Vollständige Version anzeigen : Der Mauerfall Thread
Helmut S
09.11.2009, 19:32
Heute jährt es sich zum 20ten mal: Der Mauerfall.
Ich oute mich jetzt auch gleich mal voll um dem Thread jeglichen Geruch von political correctness zu nehmen:
Ich war nie ein Freund der Wiedervereinigung. Ich habe das "Warum?" schlicht nie kapiert. Technisch verstanden habe ich es natürlich schon. Ich spreche deutsch, kann lesen und hatte Geschichtsunterricht. Es gelang mir aber nie, die historische Dimension und die historische Notwendigkeit und das Streben der Ältern nach der Einheit zu begreifen. Wenngleich mich Schicksale von geteilten Familien durchaus berühren und berührten. Für mich als 1966 geborenen, war die DDR immer deutschsprachiges Ausland. So wie die Schweiz oder Österreich. Blutsverwandte hatte ich dort nicht.
Der Unterschied (zu Österreich oder der Schweiz) war allerdings, dass ich nur ungefähr gewusst habe wie es dort in der DDR zuging. Auch das habe ich nicht wirklich verstanden. Nach dem Motto: "Die Botschaft höre ich wohl, allein der Glaube fehlt mir." Tatsächlich nur ein Wort im wahrsten Sinne: Unglaublich!
Der Schwiegervater kommt von "Drüben" Er ist aber noch mit 16 abgehauen bevor die Mauer gebaut wurde. Sie hatten nix zu essen für die sieben Kinder. Meine Frau und ihre Familie waren "hinterher" (im kalten Krieg) halt ab und an mal "drüben" und haben von der Stasi geduldete Verwandtenbesuche gemacht. Aus deren Erzählung kommt mein Wissen über die Zustände der DDR -und aus der Schule und aus Büchern und aus'm Fernsehn.
Heute bin ich ab und an mal in den neuen BL um Geschäfte zu machen. Gute und Erfolgreiche waren es bisher nie. Es gibt dort kaum Geschäftskunden. Viel Infrastruktur, viel alte Menschen und ne hohe Arbeitslosigkeit. Mindestens gefühlt bin ich immer auf meinen Kosten sitzen geblieben. Als Geschäftsmann und auch als Steuerzahler. Aber tut man das als Letzterer in Deutschland 2009 nicht sowieso? Anyway ...
Wobei meine geschäftlichen Kosten eh nicht so hoch waren. Die des Steuerzahlers angeblich um die 1,3 bis 1,6 Billionen EUR. Auch hier gelingt es mir wieder einmal nicht die Dimension zu begreifen. Das ist ne Menge.
Ich kenne heute auch den einen oder anderen "ost-sozialisierten" persönlich und habe mit dem einen oder anderen Zusammengearbeitet: Jeder einzelne ein ganz feiner Mensch und eine Bereicherung. Sollte das etwa der Grund für die Wiedervereinigung sein?
Es bleibt wie es war: Technisch verstanden habe ich es schon; wirklich kapiert nie.
:Huhu: Helmut
boah, ich sach ja: Dieses Forum kann jedes Thema
per internen x-post:
http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=303101&postcount=156
finde ich beides sehr interessant
m.
dickermichel
09.11.2009, 19:50
Hm, ich denke, das Grundproblem ist, daß wir es hier nicht mit einer "Wiedervereinigung" zu tun hatten, sondern mit einer primitiven Übernahme und den klassischen, damit zusammenhängenden Problemen.
Die eine Organisation hat "ihr Weltbild" der anderen Organisation übergestülpt, da ist nix zusammengewachsen.
Kein Schwein hat sich dafür interessiert, ob und was die DDR in die "Vereinigung" mit einbringen hätte können, denn alles aus der DDR galt und gilt nach wie vor als schei**e oder Unrecht. Entweder wird man mit einem Hinweis auf Stalin ("Willst Du wirklich einen totalitären Sozialismus??") oder auf das Dritte Reich ("Die Stasi war wie die Gestapo!") mundtot gemacht, wenn man versucht, darauf hinzuweisen, daß die eigentliche Idee des Sozialismus doch gar nicht gelebt wurde, sondern korrumpiert wurde.
Daß aber die Idee, eine Gemeinschaft abseits des kapitalistischen Systems aufzubauen, zumindest prinzipiell zu diskutieren wäre, hat man gleich mit dem Hinweis auf das "Ende der Geschichte" abgebügelt, nach dem Motto "Keine Diskussion, dafür Entsorgung".
Und heute heulen alle auf, weil sie feststellen, daß die schon im 19. Jahrhundert skizzierte Entwicklung des weltweiten Kapitalismus gar nicht schön ist und irgendwie weh tut, wenn man selbst davon betroffen ist.
Kurz:
Die Chancen, die sich für beide Seiten mit einer echten Wiedervereinigung unter Gleichen ergeben hätte können, sind vom Westen überhaupt nicht genutzt worden - und vom Osten nur von den Leuten, die aktiv ihren Weg gesucht haben. All die anderen sind auf der Strecke geblieben und bleiben als entweder phlegmatischer oder sich radikalisierender "collateral damage" von Kohl's Traum übrig.
Gruß: Michel
Helmut S
09.11.2009, 19:52
Was ich noch sagen wollte: Den Fall der Mauer habe ich immer befürwortet, gefordert und ich freue mich darüber für die Menschen. Eingesperrt muss furchtbar sein ...
dm: diese "Chance verpasst" & best of breed-Idee hört man öfter, ich kann dem etwas abgewinnen (im kleinen (Krebsregister, Krippensysteme) wie im grossen), aber die Geschichte lässt einem nie Zeit für irgendetwas, besonders nicht zum Atemholen
... niemand, wirklich niemand war 1989 darauf vorbereitet was passiert, das ist ja nun aber immer so - nur Kohl hatte die Wiedervereinigung in seiner politischen DNA (aus anderen Gründen) und deswegen seine Stunde.
m.
Helmut S
09.11.2009, 20:00
Daß aber die Idee, eine Gemeinschaft abseits des kapitalistischen Systems aufzubauen, zumindest prinzipiell zu diskutieren wäre,
Vor dem Hintergrund bin ich übrigens definitiv ein "anarchistischer Bankier (http://www.amazon.de/Ein-anarchistischer-Bankier-Fernando-Pessoa/dp/3803112362/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1257793153&sr=8-1)"
Megalodon
09.11.2009, 20:02
Ich bin seit vielen Jahren EU-Beamter und fühle mich als Europäer. Und aus diesem Blickwinkel, mit Kollegen aus ganz Europa, muss ich sagen: Sorry Jungs, aber was bisher hier steht ist irgendwie peinlich. Warum? Das würde den Rahmen eines Sportforums sprengen. Kauft Euch die Wochenzeitung "Die ZEIT" und lest die ein Jahr lang jede Woche komplett durch. Dann machts vielleicht Klick.
Ein chinesisches Sprichwort:
"Lieber durch Schweigen für dumm gehalten zu werden, als es durch Reden zu beweisen."
Kauft Euch die Wochenzeitung "Die ZEIT" und lest die ein Jahr lang jede Woche komplett durch. Dann machts vielleicht Klick.
dieses bildungsbürgerliche "Plädoyer"-Blatt arbeite ich seit 22 Jahren mit masochistischen Vergnügen jede Woche durch, Gott weiss warum, aber es macht nicht Klick. Hilf mir
m.
dickermichel
09.11.2009, 20:12
Ich bin seit vielen Jahren EU-Beamter und fühle mich als Europäer. Und aus diesem Blickwinkel, mit Kollegen aus ganz Europa, muss ich sagen: Sorry Jungs, aber was bisher hier steht ist irgendwie peinlich. Warum? Das würde den Rahmen eines Sportforums sprengen. Kauft Euch die Wochenzeitung "Die ZEIT" und lest die ein Jahr lang jede Woche komplett durch. Dann machts vielleicht Klick.
Ein chinesisches Sprichwort:
"Lieber durch Schweigen für dumm gehalten zu werden, als es durch Reden zu beweisen."
