 Pete Jacobs: Gelingt ihm der große Durchbruch auf Hawaii? Pete Jacobs wird manchmal als das "ewige Talent" bezeichnet. Im zarten
Alter von 21 Jahren wagte er sich auf die Ironmandistanz. Bereits zwei
Jahre später wurde er Zweiter beim Ironman Western Australia! Diese
Leistung konnte er immer wieder bestätigen. Der ganz große Durchbruch
liegt aber noch in der Zukunft. Vielleicht packt er es dieses Jahr auf
Hawaii?
Von Johannes Rosenberger
Spektakulär und sehr sympathisch war Jacobs Vorbereitung auf die Challenge Roth 2007, die ein helles Licht auf das Potenzial des Australiers wirft. Wohnhaft mitten in der Großstadt Sydney mit denkbar umständlichen Trainingsmöglichkeiten, plante er ein Trainingslager zur Vorbereitung. Doch Pete verliebte sich und zog es vor, zu Hause zu bleiben. Sein Training verlegte er komplett auf das Laufband. In Roth fuhr er dann mit einem Hungerast in die zweite Wechselzone und wollte dort das Rennen zunächst aufgeben. Man überredete ihn zu einem Becher Cola, dann ging er raus, rannte den besten Laufsplit des Tages (2:44 Stunden) und finishte als Dritter. Top-Schwimmer, mäßiger Radfahrer?
Hawaii-Nacht 2010
Wir senden die ganze Nacht lang live! Aus unserem Frankfurter Studio begleiten wir das spannende Rennen um die Triathlonkrone. Wieder mit dabei: Jürgen Zäck. Alle Details zur Live-Sendung demnächst auf dieser Website. Bekannt ist Pete Jacobs bei vielen Zuschauern nicht zuletzt deshalb, weil er meistens ganz vorne aus dem Wasser kommt. Das gelingt ihm auch dann, wenn mit Andy Potts und Benjamin Sanson zwei der stärksten Schwimmer des Triathlonsports mit im Rennen sind, wie zum Beispiel auf Hawaii 2008. Das ist eine Fähigkeit, die ihm gerade dieses Jahr auf Hawaii von großem Nutzen sein wird.
Als einzige Schwäche könnte man seine Radleistung ausmachen, aber es gibt immer wieder auch Tage, in denen er das Gegenteil beweist. Weitgehend unbeachtet von der internationalen Öffentlichkeit gewann Jacobs die Australische Langdistanz-Meisterschaft, und zwar gegen keinen Geringeren als Hawaii-Topfavorit Craig Alexander. Er ist damit der einzige Athlet, der Craig in den letzten beiden Jahren auf einer längeren Distanz geschlagen hat (Mitteldistanz oder länger). In diesem Rennen distanzierte Jacobs den zweifachen Hawaiisieger auf dem Rad – der freilich nicht zu den allerstärksten Radfahrern gehört. Dennoch beweist der Rennverlauf, dass Pete Jacobs nicht zu den Schlümpfen auf dem Rad gehört, wie Teamkollege Faris das vielleicht ausdrücken würde. Die Zeit ist reif
Nach mittlerweile 17 Rennen über die Langdistanz mit zahlreichen Top 10 Platzierungen kommt der mittlerweile 29-jährige in das richtige Alter für die ganz großen Siege. Die Zeit ist reif. Hawaii scheint ihm zu liegen, denn hier lief er bereits zweimal den Marathon unter drei Stunden. Dazu kommt seine enorme Schwimmstärke, die auf Hawaii eine besonders große Rolle spielt.
Petes Renngestaltung bei seine bisher drei Starts auf Hawaii war stets clever und überlegt. Trotz seiner Schwimmstärke vermeidet er es, das Rennen alleine fahrend anzuführen, sondern fährt so lange als möglich gemeinsam mit anderen in der Gruppe. Letztes Jahr gelang es ihm, bis zur zweiten Wechselzone in der Gruppe der Favoriten zu bleiben. Wenn er dieses Jahr seine unbestreitbare Laufstärke auf der Insel abrufen kann, wäre eine große Überraschung möglich.
Im vergangenen Jahr belegte er den 8. Platz, kaum 10 Minuten hinter dem Sieger. Diese Zeit verlor er hauptsächlich beim Laufen. Für dieses Jahr hat er sich einen Treppchenplatz zum Ziel gesetzt. Stöbert man ein wenig in seinem Blog, gewinnt man das Gefühl: Pete Jacobs ist bereit für Hawaii 2010. Johannes Rosenberger Website Pete Jacobs Diskussion im Forum
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