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Vollständige Version anzeigen : Home office, Arbeiten daheim


dude
30.03.2010, 17:19
http://www.inc.com/magazine/20100401/the-case-and-the-plan-for-the-virtual-company.html

lang, aber sehr lesenswert!

Megalodon
30.03.2010, 17:39
Heimarbeit wird bei uns voraussichtlich auch eingeführt werden. Zumindest läuft zur Zeit ein Pilot mit über 100 Beamte, die bis zu 60% ihrer Arbeitszeit von zuhause aus arbeiten. 100% geht nicht, vor allem weil wir ja auch Verhandlungen durchführen müssen.

Ich finds aus mehreren Gründen gut, und dabei ist die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Training nur ein Thema. Wenn´s angeboten wird, werde ich mich darum bewerben.

backy
30.03.2010, 17:45
..sehr zweischneidiges schwert....

unter anderem eröffnet das firmen die möglichkeit zum beispiel arbeitsschutzmaßnahmen zu umgehen. des weiteren werden infrastrukturkosten auf den ma abgewälzt..

dem argument "bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Training" kann ich nicht folgen.

wer "ernsthaft" arbeitet hat kernzeiten in denen sein geschäft abläuft..da ändert es dann auch nichts wo man physikalisch sitzt.

ich kenne ein paar "home worker" (<> öffentlicher dienst)
- die arbeiten alle länger als vorher...

dude
30.03.2010, 18:14
Hast Du den Artikel gelesen?
Rechtliche Probleme ja, Infrastruktur meistens unproblematisch.

Megalodon
30.03.2010, 18:25
dem argument "bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Training" kann ich nicht folgen.

wer "ernsthaft" arbeitet hat kernzeiten in denen sein geschäft abläuft..da ändert es dann auch nichts wo man physikalisch sitzt.



Das stimmt einfach nicht für jede Art von Arbeit. Ich habe zB keine "Kernzeiten".

Allein wenn ich morgens laufen will, dann müsste ich nicht um fünf Uhr aufstehen ... oder Radfahren, das läuft dann auch in der Übergangszeit bei Tageslicht.

Oder die, die sich abends im vollen Bad mit Treibholz rumschlagen müssen, die machen dann halt Nachmittags eine Pause, um ein paar Bahnen abzuspulen. Und abends, wenns Bad wieder voll ist, arbeitet man halt noch eine Stunde an seinen Akten.

keko
30.03.2010, 18:30
..sehr zweischneidiges schwert....

Ja, absolut. Stichwort "Hochverfügbarkeit" oder "Ach, Sie können sich das ja auch später am Abend oder am Wochenende mal kurz anschauen...".

dude
30.03.2010, 18:39
Das hat doch auch heute schon nichts mehr mit home office zu tun. Remote access und crackberry gehoeren doch auch fuer Bueroarbeiter vielerorts zum Standard.
Ich lass' gerne mal bei der morgendlichen Sitzung um 6 die ersten emails raus. Das freut die Europaeer und ist immer gut fuer einen dummen Spruch ("just coming home").

keko
30.03.2010, 18:51
Das hat doch auch heute schon nichts mehr mit home office zu tun. Remote access und crackberry gehoeren doch auch fuer Bueroarbeiter vielerorts zum Standard.
Ich lass' gerne mal bei der morgendlichen Sitzung um 6 die ersten emails raus. Das freut die Europaeer und ist immer gut fuer einen dummen Spruch ("just coming home").

:Cheese:

Damit kann man Leute in den Wahnsinn treiben. So wie der Chef, der sonntags immer seine EMails schreibt und am Montag früh seine Mitarbeiter anruft, ob sie schon gelsen und bearbeitet wurden. :( Wenn der Chef das 3x macht, liest der arme Mitarbeiter seine EMails auch am Sonntag. Nachdem ich das alles schon mitgemacht habe, behaupte ich, dass starre Arbeitszeiten von 8-17 Uhr ohne das Remote-Geschiss am arbeitnehmer- und familienfreundlichsten sind.

dude
30.03.2010, 18:57
Ich glaub' das ist eher Geschmacksache.
Ich hasse 9-5 und Wochenenden.
Familienfreundlich kann ich natuerlich nicht beurteilen.

Hunki
30.03.2010, 18:58
Ich habe beides auch schon gemacht. Hat beides seine Vor- und Nachteile... vor allem in der Informatik ist es doch mittlerweile fast normal wenn man Home-Office macht.

Der Vorteil ist dann halt, dass man sich seinen Tag einteilen kann wie man will. Vor allem beim letzten Arbeitgeber war es eigentlich fast egal wann ich gearbeitet habe, hauptsache die Arbeit wird gemacht und ist qualitativ gut. So hat man Zeit mittags ne Trainingseinheit zu machen, oder mit der Familie was zu unternehmen und kann dann am Abend noch 1-2 Stunden einschieben.

Der grosse Nachteil ist dann halt, dass jeder das Gefühl hat man sei immer erreichbar. So kann man dann kaum zwischen privatem und geschäftlichem trennen.

Ich bin mittlerweile so weit, dass ich lieber im Geschäft bin und dann nach Feierabend den Schalter lege... dann ist fertig Arbeit und ich bin fürs Geschäft nicht mehr erreichbar. Deshalb habe ich auch kein Handy...

hunki

dude
30.03.2010, 18:59
Nachtrag: neulich abends um 10 hab' ich krampfhaft versucht nach zwei Glaesern Wein wieder nuechtern zu werden, um eine halbwegs glaubhafte email rauszulassen, auf die ich am Nachmittag keinen Bock hatte.

keko
30.03.2010, 19:00
Ich glaub' das ist eher Geschmacksache.
Ich hasse 9-5 und Wochenenden.
Familienfreundlich kann ich natuerlich nicht beurteilen.