Wow, welche profunde Antwort...:Lachanfall:
Ich wäre ja eigentlich schon interessiert, was Du als EU-Beamter, als "Die Zeit"-Leser und als Kenner eines chinesischen Sprichwortes inhaltlich zu bieten hättest, aber...ehrlich: Bei der Vorrede dann doch nicht.
Gruß vom "SZ- und Konkret"-Abonnenten...:Huhu:
dickermichel
09.11.2009, 20:26
dieses bildungsbürgerliche "Plädoyer"-Blatt arbeite ich seit 22 Jahren mit masochistischen Vergnügen jede Woche durch.
22 Jahre??
Respekt, ich habe nach vier oder fünf Jahren im Abo keine "Zeit" mehr gehabt oder mir nehmen wollen, auch wenn ich sie nach wie vor ab und zu gerne lese.
Helmut: laberlaberlaber
Dann haettest du den Fred "Der Mauerfall Threat" nennen sollen.
Helmut S
09.11.2009, 20:41
Dann haettest du den Fred "Der Mauerfall Threat" nennen sollen.
Das war im Mittelalter. Da fühlten sich die Menschen von dem bedroht, was sie nicht verstehen. Geht mir nicht so. Bin weitgehend angstfrei.
powermanpapa
09.11.2009, 20:43
ich war 89 drüben
eingeladen von den Verwandten meines Kumpels im Westen die zur Hochzeit eingeladen waren
wir hatten mächtig Schiss mit den Geschenken über die Transitstrecke zu fahren, man hatte so manch gruslige Geschichte gehört
drüben wurden wir klasse aufgenommen, hatten genügend zu Essen und zu trinken, keiner machte den Eindruck als ob ihm unbedingt Bananen oder der Ballermann fehlen würde
peinlich waren nur die Wessis die direkten Verwanden
da rühmte sich die Blöde Kuh das sie gerade den Metzger leer gekauft hatte und die anderen blöd geschaut hätten.....
die ersten die rüberkamen waren auch in meiner Ex Firma als Leiharbeiter
das einzige Problem dabei, sie konnten nicht verstehen, das wir wenn wir ne Kabeltrommel verlegt hatten, einfach ne 2. ne 3. usw ausm Lager holten
unsere Arschlochpolitiker hätten das viel besser machen können und nicht so Großkotzig wie die dämliche Kuh mit dem leergekaufen Metzgerladen
maifelder
09.11.2009, 20:43
Die größten Probleme haben wir (in meinem Business) mit unseren roten Brüdern aus dem Osten.
Die Spitzenplätze bei Rückgaben, Mahnbescheide, Beschwerden etc. nehmen unsere Freunde aus dem Osten ein. Wie schnell die, die soziale Marktwirtschaft verstanden haben, Respekt.
Die, die persönlich kenne, sind sehr nett und unterscheiden sich gänzlich von meinen ostdeutschen Kunden.
HendrikO
09.11.2009, 20:48
unsere Arschlochpolitiker hätten das viel besser machen können und nicht so Großkotzig wie die dämliche Kuh mit dem leergekaufen Metzgerladen
Unsere Politiker sind Volksvertreter aus allen Schichten. Sogar du wirst dort vertreten. Wenn dir da zuviele Arschlöcher und Großkotze rumlaufen kannst du ja mal überlegen... Vielleicht vertreten die gerade dich. ;-)
powermanpapa
09.11.2009, 20:57
Unsere Politiker sind Volksvertreter aus allen Schichten. Sogar du wirst dort vertreten. Wenn dir da zuviele Arschlöcher und Großkotze rumlaufen kannst du ja mal überlegen... Vielleicht vertreten die gerade dich. ;-)
Glaubst du was du da getippt hast?
Jahangir
09.11.2009, 20:59
Das war in den Medien ja ein Jahr lang reine Jubelstimmung.
Aber nicht überall. Ich kann mich noch gut an ein Fernsehinterview kurz nach dem Mauerfall erinnern. Da wurde ein Skin in Berlin nach seinen Gefühlen gefragt. Statt jetzt in einen nationalen Phatos zu verfallen, meinte der in einem breiten Berliner Dialekt, dass ihn die ganze Sache ankotze, weil jetzt überall die Ossis herumlaufen und man nicht mehr in die U-Bahn komme usw.
Als dann noch Deutschland 1990 Fußballweltmeister wurde, dachten doch alle, dass wir jetzt die allergrößten sind. Der Osten würde, so wie die BRD nach dem zweiten Weltkrieg, mit modernen Produktionsanlagen ein zweites Wirtschaftswunder starten. So hat es uns der Lehrer in der Schuler vorhergesagt. Kam dann leider doch anders.
Jahangir
09.11.2009, 21:07
Unsere Politiker sind Volksvertreter aus allen Schichten.
Jawohl, aus allen Schichten stammen unsere Politiker. Vom einfachen Arbeiter, der sich auf dem zweiten Bildungsweg emporgearbeitet hat, über den adeligen Großgrundbesitzer, dem sein Wahlkreis quasi per Abstammng zufällt, bis zum Professor ist alles im Bundestag und den anderen Parlamenten bunt vertreten. Sie alle arbeiten Hand in Hand für das Wohl des deutschen Volkes. Nee, da laufen keine Großkotze und Arschlöcher herum, alles pikfeine Damen und Herren.
powermanpapa
09.11.2009, 21:12
Jawohl, aus allen Schichten stammen unsere Politiker. ...
. Sie alle arbeiten Hand in Hand für das Wohl des deutschen Volkes. ..................
Danke!
besser hätte nichtmal ich das formulieren können ;)
HendrikO
09.11.2009, 21:13
Doch, da laufen welche rum. Die sind nämllich auch nicht besser als wir.
powermanpapa
09.11.2009, 21:15
......Die sind nämllich auch nicht besser als wir.
B i t t e?????
hey! wer mir sagen will was gut und richtig ist, der MUSSS besser sein als ich, einfache Handwerkerregel :Huhu:
schoppenhauer
09.11.2009, 21:27
unsere Arschlochpolitiker hätten das viel besser machen können und nicht so Großkotzig wie die dämliche Kuh mit dem leergekaufen Metzgerladen
Geh doch rüber, wenns dir nich jefällt!
Ich hab damals am Adenauerplatz, Kudamm, gewohnt. Die Nacht in dunklen Kneipen rumgesessen, wenig mitbekommen. Nächsten Morgen auf dem Weg zur Arbeit standen ein paar Kids vor den gelben Telefonhäuschen und wollten Kleingeld von mir. Das war die "Hastemalnemark"-Zeit damals, hab denen also nur eine abfällige Grimasse gegeben.
Mir wurde dann später klar, dass das Ossis waren, die bei Mutti anrufen wollten.
Jahangir
09.11.2009, 21:32
cooles Motorrad!
powermanpapa
09.11.2009, 21:34
Geh doch rüber, wenns dir nich jefällt!
.....
ist es nicht klasse wenn man selbst entscheiden kann was man tut?
cooles Motorrad!
Simson S80, oder? Hab `ne Schwalbe in der Garage stehen. :cool:
(Ganz kurze Anmerkung: Meine Schwester hat ihre Tochter in einen Englischkindergarten geschleift. Alles für die Katz. Keines der Kinder hat irgendwas davon behalten. Sie sind jetzt auf dem gleichen Bildungsstand, wie die unterprivelegierten NichtEnglischKinder)
Die sind schlicht zu schlau! Es war nix drin fuer sie, also haben sie's gelassen. Gratuliere!
@ tobi Die Karte ist geil. Meine Mom hat noch ein paar solcher krakeliger Karten von mir, welche ich ihr aus dem Ferienlager geschrieben habe. Bin froh, dass nicht nur meine Karten so ausgeschaut haben. ;)
ich war damals student in berlin (ost) und musste jeden tag von lichtenberg mit der s-bahn nach mitte fahren. ein halbes jahr lang war das morgens und nachmittags ein kampf in diese s-bahnen reinzukommen, lag doch unser wohnheim auf dem weg zum bahnhof lichtenberg, wo fast alle westberlinbesucher ankamen oder abends wieder hinmussten. von meinem damaligen begrüßungsgeld habe ich mir 2 büchsen cola und ne roxette-platte gekauft, um am wchenende zu hause beweisen zu können, dass ich wirklich "drüben" war :-)
und die woche drauf das gesamte restgebrüßungsgeld für ne eintrittskarte fürs depeche mode konzert in der deutschlandhalle......
meinen damaligen personalausweis mit dem ddr visum drin habe ich übrigens aufgehoben :-)
ps: ich hatte ne S51B :-)
S51 Enduro, später hatte ich eine S70
(S für Simson)
Mein Bruder hat `ne S80 welche fast genauso ausschaut...allerdings haben wir die selber auf Enduro getrimmt. :Cheese:
HendrikO
09.11.2009, 21:43
hey! wer mir sagen will was gut und richtig ist, der MUSSS besser sein als ich
Politisches System nicht verstanden, war mir aber vorher schon augefallen. Macht nix.
