Ist der Unterschied zwischen den Trainingsphasen wirklich so krass?
Ich kenne es noch so, dass es im Prinzip vier Geschwindigkeiten bzw. Leistungsbereiche gibt: oberhalb der Schwelle, an der Schwelle, unterhalb der Schwelle und langsam. Wir haben das ganze Jahr über in allen Bereichen trainiert. Der Unterschied zwischen Base, Build und Peak lag eigentlich nur in den Anteilen der jeweiligen Geschwindigkeitsbereiche und darin, wie nah man an das persönliche Maximum herangelaufen ist. Für jeden Trainings- bzw. Tempobereich gab es unzählige Variationen. Crescendo war eine Variante vom Tempodauerlauf. Das Äquivalent zum Tempodauerlauf scheint mir das Sweetspot-Training zu sein.
Ich kann die von Mauna Kea angedeuteten theoretischen Bedenken noch nicht ganz nachvollziehen. Wenn ich z. B. in das Buch "Racing by Power" schaue, dann wird dort in einer Tabelle gezeigt, welche körperlichen Anpassungen in welchen Trainingsbereichen zu erwarten sind. Crescendo unterhalb der Schwelle würde einer Mischung von den Bereichen 3 und 4 sein. Grundsätzlich sind die Anpassungen in diesen Bereichen sehr ähnlich. Der Unterschied liegt eigentlich nur in der Regenerationszeit. Von Training an der Schwelle muss man sich länger erholen als von Training unterhalb der Schwelle.
.........Ich kann die von Mauna Kea angedeuteten theoretischen Bedenken noch nicht ganz nachvollziehen........
einmal nachgefragt....was konkret trainiert man mit crescendo training, was ein training in feststehenden stoffwechselbereichen nicht einfacher und sauberer hinbekommt?
In meinen Augen ist es nicht sonderlich kompliziert, alle x Minuten y Watt mehr zu treten. Viel einfacher geht also nicht.
Was genau meinst Du mit sauber? Wenn ich mir die oben angefügte Grafik ansehe, dann kann ich nicht erkennen, dass irgendein Trainingsbereich irgendetwas "sauber" trainiert. Es werden immer die gleichen Systeme angesprochen. Die Diskussion geht doch sogar soweit, dass selbst mit hochintensiven Intervallen die Grundlagenausdauer trainiert werden kann.
Ich sehe den größten Unterschied zu Training in einem feststehenden Stoffwechselbereich in der mentalen Komponente. Wenn ich z. B. 3x10 Minuten Intervalle an der Schwelle fahre, dann kommt spätestens zu Beginn der zweiten Serie das Gefühl "ach du Scheiße, das wird jetzt sehr hart". Nach drei Minuten merke ich dann, dass es doch irgendwie machbar ist. Danach wird es für mich vom Kopf her leichter. Wenn ich dagegen 3x20 Minuten Crescendo fahre, wobei die letzten 5 Minuten an der Schwelle sein können, dann denke ich mir bei Erreichen der letzten Stufe: "Gib mir noch nen Gang, da geht noch mehr!". Wenn ich am nächsten Tag nicht im Eimer sein möchte, höre ich trotzdem auf...
......Es werden immer die gleichen Systeme angesprochen. Die Diskussion geht doch sogar soweit, dass selbst mit hochintensiven Intervallen die Grundlagenausdauer trainiert werden kann.......
natürlich kann sie das. so wie mit jeder art sport ein besserer trainingseffekt erzielt wird, als mit gar keinem sport. sprich man muss immer mehrere sachen bedenken.
wer hochintensive sachen als mittel der wahl zum trainintg der grundlagenausdauer machen will muss sich eins fragen....wie oft kann ich das machen? wie lange kann ich das machen? und stößt dann schnell an machbarkeitsgrenzen. sprich nicht alles was theoretisch richtig ist, gibt praktisch auch sinn. insofern ist so eine tabelle ganz nett, sagt aber nichts über ein trainingsaufbau aus bzw bringt wie in diesem fall sogar falsches denken unter die leute.
damit wir uns nicht falsch verstehen, natürlich kann man crescendotraining mal als trainingsvariante machen, für eine wettkampfleistung die eine hohe dauerhaft gleichmäßige (!) leistungsabgabe erfordert gibt es aber bessere trainingsmittel.
