Merkel und Schulz können froh sein, dass das Karlsruher Ergebnis nicht auf die ganze Republik übertragen wird; das hätte ein ganz schönes Heulen und Zähneklappern gegeben.
Ich mag einfach nicht glauben, dass quasi über Nacht 15% der Bevölkerung zu Radikalnationalisten geworden sind - viele davon selbst mit Migrationshintergrund.
Das fatale ist doch daß es egal ist ob 13% Radikalnationalisten sind wie Du schreibst. Das wichtige ist daß ca. 13% eben Vertreter gewählt haben die sich entsprechend Positionieren und sei diese Positionierung nicht so Problematisch finden.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Wären dann nicht genau diese Türken selbst das Ziel von anstehenden Säuberungsaktionen und würden sich in absurder Weise ins eigene Fleisch schneiden?
Gegen Dummheit ist ja offensichtlich kein Kraut gewachsen.
Darum schneiden sich auch türkischstämmige AfD-Wähler in das eigene Fleisch.
Genau wie das bio-deutsche Langzeitarbeitslose tun die AfD wähl(t)en:
AfD-Wahlprogramm Bundestagswahl 2017:
"Die AfD setzt sich ferner für die Schaffung eines Angebots
zur Bürgerarbeit ein.
Unter Bürgerarbeit ist die Ausübung gemeinnütziger
Arbeit durch Langzeitarbeitslose zu verstehen..."
Aber macht man es sich nicht zu einfach damit? Die Eltern vieler AfD-Wähler sind Ausländer. Die Lebensgefährtin von Frau Wieland kommt aus Sri Lanka. Da müsste doch jeder Rassist, der etwas auf sich hält, komplett am Rad drehen und würde einen Teufel tun, die Partei zu wählen. Wie deckt sich denn das alles mit dem Rassismus-Vorwurf?
Ich kenne einen Türken, der eigentlich perfekt integriet ist aber auch zu den AfD Sympathisanten gehört. Der zählt sich zu den "Flat-Earthern" und glaubt, die Erde ist eine Scheibe! Unfassbar!
Das fatale ist doch daß es egal ist ob 13% Radikalnationalisten sind wie Du schreibst. Das wichtige ist daß ca. 13% eben Vertreter gewählt haben die sich entsprechend Positionieren und sei diese Positionierung nicht so Problematisch finden.
Ich glaube schon, dass das ein ganz wesentlicher Unterschied ist, der Anlass zur Hoffnung bietet. Ich halte es nicht für gegeben, dass alle AfD-Wähler keine Probleme mit den Inhalten haben. Vermutlich gibt es viele, die mit etlichen Punkten nicht einverstanden sind. Sie fühlen sich aber derart von den Traditionsparteien im Stich gelassen, dass sie das in Kauf nehmen um ein Signal zu senden. Die echten Rassisten kriegst du so oder so nicht mehr eingefangen aber diese Protestwähler warten doch nur darauf, dass man vernünftig mit ihnen redet (und aufhört, sie zu beschimpfen). Die sind doch nicht für alle Zeiten verloren.
So würde ich zumindest versuchen, die Dinge zu sehen.
Zitat:
Zitat von repoman
Der zählt sich zu den "Flat-Earthern" und glaubt, die Erde ist eine Scheibe!
Natürlich gibt es solche Vögel. Aber die machen nicht die Masse aus. Ich glaube, dass der Großteil der AfD-Wähler "normale" Vorstellungen hat. Wenn man sich auf den Standpunkt stellt, das seien sowieso alles Schwachsinnige, warum versucht man dann überhaupt noch irgendwie geartet zu argumentieren?
Die AfD ist für den Abbruch von EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei (ich hoffe, ich erinnere mich richtig). Und nehmen wir mal an, dass die AfD tatsächlich eine rassistische Agenda verfolgt. Wären dann nicht genau diese Türken selbst das Ziel von anstehenden Säuberungsaktionen und würden sich in absurder Weise ins eigene Fleisch schneiden?