Als in West-Berlin Geborener hatte man naturgemäß eine andere Sicht der Dinge - man war nämlich ähnlich eingesperrt. Auch wenn man überall hin durfte, einfach raus aus der Stadt ging nicht. Ich war 4-5x im Jahr "drüben" auch wenn ich keine Verwandten dort hatte und kam mir nie wirklich fremdländisch vor.
Für mich war die Frage nie, "ob" die Mauer fällt sondern nur "wann". Als Berliner war einem nämlich klar, dass dann die Zeiten der Glückseligkeit vorbei sind, denn die Stadt lebte zu großen Teilen von den immensen Subventionen der BRD.
Ich bin mir allerdings immer noch sehr im Zweifel, ob das alles so schnell gegangen wäre, wenn die Bürger der DDR gewußt hätte, wie skrupellos ihr Land durch die Turbokapitalisten mittels der Treuhand und der unsäglichen Birgit Breuel verscherbelt wird. Die Folgen davon baden die FNBL und letztlich alle Steuerzahler noch heute aus (und werden es auch noch lange tun).
Ist halt wie immer: einige wenige bereichern sich schamlos wie es nur geht, der Rest schaut in die Röhre.
Als in West-Berlin Geborener hatte man naturgemäß eine andere Sicht der Dinge.......
mir hat n west-berlin geborener mal erzählt, wie toll sie immer zum prassen in den ostteil rübergekommen sind. für 10 westmark sich den ganzen abend die kante gegeben, inkl essen in guten restaurants.......
mir hat n west-berlin geborener mal erzählt, wie toll sie immer zum prassen in den ostteil rübergekommen sind. für 10 westmark sich den ganzen abend die kante gegeben, inkl essen in guten restaurants.......
Jau - wir mussten ja immer 25,- DM "zwangsumtauschen" und durften kein Geld mit zurück nehmen. Und bei den Bierpreisen bei Euch damals... :Lachen2:
powermanpapa
09.11.2009, 21:56
Politisches System nicht verstanden, war mir aber vorher schon augefallen. Macht nix.
können ja nicht alle so gebildet sein wie du, macht aber auch nix ;)
neonhelm
09.11.2009, 21:58
Wir haben noch 88 mit Anfang 20 auf'm Deich gesessen und über die Suchscheinwerfer sinniert. Für mich war wie für Helmut die DDR deutschsprachiges Ausland.
Und als die Mauer aufging, war wie für uns ziemlich klar, wie das laufen würde. Und es ist tatsächlich so gelaufen.
Wir sind damals von 50 Jahren für den Anschluss ausgegangen. Knapp die Hälfte ist jetzt rum....
powermanpapa
09.11.2009, 22:00
Jau - wir mussten ja immer 25,- DM "zwangsumtauschen" und durften kein Geld mit zurück nehmen. Und bei den Bierpreisen bei Euch damals... :Lachen2:
die 25 Mark waren wirklich ganz schwer zu verbrauchen
da wir eingeladen waren, gabs das Bier für umme
zumglück war da ein Volksfest zu der Zeit, da haben wir unendlich viele Blumen mit Luftgewehr geschossen
die 25 Mark waren wirklich ganz schwer zu verbrauchen
Vor allem weil's pro Person und Tag war!
RibaldCorello
09.11.2009, 22:05
Ich bin seit vielen Jahren EU-Beamter und fühle mich als Europäer. ."
Boa fett Kohle verdienen, keine Steuern zahlen, im Prinzip nur die europäische Norm der Biegungskurve einer Banane festzulegen, mei geiler job, Respekt, den hätte ich auch gerne.
Wenn ich keine Steuern in de BääÄrrDee zahlen müsste würde ich mich auch gerne als Europäer fühlen.
powermanpapa
09.11.2009, 22:07
Vor allem weil's pro Person und Tag war!
20 jahre :confused: liebe Zeit :confused: was die Zeit vergeht :Nee:
oh mann.... :Maso:
http://www.tagesschau.de/inland/pogromnacht104.html
Ohja, DAS hat noch gefehlt.
Megalodon
09.11.2009, 23:58
Boa fett Kohle verdienen, keine Steuern zahlen, im Prinzip nur die europäische Norm der Biegungskurve einer Banane festzulegen, mei geiler job, Respekt, den hätte ich auch gerne.
Wenn ich keine Steuern in de BääÄrrDee zahlen müsste würde ich mich auch gerne als Europäer fühlen.
Komm halt, wir suchen händeringend gute Leute.
Das Problem ist aber, dass viele nur eine große Klappe haben, aber nicht mal in der Lage sind, auf Französisch ein Referat über ihr Fachgebiet (sofern überhaupt vorhanden) zu halten, um dann anschließend auf Englisch ihren Lebenslauf zu erläutern, ganz zu schweigen von schlechten Uni-Noten und fragwürdiger bis fehlender Berufserfahrung; aber bei einer EU Institution arbeiten wollen.
Und so krass ist es mit der Kohle auch wieder nicht. Ich verdiene knapp 7000 Euro netto. Also das ist nicht wirklich ein Monsterverdienst. Ein Lehrerehepaar, beide mit z.B. A13 am Gymnasium, hat das locker auch.
Aber das mit der Steuer stimmt, wir zahlen keine Lohnsteuer (und auch gewissen andere Abgaben nicht, wie deutsche Beamte z.B. ja auch nicht).
Aber das mit der Banane gefällt mir ... nettes Klischee. ;)
maifelder
10.11.2009, 00:13
Das Problem ist aber, dass viele nur eine große Klappe haben, aber nicht mal in der Lage sind, auf Französisch ein Referat über ihr Fachgebiet (sofern überhaupt vorhanden) zu halten, um dann anschließend auf Englisch ihren Lebenslauf zu erläutern, ganz zu schweigen von schlechten Uni-Noten und fragwürdiger bis fehlender Berufserfahrung; aber bei einer EU Institution arbeiten wollen.
Hast Du Dir dann aber auch verdient. :Blumen:
Ist das jetzt mit oder ohne Zulagen? Musst Du die Miete in Brüssel/Strassbourg oder wo auch immer selbst bezahlten? Kann ja recht üppig sein. Wie viele Stunden musst Du kloppen?
Wie alt bist Du, hast Du Chancen auf noch mehr?
Ex-Komilitone arbeitet bei einem EU-Abgeordneten und streicht da auch dick Kohle ein, sei ihm aber gegönnt. Nach jeder Legislaturperiode kann aber Schluss sein, es sei denn, ein Headhunter steht bereit.
Der gemeine Deutsche, dass musst Du aber jedem zugestehen, spürt nichts direkt von Europa. Indirekt höchstens von den Rechtsordnungen, Euro etc, daher ist die EU erstmal ganz weit weg.
Der gemeine Deutsche sind nur, sofern er mal im Osten Urlaub gemacht hat, wie schön die Städte sind, die Straßen etc.
.......Und so krass ist es mit der Kohle auch wieder nicht. Ich verdiene knapp 7000 Euro netto. Also das ist nicht wirklich ein Monsterverdienst. Ein Lehrerehepaar, beide mit z.B. A13 am Gymnasium, hat das locker auch......
sag mal lieber n einzelverdiener, der das an gehalt hat.
sonst könnte man auch sagen......7000 euro...das verdienen 20 hartz4 empfänger auch, das is ja nicht so viel, schließlich liegen die den ganzen tag nur rum......
dickermichel
10.11.2009, 00:17
Ich verdiene knapp 7000 Euro netto. Also das ist nicht wirklich ein Monsterverdienst.
