Vollständige Version anzeigen : Computer Kids - Besser am Computer als auf dem Fahrrad
chris_bln
23.01.2011, 11:36
Ich habe durch Zufall die nachfolgende Studie im Netz gefunden:
Quelle:
http://jrsmith.blog.avg.com/2011/01/kids-learning-computer-skills-before-life-skills.html
http://cdn.venturebeat.com/wp-content/uploads/2011/01/kinds-tech_z.jpg
Machen wir uns nichts vor: Gucken wir uns die teils doch schon recht früh übergewichtigen und untrainierten Kinder in der Schule an. Gucken wir uns die 5jährigen Kids an, die miteinander mit dem Nintendo DS mehr Zeit verbringen als an der frischen Luft. Dennoch hängt m.E. doch immer viel von den Eltern ab, wie sie ihre Kids erziehen und ihnen die Welt auch erklären wollen und auch können (fällt mir spontan das Beispiel ein, dass Eltern beim Spaziergang den Kindern nicht mal die einfachsten Baumarten erklären können)...
Was? Es gibt Eltern ohne die "Erklär mir den Wald" App fürs iPhone ???
;-).
Ich war vor geraumer Zeit einmal mit meinem Neffen (damals 8) spazieren und hab ihm die ganze Zeit erzählt, was wir da eigentlich so alles an Getier und Gewächs sehen. Nach einer halben Stunde kam die Frage, ob ich schwul bin. Weil ich so viele komische Sachen weiß und erzähle...
Der konnte gerade mal einen Baum benennen, kaum zurück in der Zivilisation konnte allerdings jedes am Rand parkende Auto in "Scheißlahme Karre, weil ja unter 200 PS" und "Geschoss, das issn AMG !" eingeteilt werden.
Das scheint Evolution und Auslese zu sein, warum sollten sich die Kinder mit etwas beschäftigen, was in ihrer Realität eh keine Rolle mehr spielt?
Ein weiterer Faktor sind sicher die Eltern, auf Bäume klettern ist verboten, weil da was passieren könnte und wer ist dann schuld, hä? Die Eltern ! Das sind dann Rabeneltern etc.
Mir kommt es teilweise so vor, als ob kein Raum mehr für Fehler existiert. Wenn ich früher mit nem aufgeschlagenen Knie nach Hause gekommen bin (unverantwortlich, da hat man mich doch tatsächlich eine ganze Kindheit unbeaufsichtigt unter Kinderschändern rumrennen lassen...), gabs Hinter die Löffel, weil ich zu blöd zum Laufen bin und Mama jetzt die Hose flicken darf. Gleiche Situation eine Generation später. Die erste Frage, wer dafür verantwortlich ist und wen man jetzt beschuldigt (es kann auf gar keinen Fall sein, dass das eigene Kind eventuell zu blöd zum Laufen ist oder ihm die Hose und sein Knie im Eifer des Gefechts *****egal waren) und eigentlich gehören auf den Spielplatz ja Gummiplatten, dann wäre so etwas nicht passiert...
ich bin froh, in den 70ern als Kind ignoriert und nach unzureichenden pädagogischen Konzepten groß gezogen worden zu sein.
Red-Fred
23.01.2011, 12:47
@ Wombel
Da hast du aufjedenfall recht.
Ich glaub aber, dass in der Phase davor einiges falsch gemacht wird.
Sprich, wenn die kleinen mit 3-4 Jahren noch nicht alleine raus können, und dann lieber von den Eltern vorm TV o.ä geparkt werden, anstatt mit ihnen zusammen raus zugehen, und was zu unternehmen. Weil da lernen sie ja, wie man mit dem ganzen Hightech kram umgeht, und verlieren die lust mal lieber draußen was zu unternehmen (Fußball kann man ja jetzt auch auf der Playstation spielen :Nee:)
Superpimpf
23.01.2011, 12:50
Jaja, früher war alles besser... :Nee:
Hört auf zu jammern!
Red-Fred
23.01.2011, 13:03
Gibt ein lustiges Video bei Yt von Sebastian 23 beim Poetry Slam (http://www.youtube.com/watch?v=Jkt44QbaIws)
JeromeGER
23.01.2011, 13:07
mein Gott irgendwann wird einfach die Flimmerkiste interessanter als das Rad....war bei mir auch so... und dann mit 16 verliert man dann vollkommen das Interesse am Konsolen spielen und beginnt mit solch komischen Sportarten... :)
Meine Nichte und mein Neffe sind 7. Sie besitzen zwar zusammen eine WII und jeder ein Nintendo DS, aber sie spielen genausoviel draussen wie ich vor 29 Jahren. IMHO ist das alles Erziehungssache.
Stefan
Gelbbremser
23.01.2011, 13:16
Meine Nichte und mein Neffe sind 7. Sie besitzen zwar zusammen eine WII und jeder ein Nintendo DS, aber sie spielen genausoviel draussen wie ich vor 29 Jahren. IMHO ist das alles Erziehungssache.
