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Vollständige Version anzeigen : Better Place - E-Mobilität


Helmut S
01.04.2010, 07:32
Thema Elektroauto. Diese Geschichte mit nachladen an der Steckdose ist ja als alleinige Methode des Tankens nicht gerade der Hit. Insbesondere die Ladezeit ist bei der aktuellen Technologie nicht akzeptabel - auch nicht bei sog. "Superfast Charging" Verfahren.

Ich war letztes Jahr schon auf dieser Messe http://www.ecartec.de/ und es gab sehr interessante Podiumsdiskussionen.

Insbesondere bin ich auf http://www.betterplace.com/ aufmerksam geworden - gegründet von Shai Agassi (die ITler kennen den bestimmt).

Dieses Konzept von Auto ohne Batterie kaufen und die Batterie in einem Tauschsystem leasen ist cool. Ausserdem geht das tauschen der Batterie an den Wechselstationen richtig schneller. Schneller als Tanken an ner normalen Station inkl. bezahlen.

http://www.youtube.com/watch?v=WGr9q3yHPiE

Was haltet Ihr von dem Konzept und von der Zukunft/Perspektive der E-Autos?

:Huhu: Helmut

neonhelm
01.04.2010, 07:42
Was haltet Ihr von dem Konzept und von der Zukunft/Perspektive der E-Autos?

Das Konzept ist das Eine.

Für mich als Stadtbewohner ist das beste an dem Video der Ton. :)

Das Problem sind ja nach wie vor die Akkus (und der Preis), denn eigentlich decken 200km Reichweite ja, hab gerade keine genaue Zahl zur Hand, gefühlte 95% des Verkehres in der Stadt ab.

Wenn ich das Geld hätte, würd ich mir einen Elektro-Smart kaufen. ich denke, in gut zehn Jahren werden die auch preislich konkurrenzfähig sein.

Thorsten
01.04.2010, 08:39
einen Elektro-Smart kaufen
Lieber ein Elektro-Auto, Krankenfahrstühle gibt es auch heute schon elektrisch.

Ein anderes Konzept ist das Überall-Laden, d.h. sobald du dein Auto irgendwo abstellst, lässt du es laden. Deckt den Teil außer Langstreckenfahrten wohl gut ab, da das Auto mehr steht als fährt (12.000 km mit 50km/h Durchschnittsgeschwindigkeit bedeuten fast 23:20 h Standzeit gegenüber 40 Minuten Fahrtzeit pro Tag). Für Langstreckenmobilität sehe ich auch den Batterietausch als sinnvolles Verfahren an. Die Normung der Batterien stelle ich mir aber noch sehr, sehr schwierig vor.

Helmut - geht der Tausch ohne zu bezahlen (weil du schreibst "Schneller als Tanken an ner normalen Station inkl. bezahlen") ;)? Dann wäre ich dabei! Die gleichen (schnelleren) Bezahlsysteme wie für den Batterietausch kann man für konventionellen Sprit auch einführen, wenn man das will.

jens
01.04.2010, 08:40
An Betterplace glaube ich nicht, würde bedeuten, dass die Batterien und die Aufnahmen weitestgehend standardisiert wären. An dem Konzept tüfteln sie schon 4 Jahre und es ist immer noch nichts rausgekommen

Sonst hat eMobility sicher eine Zukunft. Allerdings muss ich da von berufswegen positiv sein :Blumen: schliesslich ist unsere Tochterfirma der grösste Anbieter von eMobility-Leasing im deutschsprachigen Raum. Im Sommer haben wir 1000 Elektroautos laufen

sybenwurz
01.04.2010, 08:58
Ich glaube ja immer noch nicht an eine energieneutrale Produktion solcher Kisten.
Auch bei Pedelecs, die wir verkaufen wie warme Semmeln (bei gleichzeitig nahezu NULL Problemen) nicht.
Wird aber kommen, auf jeden Fall, und, was Fahrräder angeht, vielen Prognosen nach den MTB-Boom bei weitem in den Schatten stellen.
In der aktuellen "Aktiv Radfahren" (?) iss dazu auch ein interessantes Interview mit Markus Storck, der sicher ist, dass zukünftig auchwieder handliche, kleine Autochens á la Wirtschaftswunderzeit wie die Isetta oders Gogomobil Absatz finden werden.
Und ehrlich gesagt: das ist, was mir seit langem im Kopf herumspukt, aber: nicht, solange ich mich damit der Übermacht der Verbennungsmotorisierten beugen und wehrlos dazwischen rumkriechen muss.
Derzeit krankt aber eh noch alles an der Batterietechnik. Zu schwer, zu wenig Kapazität, zu lange Ladezeiten.
Unser Projekt mit dem Elektromotorrad haben wir deshalb einstweilen mal auf Eis gelegt.

aussunda
01.04.2010, 09:11
Ich bin ein Freund des Elektroautos.