:Lachanfall:
Du gefällst mir.
Und so krass ist es mit der Kohle auch wieder nicht. Ich verdiene knapp 7000 Euro netto. Also das ist nicht wirklich ein Monsterverdienst.
Ich hoffe, das war pure Ironie...
kuestentanne
10.11.2009, 00:30
Ohne den Mauerfall hätte ich nicht so viele tolle Leute im Geburtsort meines Vaters kennengelernt, hätte nicht in Eberswalde studiert und folglich nicht meine Frau kennengelernt. Und es gäbe nicht meine Tochter. Wenn ich an all das denke, was seit diesem Tag in meinem Leben passiert ist, kommen mir die Tränen vor Freude.
Und so krass ist es mit der Kohle auch wieder nicht. Ich verdiene knapp 7000 Euro netto. Also das ist nicht wirklich ein Monsterverdienst. Ein Lehrerehepaar, beide mit z.B. A13 am Gymnasium, hat das locker auch.
jetzt versteh ich, warum ihr alle in die schweiz kommt ...
jetzt versteh ich, warum ihr alle in die schweiz kommt ...
Das versteh ich nicht?:confused:
Weil man bei Euch noch viel mehr verdient?
ICH halte 7kilo netto bei wenig steuern/Abgaben nicht unbedingt für wenig, auch wenn ich natürlich mehr verdiene. :Cheese: *Schwanzwiedereinpack*
Superpimpf
10.11.2009, 08:37
wenn man versucht, darauf hinzuweisen, daß die eigentliche Idee des Sozialismus doch gar nicht gelebt wurde, sondern korrumpiert wurde.
IMO kann der Sozialismus nur so exisitieren, da das natürliche streben des Menschen nach Differenzierung ihm widerspricht (und damit bedingt die Abwanderung und das Aufbegehren erklärt wird).
Was ich noch sagen wollte: Den Fall der Mauer habe ich immer befürwortet, gefordert und ich freue mich darüber für die Menschen. Eingesperrt muss furchtbar sein ...
Ein Fall der Mauer (=totale Reisefreiheit) ohne Wiedervereinigung hätte die (so oder so schon am Boden liegende) DDR Wirtschaft lahmgelegt, da fast alle Leistungsträger irgendwann weg gewesen wären.
Ein schönes Buch zum Thema: Honeckers Erben, die Wahrheit über die LINKE. passt zwar vom Titel nicht ganz, aber es wird sehr viel beleuchtet (wobei man natürlich einiges filtern muss, aber das ist ja immer so.
André, als Ostdeutscher froh über die Wiedervereinigung und mit Unverständnis darüber wie die LINKE (ehemals PDS, ehemals SED) solche Wahlerfolge feiern kann...
Das versteh ich nicht?:confused:
Weil man bei Euch noch viel mehr verdient?
ja!
(natürlich sind auch die lebenshaltungskosten einiges teurer, das gleicht sich dann natürlich wieder aus, nur, ich hab eben auch leer geschluckt, weil ein EU-beamter mit einem solchen palmares (kenntnisse in französischer sprache und dann auch gleich noch englisch) "nur" 7000 verdient, und die, die sich dazu geäussert haben, aber finden, dass das ja wohl wahnsinnig viel ist, insbesondere wenn man noch bedenkt, dass der beamte dann nicht wie alle anderen gleich die hälfte dem staat überlässt, und hier kann jeder fachidiot locker das gleiche einstreichen, und was will ich eigentlich sagen, einfach nochmal die antwort auf deine frage, und die ist:
ja!
und noch zum thema mauerfall und schweiz:
die schweiz ging in berlin vergessen (http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Die-Schweiz-ging-in-Berlin-vergessen/story/12817557), das haben wir jetzt davon, jawoll, gemein, so was!
powermanpapa
10.11.2009, 09:36
..... auch wenn ich natürlich mehr verdiene......
tun wir das nicht alle?
Edith erzählt mir gerade das ich doch was gescheites hätte lernen sollen, dann würde ich das nicht nur "verdienen" dann bräuchte ich dafür auch nur ein bisschen "Geschichten erzählen" und nicht richtig arbeiten dafür:confused: :Lachen2:
Megalodon
10.11.2009, 09:40
Und ich versteh immernoch nicht, Megalodon, warum ich mich schämen und lieber schweigen sollte, und noch weniger verstehe ich, was das in nem Mauerfall Fred zu suchen hat, aber am allerwenigsten versteh ich, was du mir damit rüberbringen willst, dass ich die nächste Bauberatung doch lieber in deutsch, englisch und französisch halten sollte.
Mein Post war die Antwort auf einen Kommentar und hat sich nur daruaf bezogen. Mit Dir hat das nichts zu tun und Du warst auch keineswegs angesprochen.
Zum Mauerfall:
Man braucht sich doch nur vor Augen führen, dass es keine, wirklich keine Alternative zur Wiedervereinigung gegeben hat. Die Ostdeutschen haben ihren Staat aufgelöst. Was hätten die Westdeutschen ihrerseits denn tun sollen? Selbst eine Mauer bauen und einen Grenzzaun errichten und verkünden: Ihr bleibt drüben! Ach komm... Und das ist nur einer von hunderttausend Gründen.
Und so krass ist es mit der Kohle auch wieder nicht. Ich verdiene knapp 7000 Euro netto. Also das ist nicht wirklich ein Monsterverdienst.
Damit ist eines völlig klar: die nächste Charity Aktion von TS wird zugunsten notleidender EU-Beamter durchgeführt :) !
P.S. Wenn erst gemeint ein schönes Beispiel dafür, wie sehr ein "EU-Klischee-Bürokrat" jegliche Bodenhaftung bzgl. Otto-Normalverdienerbürger in diesem Land verloren hat.
Megalodon
10.11.2009, 09:45
Der gemeine Deutsche, dass musst Du aber jedem zugestehen, spürt nichts direkt von Europa. Indirekt höchstens von den Rechtsordnungen, Euro etc, daher ist die EU erstmal ganz weit weg.
Das ist nicht Dein Ernts, oder?
Der gemeine Deutsche dürfte es sehr wohl spüren, dass sich Deutsche und Engländer oder Deutsche und Franzosen eben nicht mehr gegenseitig die Köpfe einschlagen, wie sie das in der Vergangenheit mehrfach mit Begeisterung getan haben !!
Aber vielleicht fehlt auch einfach das Bewusstsein dafür.
comi6967
10.11.2009, 09:53
sag mal lieber n einzelverdiener, der das an gehalt hat.
sonst könnte man auch sagen......7000 euro...das verdienen 20 hartz4 empfänger auch, das is ja nicht so viel, schließlich liegen die den ganzen tag nur rum......
Was meinst du denn was die EU Beamten machen???
Hm, ich denke, das Grundproblem ist, daß wir es hier nicht mit einer "Wiedervereinigung" zu tun hatten, sondern mit einer primitiven Übernahme und den klassischen, damit zusammenhängenden Problemen.
Die eine Organisation hat "ihr Weltbild" der anderen Organisation übergestülpt, da ist nix zusammengewachsen. Man muss aber auch bedenken, dass ein Grossteil der Ostdeutschen damals genau das wollte. Das Gesamtbild, dass die DDR abgab war so viel schlechter, als das der BRD, dass da keiner nach details gesucht hat, die im Osten besser liefen.
Kein Schwein hat sich dafür interessiert, ob und was die DDR in die "Vereinigung" mit einbringen hätte können, denn alles aus der DDR galt und gilt nach wie vor als schei**e oder Unrecht. Entweder wird man mit einem Hinweis auf Stalin ("Willst Du wirklich einen totalitären Sozialismus??") oder auf das Dritte Reich ("Die Stasi war wie die Gestapo!") mundtot gemacht, wenn man versucht, darauf hinzuweisen, daß die eigentliche Idee des Sozialismus doch gar nicht gelebt wurde, sondern korrumpiert wurde.