Meine Schwester ist auch RA mit Blackberry und RemoteAccess-Laptop. Mittlerweile verflucht sie das Zeugs. Es kommt aber auch ein bisschen auf jeden selbst drauf an, ob man Schranken aufzeigt oder alles mit sich machen lässt.

dude
30.03.2010, 19:01
So kann man dann kaum zwischen privatem und geschäftlichem trennen.


Ich will das gar nicht, wenn meine Arbeit Spass macht. Dafuer bin ich auch bei der Arbeit privat unterwegs. Wie quasi jeder hier, nicht wahr? :Huhu:

dude
30.03.2010, 19:02
Es kommt aber auch ein bisschen auf jeden selbst drauf an, ob man Schranken aufzeigt oder alles mit sich machen lässt.

Das und nur das!

Megalodon
30.03.2010, 19:07
:Nachdem ich das alles schon mitgemacht habe, behaupte ich, dass starre Arbeitszeiten von 8-17 Uhr ohne das Remote-Geschiss am arbeitnehmer- und familienfreundlichsten sind.

Aha. Und wo gibts sowas?

keko
30.03.2010, 19:53
Aha. Und wo gibts sowas?

Ach, das gibt es sehr oft. Scheinbar hattest du Home-Office/Remote-Zugang usw. noch nicht. Dann mach es einfach mal eine zeitlang und zwar mindestens bis die Anfangseuphorie verflogen ist, und dann wirst du sehen, ob es für dich mehr Vor- als Nachteile bringt (das sage ich ganz neutral). Es kommt meiner Meinung nach sehr auf den Arbeitgeber und sehr auf den einzelnen Mitarbeiter an. Ist will bei fast allen "Dingen": weder sind sie grundsätzlich schlecht nocht gut, erst der Mensch gibt ihnen eine Wertung. :)

Meik
30.03.2010, 20:04
Die fehlende Trennung privat-geschäftlich habe ich immer gehasst. Mir ging das im Studium schon auf den Senkel. Mir macht mein Job auch Spaß, aber trotzdem ist jetzt Feierabend Feierabend.
Sitze öfter auch nach 17 Uhr im Büro und erledige Dinge. "Kannst du doch auch zu Hause". Nö, auch wenn ich noch 2h im Büro sitze, da gibt´s keine Ablenkung, da wird die Arbeit zügig erledigt und wenn ich aus dem Büro raus bin ist das Handy aus und ich hab frei. Klar gibt´s immer die Leute die morgens um 8Uhr fragen ob ich die Mail schon ... nein, hab ich nicht, mach ich jetzt, fange ja gerade erst an.

Mag sein dass manche Leute mit der Vermischung besser klar kommen. Aber dieses Gefühl immer Arbeit, auch zu Hause guckt man abends auf den Schreibtisch "ach du könntest doch eben" - ob das auf Dauer wirklich so toll ist?

Gruß Meik

Superpimpf
30.03.2010, 20:10
Also der einzige Grund, warum ich lieber in der Firma arbeite ist, dass ich mich zuhause leichter ablenken lasse und deswegen nicht so konzentriert arbeiten kann.

Ansonsten find ich Ist will bei fast allen "Dingen": weder sind sie grundsätzlich schlecht nocht gut, erst der Mensch gibt ihnen eine Wertung.
ganz richtig. Es gibt Leute, die lassen sich immer vor den Karren spannen und machen alles für jeden und andere die sagen auch mal wann Schluß ist. Und da ist es völlig egal ob von daheim oder auf Arbeit.

sybenwurz
30.03.2010, 20:22
... 100 Beamte, die bis zu 60% ihrer Arbeitszeit von zuhause aus arbeiten.
Soso. Die arbeiten also zuhause.
Sorry, wenn ich hier ein Klischee bediene, aber ich hab ne leise Ahnung, was bei dem Pilotprojekt rauskommt.

Ansonsten hab ich auch beide Seiten: 3-4Tage in der Firma, teils nehm ich mir Arbeit von da mit nach Hause, teils reichts aber auch, was ich da zu tun hab.
Es liegt mir grundsätzlich sehr, mir da viel selbst einteilen zu können und ich seh es wie dude: wenns Spass macht, juckts auch nedd, wenn mich einer, der Licht gesehen hat, um Elf abends anruft und nen Termin ausmacht oder ich morgens um halb Sieben an der Tür stehe, weil jemand was vorbeibringt.
Was mich am meisten dabei stört: morgens vor Acht, Tendenz auch mal Zehne und abends nach Sechs, teils schon ab Vier, erreicht man anderswo niemanden.
Ich hab nur einen Grosshändler, wo die Chancen zwischen 7 und 19Uhr gut stehen, wenn telefonisch was zu klären wäre, was via Onlineshop/Email/Internetpräsenz nicht geht.
Ausserdem nervts, dass viele die Reaktionszeit einer Schlaftablette auf Emails haben.
Bei uns wird Minimum dreimal täglich der Maileingang gecheckt und ggf. beantwortet und ich bin sowohl im Laden als auch zuhause ständig online, bei einigen Kandidaten geht die Response aber eher Richtung drei Wochen.
So iss kein Krieg zu gewinnen;- viele nutzen die vorhandenen Möglichkeiten nicht ansatzweise aus, wenngleich ich nicht beurteilen kann, wie das bei nem Bürojob aussieht.

ironmansub10h
30.03.2010, 20:29
Mann bin ich froh einen Job zu haben der vieles was hier gewünscht wird schon inne hat. Ich war heute beruflich laufen , gestern beruflich Krafttraining machen und am WE werde ich beruflich Kaffee trinken gehen ; )

Meik
30.03.2010, 20:33
Unsere Firma hat gewisse Öffnungszeiten, warum sollte ich da in meiner Freizeit noch erreichbar sein? Bezahlt mir auch keiner extra. Und auch wenn mir der Job Spaß macht, wenn ich abends beim Training bin, auf Tri-Szene surfe oder auf der Couch sitze will ich auch mal 2h meine Ruhe haben.

