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Triathletisches Alles rund um Triathlon und Duathlon

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Alt 01.09.2016, 16:14   #17
drullse
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von drullse
 
Registriert seit: 04.10.2006
Beiträge: 17.058
Zitat:
Zitat von alpenfex Beitrag anzeigen
alle
Du erlaubst, dass ich das nicht glaube (es sei denn, Du bist der Rennarzt und hast alle vorher gecheckt).

Versteh mich nicht falsch - ich halte von diesen ganzen x-fach-LDs nichts aber diese pauschale Aussage kann (und will) ich nicht nachvollziehen.
__________________
„friendlyness in sport has changed into pure business“

Kenneth Gasque

Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":

"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
drullse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.09.2016, 21:53   #18
FlyLive
Auf eigenen Wunsch stillgelegt
 
Registriert seit: 10.02.2008
Beiträge: 6.494
Zitat:
Zitat von Mauna Kea Beitrag anzeigen
Ist zwar schon alt, aber trotzdem passend:

Tagebuch eines Triathleten
Hart, härter, am härtesten: Der Ironman ist eine
Veranstaltung für Anfänger und Weicheier......
Total irre Story !

Ein Märchen oder Realität ?

Schwer vorstellbar das sich jemand bewusst selbst hinrichtet.
FlyLive ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.10.2016, 18:52   #19
Spiderman
Ist alles so schön bunt hier!
 
Registriert seit: 14.02.2008
Ort: Mondsee
Beiträge: 47
Zitat:
Zitat von Harm Beitrag anzeigen
Meckereien der Bevölkerung gibts doch bei jeder Veranstaltung überall. Prominentes Beispiel: der IM Regensburg!
Ich find das Format mit 1 x LD/Tag über 10 oder 20 Tage zwar nicht so spannend wie bei der kompletten 10- oder 20 fach LD Distanz und freier Zeiteinteilung der Teilnehmer.
Mein Respekt gegenüber denen die da "gemütlich über den Rheindamm rollen" ist jedoch ungebrochen. Ich glaube nicht, daß ich am zweiten Tag wieder morgens ins Wasser steigen würde....
da kann ich nur hoffen das in nächsten Jahren ein Deca im continue Modus stattfindet.
ach ja ich war in Buchs dabei :-)
__________________
If your dreams do not scare you, they are not big enough !
Einmal Ultra immer Ultra
Spiderman ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.10.2016, 01:08   #20
Campeon
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von FlyLive Beitrag anzeigen
Schwer vorstellbar das sich jemand bewusst selbst hinrichtet.
Meinst du?

Ich habe da einen in meinen Gedanken, der ist drauf und dran.
  Mit Zitat antworten
Alt 23.10.2016, 10:48   #21
TriSG
Szenekenner
 
Registriert seit: 16.11.2011
Beiträge: 2.403
Zitat:
Zitat von Mauna Kea Beitrag anzeigen
Ist zwar schon alt, aber trotzdem passend:

Tagebuch eines Triathleten
Hart, härter, am härtesten: Der Ironman ist eine
Veranstaltung für Anfänger und Weicheier. Ein wahrer
Triathlet akzeptiert keine Grenzen. Gar keine.

Oktober 1998
Ich habe es geschafft. Ich bin Weltmeister. Der beste Sportler auf dem Globus in meiner Disziplin. Vier Gegner hatte ich bei der WM im 3Ofach-Ironman in Rio. Die Zweite; -,Frauen können länger, ist eine alte Sportlerweisheit-;, die Schwedin Brit Brenhör, kam eine Woche nach mir ins Ziel. Der Dritte, der portugiesische Prinz und Draufgänger Paolo Lopez-Concochones, ist vorgestern auf die Laufstrecke gegangen. Der Vierte, der hagere Finne Lasse Essensten, ist von Jugendlichen während des Radfahrens überfallen, seines Kestrel Monocoques beraubt und zusammengeschlagen worden. Für den letzten, den Franzosen Escargot, war der Wettkampf sein erster Triathlon - ; er ist beim Schwimmen aufs offene Meer getrieben worden und gilt seither als vermißt. Ich bin der Härteste. Ironman, Wolfram-Man, Plutonium-Man!
Mein Manager hat mir geraten, ein neues Projekt in Angriff zu nehmen. Etwas, das noch nie da war, etwas, das so spektakulär ist, daß ich mit einem Schlag weltberühmt werde, und das sich auf Jahre auszahlt -; Live-Berichterstattung, Fernsehinterviews, Buchverträge, Managerseminare zum Thema »Die 80- Stunden-Woche, kein Problem« etc. etc. Ein Jahr TriathIon: 365 Tage Schwimmen, 200 Tage Radfahren, 100 Tage Laufen. Ich denke darüber nach.
November 1998
Die Sache nimmt langsam Konturen an: Der Rad'l Willi stellt das Material, und mein Manager verhandelt mit der Zeitansage eines privaten Telekommunikationsanbieters über einen Werbevertrag.
Slogan: Rock Around The Clock. Ein drittes Programm will außerdem jede Nacht live die Bilder aus meiner Helmkamera senden. Nur meine Frau hat etwas betreten geschaut, als ich ihr von dem Vorhaben erzählt habe. Sie versteht einfach nichts vom Leistungssport.

