarak packt seine Koffer.
Würde sich dort grundsätzliches ändern? wenn ja in welche Richtung?
Jahangir
28.01.2011, 15:32
nehmen wir mal an, Mubarak packt seine Koffer.
Würde sich dort grundsätzliches ändern? wenn ja in welche Richtung?
Das sollte am besten dem Volk selbst überlassen werden. Es gäbe nix Dümmeres, als wegen einer vermeintlichen Furcht vor einem islamistischen Regimewechsel der gegenwärtigen Führung die Stange zu halten. Es sind ja auch nicht die Muslimbrüder, die diese Revolution anführen, sondern das gesamte Volk.
Grundsätzlich wird sich in Ägypten wenig ändern, weil das Bevölkerungswachstum jede wirtschafliche Entwicklung in den nächsten Jahren auffrist.
powermanpapa
28.01.2011, 15:51
stimm ich dir zu
die westlichen Länder mischen sich eh viel zu oft ein ---das aber aus rein egoistischen Gründen
wenn ich schon immer das Geseiere um die Angst vor einem "Machtvakuum" höre
Jahangir
28.01.2011, 16:24
Eine Woche Tunesien/Djerba (http://ww2.tui.com/index.php?KID=790006&id=4&nurflug=&termin=1296777600&te_g=1&ruecktermin=1303948800&rute_g=1&verpflegung=-1&zimmer=-1&sportmoeglichkeiten=-1&quickf=1&zielgebiets_kenner=133&dauer=6_7&personen=25;25;;;;;&anzahl_treffer_seite=10&engine=pauschal&formular=4&nSTART=2&agent=30&udf=58&input_crs=&flextime=&hotelkette=-1&IFF=3832&zielgebiets_kenner=133&detail=termine&showresult=1&startposition_hotel=0&anzahl_treffer_seite=) Flug und HP ab 28.2.2010 für 242,- Euro (etwas ungünstige Flugzeiten)
die westlichen Länder mischen sich eh viel zu oft ein ---das aber aus rein egoistischen Gründen
wenn ich schon immer das Geseiere um die Angst vor einem "Machtvakuum" höre
Ja - hinter allem wird wohl schon kräftig "gewürfelt"...
dazu fällt mir doch ein Liedreim der EAV ein:
...uns geht es nicht um Macht und Öl und Geld...wir wollen nur eins, das ist die ganze Welt - wir verhelfen der Demokratie zum Recht und am Besten geht das mit dem Folterknecht...!
PS: Wobei der herrschende Mann in Libyen seinen Stamm wohl noch gut im Griff hat...?
phonofreund
28.01.2011, 19:33
nehmen wir mal an, Mubarak packt seine Koffer.
Würde sich dort grundsätzliches ändern? wenn ja in welche Richtung?
Dann kommen die Islamisten und den Israelis geht der Arsch auf Grundeis, wenn er das nicht jetzt schon tut.
Ausser El Baradei wird wieder freigelassen....
tobyvanrattler
28.01.2011, 20:19
wobei die ägyptische Regierung wohl aus Tunesien gelernt hat und einfach mal kurzerhand Internet und Mobilfunk abgeschalten hat.
Generell zu der Region Nordafrika unterschätzen wir Europäer wie abhängig wir von dieser Region sind.
Beispiele:
Automobilindustrie - Zulieferbetriebe lassen für "alle" Hersteller dort produzieren.
Bekleidung - wird auch viel dort produziert
Lebensmittel - Obst und Gemüse
simpler Grund hier kann "just in time" in kurzen Zeiten produziert und geliefert werden, nicht wie aus Fernost wo ein Tanker eben mal 6-8 Wochen braucht.
Nobodyknows
29.01.2011, 06:22
...wenn ich schon immer das Geseiere um die Angst vor einem "Machtvakuum" höre
Das würdest du das als Bewohner des "befreiten" Irak auch schreiben???
Gruß :Cheese:
N
powermanpapa
29.01.2011, 08:20
Das würdest du das als Bewohner des "befreiten" Irak auch schreiben???