Das schilmme daran ist wenn man einmal mit sowas anfängt wird in Zukunft immer erwartet dass man immer und überall erreichbar ist. Ich mach schon genug Termine außerhalb der normalen Zeiten (=Überstunden), irgendwann muss man einfach mal eine Grenze ziehen. Und das geht IMHO einfacher wenn man auch räumlich die Trennung Job/Privat hat.

Und das mit der Effektivität kenne ich auch aus dem Bekanntenkreis. Da hört man öfter was von "den ganzen Abend gearbeitet", aber mit Flimmerkiste an, im I-Net surfen, privat telefonieren - das hätte man in 1h effektivem Arbeiten auch erledigen können und den Rest des Abends frei gehabt. Aber ist halt so wenn der Chef nicht gucken kann was man nebenbei so treibt. Und ich wage mal zu behaupten dass sich die wenigsten zu Hause so zusammenreißen können wie im Büro.

Allerdings gehört es sich IMHO wenn ich Mails oder Anrufversuche hatte die am nächsten Morgen unverzüglich zu beantworten oder zurückzurufen.

Mails wochenlang nicht bearbeiten ist IMHO ein Unding. :Nee:

Aber wie gesagt, das ist sicher individuell verschieden. Nur ich werde Arbeit zu Hause so schnell nicht wieder anfangen.

dude
30.03.2010, 21:01
Mann bin ich froh einen Job zu haben der vieles was hier gewünscht wird schon inne hat. Ich war heute beruflich laufen , gestern beruflich Krafttraining machen und am WE werde ich beruflich Kaffee trinken gehen ; )

Begleitservice? Was geht heut Abend?

Meik
30.03.2010, 21:02
Begleitservice? Was geht heut Abend?

An was du wieder denkst :Lachanfall:

dude
30.03.2010, 21:09
Und ich wage mal zu behaupten dass sich die wenigsten zu Hause so zusammenreißen können wie im Büro.


Wer die Arbeit nicht macht, fliegt halt raus.

Klar ist es in vielen Jobs nicht umsetzbar. Wenn ich mir aber in einem Grossunternehmen anschaue - und da sind systembedingt ALLE gleich -, wie viel wenig effektiv gearbeitet wird, dann kommen mir die Traenen. Sorry, fuer's Surfen, Kaffeetrinken und dumm rumlabern muss ich nicht in's Buero gehen. Da bleib' ich lieber daheim, reiss das runter, was von mir verlangt wird und kann mich zudem noch anderwertig beschaeftigen.

powermanpapa
30.03.2010, 21:13
eure Sorgen möcht ich haben

Meik
30.03.2010, 21:15
Sorry, fuer's Surfen, Kaffeetrinken und dumm rumlabern muss ich nicht in's Buero gehen.

Stimmt, aber das mache ich im Büro doch eher selten. Zum einen wird Cheffe meckern, zum anderen kann ich erst nach Hause wenn die Arbeit fertig ist, wenn 17Uhr nicht reicht dann eben länger. Da ist (für mich) die Motivation einfach höher effektiv und zügig zu arbeiten. Aufschieben bedeutet später nach Hause.

Gruß Meik

Meik
30.03.2010, 21:15
eure Sorgen möcht ich haben

Och, ich könnte dir ein paar von meinen abgeben :Cheese:

dude
30.03.2010, 21:18
eure Sorgen möcht ich haben

Sorgen? Welche Sorgen?
Tellerrand pmp!

Megalodon
30.03.2010, 21:29
Und das mit der Effektivität kenne ich auch aus dem Bekanntenkreis. Da hört man öfter was von "den ganzen Abend gearbeitet", aber mit Flimmerkiste an, im I-Net surfen, privat telefonieren - das hätte man in 1h effektivem Arbeiten auch erledigen können und den Rest des Abends frei gehabt. Aber ist halt so wenn der Chef nicht gucken kann was man nebenbei so treibt. Und ich wage mal zu behaupten dass sich die wenigsten zu Hause so zusammenreißen können wie im Büro.


Das spielt bei mir z.B. keine Rolle, da ich ein Einzelbüro habe und dort mehr oder weniger machen kann was ich will. Ich werde rein über meine Ergebnisse und nicht über meine Präsenz im Büro oder im I-Net kontrolliert. Und Arbeitsergebnisse abliefern kann ich auch von zuhause aus.

drullse
30.03.2010, 21:30
Oder die, die sich abends im vollen Bad mit Treibholz rumschlagen müssen, die machen dann halt Nachmittags eine Pause, um ein paar Bahnen abzuspulen. Und abends, wenns Bad wieder voll ist, arbeitet man halt noch eine Stunde an seinen Akten.

