Vollständige Version anzeigen : Spiegel-Thema: Debatte über Unternehmenskultur
Bleierpel
13.04.2010, 11:06
Ein paar Passagen aus dem Text http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,688162,00.html:
- Es gibt Menschen, die sind oben; das sind Gewinner. Und Menschen, die sind unten; die Verlierer
- Führungskräfte nutzen ihre Macht dafür, nichts mehr hinzulernen zu müssen
... Neun von zehn deutschen Arbeitnehmern fühlen sich laut einer Gallup-Umfrage emotional mit ihrer Firma nicht verbunden, sieben von zehn beklagen, am Arbeitsplatz "nicht als Mensch" behandelt zu werden!!
Besonders den letzten Abschnitt finde ich sehr bedenklich.
'Früher' war das anders. Man ging Jahrzehnte in der gleichen Firma schaffen, hatte natürlich auch seine Probleme, aber die wurden untereinander ausgeräumt. Und wenn's nicht mehr paßte? Dann halt der Wechsel. Für die, die blieben, war man meist 'mutig'...
Der Chef kannte einen meist noch persönlich, Weihnachten machte er seine Runde und sprach mit jedem. Heiratete man, war ein kleiner Umtrunk üblich, wurde man Eltern, gab's etwas persönliches zur Erstausrüstung oder einen Umschlag (hieß bei uns 'Deckgeld'...:Cheese: ) und beim Jubiläum wurde man mit dem Chef-Daimler von zu Hause abgeholt...
Rituale, die es heute nicht mehr gibt. Der Chef ist ein Turnaround-Manager, dem die Mitarbeiter egal sind. Kollegen sind von heute auf morgen nicht mehr da: Dauerkurzarbeit, dann arbeitslos, dann Harzer... Und so weiter und so fort...
Wie erlebt ihr diese Themen an euren Arbeitsplätzen..?
Superpimpf
13.04.2010, 11:15
[Schlagt mich für meine Meinung]
Ich denke, dass ist alles eine Frage des Alters. Es ist heute nicht besser oder schlechter als "früher" (wie ich dieses Wort verabscheue), sondern nur anders. Wenn man aber viele Jahre an etwas gewöhnt war, nimmt man jede Veränderung so wahr als WÄRE früher alles besser gewesen. Dieses ganze "gejammere": früher war alles besser ist nichts weiter als eine Entschuldigung für mangelnde persönliche Weiterentwicklung.
Die großen Philosophen haben schon vor 2000 Jahren prophezeit, dass alles bergab geht weil es immer schlimmer wird und so weiter und so fort ---- und es gibt uns immer noch und ALLEN!!! geht es besser als früher, nur die persönliche Wahrnehmung ist eine andere und deswegen sieht man das meist nicht ein.
[/Schlagt mich für meine Meinung]
Wenn ich mich am Arbeitsplatz nicht wohl fühle bin ich in der falschen Firma und sollte Sie wechseln. Da kann ich jetzt bloß ein anderes Vorurteil vorholen: Dafür sind die Deutschen zu unflexibel und haben zu viel Angst vor Veränderung (was wiederum die Verbindung zum Alter und obigem Absatz darstellt).
André, 27, der heute auch den Kopf schüttelt wie er "früher" war, und deswegen entschieden gegen diese "Geschichtsverklärung" ist.
Und jetzt dürft ihr :quaeldich:
sybenwurz
13.04.2010, 11:15
Wie erlebt ihr diese Themen an euren Arbeitsplätzen..?
Gar nedd.
Da sind alle auf längeres Bleiben bis zur Rente eingerichtet.
Okok, der Chef hat keinen Daimler, mit dem man abgeholt werden könnte;- er hat gar kein Auto und als meine Kollegen Kinder kriegten, gabs den Laden noch nicht.
Wahrscheinlich gehören meine Kollegen (und ich) damit zu den 10 bzw. 30% die sich emotional verbunden und als Mensch behandelt fühlen...:Lachen2:
Und morgen darf ich wieder hin, froy...:)
Der Chef kannte einen meist noch persönlich, Weihnachten machte er seine Runde und sprach mit jedem. Heiratete man, war ein kleiner Umtrunk üblich, wurde man Eltern, gab's etwas persönliches zur Erstausrüstung oder einen Umschlag (hieß bei uns 'Deckgeld'...:Cheese: ) und beim Jubiläum wurde man mit dem Chef-Daimler von zu Hause abgeholt...
Rituale, die es heute nicht mehr gibt. Der Chef ist ein Turnaround-Manager, dem die Mitarbeiter egal sind.
Das hat IMHO weniger mit der Zeit als mit der Firma zu tun. In kleineren bis mittelständischen Unternehmen ist der Inhaber auch Chef und kann seine Mitarbeiter kennen. Bei großen Firmen mit mehreren Standorten und tausenden Mitarbeitern geht das gar nicht mehr. Hinzu kommt dass hier Manager häufiger wechseln, die Aktienkurse und kurzfristige Gewinne wichtiger werden als der Mitarbeiter.
War früher alles besser? Keine Ahnung, so alt fühle ich mich noch nicht. :cool:
Gruß Meik, der nicht erwartet im gleichen Job bis zur Rente zu bleiben
Wenn man, so wie ich mich derzeit, sich bei seiner Arbeitststelle wohlfühlt, bezeichnet man diese als Arbeitsplatz, dabei identifiziert sich der AN mit dem Unternehmen.
Bei Arbeitsstellen an denen man sich nicht wohlfühlt, die man nur angenommen hat, um Arbeit zu haben bezeichnet man als JOB!
So jedenfalls definiere ich, diese Arbeitsplatzgeschichte für mich.
.....Wenn ich mich am Arbeitsplatz nicht wohl fühle bin ich in der falschen Firma und sollte Sie wechseln. Da kann ich jetzt bloß ein anderes Vorurteil vorholen: Dafür sind die Deutschen zu unflexibel und haben zu viel Angst vor Veränderung.......
André, 27.....
mit 27 bist du ja auch noch in dem alter, den andere mit "früher" meinen :-)
und ich kenne deine persönlichen verhältnisse nicht, könnte mir aber vorstellen das die meinungen was flexibilität und veränderung angeht, zwischen einem gerade fertig studierten alleinlebenden mitzwanziger und einem 40jährigen familienvater mit 2 kindern und haus unterschiedlich interpretiert werden.........