Silvester 1999 0.00 Uhr.
Grandioser Startschuß. Nur das Publikumsinteresse läßt noch etwas zu wünschen übrig. Ein Fotograf von der Lokalzeitung »Echo« war da, kam allerdings eine Stunde zu spät zum Start und hat erst einmal seinen Neujahrspunsch auf dem Hallenbadboden verteilt. Meine Sponsoren waren etwas verstimmt. Aber die Sache wird schon ins Rollen kommen. Auf der Tribüne der 25- Meter-Halle hat sich eine Silvestergesellschaft eingefunden, die im Vorbeigehen gesehen hatte, daß Licht brennt. Als mein Trainer auf dem Klo war, haben sie mir Sekt in die Trinkflaschen am Beckenrand gefüllt. Irrsinnig komisch!
Mitte Februar 1999
Ich fühle mich gut, schaffe etwa 50 Kilometer pro Tag. Ich habe den Schlaf auf zwanzig Minuten täglich reduziert, zehn Minuten unter der heißen Dusche um Mitternacht, zehn Minuten auf dem Klo, das ich jeden Morgen pünktlich um sieben Uhr aufsuche. Das Blubbern im Ohr hört mittlerweile auch dann nicht mehr auf, wenn ich zum Essen aus dem Wasser steige. Die Vaseline zieht nicht mehr in die Haut ein, die ist jetzt irgendwie rosinenartig. Aber solange ich im Wasser bin, merke ich das nicht. Die 2.863ste Kachel vor der Wand unter dem Sprungturm hat einen Riß, der ist mittlerweile mindestens einen halben Zentimeter länger geworden. Der Riß fängt an, mich zu deprimieren. Meine Frau macht mir Sorgen. Am Anfang kam sie noch jeden Tag mit Kuchen vorbei, jetzt kommt sie nur noch einmal pro Woche.
5.März
Wechsel aufs Rad. Bekomme vor dem Schwimmbad Probleme mit dem Atmen, die Lungen sind Luft ohne Chlormoleküle nicht mehr gewöhnt. Auch das Stehen fällt nach einer Weile schwer, den Beinen ist das Körpergewicht fremd geworden. Wie ein Mir-Kosmonaut nach einem Jahr in der Schwerelosigkeit. Die Haut bleibt beim Abtrocknen weitestgehend im Handtuch hängen aber die nässenden Flächen werden im Fahrtwind schon verheilen. Vor dem Bad steht der Rad'l Willi mit meinem Boliden: 18 Zentimeter Sattelüberhöhung, hinten 28-Zoll- Scheibe, vorne 26-Zoll-Shamal ; Aerodynamik ist wichtig im Wettkampf. Acht Watt mehr Leistung, das sind bei 201 Tagen hunderte von Kilometern mehr. Der Fotograf vom ,,Echo" ist auch wieder da ,diesmal pünktlich, aber von einem heftigen Jägermeisterduft umgeben, der trotz meiner angegriffenen Schleimhäute zu mir durch dringt. Im Begleitfahrzeug sitzen meine Frau und mein Manager. Geplant ist, dreimal den Globus zu umrunden. Dem Hubert Schwarz werd' ich's zeigen.
Irgenwamm im Sommer