Das ist die schöne Theorie. In der Praxis hast Du dann ganz schnell das Problem, dass man versucht, Dich zu Hause zu erreiche und Du bist nicht da. Dauert nicht lange, dann wird angezweifelt, dass Du wirklich zu Hause arbeitest...

topre
30.03.2010, 21:36
Ich habe es mit dem Homeoffice (IT-lastiger Job) auch schon das ein- oder andere mal probiert. Ist mal ganz nett, aber richtig effektiv bin ich da nicht, da einfach die Versuchung der Ablenkung oft zu groß. Außerdem vermisse spätestens nach 2-3 Tagen die Kollegen. Denn das macht doch einen Job erst interessant, wenn man mit Menschen zu tun hat. Und damit meine ich nicht die Plaudereien am Kaffeeautomaten, die es bei uns kaum gibt. Ich meine eher den Meinungsaustausch auf den Job bezogen, der kommt heutzutage eh schon oft zu kurz. Man hat schließlich Communicator, Skype, Mail, Telefon - ist aber alles nicht das gleiche wie ein persönliches Gespräch!

Was das dauerhafte Erreichen angeht, so zieht die Grenzen einfach jeder selbst. Ich habe Zeiten, da bin ich nahezu 24h für die Firma da und dann gibt es wieder Zeiten, da braucht nach 17/18 Uhr oder vor 9 Uhr mir keiner zu kommen... Aber das ist eben auch eine Eigenheit meines Jobs mit längeren Inbetriebnahmen beim Kunden sowie Planung, Entwicklung und Test im Büro und vor allem einem extremen Projektgeschäft. Und genau deshalb mag ich meinen Job so wie er ist und brauche auch diese radikale Trennung Job/privat nicht, weil die sich automatisch ergibt, wenn es nötig ist.

Megalodon
30.03.2010, 21:44
Ich habe es mit dem Homeoffice (IT-lastiger Job) auch schon das ein- oder andere mal probiert. Ist mal ganz nett, aber richtig effektiv bin ich da nicht, da einfach die Versuchung der Ablenkung oft zu groß. Außerdem vermisse spätestens nach 2-3 Tagen die Kollegen. Denn das macht doch einen Job erst interessant, wenn man mit Menschen zu tun hat. Und damit meine ich nicht die Plaudereien am Kaffeeautomaten, die es bei uns kaum gibt. Ich meine eher den Meinungsaustausch auf den Job bezogen, der kommt heutzutage eh schon oft zu kurz. Man hat schließlich Communicator, Skype, Mail, Telefon - ist aber alles nicht das gleiche wie ein persönliches Gespräch!


Das ist wirklich ein Argument. Aber in meinem Fall wären ja sowieso nur 3 Tage pro Woche zuhause möglich. Der Rest wäre Full-Time im Büro.

powermanpapa
30.03.2010, 21:50
Sorgen? Welche Sorgen?
Tellerrand pmp!

nunja

schon 87 als schlichter Geselle hab ich die Arbeit "mit nachhause genommen" bin Sonntags vormittags angerufen worden das ich mal eben los müsste und für 7 Tage packen soll
seit ich selbständig bin, ists "normal" das wenn ich auf dem Radl auf Malle hocke, irgendjemand anruft und ich ne Lösung finden soll

von daher

das jemand der ne andere Beziehung zum Lebenserwerb hat, das anders sieht, versteh ich auch

obs allerdings in der heutigen Zeit sinnvoll ist auf althergebrachtes nicht verzichten zu wollen?

ich sehs allerortens, wie viele viele komplett umdenken müssen

da kann man zetern und sich aufm kopfstehend mit den Ohren wackeln

obs hilft?

Meik
30.03.2010, 22:03
obs allerdings in der heutigen Zeit sinnvoll ist auf althergebrachtes nicht verzichten zu wollen?

Prinzipiell sicher nicht.

Aber ich kenne auch viele Leute die das "nie wirklich frei haben" einfach nicht auf Dauer durchhalten. Letztlich ist das mehr Arbeit, weniger Freizeit für i.d.R. nicht mehr Geld. In der Freizeit auch wirklich frei zu haben ist IMHO einfach auch ein Stück Lebensqualität.

powermanpapa
30.03.2010, 22:11
Prinzipiell sicher nicht.

Aber ich kenne auch viele Leute die das "nie wirklich frei haben" einfach nicht auf Dauer durchhalten. Letztlich ist das mehr Arbeit, weniger Freizeit für i.d.R. nicht mehr Geld. In der Freizeit auch wirklich frei zu haben ist IMHO einfach auch ein Stück Lebensqualität.

permanent ununterbrochen geht ganz klar nicht gut

bin grad am grübeln ob ich mal --wirklich frei-- habe?

prinzipiell schon, es sei denn es ist wirklich wichtig

im Zeifelsfall hat mich meine Frau aber auch schon nach ner halben Flasche Rotwein zum dringenden Problemfall gefahren
und zu manchen Zeiten ging ich um 23 ins Bett saß um 3 im Büro und um 7 kamen meine Leute

meine Kunden freuen sich aber über meine Entspanntheit, von daher hats mir wohl nicht wirklich geschadet
und da ich 25 Jahre verheiratet bin und meine Jungs immer noch mit mir Rad fahren gehen, auch nicht im Privatleben

ist wohl ne Lebenseinstellung

dude
30.03.2010, 22:13
Auf Arbeit auch wirklich arbeiten zu muessen, ist IMHO einfach auch ein Stück Gefaengnis.

keko
30.03.2010, 22:16
nunja

schon 87 als schlichter Geselle hab ich die Arbeit "mit nachhause genommen" bin Sonntags vormittags angerufen worden das ich mal eben los müsste und für 7 Tage packen soll
seit ich selbständig bin, ists "normal" das wenn ich auf dem Radl auf Malle hocke, irgendjemand anruft und ich ne Lösung finden soll

von daher

das jemand der ne andere Beziehung zum Lebenserwerb hat, das anders sieht, versteh ich auch

obs allerdings in der heutigen Zeit sinnvoll ist auf althergebrachtes nicht verzichten zu wollen?

ich sehs allerortens, wie viele viele komplett umdenken müssen

da kann man zetern und sich aufm kopfstehend mit den Ohren wackeln

obs hilft?