Gruß :Cheese:
N
das kommt wohl weniger von den Einwohnern als mehr von den westlichen Regierungen
neonhelm
29.01.2011, 08:32
das kommt wohl weniger von den Einwohnern als mehr von den westlichen Regierungen
Warst du schon schwimmen? :Cheese:
Jahangir
29.01.2011, 09:32
das kommt wohl weniger von den Einwohnern als mehr von den westlichen Regierungen
ob es allein die westlichen Regierungen sind, ist schwer zu beurteilen. Der Iran, Saudi-Arabien und noch ein paar Nachbarn des Iralk mischen da mit. Außer den Irakern hat kaum jemand Interesse an sicheren Verhältnisse im Irak.
powermanpapa
29.01.2011, 10:06
Warst du schon schwimmen? :Cheese:
nö aber ich fahr gleich zum Lakefleischessen :Huhu:
Nobodyknows
29.01.2011, 10:16
das kommt wohl weniger von den Einwohnern als mehr von den westlichen Regierungen
....beantwortet aber meine Frage an dich nicht.;)
Gruß
N.
powermanpapa
29.01.2011, 18:47
....beantwortet aber meine Frage an dich nicht.;)
Gruß
N.
Weisste? ich bin nicht der Maßstab!
und meiner Meinung nach ändert sich nix, so oder so
Machtvakuum?
haben wir hier sicherlich auch Schiss vor,
denn würden wir glauben das es annähernd möglich wäre............
Wer bitte schön, täte da noch Merkel, Westerwelle und Seehofer wählen :confused:
und meiner Meinung nach ändert sich nix, so oder so
Glaub ich auch nicht.
Mich interessieren diese ganzen Islamischen Staaten eh nicht die Bohne. :Lachen2:
Eigentlich schade, da das alte Ägyptien so eine spannende Geschichte hat.
Nein, Ägypten hat eine spannende Geschichte und nicht nur das "alte". Und es hat auch Kultur. Was davon noch übrig ist werden wir sehen.
Ich weiß nicht, ob man jetzt vor einem Machtvakuum Angst haben muß. Wovor man Angst haben kann ist, dass das Land vom Regen in die Traufe kommt, also sich eine neue korrupte Clique sich an die Stelle der alten setzt.
Aber erstmal scheint Herr Mubarak ja nicht so einfach den Stuhl räumen zu wollen, sondern versucht die Sache auszusitzen. Ich glaube aber zum jetzigen Zeitpunkt genausowenig, dass die Leute wieder in ihre Häuser gehen ohne dass er zurücktritt, wie ich glaube, dass er zurücktritt bevor die Situation für Mubarak bedrohlich wird.
Und in der Situation ist nach wie vor die Frage wie sich die Armee verhält. Für wen spielt die Zeit?
Wir werden sehen...
was mich immer ein bischen wundert, dass bei den demonstrationen nicht FÜR irgendetwas oder irgendjemanden demonstriert wird. alle wollen nur, das mubarak weg soll. aber ich habe noch kein einziges transparent oder bild für baradei gesehen, der sich wohl selbst als oppositionsführer sieht. die medien beschwören natürlich gleich wieder das bild eines islamistenstaates herauf. aber wohin die reise geht oder gehen soll, wissen scheinbar nicht einmal die ägypter selbst.......
was mich immer ein bischen wundert, dass bei den demonstrationen nicht FÜR irgendetwas oder irgendjemanden demonstriert wird. alle wollen nur, das mubarak weg soll. aber ich habe noch kein einziges transparent oder bild für baradei gesehen, der sich wohl selbst als oppositionsführer sieht. die medien beschwören natürlich gleich wieder das bild eines islamistenstaates herauf. aber wohin die reise geht oder gehen soll, wissen scheinbar nicht einmal die ägypter selbst.......
Das ist aber typisch für Länder, in denen die Opposition in oder an den Rand der Illigalität gedrängt wird. Da nimmt niemand eine Alternative mehr war, was ja auch Sinn der Repressionen ist.
Allerdings wurde wohl eine Ansprache von Baradei gesendet und von den Massen gesehen. Es gibt auch noch einen populären musilimischen Politiker (Amr Mussa, Generalsekretär der arabischen Liga), der aber wohl nicht fundamentalistisch ist...also vll nix Machtvakuum, sondern Alternativen. Was die jedoch bringen steht sicher in den Sternen...
Ich habe das ja alles in Bolivien selbst erlebt, wo ich von 2003-2008 gelebt habe. 2003 gab es jeden Tag Proteste, Blockaden, Demos, Volksaufstände, Straßenkrawalle. Es wurde sogar vor meinem Fenster rumgeballert...bis der Präsident fluchtartig das Land verlassen hat.