An derGrenze zwischen Indien und Pakistan. Mein Manager war die letzten Tage unruhig. Hat ständig mit seinem Handy rumgefuchtelt. Heute dann die Hiobsbotschaft: Die Telefongesellschaft ist ausgestiegen und hat stattdessen einen Raver ver pflichtet, der (ohne Drogen, versteht sich) zwei Jahre durchtanzen will. Der Triathlon-Boom sei vorbei. Mein Manager hat sich sofort abgesetzt. Ich mache weiter, Finishen ist Ehrensache.
Meine Frau hat darauf bestanden, daß wir zurück Richtung Deutschland fahren, sie hat Heimweh. Unser Vorrat an Vitalstoff- Kombi-Dragees ist im Auto geschmolzen und die Kohlehydratkonzentrate haben die Konsistenz von Pattex.
An meinen Armen machen sich Skorbutflecken breit, und meine Radhosen muß ich mittlerweile mit einem Schaltzug an die Hüftknochen schnüren. Für meine Sitzfläche habe ich allerdings jetzt endlich ein probates Mittel gefunden: Ein Tali-ban-Veteran im südlichen Afghanistan hat mir eine Salbe geschenkt, mit der er seine Beinstümpfe vor Entzündungen bewahrt. Seitdem sitze ich völlig schmerzfrei.
Meine Frau ist in Teheran ins Flugzeug gestiegen. Sie habe die Nase voll davon, eitrige Radhosen auszuwaschen, mich mit Brei zu füttern und Blutblasen aufzustechen. Ich fürchte, ihr fehlt einfach der Horizont, um zu begreifen, was echter Sport ist.
Wieder zuhause. Ich habe meine Pläne geändert. Ich werde auf einem 40-Kilometer-Rundkurs um meine Heimatstadt weiterfahren. Heute ist mein Bruder vorbeigekommen. Er hat gesagt, meine Frau hätte die Scheidung eingereicht, und wenn ich nicht mit diesem Irrsinn aufhöre, würde er auch nie wieder ein Wort mit mir wechseln. ,,Dies ist der Punkt, auf den mein ganzes bisheriges Leben zugelaufen ist, das sehe ich jetzt ganz klar", habe ich ihm geantwortet, ,,und wenn ihr das nicht respektieren könnt, könnt ihr mir gestohlen bleiben."
22.September
Wechsel zum Lauf. Der Fotograf vom ,,Echo" ist da. Aber ohne Kamera. Er erzählt mir, daß er durch mich erkannt habe, daß ihn sein dröger Beruf und seine zickige Ehefrau in den Alkohol getrieben haben. Er hat alles hinter sich gelassen und angefangen zu trainieren. Er wird mich ab jetzt begleiten.
Bislang hatte ich Kredit bei rneinem Stamm-Italiener "Traviata" ,doch die Saison der Fußball-C-Klasse läuft, und er braucht jetzt alle Mittel für den FC Pizza Verdi. Ignorant. Aber Erwin (der Fotograf) hat noch Ersparnisse. Er ist heute zur Bank gegangen und hat alles abgehoben. Wir laufen Richtung Süden.