Zitat:
Zitat von hein
In meinen Augen ist es nicht sonderlich kompliziert, alle x Minuten y Watt mehr zu treten. Viel einfacher geht also nicht.....
es erfordert zumindest mal einen wattmesser. und auch wenn viel darüber geredet wird...wie verbreitet sind die wirklich außerhalb des spitzenbereichs?
natürlich kann sie das. so wie mit jeder art sport ein besserer trainingseffekt erzielt wird, als mit gar keinem sport. sprich man muss immer mehrere sachen bedenken.
wer hochintensive sachen als mittel der wahl zum trainintg der grundlagenausdauer machen will muss sich eins fragen....wie oft kann ich das machen? wie lange kann ich das machen? und stößt dann schnell an machbarkeitsgrenzen. sprich nicht alles was theoretisch richtig ist, gibt praktisch auch sinn. insofern ist so eine tabelle ganz nett, sagt aber nichts über ein trainingsaufbau aus bzw bringt wie in diesem fall sogar falsches denken unter die leute.
damit wir uns nicht falsch verstehen, natürlich kann man crescendotraining mal als trainingsvariante machen, für eine wettkampfleistung die eine hohe dauerhaft gleichmäßige (!) leistungsabgabe erfordert gibt es aber bessere trainingsmittel.
es erfordert zumindest mal einen wattmesser. und auch wenn viel darüber geredet wird...wie verbreitet sind die wirklich außerhalb des spitzenbereichs?
".... gibt es aber bessere trainingsmittel."
Was schlägst du vor? Ich sag mal so: am besten sind die Trainingsmittel die man tatsächlich fährt. Und nicht die die man eigentlich fahren sollte.
Hein hat nach Crescendo Training gefragt. Was er dann damit macht ist seine Entscheidung und unabhäng davon was er vorhat oder wie viel Leistung er treten kann.
Wattmesser .... reicht doch wenn hein einen hat oder sich einfach nach den Wattangaben seines Rollentrainers orientiert. Egal wie genau die sind.
......Hein hat nach Crescendo Training gefragt. Was er dann damit macht ist seine Entscheidung und unabhäng davon was er vorhat oder wie viel Leistung er treten kann......
es ging mir da um sein posting nr.5, wp er sich wunderte das er so wenig von crescendo auf dem rad liest obwohl er noch nie theoretische bedenken gehört hat. ich wollte nur darstellen, was diese bedenken sein KÖNNTEN.
Zitat:
Zitat von Trillerpfeife
".... gibt es aber bessere trainingsmittel."
Was schlägst du vor? Ich sag mal so: am besten sind die Trainingsmittel die man tatsächlich fährt. Und nicht die die man eigentlich fahren sollte.....
ich würde meine trainingsinhalte am ziel orientieren, sprich auch hohe gleichmäßige belastungen trainieren. wie diese dann konkret in dauer, leistung, pausen usw. aussehen kann man dann ja sehen, bzw ist sowieso sehr individuell und im saisonverlauf veränderlich.
es ging mir da um sein posting nr.5, wp er sich wunderte das er so wenig von crescendo auf dem rad liest obwohl er noch nie theoretische bedenken gehört hat. ich wollte nur darstellen, was diese bedenken sein KÖNNTEN.[/quote]
ok :-)
Zitat:
Zitat von NBer
ich würde meine trainingsinhalte am ziel orientieren, sprich auch hohe gleichmäßige belastungen trainieren. wie diese dann konkret in dauer, leistung, pausen usw. aussehen kann man dann ja sehen, bzw ist sowieso sehr individuell und im saisonverlauf veränderlich.
das eine schließt ja das andere nicht aus. Und wenn Hein ein erfahrener Läufer ist weiß er das auch.