Aber einige Fragen sind doch noch offen.

Der Strom muß auch erzeugt werden. Wie umweltfreundlich ist das im Vergleich zu Verbrennungsmotoren.

Was ist mit den Akkus wenn Sie alt sind. Das ist ja auch nicht gerade Biomüll.

Danksta
01.04.2010, 09:18
Ich sehe große Chancen in Megacities (vor allem in Asien), wo Smog ein großes Problem ist. Hier bringt die lokale Emissionsfreiheit viel.
Bei gescheiter Netzintegration (Puffer für die unzuverlässigen regenerativen Energien) bringen die E-Fzg richtigen Mehrwert. Ist eine Frage der kritischen Masse (Anzahl der Fzg, damit der Puffer ausreicht) und der Netzsteuerung.

Was spannend wird, ist die Auslegung der Verträge. Mehrkosten von 5-10.000 Eur pro Fzg werden die meisten Verbraucher nicht zahlen wollen. Neue Leasing/Nutzungsverträge a la Handy kommen hier ganz bestimmt.

Noch vor 1-2 Jahren hätte ich kotzen können bei dem Thema. Aber was sich in der Entwicklung getan hat, ist schon beeindruckend. Das ist bei den deutschen Automobilisten nicht mehr ein reines Alibiprojekt. (Motto: Hallo, meine S-Klasse hat einen Hybridantrieb) Da ist man viel weiter.
Und den Porsche 918 würd ich glatt fahren :Cheese:

Helmut S
01.04.2010, 09:57
Helmut - geht der Tausch ohne zu bezahlen (weil du schreibst "Schneller als Tanken an ner normalen Station inkl. bezahlen") ;)?

So wie ich das verstanden habe: Ja.

Die Idee ist folgende: Du kaufst ein Auto im Better-Place Konzept. Das was Du da kaufst ist ohne Batterie. Deshalb ist der Preis auch der eines vergleichbaren Otto-Motor Fahrzeugs. BTW: BEtter-Place spricht von Hause aus über Fahrzeuge in der Größe von Limousinen.

Dann schließt Du einen Vertrag mit Better Place über eine Kilometerlaufleistung. D.h. Better-Place garantiert Dir Energie für so und soviel KM im Rahmen der mtl. "Leasing-Raten" für die Batterie. Zusätzliche Energie wird zusätzlich abgerechnet - ähnlich wie bei Zusatz-KM in nem herkömmlichen Leasingvertrag.

Du hast dann so ne Art SLA, in dem sie Dir entsprechende Qualität der Batterieen garantieren usw. Klingt alles sehr seriös und schlüssig.

Wenn Deine Batterie leer wird, fährst Du durch ne Better-Place Tauschstation, wirst als "Leasing-zahlender" Better-Place Kunde erkannt (wie auch immer), es wird getauscht und Du bist wieder weg.

Ich hab die letztes Jahr so verstanden, dass sie in Israel, in Canada und irgendwo in Benelux Verträge mit den Staaten über ne Ausrüstung der Busflotten, Fahrzeuge etc. geschlossen haben. Sind dort auch schon recht weit.

Es war auch einer da, von ner großen Beratungsfirma (hab vergessen welche genau). Die haben Analysen für verschiedenste Staaten gemacht. Es kam im Kern raus:

- ein E-Auto darf nicht mehr kosten als ein "Normales"
- Man muss spontan genauso die Möglichkeit habe mal 500km schnell zum Gardasee fahren zu können wenn man Lust hat
- Laden darf auf keinen Fall länger dauern als tanken oder zusätzlichen Aufwand erfordern

Interessant war auch, dass es in den meisten Ländern Richtlinien für E-Mobilität gibt - nur in Deutschland noch nicht. Weiter war interessant, dass z.B. in Frankreich kein PArkhaus mehr neu gebaut werden darf, ohne das Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge zur Verfügung stehen.

Mosh
01.04.2010, 11:26
Was mich bei diesem Thema am meisten ärgert: Strom kommt NICHT aus der Steckdose! ENBW, EON und Co reiben sich doch schon die Hände wenn die die derzeitigen Artikel lesen.

