Die Studie über vier Messzeitpunkte aus der Saison 2008/2009 zeigt vielmehr, dass nur bei knapp 1 Prozent der Spieler ein Hämoglobinwert über 17,0 g/dl vorlag. Bei Männern liegt nach dem Standardwerk der Labormedizin in Deutschland der Normalbereich zwischen 14 und 17,5 g/dl, und 2,5% der gesunden männlichen Bevölkerung liegen sogar über 17,5 g/dl. Damit liegen schätzungsweise 4-5% der gesunden Männer über 17,0 g/dl, so dass die Fußballer offenbar deutlich seltener hochnormale Werte haben, als es in der Allgemeinbevölkerung der Fall ist.
Laut Wikipedia entsprechen 17 g/dl einem Hämatokrit von 51,5 %.
Und laut gleicher Quelle kann es sogar natürliche Hamatokritwerte bis 70 % geben. Gut, letzteres nur bei Höhenbergsteigern o.ä., aber der 50 % Grenzwert ist wohl nicht ein so klarer Doping-Indikator, wie wir es gerne hätten.
Der eine hat Ahnung, der andere labert aus der Hose.
Mir ging es um die Tendenz. Du kannst warnend den Finger heben und 50%ler freisprechen, aber wir sollten lieber auf die 49%ler Bescheisser schauen. Wie dem auch sei, der EPO Test ist mittlerweile richtig gut (siehe DiLuca microdosing) und EPO daher nur noch bei Hobbysportlern und in nicht testenden Sportarten am Start.
...Wichtiger: ein 49% Haematokrit beweist in 99% der Faelle Doping!
Für Ausdauersportler ist das zweifellos richtig, weil Ausdauersport zur Hämatokriterniedrigung über Erhöhung des Plasmavolumens führt. Die Frage ist nur, ob Fußballer zu den Ausdauersportlern zu rechnen sind (in der Normalbevölkerung können 49er-Werte schon gelegentlich auftauchen).
Ein Profi trainiert selbst in der Bundesliga im Schnitt maximal drei Stunden am Tag und ein großer Anteil des Trainings ist Koordinations- und Athletiktraining, Dehnen usw.
Der Anteil an Ausdauertraining liegt sicher deutlich unter 1h pro Tag.
Ich finde v.a. den 55er-Hämatokrit aber auch sehr bemerkenswert, aber die Studienteilnahme war komplett freiwillig. Wenn man sich als Fußballprofi Epo spritzt (oder gespritzt bekommt), was im Fußball zweifellos vorkommt, da kann man doch eigentlich nicht so doof sein, sich auch noch freiwillig für eine Studie Blut abnehmen zu lassen?
Vielleicht sind manche Profis aber auch wirklich so doof oder naiv. Denkbar wäre auch, dass in manchen Vereinen der Druck so hoch ist, dass Profis gegen ihren eigentlichen Willen gedopt werden und der Betroffene mit der freiwilligen Teilnahme an einer solchen Studie den Teamarzt des Nationalteams als mögliche Vertraunersperson quasi direkt auf das Problem stoßen und mittelbar den DFB zu Handlungen zwingen will.
Ich glaub' eher, dass in Ballsportarten das Dopingbewusstsein teilweise voellig fehlt. Die Jungs werden jede Woche vermoebelt und irgendwas tut immer weh. Dagegen gibt's dann Salbe, Pille, Spritze. So ein 20-jaehriger Kicker ohne Hirn weiss doch gar nicht, was da denn jetzt Doping ist. Denk mal an Kittel, der froehlich zum Blutwaschen geht.