Daß aber die Idee, eine Gemeinschaft abseits des kapitalistischen Systems aufzubauen, zumindest prinzipiell zu diskutieren wäre, hat man gleich mit dem Hinweis auf das "Ende der Geschichte" abgebügelt, nach dem Motto "Keine Diskussion, dafür Entsorgung".Die Idee von Sozilaismus und Kommunismus ist ja ne ganz nette, aber es ist nicht davon auszugehen, dass sie in der Realitaet jemals funktionieren wird, eben weil sie immer korrumpiert werden wird.
Und heute heulen alle auf, weil sie feststellen, daß die schon im 19. Jahrhundert skizzierte Entwicklung des weltweiten Kapitalismus gar nicht schön ist und irgendwie weh tut, wenn man selbst davon betroffen ist.Das ist nicht erst seit gestern so, sondern war auch vor 20 Jahren schon so. Daher verstehe ich das "heute heulen alle auf" nicht ganz.
Kurz:
Die Chancen, die sich für beide Seiten mit einer echten Wiedervereinigung unter Gleichen ergeben hätte können, sind vom Westen überhaupt nicht genutzt worden - und vom Osten nur von den Leuten, die aktiv ihren Weg gesucht haben. All die anderen sind auf der Strecke geblieben und bleiben als entweder phlegmatischer oder sich radikalisierender "collateral damage" von Kohl's Traum übrig.
Gruß: MichelEs war aber eben keine Fusion unter Gleichen. Das konnte es nicht sein (weil es eben nicht 2 Laender auf Augenhoehe waren) und das wollte auch niemand.
Sicher gab es Dinge die in der DDR gut funktionierten und es darf nicht verboten sein sich diese Dinge anzuschauen und zu ueberlegen, ob man sie hier umsetzen kann. Aber im gesamten lag das System am Boden. Der Staat war pleite und technologisch Jahrzehnte zurueck. Nur in dem durch voellige Abschottung gesicherten Reservat konnte die Wirtschaft noch einigermassen funktionieren - da sie nicht im Wettbewerb mit dem Rest der Welt stand. Die Freiheitsberaubung, d.h. der Verstoss gegen Menschenrechte, war elementar fuer ein "funktionieren" des Ostblocks. Die Abschottung konnte aber (zum Glueck) nicht aufrecht erhalten werden.
Ich wunder mich immer, dass heute einige zum Thema DDR als erstes sagen, die DDR Buerger waeren ja gluecklich gewesen, auch ohne Ballermann, Coca Cola und Oakley. Das ist eine ziemliche Banalisierung der Probleme die es in der DDR gab. Zudem hat die Realitaet gezeigt, dass es anders war. Wer sich heute sogar die DDR zurueck wuenscht, der sollte mal ne Weile darauf achten, was er jeden Tag so alles macht und was davon in der DDR gar nicht moeglich gewesen waere. Da wird einiges zusammen kommen - es geht schon bei oeffentlichen Unmutsaeusserungen ueber das System los - in der DDR musste man damit vorsichtig sein.
Am 9.11.89 war ich 10 Jahre alt. Dieser Tag ist einer der wenigen aus der Zeit, an die ich mich ganz konkret erinnere. Genau so geht es mir mit dem Tag, an dem die Fluechtlinge in der deutschen Botschaft in Prag von Genscher die Nachricht ueberbracht bekamen, dass sie ausreisen duerfen. Ich hab damals natuerlich nicht die politischen Zusammenhaenge verstanden, aber was ich verstand, war die unglaubliche Freude der Menschen, die die Mauer zum Einsturz brachten. Mir waere nie in den Sinn gekommen, dass irgendwann mal jemand ohne Freude ueber diese Ereignisse sprechen koennte.
Schlussendlich bleibt, dass die DDR Buerger sich des Unrechtssystems selbst entledigt haben. Dafuer haben einige sehr viel riskiert, viele Andersdenkende wurden schikaniert und eingesperrt. Dennoch haben sich 1989 genug Leute gefunden, um eine Bewegung zu begruenden, die stark genug war die DDR zu Fall zu bringen. Darauf koennen diese Leute sehr stolz sein.
Und das kann man verdammt noch mal auch feiern - wir aus dem Westen aus Empathie und Freude, die DDR staemmigen auch mit einer ordentlichen Portion Stolz.
FuXX
Und das kann man verdammt noch mal auch feiern
Richtig - man kann, aber man muss eben nicht. Schon gar nicht mit dem Tamtam, das hier veranstaltet wurde. Dazu gibt es IMHO einfach zu viele Gründe, die gegen diese Jubelarie sprechen.
Zum Ablenken von den wesentlichen Problemen war's aber sicherlich gut...
Ich musste gestern früh jedenfalls herzlich grinsen, als ich vor mir an der Tankstelle einen Landrover hatte, dessen Fahrertür bei laufendem Motor während des gesamten Tankvorgangs und beim Bezahlen offen stand - Kennzeichen aus dem Berliner Umland. Eines der ersten Dinge, was mir einfällt, wenn mich jemand nach spontanen Gedanken zur Einheit fragt: die "Umlanddeppen" mit ihrem Autowahn, der sofort nach der Vereinigung zu sehen war und bis heute anhält (nach wie vor führen die FNBL die Statistiken der Verkehrstoten an).
"Kommt die D.Mark, bleiben wir;
kommt sie nicht, gehen wir zu ihr!"
war damals auf vielen, vielen Plakaten zu lesen und war mE sicher auch der Wunsch der meisten DDR-Bürger.
Welchen Preis sie für das vermeintliche Komsumparadies zahlen mußten, konnte damals vermutlich kaum einer hüben wie drüben absehen.
Mir (geb. 1967) persönlich geht es wie dem Fredersteller, die DDR war wie Österreich oder Schweiz ein anderes, eben zufällig auch deutschsprachiges Land.
Und ich war genausowenig scharf auf die Wiedervereinigung wie auf Berlin als Hauptstadt....
Und ich war genausowenig scharf auf die Wiedervereinigung wie auf Berlin als Hauptstadt....
Die Berliner wurden zu diesem Thema wohlwissend nicht vorher befragt... ;)
fatirishman
10.11.2009, 11:00
Perspektiv von einem Auslaender.
Kuerz nach der Wende arbeitete ich in Thueringen. Das war eine tolle Zeit und seit dann bin ich oefter in Deutschland. Ich habe Freundschafte fuer das Leben dort gemacht, und mit einer tolle Gruppe vin Ostfreunde fahren wir zwei oder Drei Mal im Jahr Urlaub. Fast zwanzig Jahre fahren wir zusammen Ski,wir feiren Silvester, und Himmelfahrt zusammen.
Diese enge Freundshaften sind wirklich eienen Ergebnis von der Wendezeit. Leute waren so offen, so freundlich, ich hatte nie eine Wochenende ohne Einladung damals. Ich habe als Wessi (von teifen Westen) viel gelernt, zB die Welt anders anzuschauen. Trotz der Aufregung mit der Vereinigung, merkte ich das es wirklich tolle Sachen im Osten gab. Richtige Gemeinschaften, Prioritaeten wo Geld nicht immer am Wichtigsten war. Ich habe sogar Deutsch dazu gelernt, und obwohl Schreibfehler haeufig zu sehen sind!
Die Vereinigung war fuer mich, eine Enteckungszeit, die nicht zu verpassen war.
Oh' weiser Mann, so strafe mich nicht meiner Unwissenheit. Aber möge er mir erklären, was es bedeuten soll:
:Weinen: :Weinen:
Ich wollte höflich sein:
Fünf
Neue
Bundes
Länder
Der Terminus "Dunkeldeutschland" ist jedoch auch recht verbreitet... :Cheese:
Die Vereinigung war fuer mich, eine Enteckungszeit, die nicht zu verpassen war.
Das war sie ohne zweifel für fast jeden - leider haben nur sehr Wenige davon gebraucht gemacht!
Perspektiv von einem Auslaender.
Kuerz nach der Wende arbeitete ich in Thueringen. Das war eine tolle Zeit und seit dann bin ich oefter in Deutschland........
und das ist es doch, was die wiedervereinigung ausmacht, das gegenseitige kennen- und verstehenlernen. wer natürlich nur zu hause hocken bleibt (beide seiten) oder nur schnell in klimatisierten dienstwagen nur zu arbeitsterminen fährt und dann sofort wieder abdüst (einseitig) wird wohl die anderen ewig nicht verstehen und, wohl auch nicht verstehen wollen. so kann jeder schön weiter auf seinen klischees beharren.
wer viele kontakte in die jeweils andere seite hat, sich damit auch beschäftigt, für den stellt sich die frage ost oder west heute gar nicht mehr. denn beide seiten haben so ihre probleme, sorgen, nöte. na und? wann hätte es die jemals nicht gegeben?