Ich denke der Knackpunkt ist der Verdrängungswettbewerb . Nur grosse Unternehmen können noch überlegen , weil der Wettbewerb viel grösser geworen ist las z Bsp noch vor 10 Jahren . (z bsp durchs Internet ) . Die Margen werden kleiner , die Kosten steigen ...das bricht einem kleinen Unternehmen das Genick . Das Kaufverhalten hat sich dadurch verändert , das ist Fakt . Die Menschen sind immer noch die gleichen ..Das erkannt man an dem Gejammere ,das früher alles besser war :Cheese: ...(also zum Beispiel der Krieg , oder die Planwirtschaft in der jeder Arbeit hatte ,die RAF usw..... ;) )
Superpimpf
13.04.2010, 12:09
mit 27 bist du ja auch noch in dem alter, den andere mit "früher" meinen :-)
und ich kenne deine persönlichen verhältnisse nicht, könnte mir aber vorstellen das die meinungen was flexibilität und veränderung angeht, zwischen einem gerade fertig studierten alleinlebenden mitzwanziger und einem 40jährigen familienvater mit 2 kindern und haus unterschiedlich interpretiert werden.........
Dem ersten Satz stimme ich voll und ganz zu, also der Tatsache an sich. Aber ich verweigere es mir, schleichend in diese Verhaltensweisen zu rutschen (und hoffe, dass ich es schaffe ;) ).
Meine Flexibilität schränke ich auch gerade ein (Haus) und alleinlebend bin ich auch nicht, hab sogar wegen der Beziehung (unter anderem) den Arbeitsplatz gewechselt, aber auch da bin ich der Meinung, dass man flexibel bleiben muss. Sicher steckt in dem Haus viel Eigenes (Relativ viele Eigenleistungen), aber wenn die Situation es erfordert kann man ein Haus auch wieder verkaufen und wenn man nicht totalen Mist gebaut hat dann auch mit nicht ganz so großen Verlusten oder Gewinn, je nach Zeitspanne die zwischen Erwerb und Veräußerung liegt. Dinge kommen und gehen, oder um es mit Holgers Worten zu sagen: "wer nicht variiert stagniert" ;)
Thorsten
13.04.2010, 12:21
Wenn noch ein Plätzchen frei ist, reihe ich mich bei den 10 bzw. 30% ein, denen es gut geht :Huhu:.
Dass ich zum arbeiten und nicht zum umsorgt werden zur Arbeit gehe, ist für mich normal. Aber ich werde nicht unmenschlich behandelt. Emotionale Bindung zur Firma? Es macht mir Spaß, für DIESE Firma zu arbeiten, ohne dass ich ihr deshalb eine lebenslange Zusage geben würde. Bei uns gibt es auch kein Hire&Fire. Ich stimme Superpimpf in seiner Meinung zu. Wobei viele der unzufriedenen Leute auch in einer anderen Firma unzufrieden sein werden.
Thorsten,
der anscheinend in einer besseren Welt lebt oder das ganze schlechte einfach nur nicht wahrnimmt
interessant auch diese Textpassage:Huhu: :
Die abgeschlossenen Zirkel der Macht erinnern stark an die studentischen Korporationen von früher, nur dass an Stelle der Mensuren als Männlichkeitsritual Marathon- oder Triathlon-Wettkämpfe getreten sind.:cool:
'Früher' war das anders. Man ging Jahrzehnte in der gleichen Firma schaffen, hatte natürlich auch seine Probleme, aber die wurden untereinander ausgeräumt. Und wenn's nicht mehr paßte? Dann halt der Wechsel. Für die, die blieben, war man meist 'mutig'...
Der Chef kannte einen meist noch persönlich, Weihnachten machte er seine Runde und sprach mit jedem. Heiratete man, war ein kleiner Umtrunk üblich, wurde man Eltern, gab's etwas persönliches zur Erstausrüstung oder einen Umschlag (hieß bei uns 'Deckgeld'...:Cheese: ) und beim Jubiläum wurde man mit dem Chef-Daimler von zu Hause abgeholt...
Naja, ich glaube, du glorifizierst ein bisschen die Vergangenheit. Was war z.B. mit denen, die bei dieser "Identifikation" nicht teilnehmen wollten? Die ihre Arbeit einfach nur als Job sehen (ihn aber trotzdem gern und gut machen)? Die einfach nicht wollten, dass der Chef private Dinge weiß und die nicht auf Weihnachts- oder sonstige Feiern gehen wollen müssen?
Auf der einen Seite ist das Leben als Arbeitnehmer rauher geworden, auf der anderen Seite hat man auch mehr Freiheiten. Amerikaner sagen schon lange "It´s just a job" oder "it´s business, not private" und wir kommen zum Glück (meiner Meinung nach) auch dahin oder sind länst dort.
aussunda
13.04.2010, 12:45
Naja, so ganz einfach ist es nicht.
Die Zeiten haben sich schon gewandelt.
Wir sind Teil eines Konzerns. In guten Zeiten erhält der Konzern Rendite für sein eingesetztes Kapital. Das sind 8%. Wo die Gewinne hingehen weiß ich jetzt nicht so hundert Pro. Ich liege aber glaube ich nicht so falsch wenn ich sage das der Konzern dann auch noch Teile des Gewinns bekommt.
Wir bekommen Gehalt / Urlaubsgeld und erfolgsabhängige Einmalzahlung (Weihnachtsgeld).
Letztes Jahr haben wir angeblich ein minus von 1 Mio gemacht.
Was fällt dem Betrieb ein? Genau, er kommt zum Arbeitnehmer, sagt das es schlecht läuft und gespart werden muß. Jetzt ratet mal wo gespart wird. Nicht bei der Rendite des Konzerns, sondern bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld, und noch so ein paar Kleinigkeiten.
Was fällt dem Betrieb ein? Genau, er kommt zum Arbeitnehmer, sagt das es schlecht läuft und gespart werden muß. Jetzt ratet mal wo gespart wird. Nicht bei der Rendite des Konzerns, sondern bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld, und noch so ein paar Kleinigkeiten.
Dann such dir einfach einen neuen Job. :)
aussunda
13.04.2010, 13:00
Dann such dir einfach einen neuen Job. :)
...die gibt es natürlich wie Sand am Meer.
Dann such dir einfach einen neuen Job. :)
typisches arbeitgeberargument...."wems nicht passt, kann ja gehen". einer der gründe, warum arbeitnehmer immer mehr untergebuttert werden (können) und es solche zeitschriftenartikel überhaupt gibt.