Es muss darum gehen Energie zu sparen und nicht durch Atom Kraftwerke die Umwelt weiter zu gefährden.

Vielleicht bin ich da aber auch nur ein Träumer...

Mosh

neonhelm
01.04.2010, 11:37
Es muss darum gehen Energie zu sparen und nicht durch Atom Kraftwerke die Umwelt weiter zu gefährden.

Vielleicht bin ich da aber auch nur ein Träumer...

Mosh

Nein, bist du nicht. Aber auf (Individual-) Mobilität wird keiner verzichten. Der große Vorteil für Ballungsgebiete sind die dann dort nicht vorhandenen Lärm- und Abgas- Emissionen.

Man könnte ja auch weiter träumen und hoffen, dass leben in der Stadt dann wieder attraktiver wird und dadurch Pendeln wegfällt.

Helmut S
01.04.2010, 12:02
ENBW, EON und Co reiben sich doch schon die Hände

Die arbeiten schon längst daran neue "Lösungen" an den Mann zu bringen - man sieht natürlich ein "mehr" an Stromverkauf. In Wirklichkeit ist das Attraktive daran aber näher an den Kunden mit neuen und ganzheitlichen Angeboten. Es gibt auch schon genug Partnerschaften mit Automobilherstellern. Einfach einen x-beliebig und schnell gegoogelten Artikel zu dem Thema: http://www.autobild.de/artikel/rwe-bringt-e-autos-nach-nrw_997478.html

Thorsten
01.04.2010, 13:45
Dann schließt Du einen Vertrag mit Better Place über eine Kilometerlaufleistung. D.h. Better-Place garantiert Dir Energie für so und soviel KM im Rahmen der mtl. "Leasing-Raten" für die Batterie. Zusätzliche Energie wird zusätzlich abgerechnet - ähnlich wie bei Zusatz-KM in nem herkömmlichen Leasingvertrag.

Du hast dann so ne Art SLA, in dem sie Dir entsprechende Qualität der Batterieen garantieren usw. Klingt alles sehr seriös und schlüssig.

Wenn Deine Batterie leer wird, fährst Du durch ne Better-Place Tauschstation, wirst als "Leasing-zahlender" Better-Place Kunde erkannt (wie auch immer), es wird getauscht und Du bist wieder weg.
Erkannt / identifiziert wirst du entweder wie ein heutiger Firmenwagenfahrer mit Tankkarte bzw. wenn die ein System einführen, das ohne auszusteigen auskommt (z.B. RFID-Lösungen), dann kann man das in herkömmlichen Tankstellen genauso einsetzen wie in Stromtankstellen. Einziger Unterschied: Die Stromtankstellen müssen eh neu gebaut werden, die bestehenden Tankstellen müssen umgebaut werden, was wie üblich natürlich aufwendiger ist.

Deichman
01.04.2010, 13:56
Richtig Sinn macht das Konzept E-Auto doch erst, wenn autonom mit Solarenergie gefüttert wird. Alles andere ist doch nur eine Verlagerung der Umweltproblematik.

Helmut S
01.04.2010, 15:13
Richtig Sinn macht das Konzept E-Auto doch erst, wenn autonom mit Solarenergie gefüttert wird. Alles andere ist doch nur eine Verlagerung der Umweltproblematik.

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Während otto-/dieselmotorische Verbrennung im Auto diesbezüglich wohl schon am Ziel (um nicht zu sagen am Ende) ist, hat der Weg für das E-Auto erst begonnen. So zumindest mein Eindruck.

Danksta
01.04.2010, 15:56
Ich würde nicht sagen, dass Diesel/Otto am Ende sind. Ein Otto Motor mit Wasserstoffantrieb ist IMO die beste Lösung für Langstreckenfzg. Bevor E-Fzg in den sinnvollen Autobahnbetrieb gehen, steht noch ein sehr langer Weg bevor.
Da aber die Wasserstoffspeicherung und -versorgung immer noch schwierig in der wirtschaftlichen Umsetzung sind, sehe ich die Elektrifizierung vor allem im innerstädtischen Bereich. Dann ist auch die Infrastruktur einfacher aufzubauen. Siehe auch der Feldversuch von DAG/smart in Berlin.

Meik
01.04.2010, 18:27
Ottomotoren mit Wasserstoff halte ich für eine der unsinnigsten Techniken überhaupt. Erst verlustreich Wasserstoff herstellen und dann wieder mit geringen Wirkungsgraden im Motor verbrennen. Wenn Wasserstoff dann eher über die Brennstoffzelle.