Ja, tun sie. Die "grauen Wölfe" fordern übrigens ebenso den Abbruch.
Zitat:
Zitat von schnodo
Was genau meinst Du damit? Ich habe Frau Weidel nur einige Male im Fernsehen reden gehört. Bei diesen Gelegenheiten konnte ich nur feststellen, dass ihr fremdenfeindliche Positionen vorgeworfen wurden und sie sich vehement gegen diesen Vorwurf gewehrt hat; ich habe nicht mitbekommen, dass sie sich rassistisch geäußert hätte.
Hier kann ich nicht erkennen, wie das ein Argument für oder gegen das Vorhandensein einer rassistische Haltung sein soll.
Ich wollte nur auf ein anderes Beispiel als Rassismus (Wohnsitz im Ausland wegen niedriger Steuern?) hinweisen, wo die persönliche, private Lebenweise und die politisch-vertretene Haltung von der AFD nicht so ganz übereinstimmen. Dass Privates und politische, berufliche Meinung oft nicht konsistent sind, scheint mir keine Seltenheit, oder . Die Lebenspartnernschaft mit einer Schweizer Filmproduzentin, die aus Sri Lanka stammt, von Frau Weidel, ist in meinen Augen deswegen kein Argument gegen die rassistischen Töne, die objektiv von der AFD kommen.
Wie verstehst Du die Forderung: "Deutschland dem deutschen Volk zurückgeben" von Gauland. Özdemir in der Regierung wird das Feindbild für viele AFD-Wähler und Herr Gauland werden, glaub' mir, wenn er es nicht schon ist.
Ps.:
Eben sehe ich, dass in Sachsen die AFD 27 % erreichte. Das Potential an Stimmen für eine rechtsnationale Partei reicht leider bis ca. 20-30 % in der Bevölkerung, IMHO.
Dass Privates und politische Meinung oft nicht konsistent sind, scheint mir keine Seltenheit, oder .
Durchaus, aber es würde mich wundern wenn sich dies auch auf Rassismus erstreckt.
Zitat:
Zitat von qbz
Die Lebenspartnernschaft mit einer Schweizer Filmproduzentin, die aus Sri Lanka stammt, von Frau Weidel, ist in meinen Augen deswegen kein Argument gegen die rassistischen Töne, die von der AFD kommen.
Du hattest explizit Frau Weidel als Beispiel genannt für den Unterschied zwischen öffentlich geäußerter und privater Meinung. Dafür, dass sie sich tatsächlich rassistisch geäußert hat, sehe ich aber keine Belege. Deswegen halte ich sie für ein schlechtes Beispiel dafür.
PS: Was den Wohnsitz angeht, so kenne ich weder die Position der AfD dazu noch Frau Weidels persönliche Meinung.
Zitat:
Zitat von qbz
Wie verstehst Du die Forderung: "Deutschland dem deutschen Volk zurückgeben" von Gauland. Özdemir in der Regierung wird das Feindbild für viele AFD-Wähler und Herr Gauland werden, glaub' mir, wenn er es nicht schon ist.
Keine Ahnung, was Herr Gauland damit gemeint hat. Wollte ich ihm Böses, würde ich unterstellen, dass er Deutschland von Ausländern und Migranten befreien will. Wäre ich wohlwollend, könnte ich dies als Mahnung zu Transparenz in der Politik und dem Wunsch nach mehr direkter Demokratie verstehen. Ich kenne den Kontext dieser Aussage nicht, deswegen mag ich sie auch nicht bewerten.
Es werden sich aber sicher Beispiele finden, wo jemand aus dem Management der AfD unwiderlegbar fremdenfeindlich argumentiert. In diesen Fällen muss man abwarten, wie die Partei mit solchen Personen in der Zukunft umgeht.
Ich finde es nicht angemessen, die Äußerungen Einzelner 1:1 auf die Partei als Gesamtes zu projizieren. Täte man dies bei allen Parteien, könnte der Eindruck entstehen, dass überall nur Verbrecher und Wahnsinnige das Heft in der Hand halten und die Welt brennen sehen wollen...