Helmut S
10.11.2009, 11:36
Ein Fall der Mauer (=totale Reisefreiheit) ohne Wiedervereinigung hätte die (so oder so schon am Boden liegende) DDR Wirtschaft lahmgelegt, da fast alle Leistungsträger irgendwann weg gewesen wären..
Ist das nicht jetzt im Prinzip auch so?
Helmut S
10.11.2009, 11:53
Man braucht sich doch nur vor Augen führen, dass es keine, wirklich keine Alternative zur Wiedervereinigung gegeben hat. Die Ostdeutschen haben ihren Staat aufgelöst. Was hätten die Westdeutschen ihrerseits denn tun sollen?
Naja ... dafür das es Deiner Meinung nach keine Alternative gab, hat sich in meiner dunklen Erinnerung damals die Spitze der SPD(!) aber ganz schön angestellt in der Diskussion ... Der Oskar "Mein Herz schlägt Links" Lafontain und Gerhard "Basta" Schröder waren ja gar nicht so 100% für die sofortige Wiedervereinigung. "Nur" der Willy "mein Kumpel Guillaume" Brandt war 100%ig dafür ...
So is es ja wieder nicht ...
Auch in der CDU wurde da ja anfangs einiges diskutiert. Auch ne Konföderation war mal im Gespräch. Das Argument von Megalodon, das nun nix mit Europa zu tun hat, gab aber letztlich wohl den Ausschlag. Eine Konföderation oder ähnliches mit einem leeren Staat?
Die, die gegen die Wiedervereinigung waren oder auch nur irgendwelche Zweifel geäußert haben, haben auch die "Quittung" bekommen. Gerade in den neuen Ländern hat die Mehrheit Lafontaine bzw. die SPD für die Zweifel doch abgestraft.
"Kommt die D.Mark, bleiben wir;
kommt sie nicht, gehen wir zu ihr!"
...
Mir (geb. 1967) persönlich geht es wie dem Fredersteller, die DDR war wie Österreich oder Schweiz ein anderes, eben zufällig auch deutschsprachiges Land.
Und ich war genausowenig scharf auf die Wiedervereinigung wie auf Berlin als Hauptstadt....
So seh ich das auch. Ich wußte grad mal, das Rostock an der Ostsee und Dresden im Süden liegt, das war's. In Österreich hab ich Urlaub gemacht, hab dort ein Semester studiert (zufällig war grad Winter :Cheese: ), hab da meine Frau kennengelernt, da hat mich doch viel mehr mit verbunden.
Für eine langsamere Annäherung oder 2 Staaten z.B. in der EU bestand doch keine Chance und das hat nix damit zu tun, dass hier irgendjemand etwas überstülpen wollte.
Ob das ein Großteil wollte, weiß ich nicht. Der Mensch war schon immer gierig, dumm und ein Herdentier (Achtung verallgemeinert) Der Ossi kann sich da nicht ausnehmen. Er hat die glitzernde Westwelt gesehen und wollte die auch haben. Und zum Ende der DDR war's mehr ein Hype als ein wirklich politisch gewolltes Szenario. Man konnte sich ohne Konsequenzen beschweren und Dampf ablassen. Heute ist es nichts anderes. Jeder (so gut wie) regt sich über unsere Regierung auf, nicht weil sie so schlecht ist, sondern, weil aufregen cool ist. Für viele war's damals nicht anders. Hauptsache dabei sein, wer denkt da schon im Voraus.Aber gerade das war damals eben anders, es wurde nicht einfach nur zum Spass Dampf abgelassen, da wollten viele Leute wirklich etwas veraendern, weil die Zustaende untragbar waren. Ein Vergleich zu heute ist da schon ein Hohn, wenn man sieht, dass in der DDR grundlegende Menschenrechte verweigert wurden. Das mag der ein oder andere als Totschlagargument bezeichnen, aber wo kommen wir denn hin, wenn die schwersten Fehler gar nicht mehr genannt werden duerfen?
Und wer hat je gesagt, dass die Westler wollen, dass die Ostler weniger Geld verdienen? Man muss doch auch immer ein wenig die Machbarkeit im Auge behalten. Sicher wurde die Einheit nicht fehlerfrei umgesetzt, sicher gab es Gruende um vll langsamer vorzugehen, aber es ist doch klar, dass bei solch einem Projekt viel schief laeuft, es ist einfach viel zu gross, um glatt zu laufen.
Die allgemeine Unzufriedenheit hat doch ganz andere Gruende. Der wichtigste ist doch wohl, dass Menschen immer unzufrieden sind, wenn es nicht aufwaerts geht. Wird nur der status quo gehalten, dann sinkt die Zufriedenheit, verstaerkt wird das dann dadurch, dass es anderen besser geht (aus irgend einem grund in D besonders ausgepraegt). Objektiv betrachtet, koennen wir uns in diesem Land wahrlich nicht beklagen, im Vergleich zum Rest der Welt gehoeren wir zu den Privilegierten - und zwar nicht zu knapp.
FuXX
Aber gerade das war damals eben anders, es wurde nicht einfach nur zum Spass Dampf abgelassen, da wollten viele Leute wirklich etwas veraendern, weil die Zustaende untragbar waren.
Das wollten die Leute beim Prager Frühling übrigens auch.
Und ich bin überzeugt, wenn die SED-Führung mit Gewalt und Blutvergießen reagiert hätte, könnte unsere Diskussion heute total anders aussehen....
......Und ich bin überzeugt, wenn die SED-Führung mit Gewalt und Blutvergießen reagiert hätte, könnte unsere Diskussion heute total anders aussehen....
das ist zweifellos richtig. und die gefahr bestand ja wirklich. was aber eine sehr interessante frage aufwirft:
hat auch die damalige ddr-führung einen anteil an der weitestgehend gewaltfreien revolution?
diese frage wurde, so weit ich das überblicke, noch nie diskutiert.
maifelder
10.11.2009, 14:22
Das ist nicht Dein Ernts, oder?
Der gemeine Deutsche dürfte es sehr wohl spüren, dass sich Deutsche und Engländer oder Deutsche und Franzosen eben nicht mehr gegenseitig die Köpfe einschlagen, wie sie das in der Vergangenheit mehrfach mit Begeisterung getan haben !!
Aber vielleicht fehlt auch einfach das Bewusstsein dafür.
Natürlich hat Europa sehr viel dazu beigetragen, dass wir vermutlich so weit wie noch nie von einem Krieg mit unseren Nachbarn entfernt sind.
Aber ich stimme Dir zu, den meisten fehlt das Bewusstsein. So ganz unglücklich bin ich ja gar nicht über Europa, freier Warenverkehr usw, aber die nationale Identität sollte jedes Land behalten dürfen.
Ich glaube, keine 5% der Deutschen fühlen sich als Europäer bzw. als Weltbürger.
Helmut S
10.11.2009, 14:47
Natürlich hat Europa sehr viel dazu beigetragen,
Was hat Europa je für uns getan? http://www.youtube.com/watch?v=lFyywfHbj3M&NR=1
Natürlich hat Europa sehr viel dazu beigetragen, dass wir vermutlich so weit wie noch nie von einem Krieg mit unseren Nachbarn entfernt sind.
Aber ich stimme Dir zu, den meisten fehlt das Bewusstsein. So ganz unglücklich bin ich ja gar nicht über Europa, freier Warenverkehr usw, aber die nationale Identität sollte jedes Land behalten dürfen.
Ich glaube, keine 5% der Deutschen fühlen sich als Europäer bzw. als Weltbürger.