Stefan
So ist es, nichtsdestotrotz
http://www.welt.de/welt_print/article1468743/Kaum_zu_glauben_dass_wir_so_lange_ueberleben_konnt en.html
powermanpapa
23.01.2011, 13:39
So ist es, nichtsdestotrotz
http://www.welt.de/welt_print/article1468743/Kaum_zu_glauben_dass_wir_so_lange_ueberleben_konnt en.html
Uralt aber wahrer als je zuvor
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sieht man gut hier
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,740870,00.html
was für jämmerliche Jammerlappen rangezogen wurden
"Die Seefahrt ist und bleibt ein gefährliches Geschäft"
Kapitän zur See Norbert Schatz, am Freitag auf Anordnung von Verteidigungsminister Guttenberg wegen der Vorwürfe von seinem Posten als Kommandant der "Gorch Fock" enthoben , sagte nach dem Unfalltod der Kadettin im November, die motorischen Fähigkeiten des Nachwuchses hätten abgenommen. "Die Jugend sitzt nicht mehr im Kirschbaum, sondern eher vorm Computer. Und dies macht die Ausbildung auf einem Segelschiff mit 45 Meter hohen Masten für die meist 19-jährigen Offiziersanwärter von heute, die direkt nach dem Abitur zur Marine kommen, gefährlicher als früher." Das waren Sätze, für die er von den Kadetten heftig kritisiert wurde.
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:
Das Hauptproblem, das ich immer öfter wahrnehme, scheint zu sein, dass viele Eltern immer mehr Ängste bzgl. freier Bewegung ihrer Kinder in der "ach so gefährlichen Welt heutzutage" oder beim Sport haben bzw. einfach nicht bereit sind, einen Teil ihrer Zeit in "außerplanmäßige" Aktivitäten zu investieren, die ihren Kindern zugute kommen.
Ich kann z.B. von einem Fall berichten, wo ein Junge einem Fußballverein nicht beitreten durfte - obwohl er das seit einiger Zeit unbedingt wollte -, weil die Eltern Angst haben, dass er sich dabei verletzen könnte oder orthopädische Probleme bekäme. Jetzt hat er natürlich eine Alternative gefunden, die sich in einer ganzen Sammlung an japanischem Elektronik-Spielzeug widerspiegelt.
Klar, Eltern machen es sich immer einfacher:
Nintendo-Spielen kann man auch zuhause im Kinder- oder Wohnzimmer; für sportliche Betätigung, die im Kindesalter häufig in Mannschaften oder in der Freizeit in Freundesgruppen stattfindet, müsste man häufig mehr Einsatz zeigen und gegebenenfalls seine Kinder an entsprechende Orte begleiten/bringen.
Das kann schon viel Arbeit bereiten und den ein oder anderen Sonntag - wenn ich mich so an die meine Fußballtuniere erinnere - kosten. Ganz zu schweigen von den ungeahnten Folgen: Wäsche waschen, Essensmöglichkeiten außerhalb der eingeschliffenen Zeiten schaffen, allgemein: Improvisieren. Aber warum auch improvisieren? Es gibt auch Computer, Wii, Playstation, X-Box, ... Da sind die Kleinen sowieso immer in sterilem, hochreinem Umfeld und pünktlich für den Alltag greifbar. Das spart Zeit.
Nun aber etwas Allgemeines:
Das Hauptproblem das sich ergibt, ist jedoch genau das, was schon anfangs thematisiert wurde:
Ich war vor geraumer Zeit einmal mit meinem Neffen (damals 8) spazieren und hab ihm die ganze Zeit erzählt, was wir da eigentlich so alles an Getier und Gewächs sehen. Nach einer halben Stunde kam die Frage, ob ich schwul bin. Weil ich so viele komische Sachen weiß und erzähle...
Wenn ich mich nur mit einer künstlich geschaffenen Scheinwelt beschäftige, verliere ich irgendwann zwangsläufig den Bezug zur Umwelt als meine Mitwelt. Und wie es so schön heißt: "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß."
Habe ich also einfach keine Ahnung von dem, was sich "draußen" abspielt, entwickle ich auch kein Interesse daran. Bei uns in der Uni thematisieren das zur Zeit einige Didaktiker und Psychologen. Dort heißt es dann: Eine ausgeprägte Naturschutzpräferenz entwickelt sich nur bei ausgeprägter Naturnutzung. Selbiges lässt sich auch auf ein solziales Umfeld übertragen. Auf Deutsch: Wenn ich nie in Kontakt mit Natur und Umwelt komme, interessiert es mich auch nicht, was damit passiert. Und was die Folgen davon sein werden, ist unabsehbar, aber das führt hier zu weit.
Mein verspätetes Wort zum Sonntag.
Wenn ich mich nur mit einer künstlich geschaffenen Scheinwelt beschäftige, verliere ich irgendwann zwangsläufig den Bezug zur Umwelt als meine Mitwelt.
Naja, die Scheinwelt hieß früher halt Modelleisenbahn :Lachen2:
Früh spielerisch den Umgang mit moderner Technik und Computern zu lernen halte ich auch nicht für falsch, beides gehört heute ja schon fast selbstverständlich zum Leben dazu. Problematisch wird es doch erst wenn es sich ausschließlich darum dreht.
Die übertriebene Angst der Eltern trägt leider ihr übriges dazu bei. Das fängt ja schon damit an die Kids täglich mit dem Auto zum Kindergarten zu fahren, der Straßenverkehr ist ja soooo gefährlich. :Nee:
Und was soll aus den Kids die so erzogen wurden werden außer Jammerlappen? Gerade auch in Bezug auf die Gorch-Fock. Die Jungs und Mädels wollen zur Marine und auf Kampfeinsätze vorbereitet werden. Funken die später auch zum Feind wir brauchen Kampfpause weil ich mir einen Fingernagel eingerissen habe? :confused:
JeromeGER
23.01.2011, 15:54
wenn ich das so lese, stamme ich wohl auch eher aus der generations "aufgewachsen im letzten Jahrtausend" :)
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