Dann such dir einfach einen neuen Job. :)
Und das von einem mit so einem Avatar - der würde sich im Grabe rumdrehen. :Lachen2:
Ansonsten fühle ich mich auch sehr wohl in meinem Job und auch mit der Firma - genau es ist dennoch nur ein Job. Naja und unser Chef hat sich auch nach Bekanntgabe einer Umsatzredite von über 5% im letzten Jahr hingestellt und eine Nullrunde für alle wegen der Wirtschaftskrise angekündigt. Blumig begründet selbstverständlich... :Blumen:
aussunda
13.04.2010, 13:43
typisches arbeitgeberargument....
Und das von einem mit so einem Avatar - der würde sich im Grabe rumdrehen. :Lachen2:
100 % Zustimmung
Zum Artikel und dessen Schreiberling. Platt, Stammtischniveau, unspezifisch. Der Autor versieht er die kritisierte Klientel mit geistigen Ergüssen in Lifestylemagazinchen. Er war beim Stern Ressortleiter für die Bereiche Ausland sowie Unterhaltung und Medien. Er war Redaktionsleiter der Computer-Zeitschrift "konrad", Autor bei "Tempo" und "Max". Heute schreibt er für Magazine von "GQ" bis "Emma", von "Player" bis "Best Life", entwickelt Magazine und TV-Formate. Quasi embedded Berufsbetroffener. Sehr schwierig.
Zum Thema.
Zu dem was in den letzten Jahren abgelaufen ist, kann ich nur sagen, willkommen im echten Leben. Nirgendwo auf der Welt (vielleicht in Schweden) findet man eine solche Versorgungsgesellschaft wie in D. 6 Wochen Urlaub, x-Monatsgehälter, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall etc. die soziale Hängematte ist gewaltig und einer der Gründe, weshalb die deutsche Wirtschaft immer wieder durch unnötige Krisen geht.
"Früher" und damit meine ich die Jahre 1978 bis Ende der 80ziger Jahre, war es tatsächlich anders. Private Telefonate während der Arbeitszeit auf Firmenkosten z.B. waren undenkbar. Personalentwicklung ein Fremdwort. Da hatte ich um Punkt 7 Uhr auf der Matte zu stehen und bis 17.30 Uhr wurde stramm gearbeitet. Überstunden? *haha* Dank fehlendem Internet, Email etc. gab es wenig was einem ablenkte und sobald man mal länger als 5 min. mit einem Kollegen schwätzte, gab es missbilligende Blicke und dann eine deutliche Ansage bezüglich der noch zu erledigenden Arbeit.
Heute, behaupte ich, wird deutlich weniger gearbeitet. 50% schätze ich, verbringen ihre Arbeitszeit mit privaten Dingen. Das sieht man u.a. auch an den postings in den diversen Foren, Blogeinträgen etc. Und das was an Arbeitsqualität geliefert wird ist unter aller Kanone. Mir kann es nur recht sein, immerhin ernährt das die Beratungsbranche.
Nein, ganz ehrlich, dieses Rumgejammere ist peinlich.
Richten wir uns auf eine strammere Gangart ein, die "anderen" sind uns in Sachen Überlebensstrategie und Zielorientierung deutlich voraus und damit meine ich Menschen und keine Firmen. Und, eine solche Unzufriedenheit wie hierzulande findet sich selten. Mehr Selbstverantwortung hilft in vielen Lebensbereichen weiter.
Superpimpf
13.04.2010, 14:21
Dann such dir einfach einen neuen Job. :)
...die gibt es natürlich wie Sand am Meer.
typisches arbeitgeberargument...."wems nicht passt, kann ja gehen". einer der gründe, warum arbeitnehmer immer mehr untergebuttert werden (können) und es solche zeitschriftenartikel überhaupt gibt.
Ich finde es immer komisch, dass es bei einigen funktioniert. Ich muss mir auch immer anhören, dass ich mit meiner Einstellung im Leben nicht weit komme und doch erst mal in einer "richtigen" Firma arbeiten soll (wo die AN - überspitzt formuliert - ausgebeutet werden). In den richtigen Firmen bis jetzt war es komischerweise nicht so. Vielleicht sollte man sein eigenes Auftreten ändern, dann schallt die Welt auch anders zurück. Oder halt die Firma wechseln :Huhu:
André
aussunda
13.04.2010, 14:28
@dasOe
Liege ich so falsch, wenn ich sage das zuerst bei den AN gespart wird bevor ich den Geldgebern die Dividende kürze?
Ist das gerecht, das diejenige die Geld investieren Ihre Rendite bekommen, aber diejenigen die Arbeit investieren die Löhne gekürzt bekommen?
Das läuft früher oder später auf die Zweiklassengesellschaft hinaus.
@Aussunda: und was willst Du damit sagen? Das die Welt ungerecht ist *ui* ... nix Neues ...
Zweiklassengesellschaft? Hatten wir je was anderes? Selbst im real existierenden Sozialismus gab es die ...
Wenn sich etwas in meinem Leben ändern soll, muss ich meinen Hintern bewegen und nicht darauf warten, dass mir das jemand abnimmt.
powermanpapa
13.04.2010, 14:51
typisches arbeitgeberargument...."wems nicht passt, kann ja gehen". einer der gründe, warum arbeitnehmer immer mehr untergebuttert werden (können) und es solche zeitschriftenartikel überhaupt gibt.
aber!! es ist nur dann ein wirkliches Problem--jedenfalls für den Großteil der hier anwesenden
wenn dadurch ein Trainingslager nicht gemacht werden kann
wenn die neue Triamaschine nicht bezahlbar ist
wenn die 400€ Startgeld wirklich zu hoch sind
wenn man sich aufs wesentliche zu reduzieren bereit ist, dann gings deutlich einfacher mit dem "Chef! dann rutsch mir doch den Buckel runter"
man hat aber Schiss vor Verlust des Luxus
---
ansonsten... und da bin ich sicher, wäre der Arbeitnehmer auch mal wieder ganz schnell am längeren Hebel---weil ohne die kann der dollste Manager nix zu stande kriegen
Amerikaner sagen schon lange "It´s just a job" oder "it´s business, not private" und wir kommen zum Glück (meiner Meinung nach) auch dahin oder sind länst dort.
DAS
und alles von DasOe's und Superpimpf's erstem Beitrag.
