Ich hab hier mal ein Video von mir, um mal wieder eine kleine Diskussion zur Schwimmtechnikanalyse zu starten.
Hintergrund:
Schwimme seit 3 Jahren. Davon ca. 15 Monate im Triathlonverein.
Früher eher selten, seit ein paar Monaten eigentlich immer 2 mal die Woche (je Einheit 2-3000m)
Vor 6 Monaten die 100er in 01:45, inzwischen geht es in Richtung 01:30min.
Technik "homegrown"/ Trainerlos...
- Hände zusammen, nicht spreizen.
- Oberarm geht bei dir gnadenlos zuerst ins Wasser, ist nur was für Könnner.
- Beinschlag für lange Strecken zu intensiv.
- Nach hinten aus dem Armen kaum Abdruck, es fehlt Dynamik beim Unterwasserzug. Du ruderst brav rum und ziehst wahrscheinlich zu lange.
- Hände zusammen, nicht spreizen.
- Oberarm geht bei dir gnadenlos zuerst ins Wasser, ist nur was für Könnner.
- Beinschlag für lange Strecken zu intensiv.
- Nach hinten aus dem Armen kaum Abdruck, es fehlt Dynamik beim Unterwasserzug. Du ruderst brav rum und ziehst wahrscheinlich zu lange.
Ok, Wasserfassen-Ellenbogenvorhalte inkl. Eintauchen der Hand ist notiert.
Beine sind bei längeren Sachen auch nicht so intensiv, wobei ich beim Video nicht bewusst mit viel Beinen geschwommen bin.
Dynamik & Abdruck ist auch nicht von der Hand zu weisen, da fehlt mir einfach noch immer Zunder in den Ärmchen. Die Frage ist nur: wie bekomme ich den Zunder da am Besten rein... und kommt mir nicht mit Spinat!
Das ist doch schon ganz ordentlich, damit kann man was Anfangen. Ne Super "Grobform", schön rythmisch, und ruhig, toll!
Jetzt musst du an den Feinheiten arbeiten. Zunächst muss da Power rein! Nicht nur damit du schneller schwimmst, sondern am Ende auch ökonomischer. Benutze mehr deine Rückenmuskulatur, dazu musst du die Schultern nach vorne bringen, und das berühmte Ellenbogen stehen lassen beim Wasserfassen.
Wenn du das hast, kommt der Rest von alleine.
Ansonsten:
Der Kopf muss weiter nach unten. Achte drauf das beim Atmen ein Auge noch unter Wasser sehen kann (bevorzugt das Untere ). Nicht rausstützen zum Atmen, zum Atmen wird der Körper/Kopf gedreht. Dein gegenüber liegene Arm versucht die Atmung zu stützen. Das abstellen, der gestreckte Arm liegt ruhig im Wasser ohne das er den Körper raus stützt zum Atmen.
Ich glaube der Rest an Feinheiten in der Technik kommt, wenn du jetzt versuchst (kurze Strecken) schnell zu schwimmen. Das schnelle Schwimmen zwingt einen zu Korrekturen, die sonst nicht nötig sind, und ökonomisieren den Schwimmstil. Du musst dann nämlich Kraft ins Wasser bringen.
Dynamik & Abdruck ist auch nicht von der Hand zu weisen, da fehlt mir einfach noch immer Zunder in den Ärmchen. Die Frage ist nur: wie bekomme ich den Zunder da am Besten rein... und kommt mir nicht mit Spinat!
Delphin ist ganz gut, falls du das kannst. 6x25 volle Pulle.
Oder 10x25 mit Paddles.
Dynamik & Abdruck ist auch nicht von der Hand zu weisen, da fehlt mir einfach noch immer Zunder in den Ärmchen. Die Frage ist nur: wie bekomme ich den Zunder da am Besten rein... und kommt mir nicht mit Spinat!
Ich finde dein Schwimmen sieht für einen ungelernten Schwimmer wirklich gut aus. Ich glaube auch nicht, dass die der Zunder im Arm fehlt.
Ich glaube, dass deine Zugphase im ganzen genauerer Betrachtung bedarf.
Weiß ist deine aktuelle Zugphase. Du ziehst im Prinzip im einem Halbkreis unter dem Körper. Damit kommt du zwar voran, hast aber kaum eine Chance gescheit Druck aufzubauen und dich nach vorn zu drücken.
Beispiel: Versuche einen Klimmzug, wo du deinen Körper in großem Bogen mit fast ausgestreckten Arm hochziehst. Du wirst merken -> geht nicht. Da hast du schlechte Hebel und wenig Kraft. Dann versuche einen Dip. einmal mit den Händen deutlich vor dem Körper und einmal mit den Hände in Höhe deines Körpers. Du wirst merken, dass du bei der zweiten Ausführung auch deutlich mehr Kraft / Druck bekommst.
Wenn man dies jetzt auf deine Zug und Druckphase unter Wasser umsetzt, landet man bei der roten Linie. Du wirst merken, dass du deutlich mehr Druck hast und damit auch deutlich weniger Züge pro Bahn benötigen wirst.
Um das zu trainieren, kannst du versuchen bei Technikübungen den abgespreizten Daumen am Körper entlang zu führen, um dich zu zwingen den Ellbogen auch unter Wasser mitzunehmen. Das ist natürlich ein wenig übertrieben, aber dann bemerkst du den Kontrast. Und denke vor allem daran, dass die letzte Druckphase erst dort endet, wo sich die Hand praktisch im Dipstand befindet (also bei mir fast mitte Oberschenkel.)
Edit meint noch, dass (große) Paddels bei der aktuellen Zugphase schnell für Schmerzen in den Ellbogen sorgen könnten.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Vielen Dank für deine Mühe mit der Grafik, Perfekt - habs kapiert!
Und natürlich auch nochmal an alle anderen die hier fleißig Feedback gegeben haben.
sobald meine besch*** Gehörgangsentzündung weg ist werde ich das angehen.
Hab gerade Bock auf Schwimmen weil's gefühlt vorwärts geht
Vlt. finde ich ja nochmal jmd. mit ner Kamera, dann halte ich euch hier auf dem Laufenden.
Jan
Ja klar. Sofern du das mechanisch verkraftest. Da muss man bei so was aufpassen.
Ansonsten kannst du das ruhig 1x pro Woche machen, wenn du z.B. 3x pro Woche schwimmst.