Vor allem seit der letzten Erweiterung ist das so, dass die Mehrheit mit dem europäischen Gedanken ganz erhebliche Probleme hat. Das stellt die EU selbst doch schon vor ganz erhebliche praktische Probleme, wenn man allein mal die Notwendigkeit des Übersetzungsdienstes sieht. Ganz zu schweigen von den kleinen und mittleren Unternehmen. Wie sollen die den in Brüssel rüberbringen, wie betoffen sie sind, wenn sie von nem Großen platt gemacht werden, mal ganz abgesehen davon, dass der Große natürlich reichlich Interessenvertreter vor Ort hat. Für "die Leute" ist das ne Nr. zu groß, die haben schlicht Schiß davor, das alle regionalen Besonderheiten plattgebügelt werden bis hin zur Sprache. Das ist m.E. besonders in kleinen Ländern so und fängt in Brüssel gleich vor der Haustür mit Flamen und Wallonen an.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: leider!
Aber mit der Wiedervereinigung hat das m.E. nix zu tun.
Helmut S
10.11.2009, 15:09
Zum Thema ein aktueller, m. E. lesenswerter Artikel: http://www.novo-argumente.com/magazin.php/archiv/novo103_12/
Die entscheidende Frage ist doch, was sind grundlegende Menschenrechte.
Manch einem Afrikaner ist das Recht auf Rede- und Reisefreiheit evtl. weniger Wert, als das Recht auf "nicht zu verhungern"
Und mir wäre ein Recht auf soziale Gerechtigkeit deutlich mehr wert, als das Recht darauf, andere Leute zu verklagen, um damit z.B. den Bau eines Flughafens zu behindern.
Genau das ist der Punkt. Vor den Türen anderer kehrt sich's immer einfacher, als vor der eigenen.
Wer hat denn überhaupt das Recht, die DDR anzuklagen. Die Amis? Die Westdeutschen?
Ich kann wenig Unterschiede erkennen, zwischen einem schwarzen Bürgerrechtler in Amerika und einem Bürgerrechtler in der DDR. Wobei man gar nicht soweit in die Vergangenheit zu gehen braucht. Ich glaub irakische Muslime haben's in Amerika auch nicht gerade leicht. Und als letzte Frage: Wo fanden nochmal die letzten Sommerspiele statt?
Es ist wie immer, wer siegt hat recht, basta.
Also bevor man Fehler aus der Vergangenheit verurteilt, sollte man erstmal die aktuellen Fehler anprangern. Schnell kann sich dann nämlich rausstellen, dass die Fehler in der DDR nicht systembedingt, sondern menschenbedingt waren.
Ein Afrikaner schätzt das anders ein, klar. Aber hier geht es um Zentraleuropa und nicht um Afrika oder Amerika.
Mit perfekten Menschen funktionieren (theoretisch) einige Systeme. Das Problem ist doch, daß das System - jedenfalls so, wie ich das mitbekommen habe - die Menschen mit all ihren Fehlern nicht berücksichtigt hat. Und in der Retrospektive bleibt bei den meisten das Gute hängen, in der Gegenwart aber neigen wir eher dazu, das Schlechte zu sehen. Dadurch fällt einiges aus der Vergangenheit eben ganz schnell hinten runter.
Den Spruch mit "basta" find ich nun wirklich blöd. Willst Du etwa behaupten, die DDR-Bürger wollten die Widervereinigung nicht oder wollten 2 Staaten? Die Wirklichkeit sah anders aus, wie sich auch in den anschließenden Wahlen gezeigt hat. Nur jetzt will es "keiner" gewesen sein. Klar, es lutscht ja auch keiner.
Das ist nicht Dein Ernts, oder?
Der gemeine Deutsche dürfte es sehr wohl spüren, dass sich Deutsche und Engländer oder Deutsche und Franzosen eben nicht mehr gegenseitig die Köpfe einschlagen, wie sie das in der Vergangenheit mehrfach mit Begeisterung getan haben !!
Aber vielleicht fehlt auch einfach das Bewusstsein dafür.
Danke, sehr guter Beitrag!
Damit hast Du nach Deinem fuerchterlichen Fehlstart gerade noch die Kurve bekommen. Multilingualitaet ist doch in der Paarung viel wichtiger. Da sind wir uns sicher einig. Falls Du da auch so ausserordentlich talentiert bist, lass' es uns wissen!
@fatirish: :Danke:
Die entscheidende Frage ist doch, was sind grundlegende Menschenrechte.
Manch einem Afrikaner ist das Recht auf Rede- und Reisefreiheit evtl. weniger Wert, als das Recht auf "nicht zu verhungern"
Und mir wäre ein Recht auf soziale Gerechtigkeit deutlich mehr wert, als das Recht darauf, andere Leute zu verklagen, um damit z.B. den Bau eines Flughafens zu behindern.
Natuerlich ist soziale Gerechtigkeit wichtig, aber die bekommt man doch nicht dadurch, dass man den Leuten das Recht nimmt, gegen ungeliebte Projekte zu demonstrieren und zu klagen.
Recht auf soziale Gerechtigkeit - wie soll das denn gehen? Da muesste erstmal jemand soziale Gerechtigkeit definieren. Dabei kaeme man aber sicher nicht auf einen Nenner. Das ist ein recht absurdes Konstrukt, koennte man sich aber als Parole der DDR oder auch der aktuellen Linken gut vorstellen ;)
Genau das ist der Punkt. Vor den Türen anderer kehrt sich's immer einfacher, als vor der eigenen.
Wer hat denn überhaupt das Recht, die DDR anzuklagen. Die Amis? Die Westdeutschen?Die Buerger der DDR hatten das Recht, aber der Staat wolte es ihnen lange Jahre nicht zugestehen. Und 89 haben sie es sich dann einfach genommen. Und das ist gut so.
Ich kann wenig Unterschiede erkennen, zwischen einem schwarzen Bürgerrechtler in Amerika und einem Bürgerrechtler in der DDR. Wobei man gar nicht soweit in die Vergangenheit zu gehen braucht. Ich glaub irakische Muslime haben's in Amerika auch nicht gerade leicht. Und als letzte Frage: Wo fanden nochmal die letzten Sommerspiele statt?Das sind ziemliche Aepfel/Birnen Vergleiche. Das weisst du auch ganz genau. Provokation macht halt Spass.
Bei denen ist uebrigens gerade ein Schwarzer Praesident - das waere ja bei dem Vergleich so, als haette die DDR auf einmal nen wirtschaftsliberalen Staatsratsvorsitzenden gehabt. Vorstellbar? Eher nicht...
Was die Integration unterschiedlicher Kulturen betrifft, koennten wir eine Menge von den USA lernen. Da ist sicher auch nicht alle super, es herrscht aber eine erfreuliche Normalitaet bzgl. der Interaktion Menschen unterschiedlicher Herkunft.
Es ist wie immer, wer siegt hat recht, basta. Ich bin nicht der fatalistischen Auffassung, dass diese Aussage korrekt ist.
Also bevor man Fehler aus der Vergangenheit verurteilt, sollte man erstmal die aktuellen Fehler anprangern. Schnell kann sich dann nämlich rausstellen, dass die Fehler in der DDR nicht systembedingt, sondern menschenbedingt waren.
Die Fehler der Vergangenheit zu analysieren hilft dabei solche Fehler in Zukunft zu vermeiden. Daher sollte es auf jeden Fall so sein, dass man sich mit der Vergangenheit beschaeftigt.
Und natuerlich waren die Fehler menschenbedingt. Das System muss aber moeglichst stabil sein, besonders fehlertolerant, da es eben von fehlbaren Menschen umgesetzt wird.
@Rhing: Seh ich genauso. Wenn man jetzt mal einfach auf DDR umschalten koennte, dann wuerden sich aber bald viele den boesen Kapitalismus zurueckwuenschen.
FuXX
Fernsehtipp für alle: In der ZDF mediathek steht der "der schwarze Kanal kehrt zurück" zum Ansehen bereit.
Es lohnt sich!
Helmut S
10.11.2009, 16:26
..., dass sich Deutsche und Engländer oder Deutsche und Franzosen eben nicht mehr gegenseitig die Köpfe einschlagen, wie sie das in der Vergangenheit mehrfach mit Begeisterung getan haben !!
Ja und gerade Mitterand und die Maggie waren es doch, die ganz und gar nicht für die Wiedervereinigung zu haben waren!