Als Selbständiger ist das auch was anderes, da hast du eine andere Motivation. Wenn bei dir das Telefon klingelt, klingelt es ja praktisch gleichzeitig in deiner Kasse ;) Wenn ich sonntags EMails beantworte, kriege ich am Monatsende aber auch nicht mehr Geld. Ausserdem ist nicht unbedingt die reine wöchentliche Arbeitszeit der Punkt, sondern das Gefühl, ständig erreichbar zu sein oder sein zu müssen. Man kann einfach nicht mehr richtig abschalten. Ich würde von mir sagen, dass mich das nicht allzu sehr belastet, dass ich meist "über den Dingen stehe", aber ich kenne viele, die nehmen das super ernst und die zieht das teilweise psychisch voll runter. Gerade dann, wenn man keine Ablenkung (Familie, Sport) hat.

powermanpapa
30.03.2010, 22:20
damit hast du allerdings Recht

für Umme geht nicht, da lieg ich lieber aufm Sofa und trink die 2. Hälfte der Flasche

und die Möglichkeit die Zeiten zwischen den wirklich wichtigen Sachen einigermassen frei einzuteilen---ebenfalls enorm nötig

zum Glück hat meine Kundschaft viel Verständnis dafür das ich zwischendurch laufen schwimmen radfahren krafttrainiern meine frau beglücken und meine Kinder verprügeln muss

topre
30.03.2010, 22:29
Auf Arbeit auch wirklich arbeiten zu muessen, ist IMHO einfach auch ein Stück Gefaengnis.
Das ist korrekt, aber welcher Büroarbeiter ohne permanenten Kundenkontakt muss das?

Meik
30.03.2010, 22:33
zum Glück hat meine Kundschaft viel Verständnis dafür das ich zwischendurch laufen schwimmen radfahren krafttrainiern meine frau beglücken und meine Kinder verprügeln muss

D.h. aber auch in deinem Fall dass eine gewisse Freizeit für Sport und Familie übrigbleibt.

Ein Arbeitnehmer kann aber nicht einfach sagen "ich verschwinde jetzt mal 2h zum Training" mitten in den Bürozeiten mit dem Kommentar "mach halt heute abend zu Hause noch was". Das ist letztlich der Vor- und Nachteil wenn man selbstständig ist. Einerseits flexibler weil man keinen Chef hat, andererseits auch wieder abhängiger von den Wünschen der Kunden die man nicht vergraulen will.

Gruß Meik

sybenwurz
30.03.2010, 22:33
In der Freizeit auch wirklich frei zu haben ist IMHO einfach auch ein Stück Lebensqualität.

Wenn ich sonntags EMails beantworte, kriege ich am Monatsende aber auch nicht mehr Geld. Ausserdem ist nicht unbedingt die reine wöchentliche Arbeitszeit der Punkt, sondern das Gefühl, ständig erreichbar zu sein oder sein zu müssen.

Ooch Leute, bitte: macht doch mal nen Punkt!
Wer seine Ruhe haben will, kann die Quetsche doch abschalten unds Festnetz ausstöpseln odern AB anschalten!
So schwer iss das doch nicht.
Wer sich in seiner Freizeit derartig unter Druck setzen lässt, ist garantiert auch im Büro derjenige, der sich alles überstülpen lässt und bis in die Puppen Familie, Soziales und Sonstiges aufs Spiel setzt, um es weder bezahlt noch gedankt zu kriegen.

topre
30.03.2010, 22:45
Ein Arbeitnehmer kann aber nicht einfach sagen "ich verschwinde jetzt mal 2h zum Training" mitten in den Bürozeiten mit dem Kommentar "mach halt heute abend zu Hause noch was".

Das stimmt aber so auch nicht! Bei mir in der Firma ist das sehr wohl möglich, dass man mal 2h Mittagspause macht oder halt mal an einem Tag um 14 Uhr zum Radeln geht. Man muss es eben nur machen, wozu gibt es denn Gleitzeitvereinbarungen? Und du glaubst gar nicht, wie befreit man arbeitet, wenn man mittags eine Stunde Laufen war...

dude
30.03.2010, 22:52
Das ist korrekt, aber welcher Büroarbeiter ohne permanenten Kundenkontakt muss das?

Theoretisch halt jeder. Und so macht man quasi-heimlich alles andere. Biste daheim, interessiert nur, was hinten rauskommt.

Meik
30.03.2010, 23:18
So schwer iss das doch nicht.
Wer sich in seiner Freizeit derartig unter Druck setzen lässt

Hab ich auch keine Probleme mit. Aber viele Arbeitgeber erwarten sowas quasi.

Das stimmt aber so auch nicht! Bei mir in der Firma ist das sehr wohl möglich,

Mit Betonung auf "bei dir in der Firma" ;)

Da ich z.B. ständig mit Kunden zu tun habe geht das bei uns in den Kernzeiten (8-17Uhr) nicht. Hier erwarten die Kunden (IMHO zu recht) dass sie einen Ansprechpartner haben bzw. gleich bedient werden.