Nirgendwo auf der Welt (vielleicht in Schweden) findet man eine solche Versorgungsgesellschaft wie in D. 6 Wochen Urlaub, x-Monatsgehälter, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall etc. die soziale Hängematte ist gewaltig und einer der Gründe, weshalb die deutsche Wirtschaft immer wieder durch unnötige Krisen geht.
Ich sehe noch nicht die Kausalität zwischen der "angeblichen" Versorgungsgesellschaft und den Gründen für die Krisen. Momentan leiden doch alle Länder unter der Wirtschaftslage - wieso sollte diese Krise in Deutschland kleiner werden wenn die soziale Hängematte löchriger - z.B. durch Wegfall des Kurzarbeitergeldes - wird.
"Früher" und damit meine ich die Jahre 1978 bis Ende der 80ziger Jahre, war es tatsächlich anders. Private Telefonate während der Arbeitszeit auf Firmenkosten z.B. waren undenkbar. Personalentwicklung ein Fremdwort. Da hatte ich um Punkt 7 Uhr auf der Matte zu stehen und bis 17.30 Uhr wurde stramm gearbeitet. Überstunden? *haha* Dank fehlendem Internet, Email etc. gab es wenig was einem ablenkte und sobald man mal länger als 5 min. mit einem Kollegen schwätzte, gab es missbilligende Blicke und dann eine deutliche Ansage bezüglich der noch zu erledigenden Arbeit.
Vielleicht verklärt jeder die Vergangenheit in seine Richtung. Ich habe keine Erfahrung aus den Jahren 1970-1980. Aber der Krankenstand ist heute historisch niedrig - damals war er deutlich höher. Wie passt das zur achsotollen Arbeitsmoral damals?
Sicher, damals wurde nicht während der Arbeit im Internet gesurft, aber wurde wirklich mehr = besser = effektiver gearbeitet?
Projektarbeit am Wochenende? Für meine Eltern und alle anderen ihrer Generation undenkbar. Arbeitszeiten nach 18.00 Uhr? Aber doch wohl nur mit Nachtzuschlag. Arbeiten auf dem Bau bei Nieselregen? ABer doch nicht 1970-1980. Damals gab es ja Schlechtwettergeld.
Die "soziale Hängematte" finde ich gut und wir sollten glücklich sein sie zu haben. Aber sie kostet halt auch schlicht gewaltige Summen die bezahlt werden wollen. Die hohen Lohn(neben)kosten sind einer der Hauptgründe warum in den letzten Jahren bis Jahrzehnten immer mehr Produktion ins Ausland verlagert wurde.
Bei Arbeitszeiten finde ich heute vor allem dieses widersprüchliche Denken daneben. Man selber will natürlich die 35h-Woche von 8Uhr bis 16Uhr täglich, Freitags früher Schluss. Auf der anderen Seite fordert man längere Ladenöffnungszeiten, mehr flexibilität bei den Dienstleistern etc., will aber selber weder die Flexibilität aufbringen noch für Dienstleistungen zahlen.
Was mir aber subjektiv auffällt ist die abnehmende Motivation und tendenziell schlechtere Bildungsniveaus. Da gibt´s zig Abiturienten die im Bewerbungsgespräch nicht 10% von 100 ausrechnen können, zu spät kommen, bei ggf. anfallenden Überstunden den Job nicht annehmen etc.. Da scheint die Hängematte zu bequem zu sein um den eigenen Hintern hoch zu bekommen. :Nee:
Das ist sicher nicht verallgemeinernd, es gibt immer noch genug die motiviert arbeiten und sich weiterbilden, aber der Trend geht vor allem bei jungen Leuten gefühlt immer mehr dahin.
Ansonsten versuche ich die Trennung Job-Privat aufrecht zu erhalten. Mein Chef muss nicht über mein Privatleben bescheid wissen oder gar daran teilhaben. Was nicht heißt dass man mal mit Kollegen + Chef ein Bierchen trinken gehen kann, aber Privatleben und Freundeskreis halte ich strikt getrennt vom Job.
Gruß Meik
Ist das gerecht, das diejenige die Geld investieren Ihre Rendite bekommen, aber diejenigen die Arbeit investieren die Löhne gekürzt bekommen?
Das ist mit dem Geld, das investiert wird, genauso wie mit der Arbeitskraft. Das Geld bzw. die Arbeitskraft geht dorthin, wo es am meisten Geld für den Einsatz gibt. Das hat wenig bis nichts mit Gerechtigkeit zu tun.
Wir haben seit ein paar Jahren nur die Situation, dass Geld für Investitionen viel mobiler ist, als die Arbeitskraft.
aussunda
13.04.2010, 15:32
@Aussunda: und was willst Du damit sagen? Das die Welt ungerecht ist *ui* ... nix Neues ...
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Scheinbar hast Du es mit dem Löffel gefre**en.
Ein Betriebsrat von Porsche hat einmal zu Wiedekings Einkommen gesagt: Solange die AN Prämien erhalten und Sonderzahlungen, macht der Mann seinen Job gut und ist sein Geld wert.
Wenn aber Manager Bonis einfahren und beim normalen AN gekürzt wird ist das eine Sauerei.
Superpimpf
13.04.2010, 17:21
Zum Thema.
Zu dem was in den letzten Jahren abgelaufen ist, kann ich nur sagen, willkommen im echten Leben..
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Das erste mal, dass ich mir bei Tri-Szene einen Danke Button gewünscht habe
:Danke:
Wenn aber Manager Bonis einfahren und beim normalen AN gekürzt wird ist das eine Sauerei.
Aber nur, wenn die Manager mehr Boni bekommen, als sie Geld fuer den Laden machen.
Aber nur, wenn die Manager mehr Boni bekommen, als sie Geld fuer den Laden machen.
Wo ist da dann der Unterschied zum "normalen" Angestellten? Sprich: warum soll der Manager seinen Bonus in der Höhe erhalten, in der er Geld erwirtschaftet hat (ist das immer meßbar?) und der Angestellte soll verzichten weil das Ergebnis nicht stimmt?
Wo ist da dann der Unterschied zum "normalen" Angestellten? Sprich: warum soll der Manager seinen Bonus in der Höhe erhalten, in der er Geld erwirtschaftet hat (ist das immer meßbar?) und der Angestellte soll verzichten weil das Ergebnis nicht stimmt?
Ja ist es in der Regel. Das Betriebsergebnis ist meisst Basis für Tantienem und Boni .
