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Vollständige Version anzeigen : Beitragsbemessungsgrenze gesenkt - wass soll den das ?


RibaldCorello
25.01.2011, 20:02
Habe heute ein Schreiben meiner lieben Krankenkasse bekommen, das die Beitragsbemesssungsgrenze in der KK auf 3712,50 € gesenkt wurde, gleichzeitig wurde aber der Beitragssatz erhöht.

Das bedeutet für mich , da ich deutlich über der Grenze liege, das sich mein Beitrag, soweit ich das überblicke so gut wie nicht ändert im Gegensatz zu denen die darunter liegen.


Wenn ich das jetzt so richtig interpretiere, wird eigentlich den niedrigen Einkommen so langsam das Fell über die Ohren gezogen :Nee:

Stefan
25.01.2011, 20:07
Meine Krankenkassenzeit ist schon ne Menge Jahre her, aber wenn ich mich richtig erinnere hing die Beitragsbemessungsgrenze von der Höhe durchschn. Gehälter und solcher Faktoren ab. Da die Gehälter sich in den letzten Jahren schwach entwickelt haben, könnte es sein, dass die BBG sich damit automatisch nach unten bewegt.

Dies ist aber nur eine Vermutung von meiner Seite.

Meik
25.01.2011, 20:17
"Die Beitragsbemessungsgrenzen werden jährlich von der Bundesregierung angepasst. Sie werden nach dem Verhältnis angepasst, in dem das durchschnittliche Bruttoeinkommen aus abhängiger Beschäftigung (§ 68 Abs.2 S.1 und Anlage 1 SGB VI) im vergangenen Kalenderjahr zur entsprechenden statistischen Kennzahl aus dem vorvergangenen Kalenderjahr steht"

Sacht Wiki dazu :Huhu:

Da die Löhne Wirtschaftskrise sei Dank vielfach nicht gestiegen sind und Neubeschäftigte zu niedrigeren Löhnen eingestellt werden kann das also durchaus hinkommen.

RibaldCorello
25.01.2011, 20:25
Ah aj, dann wissen wir also das das durschnittliche Bruttoeinkommen der abhängig Beschäftigten 37512,50 € ist.

So nun könnt ihr vergleichen.:Cheese:

Meik
25.01.2011, 20:35
Ah aj, dann wissen wir also das das durschnittliche Bruttoeinkommen der abhängig Beschäftigten 37512,50 € ist.

Nö, die Bemessungsgrenze orientiert sich lediglich am Durchschnittseinkommen, sie ist aber nicht der Durchschnitt. Der liegt nochmal einiges drunter. Im Netz findet man für 2010 was von ca. 32000€ Brutto pro Jahr als Bundesdurchschnitt.

merz
25.01.2011, 20:46
Durchschnittseinkommen: die Zahl habe ich nie verstanden: pro Person, pro Haushalt, pro 2,5673 Personen-Haushalt, pro Erwerbstätiger, all Erträge abhängig Beschäftigter, Summe aller Einkünfte (inkls. Forstwirtschaft, freiberuflicher Jungsauenzucht, Pension und dieser Obst-Aktie)?

Was denn nun?


m.

Meik
25.01.2011, 20:48
Was denn nun?

So wie ich das verstanden habe pro sozialversicherungspflichtigem Erwerbstätigem.

merz
25.01.2011, 20:55
OK, bildet dann nur eine Teil der Realität ab, hat aber vermutlich die einzig, wie man so schön sagt "belastbare" Datengrundlage

m.

kullerich
25.01.2011, 21:36
Ah aj, dann wissen wir also das das durschnittliche Bruttoeinkommen der abhängig Beschäftigten 37512,50 € ist.

So nun könnt ihr vergleichen.:Cheese:

Netter Kommafehler und nette Fehlinterpretation...
Und ausserdem brauche ich bei "Einkommen" immer "für welche Zeitspanne"?

merz
25.01.2011, 21:47
ja, pro Jahr, was sonst

OT: Signaturen fallen ja ins digitale Nirwana:

"Owner of Post 10,000 im "Leben der Anderen"" :LOL...

m.

Faul
26.01.2011, 07:32
Wenn ich das jetzt so richtig interpretiere, wird eigentlich den niedrigen Einkommen so langsam das Fell über die Ohren gezogen :Nee:

Wenn wir ehrlich sind war es zumindest in gemessen im relativen Aufwand schon immer so. Dank der BBG wird der Anteil des Beitrages am Einkommen immer kleiner und kleiner und kleiner. Soviel zum Thema Solidarität der Vielverdiener :-)

HendrikO
29.01.2011, 18:15
Sieh dir mal an, wer wieviel Steuern bezahlt. Die oberen 10% der Einkommensbezieher zahlen über 50% der Einkommensteuer, die oberen 50% praktische alles, die unteren 50% praktisch nix. Soviel zum Thema Solidarität.

Faul
30.01.2011, 14:10
Sieh dir mal an, wer wieviel Steuern bezahlt. Die oberen 10% der Einkommensbezieher zahlen über 50% der Einkommensteuer, die oberen 50% praktische alles, die unteren 50% praktisch nix. Soviel zum Thema Solidarität.

Steuern sind aber keine Versicherung, die für sich in Anspruch nehmen solidarisch zu sein. Habe ich zumindest noch nie gehört.

Und ein bisschen Umverteilung muss schon sein, dass streitet ja kaum jemand der oben 5% ab. Nur die, die gerne dazugehören würden.

Außerdem würde ich das Fass eigentlich gar nicht aufmachen, den bezieht sich deine Ansage nur auf die Einkommensteuer oder auf das gesamte Steueraufkommen?

HendrikO
30.01.2011, 17:24
Das bezieht sich nur auf die Einkommensteuer, die etwa 37% (aus dem Kopf) des Steueraufkommens ausmacht.

Natürlich muß Umverteilung sein, das ist ja die Grundlage jedes solidarischen Systems. Ich wollte nur darauf hinweisen, daß die häufige Aussage, die "oberen 10.000" würden sich aus unserem solidarischen Prinzip rausmogeln, durch Zahlen nicht belegbar ist.

Faul
30.01.2011, 17:40
natürlich hast du Recht, dass manches immer etwas schräg dargestellt wird. Mir ist aber noch etwas eingefallen, dass auf den ersten Blick etwas unsolidarisch wirkt. Es mag sein, dass, wenn ich die Herkunft der Steuermittel betrachte, dass ein Großteil von Gutverdienenden kommt. Wenn ich mir aber anschaue, wie stark diese in Relation zu ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit (wenn ich das Einkommen dafür heranziehe) belastet werden, drängt sich mir schon der Eindruck auf, dass schlechter gestellten (von den Einkommensbeziehern) in Relation höhere Gesamtabgaben an den Staat abführen. Im Regelfall haben diese keine Mittel mehr zur Verfügung um nenneswert zu sparen, sondern nach Abzug der direkten Steuern wandert alles in den Konsum (welcher Art auch immer). Bei den Gutverdienenden bleibt jedoch noch viel übrig. So dass ein großer Teil des Einkommens "nur" mit den direkten Abgaben belastet ist, was vermutlich, ohne das ich Zahlenmaterial habe, dazu führt, dass die relative Gesamtbelastung dort geringer ist. Ist aber nur eine Vermutung.