Hauptproblem liegt aber einfach in der Erzeugung des Wasserstoffs.

E-Autos mit 200km und mehr Reichweite sind zumindest statistisch auch unsinnig. Ich glaube mehr an so Lösungen wie den Opel Ampera. >90% aller Fahrten liegen unter 25km, mit hin und zurück zur Arbeit reichen mit Reserve 60-70km rein elektrisch für den Großteil aller fahrten. Das mit kleinen und leichten Akkupacks.

Für die Langstrecke kommt dann ein Energieerzeuger ins Auto. Anfangs sicher ein normaler Verbrennungsmotor, langfristig mal abwarten. Brennstoffzelle oder was auch immer da noch kommt. Auch kostenmässig dürfte die Variante effektiver sein, richtig teuer sind derzeit ja nur die Akkus.

Batterietauschsystemen gebe ich derzeit wenig Chancen. Zu aufwendig ist das Batteriemanagement. Da muss ja nicht nur ein Stromkabel rein und raus. Temperatursensoren, Heizung, Kühlmittel, ...

Dazu die große Frage wie viel Energie hat man gekauft. Akkus gehen selten kaputt, sie verlieren über die Zeit hauptsächlich Kapazität. Da tauscht man womöglich einen neuen Akku gegen einen der nur noch die Hälfte liefern kann.

Gruß Meik

Helmut S
01.04.2010, 20:32
Ich hab nen Freund der ist - ich denke das kann man mit Fug und Recht behaupten - einer der Experten weltweit zum Thema diselmotorissche Verbrennung von Wasserstoff.

Er hat darüber promoviert, hält (hielt) weltweit Vorträge und hat das Thema bei einem deutschen Premiumhersteller jahrelang in der Motorenvorentwicklung getrieben.

Ohne das fachlich korrekt und detailliert wiedergeben zu können was er mir in vielen Gesprächen erzählt hat: Er sieht in dem Konzept interessanterweise auch keine Zukunft.

Es sind wohl viele Aspekte - nicht nur technische. Ein wesentlicher Aspekt ist aber wohl die Energiedichte und nicht zuletzt die "Einfachheit" des Tanks von Diesel/Benzin gegenüber nem Wasserstofftank. Er hat mir mal gesagt: Wenn Du mit unserem Wasserstoff Serienfahrzeug an den Flughafen fährst und zwei Wochen im Urlaub bist, dann ist der Tank leer. Wie ernst er das gemeint hat weiß ich ehrlich gesagt nicht. Besonders glücklich schien er dabei aber nicht.

sybenwurz
02.04.2010, 00:16
Da aber die Wasserstoffspeicherung und -versorgung immer noch schwierig in der wirtschaftlichen Umsetzung sind, ...

Naja, mal nicht zu reden vom Energiebedarf bei der Wasserstoffgewinnung...:-((
Ich sehe dabei nix als ne Sackgasse.

Edith meint grad, Meik häts eh geschrieben.

Ach ja, und nochwas: wenns derzeit ne Möglichkeit gäb, wirklich effektive und leichte Akkus mit grosser kapazität zu bauen, was meint ihr, wie lange es dauern würde, bis die "Tankfüllung" für 100km nimmer 10ct kosten würde?
Unser Staat und alle anderen würden nie und nimmer auf Mineralölsteuer und die Mehrwertsteuer darauf verzichten (können).
Ich sags seit Jahren (oder Jahrzehnten): wennst was erfindest, womit du billig vorwärtskommst und dich von Steuer und Mineralölkonzernen abnabeln kannst: nutzen und definitiv die Fresse halten!

Deichman
02.04.2010, 00:29
...Wenn Du mit unserem Wasserstoff Serienfahrzeug an den Flughafen fährst und zwei Wochen im Urlaub bist, dann ist der Tank leer..

Das ist die Krux...ist der Wasserstoff im Tank nicht so kalt, wie er sein soll, verwandelt er sich in Gas und muss über Ventile abgelassen werden. Wasserstoff ist im Übrigen auch nur ein Energieträger. Das heisst man benötigt Strom, um Wasserstoff zu erzeugen. Strom kommt aus der Steckdose = Atomstrom = ökol. Schwachsinn.

Ich sehe nur den E-Motor in der Zukunft mit Energieerzeugung und Vermarktung vor Ort durch Windkraft, Solarenergie
oder sonstiges.

Die andere Krux..

> spuckt etlichen Konzernen in die Suppe. Die werden alles versuchen, um diese Dezentralisierung des Energiebedarfes zu verhindern.