Auch in der Ebene ist es ein Job ..Und man darf eins nicht vergessen . Wenn das Ergebnis nicht stimmt , ist man selber weg vom Fenster ... Und es gibt weitaus weniger Manger/Führungskräfteposten als Arbeiterstellen ..
Wo ist da dann der Unterschied zum "normalen" Angestellten? Sprich: warum soll der Manager seinen Bonus in der Höhe erhalten, in der er Geld erwirtschaftet hat (ist das immer meßbar?) und der Angestellte soll verzichten weil das Ergebnis nicht stimmt?
Ganz einfach: weil er sonst da hin geht, wo er entsprechend bezahlt wird. Es muss natuerlich in Zahlen klar belegbar sein.
Will heissen, zB: Kundenberater XY erwirtschaftet 100mio. Wenn er geht, gehen 80% der Kunden mit. Wenn Du dem jetzt nicht 20mio bezahlst, dann ist er weg. Und auch 80mio in Ertraegen. Das ist in den Branchen, die im Rahmen der Boni diskutiert werden, Standard.
Aber nur, wenn die Manager mehr Boni bekommen, als sie Geld fuer den Laden machen.
geld für den laden zu machen, ist der normale job der manager, dafür bekommen sie gehalt. boni sind ein zusatz im sinne eines geschenks der firma an seine angestellten, der dem AN dann genauso zusteht, wie dem manager.
Ja ist es in der Regel. Das Betriebsergebnis ist meisst Basis für Tantienem und Boni .
Auch in der Ebene ist es ein Job ..Und man darf eins nicht vergessen . Wenn das Ergebnis nicht stimmt , ist man selber weg vom Fenster ... Und es gibt weitaus weniger Manger/Führungskräfteposten als Arbeiterstellen ..
Klar, nur macht das nix, wenn man im "Club" ist. Das ist doch das Thema des Artikels und nicht, ob das Schlechtwettergeld jetzt Saison-Kurzarbeitergeld heißt, ob früher mehr oder effektiver oder flexibler gearbeitet wurde oder ob's ne Trennung in Job und Privat gibt oder geben sollte oder ne 2-Klassengesellschaft. Die gibt's doch nicht. Die 2. und 3. Klasse werden doch gut gegeneinander ausgespielt: Der 3. Klasse werden die guten Beispiele von denen, die's angeblich geschafft haben und sich in der 2. Klasse wiederfinden, hingestellt, die 2. Klasse hat Angst abzurutschen und ist froh, sich 'n Rad und Startgeld leisten zu können und alle haben natürlich Angst, nach Hartz-IV abzurutschen. Nur für den Club ist das irrelevant, die interessiert das nicht, denn sie sind drin und das bleibt auch so. Das wird aber auch durch jammern, "früher war alles besser" oder umgekehrt "heute ist alles viel härter" nicht besser. Es ist wie es ist, mit den Verhältnissen muß man leben und dabei hilft nur Flexibilität und Anpacken. Die 1. Klasse hat das doch alles im Griff, auch die Politik. Vor der nächsten Bundestagswahl wird der Finanzbedarf von Opel steigen, letztlich, damit die Boni wieder stimmen. Ratet mal, was die Politiker machen werden, schließlich ist klar, was tendenziell HIV wählt. Ford klopft auch schon an.
Ja ist es in der Regel. Das Betriebsergebnis ist meisst Basis für Tantienem und Boni.
Also ist es das in der Regel NICHT, denn das Betriebsergebnis zeigt nicht, wer welchen Anteil am eingefahrenen Geld hat - und das wäre nach dudes Aussage ja notwendig zu wissen.
Ganz einfach: weil er sonst da hin geht, wo er entsprechend bezahlt wird.
Soll er...
Es muss natuerlich in Zahlen klar belegbar sein.
Eben. Und daran scheitert es in den meisten Fällen ja, siehe Thommy.
Will heissen, zB: Kundenberater XY erwirtschaftet 100mio. Wenn er geht, gehen 80% der Kunden mit. Wenn Du dem jetzt nicht 20mio bezahlst, dann ist er weg. Und auch 80mio in Ertraegen. Das ist in den Branchen, die im Rahmen der Boni diskutiert werden, Standard.
In dem Fall macht er das sicher nicht ohne Back Office und dann hat auch das Back Office den dementsprechenden Anteil zu bekommen und alles paßt.
Die "soziale Hängematte" finde ich gut und wir sollten glücklich sein sie zu haben. Aber sie kostet halt auch schlicht gewaltige Summen die bezahlt werden wollen.
Die "Hängematte" macht träge, abhängig und unselbständig. Sie schafft Probleme, vor allem finanzielle, die unser Staat schon lange nicht mehr bewältigen kann. Genau genommen ist seit den 80zigern klar, dass die Hängematte abgebaut wird, Frage ist nur wie schnell.
Augen öffnen und den Tatsachen in die selbigen sehen ... ;)
Die 2. und 3. Klasse werden doch gut gegeneinander ausgespielt: Der 3. Klasse werden die guten Beispiele von denen, die's angeblich geschafft haben und sich in der 2. Klasse wiederfinden, hingestellt, die 2. Klasse hat Angst abzurutschen und ist froh, sich 'n Rad und Startgeld leisten zu können und alle haben natürlich Angst, nach Hartz-IV abzurutschen.
Dann passt der Artikel (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,687760,00.html)doch bestens ....
Helmut S
13.04.2010, 19:09
Ich habe selten so viel undifferenzierten Schwachsinn gespickt mit Offensichtlichkeiten und Halbwahrheiten gelesen wie in dem Spiegel Artikel ...
Wenn einer schon LOHAS Bücher schreibt ...
geld für den laden zu machen, ist der normale job der manager, dafür bekommen sie gehalt. boni sind ein zusatz im sinne eines geschenks der firma an seine angestellten, der dem AN dann genauso zusteht, wie dem manager.
In welchem Keller hast Du Dich die letzten Jahre versteckt?
Das laeuft in der Bankenbranche, insebsondere in den USA anders. Da wird fuer 100.000 USD gearbeitet, weil Boni in Hoehe von 500.000 USD versprochen werden. Teilweise vertraglich. Und man nennt es trotzdme noch Bonus.
Also ist es das in der Regel NICHT, denn das Betriebsergebnis zeigt nicht, wer welchen Anteil am eingefahrenen Geld hat - und das wäre nach dudes Aussage ja notwendig zu wissen.
Nein, das Betriebsergebnis als Ganzes zeigt das bestimmt nicht. Da muss man schon genauer schauen koennen.