Dann kam der "große" Evo Morale, die große Hoffnung....um das Land noch weiter runter zu wirtschaften.
Jetzt gibt es wieder Proteste, Blockade, Demos......
Ich habe das ja alles in Bolivien selbst erlebt, wo ich von 2003-2008 gelebt habe. 2003 gab es jeden Tag Proteste, Blockaden, Demos, Volksaufstände, Straßenkrawalle. Es wurde sogar vor meinem Fenster rumgeballert...bis der Präsident fluchtartig das Land verlassen hat.
Dann kam der "große" Evo Morale, die große Hoffnung....um das Land noch weiter runter zu wirtschaften.
Jetzt gibt es wieder Proteste, Blockade, Demos......
Der Weg wird halt manchmal auf Umwege geleitet. Kopf in den Sand stecken bringt garnichts. Ich wünsche den Ägyptern mehr Glück als den Bolivianern. Ich finde es beschämend wie Frau Merkel und die EU rumeiern, wenn es darum geht zu den demokratischen Idealen zu stehen und Flagge zu bekennen.:Nee:
in den nordafrikanischen Staaten geht es nicht um westliche Demokratie, sondern darum, dass die Mehrheit der Jugend arbeitslos und perspektivlos ist und schlichtweg nix zu fressen hat.
Jahangir
04.02.2011, 10:14
in den nordafrikanischen Staaten geht es nicht um westliche Demokratie, sondern darum, dass die Mehrheit der Jugend arbeitslos und perspektivlos ist und schlichtweg nix zu fressen hat.
dazu stand gestern in spiegel online ein guter Artikel. Aber es geht nicht nur im wirtschaftliche Fragen. Der letzte Auslöser der Revolte waren ja auch nicht wirtschaftliche, sondern politische Umstände. Die arabischen Massen, hauptsächlich unter 25 Jahre alt und können sich mit ihren völlig rückständigen Staatsführungen (Ausnahme Oman, Katar und Bahrein) nicht identifizieren. Demokratie ist kein so hoher Wert in Nahost. Freiheit und Gleichheit schon. Was in Tunesien angefangen hat wird in den nächsten Jahren die anderen arabischen Staaten mehr oder weniger erfassen, auch die reichen.
Der Weg wird halt manchmal auf Umwege geleitet. Kopf in den Sand stecken bringt garnichts.
Nee, das auf jeden Fall nicht. Die Situation ist in mancher Hinsicht ähnlich da der Ex-Präsident Boliviens multi Millionen Dollar schwer ist, wie Äygptiens Präsident, während ein Polizist/Lehrer in beiden Ländern um die 50$ im Monat verdient und oft das Gehalt nicht bekommt.
Kaum wechselt die Regierung und sie ist genau so korrupt, weshalb es normal ist, daß die Menschen protestieren aber genau so normal ist es, daß sich nie was ändert. Wünschen tue ich's den Äygpten schon, aber ich bezweifle es.
powermanpapa
04.02.2011, 12:27
da wollt einer besonders witzig sein
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,743549,00.html
ist wohl in die Hose gegangen
maifelder
10.02.2011, 22:03
Ein Satz mit X, war wohl nix.
Nur heiße Luft, er hat viel geredet, aber nix gesagt.
KernelPanic
10.02.2011, 22:18
Nur heiße Luft, er hat viel geredet, aber nix gesagt.
http://www.youtube.com/watch?v=5SWbr8CMhH4
http://www.youtube.com/watch?v=ybmNdqJQ2rM
;)
maifelder
10.02.2011, 22:28
http://www.youtube.com/watch?v=5SWbr8CMhH4
http://www.youtube.com/watch?v=ybmNdqJQ2rM
;)
Naja, schaun mer mal, wie ich in 20Jahren mein Posting sehe.
Naja, schaun mer mal, wie ich in 20Jahren mein Posting sehe.
Aber Du hast jetzt sicher nicht so' n schicken Schlips um, oder?:Cheese:
KernelPanic
11.02.2011, 17:33
Da war der Druck doch schon gross genug...
Ich bin gespannt, wer da jetzt an's Ruder kommt.
da muss man jetzt einfach mal sagen: hut ab vor dem ägyptischen volk!
Ich wünsche Ägypten eine freie und demokratische Zukunft! :liebe053: :liebe053:
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