> Die Einfachheit des Konzepts und geringe erforderliche Fertigungstiefe wäre ein Problem für unsere Volkswirtschaft!?

Und nun die übelste Nachricht!

Diese Autos, inkl. der erforderlichen Batterietechnologie, werden aus meiner Sicht schneller als wir es für möglich halten gebaut. Nur leider nicht von uns sondern z.B. von Ländern mit weniger verkrusteten Strukturen, die momentan wirtschaftlich expandieren/explodieren: China/Indien o.ä.

Meik
02.04.2010, 10:45
Diese Autos, inkl. der erforderlichen Batterietechnologie, werden aus meiner Sicht schneller als wir es für möglich halten gebaut. Nur leider nicht von uns sondern z.B. von Ländern mit weniger verkrusteten Strukturen, die momentan wirtschaftlich expandieren/explodieren: China/Indien o.ä.

Das glaube ich noch nicht. Derzeit brauchen alle vielversprechenden Akkutechniken reichlich seltenen und teure Rohstoffe (insbesondere Lithium). Die Rohstoffpreise werden sicher nicht sinken und mal eben die Gewinnung verzehnfachen wird auch nicht von heute auf morgen gehen.

Dazu wird auch in anderen Ländern das Problem der Stromerzeugung und Verteilung kommen.

Das wird sicher auf mehr Atom-, Kohle und wasweissich für Kraftwerke hinauslaufen. Viele anderen Länder sind nicht so "ökofanatisch" wie wir.

Gruß Meik

Deichman
02.04.2010, 20:20
Das glaube ich noch nicht. Derzeit brauchen alle vielversprechenden Akkutechniken reichlich seltenen und teure Rohstoffe (insbesondere Lithium). Die Rohstoffpreise werden sicher nicht sinken und mal eben die Gewinnung verzehnfachen wird auch nicht von heute auf morgen gehen.

Dazu wird auch in anderen Ländern das Problem der Stromerzeugung und Verteilung kommen.

Das wird sicher auf mehr Atom-, Kohle und wasweissich für Kraftwerke hinauslaufen. Viele anderen Länder sind nicht so "ökofanatisch" wie wir.

Gruß Meik


Ja, eben.... in China/USA ist die Beschaffung von Lithium(salzen) logistisch einfacher. Beim Strom ebenso...

Rohstoffe sind IMHO nicht allein das Problem in der Zukunft in D, sondern Hochqualifizierte und Forscher welche nach den USA, China etc. abgeworben werden, weil sie dort bessere Forschungsbedingungen (Wissenschaft coop. Wirtschaft) vorfinden, um neue Mobilitätstechnologien zu entwickeln.

In D siehts doch ziemlich mau aus (kenne keine Branche die sich da abhebt) und wenn man mal rückblickend Schröders "Innovationsgipfel" vor 6 Jahren betrachtet..."Deutschland Automobilindustrie"...blahblah....seitdem NULL Wachstum.
China hingegen boomt. Mehr hier: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/16/16758/1.html

Insofern räume ich dem Standort Deutschland wenig Perspektive ein für e-mobility, wenn weiter so verfahren wird, wie bisher. Es werden schlichtweg neue Technologien verpennt.
Kannste auf viele Bereiche übertragen.

p.s. Lithium-Batterien..da passiert übrigens in den USA wesentlich mehr:
http://www.saftbatteries.com/
Vorkommen Lithium in China:
http://blog.incovis.com/2009/09/gefahr-der-abhangigkeit-von-china/

Meik
02.04.2010, 20:31
Unabhängig von logistisch einfacher: Erstmal muss genug Rohstoff gefördert werden um die gewaltigen Mengen Akkus für eine nennenswerte E-Mobiliät herzustellen. Zudem würde eine hohe Nachfrage die Rohstoffpreise eher steigen lassen, damit die Akkus noch teurer werden was auch einer weiten Verbreitung entgegensteht.

Guck dir heute Autos wie den Tesla an, da stecken mehrere zehntausend Euro nur im Akku. Bei welcher Lebensdauer?

Ob in D Technologien verpennt werden wird die Zukunft zeigen. E-Autos haben noch reichlich Probleme, mal ganz abgesehen von der Frage wo der Strom herkommen soll. Dafür ist D führend was effektive Motorentechnik angeht, Technik die massenweise verkauft wird im Gegensatz zu den Alibiautos manch anderer Hersteller.