Soll er...
Alternativ kann die Firma auch das Fenster aufmachen und Geld einfach rausschmeissen. Bessere PR.
In dem Fall macht er das sicher nicht ohne Back Office und dann hat auch das Back Office den dementsprechenden Anteil zu bekommen und alles paßt.
Unfug. back office macht da doch kaum was fuer. Das sind austauschbare Ameisen, die kopieren und ablegen.
Die "Hängematte" macht träge, abhängig und unselbständig.
Was aber IMHO weniger an der Hängematte als solcher sondern an dem zu geringen Unterschied zur arbeitenden "Schicht". Da kann ich es nachvollziehen wenn sich leute fragen "für die paar Euro arbeiten"?
Nur weglassen wäre der falsche weg, ich kann nicht tausende Leute durch die Maschen fallen lassen. Was macht man mit denen? Ghettos? Abschieben? :(
@HelmutS: Der Spiegel-Artikel ist sicherlich undifferenziert und überspitzt geschrieben. Trotzdem hat er im Kern nicht ganz unrecht.
Zum Thema.
Zu dem was in den letzten Jahren abgelaufen ist, kann ich nur sagen, willkommen im echten Leben. Nirgendwo auf der Welt (vielleicht in Schweden) findet man eine solche Versorgungsgesellschaft wie in D. 6 Wochen Urlaub, x-Monatsgehälter, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall etc. die soziale Hängematte ist gewaltig und einer der Gründe, weshalb die deutsche Wirtschaft immer wieder durch unnötige Krisen geht.
"Früher" und damit meine ich die Jahre 1978 bis Ende der 80ziger Jahre, war es tatsächlich anders. Private Telefonate während der Arbeitszeit auf Firmenkosten z.B. waren undenkbar. Personalentwicklung ein Fremdwort. Da hatte ich um Punkt 7 Uhr auf der Matte zu stehen und bis 17.30 Uhr wurde stramm gearbeitet. Überstunden? *haha* Dank fehlendem Internet, Email etc. gab es wenig was einem ablenkte und sobald man mal länger als 5 min. mit einem Kollegen schwätzte, gab es missbilligende Blicke und dann eine deutliche Ansage bezüglich der noch zu erledigenden Arbeit.
Heute, behaupte ich, wird deutlich weniger gearbeitet. 50% schätze ich, verbringen ihre Arbeitszeit mit privaten Dingen. Das sieht man u.a. auch an den postings in den diversen Foren, Blogeinträgen etc. Und das was an Arbeitsqualität geliefert wird ist unter aller Kanone. Mir kann es nur recht sein, immerhin ernährt das die Beratungsbranche.
Nein, ganz ehrlich, dieses Rumgejammere ist peinlich.
Richten wir uns auf eine strammere Gangart ein, die "anderen" sind uns in Sachen Überlebensstrategie und Zielorientierung deutlich voraus und damit meine ich Menschen und keine Firmen. Und, eine solche Unzufriedenheit wie hierzulande findet sich selten. Mehr Selbstverantwortung hilft in vielen Lebensbereichen weiter.
Wenn das mal keine undifferenzierte Polemik ist, dann weiß ich auch nicht.
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, ist das ein Beispiel für soziale Hängematte ????
Oder die harte Arbeit der Jahre bis 90??? Das kommt doch ganz drauf an wo man war. Ich kannte Leute die haben in der Zeit in Büros die hälfte des Tages Kaffee getrunken und sich Gedanken über das Wochenende gemacht. Genauso gibts heute noch Menschen die jede Woche 6 Tage Akkord arbeiten ohne groß krank zu werden und ihren Urlaub nicht wegkriegen obwohl sie ihn brauchen würden. Private Telefonate gibts für diese Leute auch nicht, da gibts nämlich kein Telefon. Auch kein Internet.
Über die Arbeitsqualität kann man sich sicher streiten, aber zumindest in der Industrie sind dafür ganz andere Faktoren als der einzelne Mitarbeiter in der Produktion hauptverantwortlich.
Dir mag ja manches peinlich sein, in erster Linie sollte dies aber für deinen Beitrag gelten, insbesondere für die beratertypischen Platitüden im letzten Absatz.
In welchem Keller hast Du Dich die letzten Jahre versteckt?
Das laeuft in der Bankenbranche, insebsondere in den USA anders. Da wird fuer 100.000 USD gearbeitet, weil Boni in Hoehe von 500.000 USD versprochen werden. Teilweise vertraglich. Und man nennt es trotzdme noch Bonus.
da brauche ich nicht einmal aus dem keller rauszuschauen, um zu wissen, dass das letzte wirtschaftssystem, das ich haben möchte, dass der us banken ist. also wenn DAS als vorbild dienen soll........
sollen sich doch die manager zur abwechslung mal n neuen job suchen. gibt bestimmt genügend gebildete arbeitslose, die den job nicht viel schlechter machen, und das für 100 000 im jahr. ohne boni.
das problem ist, dass es diese jobs eben nur in der oberen "kaste" gibt (wie schon von jemand anderem hier im thread erwähnt), und da gibt es natürlich keine einschränkungen.....
da brauche ich nicht einmal aus dem keller rauszuschauen, um zu wissen, dass das letzte wirtschaftssystem, das ich haben möchte, dass der us banken ist. also wenn DAS als vorbild dienen soll........
Was Du gerne haettest und was wirklich abgeht, sind zwei Paar Stiefel.
sollen sich doch die manager zur abwechslung mal n neuen job suchen.
warum?
gibt bestimmt genügend gebildete arbeitslose, die den job nicht viel schlechter machen, und das für 100 000 im jahr. ohne boni.
bewerben
das problem ist, dass es diese jobs eben nur in der oberen "kaste" gibt (wie schon von jemand anderem hier im thread erwähnt), und da gibt es natürlich keine einschränkungen.....
Du hast wirklich gar keine Ahnung.
Was Du gerne haettest und was wirklich abgeht, sind zwei Paar Stiefel.....
das ist ja das problem :-)
sprintblondie28
13.04.2010, 21:34
ich habe voriges jahr so eine mitarbeiterbefragung im unternehmen durchgeführt und war über das sehr positive ergebnis und die hohe freiwillige beteiligung beeindruckt: 70% sind stolz für das unternehmen arbeiten zu dürfen. wir haben weltweit 130.000 mitarbeiter und unsere unternehmensphilosophie ist einfach: der mensch steht im mittelpunkt. caring for life;)
sybenwurz
13.04.2010, 21:35
Mal zwischenrein gefragt: wieso geht der Link ausm ersten Beitrag nimmer?