Hätte der Kohl damals nicht die D-Mark geopfert um von Mitterand die Zustimmung zur Einheit zu kriegen, hätten wir heute wahrscheinlich ein Europa mit zwei deutschen Staaten. So hatten es die beiden nämlich immer am Tapet. Ausser den Deutschen hatte weltweit keine Sau ein Interesse an einem vereinigten Deutschland. An der europäischen Einigung mit 2 deutschen Staaten allerdings schon.
Ja und gerade Mitterand und die Maggie waren es doch, die ganz und gar nicht für die Wiedervereinigung zu haben waren!
Zugegeben waere es gewagt zu behaupten, dass die beiden deshalb nicht mehr im Amt sind. Beide waren gegen Ende Ihrer Taetigkeit wohl nicht mehr wirklich repraesentativ fuer's Volk.
Nimm' asl Anreiz lieber die EU-Abstimmungen und subtrahiere das unmuendige Volk - Bingo!
Helmut S
10.11.2009, 16:39
Der kalte Krieg war ja praktisch vorbei. Insofern weiß ich nicht ob die UdSSR da überhaupt noch die große "Ängste" hatte. Die hatten doch genug mit sich selbst zu tun.
Ich habe im nachhinein den Eindruck, dass es halt ein günstiges Zeitfenster war damals. Hätten der Kohl und der Mitterand da nicht durchgezogen, hätten wir m. E. heute zwei freie deutsche Staaten. Was das für Auswirkungen auf die europäische Einigung oder die gemeinsame Währung gehabt hätte wage ich nicht zu beurteilen. Das ist mir zu hoch.
Auf jeden Fall war das ein Kuhandel: Euro gegen Wiedervereinigung und das passte damals gut.
Helmut S
10.11.2009, 16:56
Nimm' asl Anreiz lieber die EU-Abstimmungen und subtrahiere das unmuendige Volk - Bingo!
Waren diese EU Abstimmungen nicht später? Anfang der 90er? Das Geschachere der Politiker um die Wiedervereinigung und um die gemeinsame Währung in Europa war doch Ende der 80er ...
Muss aber auch gestehen, dass in Deinem Alter an diesem Punkt (Europapolitik) mein Interesse (und Verständnis) für Politik aufhörte ... nationale Dinge interessierten mich mehr ...
Helmut S
10.11.2009, 16:57
Ängste hatten die sicherlich nicht, aber es war ja damals schon absehbar, wohin die (Europa)reise geht. Und in dem Zusammenhang hätten die Russen mehr Forderungen stellen können, um die DDR "freizulassen".
Wenn ich ehrlich bin: Kein Ahnung :(
Der Mensch ist unbelehrbar.
Und das wird sich wohl niemals ändern! Selbst wenn noch hunderttausend Mauern fallen!
Das Hirn des Menschen ansich ist schon vernagelt, verriegelt und verrammelt!
Muss aber auch gestehen, dass in Deinem Alter an diesem Punkt (Europapolitik) mein Interesse (und Verständnis) für Politik aufhörte ... nationale Dinge interessierten mich mehr ...
Also mich interessiert ueberhaupt nix mehr. Frei nach dem Motto: national, international, illegal!
Megalodon
10.11.2009, 20:41
Also bevor man Fehler aus der Vergangenheit verurteilt, sollte man erstmal die aktuellen Fehler anprangern. Schnell kann sich dann nämlich rausstellen, dass die Fehler in der DDR nicht systembedingt, sondern menschenbedingt waren.
Fehler sind immer systembedingt und nie menschenbedingt. Der Mensch ist ein Schwein*. Und deswegen braucht man Gesellschaftsysteme, die dieses Tier im Zaum halten. Was passiert, wenn das nicht so ist, sondern das Tier auch noch durch geschickte Manipulationen herausgelockt wird, hat man bei uns in Deutschland vor 70 Jahren gesehen.
* Beispiele gefällig? Und das ist nur ein minimaler Ausschnitt des täglich auf der Welt passierenden Wahnsinns!
http://www.liveleak.com/view?i=76b_1252064524
http://www.pi-news.net/2009/09/uiguren-im-freiheitskampf
HendrikO
11.11.2009, 21:12
Mannomann, was manhier von einigen lesen muß, ist ja haarsträubend. Da ist man echt dankbar für die Ignorierfunktion.
powermanpapa
11.11.2009, 21:32
Wieso?
Zwingt dich denn jemand, sichtbare Beiträge zu lesen, oder auf sichtbare Beiträge einen Kommentar abzugeben?
BTW: Ich hab die Ignorierfunktion noch nie verstanden (ist ja besonders verbreitet im RW - Forum). Liegt viell. daran, dass ich keine Maschine brauche, die mir sagt was ich lesen will.
;)
manche haben aber auch probleme mit sich :confused:
dabei geht doch nix über nen gepflegten Meinungsaustausch
oder glauben solche doch tatsächlich ihre Meinung wäre nicht kritisierbar? tstsstst :confused:
sybenwurz
11.11.2009, 22:12
Der kalte Krieg war ja praktisch vorbei. Insofern weiß ich nicht ob die UdSSR da überhaupt noch die große "Ängste" hatte. Die hatten doch genug mit sich selbst zu tun.
Ich habe im nachhinein den Eindruck, dass es halt ein günstiges Zeitfenster war damals. Hätten der Kohl und der Mitterand da nicht durchgezogen, hätten wir m. E. heute zwei freie deutsche Staaten.
Hm, naja:
Im schlimmsten Fall hätte die Öffnung der Mauer in einem Dritten Weltkrieg enden können."
Der sowjetische Exaußenminister Schewardnadse erinnert sich an den 9. November 1989. (http://www.taz.de/1/leben/koepfe/artikel/1/wir-waren-nicht-unvorbereitet/)
Recht interessantes Interview...
Helmut S
27.09.2010, 10:57
Ja und gerade Mitterand und die Maggie waren es doch, die ganz und gar nicht für die Wiedervereinigung zu haben waren!
Hätte der Kohl damals nicht die D-Mark geopfert um von Mitterand die Zustimmung zur Einheit zu kriegen, hätten wir heute wahrscheinlich ein Europa mit zwei deutschen Staaten. So hatten es die beiden nämlich immer am Tapet. Ausser den Deutschen hatte weltweit keine Sau ein Interesse an einem vereinigten Deutschland. An der europäischen Einigung mit 2 deutschen Staaten allerdings schon.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,719608,00.html ;)
maifelder
08.10.2010, 08:46
Mal gespannt, ob Helmut heute den Friedesnobelpreis bekommt.
Mal gespannt, ob Helmut heute den Friedesnobelpreis bekommt.
der, der eigentlich dem ostdeutschen volk gebührt?
and the winner is...... liu xiaobo....
der, der eigentlich dem ostdeutschen volk gebührt?
...Zustimmung! So ist es.
Du weißt aber auch: Es gehören oft immer zwei dazu...!;)
and the winner is...... liu xiaobo....
...es wurde eine große ZIVILCOURAGE eines Menschen belohnt - dies finde ich gut.
Ich auch.
Und wenn Friedensnobelpreis wegen des Mauerfalls, dann sollte der in der Tat entweder symbolisch an das ganze Volk der DDR gehen, oder an die Anführer der Demonstrationen im Osten.
Kohl käme, wenn überhaupt, eher für die EU in Frage, fin dich zumindest. Auch wenn er die Einheit gut durchgeboxt hat - nur die Umsetzung war eben ne Katastrophe, aber das hatten wir ja schon...
schoppenhauer
08.10.2010, 20:20
Und wenn Friedensnobelpreis wegen des Mauerfalls, dann sollte der in der Tat entweder symbolisch an das ganze Volk der DDR gehen, oder an die Anführer der Demonstrationen im Osten.
Jetzt hör bitte auf, hier schlau daher zu quatschen. Wir wollen von Dir morgen die tob50 sehen und danach einen Rennbericht lesen, in dem nicht wieder steht, dass du dir beim Laufen die Sinnfrage gestellt hast .....
Gib alles, ich drück dir die Daumen.
Schoppenhauer
LOL, ok, ich halt jetzt den Mund, äh die Finger ;)
FuXX,
freut sich über jeden gedrückten Daumen :)
vBulletin v3.6.1, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.