Hier sind wir aber auch bei einem Problem bei der Diskussion, jeder überträgt seine Einstellung und Arbeitsbedingungen gerne mal auf die Allgemeinheit. Einem Schichtarbeiter nutzen Gleitzeitvereinbarungen anderer Leute auch nichts, ein Selbstständiger denkt und arbeitet anders als ein Angestellter, ... Deswegen habe ich ja auch betont FÜR MICH wäre arbeiten in einem Home-Office nichts. :Huhu:

Bleibt nur zu hoffen dass jeder einen Job findet mit dem er zufrieden ist. :)

Gruß Meik

Deichman
31.03.2010, 00:17
Homeoffice gibts bei uns auch und speiziell über die Feiertage mit VPN und Remote Access, SAP, WebEx...der ganze Mist. Das volle Geraffel ist dann zwar von zuhause irgendwie steuerbar aber es fühlt sich komisch an. Da ich mit einem Rechnerpark arbeite und da Plotter und anderes Gelumpe dranhängen ist das Arbeiten nur beschränkt möglich, da ich ca. 3 Monitore simultan bräuchte um alles checken zu können aber nur einen 15" Dell-Schleppie zur Verfügung gestellt bekomme.
Dazu kommt, daß ich für Remotesessions eine fette Standleitung bräuchte und kein DSL...upload ist zu langsam. FTP oweh.
Die Infrastruktur kann man vergessen. Die Kosten auch. Das homeoffice-Modell funzt daher wohl eher für callcenter von irgendwelchen internetbuden.

Das eigentliche Übel aber ist, daß mir der fachliche Austausch innerhalb der Gruppe fehlen würde und der Nonsens mit div. LieblingskollegInnen und der beschissene Automatenkaffee und: die Kantine würde ich auch vermissen und kulturelle Highlights innerhalb der Firma ;-).

Yes, wenn man in NY oder Tokyo wohnt, ist das mit der Miete vielleicht ein Argument. Da rechnet sich so ein Modell. Hier in Kiel ist Bürofläche für kleines Geld zu haben inkl. Infrastruktur.

Nach mehreren Jahren in denen ich in einer Hamburger Schickimicki-Werbeagentur "gelebt" habe, bin ich zudem froh, daß ich eine Trennung von privat und job habe und bin mittlerweile son' typisch deutscher Industrie-Gleitzeitler mit Stechkarte, nach dem Motto: aus dem Haus = aus die Maus.

Mein Arbeitsweg ist dazu ein schöner trail, auf den ich zwecks "Abschalten" auch nicht verzichten möchte...

...lediglich der Großraumbüro-Hörschaden wird mir irgendwann Sorgen machen. :Cheese:

powermanpapa
31.03.2010, 06:56
worüber ich in dem Zusammenhang öfters nachgedacht habe..

ob nicht die gleichen die auf 9-15 strikt bestehen

die selben sind die mich Sonntags abends anrufen weil eben die Waschmaschine kaputt gegangen ist??

-----

achja und lustig finde ich auch wie der eine oder andere in meinem Freundeskreis sich darüber beschwert hat, das er nie mehr als 3 Wochen Urlaub am Stück bekommen würde

als Selbständiger habe ich 10 Tage aufs Jahr verteilt, die ersten 5 gingen letzte Woche für Malle drauf
meistens gibts ne komplette Woche Urlaub nur, wenn in der Woche auch mindestens ein Feiertag ist

schon mein Chef meinte vor 22 Jahren zu mir

"Urlaub??? zwischen Weihnachten und Neujahr kannste 6 Wochen machen" hatte damals noch 30 Tage, von denen ich mir immer 20 auszahlen ließ

----aber Ausbeuten ließ ich mich dennoch nicht, das funktionierte für beide Seiten recht gut, die Vorteile die ich dadurch das ganze Jahr über hatte, waren schon nicht schlecht

---------------

generell werden sich alle auf vielfälltige Änderungen im Arbeitsleben einstellen müssen
erlebe ich die Tage sehr häufig

da wird liebgewonnenes von einem Tag auf den anderen umgeworfen
bisher 30 Jahre mit dem Fahrrad um die Ecke
jetzt ist der Laden aufgelöst und es bleibt nur die Möglichkeit nen ähnlichen Spezialjob in 150km Entfernung zu machen

sybenwurz
31.03.2010, 07:57
achja und lustig finde ich auch wie der eine oder andere in meinem Freundeskreis sich darüber beschwert hat, das er nie mehr als 3 Wochen Urlaub am Stück bekommen würde

Da hätteste aber mal meine Lehrerkollegen hören sollen.
Nachdem mein Abgang eh schon sicher war, hab ich mal ne Kollegin richtig ins Lot gestellt, weil die sich beklagte, dass sie als Lehrerin ja immer nur in den Ferien wegfahren könne, wenn Hauptsaison und alles am teuersten sei.
(Bei damals noch 14 Monatsgehältern, sicherem Job (und Mann ebenfalls Lehrer...) und wie ich 20 Wochen frei im Jahr bei vollem Lohnausgleich...)

Die meinen das aber ernst.
Mir dämmerte damals schon, dasses fürn erwachsenen Menschen nicht gut ist, so viel Freizeit zu haben und zu untätigem Rumlungern verdammt zu sein.
Die kommen auf die dümmsten Gedanken.
Kein Wunder, dass die über so n Mist anfangen zu jammern...