Mal zwischenrein gefragt: wieso geht der Link ausm ersten Beitrag nimmer?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,688162,00.html
kuestentanne
13.04.2010, 22:25
Weil´s hier einer mal kurz mutmaßte.
Die soziale Hängematte ist in Schweden längst nicht mehr so bequem wie in Deutschland.
Speziell das Gesundheitssystem ist so schlecht, dass ich davon abgesehen habe, Handball zu spielen wegen der Verletzungsgefahr.
schoppenhauer
13.04.2010, 22:56
Nein, das Betriebsergebnis als Ganzes zeigt das bestimmt nicht. Da muss man schon genauer schauen koennen.
Beim Investmentbanker mit tranparenten Kundenbeziehungen ist die Zurodnung kurzfristiger Erfolsverantwortung sicherlich möglich. Das sieht aber in den meisten anderen Branchen anders aus. Im VW-Konzern wirst du kaum Manager finden, denen man halbwegs objektiv Ergebnisse zurordnen kann. Da sind es dann leider häufig die Loser, die sich gut darstellen können und einen großteil ihrer Energie in den Aufbau und die Pflege von Netzwerken stecken, ohne dabei Werte zu schöpfen. Wie mit den Lutschern beim Radeln...
Das ist es wohl, was die Meisten ärgert. Das Top-Leute top bezahlt werden müssen, wird wohl niemand bestreiten.
Beim Investmentbanker mit tranparenten Kundenbeziehungen ist die Zurodnung kurzfristiger Erfolsverantwortung sicherlich möglich.
Das habe ich so auch klar gemacht. In den Medien geht es bei den Betraegen gerne um die Investmentbanker, aber alle anderen werden dann sobald das Wort "Bonus" auftaucht, mit dazu gezaehlt.
ich habe voriges jahr so eine mitarbeiterbefragung im unternehmen durchgeführt und war über das sehr positive ergebnis und die hohe freiwillige beteiligung beeindruckt: 70% sind stolz für das unternehmen arbeiten zu dürfen. wir haben weltweit 130.000 mitarbeiter und unsere unternehmensphilosophie ist einfach: der mensch steht im mittelpunkt. caring for life;)
Das ist oft so bis kurz bevor die Leute rausfliegen.
aussunda
14.04.2010, 05:24
@dude
Was wirklich abgeht und ob es gerecht ist, sind zwei paar Stiefel.
@dude
Was wirklich abgeht und ob es gerecht ist, sind zwei paar Stiefel.
Woher weisst du das ? :confused:
Bist du denn in dieser Branche selbst aktiv ? :confused:
powermanpapa
14.04.2010, 08:19
es ist heut anders als früher, selbst in Mittelständischen Betrieben
dort gibts zwar keine "Manager" aber immer häufiger wurden externe Geschäftsführer eingesetzt
--und damit wurden die Angestellten zu Nummern
sprintblondie28
14.04.2010, 08:23
Das ist oft so bis kurz bevor die Leute rausfliegen.
das heißt nicht rausfliegen sondern freisetzen. und in meiner branche ist es nicht so, da wir von der krise profitieren und personal aufstocken.
Entgegen anders lautenden Gerüchten ..Es gibt einen Kündigungsschutzgesetz in Deutschland , das es einen Unternehmer erschwert Arbeitnehmer wahllos frei zu setzen . Mal kurz kündigen und den nächsten an gleicher Stelle einsetzen , wird jedes Arbeitsgericht mit einen Lächeln belohnen ;) . Was Entlassungen im grossen Stil angeht , muss eine Firma einen Sozialplan erstellen (soweit vorhanden mit Betriebsrat) Dort MÜSSEN so "unwichtige" Sachen wie Betriebszugehörigkeit, Familenstand u.ä. berücksichtigt werden .. Normalerweise läuft das dann auf Abfindungen raus (zumindest bei langjährigen Mitarbeitern )
Bleierpel
14.04.2010, 08:45
es ist heut anders als früher, selbst in Mittelständischen Betrieben
dort gibts zwar keine "Manager" aber immer häufiger wurden externe Geschäftsführer eingesetzt
--und damit wurden die Angestellten zu Nummern
So ist es!
Natürlich war früher alles anders und besser. Das hat wohl mit der menschlichen Eigenschaft zu tun, den Blick auf gewisse Dinge zu verklären, zu vergessen und / oder zu verdrängen.
Aber es hat auch damit zu tun, dass mit den neuen 'Errungenschaften' wie z.B. Email das Leben doch um einiges hecktischer geworden ist. Keiner hat mehr Zeit, alles muß jetzt und sofort passieren... Die steigende Anzahl an Burn-Outs ist letztlich wohl auch damit begründet...
Und das dann irgendwann der Spass an der Arbeit verloren geht, man nur noch von einem 'Job' spricht ist ein recht einfacher Kreislauf...
Es gibt durchaus noch Manager, die zwar harte Knochen sind und Unternehmen sanieren, aber dennoch ihre Mitarbeiter motivieren können.
Wir haben gerade einen an Bord (leider in einer anderen BU...). Und wir haben einen sozial vollkommen inkompetenten GF...
Dreimal dürft ihr raten, für wen die Mitarbeiter lieber arbeiten ...
Mir persönlich isses lieber, hart aber fair zusammen geschissen zu werden, wenn ich mal etwas nicht so abgeliefert habe oder einen Fehler gemacht habe aber dafür auch mal ein "Haste gut gemacht" zu bekommen, als von einem "Beziehungslegasteniker" nur Druck zu bekommen...
Helmut S
14.04.2010, 09:07
Es gibt durchaus noch Manager, die zwar harte Knochen sind und Unternehmen sanieren, aber dennoch ihre Mitarbeiter motivieren können.
Bei Sanierungen "spritzt meiner Erfahrung nach immer Blut" - das tut immer weh. Auch für diejenigen, die bleiben.
als von einem "Beziehungslegasteniker" nur Druck zu bekommen...
Scheiße fällt i.d.R. nach unten. Gehört dem GF der Laden?
aussunda
14.04.2010, 10:14
das heißt nicht rausfliegen sondern freisetzen. und in meiner branche ist es nicht so, da wir von der krise profitieren und personal aufstocken.