Gruß Meik

Deichman
02.04.2010, 20:52
Klar wird in D ein bißchen gepennt. ;-)
Nissan hat bereits das erste Akkuwerk in Betrieb genommen, 50.000 Akkus im Jahr Leistung, das nächste wird bis 2012 in GB gebaut. Die Deutschen Hersteller denken gerade darüber nach, Akkuwerke zu errichten. Also wenn sie da noch mithalten möchten muss das Ganze in einem Rekordtempo gebaut werden und ob dann was Gescheites dabei rauskommt?

Tesla ist wirklich ein ganz schlechtes Beispiel.

Ich hoffe auch, daß VW und Daimler dranbleiben. Motorentechnik ist ein Argument von vielen. Neue Konzepte werden aber leider auch nicht so schnell auf dem Markt präsentiert wie im Ausland.

Gruß
Deichman

Meik
02.04.2010, 21:07
Klar wird in D ein bißchen gepennt. ;-)

Unter der Voraussetzung dass sich E-Autos in einigen Jahren durchsetzen sollten ja. ;)

Andererseits auch die Frage ob man alles selber herstellen muss. Autohersteller stellen auch keine Bremsen mehr selber her, warum müssen sie es dann zwangsweise bei Akkus?

Warum ist Tesla ein schlechtes Beispiel? Billiger sind die Akkus bei anderen Herstellern auch nicht. Tesla nutzt aus Kostengründen die eigentlich ineffektive Methode mit unzähligen Kleinakkus. Mit vernünftiger Technologie ginge noch deutlich mehr - allerdings auch zu derzeit höheren Kosten.

IMHO wird das E-Auto noch lange brauchen um sich durchzusetzen. Reichweite und hohe Preise für die Akkus sind neben der Frage wo der Strom herkommt die Hauptprobleme. Und bezüglich der Energiekosten holen sie ihren Vorteil letztlich aus der weit geringeren Besteuerung von Strom im Vergleich zu Benzin und Diesel.

Von der Seite warten wir mal ab was die Zukunft bring und wer was verpennt hat. Derzeit sind E-Autos vor allem ein gutes Marketinginstrument für die Hersteller.

Gruß Meik

Deichman
03.04.2010, 08:21
Unter der Voraussetzung dass sich E-Autos in einigen Jahren durchsetzen sollten ja. ;)

Andererseits auch die Frage ob man alles selber herstellen muss. Autohersteller stellen auch keine Bremsen mehr selber her, warum müssen sie es dann zwangsweise bei Akkus?

Warum ist Tesla ein schlechtes Beispiel? Billiger sind die Akkus bei anderen Herstellern auch nicht. Tesla nutzt aus Kostengründen die eigentlich ineffektive Methode mit unzähligen Kleinakkus. Mit vernünftiger Technologie ginge noch deutlich mehr - allerdings auch zu derzeit höheren Kosten.

IMHO wird das E-Auto noch lange brauchen um sich durchzusetzen. Reichweite und hohe Preise für die Akkus sind neben der Frage wo der Strom herkommt die Hauptprobleme. Und bezüglich der Energiekosten holen sie ihren Vorteil letztlich aus der weit geringeren Besteuerung von Strom im Vergleich zu Benzin und Diesel.

Von der Seite warten wir mal ab was die Zukunft bring und wer was verpennt hat. Derzeit sind E-Autos vor allem ein gutes Marketinginstrument für die Hersteller.

Gruß Meik

Denke, daß der E-Motor in den nächsten Jahren irgendwie kommt. Wenn die Autos allerdings so teuer werden wie ein exotischer Tesla, können sich nur eine Wenige eins leisten. Was mich beim Tesla am meisten stört, ist, daß kein Rad hinten rein passt. ;) ......und die Haltbarkeit. 18650-Batterien sind da ja nicht sehr langlebig.

Was D als Produktionsstandort angeht seh ich halt einige Probleme und fände ich es halt schade, wenn man hier die Entwicklung nicht nutzt. Denke auch, daß "Batterie+Antrieb" nahtlos aus einer Hand gehen muss, um Qualtitätsprobleme zu vermeiden. Daimler will ja irgendwo/irgendwann im Osten damit anfangen, eine Fabrik hochzuziehen.

Der E-Smart soll auch schon 2012 in den Startlöchern sein. Hier wird angeblich diese modernere Batterie-Technik verwandt. Ich hätte mir gewünscht, daß man zuerst einen normalen 4-Türer baut um die Akzeptanz voranzutreiben nach dem Motto: "Leute, schaut...ein Volks-E-Wagen".

