Das Dresdner Kleinwort Team – ein gescheitertes Konzept?
Das Dresdner Kleinwort Team – ein gescheitertes Konzept? Von Arne Dyck
Unsere TV-Zuschauer haben abgestimmt: 83% lehnen die Vermarktungsstrategie des Dresdner Kleinwort Teams ab. Dieses Votum überrascht in seiner Deutlichkeit. Denn angetreten war das Teammanagement mit dem Ziel, eine Gruppe Toptriathleten, angeführt vom Superstar der deutschen Triathlonszene, endlich einmal professionell zu vermarkten. Was ist daraus geworden? - Der Versuch einer Bewertung.
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wiewohl ich dir insgesamt zustimme, was die emotionale Seite der verschiedenen "Vermarktungs"-Strategien angeht: Eine PR-Startegie ist nicht gescheitert, wenn sie bei einer kleinen Gruppe Insider in einem Internetforum nicht ankommt.
Ich gehe davon aus, das das Triathlon-Engagement der Dresdener Bank mit Sicherheit mit Markterhebungsmaßnahmen begleitet wird. Das PR-Typen wissen daher vermutlich selbst am besten, ob Ihre Strategie bei ihrer Zielgruppe (und das sind nicht notwendigerweise Triathleten) ankommt.
Wenn eine Triathlon-Firma (Radmaterial, Laufschuhe, Reisen etc.) mit einem Triathleten wirbt, erhofft sie sich davon einen positiven Image-Transfer Ihrer Marke bei den Triathleten: Faris ist nett und erfolgreich, daher fahre ich jetzt auch ein Cannondale.
Wenn eine Triathlon-ferne Firma mit einem Triathleten wirbt, kann das ganz andere Ziele haben: Norman und sein Team sind super-effizient und professionell, genau was ich von einer Bank erwarte.
Wenn eine Triathlon-ferne Firma mit einem Triathleten wirbt, kann das ganz andere Ziele haben: Norman und sein Team sind super-effizient und professionell, genau was ich von einer Bank erwarte.
Ist halt schon die Frage, ob dieses "effizient und professionell" das ist, was funktioniert. Seit ich mit Triathlon befasse, was zugegeben noch nicht all zu lange ist, höre ich immer wieder, dass ein großer Teil der Faszination aus der Nähe zu den Topleuten entsteht. Wenn man jetzt ein eher kaltes und unnahbares Image aufbaut, ist das vielleicht den Marketingzielen entsprechend, man erreicht aber die Zielgruppe nicht.
Apropos Bank: Die Dresdner (ohne Kleinwort) hatte ja mal den Spruch "Mit dem grünen Band der Sympathie", das wäre als Leitlinie bestimmt hilfreicher gewesen.
nunja...als jemand der ein teammitglied ein wenig kennt, sehe ich die sache ein wenig anders.
im gegenteil, ich bin froh dass endlich mal ein bischen professionalität in den triathlon-alltag einzieht und bin sicher dass das Konzept auf lange sicht erfolgreich sein wird.
nicht verstehn kann ich, dass ständig und immer wieder, (gar nicht mal so sehr im artikel) auf stadler rumgeritten wird...als er damals von der Kleinwort das erste angebot bekommen hat ging es keineswegs um ein team...er hätte sich die kohle auch einfach selbst in die tasche stecken können, stattdessen such er junge athleten und fördert diese auf eine professionelle art und weise wie sie der triathlonsport selten zuvor gesehn hat
Ist halt schon die Frage, ob dieses "effizient und professionell" das ist, was funktioniert. Seit ich mit Triathlon befasse, was zugegeben noch nicht all zu lange ist, höre ich immer wieder, dass ein großer Teil der Faszination aus der Nähe zu den Topleuten entsteht. Wenn man jetzt ein eher kaltes und unnahbares Image aufbaut, ist das vielleicht den Marketingzielen entsprechend, man erreicht aber die Zielgruppe nicht.
findest du denn dass das "team" unnahbarer ist, als seine athleten vorher?
Ich war ja letztes Jahr auch oft im Lava Java, kann mich aber gar nicht an einen abgesperrten Bereich oder eine extra Kellnerin erinnern. Ich hab auch Teammitglieder in der Warteschlange gesehen, sowohl letztes als auch dieses Jahr, auch Normann stand mal in der Schlange. Es mag sein, dass es sowas an einzelnen Tagen gab - und ja, ne Fahne von dem Team stand da auch (aber ist das schlechter als wenn da eine von Specialized steht?) - aber das hoert sich in dem Bericht so an, als haetten die sich im Lava Java voellig daneben benommen und einen auf "alle weg, jetzt kommen wir" gemacht. Vielleicht war ich ja auch immer nur zu spaet da, aber davon hab ich nichts mitbekommen.