Mystic
31.03.2010, 08:01
Wenn ich allein die eingesparte Zeit für Fahrten zum Office und zurück in Training umrechne, habe ich 10 Stunden freie Zeit mehr in der Woche.
Noch dazu ist die HO regelung bei uns sehr flexibel und lasst mich auf Wetter etc besser reagieren.
am ende arbeitet man ggf etwas mehr als im Office ( der "nur mal eben Effekt") aber für mich stimmt die Bilanz

Deichman
31.03.2010, 08:07
worüber ich in dem Zusammenhang öfters nachgedacht habe..

----aber Ausbeuten ließ ich mich dennoch nicht, das funktionierte für beide Seiten recht gut, die Vorteile die ich dadurch das ganze Jahr über hatte, waren schon nicht schlecht

---------------

generell werden sich alle auf vielfälltige Änderungen im Arbeitsleben einstellen müssen
erlebe ich die Tage sehr häufig



Stimmt, Selbstständigkeit ist aber eine ganz andere Hausnummer. Das habe ich selber erlebt. Da muss man ran und dann lohnt sichs auch und dann hat man Abhängigkeiten die einen stören und wenn die Sonne scheint muss man immer arbeiten.

Als Angesteller hat sich für mich viel geändert und wird sich noch vieles ändern...da geb ich Dir recht. Merk ich auch täglich mit der zunehmenden Ausbeuterei ;).
Ob man (heute noch) da was dagegen tun kann wie Dein alter Meister meinte, bezweifel ich. Daß es sich noch lohnt, mehr zu tun, habe ich auch nicht erfahren. Eher werden Zusatzaufwände wie Projektarbeit oder Schulung als selbstverständlich betrachtet und in das Portfolio Deiner Arbeitsplatzbeschreibung hineingemogelt.
:liebe053: .
Bei uns werden zur Arbeitsplatzerhaltung die Zeitkonten mit -Stunden belastet und die vermeintliche 35Stunden Woche ad absurdum geführt. Ein 9to5-job ist ist das lange schon nicht mehr. Weihnachts- und Urlaubsgeld sind auch mittlerweile Geschichte.
Gestern haben sie verkündet, daß sie neben der Kurzarbeit weitere 850 Leute canceln wollen. 450 beim Wasserkopf und 400 arme Schweine in der Produktion.

Ich will auch nicht jammern, aber mit so einem komischen Gefühl werde ich jetzt gleich losfahren...

Witzigerweise mag ich immer noch meinen Spezialjob, müsste mich aber drauf einstellen im Fall des Verlusts in den Süden zu ziehen....auch keine schlechte Idee. Flexibilität soll ja was bringen in der schönen tollen Arbeitswelt.

Deichman
31.03.2010, 08:13
Da hätteste aber mal meine Lehrerkollegen hören sollen.
Nachdem mein Abgang eh schon sicher war, hab ich mal ne Kollegin richtig ins Lot gestellt, weil die sich beklagte, dass sie als Lehrerin ja immer nur in den Ferien wegfahren könne, wenn Hauptsaison und alles am teuersten sei.
(Bei damals noch 14 Monatsgehältern, sicherem Job (und Mann ebenfalls Lehrer...) und wie ich 20 Wochen frei im Jahr bei vollem Lohnausgleich...)

Die meinen das aber ernst.
Mir dämmerte damals schon, dasses fürn erwachsenen Menschen nicht gut ist, so viel Freizeit zu haben und zu untätigem Rumlungern verdammt zu sein.
Die kommen auf die dümmsten Gedanken.
Kein Wunder, dass die über so n Mist anfangen zu jammern...

Da hat sich aber viel geändert oder nicht...Lehrerin/Bekannte von mir hat z.B. einen 3/4tel Job und arbeitet zuhause mindestens nochmal die selbe Zeit für Vorbereitung. Andere Bekannte/frischgebackeneLehrerin hat früher Tria gemacht und ist auch erstmal heftig am arbeiten. Vom Gefühl würde ich sagen, daß es da zugeht wie im Gesundheitswesen.

alpenfex
31.03.2010, 08:28
Meine Meinung ist, dass man "Heimarbeit" in jedem Fall differenziert anschauen muss. Pauschal ist das nicht zu beurteilen.

Interessant an dieser Diskussion finde ich aber, dass wieder bestätigt wird, dass manche, egal wie sie es mit der Arbeit haben, unzufrieden sind.

neonhelm
31.03.2010, 08:43
Das eigentliche Übel aber ist, daß mir der fachliche Austausch innerhalb der Gruppe fehlen würde und der Nonsens mit div. LieblingskollegInnen und der beschissene Automatenkaffee und: die Kantine würde ich auch vermissen und kulturelle Highlights innerhalb der Firma ;-).

So sehe ich das auch. Arbeit ist mehr als nur Arbeit.

Thorsten
31.03.2010, 08:44
Nach 4 Tagen beim Kunden vor Ort (200 km entfernt also Hotelübernachtungen) bin ich froh, dass ich mir den Freitag als einen kürzeren Arbeitstag zu Hause einteilen kann und nicht für ein paar Stunden auch noch ins Büro fahren muss, was pro Weg weitere 30 Minuten kostet. Wenn ich Dinge mit Kollegen gemeinsam machen muss, fahre ich auch rein, aber um mich per Remote Access beim Kundenprojekt einzuloggen, muss ich da nicht hinfahren. Zu Hause kann ich auch zwischen 2 Blöcke Arbeit noch einen Block Training einschieben. Dann bin ich halt mal 2-3 Stunden nicht erreichbar.

Komplett Home Office bräuchte ich nicht, da man für genügend Dinge mit den Kollegen diskutieren und analysieren muss und will. Da stellen auch Skype und Telefon noch eine Einschränkung dar. Außerdem lasse ich mich zu Hause doch mehr ablenken als im Büro.