Was bei den Batterien wohl noch ein Problem ist, ist neben der Ladekapazität die lange Ladedauer. Da muss sich noch einiges tun.

Verpennen ist halt vielleicht auch das falsche Wort aber es scheint in diesem Land alles immer etwas länger zu dauern wenn etwas zur Marktreife gebracht wird.;)

Gruß Deichman

Helmut S
03.04.2010, 08:40
Auf den Posiumsdiskussionen haben sie gesagt, dass E-Autos in den nächsten 10 jahren entweder signifikant vorhanden sind oder gar nicht. Ein "Zwischendrin" wird es nicht geben.

Der Preis ist definitiv ein K.O. Kriterium - habe ich oben als Kriterium schon mal geschrieben.

Deichman
03.04.2010, 09:04
Preis wird aber auch über Nachfrage reguliert. ;)

Preis KO-Kriterium würde ich jetzt direkt auch nicht sagen. Muss man den Leuten mehr Geld in die Hand geben. :Cheese:

Da liegt ja auch der Hund begraben...Autos kaufen keine Autos und die "Lohnkosten sinken" ja eher und der klassische Autokäufer ist eher konservativ/sicherheitsbewusst anstatt visionär, sodaß ich mir eher erstmal irgendwann so eine halbwegs bezahlbare Hybrid-Karre bestehend aus E-Motor + synthetischer Brennstoff vorstellen kann.

sybenwurz
03.04.2010, 09:07
Die Deutschen Hersteller denken gerade darüber nach, Akkuwerke zu errichten. Also wenn sie da noch mithalten möchten muss das Ganze in einem Rekordtempo gebaut werden und ob dann was Gescheites dabei rauskommt?
Bis da was genehmigt wäre, iss der Zug abgefahren.
Einer der Gründe für die Abwanderung vieler Produktionen ist die Möglichkeit, irgendwo im Ausland schon produzieren zu können, während man in Deutschland noch mit Genehmigungsverfahren kämpfen würde...

Und bezüglich der Energiekosten holen sie ihren Vorteil letztlich aus der weit geringeren Besteuerung von Strom im Vergleich zu Benzin und Diesel.
Eben.
Hab oben schon geschrieben, dass der Staat da nicht zugucken wird, wie die Kraftstoffsteuer ersatzlos wegbrechen wird.

Der Preis ist definitiv ein K.O. Kriterium - habe ich oben als Kriterium schon mal geschrieben.
Absolut! Ich zucke immer wieder, wenn ich Kunden den Preis fürn 10Ah-Akku vom Flyer sagen muss.
Wenn die am Auto nicht am Stück erneuert werden müssten, sondern jedes Jahr n paar Hunderter, die man einkalkulieren kann, fällig würden, sähe es eindeutig freundlicher aus als ein Batzen von einigen Tausendern.
Und: wieso für teuer Geld all die Nachteile gegenüber nem Verbennungsmotorauto erkaufen?
Flyer hat die Schweiz und Teile Südeutschlands mit Ladestationen überzogen;- einerseits klasse, andererseits ein Schritt zurück in die Zeit der Postkutschen mit Pferdetausch alle paar Kilometer...

neonhelm
03.04.2010, 09:13
Verpennen ist halt vielleicht auch das falsche Wort aber es scheint in diesem Land alles immer etwas länger zu dauern wenn etwas zur Marktreife gebracht wird.;)

Gruß Deichman

Das hat man ja bei den Katalysatoren gesehen. Wenn ich mich recht erinnerte, arbeiteten die deutschen Autohersteller an Magermotor-Konzepten, um den Schadstoff-Austoß zu reduzieren. Und dann kamen die Franzosen und haben einfach einen Katalysator hinter ihren Motor gehängt...

Meik
03.04.2010, 09:17
Der E-Smart soll auch schon 2012 in den Startlöchern sein. Hier wird angeblich diese modernere Batterie-Technik verwandt. Ich hätte mir gewünscht, daß man zuerst einen normalen 4-Türer baut um die Akzeptanz voranzutreiben nach dem Motto: "Leute, schaut...ein Volks-E-Wagen".

Aufgrund der Reichweite wird es so schnell keinen Volks-E-Wagen geben. Und daher auch der Smart, ein E-Auto ist ideal im Kurzstrecken und Stadtverkehr, also nimmt man ein Auto was für diesen Einsatzbereich optimal ist.