Unabhaengig davon glaube ich nicht, dass das ueberhaupt einen Einfluss auf die Abstimmung hatte. Da waren ja eh nur ne handvoll Leute und eigentlich bekommen wir alle von dem Team doch bis auf Werbungen in Magazinen und auf HPs gar nichts mit.
Die Teammitglieder sind dabei nicht mehr oder weniger unnahbar als andere Profis auch. Matthias Hecht hat sich dieses Jahr genauso mit mir im LJ unterhalten wie letztes Jahr Jan Raphael am Pier. Normann unterhaelt sich auch mit Leuten die ihn ansprechen, laesst sich geduldig mit Fans oder anderen Athleten fotografieren, schreibt Autogramme etc. (ich beobachte das meist nur, da ich keine Pros anspreche, es sei denn es ergibt sich gerade, weil man in der Schlange nebeneinander steht o.ae. - ich will die Jungs nicht nerven)
Im Verhaeltnis Pro - non Pro gibt es jedenfalls keinen Unterschied zwischen den Leuten von Dresdner Kleinwort und anderen. Die wahren Unterschiede sind doch:
- die Jungs haben bessere finanzielle Rahmenbedingungen
- es wird mehr organisiert im Bereich Planung von TL und Hawaii etc.
- sie bilden eine starke Trainingsgruppe und haben anscheinend sogar Spass dabei (!) "Team" ist mehr als nur ein Name - kommt mir zumindest so vor.
Und die Dresdner macht halt mit den Jungs ne Werbekampagne, so wie sie's fuer richtig haelt. Ob die dann eine Gruppe von Triathleten fuer gut oder schlecht haelt spielt eigentlich keine Rolle.
Dass die Umfrage so ausfaellt wie sie ausgefallen ist, finde ich gar nicht ueberraschend. Bei der Art der Fragestellung (wenn die denn in der Sendung wirklich "Welche Art der Vermarktung gefällt Euch besser? Die von Al-Sulten/Bracht, oder die vom Team DKW?" lautete) war nur die Frage, ob es eher 70, oder doch 90 Prozent fuer Al-Sultan/Bracht werden.
vieles, was Du in dem Artikel angesprochen hast ist sicher korrekt!
Aber:
Dass Normann und Co. an ihrem Extratisch arrogant präsentiert hätten, kann ich nun mal gar nicht bestätigen!
Im Gegensatz zu fast allen anderen Profis, die sich ja teils in der kompletten Rennwoche in irgendeiner Hütte verkriechen, waren Normann & Co. jeden Tag im Lave Java. Ja, da hing ein großen Plakat und evtl. wurden sie als einzige im Laden bedient, weiss ich aber nicht. Was ist denn aber daran falsch!
Im Gegensatz zu bspw. Faris & Timo konntest Du Normann & Co. wenigstens anquasseln und die, insbs. Normann war(en) doch glatt freundlich! Normann hat was weiss ich wieviele Autogramm- und Fotowünsche erfüllt und das jeden Tag der Rennwoche, sogar am Tag nach dem Rennen. Ich kann jeden Pro verstehen, der sich in der Rennwoche zurückzieht und „sein Ding“ macht.
Hier dann aber jemanden zu verurteilen, der sich zeigt, für Fans, Journalisten und gleichmermaßen Sportskollegen "greifbarer" ist, als jeder andere Pro, find ich nicht in Ordnung.
Tim
p.s Arrogant kommt eher rüber, wer als Pro sein Frühstück in einem duklen, per Kette abgesperrten Bereich des Restaurants einnimmt. Dass er aber dann, als unsere Kleine ihn um ein Autogramm bat, unglaublich nett war, hätten wir nicht erwartet.
Danke für Eure Meinungen! Möglicherweise habe ich mich in dem Artikel nicht deutlich genug ausgedrückt und sollte folgendes klarstellen:
Mein Artikel beschäftigt sich mit einem Meinungsbild, dass sich in unserer Live-Sendung per Abstimmung ergeben hat. Dieses Meinungsbild hat seinen Ursprung in der Art, wie Normann und seine Teamkollegen durch deren Vermarktung "rüberkommen". Es bezog sich nicht darauf, wie sie in Wirklichkeit, also von Angesicht zu Angesicht sind. Man muss also unterscheiden zwischen dem Bild, das durch Vermarktung und Medien entsteht, und den Personen selbst.
Die Beiträge von FuXX und hazelman scheinen meine Grundthese zu bestätigen (zumindest verstehe ich deren Postings so): Nämlich dass das durch Marketing und Medien vermittelte Bild schlechter ist als das Original. Genau das verstehe ich unter schlechtem Marketing.