Firmenhandy und Notebook mit Remote Access zur eigenen Firma und zum Kundenprojekt habe ich zwar, aber ich kann das Teil auch ignorieren und muss keine Emails am Wochenende lesen oder sogar bearbeiten. Zum Glück besteht diese Erwartungshaltung und das gleichzeitige Ausnutzen dieser bei uns in der Firma nicht.

Und wenn ich die Schilderungen anderer hier höre, habe ich wohl ein Riesenglück gehabt, in eine heile Welt gefallen zu sein :) oder ich habe einfach eine andere Einstellung und Sichtweise auf die Dinge ;).

Danksta
31.03.2010, 08:53
Für meine aktuelle Arbeit hab ich ne entspannte Regelung: Home Office nach kurzer Rücksprache mit dem Chef über Remote Access. Macht für mich aber nur zum Abarbeiten von Emails und Schreibkram Sinn. Da schätze ich das aber im Vergleich zum Großraumbüro sehr.
In meinen Projekten hab ich über das Unternehmen verteilt zig Mitarbeiter, wo es einfach am effizientesten ist, sich kurz zusammen zu setzen. Dann noch kurz ein Bauteil in die Hand nehmen und gemeinsam drüber quatschen - das ersetzt kein Home Office. Das sieht man gut daran, wie schleppend die Kooperation mit internationalen Standorten läuft, wenn alles über Datenleitung erledigt werden muss.
Evtl werd ich demnächst aber wesentlich mehr individuelle Arbeitsaufgaben haben. Da freu ich mich auf mein Home Office an 2-3 Tagen die Woche. Komplett missen will ich das Büro aber nicht - dafür geh ich da zu gerne hin.

Mafalda_Pallula
31.03.2010, 09:06
Das ist die schöne Theorie. In der Praxis hast Du dann ganz schnell das Problem, dass man versucht, Dich zu Hause zu erreiche und Du bist nicht da. Dauert nicht lange, dann wird angezweifelt, dass Du wirklich zu Hause arbeitest... Ja - ich arbeite jetzt seit zwei Jahren von zu Hause aus. Da ist nichts mit nachmittags Schwimmen und vormittags ein Läufchen. Meine Arbeitszeiten sind unverändert und zu denen muss ich auch erreichbar sein.

Man kann einfach nicht mehr richtig abschalten. Ich würde von mir sagen, dass mich das nicht allzu sehr belastet, dass ich meist "über den Dingen stehe", aber ich kenne viele, die nehmen das super ernst und die zieht das teilweise psychisch voll runter. Gerade dann, wenn man keine Ablenkung (Familie, Sport) hat. Das kommt auch auf die Umstände an. Viele stellen sich den Schreibtisch zu Hause irgendwo in die Ecke und integrieren die Arbeit damit auch physisch in ihr Privatleben. Ich gönne mir den Luxus eines eigenen Büros hier zu Hause und abends mache ich dann einfach die Tür zu. Feierabend! Und wenn es nicht wirklich gerade sehr spannend ist, gehe ich dann auch nicht mehr ans Telefon oder schaue eMails an. Ich habe dazu am Handy extra einen Privat-Modus, der abends und am Wochenende die geschäftlichen Mails ausblendet.

Das eigentliche Übel aber ist, daß mir der fachliche Austausch innerhalb der Gruppe fehlen würde und der Nonsens mit div. LieblingskollegInnen und der beschissene Automatenkaffee und: die Kantine würde ich auch vermissen und kulturelle Highlights innerhalb der Firma ;-). Das stimmt, das vermisse ich auch. Aber dazu hab' ich ja Euch hier :Lachen2:

Megalodon
31.03.2010, 10:49
Homeoffice gibts bei uns auch und speiziell über die Feiertage mit VPN und Remote Access, SAP, WebEx...der ganze Mist. Das volle Geraffel ist dann zwar von zuhause irgendwie steuerbar aber es fühlt sich komisch an. Da ich mit einem Rechnerpark arbeite und da Plotter und anderes Gelumpe dranhängen ist das Arbeiten nur beschränkt möglich, da ich ca. 3 Monitore simultan bräuchte um alles checken zu können aber nur einen 15" Dell-Schleppie zur Verfügung gestellt bekomme.
Dazu kommt, daß ich für Remotesessions eine fette Standleitung bräuchte und kein DSL...upload ist zu langsam. FTP oweh.
Die Infrastruktur kann man vergessen. Die Kosten auch.

Tja, so hat jede Art von Arbeit ihre speziellen Probleme, wenn sie von zuhause aus betrieben wird.

Bei uns ist das Problem, dass unsere Akten ja hochvertraulich sind und uns die Anwälte in der Luft zerreissen würden, wenn deren Inhalt an die Öffentlichkeit gelangen würde.

Die Piloties dürfen ihre Akten physisch NICHT mit nach Hause nehmen, wohl aber übers Internet bearbeiten. Ob das sicherer ist? Ich weiß nicht. Ich würds anders herum machen. Die Akten und Fälle nur physisch zuhause. Das hat erstens den Vorteil, dass es für irgendwo im Ausland sitzende Datendiebe bzw. Hacker ein bisserl schwieriger ist, die Akten zu klauen und zweitens weiß man, wenn jemand unerlaubt "Akteneinsicht" gemacht hat.

@Mafalda_Pallula
Ein abschließbares Zimmer zuhause, dass ausschließlich als Büro dient, ist für die Piloties und wäre zukünftig auch für die anderen Pflicht.