Arbeitest Du in einer Zeitarbeitsfirma oder beim Arbeitsamt?
Bleierpel
14.04.2010, 10:19
Bei Sanierungen "spritzt meiner Erfahrung nach immer Blut" - das tut immer weh. Auch für diejenigen, die bleiben.
Scheiße fällt i.d.R. nach unten. Gehört dem GF der Laden?
Nee, ist Angestellter... Soll die Braut hübsch machen für einen Verkauf, an dem er mit 5% des VK-Erlös beteiligt ist...
No emotional connection...
Entgegen anders lautenden Gerüchten ..Es gibt einen Kündigungsschutzgesetz in Deutschland , das es einen Unternehmer erschwert Arbeitnehmer wahllos frei zu setzen . .......
ja, deswegen werden bei bedarf die arbeitsbedingungen (gehalt, zeiten, inhalte.....) auch so angepasst, dass die AN von selber gehen. der satz "dann soll er sich doch n anderen job suchen" kommt ja nicht von ungefähr.......
ja, deswegen werden bei bedarf die arbeitsbedingungen (gehalt, zeiten, inhalte.....) auch so angepasst, dass die AN von selber gehen. der satz "dann soll er sich doch n anderen job suchen" kommt ja nicht von ungefähr.......
Arbeitsbedingungen sind nicht einfach so durch einen GF /CEO/Chef änderbar ..Genausowenig wie das Gehalt (freiwillige Zahlungen ausgeschlossen )
Arbeitsbedingungen sind nicht einfach so durch einen GF /CEO/Chef änderbar .....
das geht sogar ganz schnell, wenn der chef dich nur noch für die scheißarbeiten (langweilig, körperlich anstrengend, nervend) einteilt........
.......Genausowenig wie das Gehalt (freiwillige Zahlungen ausgeschlossen )
das geht sicherlich nicht von heute auf morgen.
aber du erwähnst schon die freiwilligen zahlungen. wieviel haben zb das 13. gehalt fest eingeplant?
weiterhin sind auch nullrunden in der lohnerhöhung verkappte lohnkürzungen.
und kommt es nicht auch vor, das AN von sich aus lohnkürzungen anbieten/in kauf nehmen, um entlassungen zu vermeiden?
letztendlich gibt es immer mittel und wege.......
Helmut S
14.04.2010, 11:17
Nee, ist Angestellter... Soll die Braut hübsch machen für einen Verkauf, an dem er mit 5% des VK-Erlös beteiligt ist...
Dann weißt Du wo der eigentliche Druck seinen Ursprung hat: Bei den Eigentümern.
Wenn das ein Interims Manager ist, kann es sein, dass er kein Fixgehalt kriegt und nur die 5% im Erfolgsfall hat.
Helmut S
14.04.2010, 11:20
Arbeitsbedingungen sind nicht einfach so durch einen GF /CEO/Chef änderbar ..Genausowenig wie das Gehalt (freiwillige Zahlungen ausgeschlossen )
Vor allem nicht einseitig. Es gibt natürlich Instrumente wie z.B. Änderungskündigung, aber auch hier greift das Kündigungsschutzgesetz welches hierfür spezielle "Rahmenbedingungen" vorsieht.
Helmut S
14.04.2010, 11:23
das geht sogar ganz schnell, wenn der chef dich nur noch für die scheißarbeiten (langweilig, körperlich anstrengend, nervend) einteilt........
Auch das ist richtig. Es gibt Personalberatungen im Markt, die sich auf Mobbing als Outplacing Werkzeug commited haben. Auch ein Assesment-Center unter dem Vorwand der Selektion von zu befördernden MAs ist recht beliebt um die Low-Performer zu finden. all das und noch viel mehr wird einem schon mal als Strategie angeboten.
aber du erwähnst schon die freiwilligen zahlungen. wieviel haben zb das 13. gehalt fest eingeplant?.
Betriebliche Übung (http://www.rechtslexikon-online.de/Betriebliche_Uebung.html)
das geht sogar ganz schnell, wenn der chef dich nur noch für die scheißarbeiten (langweilig, körperlich anstrengend, nervend) einteilt........
Welchen Sinn soll es machen einen guten Mitarbeiter sowas machen zu lassen und seine Produktivität einzuschränken ? Das schadet dem Unternehmen und dem Ergebnis und somit sich selbst ..
zahlungen. wieviel haben zb das 13. gehalt fest eingeplant?
weiterhin sind auch nullrunden in der lohnerhöhung verkappte lohnkürzungen.
Wo steht denn das es jedes Jahr Lohnerhöhungen geben muss ??
Hinzukommt das in den seltensten Fällen ein Arbeitnehmer seine Leistung um z Bsp 3 % pro Jahr steigert ..(zugegebenerweise eine spitzwindige Formulierung)
und kommt es nicht auch vor, das AN von sich aus lohnkürzungen anbieten/in kauf nehmen, um entlassungen zu vermeiden?
letztendlich gibt es immer mittel und wege.......
Wo ist das Problem ? Die Entscheidung liegt beim Arbeitnehmer .
docpower
14.04.2010, 11:34
Speziell das Gesundheitssystem ist so schlecht, dass ich davon abgesehen habe, Handball zu spielen wegen der Verletzungsgefahr.
Da sind wir hier aber auch bald, weil es so nicht mehr bezahlbar ist, wie es ist.
aussunda
14.04.2010, 11:35
Wo ist das Problem ? Die Entscheidung liegt beim Arbeitnehmer .
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: wo kommst Du denn her?
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: wo kommst Du denn her?
Du hast Recht ...ich habe keine Ahnung von solchen Dingen ..Du hast mich wohl ertappt :Gruebeln:
sprintblondie28
14.04.2010, 14:52
Arbeitest Du in einer Zeitarbeitsfirma oder beim Arbeitsamt?
in einem pharmakonzern
Dann such dir einfach einen neuen Job. :)
typisches arbeitgeberargument...."
Nee, neuerdings typische Arbeitnehmerargument :)
Was soll ich tun? Ich kann das System hinterfragen und kritisieren. Aber letztendlich muß ich irgendwie mitspielen und das Beste draus machen. Zu Zeiten meiner Eltern flog einer höchstens aus dem Unternehmen, wenn er nach der 3. Entziehungskur immer noch den Flachmann im Schreibtisch hatte. Heute fliegen die Leute trotz guten Umsätzen reihenweise raus. Wir wissen alle warum, aber ändern können wir es nicht.
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