Erwins Geld ist vor drei Wochen ausgegangen. Aber wir kriegen überall was zu essen. Obstabfälle auf den Märkten, Knochen mit Fleischresten. Wir laufen weiter. Endlich frei - ; es gibt kein Leben hinter dem Zielstrich mehr. Es gibt keinen Zielstrich mehr.

Mit freundlicher Genehmigung vom Autor: Sebastian Moll, ehemaliger Redakteur der Zeitschrift Tour
Krasses Ding!

Mich würde auch mal interessieren, ob es sich hier um ein Märchen geht, oder der Realität entspricht?
Gibts Quellen wo man hierzu näheres nachlesen, erfahren kann?
__________________
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TriSG ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.10.2016, 11:01   #22
NBer
Szenekenner
 
Benutzerbild von NBer
 
Registriert seit: 21.11.2008
Ort: Neubrandenburg
Beiträge: 6.865
Zitat:
Zitat von TriSG Beitrag anzeigen
Krasses Ding!

Mich würde auch mal interessieren, ob es sich hier um ein Märchen geht, oder der Realität entspricht?
Gibts Quellen wo man hierzu näheres nachlesen, erfahren kann?
och menno, natürlich ist das satire. es ist die überspitze darstellung einer zu ende gedachten problematik. dieses "immer mehr, immer länger" kann am ende nur dazu führen, dass jemand sein ganzes restliches leben nichts anderes mehr macht als schwimmen, radfahren, laufen. nur unterbrochen durch die allernotwendigsten ess- und schlafpausen.
NBer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.10.2016, 11:43   #23
TriSG
Szenekenner
 
Registriert seit: 16.11.2011
Beiträge: 2.403
Zitat:
Zitat von NBer Beitrag anzeigen
och menno, natürlich ist das satire. es ist die überspitze darstellung einer zu ende gedachten problematik. dieses "immer mehr, immer länger" kann am ende nur dazu führen, dass jemand sein ganzes restliches leben nichts anderes mehr macht als schwimmen, radfahren, laufen. nur unterbrochen durch die allernotwendigsten ess- und schlafpausen.
Danke, habe es gerade auch nochmal gefunden.

Hatte ich mir schon gedacht, aber wundern würde mich in dieser (Triathlon)welt wohl nichts, daher erst die Ungewissheit.

Durch die Suche bin ich aber wenigstens über den alten Faden hierzu gestolpert.
Mit diesem köstlichen Beitrag.

Zitat:
Zitat von mauna_kea Beitrag anzeigen
Weiter gehts mit einer schönen Geschichte über Triathleten im Trainingslager.

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Es geschah im Trainingslager. Mitten zwischen all den stachelbeiningen Touristikern, den wadenstarken Junioren und den ausgemergelten Marathonikern fand sich immer wieder ein Dreiergrüppchen, das einfach anders war als die anderen - Triathleten

Erster Tag. Im Speisesaal,
7:15 Uhr am Morgen. Drei Gestalten mit aufgesteckten Ugly-Sonnenbrillen streben zwischen noch leeren Tischreihen dem Buffet zu.
A: Und was machst du sonst so ?
B: Außer Triathlon ? Naja, die Regeneration ist halt wichtig, und Essen auch. Letzte Saison war ich knallhart im Übertraining, der Eisenwert total im Keller. Ich mach jetzt konsequenter Grundlagenausdauer. Fettstoffbereich. Ey, da drüben ist ja auch C. Hi, wie gehts ?
C: Mäßig. Puls 97, und das schon beim Frühstück.
A: Okay, laßt uns Essen fassen. Wir sehen uns dann um neun vorm Hotel. Haut rein, Jungs !
Unter den konsternierten Blicken des adrett gekleideten Personals greifen die Athleten zielsicher die Leckereien mit den gerade zeitgemäßen Nähr- und Mineralstoffen, packen sie in große Plastiktüten und verziehen sich damit in ihre Gemächer. Neben Schmatzgeräuschen dringen das Summen zweier Blutzentrifugen und unterdrückte Schmerzensschreie nach außen.

8:57 Uhr im Radkeller: Da eine kurze Runde auf dem Plan steht, entfernt B den zweiten Flaschenhalter.
B: Nicht schlecht der Mango-Quark. Hätten aber ein paar Kohlehydrate mehr sein dürfen. War außerdem zu basisch, und dann mußt du pro Pfund zwei große saure Gurken hinterherschieben. Es ist nämlich total wichtig, daß das Frühstück am Ende pH-neutral ist.
A: Milchprodukte ? Ist doch unnatürlich ! Ich mach jetzt seit einem Jahr nur noch "fit for life", reine Früchtekost. Es ist wissenschaftlich klar bewiesen, daß das die einzige naturgemäße Nahrung ist. Und das merkt man auch am ganzen Lebensgefühl, du bist voll im Einklang mit deiner Bestimmung und hast Power ohne Ende.

Um 9:06 Uhr ist C dann soweit. Als er die Druckluftkartusche an den Reifen setzt, streift sein krebsroter Oberschenkel den Hinterreifen. Ein Schmerzensschrei ertönt.
A: Mensch C, was ist denn mit dir los ?
C: Ich nehm´ nur noch Heißwachs für die Beine. Draufpinseln, warten bis die Schicht hart wird, und dann mit den ganzen Haaren auf einmal abreißen. Ist nix für Warmduscher, aber das Wassergefühl beim Schwimmen ist obergeil. Können wir jetzt ? Mein Puls ist nämlich gerade im optimalen Bereich.
B ( nestelt an einem Beutelchen mit aromatisiertem Stärkesirup aus dem Bund seiner Badehose ): Moment Leute, eben noch´n Schuß Glykogen nachlegen.
C: Aber hurtig - 96, 94, 93 schade, ich muß jetzt wirklich los, sorry Jungs. Wir sehen uns dann zehn nach eins am Pool.
( schiebt das Rad raus )

