...Forderungen über 500.000 Dollar, weil er einen kleinen Teil seines 9000(?) Dollar-Vertrages nicht erfüllt?
Da müssen sie mit destruktiven Reaktionen rechnen.
In den USA sind die beteiligten Anwälte prozentual an den erstrittenen Schadensersatzsummen beteiligt und arbeiten dafür oft umsonst, d.h. dass eigentliche Prozessrisiko trägt nicht wie in Deutschland der Kläger, sondern dessen Anwalt.
Von daher besteht schon automatisch die Tendenz, möglichst hohe Entschädigungen zu erstreiten. Dass die geforderten Summen so hoch sind liegt als u.U. nicht an Tollakson, sondern eher an den Anwälten, an die er die Vertragsstreitigkeiten weitergereicht hat.
Beschädigt in diesem Streit sind mit Sicherheit beide und die Gewinner sind auf jeden Fall die Anwälte mindestens der siegreichen Partei bzw. (bei einem Vergleich) auch die Anwälte beider Seiten.
Interessant wäre im übrigen zu wissen, was in dem Vertrag zwischen Dimond und Rapp genau drin stand und insbesondere was die Laufzeit und die Kündigungsfrist war.
Ich vermute mittlerweile, dass es entweder ein mindestens dreijähriger Vertrag war, oder aber der Vertrag eine Klausel enthielt, demzufolge er sich automatisch um ein Jahr verlängert, wenn er nicht 3 Monate vor Ablauf von einer der Seiten gekündigt wird.
Erstmalig offiziell auf DiamondBack statt Dimond war Rapp aber erst Anfang Februar, so dass erst ab da Tollakson ihm einen Vertragsbruch vorwerfen konnte, erst recht natürlich als Rapp beim Ironman Texas im April mit Diamond Back fuhr, sofern zu diesem Zeitpunkt der Vertrag zwischen Rapp und Tollakson noch gültig war.
Vor dem aktuellen Hintergrund will er also "lebensgefährliche, extrem mangelhafte, praktisch unfahrbare" Rahmen an drei seiner Fans weitergeben... dieser Blog-Eintrag wird ihm mit Sicherheit in einer eventuellen Gerichtsverhandlungen gehörig um die Ohren gehauen werden, weil er seine jetzt formulierten Vorwürfe an Dimond komplett unglaubwürdig macht]
Ich denke, in erster Linie hat Dimond sich mit dieser schwachsinnigen Aktion selbst geschadet:
Rapp: "I received a letter from a lawyer in Iowa demanding that I make a payment of $150,000 - roughly 17 times the total amount Dimond had paid me over two years - or that Dimond would pursue legal action against me from breach of contract. At roughly the same time, Diamondback received a similar letter, only demanding $350,000, for signing me".
Forderungen über 500.000 Dollar, weil er einen kleinen Teil seines 9000(?) Dollar-Vertrages nicht erfüllt?
Da müssen sie mit destruktiven Reaktionen rechnen.
Klar hat sich Dimond damit keinen Gefallen getan und würde, wenn Rapp nur die von dir genannten Fakten genannt hätte, in der Öffentlichkeit ziemlich dumm dastehen (bzw. tut dies auch).
Unabhängig davon ist aber, dass Rapp in der Öffentlichkeit Äußerungen getätigt hat, die dem Ruf und vielleicht auch dem Absatz von Dimond extrem schaden können. Damit hat sich Rapp unabhängig von den oben genanntne Streitigkeiten sehr angreifbar gemacht:
- Sollte sein Vertrag vom Gericht als noch gültig angesehen werden, stellen die Aussagen vermutlich einen Vertragsbruch dar, da Rapp vertraglich dazu verpflichtet sein dürfte, sich positiv oder zumindest nicht negativ über die Produkte zu äußern.
- Sollte der Vertrag nicht mehr gültig sein, also eine Kündigung/Auflösung erfolgt sein, wären die Aussagen dennoch wettbewerbsrechtlich relevant, soweit Rapp diese nicht 100% beweisen kann.
Unabhängig vom Ausgang der Streitigkeiten um den Vertrag dürfte Rapp also durch seine Aussagen weitere Probleme an der Backe haben. Zudem dürfte sein Verhalten auch bei zukünftigen Sponsoren Fragen aufwerfen...
Nja dazu wird er ja noch einiges an Material bekommen haben + ggf. diversen Arbeitsaufwand für Extrawünsche, Sitzpositionsanpassung, Tests auf der Bahn ... Wär noch die Frage, ob das Schreiben nach Rapps Aussagen zur Sicherheit kam. Dann ist es ja auch in anderen Branchen nicht unüblich, dass Vetragsstrafen bei geschäftsschädigendendem Verhalten durchaus höher angesetzt sind als der eigentliche Auftragswert, da Schaden aus Sicht von Dimond ja nicht nur beim Gehalt an sich liegt. Wenn sie also nicht zugeben wollen, dass ihre Rahmen nicht sicher sind (keine Ahnung ob sie's sind), bleibt ihnen doch erstmal nicht viel anderes übrig, als dagegen vorzugehen.
Meine Meinung ist allerdings, dass Dimond ihn wohl in Ruhe wechseln lassen hätte, wenn wirklich erhebliche Sicherheitsmängel bestehen würden. Dass die Sicherheitsmängel erst eklatant wurden, nachdem sich ein potenter neuer Geldgeber gefunden hat, hinterlässt für mich einen faden Beigeschmack.
Witzig. Hör grad die neue Folge von TRS. Rapp hatte in Texas wohl Probleme mit einer rutschenden Sattelsütze an seinem Diamondback. In seinem Blog schreibt er allerdings, dass das natürlich nicht konstruktionsbedingt ist und er vermutlich nur mit zu wenig Drehmoment angezogen hat...
Ich kenne die Geschichte nur aus dem Thread hier. Wundert mich etwas, dass die sich getrennt haben. Nach dem, was ich so lese, passen Dimond und Rapp eigentlich zusammen wie Arsch auf Eimer.
Mittlerweile hat Rapp ergänzt (das stand meiner Meinung nach zu Beginn noch nicht da), dass sein Statement von seinem Anwalt durchgelesen/geprüft wurde. Er und sein Anwalt scheinen sich also wohl recht sicher zu sein, diese Vorwürfe auch belegen zu können.
Zumindest scheint es aber so, als ob Rapp ganz bewusst die Eskalation sucht, denn nach so einer Aussage bezüglich der Sicherheit kann Dimond nicht mehr an einer gütlichen Einigung interessiert sein, sondern muss aus meiner Sicht die Vorwürfe auf jede erdenkliche Weise aus dem Weg räumen, gegebenenfalls auch gerichtlich.
Rapp glaubt jetzt, dass es an seinen Rädern lediglich ein nicht sicherheitsrelevantes Toleranzproblem gab (was immer das auch heißen mag...), die Räder aber sicher waren. Außerdem hat er nur aus finanziellen Gründen den Radsponsor gewechseln. Dimond erwähnt auch nochmal, dass ihre Räder alle Test bestanden haben, also sicher sind....