Der E-Motor wird IMHO kommen, ohne Frage. Das spannende Thema wird sein wo er seinen Strom herbekommt. Serieller Hybrid, Range-Extender, Akku, Brennstoffzelle, Kernreaktor, Flux-Kompensator, Warp-Kern, ... :cool:

Deichman
03.04.2010, 09:18
Bis da was genehmigt wäre, iss der Zug abgefahren.
Einer der Gründe für die Abwanderung vieler Produktionen ist die Möglichkeit, irgendwo im Ausland schon produzieren zu können, während man in Deutschland noch mit Genehmigungsverfahren kämpfen würde...


Naja..etwas hart ausgedrückt. Daimler hat auf jeden Fall nicht gepennt und will 2011 anfangen zu produzieren:
http://www.auto.de/magazin/showArticle/article/25124/Fabrik-fuer-Lithiumionen-Batterien-soll-2011-Produktion-aufnehmen

VW lässt sich von den Amis beliefern. :cool:

By the way..Flyer ist klasse, da brauchste ja auch ein Nummernschild, um damit in den Wald fahren zu dürfen...:Lachanfall:..neeh..echt kein joke. Kollege wollte sich das Ding als MTB holen und dann das...

Deichman
03.04.2010, 09:32
Aufgrund der Reichweite wird es so schnell keinen Volks-E-Wagen geben. Und daher auch der Smart, ein E-Auto ist ideal im Kurzstrecken und Stadtverkehr, also nimmt man ein Auto was für diesen Einsatzbereich optimal ist.

Der E-Motor wird IMHO kommen, ohne Frage. Das spannende Thema wird sein wo er seinen Strom herbekommt. Serieller Hybrid, Range-Extender, Akku, Brennstoffzelle, Kernreaktor, Flux-Kompensator, Warp-Kern, ... :cool:

Ja, aber wer braucht den Smart wirklich? Wohne direkt neben einem Smart-Center. Da laufen immer ganz exotische Menschen rum aber nicht Otto-Normal-Tria-Family...:Cheese:

Das Thema mit der Energie ist interessant. Fluxkompensator gibts schon:
http://www.youtube.com/watch?v=rTJGT4hl2CQ
http://www.welt.de/motor/article4207430/Mein-VW-Lupo-faehrt-mit-Plastikmuell.html
:Huhu:

Meik
03.04.2010, 09:39
Otto-Normal-Tria-Family...:Cheese:


Erzähl das mal einem Nicht-Tria :Lachanfall:

Wer den Smart braucht? Leute in der Stadt und ohne Kinder. Als Zweitwagen für die Stadt. Weil nichts größeres in die Garage des Wohnmobils passt, ...

TriVet
03.04.2010, 10:17
Spannendes Thema!
Bis auf weiteres wird sich mMn der Individualverkehr nicht zurückschrauben (lassen), außer bei drastischen Veränderungen.

In Ballungsräumen wird es vielleicht mehr/leichteres Carsharing geben wie hier in Ulm http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,685755,00.html.
Bei Pendlern auf dem Land könnte man sich Hybridautos mit "Stromgarage" (Solarzellen/Wind erzeugen tagsüber Strom, der nachts das Auto auflädt) vorstellen.

sybenwurz
05.04.2010, 23:08
By the way..Flyer ist klasse, da brauchste ja auch ein Nummernschild, um damit in den Wald fahren zu dürfen...:Lachanfall:..neeh..echt kein joke. Kollege wollte sich das Ding als MTB holen und dann das...

Tja, das liegt dann aber eher nicht so am Flyer sondern an den deutschen Zulassungsbestimmungen.
Wenn irgendwas von nem Motor auf über 25Klamotten angeschoben wird, brauchste nu halt mal ein Versicherungskennzeichen.
Immerhin darfste mit so nem Ding in den Wald (noch?);- mit nem Mofa oder Kleinkraftrad nicht...;)

Soda
14.04.2010, 13:33
Zum Thema VW und E-Flotte kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen, dass das Thema dort stark gepuscht wird.
Die Serien Entwicklung für ein Fahrzeug auf Golf Basis hat dort begonnen, das laut Presseberichten zuerst auf dem chinesischen Markt eingeführt werden soll, da dort jedes E-Auto mit ca. 5000 Euro subventioniert wird und somit der erhöhte Preis durch die noch sehr teure Baterie kompensiert wird.

Meines erachtens Versuchen die großen Autohersteller zur Zeit ihren Wissenstand was Batterien und Baterietechnik betrift zu verbesser. Sie haben erkannt, dass auf diesem Sektor wohl in absehbarer Zeit etliche Fortschritte gemacht werden. Aus diesem Grund interessiert sich dort noch keiner für das Better World Prinzip.