9:17 Uhr, die Hitze beginnt über Mallorcas Asphalt zu flimmern. Unter lautem Kettengerassel und zotigen Witzen haben sich die letzten hundert Radtouristiker längst in Marsch gesetzt. A und B überprüfen in einem Autospiegel noch einmal den korrekten Sitz von Helm und Brille, klicken ein und rollen los.
A: So ich denke wir können jetzt. Was steht auf dem Plan ?
B: 140 Kilometer Grundlagenausdauer eins. Ich hab´ kürzlich in Leibzig meine Werte aktualisieren lassen, die anaerobe Schwelle ist noch bei 163. Also Maximalpuls 127, alles andere ohne mich. Übertraining ist echt das Letzte.
25 Kilometer Schweigen. Ab und an piepst ein Pulsmesser, Zikaden singen, Isodrinks gluckern durch Schläuche, Goldfolie gibt knisternd das Mittagessen frei. C wird bald eingeholt. Mit der Auskunft, er habe leider ein schmerzendes Furunkel am Skrotum, dreht er um. Flirrende Kilometer schwerelosen Dahingleitens folgen.
A ( sichtlich entspannt ): Sag´ mal B, du warst doch letztes Jahr mit so einer Rothaarigen zusammen. Ist das noch was ?
B: Ach, nur Streß auf Dauer. Die Mädchen haben doch keine Ahnung von Trainingsaufbau, geschweige denn Disziplin. Eigentlich war es ja ganz okay: Wir arbeiten beide im Krankenhaus. Sie ist in der Verwaltung und hat ganz normale Bürostunden. Ich hab´ mich dann immer für die Nachtschicht einteilen lassen. Man sieht sich so weniger und geht sich nicht auf die Nerven. Insofern - alles bestens.
A: Ja, und warum seid ihr nicht mehr zusammen ?
B: Vor den Vereinsmeisterschaften hatte sie frei. Ich bin extra früh ins Bett, und da kommt sie und fängt an, an mir rumzumachen.
A: Und das war´s dann ?
B: Na klar ! Irgendwann hatte sie mich soweit, daß der Pulsmesser das Piepen anfing. Stell dir das mal vor: Am Abend vor dem Rennen haarscharf an der anaeroben Schwelle vorbei ! Ruckzuck hast du einen Krampf im Glutaeus maximus, und Essig ist´s mit dem Titel ! Wir haben uns dann sofort getrennt. Ich bin nochmal kurz raus, 20 Kilometer locker traben, das war´s für mich. Vergiß die Weiber. Ich kann jetzt zwei Einheiten pro Woche mehr machen.
A: Und jetzt ? Ich meine: fehlt sie dir nicht irgendwie ?
B: Ach was. Ich bin in der gleichen Saison noch 23 Sekunden schneller geworden auf der Kurzstrecke. Die Laktatwerte sind immer im grünen Bereich. Das sind Fakten, das zählt !
Verlassen wir an dieser Stelle den Windschatten der einträchtig kurbelnden Körpermaschinisten, denn von hinten nähert sich mit flatternden Zungen eine Gruppe Radrennfahrer. Was für ein athletischer Anblick ! Machtvoll stampfen glänzende Schenkel ins Pedal, entschlossene Gesichter bieten dem Fahrtwind trotzig die Stirn. Das Sirren der Speichen zerschneidet ihre taktischen Absprachen. Manifestationen reinsten Sportgeistes in umrauschte Fragmente. "Magnesiummangel ... meine Strontiumwerte ... ach was, Mangoquark. Rindfleischdiät ist der Hit .... ich dann hinterher 4 Millimol Laktat ... Latexschläuche, sag ich dir ... Scheiß Tussies ! "
Und schon sind die Helden durch. Eingeleitet von leisem, kalkigem Knistern stürzt ein Weltbild zusammen. Ein Staubwölkchen steigt in den blauen Himmel über Mallorca. Dann ist Frieden.
Jörg Spaniol ( Tour-Magazin )
Sorry für
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TriSG ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.10.2016, 11:50   #24
tofino73
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Beiträge: 1.069
Hammer. Merci
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